Ukrainische Flüchtlinge erzählen …

Als Mathias Bröckers, Thomas Stimmel und ich Anfang Mai eine Woche in Russland waren, hatten wir auch die Gelegenheit, mit geflüchteten Ukrainern zu sprechen. Dieses Erlebnis gehörte zu den emotionalsten unserer Reise.

Fast zwei Stunden lang sprachen wir mit unterschiedlichen Menschen, die aus der Ost-Ukraine fliehen mussten. Einige Stimmen haben wir in einem Audio zusammengefasst. Videoaufnahmen oder Fotos waren aus verständlichen Gründen nicht erlaubt, aber die Stimmen verraten viel über die Emotionen der Menschen, mit denen wir sprechen konnten.

Mir persönlich ging ganz besonders ein älterer Mann mit seiner Erzählung nahe. Wir haben in unserem Audio einen Ausschnitt von diesem Mann eingepflegt. Doch die Intensität seiner Schilderungen wird erst deutlich, wenn man ihn die ganze Zeit über erlebt hätte, wie er immer wieder von seinem Hund sprach, mit dem er so gerne spazieren ging. Wie er dann ganz plötzlich zu Einschusslöchern in den Häusern wechselte und von den vielen Leichen sprach, die er auf der Straße sah. Und immer wieder der Hund, sein Hund, mit dem er so gern spazieren ging. Dieser Mann – wie auch die anderen Flüchtlinge, mit denen wir sprachen – war zutiefst traumatisiert und kann nicht verstehen, wieso dieser Krieg geführt wird.

Wir haben in dem Audio auch die russischen Passagen stehenlassen, damit man die O-Töne hören kann. Mit vor Ort war ein Übersetzer, dem wir unseren großen Dank für seine unermüdliche Arbeit die ganze Woche über aussprechen möchten. Vermutlich war er derjenige, der am Ende unserer Reise erst einmal 24 Stunden durchgeschlafen hat (er deutete so etwas an).

Darüber hinaus waren wir bei unseren zwei Reiseleitern in besten Händen, sie ermöglichten uns Dinge, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat, passten auf, wenn mal wieder jemand aus der Gruppe abhanden zu kommen drohte, und sie demonstrierten einen Geduldsfaden, der zu keinem Zeitpunkt in Begriff des Reißens war.

Unsere letzte Frage an die geflüchteten Menschen lautete übrigens, was sie sich zu ihrem nächsten Geburtstag wünschen würden. Die Antwort kann nicht überraschen: Frieden.

Doch sie gaben eine zweite Antwort, die vielleicht überrascht, wenn man bedenkt, was in ihrer Heimat derzeit los ist: Sie wollten so schnell wie möglich wieder nach Hause.

Das nicht alles gut zu verstehen ist, befindet sich unter dem Video eine Transkription des Audios

Лилия, Мариуполь
– Меня зовут Лилия. Я из города Мариуполя. Если учитывать 2014 год и чем я занималась, у меня было свое ателье. Шли ко мне люди. Ребенок старший у меня есть. Работает инженером на заводе. Все было хорошо. Квартира, дом родительский, сейчас его уже нет. Занималась бизнесом, обшивала людей.
Lilya, Mariupol
– Mein Name ist Lilia. Ich komme aus der Stadt Mariupol. Wenn man an 2014 denkt und an das, was ich gemacht habe, dann hatte ich mein eigenes Atelier. Die Leute kamen zu mir. Ich habe ein älteres Kind. Er arbeitet als Ingenieur in einer Fabrik. Alles war gut. Die Wohnung, das Haus meiner Eltern, ist jetzt weg. Ich war im Geschäft, ich habe Kleidung für Menschen hergestellt.

– Как для вас началась война?
– Для меня началась война в 2014 году, потому что я жила на Восточном. Украинцы нас обстреляли. При нас, людях, которые были там, мы видели, как разворачивали Грады в сторону Новазовского и говорили, что обстреляли.
– Wie hat der Krieg für Sie begonnen?
– Für mich begann der Krieg im Jahr 2014, weil ich im Osten lebte. Die Ukrainer haben uns beschossen. Vor uns, den Leuten, die dort waren, sahen wir, wie sie Grads in Richtung Novazovskoye einsetzten und sagten, sie hätten sie beschossen.

– Что было после того, как война началась? Что было с вами после того, как началась война?
– Тогда вошли украинцы, вошел Азов. Начали зачистку города делать.
– Was geschah mit Ihnen nach Kriegsbeginn? Was geschah mit Ihnen nach Kriegsbeginn?
– Dann kamen die Ukrainer, Asow kam. Sie begannen, die Stadt aufzuräumen.

– Как это происходило?
– Дело в том, что там, где у меня было ателье, была спортивная школа детская, в которую свозили со всего Донецка, с Донецкой области. Это была школа-интернат. Детей оттуда убрали, заселили туда Азов. Азов начал зачищать город. В центре города были еще ДНРовцы, пока их всех не поубивали. Потом начали защищать город и вывозить людей в аэропорты. Все замолчали, потому что сосед мог на соседа написать. Как в 1936 году, в Советское время.
– Wie konnte das passieren?
– Dort, wo ich mein Atelier hatte, befand sich nämlich eine Kindersportschule, zu der Menschen aus ganz Donezk, aus der Region Donezk, kamen. Es war ein Internat. Die Kinder wurden weggebracht und Azov zog ein. Azov begann mit den Aufräumarbeiten in der Stadt. Es gab noch DNR-Aktivisten im Stadtzentrum, bis sie alle getötet wurden. Dann begannen sie, die Stadt zu verteidigen und die Menschen zum Flughafen zu bringen. Alle schwiegen, weil ein Nachbar über einen Nachbarn schreiben konnte. Genau wie 1936, zu Zeiten der Sowjetunion.

– Азов начали зачищать. Что значит зачищать?
– Проводили референдумы, и тех, кто участвовал, кто был на переписи населения, которые сидели и заполняли, на тех людей, которые участвовали в референдумах, начали охоту.
– Azov hat mit den Aufräumarbeiten begonnen. Was meinen Sie mit Aufwischen?
– Es gab Volksabstimmungen, und diejenigen, die daran teilnahmen, die sich in die Volkszählung eintrugen, die sich hinsetzten und ausfüllten, diese Menschen, die an den Volksabstimmungen teilnahmen, wurden gejagt.

– А что с ними делали?
– Ну я не знаю. У меня была заказчица, девочка, она ветеринар. Она участвовала в референдуме, имела пророссийскую точку зрения. Кто-то из «доброжелателей» написал на нее в Азов. Привезли ее в аэропорт. Родные ее оплакали, ее около двух недель не было. Потом она вернулась, от человека осталась половина. Прожила неделю и умерла.
– Was haben Sie mit ihnen gemacht?
– Ich weiß es nicht. Ich hatte eine Kundin, ein Mädchen, sie ist Tierärztin. Sie nahm an dem Referendum teil und vertrat einen pro-russischen Standpunkt. Einige „Gratulanten“ schrieben an Asow über sie. Sie brachten sie zum Flughafen. Ihre Verwandten trauerten um sie; sie war etwa zwei Wochen lang weg. Als sie zurückkam, war nur noch ein halber Mensch von ihr übrig. Sie lebte noch eine Woche, dann starb sie.

– Скажите, пожалуйста, а зачищал только национальный батальон Азов?
– В основном, Азов. Там стояли погранцы, ВСУшники (вооруженные силы), но они не участвовали. Участвовал только Азов. Они для этого туда и заехали. (пауза) Ну вот вы говорите, с 2014 года началась война. Я жила на Восточном (район, часть Мариуполя), так что мы были на передовой. Мы даже привыкли. Прилеты, улеты, громыхало. Мы с этим просыпались, с этим засыпали. Когда началось все 24-го (спецоперация), мы думали, пройдет мимо. Не прошло.
– Bitte sagen Sie mir, ob nur das Asowsche Nationalbataillon aufgeräumt hat?
– Es war hauptsächlich Asow. Es gab zwar Grenzschutz und AFU (Streitkräfte), aber sie waren nicht beteiligt. Nur Asow war daran beteiligt. Deshalb sind sie dorthin gegangen. (Pause) Sie sagen also, der Krieg begann 2014. Ich wohnte in Vostochny (Bezirk, Teil von Mariupol), wir waren also in der Frontlinie. Wir waren sogar daran gewöhnt. Ankünfte, Abflüge, Geräusche. Wir wachten mit ihr auf und schliefen mit ihr ein. Als am 24. alles begann (Sondereinsatz), dachten wir, es würde an uns vorbeigehen. Das war nicht der Fall.

