Das beste 2022 aller Zeiten

Das war es also fast, dieses Jahr 2022. Nach 2020 und 2021 glaubten viele, es könne nicht schlechter kommen. Tja, irren ist menschlich. Aber eines ist klar: 2023 kann es nicht schlimmer kommen. Oder doch? Wie sehen die Mitglieder der neulandrebellen-Redaktion die vergangenen und die kommenden Monate?

Liebe Freunde und Gönner der neulandrebellen, fast haben wir es hinter uns: Das beste 2022 aller Zeiten. Ein Jahr, das prädestiniert dafür war, seine Vorgänger zu überflügeln, besser zu werden als 2020 und 2021. Es ist grandios gescheitert. Wir sind grandios gescheitert. Als Land und Gesellschaft. Obwohl man ja Positives hervorheben sollte: Wenigstens endet dieses Jahr erstmal nicht im Welt- oder gar Atomkrieg. Zwischenzeitlich konnte man anderes annehmen.

Zum Jahresausklang werden die drei Köpfe dieses kleinen Projektes hier nochmal zurückblicken und nach vorne schauen – nicht ohne all jenen zu danken, die uns auf so mannigfache Art und Weise unterstützen: Sei es als Spendengeber, als Influencer unserer Texte und Podcasts oder nur als seelische Unterstützung. Frohe Festtage, wie immer ihr die verbringt und feiert. Bleibt uns gewogen. Und nutzt die Tage, um etwas zur Ruhe zu kommen. Wenn sie uns lassen …

Roberto, ein Mann von Gestern sucht sich selbst

Im Laufe dieses Jahres habe ich eine bittere Erkenntnis gewonnen: Die letzten drei Jahre gingen nicht spurlos an mir vorbei. Ich ahnte das immer, hier und da spürte ich das auch. Aber es traf mich wohl schlimmer als gedacht. Wie genau: Ich werde das vielleicht bei Gelegenheit mal beschreiben. Es wären dann recht intime Einblicke. Dafür muss man bereit sein – noch fehlt mir diese Bereitschaft. Doch vielleicht ist es nicht ganz unwichtig, dass man sich aus der Deckung wagt. Denn wie mir wird es vielen gehen – und wahrscheinlich ist es äußerst beliebt, keine Schwächen zu zeigen, damit der Anschein gewahrt bleibt, auch wirklich noch zu funktionieren.

Letzteres tut immer weniger, habe ich den Eindruck. Meine Erfahrung 2022: Behandlungstermine haben sich weiter nach hinten geschoben, die Post kommt später denn je, die Tram vor meiner Haustür hat den Betrieb für drei Monate eingestellt: Es fehlt an Personal. Arztpraxen, Krankenkassen, Ämter: Es war immer schon schwer jemanden ans Telefon zu bekommen. Mittlerweile ist das aussichtlos, Bandansagen machen klar, dass die, die noch da sind, heillos überfordert sind. Bestellte Pakete sind teilweise über eine Woche auf dem Lieferwagen, bevor er doch mal vorbeifährt. Was geht eigentlich noch? Die Heizung? Ja, bislang schon noch. Medien? Öffentlich-Rechtliches? Justiz? Alles ist kaputt, rien ne va plus.

Noch was habe ich in diesem fast abgelaufenen Jahr bemerkt: Ich verstehe die Welt, eine Mehrzahl der Menschen darin, immer weniger. Lebe ich oder die in einer Parallelwelt? Neulich erzählte mir jemand aus meinem Umfeld, dass an seinem Arbeitsplatz – eine hohe Behörde, die wir alle finanzieren – Anweisung gegeben wurde, nicht mehr vom Ukraine-Krieg zu sprechen, sondern russischer Angriffskrieg auf Ukraine sollte es nun lauten. Nicht auf die Ukraine, denn der Begleiter sei irgendwie auch nicht korrekt. Der Bekannte erklärte mir, wie das gemeint war, verstanden habe ich es nicht. Eine Gesellschaft, die so tickt, die verstehe ich nicht mehr. Und mehr und mehr verweigere ich mich auch eines Verständnisses. Ich bin ein Mann von Gestern, i believe in Yesterday, ich weiß das schon länger. An Jahresenden werde ich immer schrecklich sentimental, da mache ich mir meine Rückständigkeit meist sehr bewusst.

