Böses Russland oder: Womöglich ein Gegenentwurf zur westlichen „Wertegemeinschaft“?

Russland ist in Deutschland das Feindbild Nummer 1, zumindest in Medien und Politik. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht darüber berichtet wird, wie schrecklich Putin die russischen Bürger behandelt, von Kritikern ganz zu schweigen. Aber stimmt das eigentlich?

Wir haben mit Gert Ewen Ungar gesprochen, der Russland sehr nahe steht. Er hält sich oft dort auf, schreibt unter anderem für RT Deutsch und kann einiges berichten, was den einen oder anderen Zuhörer überraschen dürfte.

Unser Ansatz ist in erster Linie, eine Stimme zu hören, die nicht von der westlichen Propaganda beeinflusst ist. Das schließt natürlich nicht aus, dass Gert Ewen Ungar aus seiner subjektiven Sicht erzählt.

Dennoch – oder gerade deswegen – war das Gespräch so angenehm und wohltuend.
Viel Spaß!

Unter dem Video befindet sich eine Audioversion des Podcasts

Inhalt:

00:30 Begrüßung von Gert Ewen Ungar
01:30 Pfingsten in Berlin (Minority Report )
07:00 Fußpilz ist ansteckend
12:30 „Gert, wie war’s in Russland?“
13:00 Alles ist offen
20:45 Russische Medien und die Inzidenzwerte
22:00 Lust auf Totalitarismus?
25:30 Die Perfektion der Deutschen
27:30 Deutsche Medien und Covidioten
33:00 Russische Medien, (keine) Verschwörungstheoretiker und Jan-Josef Liefers
37:00 Russische Bürger wundern sich: „Die kommen da ja gar nicht wieder raus.“
38:00 Gefährliche Mutanten aus Wanne-Eickel
40:00 Russische Fehler
44:30 Deutsche Talkshows und Corona
45:30 Russische Talkshows und Corona
48:00 Sputnik – der letzte Dreck
50:00 Journalistische Sorgfalt und das Gegenteil von Sorgfalt
56:00 Skandal! Russische Medien zitieren westliche Medien
58:00 Wie sieht es aus mit Putin-Kritikern?
01:02:00 Russische Oligarchen
01:06:00 Russland als Gegenentwurf zur Europäischen Union? (Teil I)
01:00:00 Russland – homophob oder nicht?
01:12:45 Russland als Gegenentwurf zur Europäischen Union? (Teil II)
01:15:30 Ist Putin in Russland beliebt?
01:17:00 Ohne Putin wäre die Konfrontation mit der EU vorprogrammiert
01:18:30 Ausblick: Männer mit Bärten im Videoformat (demnächst)

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Rudi K
Rudi K
3 Jahre zuvor

Danke für den interessanten Bericht aus Russland. Nur zu dem Thema EU und Russland als unterschiedliche „Entwürfe“ möchte ich folgendes anmerken:

Russland ist ja der „grösste“ Teil der Sowjetunion und war schon vor der Oktoberrevolution ein Nationalstaat. Dies ist aber bei der EU anders, denn es gab ja einzelne Nationalstaate, die sich nach dem Krieg zusammengeschlossen haben. Natürlich leben auch in der russischen Förderration mehrere Völker aber trotzdem gehören seit 200 Jahren zu einer Einheit. Wie solle sich etwa Franzosen, Deutsche etc zu einer Einheit zusammen schließen ohne ihre „nationalen Eigenheiten“ aufzugeben?

ChrissieR
ChrissieR
3 Jahre zuvor

Nö, Meister!…sünn keine Russen in’n Keller!!!

Rudi K
Rudi K
3 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

In einer Kneipe in Hamburg gab es einen Mann den man „der Russe“ nannte. Er war als Kind während des Krieges in einer Gegend „verschickt“ worden, wo er ein paar Worte Russisch aufschnappte.

Man sollte bedenken, daß es neben kriegerischen Konflikten zwischen Deutsche und Russen auch Zeiten des friedlichen Zusammenlebens gab.

ChrissieR
ChrissieR
3 Jahre zuvor
Reply to  Rudi K

Guude, Rudi!

Ja…ich wünschte, ich hätte statt französisch russisch gelernt…ich hatte sehr liebe russische Arbeitskollegen…und jetzt wäre ne Adresse in Russland definitiv besser…

Pen
Pen
3 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Moin Chrissie,

Rußland ist auch meine Sehnsucht.

