Russland kritisieren
Tom hat einen Beitrag veröffentlicht, in dem er darlegt, warum er Russland bisher nicht kritisiert. Ich bin schon ein bisschen länger in Russland und will es tun. In meinem Beitrag kritisiere ich Russland. Dass das für den Zuschauer unbefriedigend bleibt, macht deutlich, dass eine bestimmte Form der Kritik erwartet wird.
Gilt hier genauso:
Warum sollte ein Deutscher, der in Russland lebt, Russland kritisieren?
Was ich kritisiere ist, wenn Deutsche aus Russland über Deutschland schreiben. Oder von den Philippinen, oder von Kanada aus. Aber eben nicht von hier aus (DACH insgesamt als relativ homogener Lebens-, Kultur- und Sprachraum lasse ich dagegen gerne gelten). Gut, es ist wahrscheinlich oft verständlich. Aber ich sage ganz klar: jemand der hier nicht lebt, weiß nichts oder nicht genug über die Situation hier, und ist einer anderen Lebenssituation ausgesetzt wie wir hier Zurückgebliebenen. Was will der uns also über hier erzählen?
Ein normaler Mensch würde nach dem Auswandern nach neuen Themen und anderen Perspektiven suchen. Wenn man in Medien macht, passiert das aber leider sehr häufig nicht. Da scheint dann „Deutschsein“ eine Art Kompetenz darzustellen, die man meint, anwenden zu müssen.
So ein Quatsch. Ich lebe z.B. in Spanien, habe zuvor 60 Jahre in Deutschland gelebt, habe Familie in Deutschland. Ich bin sicher, dass ähnlich wie ich viele im Ausland lebende Deutsche sehr fundiert Kritik an den Zuständen in Deutschland üben können, vielleicht sogar besser dadurch, dass sie auch eine andere Kultur kennen und vergleichen können. Und es gibt Internet und Fernsehen und Telefon, was dazu führt, dass man selbst wenn man am gegenüber liegenden Ende der Welt wohnt, besser über die Vorgänge in Deutschland informiert sein kann als jemand der in Berlin oder München oder Castrop Rauxel wohnt. Sich informieren ist Arbeit, so einfach ist das. Leider machen sich viele der in Deutschland Lebenden diese Arbeit nicht.
Und was geht Sie an, wie und was in Deutschland ist? Haben Sie Angst um Ihre Rentenzahlungen von hier, um Ihre durch Deutschland gesicherten Einlagen bei der Bank, Wohneigentum in Deutschland, …?
Ich bleibe dabei und egal wer wie was anderes dabei denkt:
wer für mich Interessantes über Deutschland vermelden, berichten oder beurteilen will sollte doch wohl auch hier wohnen und hier persönliche Interessen haben.
Alle anderen die aus USA, Kanada, den Philippinen, von Spanien/Mallorca aus oder sonstwo aus der Welt mir etwas über Deutschland erzählen will, kann stecken lassen.
DACH lasse ich als gemeinsamen Sprachraum mit verwandter Kultur gelten, Anrainerstaaten gerne generell auch – aber alle andere Welt ist fern – und hat daher keine Ahnung über Aktuelles und Konkretes hier im Land.
Erst Leine ziehen und dann von Fern mitmischen wollen – was soll das?
Es ist die Pest der Zeit, dass aus der Ferne beobachtet, geurteilt und berichtet wird – und das als normal angesehen wird.
Wenn sich jeder um _seine_ Angelegenheiten kümmert – und „seine“ heißt hier: wo man ist, wo man dabei ist, wo man tägliche persönliche Kontakte hat, wo man beteiligt, abhängig, eingebunden, mitwirkend ist – dann wird sich um jede Angelegenheit gekümmert – und zwar auf einzig richtige Art.
