Das Bedingungslose Grundeinkommen als Ende des Systems

Immer wieder wurde das Bedingungslose Grundeinkommen (BGE) von progressiven Kräften als Möglichkeit angepriesen, das Problem der sozialen Frage mit einem Schlag zu lösen. Und während es eine Zeit lang etwas ruhiger um das BGE wurde, hört man inzwischen wieder mehr darüber. Als Problemlöser taugt es allerdings nichts.

Wir sprechen in diesem Podcast über die offenen Fragen des BGE, über die derzeitigen Krisen und die Frage, ob der Kapitalismus auf sein Ende zusteuert.

Inhalt:

00:30 Vorschau: Gespräch über das große Ganze
01:30: Überblick der Krisen
02:00 Das Missverständnis des Bedingungslosen Grundeinkommens (BGE)
26:30 Ist eine globale Lösung möglich?
30:00 Bargeldlos durch die Welt
34:30 Das BGE wird kommen, die soziale Frage geht
37:00 Woher soll der Konsum in Zukunft kommen?
40:00 Die westliche Krise
44:00 Das Ende der Globalisierung
55:00 Mittendrin im Totalitarismus
01:00:00 Das Ende des Kapitalismus
01:06:00 Lösungen oder Rechtspopulismus?

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Daniel D. Dietze
Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor

Für mich ist die Frage nach dem BGE nicht ausschließlich eine soziale Frage. Ich sehe da einen technisch-zivilisatorischen Aspekt. Beziehen wir als Prämisse gedanklich mit ein, dass der technische Fortschritt der gesamten Menschheit dienen soll, ihr die Arbeit abnimmt, müssten wir eine Antwort darauf finden, wie Menschen an Geld kommen, die von einer Maschine ersetzt werden. Automatisierungsdividende? Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich? Angesichts von fortschrittsbedingter und eigentlich erwünschter Arbeitslosigkeit wäre das BGE dahingehend gerechter als ALG, da derjenige, der dann arbeitet, auf jeden Fall mehr Geld zur Verfügung hätte, als der, der nicht arbeitet. Zudem ist es bürokratisch deutlich unkomlizierter als ALG.

„Anders ist es nicht denkbar in dieser kapitalistischen, marktwirtschaftlichen Logik.“ (Gert)

Wenn ein BGE daran scheitern sollte, dass es nicht kostendeckend sei, ist das zum einen rein spekulativ und zum anderen ein Totschlagargument. Wenn ein BGE an hypothetischen Preiserhöhungen privater Vermieter scheitern sollte, wäre das ebenfalls rein spekulativ sowie ein Totschlagargument. Man müsste dann halt den Wohnungsmarkt in die öffentliche Hand nehmen, wo er neben dem Gesundheitswesen und dem ÖPNV auch hingehört, und was durchaus ein linker Gedanke wäre. Was die Preisentwicklung des verbliebenen freien Marktes angeht, baue ich auf Konkurrenz. Da müssten dann u. U. Monopole zerschlagen werden, was ohnehin nötig ist. Was die Obdachlosigkeit angeht, von der Gert gesprochen hat, kann ich aus aktueller Erfahrung sagen, dass sich gerade die Privatisierung des Wohnungsmarktes prekär auswirkt. Dass es Menschen gibt, die „freiwillig“ (Haftbefehl, Psyche, Lebenseinstellung) wohnungslos sind, bleibt davon selbstverständlich unberührt. Und wenn ein BGE daran scheitern sollte, dass dann angeblich alle herkommen, denen es woanders schlechter geht, würde das dann doch bedeuten, dass es uns nicht gut oder sogar besser gehen dürfte?
Ich finde es höchst bedauerlich, dass Klaus Schwab mittels BGE im Zusammenhang mit der Bargeldabschaffung ein finanzielles Kontrollsystem installieren möchte. Das ist Mißbrauch einer an sich guten Idee. Das sollten man ihm nicht durchgehen lassen, so manche (angebliche) marktwirtschaftliche Logik in Frage stellen und radikal umverteilen.
Auch dass sich die Trans(gender)atlantikerin Kipping offentlichkeitswirksam für das BGE stark macht, ist bedauerlich, da es die Fürsprache in aufgeklärteren Kreisen weiß Gott nicht vereinfacht. Abschließend möchte ich behaupten: Das BGE ist keine exklusive Idee eines schlanken Staates. Es ist in erster Linie eine Idee und sollte unvoreingenommen besprochen werden.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor

Trans(gender)atlantikerin Kipping

Irgendeine Diffamierung muss immer untergebracht werden, egal, ob das irgendwas mit dem Thema zu tun haben kann oder nicht. Wo kämen wir denn hin, wenn wir auf dieses grundgesetzlich geschützte Recht nur deshalb verzichten würden, weil es gerade nirgendwohin passt?

Daniel D. Dietze
Daniel D. Dietze
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Diffamierung sieht anders aus.

„Als Diffamierung bezeichnet man heute allgemein die üble Nachrede und gezielte Verleumdung Dritter. Dies kann durch die Anwendung von Schimpfwörtern oder durch diverse Unterstellungen geschehen.“ (Wikipedia, die kennen sich schließlich damit aus)

Welche Schimpfworte habe ich denn verwendet? Was habe ich unterstellt? Das Gendergedöns von Kipping passt, wie du weißt, insofern zu meiner Aussage (im Kontext)…

„Auch dass sich die Trans(gender)atlantikerin Kipping offentlichkeitswirksam für das BGE stark macht, ist bedauerlich, da es die Fürsprache in aufgeklärteren Kreisen weiß Gott nicht vereinfacht.“

… als dass es verdeutlicht, mit welcher (un?)nötigen (Schein?)Debatte sie durchaus bedenkenswerte Themen, wie BGE oder NATO-Austritt, in den Dreck oder zumindest in die Bedeutungslosigkeit zieht.
Was genau hat dein Kommentar „mit dem Thema zu tun“?

