Wokeness, Harmonie oder Dystopie: Wohin führt uns unser Weg?

Wie korrekt sollen und wollen wir sein? Und müssen wir die Sprache neu einordnen und Altes korrigieren? Wie viel Verletzungen müssen wir ertragen? Und ist Sex per App eine gute Idee?

Über diese und andere Fragen haben Roberto De Lapuente und Tom Wellbrock in diesem Podcast gesprochen. Am Ende bleibt die Frage, ob junge Menschen von heute später einmal nostalgisch sind. Und ob die digitale Dystopie überhaupt noch umschifft werden kann.

Inhalt:

01:30 Ratlos zurück
03:00 Unsagbare Wörter mit N und Z
04:25 Aus der Zeit gefallen
05:00 Sex per Vertrag
10:00 In die Zeit gefallen
14:00 Lockdownismus
17:00 Perfekte Vorbereitung auf Kind und Hund
20:15 Wir, die App
21:45 Wokeness und die perfekte Sprache
23:00 Der weiße Neger Wumbaba
25:00 „Pulp Fiction“ ist tot … oder auch nicht
27:30 Safe Space als Rettung nach einer Vergewaltigung?
30:30 Der fehlende Kontext
38:30 Wir leben in einer radikalen Zeit
39:30 „Zero Covid“ als Rechtfertigung für unrealistische Maßnahmen
42:50 AfD? Oder lieber nicht drüber sprechen?
46:15 Debattenkultur in den USA
48:33 Bayern und Schwarze, Otto Waalkes und Gerhard Polt
50:00 Schnelllebigkeit oder: Wie war es eigentlich, bevor Merkel Kanzlerin war?
50:38 Unsere Abhängigkeit vom Smartphone
51:00 Sind oder werden junge Menschen mal nostalgisch?
52:40 Steuern wir auf eine dunkle dystopische Welt zu?
54:40 Leben im Labor oder: Wir lange wollen wir leben?

Anhang: Link zum N-Wort-Beitrag

Audioversion:

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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ChrissieR
ChrissieR
3 Jahre zuvor

Guude!
Hab mir eben Euren Podcast reingezogen…und ja, ich bin Pessimistin wie Roberto und aber auch wie Tom froh über die Gnade des baldigen Verfallsdatums! Meine Zeit waren die 70er und 80er…und ich hoffe, ich werde nicht viel älter als mein Opa…der wurde 71. Das wären dann noch 5 Jahre…also würde ich die Zeit nach dem Lockdown auch nimmer erleben müssen…

Aber zum N Wort: ich hatte mehrere afrikanische Kollegen, die sich selbst schon mal als “ Schwarzfahrer“ bezeichnet haben…war immer lustig!

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

Der von mir sehr geschätzte Fredl Fesl durfte früher ja noch sowas singen:
https://m.youtube.com/watch?v=tUQa0u3k8Pc

Roberto J. De Lapuente
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

DAS kennst du? Sehr gut. Fesl würde heute auch ordentlich was mitbekommen. Ich habe den Eindruck, dass seine Generation sagen kann: Wir hatten die besten Jahre – vorher war es Scheiße, nachher auch.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Roberto J. De Lapuente
3 Jahre zuvor

Ei, Roberto,

das Lied wäre heut nimmer möglich, weil der Fliesenleger ja jetzt wohl “ Raumkeramik-Manager“ heissen dürfte, ne?

cazwingler
cazwingler
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

Nur kurz kluggeschissen, ist auch eher offtopic. Die offizielle Berufsbezeichnung ist heute „Fliesenleger/-in“. Ist immerhin gegendert, geht damit ja auch in eine ähnliche Richtung. Aber nun zurück zum Thema…;-)

ShodanW
ShodanW
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

War es auch lustig für die Schwarzen? Oder wollten die sich auch nicht ständig beleidigt fühlen? Ganz ehrlich, dieser typisch rauhe Umgang untereinander auf freundschaftlicher Basis ist auch so eine Sache mit dem Kontext, den die nicht mehr kennen. Die hören nur die Worte und den scheinbaren Ton, dabei meint man es in der Regel sehr ironisch und macht das spaßeshalber. Ich gebe zu, manchmal habe ich damit auch Probleme, wenn ich unter Fremden bin, aber ich poltere nicht gleich los und greife die an, weil ich was falsch verstanden habe. Ich denke erst darüber nach und beobachte das erst noch ein bisschen, und in den seltesten Fällen bewahrheitet sich dann der Ersteindruck.

Heldentasse
3 Jahre zuvor

Ein schöner und unterhaltsamer Gedankenaustausch. Danke!

Allerdings erscheint es mir so, dass das Gespräch, der gesellschaftlich gewollten Defragmentierung von relativ einfachen Zusammenhängen Vorschub leistet.

In meiner Welt gilt ganz einfach, wer die Sprache kontrolliert, kontrolliert auch die Gedanken, und wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert auch die Zukunft.

Beides wird versucht mit diesem lächerlichen Framing von Begriffen, die sogar vor dem umschreiben von u.a. Welt- Literatur nicht zurückschreckt.