– А как вы жили с 2014 года по 2022? У вас была работа? Как события повлияли на вашу обыденную жизнь?
– Да, была работа. Когда провели референдумы, на машинах выезжали и поддерживали «нам нужна работа, нам нужна Украина, нам нужна стабильность». Постоянно ездили, за мир. Ренат Ахметов организовывал, с завода Азовсталь. Постоянно приезжали эти колонны. Люди просто хотели стабильную зарплату, чтобы была тишина. Референдум уже подавили, и люди просто хотели спокойно работать. Знаете, люди точку зрения поменяли, быстренько перекрасились. Надо было жить, работать. Свою точку зрения они оставили в кармане.
– Wie haben Sie von 2014 bis 2022 gelebt? Hatten Sie einen Job? Wie haben sich die Ereignisse auf Ihr normales Leben ausgewirkt?
– Ja, es gab Arbeit. Als die Referenden abgehalten wurden, sind wir mit Autos rausgefahren und haben gesagt: „Wir brauchen Arbeitsplätze, wir brauchen die Ukraine, wir brauchen Stabilität“. Wir sind die ganze Zeit gefahren, um Ruhe zu haben. Renat Akhmetov vom Azovstal-Werk organisierte es. Die ganze Zeit über kamen diese Konvois. Die Menschen wollten einfach nur stabile Löhne und Frieden haben. Das Referendum war bereits unterdrückt worden, und die Menschen wollten einfach in Ruhe arbeiten. Wissen Sie, die Leute haben ihre Sichtweise geändert, sie haben schnell umgemalt. Sie mussten leben und arbeiten. Sie haben ihren Standpunkt in ihren Taschen gelassen

– А вы могли были назвать жизнь с 2014 по как вы уехали свободной? У вас были ограничения?
– Конечно, были. Мы русскоязычные. Нас, обслуживающий персонал, заставляли разговаривать на украинском языке. Заходишь на новую почту, а там с тобой разговаривают не на суржике, на котором мы говорим в Донбассе, это смесь русского и украинского, а на западноукраинском. И ты не поймешь, что от тебя хотят. Идешь в налоговую, в банк, кредит берешь – вообще не понимаешь, на что ты подписываешься. Конечно, ограничения.
– Konnten Sie das Leben von 2014 bis zu Ihrer Abreise als frei bezeichnen? Hatten Sie irgendwelche Einschränkungen?
– Natürlich gab es die. Wir waren russischsprachig. Wir, das Servicepersonal, waren gezwungen, Ukrainisch zu sprechen. Wenn man ein neues Postamt betritt, wird man nicht auf Surzhyk angesprochen, das wir im Donbas sprechen, eine Mischung aus Russisch und Ukrainisch, sondern auf Westukrainisch. Und Sie werden nicht verstehen, was sie von Ihnen wollen. Du gehst zum Finanzamt, zur Bank, nimmst einen Kredit auf – du weißt nicht, worauf du dich da einlässt. Natürlich gibt es Einschränkungen.

– Язык влиял на вашу повседневную жизнь. У вас были ограничения в получении сервиса от Украины. А как в практической жизни проявлялись эти ограничения?
– Я старалась сказать «Здравствуйте», «Доброго дня», а потом говорила «Извините, я перехожу на русский». Также когда с Азова приходили и начинали на западноукраинском говорить, я говорила «Извините, я ничего не понимаю». Также с Азова приходили и шведы, грузины, тоже говорили.
– Die Sprache hat Ihr tägliches Leben beeinflusst. Sie hatten Einschränkungen beim Empfang von Dienstleistungen aus der Ukraine. Und wie haben sich diese Einschränkungen im praktischen Leben gezeigt?
– Ich habe versucht, „Hallo“ und „Guten Tag“ zu sagen und dann „Entschuldigung, ich wechsle zu Russisch“. Und als die Leute aus Asow kamen und anfingen, auf Westukrainisch zu sprechen, sagte ich: „Tut mir leid, ich verstehe nichts“. Die Schweden und Georgier kamen ebenfalls aus Asow und sagten dasselbe.

– С Азова приходили шведы?
– Да, там служили.
– Kamen die Schweden aus Asow?
– Ja, sie haben dort gedient.

– А много вы слышали иностранного языка в Мариуполе?
– Нет, у нас те, которые приходили, старались разговаривать на ломаном украинском и на своем. Один заходил с Норвегии, а один был швед, он демобилизовался прямо перед самым началом войны. Ему повезло.
– Haben Sie in Mariupol viele Fremdsprachen gehört?
– Nein, diejenigen von uns, die kamen, versuchten, gebrochenes Ukrainisch und ihr eigenes zu sprechen. Einer kam aus Norwegen, und einer war ein Schwede, der kurz vor Kriegsbeginn demobilisiert worden war. Er hatte Glück.

– После 2014 года, когда произошли всем известные события, после того, как туда вошел Азов и ВСУ укрепились, как вы видели свое будущее? На что вы рассчитывали?
– Ни на что мы не рассчитывали. Мы жили и жили. Мы все равно знали, что когда-нибудь присоединимся к своим, к Донецку. Каждый все равно знал, что Донецкая область все равно когда-нибудь признается.
– Wie sahen Sie Ihre Zukunft nach 2014, als die bekannten Ereignisse stattfanden, nachdem Asow dort einzog und die AFU erstarkte? Womit haben Sie gerechnet?
– Wir haben mit nichts gerechnet. Wir haben gelebt und gelebt. Wir wussten immer noch, dass wir uns eines Tages unserem Volk, Donezk, anschließen würden. Jeder wusste, dass die Region Donezk eines Tages ohnehin anerkannt werden würde.

– Вы имеете в виду республики?
– Да. Нас лепили то туда, то туда. К Запорожской области тоже. Мариуполь как изгой был.
– Sie meinen die Republiken?
– Ja, wir wurden hier und dort geformt. Auch in der Oblast Saporischschja. Mariupol war wie ein Ausgestoßener.

– А вам предлагали переехать на Украину в качестве беженцев?
– Нет, не предлагали, мы туда не рвались.
– Wurde Ihnen angeboten, als Flüchtling in die Ukraine zu gehen?
– Nein, wir wollten nicht dorthin gehen.

– Почему?
– Вот у меня родной дядя, он с Винницкой области. Когда в 2014 году обстреляли, он наконец то услышал мой голос, что я живая. Его жена ответила «Ну вы же провели референдум». А я говорю «А что нас надо было Градами обстрелять, если мы референдум провели». Вот и весь ответ. Если от родного дяди такое услышать, то, что услышишь от неродных людей.
– Und warum?
– Ich habe einen Onkel, der aus der Region Vinnitsa stammt. Als sie mich 2014 beschossen, hörte er endlich meine Stimme, dass ich am Leben bin. Seine Frau sagte: „Nun, du hast ein Referendum abgehalten“. Und ich sagte: „Warum sollten wir mit Grads beschossen werden, wenn wir ein Referendum abhalten“. Das ist die ganze Antwort. Wenn Sie das von Ihrem eigenen Onkel hören, was werden Sie dann von Nicht-Einheimischen hören?

