Die AfD wars?

Medien nennen Andersdenkende »Ratten«, die Grünen deindustrialisieren das Land – auch wenn es ungemütlich ist, gilt es jetzt mit einer Mär endgültig aufzuräumen: Nämlich mit jener, wonach es die AfD sei, die das Land ruiniere und an den Abgrund führe.

Vor jeder Wahl erneuert sich die Furcht im Lande: Wie wird die AfD abschneiden? Wird sie Einfluss auf die Politik nehmen können? Seit einigen Jahren geht das nun so. Erzielt sie ein hohes Wahlergebnis, wie beispielsweise in einigen Bundesländern des Ostens, wird über Tage und Wochen darüber berichtet, als tue sich nun der Schlund der Hölle auf. Das Land stehe kurz vor dem Untergang, wenn sich solche Ergebnisse häuften. Es werde nicht mehr wiederzuerkennen sein.

Die letzte Einschätzung hat sich bewahrheitet: Das Land ist nicht mehr wiederzuerkennen. Und wir müssen nur noch ein bisschen zuwarten, dann wird es sich noch viel mehr verändern, zu einer brachliegenden Ex-Industrienation werden. Mit einem Wahlergebnis der AfD hat diese Entwicklung allerdings nichts zu tun. Der Schlund der Hölle tat sich auf, ohne dass diese Partei auch nur ein bisschen Regierungsverantwortung gehabt hätte.

Während der Medienbetrieb weiterhin vor jener Partei warnt, blickt er am Niedergang des Landes, verursacht durch andere, ganz speziell aber von einer Partei, galant vorbei. Wer das doch anspricht, wer es anders sieht als die Mainstreammedien, wird schon mal als »Ratte« tituliert. Das ist eine Ausdrucksweise, die man gemeinhin auch der AfD unterstellt …

Eine Partei, die noch nie den Regierungsauftrag hatte

Seit Jahren kann man in diesem Lande eigentlich nur eine Partei kritisieren: Sahra Wagenknecht hat das neulich erst bitter erfahren müssen – ihre gerechtfertigte Kritik an den Grünen wurde als Affront begriffen. Nicht nur von den Grünen selbst, sondern auch von allen anderen Parteien. Inklusive ihrer eigenen Linkspartei. Wer in diesem Lande Parteikritik üben will, darf sie nur gegen eine Partei richten: Gegen die Alternative für Deutschland. Sie ist schließlich der Niedergang, sie zu schelten trifft stets auf Gegenliebe, wird enthusiastisch beklatscht. Die AfD zu kritisieren: Das ist das Erkennungszeichen der Aufrechten im Lande. Auch wenn die gar nicht so aufrecht gehen, weil es ihnen an Rückgrat mangelt.

Aber ist die AfD denn für die Agenda 2010, Hartz IV und damit den Sozialabbau verantwortlich? Hat sie damals die Bespitzelung der NSA kritiklos hingenommen? Snowden und Assange im Stich gelassen? Kann man sie auch für die Zerstörung der europäischen Idee verantwortlich machen? War die eiserne Kanzlerin, die die EU deutschen Interessen unterordnete, ihr Produkt? Hat sie dafür gesorgt, dass Banken und Versicherungen wie Casinos spekulieren können?

Und gehen wir mal weiter, zur Corona-Krise nämlich: Hat sie Kinder psychisch belastet und Alte alleine sterben lassen? Hat sie Burnouts und depressive Episoden begünstigt? Und ja, nochmal ein Stück weiter: Frieren wir diesen Winter, weil die AfD Gas abbestellt hat? Hat sie etwa auch bewirkt, dass man in diesem Lande aufpassen muss, welche Meinung man öffentlich kundtut?

Haben wir was verpasst? Diese Partei existiert seit 2013, seit noch nicht mal einem Jahrzehnt: Mehr als die Hälfte der hier noch längst nicht vollumfänglichen Aufzählung, gab es als Problem schon bevor die AfD überhaupt gegründet wurde. Das Ozonloch und die Erderwärmung: Auch die gab es schon vor 2013. Dennoch hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die AfD und ihre Wählerschaft weiter an der Klimakrise arbeiten. In diesen neun Jahren der Existenz war die AfD noch in keinem Land, schon gar nicht im Bund, Teil einer Regierung. Sie hatte also gar keine Chance, dieses Land zu einem schlechteren Platz zu machen. Muss sie auch gar nicht: Diesen Beitrag haben längst andere Parteien geleistet. Und sie leisten ihn auch weiterhin täglich. Nur laut sagen sollte man das nicht, sonst gilt man als rechts, AfD, Nazi, ja als jemand, der dieses Land jeden Tag verschlechtert. Wer schweigt, so lässt man uns wissen, macht Deutschland zu einem besseren Ort.

Es wird Zeit, die AfD wie eine ganz normale Partei zu behandeln

Man verstehe mich jetzt bitte nicht falsch: Wenn die AfD doch mal in Regierungsverantwortung kommen sollte, wird hierzulande höchstwahrscheinlich nicht das Paradies ausbrechen. Auch zweifle ich stark daran, dass die AfD eine Wirtschaftspolitik forcieren würde, die auf mehr Gleichheit und mehr Teilhabe setzen würde. Aber darum geht es ja nicht. Denn das ist letztlich nur Zukunftsmusik. Von der Zukunft kann man jedoch nicht mit Gewissheit sprechen. Wovon man aber sprechen kann, das ist das, was schon war: Von der Vergangenheit nämlich. Und in der hat die AfD keine Position als Entscheiderin eingenommen. Sie war stets Opposition. Isolierte Opposition zumal.

