Rauchen, saufen, podcasten – unser Problem mit Wokeness

Vorbemerkung: Dieser Text ist unter teilweise nicht politisch korrekten Rahmenbedingungen entstanden. Menschen, die das verstört, sollten den Artikel nicht lesen oder zumindest vorher eine Pipamperon einnehmen, sofern diese zur Verfügung steht und ärztlich von einem Mediziner verordnet wurde, der über die notwendige Kompetenz verfügt, um dieses Medikament verschreiben zu können, jedoch nicht, ohne zuvor über sämtliche möglichen Nebenwirkungen aufgeklärt zu haben.

Es ist noch nicht sehr lange her, da starteten wir ein neues Podcast-Format. Während wir zuvor nur Audio-Podcasts gemacht hatten, probierten wir es nun auch mit Video-Gesprächen. Eigentlich waren die Rückmeldungen insgesamt eher positiv. Aber dann kam „Wokeness“ um die Ecke und eröffnete eine neue Diskussion.

Zunächst eine kurze Definition dessen, womit wir es zu tun haben:

Wokeness oder woke (engl. ,erwacht‘, ,wach‘, Aussprache: [ˈwoʊk]) ist ein seit 2008 verwendeter Begriff, der ein erhöhtes Bewusstsein für Rassismus und gesellschaftliche Privilegien umschreibt.[1] Aktivistisches oder militantes Eintreten für den Schutz von Minderheiten kann damit einhergehen. Er leitet sich von dem englischen Verb ,to wake‘ (,wecken‘, ,aufwachen‘) ab, um einen Zustand des Erwachens angesichts von Ungerechtigkeit zu beschreiben.

Zuletzt hatte Lisa Eckhart mit diesem Begriff zu tun, auch wenn es hier eher um Cancel Culture ging, also den Versuch, Eckart als Künstlerin gleich gänzlich aus der öffentlichen Wahrnehmung zu streichen.

Doch was hat das mit unserem Video-Podcast zu tun?

„Was ich noch zu sagen hätte …

… dauert eine Zigarette
und ein letztes Glas im Stehen.

So sang es einst Reinhard Mey. Das war um das Jahr 1996 herum. Eigentlich sollte es verwundern, dass dieses Lied heute nicht längst verbannt oder zumindest umgetextet worden ist, etwa so:

Was ich noch zu sagen hätte
dauert eine Netiquette
und ein letztes Glas aus kompostierbarem Material.

Klingt etwas sperrig, ist aber politisch weitgehend in Ordnung (soweit ich das beurteilen kann).

Unser neues Podcast-Format könnte man auch als „Helmut-Schmidt-Gedächtnis-Talk“ bezeichnen. Denn ich rauche während des Gesprächs. Und da ich aus beruflichen Gründen meine Podcasts meist am Abend aufzeichne, mach ich mir auch regelmäßig ein köstlich gekühltes Weizenbier auf. Wohlgemerkt, ich besaufe mich nicht während des Podcasts, dann würde ich wahrscheinlich jede Menge dummes Zeug reden. Ich nippe zwischendurch an meinem Weizen und … und … stelle gerade fest, dass ich schon mittendrin im Rechtfertigungsmodus bin …

Und das nur wegen ein paar Kommentaren (die ich in ihrer Form hier ohne Korrekturen übernehme) nach einem Podcast, in dem es ausgerechnet um Cancel Culture und Wokeness ging.
Eigentlich grotesk:

40 Minuten habe ich geschafft, dann musste ich wegen Nikotinqualm ausmachen. Wie können sich zwei so intelligente Menschen ihren Körper sowas antun. Gespräch bis dato aber gut.

Sehr schön auch diese Anmerkung:

Wenn zwei Autoren, deren Geschäftsmodell, dass kritisieren und hinterfragen der Regierung ist und auch bei Themen wie Gesundheit drauf hauen wie die Kesselflicker, und sich im 10 MinutenTakt das wohl mit schädlichste Gift reinzieht, ist für mich unglaubwürdig.

