Wenn Journalisten für die Politik arbeiten – eine Stellungnahme

Gern bin ich der Einladung gefolgt, an der „30. Sitzung – Ausschuss für Wissenschaft, Hochschule, Medien, Kultur und Tourismus“ als sachverständiger Journalist teilzunehmen. Das Thema lautete „Für einen regierungskritischen, unabhängigen und objektiven Journalismus in Sachsen – Transparenz bei der Moderation von Regierungsveranstaltungen durch Journalisten schaffen“, den Antrag hatte die AfD-Fraktion gestellt.

Da ich nur 10 Minuten Zeit für meine Stellungnahme hatte und mir zuvor signalisiert worden war, diese Dauer nicht überschreiten zu dürfen, war die Zeit etwas knapp, ich habe also relativ schnell gesprochen.

Aus diesem Grunde stelle ich meinen vorgetragenen Text hier auch in der Schriftform zur Verfügung. In ihm sind auch zwei Absätze zu finden, die ich aus Zeitgründen nicht mehr vortragen konnte.

Die komplette Anhörung ist hier zu finden.

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Anhörung Sachsen, Landtag, 15. Mai 2023

Schon im Jahr 2006 wies der deutsche Jurist und Publizist Wolfgang Lieb auf die Verflechtungen von Medien und Politik hin.
Lieb war Regierungssprecher und Staatssekretär in Nordrhein-Westfalen und in seiner Funktion oft selbst auf Reisen. Damals bezahlte das EU-Parlament Journalisten für – so Wolfgang Lieb – PR. Im Vergleich zu damals haben die gemeinsamen Tätigkeiten und Ausrichtungen von Politik und Journalismus heute erheblich zugenommen.

Die Dimension des Problems wird deutlich, wenn man sich die Kleine Anfrage der AfD im Bundestag ansieht, die am 8. Dezember 2022 unter der Drucksache 20/4850 veröffentlicht wurde und die auch auf den Sächsischen Landtag anwendbar und somit relevant ist. Die Fragestellung lautete folgendermaßen:

„Sind in den letzten fünf Jahren vergütete Aufträge, Honorare oder sonstige Zahlungen (etwa für Moderation, Präsentation, Beratung, Expertisen, Interviews, Rhetorik- oder Sprachtraining usw.) von Bundesministerien oder Bundesbehörden an freie, festangestellte, neben- und hauptberufliche Journalisten von ARD, ZDF, Deutschlandradio oder Deutsche Welle ergangen, und wenn ja, welche (bitte nach Datum, Bundesministerium oder Bundesbehörde, Art des Auftrags, Journalist, Sender des Journalisten und Höhe der Zahlung in brutto aufschlüsseln), und wie bewertet die Bundesregierung ihre Auftragspraxis im Hinblick auf die verfassungsrechtlich gebotene „hinreichende Staatsferne“ des öffentlich-rechtlichen Rundfunks?“

Zitatende. Aus der Antwort der Bundesregierung ging Folgendes hervor, wie die NachDenkSeiten in einem entsprechenden Artikel schreiben. Zitat:

„Fast 1,5 Millionen Euro zahlten verschiedenste Bundesministerien und das Bundeskanzleramt von 2018 bis 2022 an insgesamt fast 200 Journalisten, die mehrheitlich für ARD und ZDF tätig waren. Bei der „Mittelvergabe“ an ÖRR-Journalisten sticht insbesondere das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck hervor. Auffallend: In der Auflistung der Bundesregierung fehlt das Auswärtige Amt (AA) völlig. Doch dies ist nach Informationen der NachDenkSeiten so nicht korrekt. Auch das AA bezahlte Journalisten für zahlreiche Dienstleistungen. Wieso versucht die Bundesregierung, das in dem Fall zu vertuschen, räumt es aber bei anderen Ministerien offen ein?“
Wenngleich die Bundesregierung in ihrer 24 Seiten umfassenden Auflistung der journalistischen Dienstleistungen keine Journalisten namentlich nennt, kann aufgrund der Tätigkeiten in einigen Fällen nachgewiesen werden, um wen es sich handelt. So hat etwa die ehemalige Tagesschau-Sprecherin und jetzige Pro7-Moderatorin Linda Zervakis innerhalb weniger Monate im Jahr 2022 insgesamt 12.000 Euro für Moderationen erhalten. In beiden Fällen ging es um Veranstaltungen von Olaf Scholz, SPD. Zu Recht steht nun die Frage im Raum, wie unabhängig und regierungsfern Journalismus sein kann, wenn derlei Vereinbarungen getroffen werden.“