Wenn eine Partei in Deutschland sich noch nicht versündigt hat, dieses Land mehr und mehr zu einem Ort zu machen, in dem die Lebensqualität schwindet, dann ist es ausgerechnet diese geschmähte Partei. Alle anderen sind schuldig im Sinne meiner hier vorgebrachten Anklage.

Zuletzt fürchtete ein Journalist des öffentlich-rechtlichen Komplexes, dass die Meinungsfreiheit, die Elon Musk für Twitter angedacht haben könnte, die Ratten aus den Löchern kriechen lasse: Das ist genau die Sprache, die man seit Jahren der AfD nachsagt. Mittlerweile klingen die Kritiker der AfD wie jene AfD, die sie sich als Feindbild aufgeblasen haben. Sie merken es noch nicht einmal. Das heißt nicht, dass nicht auch innerhalb der AfD Personen zu finden sind, die auf diese Weise ätzen. Natürlich gibt es die. Aber eben nicht nur dort.

Überhaupt ist es endgültig an der Zeit, dass man diese Partei entdiabolisiert. Ist sie die Rettung dieses Landes? Ziemlich sicher nicht. Ist sie der Untergang? Wie, es geht noch weiter runter? Für einen Untergang brauchen wir gar keine spezielle Partei. Wir haben bereits genügend, die das Projekt Niedergang gut beherrschen und an uns ausleben. Die AfD ist eine ganz normale Partei, nicht besser und nicht schlechter als etwa die Grünen. Wobei ich den letzten Satz etwas nachbessern möchte: In einigen Fragen ist die AfD besser, realistischer und menschlicher als die Grünen. Denn speziell diese Grünen erweisen sich seit geraumer Zeit als die gefährlichste Partei im Lande. Da muss die AfD echt noch viel Hass und Gewaltbereitschaft verinnerlichen, um an diese Grünen heranzukommen. Einfach dürfte das nicht werden …

Diesen Beitrag ausdrucken

Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

Unterstütze uns und hilf dabei, die neulandrebellen besser und wirkungsmächtiger zu machen
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

39 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Robbespiere
Robbespiere
1 Jahr zuvor

Um zu wissen, ob die AFD für die Politik ab ihrer parlamentarischen beteiligung keine Mitverantwortung trägt, müßte man ihre Abstimmungsergebnisse zu einzelnen Voten genau analysieren.
Opportunismus bei falschen/schädlichen Entscheidungen hat mit Opposition eben auch nichts zu tun

Zünglein an der Waage war sie allerdings nie, wg. der Mehrheitsverhältnise im BT.

Ich denke auch, dass sich die AFD in Regierungsverantwortung nicht wesentlich vom Rest der Parteien unterscheiden würde, ist sie doch allein wirtschaftspolitisch auf dem neoliberalen Kurs der österreichischen Schule und dem Ausbau der militärischen Macht (innerhalb der NATO ) zugetan .

Dazu auch: https://www.afd.de/tag/nato/

spartacus
spartacus
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Auf eine Regierungsbeteiligung der AfD kann ich gerne verzichten, die würde an der ein o. anderen stelle noch ordentlich eins draufsetzen, insbesondere da die nur mit der Union und der FDP vorstellbar wäre. Eine gemeinsame Regierung u.a. mit den Grüninnen hätte aber immerhin komödiantischen Wert.

Zünglein an der Waage war sie allerdings nie

Doch, in Thüringen. Erst hat sich ein Irrläufer von ihr zum Ministerpräsidenten wählen lassen. Nachdem der dann vom Lindner zurückgepfiffen wurde, hat sie indirekt dafür gesorgt, daß sich der Mainstreamfaschismus etabliert hat. Obwohl nicht zu einer konstruktiven Regierungsbildung fähig, verweigert der Thüringer Landtag seine Auflösung und Neuwahlen, weil die AfD ebenfalls dafür stimmen würde. Dem liegt die gleiche absurde Logik zugrunde, die Demonstranten zu Nazis macht, weil auch welche von der AfD mitlaufen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Auf eine Regierungsbeteiligung der AfD kann ich gerne verzichten, die würde an der ein o. anderen stelle noch ordentlich eins draufsetzen, insbesondere da die nur mit der Union und der FDP vorstellbar wäre.

Damit wär das „Trio infernale“ des Neoliberalismus komplett.

Doch, in Thüringen. Erst hat sich ein Irrläufer von ihr zum Ministerpräsidenten wählen lassen. Nachdem der dann vom Lindner zurückgepfiffen wurde, hat sie indirekt dafür gesorgt, daß sich der Mainstreamfaschismus etabliert hat.

Der war schon vorher etabliert, es fehlte nur das passende Türschild. 😉

ChrissieR
ChrissieR
1 Jahr zuvor

Morsche!
Ich oute mich jetzt mal: ja, bei der letzten BTW habe ich – das erste Mal- AfD gewählt! Aus einem immer stärker werdenden Reflex heraus – Ich mache seit der Corinna-Terrormassnahmen grundsätzlich das Gegenteil der vom Mainstream empfohlenen Verhaltensweisen!
Klar, ich weiss auch, dass die AfD keine Lösung des Problems sein kann, aber einige Redner sprechen wenigstens mal Klartext!
Und klar, ich weiss auch, dass Wahlen nix bringen..nur das Gefühl, den anderen keine Stimme gegeben zu haben ist es halt.
Davon abgesehen ist eh alles zu spät- Doofland ist von innen verrottet und fremdbestimmt vom Kapital

Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Früher war mein Lieblingsschimpfwort und Fäkalausdruck „Politiker“. Mittlerweile ist das übelste Schimpfwort nach „Politikierenden“ nun „Journalisierende“.

Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Zumindest kann man konstatieren, dass die AfD im Vergleich mit allen im BT vertretenen Parteien geradezu linksradikal ist.
Die Blockparteien oder besser Blockflöten sind mittlerweile – inkl. der Linken – so weit rechts anzusiedeln, dass schon fast wieder ein Vogelschiss-Vergleich angebracht ist.
Die Wortwahl und die Methoden unterscheiden sich zur Zeit noch geringfügig.

Mensch
Mensch
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Vielleicht sollte dieses links- oder rechts- vor radikal einfach einmal weggelassen werden? Das ist doch nur noch Folklore, die heute keine wirkliche Daseinsberechtigung mehr hat.

Der, der sich einst Ken J. nannte, bevor er von Radikalen seiner Existenzgrundlage beraubt und vertrieben wurde, sagte aus meiner Sicht besser in das Hier und Jetzt passend, es gibt Leute mit viel Geld und Leute mit wenig Geld.

Schließlich leben wir mittlerweile weltumspannend im Kapitalismus, egal wie sich die Chinesen selbst bezeichnen. Kommunismus ist es jedenfalls nicht. Überwachungsstaatskapitalismus würde ich es bezeichnen.

Bei der Betrachtung von Parteien hab zumindest ich mich vom alten Links-Mitte-Rechts-Schema befreit. Ich beurteile sie nach den an den Tag gelegten Menschenverachtungen in Wort und Tat.

Menschenverachtend in Wort war die AfD eine Zeit lang zumindest aus meiner Sicht arg unangehnem unterwegs. Wer sich noch gut an 2015 erinnert, weiß aber auch, dass die CSU nicht wirklich weit davon entfernt war und gar mit der AfD als Koalitionspartner kokettiert hatte. In der CDU gab es das hier und da auch.

Das ist alles Schnee von gestern, der, was niemand abstreiten kann, auch den wirklich problematischen Massen an Geflüchteten in Europa geschuldet war, in der aber leider auch brennende Flüchtlingsheime kein Fake waren.

Die wirklich aufgeheizte Stimmung hat aber nicht die AfD mit ihren teils wirklich menschenverachtenden Statements in dieser Zeit im Alleingang verursacht. Das waren dann doch überwiegend die in den Regierungen mit Verantwortung ausgestatteten Parteien und Personen, die völlig planlos ohne taugliche Konzepte der Masse an hier einströmenden Menschen begegnete.

Selbst menschenverachtende Abschiebungen bzw nicht gewährte Einreisen z.B. von Afghanen, die der Bundeswehr bzw NATO in Afghanistan Hilfe leisteten wurden nicht von der AfD durchgeführt. Das waren stets Beamte, die den Minesterien der Parteien und Personen, die Regierungsverantwortung hatten unterstanden.

Was Menschenverachtungen betrifft, sind die nun in Gänze zu braun durchkompostierten Grünen hierzulande meiner unmaßgeblichen Meinung nach einsame Spitze. In Wort und Tat.

Mensch
Mensch
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

„Der, der sich einst Ken J. nannte, bevor er von Radikalen seiner Existenzgrundlage beraubt und vertrieben wurde, sagte aus meiner Sicht besser in das Hier und Jetzt passend, es gibt Leute mit viel Geld und Leute mit wenig Geld.“

…und genau für diese Menschen, von denen sich die Masse irgendwo in der Mitte befindet interessieren sich die Parteien.

Einzige Ausnahme waren die Linke. Die haben sich stets für die Menschen mit wenig Geld eingesetzt. Deshalb auch einst konsequent jegliche Kriegshandlungen und Waffenlieferungen ablehnend. Wohlwissend, dass stets die Menschen mit wenig Geld am meisten drunter leiden und zudem zuerst verheizt werden.

Nun haben sie gemerkt, dass ihr Engagement für die Menschen mit wenig Geld einen entscheidenden Haken hat. Die Menschen mit wenig Geld sind dermaßen desillusioniert, dass der Anteil an Nichtwählern unter ihnen extrem hoch ist.

Wenn man dann als Politiker der Linken mitunter mehr als ein Jahrzehnt in Bundes- oder Landesparlamenten gesessen hat, geht des dort erhaltenen Geldes wegen nicht nur die Bodenhaftung verloren. Die vielen tausend Euro Netto im Monat, hat man durchaus liebgewonnen und möchte sie auch nicht missen müssen. Da kommt, wenn die Umfragen Richtung 5% gehen, zumindest Unbehagen wenn nicht gar Panik auf.

Auf die desillusionierten Menschen ohne Geld ist kein Verlass. Die werden den Linken das liebgewonnene Mandat nicht verlässlich rettend erhalten. Was also tun?

Der Mittelstand, dem das Abrutschen in unsichere Verhältnisse droht, die in Armut enden könnte, weiterhin fleißig und mit Überzeugung wählen gehend, könnten viel hifreicher beim Mandatserhalt sein.

Dass der Mensch zur Bequemlichkeit neigt, wenn sich ihm die Chance bietet, darauf ist unabhängig von Gesinnungen und Überzeugungen ausreichend hoch Verlass. Da unterscheiden sich Menschen des ehemals linken und rechten Spektrum nicht.

5 Kiloeuro netto im Monat eine Zeit lang genossen zu haben und die Aussicht darauf, dass das bleibt, macht aus fast jedem Linken oder Rechten mit einstigen Hang zum Extremen einen Stubentiger. Die einstigen Linken fakeln am 1. Mai dann keine Autos mehr ab und die Rechten zündeln nicht mehr mit Vorliebe an Unterkünften mit meist doch nur armen Teufeln aus aller Herren Ländern herum. Es dauert auch nicht allzulange, bis sie sehr kompromissbereit werden um den eigenen Status aufrechtzuerhalten.

Das Streben nach Wohlstand und Sicherheit ist es, was der überwiegenden Mehrheit weltweit gleichermaßen inne wohnt. Genau das weiß jeder ernstzunehmende Politiker. Lediglich junge Menschen ticken eine Zeit lang anders.