Und um das Problem endgültig deutlich zu machen, noch das hier:

Die beiden müssen hochgerechnet am Tag 30 – 40Kippen rauchen. Kann mir nicht vorstellen, dass die beiden“ drehen“. Nur die Kohle für den Dreck, davon träumt jeder Hartz 4ler.

Ok, wir sind Egoisten! Wir denken weder an das Gesundheitssystem noch an Hartz-IV-Empfänger. Auch machen wir uns keine Gedanken darüber, dass unsere Intelligenz im Widerspruch zu unserem Drogenkonsum vor der Kamera steht.
Kurz: Wir sind ganz üble Gesellen!

Kein Vergehen ist zu klein!

Im „schweizer monat“ (Ausgabe 1077, Juni 2020) war ein Artikel über Denunziation zu lesen. Er war von Bernd Stegemann, und wer sicher sein will, ob man Stegemann lesen darf oder nicht, sei auf die Wikipedia verwiesen, die ja Persönlichkeiten so einzuordnen weiß, dass auch den Lesern die Bewertung leichter fällt.

Nachzulesen ist auf Wikipedia:

Anfang 2017 veröffentlichte er das Buch „Das Gespenst des Populismus“. Ein Essay zur politischen Dramaturgie (Verlag Theater der Zeit). „Das Zeitalter des Populismus“ nennt er das beginnende 21. Jahrhundert und sieht als eindeutige Zeichen „Trump, Brexit und Wahlsiege rechtspopulistischer Parteien in Europa“. Die üblichen Reaktions- und Lösungsvorschläge greifen seiner Ansicht nach zu kurz. Stegemann fordert eine grundsätzliche Auseinandersetzung und sieht die einzige Lösung in der Selbstkritik des Liberalismus; im Kern gehe es um die Auseinandersetzung „zwischen der globalen Macht des Kapitals und den Menschen“.[3]

Um die Einordnung Stegemanns etwas zu erleichtern, greift Wikipedia auf eine „seriöse“ Quelle zurück, die den Stegemann ins richtige Licht rückt:

Der Tagesspiegel resümiert, dass Stegemann einen „linken Populismus [fordert], der sich gegen den rechten und gegen den liberalen Populismus der Mehrheitsgesellschaft stellt“

Ich hoffe, dass nun alle in der Lage sind, sich ein politisch korrektes Bild von Ralf Stegemann zu machen.

Was aber schreibt Stegemann denn nun im „schweizer monat“?

Der Moralist hat aus der Moral eine Waffe gemacht, die ihm helfen soll, seine Gegner zu schädigen und selbst wertvoll zu erscheinen. Dass der Moralismus überhaupt zu solch einer Macht gekommen ist, ist wiederum ein bedenkliches Zeichen für den Zustand der Gesellschaft.

An anderer Stelle führt Stegemann aus:

Die besondere Eigenart der Wokeness besteht darin, dass kein Vergehen zu klein ist, als dass man es nicht doch skandalisieren könnte. Höchste Sensibilität beim Aufspüren von Fehlern und größte Aggressivität beim Verfolgen der Übeltäter arbeiten hier eng zusammen.

Im Falle meines Podcast-Formats bringt mich diese Form der politischen Korrektheit nicht um (wohl eher die Zigaretten, die ich während der Aufnahme rauche). Sie hat keinerlei Konsequenzen, außer dass da jemand meinen Kommentarbereich in eine Debatte hereinzieht, die meiner Meinung nach völlig unwichtig und – vor allem überflüssig – ist.

In anderen Fällen aber sieht das ganz anders aus.

Es ist diese Erhöhung über andere und dem, was sie zu sagen haben, was sie denken oder fühlen, die das eigentliche Problem ausmacht. Denn wer ernsthaft versucht (und das ist ein Unterfangen, das faktisch nicht gelingen kann), sich so korrekt zu verhalten, dass er keine Angriffsfläche für Wokeness oder vergleichbare Phänomene bietet, schränkt sich ein, zensiert, stellt sich schon bei den ersten Gedanken zu einem Thema die bange Frage, wie es wohl ankommen mag. Ob es einen Shitstorm gibt. Ob womöglich der Arbeitgeber davon erfährt. Ob sein „Fall“ in die Presse kommt.