Was kommt? Woher soll ich das wissen. Prognosen abzugeben ist reine Glückssache. Heute mehr denn je. Vielleicht kriegen die Amerikaner ja kalte Füße, machen ihren Frieden mit Putin und die amtierende Bundesregierung folgt der Parole und behauptet, sie hätte sich immer für Verhandlungen eingesetzt. Was? Glaubt ihr nicht? Wer weiß das schon? Diese Welt ist verrückt geworden, alles kann, nichts muss. In diesem Sinne, habt einen warmen Übergang nach 2023. Kalt wird es noch früh genug. Auf so viele potenzielle Arten …

Tom, der Fremdelnde

Ein Land, das innerhalb weniger Jahre dafür sorgt, unzählige seiner kritischen Geister zum Gehen zu bewegen, ist mir suspekt. Zumal dann, wenn es nicht nur tatenlos zusieht, sondern alles dafür tut, dass die Zahl dieser sich verabschiedenden kritischen Geister wächst. Es wäre ein Land, das zu retten wäre, würde es sich bemühen, diese ziehenden Menschen zum Bleiben zu bewegen, sie zu überzeugen, um sie zu werben. Doch es verliert kein Wort über sie, schweigt oder wünscht gar zynisch eine gute Reise.

Ich habe dabei zusehen können, zusehen müssen. Die mir wichtigsten Menschen, der kleine Kreis derer, die mir am nächsten sind, sie sind geblieben. Noch. Und ich bin auch hier, obwohl ich schon einige Länder gedanklich bereist habe mit der Option, mich dorthin zu verabschieden. Aber ich will ja nicht weg, bin hier geboren, aufgewachsen, habe Freude und Leid erlebt.

Doch richtig wohl fühle ich mich hier nicht mehr, ich fremdele mit dem Land, das man Vaterland nennen könnte, Ort der Heimat, zuhause, wie auch immer. Ich fühle mich beobachtet. Wenn ich etwas publiziere, schriftlich, in Form von Podcasts oder Videos. Oft streiten sich zwei Seiten in mir, die eine, die sagt, ich solle vorsichtig sein, nicht zu offen schreiben, was ich denke. Und die andere, die mir mit erhobenem Haupt ins Gesicht sagt, ich solle einen Teufel tun und mir die Schere aus dem Kopf ziehen, die sich durch das Hirn zieht und eine Spur der gedanklichen Unfreiheit hinterlässt.

Es gibt gute und weniger gute Tage, wir alle kennen das. Und ich bin froh, dass die guten die schlechten zahlenmäßig in den Schatten stellen. Doch der Optimismus, der die Schatten erhellt und mich antreibt, hat an Kraft verloren. Hin und wieder beklage ich mich bei ihm, werfe ihm fehlendes Engagement vor, obwohl ich natürlich weiß, dass ich es bin, bei dem ich mich über mich beklage.

Ich bleibe hier. Solange es geht. Ich liebe meine Freunde, ich liebe aber auch meine Sprache. Niemals könnte ich ausdrücken, was ich denke und fühle, wenn ich es in einer anderen als meiner Muttersprache tun müsste. Ich weiß, dass man recht schnell beginnt, in der Sprache zu denken, die man in einer fremden Umgebung sprechen muss, habe es selbst erlebt. Aber in letzter Konsequenz fehlen die letzten, kleinen Wörter der eigenen Sprache, die einen Gedanken vollenden. Das Wort ist für mich das, was anderen die Zahl oder die Formel ist, ich brauche es, liebe es, spiele gern damit, auch gedanklich.

Aber dieses Spiel, hier in diesem Land, es ist nüchterner geworden, weniger enthusiastisch. Ich spiele es weiter, solange es geht.

Trotz allem.

Gert, einer der Deutschland scheiße findet

Was ich vor einigen Monaten noch nicht behauptet hätte, sage ich jetzt: Für mich lief dieses Jahr eigentlich super. Zu Beginn des Jahres wurde ich ein Teil der neulandrebellen. Ich fühlte mich durch die Anfrage, ob ich nicht Lust hätte, mitzumachen, ein bisschen gebauchpinselt. Das tut von Zeit zu Zeit auch mal gut. Kurz nach meinem Einstieg begann der Ukraine-Krieg. Einen kausalen Zusammenhang kann ich nicht erkennen, aber es gibt in Deutschland bestimmt jemanden, der mir das nachweisen kann.