Zitatende. Die WELT-Journalistin Anette Dowideit beschreibt in einem Artikel vom 9. März 2023 ein weiteres Phänomen. Zitat:

„Medientrainings, Moderationen, Workshops: Kanzleramt und Ministerien engagieren Journalisten für viele Aufgaben, die ihre Mitarbeiter eigentlich selbst erledigen könnten. Öffentlich-rechtliche Vertreter werden besonders oft angefragt.“

Zitatende. Das führt die Journalistin zu weiteren Fragen. Sie schreibt:

„Das alles wirft Fragen auf. Zunächst diese: Warum müssen Ministerien überhaupt das Geld der Steuerzahler für Einsätze von Journalisten ausgeben – wo sie doch Pressesprecher beschäftigen, die zuvor oft selbst bei Zeitungen oder TV-Sendern gearbeitet haben und die somit in der Lage sein dürften, Podiumsdiskussionen und Preisverleihungen zu moderieren?
Und dann diese: Warum lassen sich Medienschaffende durch Geld von jenen beeinflussen, über die sie doch kritisch berichten sollten? Denn wer sich von einem Ministerium bezahlen lässt – egal, ob es wie bei Zervakis um mehrere Tausend Euro für einen Einsatz geht oder nur um ein paar Hundert –, der kann kaum noch von sich behaupten, beim nächsten Mal noch unvoreingenommen auf das jeweilige Haus blicken zu können.“

Zitatende.
Antworten auf die bis hierher gestellten Fragen sollten hier in diesem Haus erfolgen, zudem gibt es zwei weitere Aspekte, die die Unabhängigkeit von bestimmten Journalisten in Zweifel ziehen können. Diese Fragen gehen über regionale Aspekte in Sachsen hinaus, dürften aber auch für die hier geführte Diskussion von Bedeutung sein, weil sie grundlegende Faktoren berühren:

1. Keinerlei Auskunft über die Bezahlung von Journalisten – wie oben bereits erwähnt – gibt das Auswärtige Amt unter Führung der Außenministerin Annalena Baerbock, die Grünen. Das ist insofern bemerkenswert, als nachweislich beispielsweise eine Moderatorin der „Deutschen Welle“ mindestens eine Veranstaltung leitete. Warum also hält sich das Auswärtige Amt hier so bedeckt bzw. erteilt sogar keinerlei Auskunft?
2. Von besonderer Bedeutung ist die Frage nach Zahlungen des Bundesnachrichtendienstes an Journalisten, die auch für die Landeskriminalämter gilt. Die Antwort der Bundesregierung lautet wie folgt:

„Für den Bundesnachrichtendienst (BND) ist darauf hinzuweisen, dass die Beantwortung der Fragen aus Staatswohlgründen nicht erfolgen kann, weil Kooperationen des BND besonders schützenswert sind. Die einzelnen Kooperationspartner arbeiten mit dem BND nur unter der Voraussetzung zusammen, dass die konkrete Kooperation mit ihnen – auch nicht mittelbar – preisgegeben, sondern absolut vertraulich behandelt wird. (…) Zudem würde das Offenlegen von Vertragspartnern in Bezug auf vergütete Aufträge, Honorare oder sonstige Zahlungen (etwa für Moderation, Präsentation, Beratung, Expertisen, Interviews, Rhetorik- oder Sprachtraining usw.) durch den Bundesnachrichtendienst staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren eine belastbare Grundlage und einen erheblichen Mehrwert mit Blick auf deren Bestreben zur Informationsgewinnung bieten. Dies alles würde dem deutschen Staatswohl zuwiderlaufen.“

Zitatende. Unabhängig von der Frage des Staatswohls steht die nach dem Verhältnis von Journalismus und Nachrichtendiensten im Raum. Da die Absprachen zwischen Bundesnachrichtendienst offenkundig völlig der Kenntnis der Öffentlichkeit entzogen werden, darf und muss die Rolle der Journalisten hier besonders kritisch hinterfragt werden.