Wie gesagt: Mein eigenes Beispiel ist keine große Nummer. Aber es ist ein Beispiel, das zeigt, dass und wie sich die Prioritäten in den Köpfen der Menschen verschieben. Da stehen Oberflächlichkeiten im Vordergrund, Äußerlichkeiten und teils winzig kleine Äußerungen, Gesten oder die Mimik, die zum Anlass genommen werden, um einen Menschen in eine bestimmte Schublade zu stecken.

Und – ebenso wichtig – das eigentliche Thema geht unter, spielt keine Rolle mehr, wenn man die Diskussion erst einmal in die Wokeness-Richtung lanciert hat. Dahinter mag der innige Glaube stecken, man könne Rassismus bekämpfen, wenn man Straßen oder Restaurants umbenennt. Das klingt nicht nur irre, dass ist es auch. Denn wer rassistisch denkt und fühlt, wird das auch mit politisch korrekten Vokabeln tun.
Unter meinem Podcast ist das zu beobachten. Zwar gibt es (herzlichen Dank dafür!) Widerworte zu den hier zitierten Äußerungen eines Kommentators. Aber die Debatte wird dennoch dadurch dominiert. Der Podcast selbst gerät in den Hintergrund.

Was sich an meinem Podcast-Format ändern wird

Um es kurz zu machen: nichts. Es sei denn, ich entscheide mich dafür. Doch das ist derzeit keine Option, offen gestanden: schon aus Prinzip nicht.

Ich könnte mir selbst nur noch schwer gegenüber treten, wenn ich auf Grund von Leuten, die morgens mit einem wasserlöslichen, kompostierbaren, fair hergestellten und gehandelten Stift „Wokeness“ auf ihren Badezimmerspiegel schreiben, mein Format ändern bzw. anpassen würde.

Bis auf Weiteres rauche ich also weiter bei meinen Video-Gesprächen. Und wenn sie abends aufgezeichnet werden, schlürfe ich auch an meinem Weizenbier.
Mehr noch: Jeder Gast, der zu mir kommt, darf das selbstverständlich ebenso machen. Ich möchte eine Gesprächsatmosphäre schaffen, in der sich meine Gäste wohlfühlen. Das hat Priorität.

Wer sich dadurch gestört fühlt, darf gern abschalten. Und er darf auch politisch korrekt kommentieren und die Debatte in eine abseitige Richtung bringen. Mir passt das zwar nicht, aber ich komme damit klar.

Den Text lasse ich jetzt, um 12.36 Uhr, erst einmal liegen, das Korrekturlesen werde ich dann heute Abend machen – bei einem leckeren Bier und während ich in Ruhe eine Zigarette dabei rauche.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Heldentasse
3 Jahre zuvor

Die Hütte brennt, und es wird gesoffen und gequalmt, bzw. sich darüber gepflegt aufgeregt. Wer keine Sorgen hat, macht sich halt welche!

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Guude!
Mittlerweile brauch ich schon minimal zwei Ampullen des aus dem Hochrisikogebiet Macronien importierten Antidepressivums “ Karlsquell 7.8″ um den neo-prohibistisch- faschistoiden Wahnsinn ansatzweise aushalten zu können!!!

Last edited 3 Jahre zuvor by ChrissieR
Heldentasse
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

Hallo Chrissie, dass ist mir in meinem Verwandten und Bekanntenkreis auch aufgefallen. Die die ihren Grips nicht bei Frau Merkel und Herrn Spahn abgeben haben, konsumieren eindeutig mehr Alk.

LG

niki
niki
3 Jahre zuvor

Aber die Debatte wird dennoch dadurch dominiert. Der Podcast selbst gerät in den Hintergrund.

Und genau dadurch wird jegliche linke Bewegung scheitern! Irgendjemand wird immer ein politisch inkorrektes Haar in der Suppe finden und dann diesen mit Scheiße überziehen.
Und der politische Gegner lacht uns dann dafür aus, dass wir uns von so ein Schwachsinn spalten lassen… Und das zurecht!