Deutschland ist ziemlich scheiße, habe ich im Lauf des Jahres festgestellt. Ich war nie ein großer Patriot und nach diesem Jahr bin ich es noch weniger. Das politische, insbesondere das außenpolitische Deutschland ist der letzte Dreck. Verlogen, niederträchtig, ohne jede Moral. Das ist eigentlich die zentrale Erkenntnis, die ich aus diesem Jahr 2022 in die Zukunft mitnehme. Es gibt so etwas wie den deutschen Geist, er ist kleinlich, engstirnig, intolerant, unfrei, ohne jede Würde und überschätzt sich selbst maßlos. Allein die in Penetranz vorgetragenen Idee, Deutschland könne der Welt ein Beispiel sein, bezeugt diese maßlose Selbstüberschätzung. Nicht alle Deutschen sind natürlich so, aber Deutschland als Ganzes, als politisches Gebilde eben schon.

Das Gute ist, dass die deutsche Arroganz Deutschland immer häufiger auf die Füße fällt. Zuletzt hat sich Deutschland mit seinem LGBT- und Diversity-Getue bei der WM in Katar vor der Welt lächerlich gemacht. Verlogen und scheinheilig war das, was da im Namen der Deutschen der Welt vorgeführt wurde.  Deutschland ist in diesem Jahr mit der dümmsten populistischen Aktion in die Fußballgeschichte eingegangen. Den Pokal holt man damit natürlich nicht. Weltmeister der Herzen wird man damit auch nicht. Es kam absolut unsympathisch rüber. Auf jeden Fall hat Deutschland der Welt gezeigt, wie scheiße es ist. Irgendwo aufschlagen und den Gastgeber erstmal belehren und sein Ding durchdrücken wollen. Wir runtergekommen kann ein Land sein? Mir wurde die Verkommenheit Deutschlands in diesem Jahr allerdings schon etwas früher klar.

Nachdem ich das ganz tief erkannt, es mir ganz deutlich vorgeführt worden war, bin ich weggegangen aus Deutschland. Dieser Schritt hat das Jahr zu einem guten gemacht. Ich wohne jetzt in Russland, es ist hier freier, leichter, unbeschwerter. Denkt man gar nicht, wenn man Russland hört, ich weiß. Aber genau das ist eins der zentralen Probleme, die Deutschland hat. Deutschland verfügt über eine völlig dysfunktionale Medienlandschaft, die bei zentralen Themen eigentlich nur desinformiert. Russland ist so ein Thema. Ich rate allen, kommt mal her, schaut es euch an. Ihr werdet überrascht sein, wie das, was ihr hier findet, sich von dem unterscheidet, was man euch in Deutschland über Russland erzählt. Das Jahr 2023 hält für euch unter anderem dafür exakt 365 Tage bereit. Ergreift die Möglichkeiten, die sich euch in 2023 bieten.

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Redaktion

Die Redaktion der neulandrebellen setzt sich zusammen aus den beiden Gründern: Tom J. Wellbrock und Roberto J. De Lapuente. Später kam noch Gert Ewen Ungar zur Redaktion hinzu.

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Bernie
Bernie
1 Jahr zuvor

Ich wünsche euch allen, dass ihr euch nicht unterkriegen lässt, der Neuland Rebellen-Redaktion, wie auch sämtlichen Kommentatoren hier – auch denen, deren Meinung ich nicht teilen kann, und will:

Fröhliche Feiertage, und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023, dass hoffentlich friedlicher als 2022 wird.

Liebe Grüße
Bernie

Frohest Fest
Frohest Fest
1 Jahr zuvor

Frohes Fest eines regelmäßigen Leser an die Redaktion und alle Mitleser.
Interessante Innenansichten, ehrlich und nah. Kann ich gut nachempfinden.

Ich wünsche allen Besinnlichkeit (für die herrschende Klasse: Besinnung) und Frieden.

Frohes Fest 4.0.jpg
Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

Aber dieses Spiel, hier in diesem Land, es ist nüchterner geworden, weniger enthusiastisch.

So sehe ich das auch und erspare mir/euch jegliche Bewertung dieser schrecklich verlogenen Zeit!

Vielen Dank, liebe Neulandrebellen, allen ein frohes Fest! Danach sehen wir weiter . . .