Ich komme jetzt zu zwei Beispielen aus Sachsen. Die Veranstaltung „Wetter trifft Klima – Sachsen ändert sich – Wir uns auch?“, durchgeführt am 16. März 2023 und „Ministerpräsident Michael Kretschmer zu Gast auf dem Revierstammtisch in Delitzsch“ am 27. März 2023. Die erste Veranstaltung wurde vom Sächsischen Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft durchgeführt, die zweite von der Sächsischen Agentur für Strukturentwicklung GmbH.

Durch die „Wetter trifft Klima“-Veranstaltung führte als Moderatorin Michaela Koschak, die als Diplom-Meteorologin und Buchautorin vorgestellt wurde. Die zweite Veranstaltung leitete Wiebke Binder, die neben der Nennung ihres Namens nicht weiter eingeordnet wurde. Mit keinem Wort wurde erwähnt, dass beide Moderatorinnen unter anderem beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) arbeiten.
Der fehlende Hinweis auf die beruflichen Hintergründe der genannten Moderatorinnen scheint befremdlich, wenn man bedenkt, was das Büro des „Chefs der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien“ durch Oliver Schenk auf einen Antrag der AfD-Fraktion antwortet. Die AfD hatte unter anderem geschrieben:

„l. Der Landtag stellt fest,
1. dass regierungskritischer, unabhängiger, ausgewogener und objek-
tiver Journalismus einer der Grundpfeiler einer funktionierenden
parlamentarischen Demokratie im Freistaat Sachsen und darüber
hinaus ein Garant für die grundgesetzlich verbriefte Meinungsfrei-
heit sowie für die freie, unvoreingenommene demokratische Mei-
nungs- und Willensbildung der Bevölkerung ist;
2. dass die Anstellung bzw. Buchung von Journalisten, insbesondere
von Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, als Modera-
toren für Veranstaltungen der sächsischen Staatsregierung das Ver-
trauen der Bürger in einen regierungskritischen, unabhängigen,
ausgewogenen und objektiven Journalismus nachhaltig beschädi-
gen kann;
3. dass die Bezahlung von Journalisten, insbesondere von Journalis-
ten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, durch die sächsische
Staatsregierung unter Verwendung steuerfinanzierter Haushaltsmit-
tel nicht im Sinne eines regierungskritischen, unabhängigen, ausge-
wogenen und objektiven Journalismus ist und eine freie, unvorein-
genommene demokratische Meinungs- und Willensbildung der Be-
völkerung beeinträchtigt.“

Zitatende. Teile der Antwort wirken verunsichernd. Ich zitiere:

„Ein unabhängiger und sachlicher Qualitätsjournalismus stellt zweifelsfrei einen wesentlichen Bestandteil jeder freiheitlichen Demokratie dar. Durch die Beschaffung und Zusammenstellung von lnformationen unabhängiger Medien wird die freie Meinungsbildung der Bürger und Bürgerinnen abgesichert. Diese Unabhängigkeit gilt es zu bewahren, um kritische Haltungen der Medien auch gegenüber Politik und Regierung zu ermöglichen. Mithin ist bereits die Zielstellung des Antrags, einen ,,regierungskritischen“ Journalismus als Prämisse zu bewahren, kritisch zu hinterfragen.