„Familie“ gilt für Sie nicht als persönliches Interesse? Fred Schumacher schrieb doch, er habe noch Familie in Deutschland, so wie ich auch, er habe 60 Jahre in Deutschland gelebt, das habe ich nicht, ich war erst vier, als meine Eltern ins westeuropäische Ausland auswanderten, und dennoch lasse ich mir von niemandem eine Verbundenheit zu meinem Geburtsort absprechen und ein Interesse daran, dass Deutschland nicht vor die Hunde geht.
Der Blick von außen kann mitunter zu neuen Einsichten führen.
Danke, Gert, daß Du Tom hier bestärkst.
Das Verhalten der deutschen Medien hat mich nicht überrascht.
Sie gefallen sich nun mal in ihrer typisch deutschen Unterwürfigkeit.
Die Zustände hier sind unsäglich traurig und deprimierend,
geprägt von Hochmut, Neid und unbegreiflicher Dummheit.
Laßt Euch nicht beirren! Die Zukunft der Kultur, ja der ganzen
menschlichen Zivilisation, liegt nun mal im Osten.
Ex oriente lux.
Als erstes muss man erst einmal eine Zeit lang in einem Land leben um es entsprechend fundiert kritisieren zu können. Tom ist gerade erst angekommen… Ergo, was zur Hölle soll das? Wer das verlangt, sollte mal Logikschaltkreise im Kopf überprüfen lassen,
Mir ist vollkommen klar, dass was der deutsche Mainstream über Russland verbreitet nur Lügen und Propaganda sind.
Man könnte allenfalls, und das macht Gert-Ewen schon regelmäßig, die westliche Propaganda gegen Russland fundiert begegnen und entkräften.
Nur jetzt mal angenommen, was wohl (hoffentlich) nicht so sein wird, der Job bei RT würde davon abhängen, dass man Russland nicht kritisieren darf…
Nun wie es denn aus in Deutschland selbst? Darf man beispielsweise als Professor an einer deutschen Uni die deutsche Corona- und Russlandpolitik kritisieren ohne entsprechende Konsequenzen befürchten zu müssen???
Ich brauche das wohl kaum beantworten….
Ich gieße mal ein wenig Wasser in den Wein grundlegender Erkenntnisse:
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde in Russland verboten. Ist das okay für dich?
Die Vorsitzende der Linkspartei-Stiftung sagt dazu am 11.04.2022:
Quelle Rosa-Luxemburg-Stiftung
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung wurde in Russland verboten. Ist das okay für dich?
Ich antworte kurz und bündig: Ja!! Alles, was mit dieser Stiftung, diesem kapitalistischen U-Boot zusammenhängt, sollte jedes Land, dass einen eigenständigen Weg gehen will, ohne trotzkistische Bevormundung, ohne pseudolinken Phrasen, sofort verbieten. NGO`s der Kapitalisten braucht kein Land.
Zur Zeit misstrauen die Russen deutsche NGOs zutiefst und nicht ohne Grund.
Also ich würde auch an Russlands Stelle zur Zeit mit Deutschen Organisationen wirklich nichts zu tun haben wollen…
Und vielleicht tun die sogar damit der Rosa-Luxemburg-Stiftung noch einen Gefallen damit, dass diese nicht wg. einer Zusammenarbeit mit Russland hier verboten würde…
Für Dich ist wohl auch das aufgeklebte Etikett das Wichtigste. Egal was drin ist. Im Namen „Rosa Luxemberg“, also muss das doch was Tolles sein?
Dir könnte man sicher auch ein Fass Giftmüll mit dem Aufdruck „lecker Eis“ teuer verkaufen.
Schön wäre auch ein Verbot dieser Idioten in Deutschland.
Nach diesem Interview von Thomas Röper, kann man die Russen nur beneiden.
Amis raus aus Europa!
Warum soll Tom sich Dinge aus den Fingern saugen, nur, im den verblendeten, feigen Transatlantikern nach dem Mund zu reden?
https://anti-spiegel.ru/2024/die-schweizer-weltwoche-hat-mich-zum-interview-eingeladen/
Wer sich an den Fall Ulrike Guerot und im Vergleich dazu an Navalny erinnert, sollte wirklich nicht mehr auf die Propaganda der westlichen Medien hereinfallen.