Heldentasse
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Hör mir auf mit „links“! Die haben fertig, weil sie versagen total in dieser fundamentalen Krise. Das kann man sich noch nicht einmal mehr schön saufen.

niki
niki
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Genau…
Ich bezeichne mich als links…
Daran werden auch diese Vollidioten nichts ändern, die sich auch als links bezeichnen, die sich in die moralische Falle haben locken lassen…

BTW: ich bin zu nüchtern um das noch alles zu ertragen…
Problematik: Besoffen oder sonst wie „breit“ ertrage ich noch alles viel weniger…
Einzige Lösung: Ich muss mich irgendwie abregen und da ich von Gewalt nichts halte, bleibt mir nur der Sport!

niki
niki
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Im Moment geht es auch nicht nur um links und rechts, sondern um die andere Pole im politische Koordinatensystem: autoritär oder freiheitlich.

Wenn man auf einmal Aussagen vom eigentlichen direkten politischen Gegner nachvollziehen kann, muss es echt übel um alles stehen! Wie beispielsweise von verschiedenen FDP-Kaspern (Kubicki u.a.)
Als alter linker Anarchist brauche ich mich nicht weiter dazu zu äußern…

Last edited 3 Jahre zuvor by niki
Heldentasse
Reply to  niki
3 Jahre zuvor

Ihr könnt mich ja verbal verhauen, aber zur Zeit finde ich den Kubicki in seinen Ansichten in wichtigen Teilen wesentlichen besser als so manchen Pseudo- Linken. Natürlich unter der Voraussetzung, dass dessen Aussagen wahrhaftig, und nicht nur ein Fähnchen im Winde sind, und ganz klar die „marktkonformen“ Ansätze sind für mich nicht akzeptabel.

Wolfgang Kubicki: Meinungs-UN-freiheit | Das 3. Jahrtausend Spezial

niki
niki
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Ihr könnt mich ja verbal verhauen, …

Warum? ich habe doch geschrieben, dass ich einige seiner Aussagen nachvollziehen kann…

manchen Pseudo- Linken.

Nochmal: Pseudo-Linke sind nicht links, die tun nur so…

Natürlich unter der Voraussetzung, dass dessen Aussagen wahrhaftig, und nicht nur ein Fähnchen im Winde sind,…

Das muss man immer fürchten…

 und ganz klar die „marktkonformen“ Ansätze sind für mich nicht akzeptabel.

Sehe ich genauso…

Last edited 3 Jahre zuvor by niki
Marla
Marla
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Also …. ‚links‘ finde ich immer noch unverzichtbar, lebensnotwendig!
Linke finde ich link.

Heldentasse
3 Jahre zuvor

Harter Tabak von einer kompetenten und politisch vollkommen unverdächtigen Persönlichkeit. M.E. nicht OT, und zeigt wie sehr die Hütte am brennen ist: Coronakrise – eine Bewährungsprobe für Demokratie und Rechtsstaat – Von Rechtsanwalt Dr. jur. Johannes Neyses, Kanzler der Universität zu Köln a.D.

Eigentlich wäre es jetzt angezeigt, dass mal für das „normale Volk“ so zu übersetzen, dass es versteht, wie schlecht die Lage ist.

Womöglich ist Herr Neyes bereit seine Gedanken öffentlich in einem Podcast, und nicht nur vor Fachkollegen zu äußern?

Mordred
Mordred
3 Jahre zuvor

Typen wie dieser Frank und Sukram machen mich krank. Bis er das erwähnte war mir garnicht aufgefallen, dass Ihr raucht und „sauft“. Bis wohin soll das Spiel getrieben werden? Habt Ihr Ökostrom benutzt und sind Eure Brillen fairtrade? Nicht? Skandal!

Heldentasse
Reply to  Mordred
3 Jahre zuvor

Wenn man möchte, dass das hier nicht zu einem Kasperle- Theater wird, darf man nicht so sehr auf die Kasper eingehen, auch wenn es schwer fällt.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Mordred
3 Jahre zuvor

Ich saufe bei fast jedem Podcast. Bei manchen habe ich vorher geraucht.