– С точки зрения экономического состояния в этот период с 2014 по 2022, как вы оцениваете по сравнению с 2014 годом, как сильно изменилась ваша жизнь в экономическом плане? Вы стали зарабатывать больше, меньше? Вы стали получать больше или меньше социальной помощи от Украины? Как выплачивались пенсии пенсионерам? Делали ли это вовремя или не вовремя?
– Пенсии стабильно выплачивали, только они маленькие были. До 2014 года была стабильность, а после 2014 года осталось только повышение цен. Электрика, газ, аренда, налоги – все это каждый раз поднималось и поднималось. Прошел коронавирус, закрывали нас. А когда открыли, то цены на аренду взлетели. Уже не хотелось даже идти и работать, потому что овчинка выделки не стоит.
– Was die wirtschaftliche Entwicklung in diesem Zeitraum von 2014 bis 2022 angeht, wie sehr hat sich Ihr Leben Ihrer Meinung nach im Vergleich zu 2014 wirtschaftlich verändert? Haben Sie angefangen, mehr oder weniger zu verdienen? Haben Sie mehr oder weniger Sozialhilfe von der Ukraine erhalten? Wie wurden die Renten an die Rentner ausgezahlt? Wurden sie pünktlich oder nicht pünktlich bezahlt?
– Die Renten wurden stabil gezahlt, aber sie waren gering. Vor 2014 herrschte Stabilität, aber nach 2014 gab es nur noch Preissteigerungen. Strom, Gas, Miete und Steuern stiegen und stiegen. Es gab ein Coronavirus und wir wurden geschlossen. Und als wir wieder eröffnet haben, sind die Mietpreise in die Höhe geschossen. Ich wollte nicht einmal mehr arbeiten gehen, weil es die Mühe nicht wert war.

– А вы платили налог на войну?
– Нет. Я платила в налоговую инспекцию, я не знаю, куда они шли.
– (другая женщина Марина) Военный сбор. Мы платили, конечно.
– Haben Sie die Kriegssteuer bezahlt?
– Nein. Ich habe es an das Finanzamt gezahlt, ich weiß nicht, wo es geblieben ist.
– (eine andere Frau, Marina) Die Kriegssteuer. Wir haben natürlich bezahlt.

– Вы могли бы назвать пенсию в Мариуполе, среднюю зарплату и примерно, сколько уходило у вас денег на то, чтобы прожить?
– Я сама на себя работала. Пенсионеры самостоятельно не могут прожить. 1800 гривен пенсия. Например, за отопление в двухкомнатной квартире у нас уходило 1700 гривен. Плюс вода, свет.
– Können Sie uns Ihre Rente in Mariupol nennen, das durchschnittliche Gehalt und wie viel Geld Sie ungefähr zum Leben hatten?
– Ich habe für mich selbst gearbeitet. Rentner können nicht allein leben. Die Rente beträgt 1800 Griwna. Wir haben zum Beispiel 1700 Griwna für die Heizung in einer Zweizimmerwohnung ausgegeben. Plus Wasser, Licht.

– Сколько у вас выходило вместе за коммунальные услуги?
– Больше 2000. 2300 гривен. 24 февраля у нас на Восточном еще был свет. Потом начали выключать сначала воду, свет. Боевые действия еще как то обошли Восточный. Моя кума (родственница) просила меня в другой район переехать, ближе к морю. Если кто-то знает, что в Мариуполе расположен Орленок, это спуск возле моря. И она говорит, там безопаснее, потому что Восточный всегда под раздачу попадает. Вот я переехала, где-то 27 февраля.
– Wie hoch war die Gesamtrechnung für die Versorgungsleistungen?
– Über 2.000. 2300 Griwna. Am 24. Februar hatten wir in Vostochny noch Strom. Dann haben sie zuerst das Wasser und das Licht abgestellt. Die Feindseligkeiten gingen immer noch irgendwie an Wostotschny vorbei. Mein Cousin (Verwandter) bat mich, in einen anderen Bezirk zu ziehen, der näher am Meer liegt. Falls es jemand weiß, in Mariupol gibt es Orlyonok, das ist ein Abstieg am Meer. Und sie sagt, dass es dort sicherer ist, weil Vostochny ständig angegriffen wird. Hier bin ich um den 27. Februar eingezogen.

– В это время уже шли боевые действия?
– Боевые действия уже шли. Я не знаю, где они шли. Били только одни украинцы, там в помине еще русских не было. Начали бить по водонасосным. Сначала они били по связи, по вышкам, чтобы связи не было. Танки разбивали эти вышки.
– Gab es zu diesem Zeitpunkt bereits Kämpfe?
– Es war bereits ein Kampf im Gange. Ich weiß nicht, wo sie stattgefunden haben. Dort waren nur Ukrainer, es gab noch keine Russen. Sie begannen damit, die Wasserpumpstationen anzugreifen. Zuerst haben sie die Kommunikation, die Türme, getroffen, damit es keine Kommunikation mehr gibt. Panzer haben diese Türme zerschlagen.

– Это были регулярные вооруженные силы Украины или национальные батальоны? Или вы не знаете?
– А там их кто-то разберет? Они все были в камуфляже.
– Handelt es sich um reguläre ukrainische Streitkräfte oder um nationale Bataillone? Oder wissen Sie das nicht?
– Gibt es dort jemanden, der sie aussortiert? Sie waren alle in Tarnkleidung.

– Вы переехали к своей родственнице ближе к морю.
– Да. Там у них еще был свет в этом районе. По телевизору выступил наш мэр города Бойченко, сказал « Крепитесь, с вами полиция, скорая помощь, вас защищают». Это было его последнее интервью, и все. Потом свет пропал. Но сколько горели дома, сколько было раненых и убитых, скорая помощь отсутствовала, пожарные отсутствовали, милиция тем более отсутствовала. Поначалу, когда только начались боевые действия, хотя бы сирена срабатывала, а то и сирена потом перестала. И мы остались наедине сами с собой.
– Sie sind zu Ihrem Verwandten in die Nähe des Meeres gezogen.
– Ja, sie hatten dort in der Gegend noch Licht. Unser Bürgermeister Bojtschenko erschien im Fernsehen und sagte: „Seien Sie stark, die Polizei und der Krankenwagen sind bei Ihnen, Sie werden beschützt“. Das war sein letztes Interview, und das war’s. Dann gingen die Lichter aus. Aber wie viele Häuser brannten, wie viele Menschen wurden verwundet und getötet, und es gab keinen Krankenwagen, keine Feuerwehr und erst recht keine Polizei. Am Anfang, als die Kämpfe gerade begonnen hatten, heulten zumindest die Sirenen, dann hörten sie auf. Und wir waren auf uns allein gestellt.

– Что происходило с людьми? Они выезжали, оставались? Была ли у них возможность выехать из Мариуполя?
– Пока не все вышки были разбиты, у нас прорывалась связь. И начали родственники с других городов, с Запорожья, с Днепропетровска, начали спрашивать, почему вы не уезжаете с Мариуполя, что нам там дают зеленый коридор. Люди, совершенно не знающие никакую информацию, начали бежать на площадь Левобережную, там никто ничего не знает. Кто-то где-то проинформировал, что надо пробираться в центр города. В машины сажали детей, вешали таблички «Дети» и прорывались в город. Должен был коридор быть 4 марта. Я решила пойти на разведку. Прибежала в свой микрорайон под минометами, забрала кошку, бегу обратно. Вижу, едут люди в центр города. Спрашиваю у них, где эвакуация. Они говорят, что на драмтеатре. Привезли меня туда, весь город уже в пламени. Почти весь город туда съехался. Очень много машин с людьми, с детьми. Драмтеатр наш был забит людьми до 3 этажа полностью. Во-первых, люди приехали в 4 часа, ждали Красный крест. Красный крест не приехал. Подъехали волонтеры, сказали, что будут связываться и если что, то завтра на утро (эвакуация). Сказали терпеть. Мороз, мраморные полы. С детьми на полу спали, на сидения в драмтеатре стелили и спали, дожидались. Люди, которые не выдерживали, у кого дети были больные, мы же в морозе сидели, без отопления, они решили прорываться сами. Повесили белые флаги и поехали к выезду из города. Там их развернули, Азов стоял там на выезде. Сказали, что не выпускают из города.
– Was ist mit den Menschen geschehen? Sind sie gegangen, sind sie geblieben? Konnten sie Mariupol verlassen?
– Bis alle Türme gebrochen waren, hatten wir einen Durchbruch in der Kommunikation. Und Verwandte aus anderen Städten, aus Saporischschja, Dnipropetrowsk, begannen zu fragen, warum ihr Mariupol nicht verlasst, dass sie uns dort einen grünen Korridor geben. Die Menschen, die keinerlei Informationen hatten, rannten zum Left Bank Square, wo niemand etwas weiß. Irgendjemand teilte uns mit, dass wir uns auf den Weg ins Stadtzentrum machen sollten. Sie setzten Kinder in Autos, hängten „Kinder“-Schilder auf und machten sich auf den Weg in die Stadt. Am 4. März sollte es einen Korridor geben. Ich beschloss, auf Erkundungstour zu gehen. Ich rannte in mein Viertel unter den Mörsern, nahm meine Katze und rannte zurück. Ich sehe Leute, die in die Stadt gehen. Ich frage sie, wo die Evakuierung stattfindet. Sie sagten, es sei im Drama Theatre. Sie brachten mich dorthin, die ganze Stadt stand bereits in Flammen. Fast die ganze Stadt war dort. Es gab so viele Autos mit Menschen und Kindern. Unser Schauspielhaus war bis zum dritten Stock voll besetzt. Die ersten Menschen kamen um 4 Uhr an und warteten auf das Rote Kreuz. Das Rote Kreuz ist nicht gekommen. Freiwillige Helfer kamen und sagten, sie würden sich mit uns in Verbindung setzen und wenn etwas wäre, würden sie morgen früh kommen (Evakuierung). Man sagt, er sei geduldig. Frostige Marmorböden. Wir schliefen mit den Kindern auf dem Boden, auf den Sitzen im Schauspielhaus, schliefen und warteten. Menschen, die es nicht mehr aushielten, die kranke Kinder hatten und wir in der eisigen Kälte saßen, ohne Heizung, die beschlossen, auf eigene Faust durchzubrechen. Sie hängten weiße Fahnen auf und fuhren zum Ausgang der Stadt. Sie drehten sie um, Azov stand am Ausgang. Sie sagten, sie würden sie nicht aus der Stadt herauslassen.