Daniel D. Dietze
Daniel D. Dietze
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Weiterhin will ich zu meiner Verteidigung betonen, dass sprachpolitisch korrekt von der „Trans(gender)atlantikerIN Kipping“ die Rede war.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor

Übertreib’s nicht…

Daniel D. Dietze
Daniel D. Dietze
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Heul doch…

Christa Meist
Christa Meist
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Nicht jede Klassifizierung, jedes Labelling, jede Form des Schubladendenkens ist eine Diffamierung. Die traditionelle Antwort auf „Herabwürdigungungen“ lautet ausgesprochen oder unausgesprochen: „Ich weiß ja, wer´s sagt.“ Neuhochdeutsch nennt man das fachidiotisch „Resilienz“.
Ich persönlich halte Frau Kippings politische Begabung für sehr eingeschränkt. Auch wenn sie es immer wieder zu einem Pöstchen bringt:Angehängter Screenshot kann als Argument in dieser Angelegenheit betrachtet werden. Es sei denn, schon ein Verweis auf eine unschöne Realität wird als diffamierend betrachtet.

Kipping.JPG
niki
niki
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Naja… Das ist keine Diffanmierung, sondern eine Verharmlosung, Frau Suzie „Möchtegern-Besucherin“ Q.

Christa Meist
Christa Meist
2 Jahre zuvor

Tröstendes Wort zu Anfang an Roberto: Auch ich kann mich an den Namen des BGE-Protagonisten im Dienste von Katja Kipping nicht mehr erinnern, obwohl ich mehrfach alle Register meiner bürgerlichen Erziehung ziehen musste, um ihm gegenüber gelassen zu bleiben.
Es ist wichtig in diesem Zusammenhang den Begriff der Arbeit in den Mittelpunkt zu rücken. Arbeit ist die notwendige Antwort auf den Überlebenswillen – als Individuum und/oder als Kollektiv/Gemeinschaft/Gesellschaft. Deshalb schreibe ich gerne „not-wendige“ Arbeit. Es liegt im Interesse der Mächtigen, aktuell sind das die Eigentümer/Verfügungsberechtigten großer Kapitalien, vom „Wert der Arbeit“ zu sprechen. Das erspart das Nachdenken über die Frage „Wie viel Arbeit ist nötig, um mein und das Überleben aller zu gewährleisten“? Die Rede vom „Recht auf Arbeit“ ist deshalb irreführend.
Die Abhängigkeit der Menschen von den Mächtigen beruht gegenwärtig weitgehend auf der anfechtbaren Selbstverständlichkeit, dass „mehr von allem“ einen Freiheitsgewinn darstellt. Sich nicht von der Arbeit knechten zu lassen, wird oft als grüne Verzichtsideologie dargestellt.Es muss aber jeder eine Entscheidung fällen über den notwendigen persönlichen Aufwand für die Existenzsicherung. Soziale Sicherheit setzt die Anerkennung der Tatsache voraus, dass nicht alle Menschen in gleicher Weise ihre Existenz durch Arbeit sichern können. Auch nicht unter nichtkapitalistischen Bedingungen. Es geht um die gesellschaftliche Beantwortung der Frage, wie viel Mehrarbeit man den Arbeitsfähigen zumuten kann, um das Überleben der wenig oder nicht arbeitsfähigen Menschen zu sichern. Diese Frage ist auch ohne Geldsystem beantwortbar. Die Menschen haben sie bisher auf unterschiedlichste Art beantwortet.Gegenwärtig muss eine neue Antwort gefunden werden. Das Grundeinkommen ist ein systemkonformer Lösungsvorschlag.

Last edited 2 Jahre zuvor by Christa Meist
Defi Brillator
Defi Brillator
2 Jahre zuvor

Die Ideen vom Grundeinkommen sind nun bald 2 Dekaden alt. Wie alles, was alt ist, wird es nie neu umgesetzt. Vgl. Zeitumstellung.

Ende des Kapitalismus? Kompletter Quatsch. Das Gegenteil ist doch der Fall. Neu: Jetzt mit bewährtem Feindbild. Westoligarchen vs. Ostoligarchen und dazwischen wird das Volk zermalmt, denn es gibt da einfach zu viel, was nachwächst.

Börse angeschaut? Follow The Money angewendet? Kriege der Welt beschaut und analysiert?

Business as usual.

Rudi K
Rudi K
Reply to  Defi Brillator
2 Jahre zuvor

Die Ideen vom Grundeinkommen sind nun bald 2 Dekaden alt. Wie alles, was alt ist, wird es nie neu umgesetzt. Vgl. Zeitumstellung.

Im Prinzip gab es schon mit Milton Friedman eine ähnliche Idee, die sich „negative Einkommenssteuer“ nannte. Milton Friedman ist der bekannteste Ökonom, der den Neoliberalismus propagierte.

Christa Meist
Christa Meist
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Was ich an diesem Einwand erkenne: einen weitgehend unüberlegten Gebrauch des Wortes „alt“ mit Bezug auf historische Zusammenhänge. Er erinnert mich an einen anekdotischen Hinweis, den ich vor kurzem gelesen habe: „Wenn es einen zweiten Weltkrieg gegeben hat, muss es doch auch einen ersten gegeben haben.“

Rudi K
Rudi K
Reply to  Christa Meist
2 Jahre zuvor

Was ich an diesem Einwand erkenne: einen weitgehend unüberlegten Gebrauch des Wortes „alt“ mit Bezug auf historische Zusammenhänge.

Ich wollte mit meinem Beitrag nur die „neoliberale Wurzel“ des BGE aufzeigen. Milton Friedman war derjenige, der die Idee eines „schlanken Staates“ polpulär machte.

Christa Meist
Christa Meist
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Milton Friedman ist zwar schon etwas länger tot, markiert aber nicht den Beginn des Kapitalismus. Da sind wir uns sicher einig, oder? Ob es an der Wirtschaftstheorie hängt, wenn die menschlichen Möglichkeiten an ein Ende kommen, allen Unterstützungsbedürftigen zu helfen? Die stofflichen Ressourcen auf dem Planeten Erde sind begrenzt und die Belastbarkeit mit Abfällen ebenso. Manche träumen von nahezu endlosen Ketten von Energieumwandlungen und tun so, als ließe sich die nutzlose Abwärme auf Null bringen. Anders als es unsere physikalisch vorgebildete Ex-Kanzlerin formuliert hat, gibt es exponentielles Wachstum der Subsysteme dessen, was wir als Natur bezeichnen, nur bis zu einer bestimmten Grenze. Jenseits dieser Grenze muss ein Baustein dran glauben. Es ist nicht auszuschließen, dass das der Mensch sein wird. Ob sich seine von Transhumanisten vorgestellten Nachfolger noch Menschen nennen werden, wissen wir nicht. Die Grenze zwischen Tier und Mensch ja bisher auch nicht so recht überzeugend definiert.