Dadalus Uggla
Dadalus Uggla
1 Jahr zuvor

Danke Ihr Drei!
Kommt alles auch mir so aus tiefster Seele!
Trotzdem Euch ein frohes Weihnachten, soweit das unter heutigen Zuständen möglich ist!

Last edited 1 Jahr zuvor by Dadalus Uggla
Robbespiere
Robbespiere
1 Jahr zuvor

Ich teile das aus vollstem Herzen, was euch bewegt und dass wir derart schlecht politisch und medial repräsentiert werden, beschämt mich zuziefst.

Ich hoffe doch sehr, dass man anderswo bei all dem Affengbrüll irgendwie wahrnimmt, dass es auch hierzulande noch Menschen gibt, die ihren Verstand nicht verkauft oder gar in geistiger Trägheit verschenkt haben.

Vielleicht fangen Letztere bei ersten Blackout ja an, die richtigen Fragen zu stellen.

Ich wünsche euch dreien ein erholsames Fest, um wieder Kraft zu tanken und meinen Mitkommentatoren ebenso, sowie einen guten Rutsch ins Jahr 2023, dem ich allerdings mit Bauchschmerzen entgegensehe.

marie
marie
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

beschämt mich zutiefst.

„fremd schämen“ tztztz … nix mit „kontaktschuld-gedanken“***

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

@marie

Wieso fremdschämen?

Was unsere Repräsentanten da abliefern, fällt doch auch auf uns zurück.

marie
marie
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

aber nur, wenn sie pauschalisieren … deswegen sind ja andere stimmen so wichtig: ich bin nicht meine regierung … sie ist mir zutiefst peinlich!!!! ich habe sie nicht gewählt … sie interessiert sich nicht für meine interessen … eher im gegenteil … sie ist mit völlig fremd

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

@marie

aber nur, wenn sie pauschalisieren … deswegen sind ja andere stimmen so wichtig:

Durchaus richtig, aber es gibt leider nicht nur bei uns Schafe, die dem Schäfer blind folgen.

ich bin nicht meine regierung … sie ist mir zutiefst peinlich!!!!… sie ist mir zutiefst peinlich!!!! ich habe sie nicht gewählt … sie interessiert sich nicht für meine interessen … eher im gegenteil … sie ist mit völlig fremd

Sehe ich ebenso wie du.

marie
marie
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

***

alles oky … mag nur keine mißverständnisse***

übringens fing bei mir die dämmerung mit der übernahme der treuhand der „neuen bundesländer“ an … ich lernte zwischen peinlich-erträglich und menschenverachtend zu differenzieren … und zwar schockartig mit immer gruseligerer tendenz … fremd im eigenen land

flurdab
flurdab
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

Die Regierung ist peinlich, davon kann man nicht ablenken.
Schämen tue ich mich aber nicht dafür.
Wofür man sich schämen muss ist dass Volk, das dies mitträgt.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

Wofür man sich schämen muss ist dass Volk, das dies mitträgt.

Finde ich auch!

marie
marie
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

hmm … logischerweise hat eine peinliche regierung auch peinlich-brave untertanen

als literaturfreund kann ich endlich in der welt von kafka leben … was besseres fällt mir oft nicht ein***

flurdab
flurdab
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

hmm … logischerweise hat eine peinliche regierung auch peinlich-brave untertanen

Das glaube ich nun weniger.

Ich vermute das die „Untertanen“ sich ihrer Lage gar nicht bewusst sind und in einer trotteligen Dummheit ihr eigenen Interessen nicht vertreten wollen.
Denn das ist anstrengend, Informationen sammeln, nachdenken, diskutieren…
Da ist Netflix doch viel angenehmer. Jedes Sofa eine eigene Welt.
Man wird den Verdacht nicht los, es könnte beabsichtigt sein.

marie
marie
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

beachte bitte „AUCH“

ich mag keine pauschalisierungen und verwende sie auch nicht.

wenn man schon die deutsche regierung nicht lieben kann … bei der deutschen SPRACHE ist es möglich … und kann sogar eine rettung sein** für mehr (klemperer)

flurdab
flurdab
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

Na soweit kommts noch. Eine Regierung lieben pfft.

Ich halts da mit Bundespräsident (1969–1974) Gustav Heinemann:

„Ach was, ich liebe keine Staaten, ich liebe meine Frau; fertig!“

Zur „trotteligen Dummheit“ hat InfraROT einen netten Clip veröffentlicht. Sehenswert!

https://odysee.com/@InfraRotMedien:0/Aluhu%CC%88te_YT:0

So funktioniert Manipulation.