Egal, eigentlich wollte ich Euch nur ein schönes Restjahr wünschen👍

…ich brauche eine kleine besinnliche Pause von 10 bis 14 Tagen🤪😉😊

spartacus
spartacus
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

Ich habe mich nicht von meinem Links-Rechts-Schema befreit. Das haben die Parteien de facto ganz alleine getan. Ich stehe im großen und ganzen noch da, wo ich immer stand. Wenn die Grüninnen lächerlicherweise als links bezeichnet werden, kommt mir die Galle hoch. Die Linke hat sich weich kochen lassen und in Hoffnung auf eine Regierungsbeteiligung zu sehr an der Grüninnen-Mode orientiert. Die sich heute nach rechts abgrenzende Union hat jetzt das Menetekel der AfD an der Backe, die ihre ureigensten Positionen vertritt, mit denen sie früher verhindert hat, daß es irgendwas rechts von ihr gibt. Im Grunde haben wir inzwischen ein Einheitsregime mit einem Oppositionsdummy. Man könnte wenigstens Geld sparen, indem man die Einparteienherrschaft offiziell macht, die Parteien auflöst und nur noch Listenplätze an Einzelpersonen vergibt.
Das einzige, was meine politische Position untergraben hat, ist die Tatsache, daß ich mich seit Corona frage, wieso man sich für die ganzen Wixxer überhaupt noch irgendwie engagieren sollte. Insofern sehe ich dem Klimatot der Menschheit mit Gelassenheit entgegen.

Mit diesen versöhnlichen Worten 🙂 wünsche ich dir eine angenehme Zeit.

flurdab
flurdab
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Zumal das eigentliche Problem nicht die Parteien, nicht die Listeplätze, nicht die nicht vorhandene „Gewissensfreiheit“ sind.
Es sind die ca. 5.000 Lobbyisten die in Berlin nur darauf lauern schick mit einem MdB essen zu gehen.
Was helfen könnte wären 4- 5 bezahlte „Bürgerbevollmächtigte“ pro Bundestagsmitglied, die durch ein Losverfahren aus der gesamten Bevölkerung ermittelt würden. Die Bezahlung für diesen Job müsste bei 5000 € netto per Monat liegen und von den Parteien selbst finanziert werden, natürlich über Kreuz.
Die Abgeordneten brauchen einfach Bürger- Nannys, damit sie den Kontakt zum Souverän nicht verlieren.

Last edited 1 Jahr zuvor by flurdab
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

@Flurdab

Melde mich freiwillig als Bürger-Nanny.
Möchte auch mal schick essen gehen, bezahlt vom Lobbyisten. 😉

Was glaubst du wohl, wie lange es dauert, bis die Aufpasser an Fettleber leiden?

flurdab
flurdab
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Siegmar Gabriel hats auch überlebt.
Sein Magenband hat er sich auch erst nach seinem Abgang aus dem Bundestag einsetzen lassen. 😉

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

@flurdab

Sein Magenband

Iiiiih, wie dekadent.

Als Arbeiterkind kauf ich mit einfach die Latzhose zwei Nummern größer. 🙂

Für den Erzjudas Gabriel von der CETA-Gemeinde wäre ein Halsband deutlich stilvoller gewesen. 😉

Bernie
Bernie
1 Jahr zuvor

Eine sehr gute Analyse, die ich teile, obwohl ich die marktradikale AFD auch ablehne.

Was die Grünen angeht:

Haben die nicht auch von Anfang an rechtsextreme Esoteriker und Spinner in ihren Reihen aufgenommen, von denen sie sich nie distanziert haben – bis heute nicht ? 🤔

Ich meine da etwas dazu im ersten Buch „Das waren die Grünen“ der Ex-Grünen, und umstrittenen Autorin Jutta Ditfurth, früher einmal gelesen zu haben🤔

Ist schon einige Zeit her, daher weis ich das nicht mehr so genau – Sorry für ☹️😉

Was das Totschlagsargument „Rechtsextremismus“ angeht da sollte man vielleicht, wie der linke israelische Autor Moshe Zuckermann in seiner Heimat Israel mit dem Totschlagsargument „Antisemitismus“ umgeht lernen, und zwar so, dass man diesen gefährlichen Unsinn als solchen kennzeichnet? Evtl. sogar Aufklärung in Buchform darüber verbreitet?!

Zur Rechtsextremismus Gefahr noch ein abschließender Gedanke von mir:

Was ist eigentlich aus den supergefährlichen politischen Vorgängern der AFD, den REP Deutschlands geworden? 🤔

Als ich noch jung und frisch war – in den 1990 Jahren – waren nämlichen die REPS die oberste Gefahr für die Demokratie in .de.

Heute redet niemand mehr von den Ahnen der AFD, und unsere, perfekte stabile Demokratie wird auch dafür sorgen, da bin ich deswegen superoptimistisch für unsere Zukunft in .de, dass in 10 oder 20 Jahren die rechtsextreme AFD ebenso vergessen sein wird wie ihre rechtsextremen Vorgänger.

Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Rudi K
Rudi K
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Haben die nicht auch von Anfang an rechtsextreme Esoteriker und Spinner in ihren Reihen aufgenommen, von denen sie sich nie distanziert haben – bis heute nicht ?

Baldur Springmann war sogar Gründungsmitglied. Später hatten dann „Linke“ (K-Gruppen, DKP) die Grünen „gekapert“.

Bernie
Bernie
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

@Rudi K

Danke für den Hinweis. Da wird der Spruch von den „Öko-Faschisten“ bei den Grünen doch gleich etwas realistischer, und man sollte das weiter verbreiten – Die Grünen selber sich Demokratiefeinde und Rechtsextremisten, wie aktuelle Worte und Taten der GRÜNEN verraten.