Last edited 2 Jahre zuvor by Christa Meist
Rudi K
Rudi K
Reply to  Christa Meist
2 Jahre zuvor

Milton Friedman ist zwar schon etwas länger tot, markiert aber nicht den Beginn des Kapitalismus. Da sind wir uns sicher einig, oder?

Einverstanden. Nur hat Milton den Neoliberalismus „populär“ gemacht und seine Schüler haben ihn zuerst in Chile „ausprobiert“.

Ob es an der Wirtschaftstheorie hängt, wenn die menschlichen Möglichkeiten an ein Ende kommen, allen Unterstützungsbedürftigen zu helfen? Die stofflichen Ressourcen auf dem Planeten Erde sind begrenzt und die Belastbarkeit mit Abfällen ebenso. Manche träumen von nahezu endlosen Ketten von Energieumwandlungen und tun so, als ließe sich die nutzlose Abwärme auf Null bringen.

Das denke ich auch. Sozialstaat/BGE und ungehinderte Einwanderung sind nicht gleichzeitig möglich. Und der zweite Hauptsatz der Thermodynamik ist nun mal nicht so einfach zu „überlisten“.

Logos
Logos
Reply to  Christa Meist
2 Jahre zuvor

Stimmt: Milton Friedman markiert mit seinen „Chicago Boys“ nicht den Beginn des Kapitalismus, sondern den weltweiten „Siegeszug“ bzw. Exekution neoliberalen Gedankenunguts gegen die eigene Bevölkerung (Pinochet, Reagan, Thatcher).

Ob es an der Wirtschaftstheorie hängt, wenn die menschlichen Möglichkeiten an ein Ende kommen, allen Unterstützungsbedürftigen zu helfen?
Da werden unzulässig „Wirtschaftstheorie“ mit „menschlichen Möglichkeiten“ verknüpft, obwohl es doch in Wahrheit weder um „menschlich“, noch „Möglichkeiten“, sondern „politisch“ und „Praxis“ geht.Ja, im Falle des Neoliberalismus (nach Chicagoer oder Österreichischer Schule) hängt de facto die politische Praxis von dieser Wirtschaftsideologie ab, weil die nun mal leider dort die Meinungshegemonie und Deutungshoheit an sich gerissen hat.Der Neoliberalismus hatte niemals zum Ziel „allen Unterstützungsbedürftigen zu helfen„. Im Gegenteil. Das sollten gerade Sie wissen, wenn Sie schon selbst Milton Friedman bemühen.Die Tatsache begrenzter Ressourcen und Belastbarkeit mit Abfällen sind in neoliberaler Dogmatik entweder ignorierte oder gar geleugnete Faktoren. Nach dem Motto „der „freie Markt“ und die „unsichtbare Hand“ werdens schon richten.“ Nutzlose Abwärme lässt sich zwar in gar keinem Fall auf Null bringen, aber mit den richtigen Konzepten wesentlich reduzieren. Das ist aber politisch nicht gewollt >> Neoliberalismus

Und ja, wenn die Masse der Gesellschaft die Politiker/Regierung dazu zwingt, sich radikal vom Neoliberalismus abzuwenden, dann könnte dies mit dazu beitragen, dass die Menschheit nicht zum großen Teil „dran glauben muss“.

Last edited 2 Jahre zuvor by Logos
Logos
Logos
Reply to  Rudi K
2 Jahre zuvor

Es gibt nicht „die“ neoliberale Wurzel. Sondern es gibt mindestens drei voneinander unabhängige „Wurzeln“ und eine davon ist neoliberal. Umso wichtiger ist es zu realisieren, dass es die beiden anderen nicht sind. Eine von den beiden anderen ist sogar ausgesprochen sozial. Nachzulesen in Kapitel 1.2 des
Bedingungsloses Grundeinkommen: Argumente für und widerPlädoyer für ein besseres BGE

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Defi Brillator
2 Jahre zuvor

Dieses „Ende des Kapitalismus“ ist nicht sonderlich beliebt in linken Kreisen: Es hat mit dem Verlust des Feindbildes zu tun – aber sei Dir sicher: Es kommt eines nach. Schlimmer als alles, was wir bislang hatten. 😉

Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Da bin ich mal gespannt. Für den Deutschen hat es sonst immer noch der Arme, der Arbeits- oder der Obdachlose gerichtet. Immerhin schießt der Deutsche nicht mehr institutionell auf jeden Behinderten, obwohl er die gut eingelagert hat.

Technisch gesehen wird wohl eher die Dystopie Incorporated realisiert werden. Dann begeht halt kein Staat mehr Gräueltaten, sondern die Firmen direkt (was die Natur angeht, ist das ja jetzt schon eine ganze Weile so). Deutschland ist dann halt VW und wer da nicht dabei ist, kann sich von der Straße ernähren und ist automatisch Public Enemy.

niki
niki
2 Jahre zuvor

Eine dystopische Aussicht und ich sehe da auch keinen friedlichen Ausweg…
Die Frage ist eigentlich nur noch wann es auch hier richtig kracht im Sinne von (Bürger-)Krieg, und wer dann die Oberhand behält! Ob die Reichen und Mächtigen es schaffen ihre Macht auch dann zu sichern, sehr wahrscheinlich, und mit jeden weiteren Tag wird es wahrscheinlicher, wenn es nicht zum alles endenden nuklearen Holocaust kommen sollte…

Eine Lösung sehe ich auch kaum noch! Zumindest nicht hier im Westen! Hier ist die starke Tendenz zum Totalitarismus kaum noch zu übersehen. Wenn wir das nicht schnell umkehren, schon fast egal mit welchen Mitteln, kommen wir aus der Sache nicht mehr heraus. Die immer stärker werdende Totalüberwachung wird da keinen Raum für einen nennenswerten Widerstand lassen.