Cetzer
Cetzer
1 Jahr zuvor

2022?
Der Jahres-Connaisseur empfiehlt: Reichlich Katzenstreu drüber und weg!

his_frogness
his_frogness
1 Jahr zuvor

Niemand hat im letzten Jahr so oft den Ton getroffen. Jedes eurer Werke. Jeder auf seine individuelle Weise hat mich interessiert, belustigt, betroffen, irritiert, beeindruckt und und und. Nie belehrt, aber immer bewegt. Melancholie, Spott und Aufbruchstimmung und selbst im scheiße finden noch die tiefe Trauer durchschimmernd über ein Land am Abgrund.
Danke dafür und haltet die Ohren steif!

Tom J. Wellbrock
Reply to  his_frogness
1 Jahr zuvor

1.000 Dank!

Dir und allen hier!

Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Wenn ich noch vor wenigen Jahren im Heise-Forum mal wieder gelesen habe, dass „die linksgrün Versifften die Wirtschaft innerhalb kürzester Zeit an die Wand fahren, wenn sie an die Macht kommen“, dachte ich damals, dass da wieder ein bescheuerter Nazi herumrülpst.
2022 habe ich gelernt, dass der bescheuerte Nazi völlig Recht hatte.

ShodanW
ShodanW
1 Jahr zuvor

Euch dreien alles Gute, frohes Fest und frohes Neues. Kurz und knapp. Fortsetzung siehe hier.

marie
marie
1 Jahr zuvor

am allernächsten ist mir tom … mir gefällt diese sehr seltene gedankliche nähe … tut mir gut und gibt mir immer wieder den glauben an das menschlich mögliche meiner träume wieder!

lieber tom, ohne dich, wäre meine welt weniger schön … noch weniger erträglich!

auch ich bleibe nach vielenvielen überlegungen hier und werde allem bösen widerstehen können und müssen.

diese härte hätte ich mir nie vorstellen können … aber ich sehe sie als AUFKLÄRUNG … also auch als neue kraft, die mir in meinem hohen alter noch zuwächst!

leider liegt das schöne oft nahe an der häßlichkeit

>>> und durch die neulandrebellen entdecke ich immer wieder die schönheit, die durch ganz unterschiedliche sichtpunkte zu sehen ist … wir sind wirklich nicht allein … wir sind die hoffnung … sonst gäbe es in deutschland gar nix mehr von lebensinn …

marie
marie
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

liebste neulandrebellen, damit ihr mich nicht falsch versteht.

ich hab schon vor über 30 jahren meinen kleinen teil der ddr ohne hoffnung auf eine gelungene zukunft gesehen … ich spüre einfach, dass tom meine art von poesie des lebens am besten versteht

ich wollte es mal sagen und hab es mal gesagt … in der brd bin ich nie angekommen … die mal euer zuhause war

Die letzte Schlacht gewinnen wir – Ton Steine Scherben – YouTube

OSTROCK IN KLASSIK- Puhdys live, Das Buch, Berlin 2007 – Bing video

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

@Marie

Liebe Marie, mit dem Wegfall des Gegensystems, so besch….. es auch für deren bewohner gewesen sein mag, wurde auch unser „Zuhause“, wie wir es mal kannten, zu Saumagen verwurstet.

Zuvor hieß die Parole bei uns:

„Leute esst Kohl, der Kohl muss weg“, aber was danach kam, war noch ungenießbarer.

Last edited 1 Jahr zuvor by Robbespiere
Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

Kurz nach meinem Einstieg begann der Ukraine-Krieg. Einen kausalen Zusammenhang kann ich nicht erkennen, aber es gibt in Deutschland bestimmt jemanden, der mir das nachweisen kann.