Was die Wendung von „rechts“ nach „links“ angeht, die Sache funktioniert auch anders herum wie man bei den Grünen Allierten weltweit sehen kann – aus einstigen Kommunisten/Maoisten sind stramme Nazi-Faschisten, oder noch schlimmer überzeugte Marktfundamentalisten, geworden, die über tausende von Leichen gehen

Auch hier gilt, wie bei jeder Ideologie bzw. Religion die Neubekehrten sind die schlimmsten Feinde ihrer alten Ansichten und Überzeugungen.

Zynische Grüße
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
spartacus
spartacus
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Auch hier gilt, wie bei jeder Ideologie bzw. Religion die Neubekehrten sind die schlimmsten Feinde ihrer alten Ansichten und Überzeugungen.

Jep, die schärfsten Kritiker der Elche …

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

@Bernie

Was die Grünen angeht:

Haben die nicht auch von Anfang an rechtsextreme Esoteriker und Spinner in ihren Reihen aufgenommen, von denen sie sich nie distanziert haben – bis heute nicht ? 🤔

Schlimmer noch, viel schlimmer! Sie wollten vor Jahrzehnten die Kinderfickerei von Erwachsenen als straffrei ins Gesetzeswerk aufnehmen.

Das ist der Grund, weshalb ich noch nie im Leben die Grünen gewählt habe. Inzwischen sind sie ja sogar zu ausgekochten, kriegslüsternen Faschisten mutiert und haben damit unzählige Gründe für ihre Nichtwählbarkeit nachgeliefert.

Andrea_Zett
Andrea_Zett
1 Jahr zuvor

Die AfD erfüllt einen einzigen Zweck und zwar ist sie der Kleber, mit dem man alle anderen Parteien zusammenpappen kann und wenn sie früher noch so diametrale Meinungen vertraten. Aber inzwischen klebt man sich hemmungslos zusammen, um den Gottseibeiuns zu verhindern.

Ich möchte wetten, dass die AfD nur zu diesem Zweck überhaupt gegründet wurde.

Höcke und Gauland waren vor ihrer AfD-Zeit CDU-Mitglieder, Gauland sogar jahrzehntelang in leitender Funktion. Schon komisch, dass die vor Wahlen immer dann einen besonders blöden Spruch loslassen, wenn die AfD gute Umfragewerte hat, oder?

Die AfD ist die klassische Zwickmühle für Wähler.

Wählt man sie nicht, dann wählt man ein unverdauliches Parteien-Gebräu, das einem das Fell über die Ohren zieht und wählt man sie und sie würde tatsächlich Regierungsverantwortung übernehmen, dann wird einem dieses Fell ebenfalls über die Ohren gezogen.

Eine tolle „Demokratie“ haben wir da, das muss man schon sagen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Andrea_Zett
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Andrea_Zett
1 Jahr zuvor

@ Andrea_Zett

Die AfD erfüllt einen einzigen Zweck und zwar ist sie der Kleber, mit dem man alle anderen Parteien zusammenpappen kann und wenn sie früher noch so diametrale Meinungen vertraten. Aber inzwischen klebt man sich hemmungslos zusammen, um den Gottseibeiuns zu verhindern.

Ich möchte wetten, dass die AfD nur zu diesem Zweck überhaupt gegründet wurde.

Den Verdacht hege ich schon lange.

Die AFD ist so eine Art Blitzableiter.

Bernie
Bernie
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Mich anschließ, lieber Robbespiere.

Sehe ich ganz genauso.😉

Gruß Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Hartmut
Hartmut
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Zumal Gauland ja durchaus recht hat mit seiner Einschätzung, dass die AfD „Fleisch vom Fleische der Union“ ist.
Apropos „Hufeisentheorie“ oder „Ringthese“: Es gab da wohl mal eine wenig überraschende Auswertung von den LINKEn bzgl. des Abstimmungsverhaltens der AfD – also mit welch anderen Parteien am häufigsten gleich abgestimmt wurde. Besser kann man Gaulands Einordnung gar nicht bestätigen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Hartmut
Schlimmowitzko
Schlimmowitzko
1 Jahr zuvor

Wie die Abgeordneten der AfD im Einzelnen abstimmen, kann ich jetzt auch nicht sagen, aber einige öffentliche Stellungnahmen lassen den Schluss zu, dass Teile der AfD zumindest nach außen eine gute Oppositionspartei abgeben. Über die Motive kann man sicher Fragen stellen, aber hey, ein Durchregieren nach Mainstreamart ohne überhaupt irgendeine parlamentarische Opposition würde die Demokratie-Farce komplett machen. So gesehen hat die AfD gleich in mehrerer Hinsicht eine Funktion zu erfüllen, ob sie nun möchte oder nicht. Das verschmolzene Faschosyndikat kann zumindest auf die Nochduldung der in die Nähe von Reichsbürgern gerückten AfD-Delinquenten im Bundestag verweisen, wenn es um die Frage geht, ob wir überhaupt in einer Demokratie oder auch nur entfernt damit verwandtes leben.
Allgemein habe ich den Eindruck, dass man die „alte Gemütlichkeit“ der Bonner Republik zurück haben möchte, vielleicht sogar den Mief der Adenauer-Ära. Verständlich. Diese Logik erinnert aber an „Täglich grüßt das Murmeltier“.