Es ist nicht erkennbar, weshalb bei der Beauftragung von Moderatorinnen und Moderatoren durch die Staatsregierung grundsätzlich ein lnteressenskonflikt angelegt ist und im Ergebnis das Vertrauen der Bevölkerung in einen unabhängigen Journalismus beschädigt, als auch die demokratische Meinungs- und Willensbildung hierdurch beeinträchtigt wird. Der behauptete Zusammenhang ist nicht nachzuvollziehen. Dies wird aus folgender Überlegung deutlich:

Im Vordergrund einer etwaigen Beauftragung des in Rede stehenden Personenkreises steht die Moderationsdienstleistung und nicht die lnanspruchnahme einer journalistischen Tätigkeit im engeren Sinne. Die Moderationsdienstleistung ist in der Praxis vielmehr als Nebentätigkeit von einer etwaigen Tätigkeit für Medienhäuser oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk getrennt zu betrachten. Veranstaltungen, bei welchen eine Moderation benötigt wird, stellen einen Teil der Öffentlichkeitsarbeit der Staatsregierung dar. Öffentlichkeitsarbeit der Regierung ist nach höchstrichterlicher Rechtsprechung zulässig und überdies notwendig, um den Bürgern und Bürgerinnen die für die Wahrnehmung ihrer politischen Handlungsmöglichkeiten erforderlichen lnformationen zu vermitteln.“

Zitatende. Diese Stellungnahme ist im besten Fall als naiv zu bezeichnen. Den offenkundigen Interessenskonflikt zu leugnen, mag rhetorisch gelungen sein, ist inhaltlich jedoch nicht nachvollziehbar. Denn selbstverständlich entsteht aus der Perspektive weiterer, in der Zukunft liegender Moderationsaufträge ein Interessenskonflikt. Es ist zwar richtig, dass Moderation und journalistische Arbeit getrennt voneinander betrachtet werden können. Offensichtlich ist jedoch die Tatsache, dass die journalistische Arbeit künftige Beauftragungen positiv oder negativ beeinflussen kann. Insofern ist die Begründung in diesem Fall nicht schlüssig, die Unabhängigkeit von Journalisten wird durch finanzielle Anreize in erheblichem Maße beeinträchtigt.

Ich komme zu meinem Fazit und beginne dieses mit einem Zitat aus der Züricher Zeitung: „Wer als Journalist vom Staat Geld nimmt, schaufelt dem Journalismus das Grab“. Zitatende. Offen gestanden ist bereits die Fragestellung, ob bezahlte, oder sogar recht hoch bezahlte Aufträge von Politik an Journalismus mit Interessenskonflikten verbunden sind, bedenklich. Hier wird das Offensichtliche in Frage gestellt, was eine dem Thema und dem eklatanten Zusammenhang gegenüber resistente Haltung zeigt.

Dem Anspruch auf Seiten der Politik, Moderationen und ähnliche Tätigkeiten, in professionelle Hände legen zu wollen, können unzählige fachlich bestens ausgebildete Journalisten nachkommen. Es gibt sie im ganzen Land. Umso unverständlicher erscheint die Praxis, auf Journalisten aus dem öffentlich-rechtlichen Gebiet zurückzugreifen. Man kann letztlich zu keinem anderen als dem Schluss kommen, dass hier „eine Hand die andere wäscht“, denn sachliche Gründe, etwa ein Fachkräftemangel an Moderatoren, liegen nun wirklich nicht vor.

Für den unabhängigen Journalismus als wichtige Stütze einer Demokratie sind also Aufträge in der Art, wie sie bekannt sind, ein Todesurteil, was sich auch daran ablesen lässt, dass Aussagen, Kommentierungen und politische Einschätzungen und Schlussfolgerungen in einem schon als aufreizend zu bezeichnenden Ausmaß täglich zu sehen sind, bei denen der Medienkonsument faktisch keine Unterschiede mehr zwischen herrschender Politik und meinungsbildender Medienlandschaft ausmachen kann.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.