Endlich sagt’s mal jemand: Gert ist Schuld! 😂🤣

Aber so ganz nebenbei: wenn ein Land einen Krieg beginnen würde, weil ich irgendwo anfange zu arbeiten, wäre das für mich nur die Bestätigung meiner Wichtigkeit. 😁

Euch dreien und allen Lesern frohe und friedliche Weihnachten!

marie
marie
Reply to  Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

gert ist doch auch ein teil von deutschland – und wenn ich jünger wäre und russisch sprechen könnte und dort noch meinen freund hätte = ich wäre weg von hier!!!

wenn ich er wäre, wüßte ich keinen besseren ort.

doch vor allem habe ich noch sehr gute erinnerungen an meinen theatermittelpunkt in ostberlin … ich werde heiner müller und frank castorf und ihr werk im sinne von brecht immer in meiner umgebung vermissen und überhaupt die kulturlandschaft in ostberlin als meine insel der glücklichen und lebendigen

Corinna
Corinna
1 Jahr zuvor

Ich wünsche euch Neulandrebellen und den Lesern und Mitschreibern hier ein besinnliches Weihnachtsfest und trotz aller Widrigkeiten einen guten Start ins neue Jahr.
Schön, dass es euch gibt.

AusdieMaus
AusdieMaus
1 Jahr zuvor

Erst seit einigen Monaten lese ich mit und kommentiere gelegentlich. Mittlerweile gehören die Neulandrebellen zum morgendlichen Standard-Klick. Es ist so wichtig, dass es euch und andere “Alternative“ gibt. Daher auch von mir schöne Feiertage und einen guten Start ins neue Jahr.

Robert
Robert
1 Jahr zuvor

Kein Grund zur Besorgnis. So schlimm war 2022 nicht. Alter DDR-Spruch: Was war 2022 für ein Jahr? Ein mittelmäßiges. Schlechter als 2021, besser als 2023

Frau Wirrkopf
Frau Wirrkopf
1 Jahr zuvor

Ach, ihr Drei! Meine Lieblingsrebellen! Jeder von euch spricht mir aus der Seele.

Wenn ich Kohle hätte würde ich weggehen, wie Gert. Da es kein westliches Land sein könnte – sie sind alle gleich Scheiße – hätte ich die sprachlichen Probleme wie Tom, denn ich finde die deutsche Sprache toll. Schließlich bin ich damit groß und alt geworden. Aber das aushalten und hierbleiben macht mir die gleichen Sorgen wie Roberto. Ich bin nun mal nicht mehr jung und die Vorstellung, in diesem Land unter dieser disaströsen Politik von sozialen Leistungen abhängig zu werden und keine zu bekommen, macht mir Übelkeit. Über die Zukunft deutscher Kinder mag ich gar nicht nachdenken, ich bin einfach froh, dass ich keine habe.

Lasst uns den Mist für ein paar Tage vergessen. Man muss hin und wieder Abstinenz üben, wenn man psychisch nicht untergehen will. Alles in Allem bin ich froh, dass ihr da seid. Dass ich mit euch gut informiert bin, zornig sein kann und hin und wieder auch laut lachen kann.

Fühlt euch mal feste umarmt und bleibt mir erhalten.

nadennmallos
nadennmallos
1 Jahr zuvor

Jetzt ist es offiziell: Auch die drei Gedankenhelden der Neulandrebellen haben diesem Land innerlich gekündigt, einer sogar äußerlich.
Vielleicht wird das zu einer Art Generalstreik mit Vollengagement. Aber ich habe da wenig Hoffnung, „der“ Deutsche trägt den Totalitarismus in sich, letztlich haben wir als Volk die Situation, in der wir uns befinden, verdient.

Herzlichen Dank für Eure offenen Worte und Texte in diesem Jahr, welche die Hoffnung nähren, es gibt hier und da noch Menschen, die so etwas wie Realität wahrnehmen und noch nicht der Ideologie verfallen sind.

marie
marie
Reply to  nadennmallos
1 Jahr zuvor

du weißt aber schon, dass es nicht DEN DEUTSCHEN gibt?

es sind leider immer nur einzelne oder minderheiten, die über den tellerrand schauen können – darüber reden … und auch noch gehört werden

ja, der totalitarismus von biedermännern und-frauen ist hier wohl überdurschnittlich vertreten >>> EIGENTLICH eine prima vorlage für reibungskräfte … aber diese mehrheits-herdentriebs-veranlagung noch dazu >>> gute bedingung für kranke psychen und gesellschaften

nadennmallos
nadennmallos
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

Die Anführungszeichen bei „der“ Deutsche, kann ich nicht deutlicher machen.

