Warum entscheidet sich Deutschland in Krisen immer für die Gesinnungsethik?
Gesinnungsethik und Verantwortungsethik stehen sich insbesondere in Deutschland geradezu feindschaftlich gegenüber. Während in zahlreichen anderen Länder die Verantwortungsethik im Vordergrund des politischen Handels steht, bestimmt die Gesinnung hierzulande auf fatale Art und Weise die politischen, aber eben auch geopolitischen Entscheidungen.
In unserem Podcast fragen sich Gert Ewen Ungar und Tom J. Wellbrock, woher dieser Hang zur Gesinnungsethik kommt, führt sie doch in den meisten aller Fälle ins Verderben, mindestens aber in eine Falle verantwortungslosen Agierens ohne Ausweg.
Das Thema Gesinnungsethik habe ich auch während meines Gesprächs mit Oskar Lafontaine angerissen.
Inhalt:
BLOCK 1: Allgemeines/Ukraine
00:30 Hitzetode
02:30 Das Putin-T-Shirt
05:00 Richter und Politik
07:00 Ohne Plan in der Ukraine
09:00 Was tun, wenn Putin nicht verhandeln will?
11:00 Die USA, Europa und der Krieg
12:00 Die Frühjahrsoffensive
13:30 Die Ukraine: Land im Untergang
17:00 Die Nord Stream-Sprengungen
22:00 Auf Jahrzehnte traumatisiert
25:00 Die schweigende Bevölkerung
BLOCK 2: Gesinnungsethik versus Verantwortungsethik
27:00 Ein Definitionsversuch
29:00 Gesinnungsethik in der Ukraine
30:30 Moralische Schweine
31:00 Wahrsagerei und Klima
34:30 Zwei Gruppen der Gesinnungsethiker
37:00 Die Schwere der Schuld
41:30 Wie umgehen mit Gesinnungsethikern?
49:00 Alle müssen gerettet werden
53:00 Wir tun alles, was nötig ist
54:00 Gesinnungsethik für alle!
56:00 Eine Form von Gewalt
59:00 Gesinnungsethik als Reaktion auf Krisen
01:05:00 Dumme Leichen im Keller
10:07:00 Bedingungsloses Grundeinkommen und offene Grenzen
01:10:00 Asylrecht kennt keine Obergrenzen?
01:12:00 Gesinnungsethik ist reiner Populismus
01:13:00 Abstieg durch Teuerung
01:14:30 Gesinnungsethik im Mantel der Verantwortungsethik
01:18:30 Viktor Orbán und der Krieg
01:20:00 Es wird vorbeigehen
01:22:00 Deutschland: Bedeutungslos
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Danke für den neuen podcast, ich schätze eure Arbeit sehr 😉
Nur ein Gedanke, den ich hier im Blog gerade in einem anderen Thread geäußert habe, zum Nachdenken – eigentlich ist das heutige Deutschland, mit seiner Hauptstadt Berlin, das Produkt von 2 Staaten, die im Nebel der Geschichte verschwanden, von denen einer ja von Historikern immer wieder beackert wird, weil er „russenfreundlich“ und „kommunistisch“ war.
Vielleicht irre ich, aber als Bürger, der in der ehemaligen, westdeutschen Bundesrepublik Deutschland, mit Bonn als Hauptstadt, aufgewachsen ist, und sozialisiert wurde, fällt mir doch die seit Jahren schon grassierende Einseitigkeit unserer Geschichtskundigen bzw. Historiker auf – während man sich, zurecht oder nicht, das sei jetzt mal dahingestellt, sehr kritisch mit der Ex-DDR befasst ist eine ebenso kritische Aufarbeitung der BRD seit 1948 neuerdings kaum vorhanden – es gab mal mit dem, schon vor Jahren verstorbenen, Journalisten Bernt Engelmann einen solchen Versuch einer kritischen Aufarbeitung der westdeutschen Geschichte, aber seither ist, mir zumindest, eine solche kritische Arbeit, nie wieder vorgekommen. Hoffe ich bin da nur nicht informiert, aber irgendwie ist mir das denn doch, nicht erst in letzter Zeit – rein auf die alte BRD bezogen, aufgefallen.
Ich lasse mich gerne korrigieren, wenn es jemand anders sieht, oder sogar einen Tipp in diese Richtung hat, aber ansonsten bleibe ich bei meiner Ansicht, dass man eben nur sehr kritisch mit der DDR umgeht, während mein eine kritische Aufarbeitung der BRD-Geschichte seit 1948 mit der Lupe suchen kann.