Nun kann ich noch so schreiben und auch reden! Das wird natürlich wieder von den allermeisten als Indiz dafür verwendet dass dieses nicht so ist und hier Freiheit herrschen täte…
Nun ist meine Person absolut irrelevant… Allerdings hätte ich mehr Reichweite, so musstet das auch ihr, die Neulandrebellen, schon spüren, gibt es auf die Finger und wenn man wirklich droht relevant zu werden, geht es einem mit übelsten Methoden an den Kragen…

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  niki
2 Jahre zuvor

Vielleicht sollte man nicht drohen, relevant zu werden, weil jede Drohung Abwehrmaßnahmen hervorruft. Aber das Jemandem zu verklickern, dessen Kommunikationsrepertoire überwiegend aus Drohungen besteht, ist wohl sinnlos.

niki
niki
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Geh mir nicht auf den Zeiger…

Christa Meist
Christa Meist
Reply to  Suzie Q
2 Jahre zuvor

Bisher sind größere Veränderungen des politisch-gesellschaftlichen Systems nie gewaltfrei verlaufen. Es könnte auch an einer unzureichenden Fägikeit des Menschen zur Güte liegen, dass noch keine anderen Befunde vorliegen. Idealistische Appelle zur Steigerung moralischer Fähigkeitenl ändern da nicht viel.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Christa Meist
2 Jahre zuvor

Das war kein Appell mehr. Ich kenne inzwischen meine Pappenheimer. Es war nur ein bescheidener Hinweis. Ebenso wie dieser: Auch die Drohung mit einem Aufstand führt nicht zur Revolution. Sie führt nur zu einer reaktionären Antwort auf ein reaktionäres Verhalten.

(Ich dachte, das wird gerade im Krieg gegen die Ukraine bejubelt – also hier.)

Heldentasse
2 Jahre zuvor

Alleine schon das sich Roberto augenscheinlich eine Pulle Bölkstoff in den Hals schüttet, muss man gesehen haben. Sauber!

P.S:: Sachliche Anmerkungen mach ich erst nach kompletter Sichtung.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Ich glaube ja, dass Tom fastet, daher trinkt er momentan nichts. Und Gert trinkt nur heimlich.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Wieso macht der Tom beim Ramadan mit? Aus Solidaritätsgründen oder warum?

Und trinken darf man schon im Ramadan. Nach Sonnenuntergang halt. Alk natürlich nicht. Aber das ist ja lebenslänglich so.

Heldentasse
Reply to  Frollein Renitent
2 Jahre zuvor

Zur Zeit haben doch die Katholen ihren „Ramadan“, und da gibt es kein fastenbrechen nach Sonnenuntergang. Ob sie nachts stattdessen Jungfrauen schänden dürfen, das weiss ich nicht.

Wütender Bürger
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Ob sie nachts stattdessen Jungfrauen schänden dürfen

Das dürfen sie nur, wenn sie sich zuvor in die Luft sprengen. 💥

Wütender Bürger
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

😎

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Das mit den Katholen mag stimmen. Sie scheren sich allerdings nicht darum, ob sie Jungfrauen schänden dürfen. Sie schänden kleine Jungs. Das dürfen sie zwar auch nicht, aber das ist ihnen wurscht.

Die Muslime haben allerdings gerade ihren echten Ramadan. So las ich zumindest kürzlich in einem unserer hochwohlgeborenen Qualitätsmedien, daß da wohl was begonnen hätte.

Da habe ich jetzt eben nachgeguckt in meinem Kalender, dieser welcher mir sagt, daß Neumond am 1. April gewesen sei. Damit also war das der Beginn des Ramadan. Das Ende des Ramadan ist folglich direkt nach dem nächsten Neumond angesagt, wenn irgendjemand in der muslimischen Welt zum ersten Mal wieder den Mond erblicken kann. Und dann wird ein saftiges drei Tage dauerndes Fest gefeiert, bei dem rund um die Uhr gefuttert wird. Üblicherweise legen Muslime während des Ramadan ordentlich an Gewicht zu – zum einen während des täglichen Gelages nach Sonnenuntergang, und zum anderen während der Völlerei beim Id al-Fitre.

Ich habe diese Spezifizitäten in der Zeit gelernt, in der ich in den Achtzigern eine Weile in Afrika lebte. Habe auch aus Neugier einmal versucht, beim Ramadan mitzumachen – war allerdings nach einem halben Tag restlos bedient. So ganz ohne Wasser ist es dann halt doch etwas unangenehm. Vor allem in den Tropen.

Heldentasse
Reply to  Frollein Renitent
2 Jahre zuvor

Danke für diese Impression! Es ist zwar meine Welt nicht, zeigt aber sehr schön wie breit und tief die Kultur der Menschheit aufgestellt ist.

Speziell zum Ramadan gibt es m.E. Ausnahmen, und je nach der Auslegung der Regeln kann man sich sogar freikaufen, was ja bei im Prinzip den Katohlen früher auch früher möglich war.

https://www.public-muslim.de/f%C3%BCr-welche-personen-ist-das-fasten-im-ramadan-eine-pflicht-6c5b618407d1?gi=bd4d948c26f2

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Danke für diese Impression! Es ist zwar meine Welt nicht, zeigt aber sehr schön wie breit und tief die Kultur der Menschheit aufgestellt ist.

Meine auch nicht. Aber wenn ich sowas schon auf dem Silbertablett serviert bekomme und es mich nix kostet, dann gucke ich halt mal etwas genauer hin.

Wütender Bürger
Reply to  Frollein Renitent
2 Jahre zuvor

Sie scheren sich allerdings nicht darum, ob sie Jungfrauen schänden dürfen.

Es ist nirgends das Geschlecht der „Jungfrauen“ erwähnt…

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

Es nehme sich jeder, was er haben will.

Wütender Bürger
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Ihr seid gaaaaanz schlechte Vorbilder für jüngere Zuschauer: Alkohol und Zigaretten vor laufender Kamera! Wo soll das nur hinführen? 😱😁

OK, Spaß beiseite: ihr müsst aufpassen, daß euch der „Genuss von Drogen“ keine Verwarnung bei yt einbringt. Ihr wisst ja, wie penibel die nach Gründen für Sperrungen suchen, besonders bei allem, was nicht vorherrschenden¹ Meinungen entspricht. (¹ Also der Meinungen von yt.)

Nachtrag: und wenn yt dann noch sieht, daß ein „Spion“ vom „Feindsender“ mit einem Raucher und einem Trinker gemeinsame Sache macht, dann ist der Ofen bei yt bis in die 7. Generation eurer Nachkommen aus!
🤣

Last edited 2 Jahre zuvor by Wütender Bürger
Roberto J. De Lapuente
Reply to  Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

Wir hoffen ja ein bisschen, dass sich da mancher junger Zuschauer ein Beispiel nimmt, sich locker macht und mal einen trinkt. Das gehört doch dazu zum Erwachsenwerden.