Ich erinnere, wie begeistert unsere Nationalmannschaft und die Mitgereisten damals, während der WM, von den freundlichen Menschen dort waren. Kein bischen nachtragend wegen der 27 Millionen Toten im WW2.

Der unsägliche Klaus Kleber war völlig verzweifelt, weil sein Publikum sich so gar nicht von seinem Bild der bösen Russen überzeugen lassen wollten. Das hat er tatsächlich so gesagt. Ich konnte es kaum glauben.

Und nun die transatlanisch geschulte Baerbock, die jetzt schon anfängt, zu hetzen. Hoffentlich haben die Deutschen soviel Verstand, sich nicht noch einmal von den Amis und den Konzernen mißbrauchen zu lassen, und ihr Land als Schlachtfeld zur Verfügung zu stellen.

Brian
Brian
3 Jahre zuvor

aber meiner Meinung nach ist die europäische Einheit ohnehin gescheitert, weil es keine gesellschaftliche, sondern eine auf Konkurrenz basierende politisch-wirtschaftliche war und ist.

Sehe ich genauso. Wo ist denn da, bitteschön, eine Einheit ?
Höchstens mal wieder bei den politischen und wirtschaftlichen Mauscheleien…

Last edited 3 Jahre zuvor by Brian
Pen
Pen
3 Jahre zuvor

Ja, das sehe ich auch so.

Im Umgang mit Griechenland, zum Beispiel, hat die EU als Gemeinschaft schändlich versagt.

ShodanW
ShodanW
3 Jahre zuvor
Reply to  Pen

War das nicht eher eine rein deutsche Agenda mit der Troika? Gut, wie sich manche dort unten Gelder abgegriffen hatten, war nicht okay, aber dass gerade „wir“ wieder den Oberlehrer spielen mussten…

Robbespiere
Robbespiere
3 Jahre zuvor
Reply to  ShodanW

@ShodanW

Wenn man dem „abgegriffenen Geld“ folgt, landet man zwangsläufig wieder hier, denn Griechenland hat keine nennenswerte Industrie, dafür aber z.B. einen völlig über-dimensionierten Militärhaushalt und du darfst drei mal raten, wo die einkaufen gehen.

An dieser Stelle hat die von Deutschland dominierte Trojka übrigens keine Einsparungen verlangt.

Pen
Pen
3 Jahre zuvor
Reply to  ShodanW

schlimm genug. war aber nur möglich, weil beide länder der EU angehörten, m.e.

Peter
Peter
3 Jahre zuvor
Reply to  Pen

„EU“ ist schon hart für ein ärmeres Land, aber der „Eurozone“ anzugehören, bedeutet absolute Rechtlosigkeit.
Syriza’s Entscheidung gegen den Grexit trotz „OXI“ war KEIN Verrat am griechischen Volk, wenn man das mal aus nicht revolutionärer Sicht sieht, und Revolution ist in einer anderen Dimension als NEIN zu sagen.

niki
niki
3 Jahre zuvor

Solange wir in Deutschland auf totalem Wettbewerb statt Kooperation zwischen den Ländern setzen, wird jegliche Gemeinschaft mit anderen Ländern zum Scheitern verurteilt sein. Denn wenn lediglich die stärksten profitieren und in der EU ist es Deutschland, natürlich nicht die Menschen unten oder in der Mitte, sondern lediglich eine Elite, wird früher oder später die EU krachend scheitern!
Ich habe ehrlich gesagt von Russland keinerlei Ahnung!
Nur eines: Und da muss ich euch absolut beipflichten:
Wäre statt Putin irgendein Falke in Russland an der Macht, wäre (mindestens) Europa schon ein Häufchen Schutt & Asche! So wie der Westen die Russen provoziert, wäre ein umfangreicher Krieg sehr wahrscheinlich gewesen, wenn Putin nicht so ein exzellenter Diplomat wäre…
Zu den innenpolitischen Verhältnissen kann ich sonst absolut nichts sagen. Hier aus den westlichen Mainstreammedien kommt ja fast ausschließlich nur Propaganda!
Auch wenn ich zwecks Auftritt in einem Technoclub 2003 mal in St. Petersburg mal gewesen bin, habe ich natürlich absolut keinerlei Ahnung wie es tatsächlich aussieht!

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