Zu Bernt Engelmann etwas aus dem Nicht-Lexikon (Wikihausen sieht das ja zurecht so, da Meinung gemacht wird, statt Lexika, aber das ist ein anderes Thema, auf das ich hier nicht näher eingehen will):
https://de.wikipedia.org/wiki/Bernt_Engelmann
Das mit der Stasi halte ich für unbewiesen, im Gegensatz zum Wikipedia-Autor, auch so kann man einen Historiker, noch Jahrzehnte nach dessen Tod, diskreditieren – „Stasi-Nähe?“….so so….*grübel* An was erinnert mich das nur? „Friedensschwurbler“ bzw. „VT“ – das war eben in diesem Fall angebliche „Stasi“-Nähe – heute würde man wohl „russenfreundlichkeit“ und „Putinversteher“ schreiben……auf Tote kann man ja gut rumtreten, gerade wenn Mensch für wikipedia schreibt…..
Sarkastischer Gruß
Bernie
Er war Journalist, der sich der SPD und der Arbeiterbewegung nahe fühlte er arbeitete nicht als Historiker, obwohl er dies auch studierte. Er war eben parteiisch. Seinen Fakten wurde nie wirklich überzeugend widersprochen , auch wenn sie wohl teilweise aus der DDR stammten.
Schearzbücher, Du deutsch, Hotel Bilderberg, ihr da oben, wir da unten, wertvolle Klassiker
@Berthold Kogge
Danke für die Hinweis, steht ja so auch im von mir verlinkten Wikipedia-Artikel 😉
Bleibt dennoch die Tatsache, dass heute weder ein Journalist/noch ein Historiker sich mal des Themas annimmt, dass die BRD ebenso mausetot ist wie die DDR seit 1989/1990 – der Jahr der deutschen Einheit, und das über 30 Jahre danach immer noch so agiert wäre als wäre die DDR der einzige andere Staat auf deutschem Boden gewesen, dessen Geschichte Mensch kritisch sehen soll 😉
Wie schon gesagt, auf eine mehr als kritische Geschichte der BRD, die ja schon per se seit 1948 ein US-Vasallenstaat war, mit einer „gescheiterten Entnazifizierung“ bzw. Ex-Nazis bis in höchste Regierungsämter hinein – vom Lichtblick Willy Brandt mal abgesehen – wartet Mensch wohl noch lange Jahre bis nach 2023 – das heutige Deutschland hat nämlich mit der alten BRD einerseits nix zu tun, aber andererseits kann man es als Vorläufer des Scholz-Deutschland von heute sehen – so wird auf jeden Fall erklärbar warum unsere „Eliten“ in Berlin so agieren wie sie agieren – sie sehen sich als Nachfolger des 1ten US-Vasallenstaates auf deutschem Boden – der BRD mit der Hauptstadt Bonn gegründet von BK Adenauer und beendet mit BK Helmut Kohl (der das neue, marktkonforme Deutschland, in dem wir 2023 leben müssen, letztendlich mithelfen schuf)…
Die „Ostalgie“ sollte übrigens,meiner Meinung nach, eventuell mit einer „Westalgie“ rund um die alte BRD, mit Haupsitz in Bonn statt in Berlin, einen mehr als würdigen ehemals „westdeutschen“ Gegenpart bekommen, mal ganz sarkastisch. und humorvoll, ausgedrückt 😉 🙂
Gruß
Bernie
Artikel habe ich nicht gelesen, kenne seine Bücher! Er ist heute praktisch nicht mehr bekannt, was mehr als traurig ist! Bonner Republik bedeutet kein absoluter Multi—Kulti Wahnsinn, keine NATO Osterweiterung, mehr BRD,Frankreich, Italien, Benelux usw ohne Osteuropäer dazwischen. Es bedeutet aber auch lange Zeit für Postprivatisierung, Entscheidung in der Union gegen Grundtentenmodell usw.Manches gut, Manches schlecht. Die Tatsache, dass große Unternehmen und ihre Schuld im 3. Reich nicht oder erst spät aufgearbeitet wurden, Klee, Engelmann und co als Störenfriede betrachtet wurden, ist ja mehr als richtig, benannt.
Vergiss nicht Heinrich Hannover „Die Republik vor Gericht“, eine Dokumentation der BRD-Unrechtsjustiz.
Danke für den Tipp – gibt also doch noch Weiteres über die alte BRD, aber wie schon gesagt es scheint ein rares Gut zu sein, und da steckt wohl System dahinter, dass Mensch nicht über die Zeit von 1948 – 1989/90 – aus Sicht der alten BRD berichtet.