Tja, die „Reibungskräfte“ sitzen hier leider nur auf der Couch, lamentieren über steigende Preise und dass Corinna, die Querdingser und der Putler schuld daran seien.

marie
marie
Reply to  nadennmallos
1 Jahr zuvor

sorry …

jjnickname
jjnickname
1 Jahr zuvor

Hallo zusammen,
ich lese, höre und sehe Euch schon seit ad sinistram bzw. auch über den Spiegelfechter und Eure Kolumnen bei Rubikon oder den nachdenkseiten.

Ihr seid mir in diesen Jahren sehr ans Herz gewachsen, jeder auf seine Weise – Roberto, dessen manchmal melancholische, aber doch immer auch sehr treffende Art, die Dinge beim Namen zu nennen, meiner Wahrnehmungs- und Gefühlswelt genauso entspricht, wie Tom’s direkte und ab und zu sehr derbe Art, das anzusprechen, was sicherlich nicht nur mich, sondern alle Fans der Rebellen, umtreibt.

Ihr Drei – und natürlich all diejenigen, die Euch lesen und verbreiten, sind die letzten, die noch so etwas wie gesunden Menschenverstand und soziale Kompetenz besitzen.

Ihr rettet mir sehr oft den Tag, denn das, was Ihr schreibt, was Eure Wahrnehmung ist, das ist auch meine und ich denke natürlich auch die der vielen Anderen, die Euch folgen.

Lasst uns auf keinen Fall resignieren, auch wenn in diesem Land gefühlt 98% der Menschen willen- und kritiklos denjenigen glauben, die unser Heimatland gnadenlos gegen die Wand fahren werden.

In Zeiten wie diesen müssen wir, die noch bei klarem Verstand sind, zusammenstehen, uns gegenseitig unterstützen, Netzwerke bilden, denn wenn der Wahnsinn seinen Fortgang nimmt, dann können uns nur unsere Netzwerke durch dieses Chaos tragen!

In diesem Sinne wünsche ich Euch und allen, die Euch unterstützen und folgen, eine besinnliche Weihnachtszeit und, trotz allem, ein besseres 2023, als 2022 gewesen ist.

Rettet uns weiterhin jeden Tag, wir alle brauchen Menschen, die einen unverstellten Blick auf die Realität haben, damit wir wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, denen es genauso geht.

Vielen Dank an Euch für das, was Ihr tut!!!

Tom J. Wellbrock
Admin
1 Jahr zuvor

Ich möchte mich – auch im Namen meiner beiden Rebellenfreunde – herzlich für eure Kommentare bedanken!

Sie tun gut und bestärken uns, mit dem weiterzumachen, was wir bisher getan haben.

Morgen kommt ein gänzlich unpolitisches Video, gewissermaßen ein Mitmach-Video mit dem Titel: „Musik für die Ewigkeit. Wer sind Eure Favoriten?“

Euch allen einen guten Rutsch hinein in die nächste Etappe Wahnsinn.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Tom J. Wellbrock
1 Jahr zuvor

Hallo ihr drei,
ich schließe mich meinen Vorrednern an: Ihr seid wirklich etwas besonderes.
Alles Gute und Schöne wünsche ich euch von ganzem Herzen und meinen allergrößten Respekt, dass ihr nicht aufgegeben habt.
Sollte es sich hier weiter entwickeln, wie es zu befürchten steht, wünsche ich euch die Kraft wie Gerts, rechtzeitig den Ort zu wechseln, bevor es für Leute wie euch gefährlich wird.
Ihr seid die Menschen, die den Desillusionierten den Humor zurückgeben.

nadennmallos
nadennmallos
1 Jahr zuvor

Ich vergaß, Eure wohltuende Zurückhaltung mit irgendwelchen oberflächlichen Wünschen zu loben. Melde gehorsamst, hiermit erledigt.
Das ist wirklich sehr selten und wohltuend konsequent..

marie
marie
1 Jahr zuvor

Emir Kusturica & The No Smoking Orchestra

marie
marie
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

ich habe ein sehr musikalisches weihnachten erlebt … und merke, es ist nicht möglich, politik rauszuhalten, wenn man einen zeitgeist und nerv treffen möchte gerade wenn text mit im spiel ist … und nicht zu vergessen das musik-.GESCHÄFT dahinter

nadennmallos
nadennmallos
Reply to  marie
1 Jahr zuvor

Interessanter Balkansound und schlaue Polittexte. Kommt in Zensurtube verrückterweise direkt vor Goran Bregovic, der auch wegen eine Balkan-Hymne für die Kalashnikov bekannt wurde.