Markus
Markus
3 Jahre zuvor

So, kann mir jetzt noch jemand erklären, was spaßbefreite Nörgler, die sich an (virtuellen) Kippen und Weizen stören, mit „Wokeness“ und „Cancel Culture“ zu tun haben?

Die genannten Beispiele spiegeln nur kartoffeligen Moralismus wieder. Sollen sie sich halt aufregen….

Und was Wokeness angeht: Für mich bezieht sich das darauf, dass ICH MIR bewusst bin, dass auch ich unbewusst diffamierende Stereotypen und Klischees reproduziere, und deshalb MEINE Meinung reflektiere.

Rudi
Rudi
3 Jahre zuvor

Die angelegten Maßstäbe, was politisch pc ist und was nicht, sind nicht konstistent. Der Staat hat über das Strafrecht eine Einteilung von legalen und illegalen Drogen vorgenommen, ohne dass stringent nachzuvollziehen ist, welcher Stoff auf welche Seite gehört.

Hier in Rheinland-Pfalz mit seinem riesigen Weinanbaugebiet wird die Droge Alkohol schon im Schulunterricht verherrlicht. Ein Beispiel aus der Integrierten Gesamtschule Zell an der Mosel:

„Dank des Fördervereins unserer Schule haben wir einen Schulweinberg. Die Ganztagsklasse 5a und eine AG bearbeiten mit ihren Lehrern (Frau Peifer und Herr Buck) in Zusammenarbeit Herrn Lehnen von der Landwirtschaftskammer die Weinberge. Das heißt, sie roden, setzen, binden, ernten, gestalten Etiketten und …verkaufen!“ (Website der Schule)

Wenn schon in der Schule derart zugewandt mit dem Kulturgut Wein umgegangen wird, muss man einen rauchenden und biertrinkenden Podcaster nicht gleich verurteilen. Man könnte den Podcast unter der Rubrik Pflege traditionellen deutschen Kulturguts einordnen.

Last edited 3 Jahre zuvor by Rudi
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
3 Jahre zuvor

@Rudi

Man könnte den Podcast unter der Rubrik Pflege traditionellen deutschen Kulturguts einordnen.

Genau und für diesen Vedienst sollten die Jungs mit dem Ehrenpreis der Hollertauer Hopfenbauern bedacht werden:
Der güldenen Hopfendolde am Band. 😀

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Tom J. Wellbrock
3 Jahre zuvor

@Tom Wellbrock

Da soll mal Einer behaupten, ihr hättet ein phantasieloses Kommentariat. 😀

Ceryk
Ceryk
Reply to  Rudi
3 Jahre zuvor

Das heißt, sie roden, setzen, binden, ernten, gestalten Etiketten und …verkaufen!

Hmmm…
Da steht nichts von „vergaeren“…
Moeglich, dass sich die Schule der Problematik durchaus bewusst war und das deswegen einfach nur nicht auf ihrer Webseite erwaehnt hat.
Moeglich aber auch, dass aus den Trauben gar kein Wein hergestellt wird, sondern nur die Trauben als solche verkauft werden – moeglicherweise sogar in der Schulcafeteria quasi als Ersatz zum Schokoriegel – gesundheitsbewusste Ernaehrung und so…

Rudi
Rudi
Reply to  Ceryk
3 Jahre zuvor

Könnte sein. Dagegen spricht, dass die SchülerInnen „Etiketten gestalten“, und diese sind auf den Weinflaschen zu finden. Bedenke: Ich kenn mich hier einigermaßen aus.

ja so en gude Palz-Woi
der geht ähm in der Hals nei,
der der laaft äm dorch die dorschdich Kehl,
do werd mer froh un kreiz-fidel !

Außerdem haben die Nazis die Pfälzer Weinstraße und die Krönung der deutschen Weinkönigin erfunden. Diese stehen heute noch im Zentrum der Tourismuswerbung – und natürlich der Pfälzerwald, der schon vor den Nazis da war.