Ich als „alter weißer Mann“ kann mich nämlich noch gut dran erinnern, dass die Einheit für Kohls CDU ein „Glücksfall“ war – die „Westdeutschen“, also auch meinereiner, hatten damals schon die Schnauze gestrichen voll von der Kohl-Regierung, da kam dann die Einheit mit der DDR gerade richtig, da konnte man regierungsseitig noch einmal vom Versagen ablenken, dass damals schon für viele offensichtlich war – Heute hört, und liest man ja über die „bleiernen Kohl-Jahre“ auch nur wenig, ist besser auf Honecker, und seiner angeblichen „Diktatur“ rumzuhacken, bzw. vergessen zu machen, dass es damals eben auch auf der Westseite der Mauer eine große Sehnsucht nach Veränderungen gab, nicht nur im Osten…..usw. usf.
Peinlich, schon damals war übrigens, dass die Menschen im Westen „auf Veränderungen im Osten“ hofften, revolutionsfaul, die Westdeutschen – damals schon, dabei hätte es mehr als einen Grund gegeben den Funken der Hoffnung von Ost-Berlin auf West-Berlin, und Westdeutschland, überspringen zu lassen…..ja, ich weis ist Geschichte, aber man sollte dran erinnern, bevor es vergessen wird, und in der Romantik verherrlicht wird, während man alles, und zwar ausnahmslos alles, was mit der alten DDR zu tun hat verteufelt hat *daumenrunter*
Gruß
Bernie
Es ist die alte Krankheit des Romantizismus und damit der irrationalen Weltsicht die idealisiert wird.
Ich fürchte, dass es schon zu spät ist, die durch die „Elite“ verursachten Schäden zu vermeiden. Die Indoktrination der Masse ist zu erfolgreich, als dass sie noch in der Lage wäre, ihre eigenen Interessen zu erkennen.
80% der Leute hier werden Dir mit Schmackes in den Rücken treten, wenn Du es wagen solltest, Dich für ihre existentiellen Interessen einzusetzen. Das konnte man aus der Corona-Vorführung lernen.
Ich denke, da hilft nur Auswandern und die Leute hier im eigenen Dreck zu belassen, bis sie irgendwann an dem Punkt angekommen sind, dass sie den alten Sinnspruch aufsagen: „Das habe ich nicht gewusst!“
So wird es kommen.
Sie haben nichts dazugelernt.
Einmal ein Deutscher immer ein Deutscher.
@Pentimento
Ich befürchte, das ist keine rein deutsche „Inselbegabung“.
Der gesamte Westen hat einen massiven Schaden im sozialen Immunsystem.
Jetzt hatte ich einen längeren Text verfaßt zur Frage, ob wir es hier wirklich mit Gesinnungsethik zu tun haben und dann hat euer Blog den als „Spam“ erkannt und gelöscht. Bevor ich mir die Finger jetzt wieder wund tippe:
Ich denke, das, was unsere Regierung vor sich herträgt, ist keine Gesinnungsethik. Denn sie wissen genau, daß sie verbrecherisch handeln. Sie verkleiden es nur als ethisch hochstehend, als wertegeleite Politik, um alle anderen ins Unrecht zu setzen. Gesinnungsethik würde für mich aber voraussetzen, daß die maßgeblichen Akteure daran glauben, daß das, was sie tun, moralisch/ethisch das Richtige ist. Und das, glaube ich, ist keinesfalls so.
Link:
https://www.tagesspiegel.de/kultur/rundumschlag-von-christine-prayon-zdf-reagiert-nach-massiver-kritik-an-heute-show-und-jan-bohmermann-10062883.html
….interessant, auch die Mainstream-Medien Deutschlands machen einen auf scholzsche Erinnerungslücken, wie Habeck wenn sie, aus den eigenen Reihnen, zurecht und sehr kritisch angegriffen werden – das Management der Kabarettistin hat bereits auf die Gedächtnislücken der Böhmermann-Männer/Frauen reagiert:
Gruß
Bernie
@Bernie
Schnee von vorgestern, siehe hier bei RT:
„Die Arroganz der GEZ-Macht: Doppelfinger zurück, Herr Böhmermann“
Danke Robbespiere, tja, Böhmermann eben 🙁
Übrigens, Peter Hahne, ehemaliger ZDF-Fernseh-Moderator, hat ähnlich aus dem Nähkästchen geplaudert bei Jasmin Kosubeck – google mal danach, bei Youtube z.B. – ist wirklich interessant – insbesondere was die Proben vor Talkshows, und die vorher festgelegte Sitzordnung in denen, sowie den absolut unsinnigen, inhaltsleeren „Nazi“-Vorwurf angeht, der so neu nicht ist, und der schon Jahre vor der AfD, und vor Corona, zur Ausgrenzung verwandt wurde (wer denkt da nicht an die angeblich alle „rechten“ Montagsprotestler gegen Hartz IV?) – bin kein Fan von Peter Hahne, aber in dieser Sendung hat er sich mutig gezeigt als „Alter Weißer Mann“ (danach googeln, und ist wirklich interessant, dass Gespräch, und das schreibt einer, der Peter Hahne nicht gerade unkritisch sieht – ist ja jetzt Rentner, sagt er selber, und da kann er mal Einiges verraten 😉
Der Soziologe Wilhelm Heitmeyer wies ja schon vor Jahren in seiner Studienreihe „Deutsche Zustände“ darauf hin, dass Arbeitslose, ganz egal aus welchen Grunden sie letztendlich ihre Arbeit verloren haben per se als -„extreme“ – vorwiegend der „rechts-“ Sorte diffamiert werden – von den Machthabern in .de – eine uralte Strategie, die leider, wegen fehlender Lobby dieser Betroffenen, nie auf Widerspruch stößt……
Zynische Grüße
Bernie
@Bernie
Peter Hanhne….muss man nicht mögen, aber er sagt durchaus whre Dinge.