Wütender Bürger
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

„Das Leben ist eine Illusion, hervorgerufen durch Alkoholmangel.“

Soll angeblich Charles Bukowski gesagt haben.

Zur Zeit bin ich geneigt, seine These gründlich zu überprüfen. 🍺🍻

Last edited 2 Jahre zuvor by Wütender Bürger
Roberto J. De Lapuente
Reply to  Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

Bukowski halte ich tatsächlich für eine Art Lebensschule. Wenn man so wenig vom Leben will, wie er zuweilen, kann es einen nicht enttäuschen.

Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie mit Stöcken und Steinen kämpfen.

Albert Einstein

Das Problem, das Technologien auf dieser Welt haben, heißt „Menschheit“. Es ist nicht die Menschheit, die Probleme mit Technologien hat, es ist umgekehrt. Die Menschheit hat als Gesamtheit einfach nicht die geistige Reife, um mit irgendetwas umzugehen, das sie entdeckt und entwickelt hat.

Egal was es war und ist: es wird missbraucht!

Kurz nach dem der erste Primat entdeckt hatte, daß ein Stein die Schale einer Frucht leichter als die bloße Hand knackt und daß mit einem spitzen Stöckchen viel einfacher in Löchern nach nahrhaften Insekten gestochert werden kann, dauerte es nicht lange, bis ein anderer herausfand, daß Steine auch auf Schädel angewandt werden können, was die Konkurrenz bei der Partnerwahl drastisch reduziert, und daß spitze Stöcke ihre eigenen Löcher in Körper machen, wenn die bisherigen Bewohner der begehrten Höhle in exklusiver Lage nicht freiwillig ausziehen wollten.

Seit dem ist jede neue Technologie und jedes Werkzeug, vom Faustkeil über das Feuer bis zur Atomkraft stets auch dazu missbraucht worden, um andere Menschen zu unterdrücken oder zu töten.(1)

Und das gilt auch für die „Technologie Geld“!

Geld wurde einst erdacht als universales Tauschobjekt, um Fische gegen Backsteine oder Mehl gegen Fahrräder aufwiegen zu können. Es wurde nicht erdacht als Mittel zum Erhalt und Vermehrung seiner selbst. Das Schöpfen von Geld mittels Geld war nie der ursprüngliche Zweck des Geldes.

Und dieses Prinzip der Geldvermehrung durch Kreditvergabe und Zinseszinssytem ist eine genau so große und tödliche Perversion einer Idee wie der Missbrauch von Steinen und spitzen Stöcken, denn damit ergibt sich die einfache Formel: „Wer viel hat, dem wird noch mehr gegeben, und wer nichts hat, muss noch mehr abgeben!“

Da in einer begrenzten Welt aber kein unendliches Wachstum möglich ist, und irgendwann der Punkt erreicht ist, da einer gewissen Geldmenge kein realer Wert mehr gegenüber steht, war es nur eine Frage der Zeit, bis der Geldadel eine andere, eine noch effizientere Möglichkeiten erdachte, um die „Massenvernichtungswaffe Geld“ einzusetzen gegen diejenigen, die „unbewaffnet“, also mittellos sind.

Und damit sich die neue Waffe gut verkauft, gibt man ihr einen wohlklingenden Namen: bedingungsloses Grundeinkommen.

Ihr habt das wunderbar ausgeführt. Danke dafür!

________
1: Ich empfehle zu diesem Thema eine Nummer von HG Butzko über das Schießpulver, auch, wenn es nur an Rand damit zu tun hat. Macht auf alle Fälle nachdenklich!)

Last edited 2 Jahre zuvor by Wütender Bürger
Heldentasse
2 Jahre zuvor

Kleine Anmerkung: M.E. würde ein Systemwechsel hin zum BGE eine fatale Option enthalten, die sie bisher auch in andere Bereiche der Daseinsvorsorge eingebaut haben. Nämlich den Wechsel von dem auf das man als Bürger einen gesetzlichen individuellen Anspruch hat, auf einen unspezifischen Zuschuss, der dem belieben der Politik unterliegt! Dann gibt es worst case halt nicht mehr Geld, obwohl man es eigentlich bräuchte um artgerecht zu leben.

Aline.bill
Aline.bill
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

Es könnte zu weniger Staatsdienst führen

Wichtig ist, dass Bürger nicht einfach so gegängelt und versorgt werden

jjkoeln
jjkoeln
2 Jahre zuvor

Zum Konsum: Was ist, wenn der Konsum „nachhaltig“ reduziert und gesteuert wird?

Inflation und das Herausnehmen von antagonistischen Spielern aus dem Konsum-System erreicht die gleichen Umsätze, höhere Margen für die eigene Oligarchie und lässt die Steuerung zu einer De-Growth-Strategie zu.

Kein Wachsum der Menge, aber der Preise bei Reduktion der Menge.

Wütender Bürger
Reply to  jjkoeln
2 Jahre zuvor

Was wäre wohl, wenn eine Gesellschaft immer nur so viel produziert, wie sie auch wirklich verbraucht?

Wenn nur die Dinge durch neues ersetzt würden, die unreparierbar kaputt sind?

Wenn nichts mehr gekauft würde, nur weil es neu ist und noch bunter blinkt??

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

@Wütender Bürger

Was wäre wohl, wenn eine Gesellschaft immer nur so viel produziert, wie sie auch wirklich verbraucht?

Wenn nur die Dinge durch neues ersetzt würden, die unreparierbar kaputt sind?

Wenn nichts mehr gekauft würde, nur weil es neu ist und noch bunter blinkt??

Das wäre vernünftig, funktioniert aber nur bei völliger Autarkie.
Sobald du z.B. Rohstoffe von außen zuführen mußt, wird auch eine Gegengabe fällig zum Ausgleich.
die liegt bei uns in der Produktion höherwertiger Güter.

Allerdings ist auch die derzeitige Praxis der Hendelsüberschüsse völliger Blödsinn, weil für unsere Handelspartner schuldenbasiert und nicht einlösbar.

jjkoeln
jjkoeln
Reply to  Robbespiere
2 Jahre zuvor

Und wie stellt man global fest, was „wirklich“ gebraucht und damit auch verbraucht wird? Wer definiert dieses „wirklich“?
Ein Markt, der mit Regeln versehen, also reguliert wird, und eine Daseinsvorsorge können schon recht gut funktionieren.