Für mich bleibt festzustellen: In dem Saftladen namens Bundestag wird nichts mehr gerissen. Die parlamentarische Demokratie ist in meinen Augen dahin, war ohnehin nur für gute Zeiten (nach dem „profitablen“ Aufbau immerhin zweier eurasischer Großbrände) zu gebrauchen.
Und die Linken? All die Menschen, die den Marsch durch die Institutionen angetreten sind, wurden auf ihrem Weg zu diesem Ziel samt ihren Idealen einverleibt. Da die jungen, politisch oft völlig unbedarften Linken quasi ohne ernsthaften Widerstand kollaborierten und die älteren durch blödsinnigen Alt-68’er-Psychoquatsch getriggert und verführt wurden, konnte der Rest mit Leichtigkeit zersetzt werden, um nun endlich wieder zündeln zu können. Es brauchte noch nicht mal einen Sturm im Wasserglas, um die progressiven Kräfte zu zerstören. Was ist mit der „alten Friedensbewegung“ los? Und die „echten Linken“, stramme Kommunisten, der schwarze Block, die allesamt im Internet vorgeben, noch zu existieren und über den Antikommunismus der „Apo“ mäkeln? WO SIND DIE? Bis auf zwei Punks als Ordner auf den Spaziergängen sind mir keine begegnet, zumindest nicht außen hin. Das politische System ist tot. Man darf sich wohl von links, rechts, Mitte, was auch immer, endgültig verabschieden.

Denn:

Unsere Wirtschaft macht alles besser. Gut, die großen Konzernen stellen nun unter Beweis, was damit gemeint ist. Nach dem Peak Oil-Gequatsche des Club of Rome in den Siebzigern, haben „die großen Lenker der Wirtschaft“ nach dem Scheitern der 68’er Bewegung interessiert ökologische Themen aufgegriffen und ihren Kurs in Richtung Psychosekte verstärkt. Mit den üblichen Themen wie „Tiere streicheln“ und „soziale Gerechtigkeit“, hinter geschlossenen Türen vermutlich aber eher „Bevölkerungskontrolle“ und „CO²-Furzer dekarbonisieren“ (ach ne, das steht uns ja heute bevor). Mittlerweile misstraue ich Menschen erst einmal, wenn sie bei ersten Begegnungen solche Themen in den Vordergrund stellen, obwohl ich für Umweltthemen immer offen war und auch noch bin. Wenn verschrobene Politiker (und deren von der Leichtigkeit des Lebens verschont gebliebene Brut), manische Anzugträger aus dem Finanzsektor, aber besonders die von ihrer eigenen PR verrückt gewordenen Konzernlenker und bestechliche Mafiosies sich zusammen tun, kommt am Ende wohl dieser absurde Faschismus dabei rum, an dem wir uns heute erfreuen dürfen.
Der Zynismus der Nazis mit 68’er-Albernheit in trauter Einheit. Die Tiere müssen sich zwar immer noch in die viel zu kleinen Ställen drängen (alles andere würde den lichtscheuen Augen sicher nicht gut tun), aber nun verfährt man mit den Menschen in den europäischen Ländern zumindest auf ähnliche Weise. Am Abend gibt es dann eine Pastete aus White Trash und AfD aufs Brot. Und damit schließe ich pessimistisch: Die AfD wird als Bully-Opfer in der Ecke des Bundestags nichts reißen können.

Vielen Dank für Nichts.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schlimmowitzko
1 Jahr zuvor

@Schlimmowitzko

Gut getroffen.

Wenn verschrobene Politiker (und deren von der Leichtigkeit des Lebens verschont gebliebene Brut), manische Anzugträger aus dem Finanzsektor, aber besonders die von ihrer eigenen PR verrückt gewordenen Konzernlenker und bestechliche Mafiosies sich zusammen tun, kommt am Ende wohl dieser absurde Faschismus dabei rum, an dem wir uns heute erfreuen dürfen.

Dazu passend:

https://www.rubikon.news/artikel/kakofonie-des-korporatismus

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor
wschira
wschira
1 Jahr zuvor

Herr Lapuente, ehrlich gesagt kann ich an der AFD nichts finden, was mich auch nur annähernd in die Nähe Ihrer Erkenntnisse bringt. Ich muss im Gegenteil immer an diese üble Figur Höcke denken, als er auf einer AfD-Veranstaltung davon faselte, dass „Ausländer ihre gierigen Finger nach deutschen Frauen ausstreckten“. Das war original Nazigewäsch, und darauf reagiere ich allergisch.

niki
niki
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Man kann die AfD scheiße und trotzdem den Text sehr wichtig und richtig finden…Warum? Ist es nicht offensichtlich dass die AfD nichts weiter als der perfekte Sündenbock ist.
Ein paar wirklich eklige Personen, wie der Höcke bspw., und voilà: Fertig ist das Feindbild!
Die linken Alternativen werden gekonnt durch Wokies unterlaufen die einen auf Moral machen…

Und btw:
Nicht umsonst weht immer noch statt der deutschen Fahne eine Ukrainische bei nuns auf dem Rathausplatz… Nicht dass ich die Fahnen so toll finde… Und auch Nationalitäten etc.! Trotzdem ist es komplett irre was hier abläuft! Eigentlich müsste ein blinder Vollidiot SEHEN was hier abgeht!
Europa wird demontiert und „wir“ jubeln darüber noch… Nein nicht wir, sondern „wir“…

Und dann noch die Geschichte mit Selenskij… Der kann den übelsten Furz abgeben, dass die Menschen in 10km tot umfallen und es wird von den Mainstreammedien als süßer Frühlingsduft kommentiert…

flurdab
flurdab
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Stellt sich die Frage wer ihn bezahlt?