Noch ein Beispiel: Grundschule bei der Weinlese. Als Belohnung kriegen die Kinder Traubensaft. Sie werden durch diese Tätigkeit an den eigentlichen Stoff herangeführt. Ob das pädagogisch sinnvoll ist, vermag ich nicht zu entscheiden. Jedenfalls wird auf der Schulwebsite vier Winzerbetrieben für deren Unterstützung gedankt. Das ist pädagogische Praxis. Raus auf’s Feld! Zusammenarbeit mit dem Handwerk. Fast schon Niveau Waldorfschule.

Last edited 3 Jahre zuvor by Rudi
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
3 Jahre zuvor

@Rudi

Außerdem haben die Nazis die Pfälzer Weinstraße und die Krönung der deutschen Weinkönigin erfunden.

Auch das größte Fass der Welt in Bad Dürkheim, eine Gaststätte mit gut-pfälzischerKüche beinhaltend, geht auf deren Kappe.
Den Wein haben die Römer hier eingeführt und die kann man Heute schlecht zur Verantwortung ziehen.

Rudi
Rudi
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

„Den Wein haben die Römer hier eingeführt und die kann man Heute schlecht zur Verantwortung ziehen.“

Da sieht man, wie alt die Alkohol-Tradition ist. Da die Germanen das Bier erfunden haben sollen, deutet dies nochmals darauf hin, dass es sich um Kultur handelt, wenn ein Podcaster während der Aufnahme ab und zu aus einem Glas von diesem Saft nippt.

ChrissieR
ChrissieR
3 Jahre zuvor

Kleines Stilleben…

20201028_113733~2.jpg
Heldentasse
Reply to  ChrissieR
3 Jahre zuvor

Die richtige Krise geht erst dann los, wenn das Bier alle ist, und draußen Ausgangssperre! 🙂

Last edited 3 Jahre zuvor by Heldentasse
Pen
Pen
3 Jahre zuvor
Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Leselotte
Leselotte
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Danke schön, liebe Pen. Wenn ich den Namen Lauterbach lese, muss ich sofort Klabauterbach denken und als nächstes habe ich den Drachen aus dem Corona-Echsenspiel mit Michael Hatzius und seiner Echse vor meinem inneren Auge.
Dann werde ich fröhlich und brauche keinen Schnarps.

Hier ist er als Hintergrundfoto auch mal kurz dabei, seine Ex-Frau spricht:

https://www.youtube.com/watch?v=OrHXsBpyWsM&feature=emb_title
Gelungene Zusammenstellung, mein ich.
Vom 20.10.2020, 30 Minuten
Man vernimmt und sieht:
0:36 Prof. Dr. Stefan Hockertz – 1:11 Prof. Dr. Ulrike Kämmerer – 1:58 Pastor Jakob Tscharntke
2:32 Dr. Bodo Schiffmann – 3:06 Prof. Dr. Carsten Scheller – 3:32 Dr. Margareta Griesz-Brisson
3:56 Prof. Dr. Stefan Homburg – 4:34 Prof. Dr. Sucharit Bhakdi -5:20 Pastor Christian Stockmann
6:29 Prof. Dr. Knut Wittkowski – 6:49 Dr. Katrin Keßler – 7:26 Dr. Claus Köhnlein
8:18 Prof. Dr. Dr. Harald Walach – 9:21 Prof. Dr. Dr. Martin Haditsch – 9:43 Dr. Ulrich Krämer
10:26 Dr. Hans-Peter Stein – 11:56 Pastor Jürgen Fliege – 13:04 Dr. Wolfgang Wodarg
13:33 Dr. Angela Spelsberg – 15:09 Ärzte auf der Demo in Berlin – 17:26 Dr. Nicola Schmitz
17:45 Dr. Marc Fiddike – 18:31 Prof. Dr. Karina Reiss – 19:02 Claudio Sieber (Bündnis 90/Die Grünen)
19:59 Marco Rima (Schauspieler & Comedian) – 20:51 Prof. John Ioannidis
21:23 Thomas Berthold (Weltmeister 1990) – 22:01 Dr. Heinrich Fiechtner
22:39 Robert Fleischer & Milena Preradovic (Journalisten) – 23:42 Ralf Ludwig (Rechtsanwalt)
24:07 Prof. Michael Levitt (Nobelpreisträger) – 24:50 Prof. Dr. Dr. Chr. Schubert & Clemens Arvay
25:33 Markus Haintz (Rechtsanwalt) – 26:30 Rolf Kron (Arzt) – 27:12 Samuel Eckert (Unternehmer)
28:03 Dr. Thomas Külken – 28:50 Dr. Reiner Fuellmich (Rechtsanwalt)
Zusammenstellung: Christian Luthardt (Youtubekanal: chriseventy)