***

Quellen:
Wolfgang Lieb
EU-Parlament: https://www.nachdenkseiten.de/?p=1188
NachDenkSeiten, Kleine Anfrage
WELT
Kritik an Wiebke Binder utm_campaign=stern_fanpage&utm_medium=posting&utm_source=facebook&fbclid=IwAR2Nc6OeP_7ICCF3wba6BD9qnLmvdfZASEGVuRf5MGs6dXV2lA30J6vXSzM
MDR-Interview Koschak

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Robert-B.
Robert-B.
11 Monate zuvor

Hallo Tom, danke für das Posten deines Beitrages bei dieser Anhörung.
Es ist immer wieder interessant, dass es ausgerechnet die angeblichen Feinde der Demokratie von der AfD sind, die die interessantesten Aktivitäten zur Bewahrung der Meinungsfreiheit anregen.
Auch im Bundestag kommen ja die wenigen kritischen Anfragen meist von dort.
Aber zu meinem Punkt.
Die zweite Frage, die bei der Anhörung an dich gerichtet wurde, ob es in Ordnung wäre, wenn Journalisten, insbesondere der öffentlich rechtlichen Medien ehrenamtlich für Regierungsstellen tätig würden, beantwortest du, wenngleich zu Recht irritiert, im Prinzip mit Ja.
Das sehe ich anders: Aus einer solchen Berater/Moderatoren oder wie auch immer gearteten Tätigkeit im Regierungsauftrag ergeben sich dann zwar keine unmittelbaren finanziellen Vorteile und damit Abhängigkeiten für den jeweiligen Journalisten. Aber er erhält dadurch dennoch diverse Vorteile, wie z.B. im Bereich Networking oder allgemein durch einen höhereren Bekanntheitsgrad oder ein gewisses Renommee, was dann wiederum zu anderen, gut besoldeten Anstellungen führen kann, um nur mal zwei Punkte zu nennen.
Eine, wie auch immer geartete Tätigkeit eines Journalisten, vor allem eines der öffentlich rechtlichen Medien, für Regierungsstellen oder regierungsnahe Institute ist daher aus meiner Sicht immer und grundsätzlich abzulehnen. Die Grenze zur Vorteilsnahme und damit Abhängigkeit wird sonst sehr schnell verwischt.

Viele Grüße und einen schönen Feiertag 😊

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Robert-B.
11 Monate zuvor

Nana, einige Abgeordnete der LINKE wie zB Frau Dagdelen können das auch auserordentlich gut und mit der nötigen Penetranz!

Robert-B.
Robert-B.
Reply to  Draussen vor der Tür
11 Monate zuvor

Frau Dagdelen ist Klasse, ich schätze ihre Hartnäckigkeit gerade in dieser Hinsicht sehr. Ich schrieb aber auch „die meisten“ und wollte die wenigen aufrechten Linken nicht ausklammern. Leider ist das auch bei der Linken eher die Ausnahme als die Regel geworden.

Wütender Bürger
11 Monate zuvor

Tolle Rede und guter Beitrag von Dir Tom! Leider nur viiiieeeel zu kurz, denn zu diesem Thema gäbe es noch stundenlang zu erzählen!

Ich möchte an dieser Stelle auch Gert für seinen Artikel auf RT danken, der in diesem Zusammenhang ebenfalls betrachtet werden muss:

Wer nicht passt, wird rausgedrängt: Über den Umgang mit „missliebigen“ Meinungen in Deutschland.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Wütender Bürger
11 Monate zuvor

SCHLIEßE MICH AN!

Mißliebiger Film, über die Folgen von Uranmunition im Irak.

Diese Muniton wollen die Briten nun in der Ukraine einsetzen.

https://m.youtube.com/watch?v=kLuR8UGco6k

Last edited 11 Monate zuvor by Pentimento
Pentimento
Pentimento
Reply to  Pentimento
11 Monate zuvor

Auch, was Gert auf RT betrifft

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Wütender Bürger
11 Monate zuvor

Nichts Genaues weiss man nicht…

Aber, die Möglichkeit hat ja Jede, einmal die Suchmaschine deiner Wahl mit „Rommy Arndt“ befüllen und nachschauen, was dabei rumkommt, um dann auf ihrer Homepage unter Termine ihre Sendungen beim MDR zu finden.