Presse – und Meinungsfreiheit gibt’s hier nicht mehr.
Navalny dagegen durfte 10 Jahre lang ungestraft die vom Westen gesteuerte Hetz – und Haßpropaganda (einschließlich gefälschter Fotos!) gegen Putin verbreiten.
„Der deutsche Polizeistaat war niemals weg.“
https://diefreiheitsliebe.de/politik/palaestina-kongress-der-deutsche-staat-legt-seine-fesseln-ab/
Foto Ukraine
https://www.anti-spiegel.ru/wp-content/uploads/2023/07/avdeewka-1.jpg
Zu Beginn der SMO
Danke.
P.S. Gerne.
Man sieht Alina Lipp, Thomas Röper und vier, offensichtlich sehr nette Russen.
Wenn ich mich nicht irre, stammt das Foto vom anti- spiegel.ru/ 2022
:-))
In der Ukraine. Alina lebt wohl im Donbas
Ich hasse Uniformen
Hallo, ich würde gerne gedruckte Texte lesen. Diese Video-Statements haben das Problem, dass man sie nicht überfliegen kann. Ich bin während des Anhörens in die Kommentare gerutscht und habe nicht mehr zugehört. Von jemandem, der nicht spricht wie ein Buch, ist es angenehmer einen Text zu lesen. Ich schätze Ihre Texte.
Hallo, Ihr Neulandrebellen,
was die Russische Föderation angeht, so sind Sie, glaube ich, NeulandSUCHER. Haben Sie noch eine Erinnerung an die spätestens seit Gerhard Schröders Kanzlerschaft im Sinkflug befindliche Soziale Marktwirtschaft, dem einstigen Flaggschiff des bundesrepublikanischen Selbstverständnisses?
Mich interessieren die Arbeitsbedingungen in den Fabriken der RF: Wie hoch ist der Arbeitsdruck im Vergleich zu den Zuständen bei Amazon oder in asiatischen (also auch chinesischen) Textilfabriken. Oder die Arbeitsbedingungen im Öffentlichen Dienst. Wie gut können Mütter ihre Erwerbsarbeit mit den Familienpflichten und der Selbstfürsorge in Einklang bringen. Helfen junge russische Ehemänner und Väter im Haushalt und bei der Kindererziehung?
Zusammengefasst: Kann man die heutige russische Wirtschaft in Teilen oder vielleicht größeren Teilen oder gar insgesamt als „Soziale Marktwirtschaft“ bezeichnen? Gibt es eine solche Zielsetzung seitens der russischen Regierung?
Ich finde solche Fragestellungen journalistisch viel spannender als eine irgendwie geartete „Putin-Kritik“ auf Deibel komm heraus.
Hin und wieder – mir allerdings kommen diese Nachrichten ziemlich häufig vor – ereignet sich eine Gasexplosion in einem Wohngebäude. So aktuell dieser Fall:
https://rtde.live/kurzclips/video/214407-gasexplosion-in-nischni-tagil-fuenf/
Berichten die russischen Medien über die Ursachen, möglicherweise undichte Gasleitungen in den Gebäuden oder auch zum Gebäude führend? Gibt es in Russland obligatorische Dichtigkeitsprüfungen solcher Gasleitungen und eine jährliche Thermenwartung?
Mich interessieren auch solche alltagsbezogenen Themen, nicht nur die geopolitischen Belange Russlands.
Russland und früher der Kommunismus wurden seit dem 2.Weltkrieg vom CIA und früher vom Kaiser und Hitler benutzt, um Länder und Bürger gefügig zu machen – es ist die „Demokratie“ der unbegründbaren Angst und vor allem 80% der Deutschen sind Hosenscheißer was man auch am Toilettenpapierverbrauch in der Corona Lügenzeit erkennen konnte.