Die Deregulierung seit den 80ern und insbesondere in den 90ern haben die ganzen Krisen ja erst so richtig angeheizt – Klima, Finanz, … alles hat sich seit 1990 erheblich verschärft, weil es eben eine regelbasierte Ordnung mit schlechten Regeln gibt.

jjkoeln
jjkoeln
2 Jahre zuvor

Der Optimismus, der Kapitalismus vergehe, ist erstaunlich wenn man die Statements vorher betrachtet. Im Grunde führt doch alles zu einem autoritären Kapitalismus, der progressiv angepinselt wird. – siehe auch die Idee des Pseudo-Degrowth durch Inflation (s.u.) als Klimachanger, wenn ich auch so etwas komme, dann sind gewiss schon sehr viele andere dran.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  jjkoeln
2 Jahre zuvor

Wir erklären ja, was dieses Ende sein soll. Ein System, dass nur noch aus Buchungsgeldprofiten besteht – und das jährlich mehr und mehr, wird früher oder später platzen müssen. Wenn es um die Rettung der Profite geht, sind Eliten kreativ. Sie lösen dann den Kapitalismus auch zugunsten eines Alimentierungssystems auf niedrigster Ebene ab. Besser ist das freilich nicht.

jjkoeln
jjkoeln
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Wieso ist das nicht weiter Kapitalismus?
Die Alimentierung wird weiter an kapitalistische warenhafte Bedingungen geknüpft, denn wie ihr sagt, geht eine vollständige Alimentierung nicht.
Und ein virtuelles System aus Buchgeld ist nicht viel anders als ein Papiergeldsystem. Man handelt virtuelles Zeugs. Im Grunde kann man das auch in Meta machen – Metawaren, Metaaktien, Metabörse. Metageld funktioniert in der Metawelt und man ist dann eben Metareich. Ob Aktien, bitcoins, oder Meta, wo ist der Unterschied?

Spartacus
Spartacus
2 Jahre zuvor

Sorry Leute, das ist das schlechteste und niveauloseste, was ich von euch bisher gesehen oder gelesen habe. Hatte angefangen, mir Notizen zu machen, um zu argumentieren. Das war aber völlig sinnlos, weil ihr die Argumente immer von einer Seite auf die andere schiebt, je nachdem welche Vorbehalte ihr gerade präferiert.
Nur ein Beispiel: Niemand macht mehr Putzjobs, weil es ja das Grundeinkommen gibt.
Aber natürlich wäre das Grundeinkommen auf keinen Fall exitenzsichernd. Für jeden Job gibt es nur 8€, aber wir würden noch mehr Fachkräfte aus dem Ausland abwerben, die aber eh alle wg. des Grundeinkommens hierherkommen. Und so geht das in einer Tour.
Es ging mir wie beim ARD-Kriegspropagandbrennpunkt, nach ein paar Minuten mußte ich abschalten.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Spartacus
2 Jahre zuvor

Aha – du monierst also, dass wir argumentieren, aber bringst kein einziges Gegenargument an. War eher so eine Befindlichkeit, oder? Wahrscheinlich, weil eine Idee, die du gerne hast, nicht gut wegkommt. Ist halt manchmal so.

Daniel D. Dietze
Daniel D. Dietze
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Ich hatte beim Hören um ehrlich zu sein ein ähnliches Erlebnis wie Spartacus. In meinem Kommentar dazu (siehe ganz oben) versuche ich auch argumentativ auf eure Inhalte einzugehen, aber die einzige, zudem sinnlose Antwort kam bedauerlicherweise von Suzie Q. Was die Putzjobs angeht, die dann keiner mehr mache, kann ich nur sagen, dass die jetzt schon mehr Geld einbringen sollten, als Bürojob bei der Sparkasse oder ein Vorstandsposten bei BlackRock. Das will ich sehen, dass Richie Merz seine Diensttoilette selbst putzt. 😉

Daniel D. Dietze
Daniel D. Dietze
Reply to  Tom J. Wellbrock
2 Jahre zuvor

Schade, dass mir das Argumentieren nicht gelungen ist, aber hab besten Dank für Deine Antwort. Dass etwas spekulativ ist, ist nicht unbedingt der Punkt. Mein Problem beginnt, wenn eine durchaus zulässige Spekulation als Totschlagargument dient.
Ich erinnere mich, dass du über die Regulierung des Wohnungsmarktes gesprochen hast. Du gibst möglicherweise zu, dass woran du glaubst oder nicht, sowie woran ich glaube oder nicht, Spekulation ist. Dass potenzielle Preis- und Kostenentwicklungen und mögliche Völkerwanderungen nun einmal Spekulationen sind und von etlichen weiteren Faktoren abhängen. Du hast natürlich recht damit, dass ich eine idealisierte oder ideale Vorstellung vom BGE habe und dass ich daran festhalte. Das kann ich insofern, als dass ich dafür bin, die für ein BGE unwirtlichen Umstände zu ändern. Ich finde es bedauerlich, wenn Gutes nicht gewagt wird, weil es vermeintlich an Schlechtem in der Welt scheitert. Da bin ich wohl unverbesserlicher Idealist.

Aline.bill
Aline.bill
Reply to  Tom J. Wellbrock
2 Jahre zuvor

Wo wäre der Nachteil, falls Grundeinkommen realisierbar?

Logos
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Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Sehr guter Einwand, Roberto: eine solche Wertung sollte durch Argumente untermauert sein, sonst ist sie substanzlos. Hier https://kritisches-netzwerk.de/forum/bedingungsloses-grundeinkommen-argumente-fuer-und-wider liefere ich Sachargumente in Dir wahrscheinlich nicht bekannter Fülle – mit dem Ansatz, ALLE mir bekannten PRO- & CONTRA-Argumente aufzugreifen und einer kritischen Prüfung zu unterziehen. Ergebnis aus These > Antithese > Synthese: ein besseres, weil bedarfsgerechtes Grundeinkommen.