„Wir kriegen Menschen geschenkt“ ist übrigens nicht besser, klingt nur freundlicher.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Wir brauchen keinen Höcke, um Faschismus zu etablieren – das hat die SPD zusammen mit den Grünen, der Linken, der CxU und der FDP besser hinbekommen, als es die AfD jemals vermocht hätte.
Außerdem – warum immer auf Höcke reduzieren? Warum wird nie z.B. ein Sichert – das genaue Gegenteil zu Höcke – als Aushängeschild gewählt? Summa Summarum ist die AfD die am wenigsten faschistoide Partei im BT.
Wer LinkeSPDCxUGrüneFDP wählt ist ein Täter. Weit mehr als ein AfD-Wähler.

wschira
wschira
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Warum immer auf Höcke reduzieren? Ganz einfach: Er ist nun einmal eine der bestimmenden Figuren in der AFD.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Schwaches Argument, zumal er aus der eigenen Partei Gegenwind bekommt.

flurdab
flurdab
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Er ist die Figur auf die man die Kamera am liebsten hält, so wird ein Schuh daraus.
Man muss ja nur mal die Anzahl der Auftritte aller Parteien in „Talksshows“ vergleichen. Die AfD findet fast nicht statt.

niki
niki
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Das ist ja gerade der Trick… Die Ekelfiguren sind entsprechend installiert, damit das Feindbild bestehenbleibt. Ganz ehrlich: Ich glaube langsam, dass die AfD von denVerfassungsverschmutzern (kein Schreibfehler, der Verfassungsschutz scheißt aufs GG) gegründet worden ist… Anders ist das nicht mehr zu erklären!

Schlimmowitzko
Schlimmowitzko
Reply to  niki
1 Jahr zuvor

Kann durchaus sein, dass die AfD von Verfassungsverschmutzern ins Leben gerufen wurde. Die gemäßigten Teile der AfD haben neben typisch konservativen Anliegen* (Zuwanderung, libertäre und zugleich herzlose Forderungen, Anbiederungen an den Mainstream) bringen auch wirklich wichtige Themen ins Gespräch, die da wären Corona-Maßnahmen, Aufklärung zur Impfung, realistische Außenpolitik… aber gleichzeitig sind da Typen wie dieser Höcke, denen von nahezu allen Medien bei Auseinandersetzung mit AfD-Positionen erwartungsgemäß viel Raum spendiert wird. Themen, sogar ein Veto gegen Waffenlieferungen und Forderungen nach Diplomatie, werden damit sinnigerweise als rechts gebrandmarkt. Aber eigentlich sagt das mehr über das neue Verständnis von links und rechts aus.

Diejenigen, die heute den Ton angeben (von CDU, Liberale, Grüne bis hin zu immer größeren Teilen der Linke), handeln eher im Auftrag von psychisch auffälligen Technokraten, die von beiden politischen Richtungen eigentlich nichts wissen wollen, schließlich interessieren die sich nur für die Wissenschaft und mit Wissenschaft meinen die sicher nicht, Erkenntnisse aus Forschung und wissenschaftlicher Arbeit, sondern ungebremste Datensammelei und Sozial- und Psychotechniken, mit denen in den Köpfen der Menschen herum gefummelt wird, während sie sich selber wie Zoowärter aufführen – immer mehr der herbei konstruierten Wahrheit verpflichtet.
Dass diese Gestalten auch eher archaische Motive haben könnten, sollte man wissen. Was Wissenschaft heute bedeutet ist schließlich ein Witz. Aber einzelne Personen in meinem (teilweise zurück gelassenen) Umfeld, selbst mir nahe stehende, reden bereits heute davon, wie eine „technokratische Diktatur“ (wörtlich von jemandem, der mit Jura zu tun hatte), gemeint sind hier die TecNat-Samen WHO und EU) die Probleme der Welt lösen könnte.
Für mich ist das Thema Technokratie und verwandte Elemente wie Transhumanismus ein intellektuelles Armutszeugnis der Menschheit, ein Debakel für den Verstand, quasi der letzte Nagel, der in den Sarg gehauen wird, welcher Vernunft, Kreativität und Menschlichkeit bislang erfolgreich unter Verschluss hält. Der Verstand hat versagt, es braucht den Verstand nicht mehr, die Maschinen sollen übernehmen. Diesen Schritt braucht es aber nicht mehr, seit die Chefetagen eher Gummizellen gleichen. Mit dem Verstand ist es also nicht weit her. Wer glaubt, dass Androiden, Cyberspace und Cyborgs ein Fortschritt zum menschlichen Organismus darstellen, muss verrückt sein und darüber hinaus von Naturwissenschaften ein eher oberflächliches Verständnis haben und kindlichem Wunschdenken folgen.

Passenderweise ist ja bald Heiligabend. Vom Christkind, über den PR-Weihnachtsmann zum spionierenden Wall-E (vom Verfassungsschutz ;)). Frohes Fest 4.0.

*Ich erinnere nochmal: Es ist noch nicht lange her, da hieß es bei der CDU „Kinder statt Inder“ (Jürgen Rüttgers). Zugegeben gab es auch damals schon laute Kritik. War das nicht auch zu der Zeit, in welcher die FDP mit Möllemann die 18-Kampagne am Start hatte, wo viele glaubten, mit der Zahl Achtzehn könnte etwas ganz anderes gemeint sein, als dieses völlige unrealistische Ziel bei den Wahlen achtzehn Prozent zu erzielen? „Karma“ is a bitch – Möllemanns Fallschirm öffnete sich nicht und er starb. Seltsame Geschichte. Weiß jemand mehr über die Hintergründe?
Heute heißt es stattdessen „Inder statt Kinder“ (natürlich kein offizieller Slogan). Und offen gestanden ist das genauso dämlich, wenn nicht noch dämlicher. Prinzipien sind auch bei Idealisten mittlerweile so eine Sache. Und wenn es bei Krieg und Frieden dieses mal, ja wirklich nur dieses mal, weil große Ausnahme-Situation, erforderlich sein sollte, dann doch mal über den Schatten zu springen, die Bevölkerung auf einen Krieg gegen den so und so vielsten neuen Hitler einzuschwören, kann es mit den Prinzipien nicht weit her sein. Jedes Ereignis in der Geschichte ist einzigartig und eine „Ausnahme-Situation“.