– А объясняли почему?
– Нет, не объясняли. Выпускать мы не будем. Возвращайтесь обратно. Если вы не будете возвращаться, мы будем стрелять прямо по колесам. Кто был без машины, все остались в драмтеатре. Во-первых есть нечего, пить нечего. Начали просить волонтера. Волонтер был сам администратор драмтеатра. Подъехали военные, мы говорим, что у нас дети, мы пить хотим. Они говорят: «Хотите есть, пить – вперед. Вон магазин». Военный провел, разбил стекло и сказал, чтобы мы брали, что хотели. И люди пошли брать себе еду, воду. Ближе к комендантскому часу, нашлись наконец волонтеры. Они подъехали, начали с нами разговаривать. Потерпите, говорят, до утра, мы связались с Красным крестом, будут вас сопровождать, колонной вывезут несколько автобусов. Мы остались в драмтеатре. Всю ночь кто спал, кто не спал. Утром в 6 утра все уже встали, хотя сказали, что эвакуация будет к 8. Приехали ребята молодые полицейские…
– Gab es eine Erklärung für den Grund?
– Nein, haben wir nicht. Wir lassen Sie nicht raus. Gehen Sie wieder hinein. Wenn du nicht zurückgehst, erschießen wir dich direkt auf die Räder. Diejenigen, die kein Auto hatten, blieben alle im Theater. Zuerst gab es nichts zu essen und nichts zu trinken. Wir begannen, nach einem Freiwilligen zu fragen. Der Freiwillige war der Leiter des Schauspielhauses selbst. Das Militär kam, wir sagten, dass wir Kinder hätten und durstig seien. Sie sagten: „Wenn ihr essen oder trinken wollt, nur zu. Da drüben ist ein Laden. Der Militäroffizier ging voran, zerbrach das Glas und sagte uns, wir könnten nehmen, was wir wollten. Und die Menschen gingen, um sich selbst mit Essen und Wasser zu versorgen. Kurz vor der Ausgangssperre wurden schließlich Freiwillige gefunden. Sie fuhren vor und begannen mit uns zu reden. Wir haben uns mit dem Roten Kreuz in Verbindung gesetzt, sie werden euch eskortieren und ein paar Busse als Konvoi mitnehmen“, sagten sie. Wir wohnten im Drama Theater. Die ganze Nacht über schliefen einige von uns, andere blieben wach. Morgens um 6 Uhr waren bereits alle auf den Beinen, obwohl es hieß, dass die Evakuierung bis 8 Uhr stattfinden würde. Einige junge Polizisten kamen an…

– Украинские?
– Украинские, да. Начали смотреть по этажам, сколько людей. По рации начали запрашивать Красный крест. Никто не отозвался. Сказали, никого вывозить не будем. Мы стоим сзади, говорим: «Они что там с ума сошли? Тут же дети, старики, они еле ходят». Они постояли возле нас, сказали: «Крепитесь. У кого есть машина, разъезжайтесь по домам». Вот и все. Потому что город закрыт.
– Ukrainisch?
– Ukrainisch, ja. Sie begannen, auf den Etagen nachzusehen, wie viele Menschen dort waren. Sie riefen über Funk das Rote Kreuz. Es hat niemand geantwortet. Sie sagten, wir würden niemanden ausschalten. Wir standen ganz hinten und sagten: „Sind die verrückt? Hier gibt es Kinder und alte Menschen, die kaum noch laufen können. Sie standen neben uns und sagten: „Bleibt stark. Wer ein Auto hat, geht nach Hause. Das ist alles. Weil die Stadt geschlossen ist.

– Скажите, а как лично вы выехали сюда?
– Я выехала в Левобережный, сидели мы там. 1 числа нас обстреляли. С 12-этажки обстреляли снайперы с Азова. Сидели мы там на этажах, тряслись, боялись спускаться в подвал, потому что тогда весь дом на нас упадет. Ходили мы за водой, там был колодец. И когда комендантский час заканчивался, люди выходили и были убиты снайперами. Украинскими. Танки подъезжали. У нас там утренний рынок. Они подъезжают и начинают рынок поджигать. Азов или ВСУ, не знаю. Стреляли полночи, пока весь рынок не загорелся. Но это были еще цветочки, только начало комендантского часа. Потом ночью подъехал танк, направил дуло и выстрелил в соседнюю 9-этажку. Просто посередине проделал дыру. Люди там спали, начали выбегать из подъезда, и началась автоматная стрельба.
– Sagen Sie mir, wie sind Sie persönlich hierher gekommen?
– Ich ging zur Left Bank, wir saßen dort. Am 1. Tag wurden wir beschossen. Scharfschützen von Asow schossen aus einem 12-stöckigen Gebäude. Wir saßen auf dem Boden, zitterten und hatten Angst, in den Keller zu gehen, denn dann würde das ganze Haus auf uns fallen. Wir gingen Wasser holen, es gab einen Brunnen. Und als die Ausgangssperre endete, kamen Menschen heraus und wurden von Scharfschützen getötet. Ukrainisch. Es kamen Panzer auf. Wir haben dort einen Morgenmarkt. Sie fahren vor und setzen den Markt in Brand. Asow oder AFU, ich weiß es nicht. Sie haben die halbe Nacht geschossen, bis der ganze Markt in Flammen stand. Aber das war nur der Anfang der Ausgangssperre. Dann fuhr nachts ein Panzer vor, richtete seine Mündung und schoss in das benachbarte 9-stöckige Gebäude. Es hat nur ein Loch in der Mitte gemacht. Die Menschen schliefen dort, rannten aus dem Eingang und die Schüsse fielen.

– Стреляли в кого?
– Русских там еще не было. С кем они там воюют? Русских в помине нет.
(другая женщина, Марина) – Тогда связь еще была, мы все перезванивались, никто русских не видел. Были только украинцы. Стреляли непонятно куда, дома разбивали они же. Вертолетами разбивали все мосты. Перебивали нам связь. Это все делали украинцы. А когда русские пришли, все спокойно уже было.
– Auf wen geschossen?
– Die Russen waren noch nicht da. Mit wem kämpfen sie dort? Es gibt überhaupt keine Russen.
(eine andere Frau, Marina) – Zu dieser Zeit gab es noch Kommunikation, wir haben alle zurückgerufen, niemand hat irgendwelche Russen gesehen. Es gab nur Ukrainer. Sie schossen mitten im Nirgendwo, sie zerstörten Häuser. Sie haben alle Brücken mit Hubschraubern zerstört. Sie haben unsere Kommunikation unterbrochen. All dies wurde von Ukrainern durchgeführt. Und als die Russen kamen, war bereits alles ruhig.