Spartacus
Spartacus
Reply to  Roberto J. De Lapuente
2 Jahre zuvor

Sorry, war eine zeitlang offline, deshalb so spät.
Aber Argumente habe ich kaum gefunden und wenn haben sie sich, wie ich schon geschrieben habe, widersprochen. Also, macht jetzt keiner mehr miese Jobs, weil er Grundeinkommen hat, sondern nur angenehme oder gibts dann nur noch miese 8€-Jobs? Und warum sollte es überhaupt einen Effekt auf den Arbeitsmarkt haben, wenn doch sowieso die Vermieter die ganze Kohle abgreifen?
Selbst wenn es ürsprünglich Chicago-Boy Friedman war, der den Vorschlag hatte, warum muß man dann seine ganze Ideologie übernehmen und ansonsten den Nachtwächterstaat einführen, wie Du unterstellst?
Und wenn die verwirrt woke Frau Kipping tasächlich freie Grenzen für alle fordert, ist das für sich genommen schwachsinnig und hat mit dem Grundeinkommen überhaupt nichts zu tun.

Christa Meist
Christa Meist
2 Jahre zuvor

Folgendes reagiert auf mehrere Beiträge.
In einer realen Debatte am Tisch, mit Bier, Wein, Dope oder Wasser und Salzletten, Filetsteaks, Ziegenkäse oder Roggenvollkornbrot mit Fett kann man das leichter deutlich machen. Ihr werdet euch schon zurechtfinden.
Versorgung ist oft/meistens/immer mit Gängelung verbunden. Arbeitsrechtlich heißt das „Weisungsbefugnis“. Im Reproduktionsbereich Familie steckt das in dem Satz: „Solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst…“ Trotzdem sollte man Mitmenschen mit verminderter Arbeitsfähigkeit (Gründe sind egal) helfen zu überleben. Auch wenn der Grund „Faulheit“ heißt. Manche der „Naturvölker“ genannten Kulturen tun das – andere nicht. Wer nicht durch eigenen Aufwand für sich sorgen kann, stirbt. Das wird evt. ganz gelassen gesehen.
Für mich ist das ein Hinweis darauf, dass über die Frage „Welche Arbeit wird wie verrichtet“ immer gesellschaftlich entschieden wird. Ob es den Individuen gefällt oder nicht.
Die umfassende, 100-%-ige Selbstbestimmung ist eine idealistische Konstruktion. Über eine gewisse Zeit sind alle höher entwickelten Lebewesen (Wirbelsäule, Hirn, geschlechtliche Vermehrung) ohne ihre Eltern nicht überlebensfähig. In diesen gesellschaftlich geregelten Bereich „Arbeit“ gehört deshalb z. B. auch die Frage der Kinderarbeit. Kinder möchten immer gerne „groß“ sein. Ab einem gewissen Alter gehört dazu auch das Hineinwachsen in die gemeinsame Arbeit, die das Leben der Gruppe, der Familie sichert. Dass Erwerbsarbeit von Kindern in unserem Kulturkreis umfassend verboten ist, hängt eher damit zusammen, dass die Erwachsenenarbeit weniger effizient, weniger profitträchtig ist, wenn Kinder versuchen, dabei mitzumachen, als damit, dass man Kinder „schützt“. Dem Leistungsdruck in der Schule setzt man sie ja auch ungestraft aus. Auch der Arbeitsschutz für Erwachsene ist deshalb ein umkämpftes gesellschaftliches Feld.
Gegenwärtig ist in unserem Kulturkreis die Möglichkeit durch Arbeit das Leben zu sichern aufs engste verknüpft mit Profit. Deshalb ist befriedigende, freie, Arbeit sehr selten. Das BGE schafft die Verknüpfung von Arbeit und Profit nicht ab, und führt deshalb nicht für alle zu einer Arbeit, die mehr von Selbstbestimmung und persönlicher Befriedigung geprägt ist. Mehr Selbstbestimmung ist in dieser Lage aus meiner Sicht nur durch Senkung des eigenen Verbrauchs zu erreichen. Nie käme ich auf die Idee, für ein dickes Auto auch nur eine Stunde mehr zu arbeiten. Weder abhängig noch selbständig. Brauchbares zum Thema „Arbeitsformen“ ist hier zu finden: http://www.friggahaug.inkrit.de/documents/DA291_fh.pdf .

Last edited 2 Jahre zuvor by Christa Meist
Logos
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2 Jahre zuvor

An all jene, die glauben, ein BGE wäre per se neoliberal und/oder unsozial:

Wer glaubt allen Ernstes, das in Kapitel 2.2

Bedingungsloses Grundeinkommen: Argumente für und wider

Plädoyer für ein besseres BGE

vorgestellte Finanzierungskonzept für ein besseres, weil bedarfsgerechtes (nimmt einigen Gegenargumente den Wind aus dem Segel) Grundeinkommen würde von irgendeinem Neoliberalen oder Figuren wie Götz Werner, Gründer des dm-Drogeriekonzerns, Timotheus Höttges oder Joe Kaeser, die sich alle für eine neoliberale Version eines BGE aussprachen, Zustimmung erhalten?
Im Leben nicht: Dieses Finanzierungkonzept ist die absolute Horrorversion für jeden ernsthaften Neoliberalen. Und damit ist die Mär, ein BGE wäre per se neoliberal und unsozial, durch harten Nachweis als falsch widerlegt.

Wie viel komplexer und vielschichtiger dieses Thema ist, führt oben verlinkter Artikel im Detail aus. Einen Aspekt davon hat Daniel D. Dietze in seinem ersten Kommentar zu Beginn absolut treffend auf den Punkt gebracht. Wird in Kapitel 1.2 Aufgegriffen.

Das Finanzierungskonzept und die Ausgestaltung sind die Dreh- und Angelpunkte, an denen sich entscheidet, ob ein BGE asozial/neoliberal oder ggf. das Gegenteil davon ist.

In der Hoffnung, dass in Zukunft durch die Neulandrebellen differenzierter über dieses Thema gesprochen wird.