Rudi K
Rudi K
1 Jahr zuvor

Ein guter Artikel. Mich erinnert dies etwas an die Textstelle „Und schuld daran ist die SPD“ vom Lied „Wann wird es endlich wieder Sommer“ von Rudi Carell.

niki
niki
1 Jahr zuvor

Wenn es keine AfD gäbe, würde man sie erfinden… Nur des Feindbilds wegen! Enough said!

Oha
Oha
1 Jahr zuvor

Ob AFD, ARD, DAF, ZDF, FDH, FDP, PDF, GEZ, IWF, WEF … ist vollkommen schnurz.
El pueblo unido jamas sera vencido. Pueblo? Heißt auf deutsch: Popel. Damit ist unser Volk gemeint. Wir. Mit „wir“ meine ich „uns“.

Und die Popels leiden an Sprachverwirrung, insbesondere wenn sie für die Einheitspartei der im Bundestag Herumlümmelnden und der in den „Mitmach-Medien“ sich Tummelnden quaken.
Aufklärung:
Der Plural von „Wok“ ist nicht „Woke“, sondern „Woks“. Und Schreiberlinge aller Art sollten sich mal mit Semantik befassen. Och, das ist ja soo schwer. Da werden „Queerdenker“ als „rechtsoffen“ difammiert und „quere Menschen“ als unterdrückt bezeichnet. Mit Sprache kennen sich Schreiberlinge anscheinend überhaupt nicht aus. Und übrigens heißt es nicht „mwd“, sondern „jwd“, wenn man die eigene, von Denken gänzlich befreite Weltsicht kundtun möchte. Das Innere eines Fernsehers heißt auch nicht „Fernseher:innen“. Welchem Geschlecht sich überbezahlte Medienleute wie Klaas Klewer und Gundula Gaukeley vom „Beute-Journal“ zuordnen (vermutlich den Hohenzollern), will niemand wissen, interessant sind allenfalls deren Kontostand, die fetten Pensionen und die Massagesitze in den von anderen finanzierten Fahrzeugen, die sie nutzen. Man muss sich ja nur mal anschauen, wie die Schreiberlinge vom „Tages-spül-gel“, der „Neit“ und dem „Spielgeld“ den Bückling vor dem Bückling von Katar machen. Kratzbuckelnde vor Hohlheiten.
Erstaunlich, was das Volk sich so gefallen lässt. Wenn tatsächlich 25 Reichsbürger einen Putsch machen könnten, dann hätten wir täglich viele Putschs. 25 ist Klassenstärke, und jede einzelne Schulklasse würde sofort einen Putsch machen, um dem vom Staat ausgedachten kinderfeindlichen Moloch namens Schule zu entkommen. Was sich hierzulande selbst als „Spitze der Gesellschaft“, als „Elite“ bezeichnet, kann man nicht mehr lächerlich nennen. Es ist zynisch, abgefeimt, bösartig. Eine Riege parasitärer Satanisten tobt sich aus und nimmt allen arbeitenden Menschen alles weg. Reaktion des Volkes: Maske auf und unterwerfen. Hauptsache, die von der „DB“ (für debil?) übernommene Reichs- bzw. Bundesbahn hat unter 8 Stunden Verspätung.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Oha
1 Jahr zuvor

*Prost* (Rülps)

PhilSt
PhilSt
1 Jahr zuvor

Die AfD ist nichts weiter als gewünschte Opposition.
Sie wird von einigen reichen Eliten auch noch gefördert und besteht aus ehemaligen CDU-Leuten.
Nur erkennt man diese Dynamik:
Sie verschiebt den Diskurs, besetzt Themen und es ist so einfach diese dann polit-medial zu framen.
Für die Eliten gibt es nichts besseres als die AfD.
Zusätzlich hat die AfD eine klebrige Nähe zu einigen die ziemlich weit rechtsaußen sind. Das ist in deutschland nicht verboten solang es nicht rechtsextrem wird. So wie es in der Linken das nur in die andere Richtung gibt.

Sie ruft aber immer nach Law&Order, immer nach einem Staat. Der das Individuum in die Schranken weist. Grundrechte sind der AfD egal, wenn es um Israel/Palästina geht oder den Islam in Deutschland.

Es wäre gut, wenn die Sachthemen wie Kriminalität/ religiöser Extremismus von anderen politischen Akteuren auch besetz werden um alternative Lösungen ohne Grundrechtsabbau und Autoritarismus. Es sollte immer um die Sache gehen, nie um die Person/ Partei die es sagt.

Naiv sollte man deshalb aber trotzdem nicht sein. Die AfD ist so sehr eine Alternative wie die Grünen Grün sind oder die SPD sozialdemokrtaisch oder die CDU christlich.
Man kann eine gewisse hochrechung machen, gerade wenn man diese Dynamik in anderen EU-Ländern betrachtet die solche Parteien schon in Regierungsverantwortung gebracht haben.
Die Fremdenfeindlichkeit exploidert (noch) nicht extrem. Wie auch? In die meisten Problem-Viertel traut sich die konservative Einheimische Bevölkerung nicht rein. Deshalb rufen Sie nach einem Staat der dann dort Grundrechte abbauen soll. Unter dem Vorwand wird heute auch in vielen arabischen Ländern „LGBTQ“ kontrolliert und verfolgt. Nicht weil Homosexuelle so gefährlich sind sondern weil sie eine Minderheit sind, mit der sich Autoritarismus gut rechtfertigen lässt.