– Скажите, кто и когда вывез вас из Мариуполя?
– Мы две недели сидели, потом поняли, что техника пошла с моря.
– Sagen Sie uns, wer hat Sie aus Mariupol herausgeholt und wann?
– Wir saßen vierzehn Tage lang, bis wir feststellten, dass die Ausrüstung aus dem Meer gekommen war.

– Чьи войска?
– ДНРовские.
– Wessen Truppen?
– Die des DNR.

– Не украинские?
– Нет, украинские уже начали отходить. Они разрушили почти весь Левый берег. Потом к нам зашла ДНРовская полиция, посмотрели наши квартиры. Мы сразу сказали, что у нас на 6 этаже сидели снайперы. Они пошли туда, посмотрели. Потом ночью слышу, что пришли русские. Я так и поняла, что это чеченцы. Мы обрадовались, потому что они громкие, горные. Они сразу зашли к нам в подъезд. ДНРовцы стояли нас охраняли, чтобы никто из военных не забежал в дом. Зашли чеченцы. Они прошлись по первым домам. Из тех домов, куда они заходили, начали выходить люди с белыми повязками и бежать в сторону моря. Это было 19 марта. Мы попросили чеченцев спросить, куда люди бегут. Эвакуируются ли они, кто вывозит нас? Они сказали нам: «Скажите, сколько в доме осталось семей. Завтра будут эвакуировать». Мы обрадовались. Первое, что они спросили, есть ли у нас еда? Дали конфеты, колбасы, пюре. Мы собрали вещи, у нас у бабушки была инвалидная коляска. Чеченцы сказали, что они нам помогут. Утром они постучались в 7 утра, сказали, что русские зайдут и все нам объяснят. Зашел русский уже солдат. Сказал, что у нас полчаса на сборы, внизу нас будут ждать автобусы и эвакуировать будут на Новоазовск. Мы собрались за полчаса. Они сказали, что внизу снайперы и они нас будут прикрывать. Повязали нам белые повязки, нас чеченцы окружили и выводили в сторону моря. Там уже встретили нас автобусы и привезли нас на базу. Кто хотел – остался там по селам украинским. Те, кто хотели в сторону Украины выезжать, они выезжали туда. Кто-то остался возле Мариуполя. У кого родственники в России, кто добровольно хотел в Россию. Писали, у кого есть родственники в Россию. Тех, у кого нет, отправляли группами как беженцев.
– Nicht die ukrainischen?
– Nein, die Ukrainer haben bereits mit ihrem Rückzug begonnen. Sie haben fast das gesamte linke Ufer zerstört. Dann kam die DNR-Polizei zu uns und sah sich unsere Wohnungen an. Wir haben sofort gesagt, dass wir im 6. Stock Scharfschützen sitzen haben. Sie gingen hin und sahen nach. Dann hörte ich nachts, dass die Russen kamen. Ich habe verstanden, dass sie Tschetschenen waren. Wir waren froh, denn sie waren laut, sie waren Bergsteiger. Sie kamen direkt zu uns an die Tür. Das DNR hat uns bewacht, damit kein Militär ins Haus rennt. Die Tschetschenen kamen herein. Sie gingen durch die ersten Häuser. Menschen mit weißen Armbinden kamen aus den Häusern, in die sie hineingegangen waren, und liefen in Richtung Meer. Es war der 19. März. Wir fragten die Tschetschenen, wohin die Menschen fliehen würden. Wurden sie evakuiert, wer hat uns rausgebracht? Sie sagten uns: „Sagen Sie uns, wie viele Familien noch im Haus sind. Morgen werden sie evakuiert“. Wir waren aufgeregt. Das erste, was sie uns fragten, war, ob wir etwas zu essen hätten. Sie gaben uns Süßigkeiten, Würstchen und Kartoffelpüree. Wir haben unsere Sachen gepackt, unsere Großmutter hatte einen Rollstuhl. Die Tschetschenen haben gesagt, sie würden uns helfen. Morgens klopften sie um 7 Uhr an und sagten, die Russen würden kommen und uns alles erklären. Ein russischer Soldat kam herein. Er sagte, wir hätten eine halbe Stunde Zeit zum Packen, unten würden Busse auf uns warten und wir würden nach Nowoasowsk evakuiert. Wir haben uns in einer halben Stunde versammelt. Sie sagten, unten seien Scharfschützen und sie würden uns decken. Sie legten uns weiße Armbinden an, Tschetschenen umringten uns und führten uns zum Meer. Busse holten uns dort ab und brachten uns zum Stützpunkt. Diejenigen, die wollten, blieben in ukrainischen Dörfern. Diejenigen, die in die Ukraine gehen wollten, gingen dorthin. Einige blieben in der Nähe von Mariupol. Diejenigen, die Verwandte in Russland hatten, die freiwillig nach Russland gehen wollten. Diejenigen, die Verwandte in Russland hatten, wurden aufgeschrieben. Diejenigen, die das nicht taten, wurden in Gruppen als Flüchtlinge geschickt.

– Спасибо большое за ваш рассказ. Я сам из Германии, из Берлина. Как вы знаете, в течение 40 лет страна была разъединена, потом состоялось воссоединение. Как вы думаете, возможно ли такое в Украине в обозримом будущем?
– Знаете, я не против. Мы любим свой народ, но политика разделяла людей. Понимаете, западная Украина – она непробиваемая. Мы разные. Мы русскоязычные, у нас фольклор другой, мнение другое. У нас все другое. Мы ближе к России.
– (Марина) Они (люди с западной Украины) нас откровенно не любят.
– Они всегда тех, кто приезжает с востока, недолюбливают.
– Vielen Dank für Ihre Geschichte. Ich selbst komme aus Deutschland, aus Berlin. Wie Sie wissen, war das Land 40 Jahre lang geteilt, dann wurde es wiedervereinigt. Glauben Sie, dass dies in der Ukraine in naher Zukunft möglich ist?
– Wissen Sie, ich bin nicht dagegen. Wir lieben unser Volk, aber die Politik hat die Menschen gespalten. Sehen Sie, die Westukraine ist uneinnehmbar. Wir sind anders. Wir sind russischsprachig, unsere Folklore ist anders, unsere Meinungen sind anders. Bei uns ist alles anders. Wir sind näher an Russland dran.
– (Marina) Sie (die Menschen aus der Westukraine) mögen uns offen gesagt nicht.
– Sie haben immer eine Abneigung gegen diejenigen, die aus dem Osten kommen.

Белозеров Николай Анатольевич, 59 лет.
– Я с города Рубежный, Луганская область. С 2014 года они заходили со Славенска на Кременное. Было известно, как Торнадо издевались над женщинами. В газете писалось. Их посадили, потом их выпустили. Когда началось все 24, они готовились. Кто военный знает, что на высоких точках вокруг (горах) они строили укрепрайоны, копали окопы, строили дзоты, бетонные перекрытия. Каждая возвышенность вокруг городов была так укреплена. Я видел мародеров, которые грабили. Я ходил каждый день с 8 микрорайона на Ливнево. ВСУ грабили продовольственный магазин, аптеку, набивали огромными мешками свои машины. Я своими глазами видел, как они громили аптеку и магазин. 4 танка стоят около 9этажки. Два туда дулами, два – в другую сторону, держат позицию. Они выезжают, стрельнули и заехали назад. А «Молодая гвардия» (пример партизанского движения времен Великой Отечественной войны) могла бы использовать коктейли Молотова. Кинул бы каждый на танк, и все бы. Но мы так не делали, боялись. Опять же говорю, грабили. Грабили как дикари.
У меня собака, я каждый день ходил кормил ее через весь город, 4 км. Ходил и смотрел, разрушенные дома, мертвые лежат. Мои (семья) сидели в подвале. Мы ночью выходили есть. Готовили, газ был, а света не было. Я уехал 23 апреля, а уже 13 апреля я не мог попасть в этот район. Там танки, снаряды рвались. Я три раза пытался, уже было невозможно.
Nikolai Anatolievich Belozerov, 59 Jahre alt.
– Ich komme aus der Stadt Rubizhne in der Region Luhansk. Seit 2014 kamen sie aus Slawensk nach Kreminna. Es war bekannt, wie die Tornados Frauen missbrauchten. So stand es in der Zeitung. Sie wurden inhaftiert und dann wieder freigelassen. Als alle 24 anfingen, waren sie gerade dabei, sich vorzubereiten. Wer im Militär weiß, dass sie auf den hohen Punkten ringsum (den Bergen) Befestigungen, Gräben, Bunker und Betonplatten gebaut haben. Jeder Hügel rund um die Städte war so befestigt. Ich sah Plünderer, die plünderten. Ich bin jeden Tag vom Mikrobezirk 8 nach Livnevo gelaufen. Die AFU plünderte den Lebensmittelladen, die Apotheke und stopfte ihre Autos mit großen Taschen voll. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, wie sie die Apotheke und den Laden geplündert haben. Vier Panzer stehen in der Nähe des 9-stöckigen Gebäudes. Zwei mit den Mündungen dort, zwei in der anderen Richtung, die ihre Position halten. Sie gehen raus, schießen und gehen wieder rein. Und die „Junge Garde“ (ein Beispiel für die Guerillabewegung des Zweiten Weltkriegs) könnte Molotowcocktails verwendet haben. Jeder hätte sie auf den Tank geworfen und das wäre es gewesen. Aber das haben wir nicht getan, wir hatten Angst. Ich sage noch einmal: ausgeraubt. Ausgeraubt wie Wilde.
Ich hatte einen Hund und bin jeden Tag quer durch die Stadt gelaufen, um ihn zu füttern, 4 km. Ich bin gelaufen und habe geschaut, zerstörte Häuser, herumliegende Tote. Meine (Familie) saß im Keller. Abends sind wir essen gegangen. Wir haben gekocht, es gab Gas, aber kein Licht. Ich reiste am 23. April ab, und schon am 13. April konnte ich nicht mehr in dieses Gebiet gelangen. Es gab Panzer, Granaten explodierten. Ich habe es dreimal versucht, es war schon unmöglich.