Pen
Pen
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

@all

unbedingt ansehen!

:- ))

Marla
Marla
3 Jahre zuvor

Eigentlich wollte ich nicht,aber jetzt erst recht: ein Glaserl Wein….

Lisa Eckhart hat das geniale Wort *GutUnmenschen* erfunden!
https://www.lisaeckhart.com/aktuelles/kommentar-falter-03-2020

‚Sie genossen eine Bildung, aber sie besitzen sie nicht.
Sie besitzen Privilegien, aber sie genießen sie nicht.
Sie empören sich über den Satz „Früher war alles besser“ in dem gleichen Maße wie über „Es ist doch alles nicht so schlimm“.
Sie verwechseln immerfort Geben und Nehmen
mit Austeilen und Einstecken.
Sie erheben sich über alle und stehen doch letztlich über nichts.
Was sie tun, ist nicht nur gut. Es ist auch nicht nur gut gemeint. Es ist gut gemeint gemeint.
Nennen wir sie Gutunmenschen.
Denn gegen einen echten Gutmenschen ist freilich nichts einzuwenden.
Gutunmenschen sind jedoch nun mal keine Philanthropen. Sie sehen nicht das Gute im Menschen. Sie sehen das Gute in sich.
Gutunmenschen wähnen sich links, sind es aber bestenfalls ex negativo. Sie verfochten die Demokratie mit derselben Nonchalance wie nun ihre Suspendierung. Denn sie tun es nicht schweren Herzens, wie es Demokraten ziemte, sondern mit einem befremdlichen Eifer. Hier wird nicht lange diskutiert, sondern lieber denunziert. ()

Der Gutunmensch in Quarantäne kann nun all die Rollen spielen, zu denen er sich berufen fühlt: Blockwart und Gefangener. Systemkonformist und Widerstandskämpfer. Jetzt ist er Held und Opfer in einem. Und zwar im schönsten Sinn des Wortes. Denn Gutunmenschen opfern sich. Sie
opfern sich und ihre Freiheit zum Wohle der Gemeinschaft. So stellen sie es zumindest dar.
In Wahrheit opfern sie jedoch nichts, dessen sie nicht längst schon leid sind. Sie haben schließlich nicht umsonst ihre Umwelt so eingerichtet, um ihr möglichst nicht zu begegnen.
Dafür sorgen Onlineshopping, Lieferdienste und nicht zuletzt das Homeoffice. Wer trotzdem einmal vor die Tür muss, den schützen Noise-Can-celling-Kopfhörer, Selbstbedienungs-kassen oder der starre Blick ins Smart-phone vor Belästigungen von außen.
Und wer noch den Wahnwitz aufbringt, mit anderen in Kontakt zu treten, den bewahren Filterblasen und Dating-Algorithmen davor, mit Menschen konfrontiert zu werden, die nicht Kopien seiner selbst sind.‘

Juergen Wehrse
Reply to  Marla
3 Jahre zuvor

Genial!

Juergen Wehrse
Reply to  Marla
3 Jahre zuvor

Und nochmal, kurz vor´m 2ten Lockdown: So viele kluge Statements, hier, aber auch heute auf Rubikon. Neben Roberto´s tollem KEIN AHA-MOMENT ist da ein großartiger Bericht von Lothar Obrecht DIE LUST AM ZERSTÖREN. Alles prima Lektüre für den Gutunmensch in Quarantäne . . .