Und was nicht passt, wird passend gemacht. Kein Dank für Nichts.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Suzie Q
11 Monate zuvor

@Suzie Q

Korrekt recherchiert, aber die Zukunft wird zeigen, ob es sich Frau Arndt wird leisten können, sich noch einmal so deutlich zu äußern.
Fälle wie Ken Jebsen oder Patrik Baab zeigen ja, welche „Tranquilizer“ die Medien so im Arsenal haben. 😉

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Robbespiere
11 Monate zuvor

Es geht nicht darum, ob ich was recherchiere. Einmal lesen, was im Link steht, einmal Google fragen, das hat nichts mit recherchieren zu tun. Nein, irgendein Jemand hätte recherchieren müssen, bevor so nen Mist in einem offiziellen „Nachrichten- und Rechercheportal“ veröffentlicht wird – und, bevor man was hier den Leuten andient, kann man ja auch mal lesen, worum es eigentlich geht und was daran glaubwürdig ist. Es ist keine Arbeit, gerade mal ne Handvoll Minuten lesen und einmal vorher nachdenken.

Kann man machen

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Suzie Q
11 Monate zuvor

@Suzie Q

Nein, irgendein Jemand hätte recherchieren müssen, bevor so nen Mist in einem offiziellen „Nachrichten- und Rechercheportal“ veröffentlicht wird

Da muss ich dir sogar recht geben, bedingt jedenfalls.

In dem Fall war „Der MDR distanziert sich von der Aussage der Frau Arndt“ nicht gleichbedeutend mit einem Rausschmiss.

Das ist zunächst mal positiv, wenn auch nicht erwartbar, wie die Erfahrungen aus den zurückliegenden Jahren ( siehe Beispiele ) zeigen.
Ein „Abservieren“ kritischer Stimmen fand ja mehrfach konkret vor aller Augen mittels konstruierter Zuschreibungen ( Verschwörungstheoretiker, Rechtslastigkeit, Antisemitismus etc.) statt.
Beweise mussten die Medien nie vorlegen, was bei deren Reichweite und Wirkmächtigkeit fatale Folgen hat, deren sie sich durchaus bewußt sind.
Das ist nicht im Enferntesten vergleichbar mit einem Kommentar hier im Blog.

Ergo: Jemanden auf einen Fehler hinzuweisen ist ok, den zu skandalisieren aber völlig überzogen.

Thomas
Thomas
11 Monate zuvor

Diese Stellungnahme ist im besten Fall als naiv zu bezeichnen. Den offenkundigen Interessenskonflikt zu leugnen, mag rhetorisch gelungen sein, ist inhaltlich jedoch nicht nachvollziehbar.

Hm… als naiv würde ich das leugnen eines Interessenkonflikts nicht bezeichnen. Eher als konsquent, denn: Würde die sächsiche Landsregierung darin einen Interessenkonflikt sehen, dass Journalisten einerseits journalistisch für z. B. Anstalten des ÖRR und andererseits als Moderatoren für Veranstaltungen der Landesregierung arbeiten, dann müsste sie konsequenter Weise auch Tätigkeiten von Landtagsabgeordneten, einerseits als gewählte Vertreter des Volkes und andererseits als gerngesehene Redner auf privatwirtschaftlichen Veranstaltungen kritisch hinterfrage.
Na und das geht ja nun wirklich nicht.

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
11 Monate zuvor

„Es ist nicht erkennbar, weshalb bei der Beauftragung von Moderatorinnen und Moderatoren durch die Staatsregierung grundsätzlich ein lnteressenskonflikt angelegt ist und im Ergebnis das Vertrauen der Bevölkerung in einen unabhängigen Journalismus beschädigt, als auch die demokratische Meinungs- und Willensbildung hierdurch beeinträchtigt wird.“

So könnte man argumentieren, wenn die Moderatoren keine (zudem für so ein bisschen Laberei stattliche) Vergütung, sondern lediglich die anfallenden Spesen (wie Fahrtkosten, ggf. Unterkunft und Verköstigung) erstattet bekämen. Man könnte solche Aufträge ja auch als Ehre betrachten, der man als Journalist (zumal als solcher ohnehin im Dienste der Öffentlichkeit beim ÖRR) gern unentgeltlich nachkäme.
Ansonsten gilt doch seit Beginn der Zivilisation: Wes Brot ich ess, des Lied ich sing!