– Те, кто лежал мертвые на земле, это были военные?
– Нет, это были не военные. У нас был один случай. Когда я шел, шла женщина. Когда я шел назад, она была уже мертвой и ее уже накрыли. Парень, мой сосед, пошел телефон заряжать до Автовокзала, и как раз взорвалось что-то. Его жена подбежала ко мне, чтобы пойти искать его. На следующий день узнали, что он погиб. Ей позвонили (телефон у парня забрали) и сказали. Он погиб там, где заряжали телефоны, там было 8 человек, 2 военных и остальные гражданские. Это было примерно 18 апреля.
– Waren die Toten, die auf dem Boden lagen, vom Militär?
– Nein, es war nicht das Militär. Wir hatten einen Vorfall. Als ich unterwegs war, ging eine Frau. Als ich zurückkam, war sie bereits tot und zugedeckt. Ein Mann, mein Nachbar, wollte an der Bushaltestelle sein Telefon aufladen, als etwas explodierte. Seine Frau rannte zu mir, um nach ihm zu suchen. Am nächsten Tag erfuhren sie, dass er tot war. Sie riefen sie an (das Telefon des Mannes war weggenommen worden) und sagten es ihr. Er starb dort, wo die Telefone aufgeladen wurden, es waren 8 Personen dort, 2 Militärs und der Rest Zivilisten. Das war um den 18. April.

– Как бы вы хотели, чтобы все закончилось?
– Мы хотим мира. Никто не хочет войны.
– Wie möchten Sie es beenden?
– Wir wollen Frieden. Niemand will Krieg.

Марина, Харьковская область
– Хотели ли бы вы туда вернуться? Хотели ли бы вы, что ваши области были признаны Россией или Украиной?
– Я Марина. В Украине с прежней властью я бы жить не хотела. Ни я, ни мои дети. С нашим образованием, с нашей жизнью, с нашими налогами жить невозможно. Я бы здесь осталась и жила другой жизнью, потому что родственники у меня здесь и здесь немного легче, именно по финансам, по налогам, квартирам. У нас жизнь с нашей политикой невозможна. Я бы туда не вернулась. Если присоединят, то да, у меня там мама, квартира, тогда я может быть и вернулась бы, если нас присоединят к России.
Marina, Gebiet Charkiw
– Würden Sie gerne dorthin zurückkehren? Möchten Sie, dass Ihre Oblaste von Russland oder der Ukraine anerkannt werden?
– Ich bin Marina. Ich würde nicht in der Ukraine mit der vorherigen Regierung leben wollen. Weder ich noch meine Kinder. Mit unserer Ausbildung, unserem Leben, unseren Steuern, ist es unmöglich zu leben. Ich würde hier bleiben und ein anderes Leben führen, weil meine Verwandten hier sind und es hier ein bisschen einfacher ist, vor allem in Bezug auf Finanzen, Steuern und Wohnungen. Es ist unmöglich, hier mit unserer Politik zu leben. Ich würde dort nicht mehr hingehen. Wenn wir annektiert werden, dann ja, ich habe dort meine Mutter, meine Wohnung, dann würde ich vielleicht zurückgehen, wenn wir an Russland annektiert werden.

– В контексте специальной военной операции упоминается денацификация. Как бы вы оценили, влияние такие ультраправых настроений на происходящее? Есть ли разница между регулярной украинской армии и полком Азов в тех события, которые вам пришлось пережить?
– Незначительная разница. Что те сволочи, что эти сволочи. ВСУ тоже стреляли, ходили пьяные. Большой разницы нет.
– Die Entnazifizierung wird im Zusammenhang mit einer besonderen Militäroperation erwähnt. Wie beurteilen Sie die Auswirkungen solcher rechtsextremen Stimmungen auf die Ereignisse? Gibt es bei den Ereignissen, die Sie erlebt haben, einen Unterschied zwischen der regulären ukrainischen Armee und dem Asow-Regiment?
– Es gibt kaum einen Unterschied. Diese Bastarde und diese Bastarde. Auch die ukrainischen Streitkräfte schossen, sie waren betrunken. Es gibt keinen großen Unterschied.

– Расскажите про опыт взаимодействия с российской армией. Позитивный или негативный?
– Позитивный. Украинская армия только разрушала и разбивала, а Россия зашла сгруппировано. Наш мэр пошел на содействие к российской армии, потому что у нас не было, слава богу, никаких военных в нашем городе (в Купинске, Харьковская область). Когда началось утро наступления на Харьков, военные (украинские), которые остались у нас в городе, начали разбивать мосты, бить по домам и говорить, что это Россия. Потом они поехали защищать Харьков, и у нас не было ни одного военного в городе. Город небольшой, около 30 тысяч населения. Наш мэр поехал сдал город, сказал, что у нас только женщины, дети, мирное население. Нас проверили по военным точкам и все. Нас не трогали больше, никто. Наоборот они (российские военные) предлагали гуманитарную помощь, говорили, чтобы мы выходили, жили обычной жизнью, не боялись их. Они не причинят нам зла. К детям относились очень хорошо. Никакой агрессии со стороны российских военных никогда не было.
– (Марина) То, что уже была на пороге война, мы уже предполагали, потому что мы, наверное, уже изучили нашего президента. Когда ЛНР, ДНР признали республиками, мы понимали, что это красная тряпка, и наш президент будет обратно все отвоевывать. 8 лет непонятно что было, не трогали людей. И это, наверное, просто был повод, и много провокаций было от нашего президента в Россию, которые мы смотрели по новостям. Ядерное оружие, например. Я не сильна в политике, но это было некрасиво, прямая провокация другому президенту. Мы понимали, что ЛНР, ДНР – это начало чего-то масштабного.
– Erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen mit der russischen Armee. Positiv oder negativ?
– Positiv. Die ukrainische Armee zerstörte und zerschlug nur, während Russland in Gruppen anrückte. Unser Bürgermeister kam der russischen Armee zu Hilfe, denn in unserer Stadt (Kupinsk, Region Charkow) gab es Gott sei Dank kein Militär. Als am Morgen der Angriff auf Charkiw begann, begannen die (ukrainischen) Militärs, die in unserer Stadt geblieben waren, Brücken zu zerstören, Häuser einzuschlagen und zu behaupten, es sei Russland. Dann gingen sie zur Verteidigung von Charkiw, und wir hatten kein einziges Militär in der Stadt. Die Stadt ist klein, etwa 30.000 Einwohner. Unser Bürgermeister wollte die Stadt aufgeben und sagte, dass wir nur Frauen, Kinder und Zivilisten hätten. Wir wurden von militärischen Stellen kontrolliert und das war’s. Sie haben uns nicht mehr angerührt, niemand. Im Gegenteil, sie (die russischen Militärs) boten uns humanitäre Hilfe an und sagten uns, wir sollten rausgehen und ein normales Leben führen und keine Angst vor ihnen haben. Sie würden uns nicht schaden. Die Kinder wurden sehr gut behandelt. Es hat nie eine Aggression des russischen Militärs gegeben.
– (Marina) Dass bereits ein Krieg drohte, haben wir schon vermutet, denn wir hatten wohl schon unseren Präsidenten studiert. Als die LPR und die DPR als Republiken anerkannt wurden, haben wir verstanden, dass dies ein rotes Tuch war und unser Präsident alles zurücknehmen wird. Acht Jahre lang war es unklar, sie haben die Menschen nicht berührt. Und das war wahrscheinlich nur ein Vorwand, und es gab viele Provokationen unseres Präsidenten gegenüber Russland, die wir in den Nachrichten verfolgt haben. Atomwaffen, zum Beispiel. Ich kenne mich in der Politik nicht aus, aber das war nicht nett, eine direkte Provokation gegenüber einem anderen Präsidenten. Wir haben verstanden, dass die LNR, die DNR der Beginn von etwas Großem war.