Auch ganz einfach ist, dass die dem bewusst Vorschub leisten m.E. dem Faschismus viel näher stehen, als sie glauben!

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Dass sie dem Faschismus näher stehen, als sie glauben, ist für mich nicht nur eine steile These. Dieser Eifer, das Zelotentum, einen neuen Menschentypus zu kreieren: Was soll das sein, wenn nicht Ideologie, autoritäre zumal?

Pen
Pen
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

„…wer die Sprache kontrolliert, kontrolliert auch die Gedanken, und wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert auch die Zukunft.“

Wer Angst und Panik verbreitet, verhindert, daß die Bürger überhaupt fähig sind, eigene, klare Gedanken zu fassen.
„Wokeness“ – Framing von Begriffen oder einfach frecher, Betrug? Beim Umschreiben von Weltliteratur ist bei mir die Grenze. Am Ende werden sie wieder Bücher verbrennnen.

Hier gibt es Hoffnung:

https://www.corodok.de/gerichte-entscheidung-dr/

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
niki
niki
3 Jahre zuvor

Kurz*: Wokeness, der neue Faschismus im Kleid des Antifaschismus!

Nein nicht der Seppl…

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Also als ich das erste Mal “ Wokeness“ gelesen habe, dachte ich an einen neuen asiatischen Küchen-Trend mit tiefer Pfanne….

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

LOL 😀 …..mit viel Leis dlin.

Last edited 3 Jahre zuvor by Robbespiere
ShodanW
ShodanW
3 Jahre zuvor

Ach, herrlich, wie ihr mal wieder frei von der Leber eines meiner Steckenpferdthemen zerpflückt. Ich habe auch das Gefühl, die leben an der Realität vorbei, viel aus dem Internet ins reale Leben übertragen, und da gibt es Reibungspunkte, die jeder „analoge“ Mensch irgendwann nicht mehr nachvollziehen kann.

Ich bin übrigens im Moment an einer kleinen Blogreihe dran, die genau davon handelt.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Guude, ShodanW,

ich denke, das is so ein digitaler Dualismus, der nur noch geht oder geht garnicht zulässt! Ein modernes Manichäertum als globale Religion!…
Schon jetzt orientieren sich wohl viele an der KI, die ja noch immer nicht in der Lage ist, emotionale Intelligenz oder Empathie zu empfinden! Quasi künstlich geschaffener Autismus als neue Lebensrealität! Da sag ich mal “ Nein Danke!“

Pen
Pen
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

„Künstlich geschaffener Autismus“ ++++)* LOL

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
ShodanW
ShodanW
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

Ei Gude wie, liebe Chrissie!

Ich denke, KI und Internet sind nur die Werkzeuge in einem System des Neoliberalismus. Wenn man die Menschen spaltet bzw. zu 80 Mio Einzelinseln im Staat macht, dann braucht man auch einen Ersatz dafür. Ich bevorzuge dann das persönliche Gespräch (auch wenn es mir aus diversen Gründen schwerfällt) – stell dir mal vor, die würden alle real so reden wie im Internet. Kaum auszudenken, was passieren würde. Ich hab immer das Bild vor Augen: Du sitzt im Zug oder in der Bahn, guckst in teilnahmslose Gesichter. Von 100 Menschen haben gerade fünf Menschen im Internet jemanden diffamiert. Du merkst es aber nicht, weil sie halt teilnahmlos ins Smartphone gucken und ihre Emotionen nicht zeigen. Das finde ich irgendwie irre…

Pen
Pen
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Emotionen sind für Menschen. Wir kommunizieren halt nur mit lebenden Wesen, die Emotionen und die entsprechende Mimik haben.

Wahrscheinlich spiegeln die Gesichter derer, die ins Smartphone gucken, tote Materie wider. 😉

niki
niki
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Ich vermute nicht, dass es einen monokausalen Zusammenhang zwischen dem Internet und diesem vollkommen verrücktem Verhalten dieser Menschen gibt.
Das ist mir viel zu billig!
Da hängt viel viel mehr dazwischen, als nur das böse böse Internet!
Insbesondere da du dich selbst im Internet bewegst…

Roberto J. De Lapuente
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Ich vermute nicht, dass es einen monokausalen Zusammenhang zwischen dem Internet und diesem vollkommen verrücktem Verhalten dieser Menschen gibt.

Ganz pauschal würde ich das auch nicht sagen. Aber mindestens ist es aus meiner Sicht schon so, dass sich Menschen im Internet Leute suchen, die ähnlich spinnen wie sie. Da holt man sich Bestätigung und Antrieb. Vor dem Internet war das gar nicht so einfach, wenn man besonders verrückte Vorstellungen hatte.
Grundsätzlich bin ich aber der Ansicht: Wir sind so schnelllebig geworden, die Verrücktheit muss damit zusammenhängen.

niki
niki
Reply to  Roberto J. De Lapuente
3 Jahre zuvor

Schnelllebig? Manches bestimmt… Aber vieles kommt einem nur so vor und ich führe dass auf den natürlichen Alterungsprozess im Gehirn zurück.
Man denkt, dass alles an einem vorbeirast und man versteht das ganze nicht mehr… Die Jugend und deren Verhalten kommt einem fremd und vollkommen verstört vor… Bei einigen sicherlich nicht von der Hand zu weisen, dass die moderne digitale Technik das mitbeeinflusst. Aber wirklich alles darauf zurückzuführen? Unwahrscheinlich!