Last edited 2 Jahre zuvor by Logos
Logos
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2 Jahre zuvor

Hier der Link zum u.g. Artikel „Bedingungsloses Grundeinkommen: Argumente für und wider – Plädoyer für ein besseres BGE“, welcher sämtliche mir bekannten PRO – & CONTRA-BGE-Argumente aufgreift und dann über THESE / ANTITHESE eine SYNTHESE, nämlich ein besseres, weil bedarfsgerechts Grundeinkommen, generiert: https://kritisches-netzwerk.de/forum/bedingungsloses-grundeinkommen-argumente-fuer-und-wider
Wer dort Lücken oder Argumentationsfehler findet: bitte hier schreiben. Danke

Last edited 2 Jahre zuvor by Logos
Christa Meist
Christa Meist
Reply to  Logos
2 Jahre zuvor

Habe mir das jetzt angetan.
Spekulationen auf eine mögliche, wahrscheinliche, angeblich mit Sicherheit eintretende Zukunft sind kein Argument. Man mag das als sich links dünkender Mensch für eine begründete Hoffnung im Interesse der Menschen halten – das hat aber mit dem was „die Zukunft“ in Folge einer bestimmten Maßnahme bringt nicht das geringste zu tun. Ich kann berechnen, was eine Änderung in der Rentenformel für die Betroffenen bringt. Es kann nicht berechnet werden, welche Folgen eine angedachte Rahmengesetzgebung hat, deren Auswirkungen auf das menschliche Handeln aus psychologischen Annahmen zu menschlichen Neigungen abgeleitet werden. Die psychische Verfasstheit der Menschen ist Veränderungen unterworfen, die sowohl gesellschaftlich als auch persönlich beeinflusst sind und kaum vorhersehbar. .
Wir erleben zur Zeit, wie schnell sich die psychische Verfasstheit der Menschen ändert – nur weil eine akademisch ausgebildete Kraft der Charité einmal wöchentlich im Fernsehen „Buh“ ruft um den Benutzern der Geisterbahn Angst einzujagen. Einziger nachvollziehbarer Grund seines Tuns: deutlich überdurchschnittliche Bezahlung.
Die erklärten Intentionen handelnder Personen oder Organisationen erlauben kein Urteil zu den möglichen Folgen und Erfolgen einer Handlung, politischen Maßnahme. Es gibt in der Geschichte IMMER die Möglichkeit, dass ein Teufelchen aus der Schachtel springt und laut ruft: „Verarscht!“
Dazu die Äußerungen eines großen marxistischen Historikers, Eric Hobsbawm, nachzulesen hier. Ich empfehle dessen Band „Das Zeitalter der Extreme“. Antiquarisch relativ günstig zu erwerben – wie alle Bände seiner Weltgeschichte.

Last edited 2 Jahre zuvor by Christa Meist
Logos
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Reply to  Christa Meist
2 Jahre zuvor

Doch, entgegen Ihrer kontrafaktischen Falschbehauptung IST eine absehbare, mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Entwicklung ein Argument. Auch wenn Ihnen das nicht passt.
Ansonsten: hab mit „dünken“ nichts zu schaffen.
Ebenso wenig sehe ich in der Digitalisierung eine Hoffnung, sondern offenkundig eine Gefahr. Nämlich die einer Massenarbeitslosigkeit bisher ungeahnten Ausmaßes.
Welchen Worten des Artikels Sie da eine „Hoffnung“ entnehmen zu können glauben, erschließt sich nicht einmal ansatzweisen. Bitte werden Sie mal konkret! Danke.
Neben all diesen Fehlannahmen scheint auch noch die Kausalitätenabfolge bei Ihnen durcheinandergekommen sein:

Die Digitalisierung ist weder Maßnahme, noch Rahmensetzung, sondern eine unaufhaltsame technische EntwicklungDer daraus resultierende gravierende Anstieg der Arbeitslosigkeit dürfte auch kaum abzuwenden seinEin BGE wie von mir skizziert könnte allerdings eine aus 2. resultierende Verarmung oder Verelendung der Gesellschaft verhindernEin BGE wäre also Folge und nicht Ursache.
Was genau meinen Sie mit „Auswirkungen auf das menschliche Handeln aus psychologischen Annahmen zu menschlichen Neigungen„? Bitte werden Sie mal konkret! Danke.

Die psychische Verfasstheit der Menschen ist Veränderungen unterworfen,
banal
die sowohl gesellschaftlich als auch persönlich beeinflusst sind und kaum vorhersehbar.
„persönlich“: geschenkt
aber „gesellschaftlich kaum vorhersehbar„?
Kann es sein, dass Sie noch nie etwas von Massenpsychologie gehört haben? Während es sehr schwer ist, das Verhalten von Einzelnen vorherzusagen, ist das Verhalten großer Teile der Gesellschaft sehr wohl recht gut vorhersehbar. Insbesondere dann, wenn Angst oder Furcht ins „Spiel“ kommen. Mein konstruktiver Tipp:
Bitte eigenen Sie sich doch wenigstens ein hinreichendes Minimum an Wissen an, anstatt hier Dinge zu behaupten, die teilweise schlicht weg falsch sind. Danke.
Hörtipp: NARRATIVE #89 by Robert Cibis | Dr. Dr. Norbert Schwarzer
Eben: Sie schreiben es doch selbst, wie große Teile der Gesellschaft durch Angst- & Panikmache in ein ganz bestimmtes & gewolltes Verhalten getriggert werden.

Die erklärten Intentionen handelnder Personen oder Organisationen erlauben kein Urteil zu den möglichen Folgen und Erfolgen einer Handlung, politischen Maßnahme. 
Auch das ist krachend falsch: bei neoliberalen Einflussakteuren oder neoliberalen Organisationen ist aufgrund bitterer Erfahrung und Erkenntnis vollkommen klar, dass die Folgen der Umsetzung neoliberaler Forderungen für die Masse der Gesellschaft nur Schlechtes bewirkt.
Hierzu Bände sprechende Zitate von Personen, die wissen, wovon Sie reden:
Desaströse Auswirkungen des Neoliberalismus

Es gibt in der Geschichte IMMER die Möglichkeit, dass ein Teufelchen aus der Schachtel springt und laut ruft: „Verarscht!“
Binse: Eulen > Athen
Wozu soll ich dann noch irgendwo etwas nachlesen?
Vielmehr wären Sie gut beraten, mal diese >> Neoliberalismus-Analyse << gründlich durchzuarbeiten.

FAZIT
Keine Ihrer strittigen Behauptungen hält einer kritischen Belastung stand. Falls eine Ihrer Einlassungen ausnahmsweise mal korrekt ist, dann i.d.R. nur deshalb, weil sie banal ist.
Schade, dass Sie nicht wirklich und mit durchdachten Argumenten auf das Konzept eines besseren, weil bedarfsgerechten Grundeinkommens eingegangen sind. Wäre schön, wenn Sie das noch nachholen würden. Danke.

Last edited 2 Jahre zuvor by Logos