– Когда были выборы президента, пришли ли вы и за кого проголосовали?
– Мы за Зеленского голосовали, потому что он пришел вроде как с народа, вроде как ближе к народу, и много чего пообещал. И думали, что он лучше Порошенко. Оказалось все наоборот. Мы возлагали на него (Зеленского) большие надежды.
– Sind Sie zu den Präsidentschaftswahlen gekommen und wen haben Sie gewählt?
– Wir haben für Zelensky gestimmt, weil er sozusagen aus dem Volk kam, sozusagen näher am Volk war und viel versprochen hat. Und wir dachten, dass er besser sei als Poroschenko. Es stellte sich heraus, dass das Gegenteil der Fall war. Wir hatten große Hoffnungen in ihn (Zelensky) gesetzt.

– А как бы вы сегодня оценили свой выбор?
– Боже упаси. Мы бы уже не пошли. Я не знаю, кого можно было там выбирать. Из кого там было выбирать?
– (Марина) Если бы действительно нужна была бы армия, нужно было бы отвоевывать нашу Украину, наверное, забирали бы всех мужчин. Много мужчин, которые остались. В каждом доме. Военнослужащие, которые остались после ДНР и ЛНР, сидели дома. Отдыхали в свое удовольствие. В других городах, где были военные действия, Киев, Харьков, у меня есть знакомые. Я звонила, спрашивала, как они там. Они говорят, мы уже думали идти и проситься в территориальную оборону, оборонять Украину. Им говорили: «Иди отсюда. Тебе жить надоело?». Чья это война? Мужчины все сидят дома, добровольцев не берут. А чья эта тогда война? Кто кого бьет? Получается, добровольцы не нужны, мужчины не нужны, военные не нужны. Что за война?
– Wie würden Sie Ihre Entscheidungen heute bewerten?
– Gott bewahre. Wir wären nicht hingegangen. Ich weiß nicht, wer dort hätte ausgewählt werden können. Wer stand zur Auswahl?
– (Marina) Wenn es einen wirklichen Bedarf für die Armee gegeben hätte, wenn unsere Ukraine zurückerobert werden müsste, wären wahrscheinlich alle Männer genommen worden. Es gab viele Männer, die übrig geblieben sind. In jedem Haus. Die Soldaten, die nach der DPR und LPR blieben, blieben zu Hause. Sie ruhen sich in ihrem eigenen Vergnügen aus. In anderen Städten, in denen es Militäraktionen gab, Kiew, Charkiw, habe ich Bekannte. Ich rief an und fragte, wie es ihnen geht. Sie sagten, wir würden bereits darüber nachdenken, die Ukraine zu verteidigen und um territorialen Schutz zu bitten. Ihnen wurde gesagt: „Geht weg von hier. Bist du lebensmüde?“. Wessen Krieg ist das? Die Männer sitzen alle zu Hause, sie nehmen keine Freiwilligen. Wessen Krieg ist es dann? Wer besiegt wen? Es gibt also keinen Bedarf an Freiwilligen, keinen Bedarf an Männern, keinen Bedarf am Militär. Was für ein Krieg?

– До 24 февраля пенсии выплачивались и другая социальная помощь. А после 24 числа все прекратилось, верно?
– Все, вообще. Некоторые госслужбы, которые не могли не работать, работали просто за продукты. Не было ни зарплат, ни выплат на детей. Банкоматы все выключили, связь выключили. Живите, как хотите. У кого были какие-то сбережения, то живите, как хотите.
– Vor dem 24. Februar wurden die Renten und andere Sozialleistungen ausgezahlt. Und nach dem 24. hat alles aufgehört, oder?
– Alles, ganz allgemein. Einige Beamte, die nicht anders konnten als zu arbeiten, arbeiteten nur für die Lebensmittel. Es gab keine Gehälter, keine Zahlungen für Kinder. Alle Geldautomaten wurden abgeschaltet, die Kommunikation wurde unterbrochen. Leben Sie, wie Sie wollen. Diejenigen, die etwas gespart haben, können leben, wie sie wollen.

– Сколько человек уехали на Запад, когда им представилась такая возможность? Как это повлияло на отношения в семье, если родственники с востока и запада?
– Запад Украины ближе к Евросоюзу, а восток больше к России. Центр оставался украиноязычным со своими территориями, своими правилами. Запад нас недолюбливал, потому что у нас свой язык, традиции, культура. Те, кто был на западе, вернулись туда.
– (Татьяна) У меня 2 сестры. Одна в Москве, другая в Италии. На фоне этих событий они рассорились и вообще не общаются. Одна за Украину, другая за Россию. Они взрослые, им по 50 лет. Они стали врагами. От девочки, которая в Москве сейчас, отказались все родственники.
– Wie viele Menschen sind in den Westen gegangen, als sie die Gelegenheit dazu hatten? Wie hat es sich auf die Familienbeziehungen ausgewirkt, wenn die Verwandten aus dem Osten und dem Westen kommen?
– Der Westen der Ukraine steht der Europäischen Union näher, während der Osten eher Russland zugewandt ist. Das Zentrum blieb ukrainischsprachig, mit eigenen Territorien und eigenen Regeln. Der Westen mochte uns nicht, weil wir unsere eigene Sprache, Tradition und Kultur hatten. Diejenigen, die im Westen waren, kehrten dorthin zurück.
– (Tatiana) Ich habe zwei Schwestern. Einer ist in Moskau, der andere in Italien. Vor dem Hintergrund dieser Ereignisse haben sie sich zerstritten und kommunizieren überhaupt nicht mehr miteinander. Die eine ist für die Ukraine, die andere für Russland. Sie sind erwachsen, sie sind 50 Jahre alt. Sie sind zu Feinden geworden. Das Mädchen, das jetzt in Moskau ist, wurde von all ihren Verwandten verlassen.