Vor dem Internet war das gar nicht so einfach, wenn man besonders verrückte Vorstellungen hatte.

Nicht? Ich kannte unzählige Gruppen, Cliquen und Co…. Heute ist das gleiche in Grün halt digital… Und durch letzteres ist es halt deutlich stärker vernetzt! Aber man kommt wesentlich schneller heraus… Man schaltet nur den Rechner oder das Smartphone ab. Für manche aber immer noch einfacher gesagt als getan.

Last edited 3 Jahre zuvor by niki
Carola
Carola
Reply to  Roberto J. De Lapuente
3 Jahre zuvor

Ach Quatsch. … Das war immer schon so ……
‚Gleich und Gleich gesellt sich gern‘ hat meine Oma das genannt! Und sie sagte auch immer: ‚Geld findet zu Geld.‘

Der einzige Bereich, wo ‚Auswahl‘ nicht funktionierte war die -damals noch knapp 200 köpfige Verwandtschaftssippe (der konnte man sich nicht entziehen, war ja beim nächsten Treffen (Beerdigungen/Hochzeit) wieder dabei!

Johnny
Johnny
Reply to  Roberto J. De Lapuente
3 Jahre zuvor

meiner Sicht schon so, dass sich Menschen im Internet Leute suchen, die ähnlich spinnen wie sie. Da holt man sich Bestätigung und Antrieb

Richtig, siehste ja an
deiner Entourage

Pen
Pen
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Als „analoger Mensch“ muß man mächtig aufpassen, daß man sich selbst nicht für dumm hält, weil man vieles nicht mehr nachvollziehen kann, und sich infolge dessen ausklingt.

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
ShodanW
ShodanW
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Na ja, das lässt sich wahrscheinlich einfach dadurch feststellen, dass man sich bei all den Trendthemen, die aufkommen, zurückgestellt fühlt oder fühlen kann. Dir wird ja ständig das vorgesetzt, was man im Internet alles erreichen kann. Influencer, die einen Haufen Geld verdienen, und das aus teils banalen Motiven heraus (dabei sind es quasi Modeljobs, die kein Hanswurst mit Bierplautze je machen könnte). Sie reisen mal herum oder labern einfach zu Themen auf Youtube. Da bleibt dir auch nur, sich auszuklinken. Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, dass sie das tun, aber es beeinflusst die Jugend schon sehr stark und führt zu unlauterem Wettbewerbsdenken und ausgeprägtem Narzissmus, wenn es das Essentielle ist, was man braucht, um darin bestehen zu können.

Serienfan
Serienfan
3 Jahre zuvor

Ich denke, unsere Gesellschaft infantilisiert.
 
So begann Frank Plasberg gestern seine Sendung: „Es ist so ein bisschen, als müsse man seinem Kind erklären, Weihnachten wird verschoben, und dann Ostern wird verschoben, und dann vielleicht Pfingsten und dann kommt der Sommer, aber freu dich nicht zu früh drauf, auch wenn die Nachbarskinder schon wieder in den Urlaub fahren. Kann man es da verdenken, dass das Kind irgendwann zornig wird und fragt, wer daran Schuld ist?“

Aha! Dieses „Kind“ bin dann wohl ich.
 
Bei 1000 Toten am Tag die Menschen, deren einzige Überlebens-Chance ein Impfstoff ist, einen Vergleich mit quengelnden Kindern zu bringen, ist unfassbar.
 
Es passt aber in eine Zeit, in der viele offenbar Gefallen daran finden, Erwachsene wie Kinder zu behandeln und ihnen vorzuschreiben, welche Worte sie wie sagen müssen, und andere offenbar daran Gefallen finden, sich wie Kinder behandeln zu lassen, indem sie jede noch so absurde Vorgabe begeistert befolgen.

Und ein Plasberg spricht wie selbstverständlich zu Kindern, wenn er eigentlich den Zuschauer meint, der mit seinem sauer verdienten Geld die Gebühren bezahlt, aus denen Plasbergs Gehalt kommt.

niki
niki
Reply to  Serienfan
3 Jahre zuvor

Die „Elite“ hält die Bevölkerung für dumme kleine Kinder…

Und ein Plasberg spricht…

Wenn sich ein soziopathisches Arschloch als letzteres outet…

ChrissieR
ChrissieR
3 Jahre zuvor

Guude…

Spontane Assoziation:

Das Ungeheuer von WokeNess

Ist “ Nessi“ jetzt “ Wessi“????

Last edited 3 Jahre zuvor by ChrissieR
Daniel D.Dietze
Daniel D.Dietze
2 Jahre zuvor

Geil! App-Betreiber, die CIA und Hacker wissen, wer mit wem Sex hat. Großartig.