Heiko
Heiko
3 Jahre zuvor

Also eigentlich ist das Songzitat original aus dem Song „Gute Nacht, Freunde“ von INGA & WOLF von 1972.
https://www.youtube.com/watch?v=KF7HEcBqAGA

Immer wieder ein Spaß, verglichen mit der heutigen Zeit, in alte Talkshows aus der Zeit reinzuschauen, da sieht man teilweise die Teilnehmer nicht mehr vor lauter Qualm.
Oder mal eine Folge DER KOMMISSAR reinziehen, ohne Kippe wurdeste damals gar nicht ernstgenommen…

Heiko
Heiko
Reply to  Heiko
3 Jahre zuvor

…vom Gläschen Cognac im Dienst mal ganz zu schweigen, hehehe

Heiko
Heiko
Reply to  Heiko
3 Jahre zuvor

Oha…und tatsächlich von Reinhard Mey geschrieben, der das dann INGA & WOLF überließ.

Spartacus
Spartacus
3 Jahre zuvor

Jaja, der ganz normale Wahnsinn.
Wie anderweitig schon angesprochen ist der erwähnte Song deutlich älter.
Damals gehörte Bier bei Bauarbeitern zur täglichen Grundversorgung und Sonntag Mittag wurde im Internationalen Frühschoppen Wein ausgeschenkt.

Bevor ich auf das kleingeistige Gemäkel zurückkomme, aber noch ein paar Worte zum Verständnis von „links“. Wenn der amerikanische Großtöner die Demokraten, die in etwa so sozial eingestellt sind wie die FDP, als linksradikal bezeichnet, beleidigt und diffamiert mich das persönlich. Genauso geht es mir aber auch hier bei manchen Kommentaren. Natürlich ist es links gegen Diskriminierung einzutreten, aber der Umkehrschluß ist nicht ohne weiteres zulässig. Soll heißen: Die GrünInnen sind doch nicht links.

Womit wir wieder beim kleingeistigen Gemäkel wären. Das haben die GrünInnen zum zweiten Markenkern bzw. zum Mittel der Auseinandersetzung erwählt. Inhaltlich ein Restbestandteil aus aufmüpfigen Zeiten, methodisch ein Gängelungsinstrument in der öffentlichen Debatte.
Das Ganze zeugt von einer engstirnigen, pietistischen, selbstgerechten Geisteshaltung. Früher nannten wir so Leute Spießer.
Und natürlich ändert das ganze Gedöns um Mohren und Soßen an den faktischen Problemen rein gar nichts, im Gegenteil, die werden dadurch eher verdrängt.

Zu Lisa Eckhart: Hab sie mal in einer Talk-Show gesehen und mal ein paar Minuten Auftritt. Fand sie eher merkwürdig und konnte nicht viel mit ihr anfangen. Gestern hab ich mir dann mal ne dreiviertel Stunde Programm im TV angesehen und fand es großartig. Habs gleich aufgenommen. Brauch ich demnächst bestimmt mal wieder.
Und die Tatsache, wie befreiend mein Lachen manchmal war, hat mir nochmal klar gemacht, wie eng und reguliert hierzulande die geistige Auseinandersetzung schon ist.

Pro sexndrugsnrocknroll!

nagahiro der hässliche
nagahiro der hässliche
3 Jahre zuvor

WENN IHR TATSäCHLiCH DER MEINUNG SEID DASS MAN MICH MIT DIESEN CAPTCHAS ÄRGERN MUSS DANN SEID IHR AUCH NiCHT BESSER ALS GOOGLE ODER UTUBE ARSCHLÖCHER! ENTWEDER ZWEI ODER DREI CAPTCHAS UND GUT ODER ABER LECK MICH: ICH BIN 64 JAHRE ALT SEIT §30 oder mehr“ JAHREN IM NETZ UND EINFACH ZU ALT FÜR SO EINE SCHEISSE1

Last edited 3 Jahre zuvor by nagahiro der hässliche
niki
niki
Reply to  nagahiro der hässliche
3 Jahre zuvor

?!?