Man sollte halt nicht das Kind nicht mit dem Bade…….
Jasmin Kosubek, hat mir schon beim Fehlenden Part sehr gut gefallen und hat etwas sehr authentisches an sich, was auch bei diesem Interview sichtbar wird:
https://www.youtube.com/watch?v=x9WReo16R5Q
Fehlende Lobby ist der zentrale Punkt, seit SPD, Gewerkschaften und die Linke die Seiten gewechselt haben.
@Robbespiere
Danke für den Hinweis, werde es mir bei Gelegenheit ansehen.
Hier der Hinweis von gestern noch einmal, ein bißchen besser:
Link:
https://www.youtube.com/watch?v=i25YY-8oGfE
Was das andere angeht, ich denke die Betroffenen waren schon zu Kohls Zeiten ohne Lobby – einzig Norbert Blüm (damals Arbeitsminister) war noch menschlich, aber bei FDP-Otto Graf Lambsdorff ging die (neoliberale) „Reformerei“, inkl. Vorurteilsverbreitung gegen die davon Betroffenen, schon los, die SPD-Bk-Gerhard Schröder/Grümen-Vize-Kanzler Joschka Fischer hat das nur auf die Sptze getrieben, und alle Bk-Nachfolger haben davon nichts zurückgenommen sondern es sogar noch verschärft 🙁 *daumenrunter*
Gruß
Bernie
@Bernie
Danke für den Link zum Interview von Jasmin Kosubek mit Peter Hahne.
Ich fand es sehr interessant, den religiösen Teil mal ausgenommen, aber das soll Jeder für sich selbst bewerten.
Dieser „alte, weiße Mann“ hat Profil, das muss man ihm lassen.
@Robbespiere
Danke, gern geschehen und ehrlich gesagt eben derselben Teil hat mich bei Peter Hahne auch gestört, aber die anderen Aussagen fand ich auch verbreitenswert 🙂
Hier ein Hinweis für alle hier auf einen anderen, sehr interessanten Podcast, den ich gerade fertig gehört habe – Marco Bülow übrigens hat Rückrat bewiesen als er aus der SPD-austrat, eben wegen des grassierenden Lobbyismus bei der Scholz-SPD, mit der er über sein Buch „Lobbyland“ abrechnete – mittlerweile ist er ein Kollege von Martin Sonnenberg (Die Partei) im Europa-Parlament, und auch seit kurzem Podcaster:
Link:
https://www.youtube.com/watch?v=OaDdFkU7_tY
….interessant ist übrigens die Stelle wo Jenny Günther sich als „Ostdeutsche“ outet, und erklärt warum viele Ostdeutsche eben erst recht die AfD wählen, statt auf den Rat der PolitikerInnen im Bundestag zu hören, die nicht zu wählen – kleiner Tipp: Ihre Eltern machten schon Erfahrung mit einer Diktatur, die vorschrieb was man zu tun, und zu lassen, hat, und genau deswegen läßt sie sich heute nichts mehr von der „Ampel-Regierung“ vorschreiben, und ist überzeugte Demokratin im guten Sinne ;-).
Hier liegt ihrer Ansicht nach die Lösung darin warum manche, nicht alle, „Ostdeutsche“ die AfD wählen. – Sie selber ist übrigens mal in der CDU gewesen, sie plädiert für eine Mitarbeit in Kommunalparlamenten, gerade da könnten junge Menschen viel ändern, aber das Gespräch fand ich durchaus auf für die Neulandrebellen, insgesamt sehr interessant, daher empfehle ich es hier weiter 😉
Gruß
Bernie
PS: Gibt auch Interessantes über Habeck, und Scholz, und Lindner zu erfahren, aber das könnt ihr euch ja selber raushören – nur soviel, die sind bei Jenny Günther, und Marco Bülow, durchaus sehr kritisch besprochen worden 😉