Pentimento
Pentimento
11 Monate zuvor

Noch ein brandheisses Thema, das in den Medien nicht verkommt.

BITTE VERBREITEN!

https://m.youtube.com/watch?v=yvuu4Q4uzRU

spartacus
spartacus
Reply to  Pentimento
11 Monate zuvor

das in den Medien nicht verkommt

Schon wär’s … 😉

spartacus
spartacus
11 Monate zuvor

Mir ist ehrlich gesagt nicht klar, worin der substanzielle Unterschied besteht, wenn man Journalisten des ÖRR, statt solcher aus privaten Medien, engagiert.
Demnach wäre es z.B. zu kritisieren, wenn man Frau Zervakis als ARD-Journalistin engagiert, aber nicht bzw. weniger, wenn man sie als Pro7-Journalistin anheuert.
Auch erscheint mir die Kritik an den bezahlten Aufträgen eher ein herumdoktern am Symptom als an der eigentlichen Krankheit. In der Regel sind die Begünstigten ja keine Hungerleider und die einzelnen Honorare wirken auf mich nicht übertrieben.
Problematisch erscheint mir viel mehr die fehlende soziale und geistige Distanz zwischen Journalisten und Politikern, wobei ich das Versagen primär auf Seite der Journalisten sehe (Berufsethos). Man findet sich einfach zu toll dabei, (oben) dazu zu gehören.
Dieses Problem wird m.e. sehr anschaulich in diesem Artikel beschrieben:

https://ayavela.substack.com/p/bildungsferner-journalismus

n.b.
n.b.
11 Monate zuvor

Nennen wir doch was es ist.
Abgef*ckte und gut bezahlte Propaganda durch willfähige möchtegern „Journalisten“.

Ist mir klar dass Tom das entsprechend umschreiben musste um zumindest sein Wort erheben zu können…

spartacus
spartacus
Reply to  n.b.
11 Monate zuvor

Darüber sind sich hier sicher die meisten einig.

Ich denke, die Frage ist eher, was ist der Kern des Problems. Da ist Geld natürlich immer ein Indikator, aber ich denke, daß die direkten Zahlungen da eher nebensächlich sind. (Wobei mich die fehlende Auflistung aus dem foreign propaganda department schon interessieren tät.) Ich habe mal einen ellenlangen Artikel gelesen, der sich damit beschäftigt hat, wer so alles zur „Atlantikbrücke“ gehört und was die so machen. Und die Olivinnen führen ja gerade vor, was man mit öffentlich finanzierten „NGO“s so veranstalten kann. Schätze, in den Leitmedien kann man sich das ähnlich vorstellen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  spartacus
11 Monate zuvor

Ich habe mal einen ellenlangen Artikel gelesen, der sich damit beschäftigt hat, wer so alles zur „Atlantikbrücke“ gehört und was die so machen. Und die Olivinnen führen ja gerade vor, was man mit öffentlich finanzierten „NGO“s so veranstalten kann. Schätze, in den Leitmedien kann man sich das ähnlich vorstellen

Als die Anstalt noch kritisch war, gab es mal eine interessante Darstellung von den multiplen Verbindungen Medienschaffender zu transatlantischen Organisationen wie der Atlantikbrücke, dem German Marshal fund usw.

Unter deren Mitgliedern befinden sich auch etliche Grünen-Politiker, aber nicht nur.
Der Filz ist dichter gewebt als bei einem bayrischen Trachtenhut.

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Robbespiere
11 Monate zuvor

„Als die Anstalt noch kritisch war…“

Ist noch gar nicht sooo lange her, kommt mir aber vor wie eine Ewigkeit.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Draussen vor der Tür
11 Monate zuvor

@Draussen vor der Tür

Ist noch gar nicht sooo lange her, kommt mir aber vor wie eine Ewigkeit.

In Anbetracht der Kürze des Daseins sind 3 Jahre Corona-Straflager eine verdammt lange Zeit und die Anstalt hat mitgemacht…..bei den Wärtern. 😉