– Эти родственники где находятся?
– На территории Украины. Сумская область, Харьковская область. У нее там мама, которая с ней не хочет общаться. Она сказала, что она предательница и что она зомбирована, что она должна бросить все и переехать на Украину.
– (Марина) У нас 24 все началось. У нас город находится на несколько сел. 40 минут езды до таможни России. Купеческий город, как его называли. Мы все время сотрудничали с Россией, никогда никаких проблем не было. Мы понимали, откуда какие войска будут заходить, и мы уже ждали, наши военные. ВСУ самолетами или вертолетами били все мосты, разбивали дома, заезжали в частный сектор, где огороды, дома. Где то там стрельнули, и обратно прилетало уже от России. У нас граница с Луганской областью. У нас такой городишко, где не было военных. Они взяли нашу территорию (российские военные), и нас наоборот защитили. Мы уже месяц просидели. Я сама с ребенком. Какие-то сбережения были, покупали продукты, детям же надо как то жить, они же не виноваты в этом. Больше недели прятались в подвале, пока были украинцы, пока все бомбили. Потом, когда Россия пришла, поспокойнее стало. Мы остались никому не нужными и, слава богу, под Россией. Цены у нас росли, везли с соседних городов продукты, наше производство уже не работало, потому что город оккупирован. Украинцы не пропускали к нам никакие машины, ничего. Даже помощь не пропускали. Поэтому я вынуждена была ехать с ребенком в Россию, искать работу, искать нормальную жизнь для ребенка и для себя. Начал выключать Киев свет и воду. Звонили с других городов, спрашивали, почему нет ни света, ни воды. Сказали, что это Киев выключил вам все. Вы оккупированы, это ваши проблемы.
– Wo befinden sich diese Verwandten?
– Auf dem Territorium der Ukraine. Gebiet Sumy, Gebiet Charkiw. Sie hat dort eine Mutter, die nicht mit ihr kommunizieren will. Sie sagte, sie sei eine Verräterin und zombifiziert, sie solle alles verlassen und in die Ukraine ziehen.
– (Marina) Alles begann in unserer 24. Wir haben eine Stadt, die sich über mehrere Dörfer erstreckt. Bis zum russischen Zoll sind es 40 Minuten Fahrt. Die Stadt der Kaufleute, wie sie es nannten. Wir haben die ganze Zeit mit Russland zusammengearbeitet, es gab nie irgendwelche Probleme. Wir wussten, woher die Truppen kommen würden, und wir warteten bereits, unser Militär. Die AFU setzte Flugzeuge oder Hubschrauber ein, um alle Brücken zu bombardieren, Häuser zu zerstören und in den privaten Sektor einzudringen, wo sich Gemüsegärten und Häuser befanden. Irgendwo wurde geschossen, und dann kam es aus Russland zurück. Wir haben die Grenze zur Oblast Luhansk. Wir haben eine kleine Stadt, in der es kein Militär gab. Sie nahmen unser Territorium (russisches Militär) und schützten uns im Gegenteil. Wir sitzen bereits seit einem Monat. Ich war allein mit meinem Kind. Wir haben etwas Geld gespart, wir haben Lebensmittel gekauft, die Kinder mussten irgendwie leben, es war nicht ihre Schuld. Wir haben uns mehr als eine Woche lang im Keller versteckt, während die Ukrainer da waren und alles bombardiert wurde. Dann, als Russland kam, wurde es ruhiger. Wir wurden nicht gebraucht und waren, Gott sei Dank, unter Russland. Unsere Preise stiegen, wir mussten Lebensmittel aus den Nachbarstädten heranschaffen, unsere Produktion lief nicht mehr, weil die Stadt besetzt war. Die Ukrainer ließen weder Autos noch andere Dinge zu uns gelangen. Sie wollten nicht einmal Hilfe hereinlassen. Also musste ich mit meinem Kind nach Russland gehen, eine Arbeit suchen und ein normales Leben für das Kind und mich finden. Kiev begann, das Licht und das Wasser abzustellen. Menschen aus anderen Städten riefen an und fragten, warum es kein Licht oder Wasser gab. Sie sagten, dass Kiew alles für Sie abgestellt hat. Sie sind beschäftigt, das ist Ihr Problem.

– Вопрос немного личного характера. Чтобы вы себе пожелали на свой следующий день рождения?
– (Катя) У меня скоро День Рождения. Тортика хочу. Нормальную семью рядом. Чтобы не болел никто. Сейчас хочется самых элементарных вещей. Того, что раньше не ценилось.
– (Николай) У меня был день рождения 16 апреля, 59 лет. Обычно прошел, но все равно тянет домой, к собаке. Везде хорошо, можно поотдыхать 1-2 недели, но все равно тянет домой. Понятно, что там все разбито, разрушено. В наш дом 6 снарядов попало, газ пробило, мы газ заматывали резинкой. Там женщина старая была, ее трогать нельзя было, да и мы в подвале понимали, что газ. И мы резинкой перетянули.
– (Катя) Домой хочется. День рождения довольно скоро, и все-таки хочется больше домой.
– (другая женщина) Домой, но уже в мирный город.
– Eine Frage von etwas persönlicher Natur. Was würden Sie sich für Ihren nächsten Geburtstag wünschen?
– (Katja) Ich habe bald Geburtstag. Ich möchte einen Kuchen. Eine normale Familie um mich herum. Ich möchte nicht, dass jemand krank wird. Jetzt möchte ich die grundlegendsten Dinge. Dinge, die vorher nicht geschätzt wurden.
– (Nikolai) Ich hatte am 16. April Geburtstag und wurde 59 Jahre alt. Normalerweise ist es vorbei, aber ich will immer noch nach Hause, zu meinem Hund. Es ist schön, überall zu sein, man kann 1-2 Wochen lang Urlaub machen, aber trotzdem zieht es mich nach Hause. Es ist klar, dass dort alles kaputt, zerstört ist. Unser Haus wurde von 6 Granaten getroffen, das Gas war durchlöchert, wir haben das Gas mit einem Gummiband abgedeckt. Dort war eine alte Frau, die man nicht anfassen durfte, und wir in einem Keller haben das Gas verstanden. Und wir haben ein Gummiband darum gelegt.
– (Katja) Ich wollte nach Hause. Du hast bald Geburtstag, aber ich will trotzdem nach Hause.
– (Eine andere Frau) Nach Hause, aber in eine friedliche Stadt.

– Есть у вас к нам, западноевропейцам, какое либо послание, которые мы могли бы передать?
– (Николай) Все люди одинаковые. Мир.
– (Марина) Не разрешать эти митинги. Чтобы украинцы, такие ярые, которые почему-то повыезжали, встали бы и воевали за свою страну. Они повыезжали и устраивают митинги в другой стране. Мне это кажется неправильным. То, что они ведут себя недостойно. Они не ценят того, что им предоставляет другая страна.
– Haben Sie eine Botschaft für uns Westeuropäer, die wir weitergeben könnten?
– (Nikolai) Alle Menschen sind gleich. Frieden.
– (Marina) Diese Kundgebungen nicht zuzulassen. Damit die so begeisterten Ukrainer, die aus irgendeinem Grund weggegangen sind, aufstehen und für ihr Land kämpfen. Sie haben in einem anderen Land Kundgebungen abgehalten. Das scheint mir falsch zu sein. Die Tatsache, dass sie sich würdelos verhalten. Sie wissen nicht zu schätzen, was ihnen ein anderes Land bietet.

– Марина, вы сказали об украинской армии и российской. В Польше в СМИ постоянно появляются сообщения об изнасилованиях, которые производит российская армия. Забирают детей, насилуют женщин. Что вы бы хотели сказать польским читателям?
– Я никогда не слышала от своих знакомых, из других городов, которые тоже видели украинскую и российскую армии. Я за россиян, я такого не слышала. Именно от первого лица. Про российскую армию я такого не слышала. Про украинцев мы слышали очень много неприятностей. Именно от первого лица, не фейки, не то, что придумали. Только то, что говорили знакомые. Ничего хорошего про украинцев не говорили.
– Marina, du hast von der ukrainischen und der russischen Armee gesprochen. In Polen wird in den Medien ständig über Vergewaltigungen durch die russische Armee berichtet. Kinder werden entführt, Frauen werden vergewaltigt. Was möchten Sie den polnischen Lesern sagen?
– Ich habe noch nie von meinen Bekannten aus anderen Städten gehört, die auch ukrainische und russische Armeen gesehen haben. Ich bin für die Russen, so etwas habe ich noch nie gehört. Genau aus der ersten Person. Ich habe solche Dinge über die russische Armee noch nicht gehört. Wir haben schon viel Schlechtes über die Ukrainer gehört. Es war von der ersten Person, nicht gefälscht, nicht erfunden. Genau das haben unsere Bekannten gesagt. Über die Ukrainer wurde nichts Gutes gesagt.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Frau Wirrkopf
Frau Wirrkopf
1 Jahr zuvor

Hab nen Kloß im Hals. Versteh den Hundemann sehr gut. Ich will so was nicht erleben müssen. Hoffentlich können sie ihre Geburtstage bald alle wieder zuhause feiern.

Pentimento
Pentimento
1 Jahr zuvor

Die Trauer der Angehörigen interessiert W. Zelinsky sicher nicht.

https://m.youtube.com/watch?v=PGpR8xRg88g