Der Höllenfürst

Nachdem der ukrainische Präsident direkt die Russen der Bombardierung Polens bezichtigte, wächst der westliche Zweifel an der ukrainischen Administration: Doch eigentlich kann man Selenskyj keine Vorwürfe machen – dem Westen jedoch schon.

Während vor zwei Wochen für deutsche Medien und Politiker die Sache recht schnell klar war: Nämlich, dass Russland Polen angegriffen hatte, äußerten sich die US-Administration, die NATO und auch Polen selbst zurückhaltender. Sie wiesen voreilige Schlüsse zurück. Für sie war es schlechterdings ein russischer Irrgänger, wahrscheinlich aber sogar eine ukrainische Rakete, die »falsch abbog«. Wenn auch diese Zurückhaltung nicht als Signal an Russland gelesen werden sollte, zeigt sich doch eines: Die westlichen Bündnispartner hegen mittlerweile ganz offenbar Zweifel an der ukrainischen Führung und deren Interpretationsansätze.

Endlich – möchte man da sagen. Und dabei sorgenvoll auf die deutsche Außenministerin und die ihr gefügige deutsche Presse schielen. Sie hätten den Vorfall eiskalt ausgenutzt, um endlich dorthin zu gelangen, wo sie seit geraumer Zeit hinwollen: In eine offene Eskalation des Konflikts. Lange hat es gedauert, bis man dem ukrainischen Präsidenten und seiner Kamarilla nicht mehr alles unbesehen glaubt. Monate des Krieges mussten seither ins Land gehen. Jetzt gibt man sich irritiert, weil immer häufiger klar wird: Mit der Wahrheit nimmt es Selenskyj nicht so genau. Warum irritiert das? Etwa weil Kriegsregierungen lügen? Ist das etwas Neues? Kennt man das nicht schon von früher?

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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nadennmallos
nadennmallos
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für die erhellenden Einsichten in die Kriegspsychologie. Ich denke auch, dass dieser Kriegskomiker nur seine eigene Agenda erfüllt und wir auch durch seine Unterstützung Kriegspartei sind.
Und jetzt wird mir auch klar: Unsere Gesellschaft befindet sich seit geraumer Zeit auch im Krieg.

flurdab
flurdab
Reply to  nadennmallos
1 Jahr zuvor

In der neueren deutschen Geschichte war es so dass ein Krieg begonnen wurde und ca. zwei Jahre später das Hungern und Friern der Zivilbevölkerung begann.

Vielleicht ist uns da einfach etwas nicht mitgeteilt worden?

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  nadennmallos
1 Jahr zuvor

Ein Horrorclown in einer absoluten Machtposition – das erscheint historisch undenkbar im auf- und abgeklärten 21. Jhdt. So etwas passt schon eher in die spätrömische Dekadenzepoche mit Figuren wie Caracalla oder Heliogabal. Aber was lernt man aus der Geschichte etc.? (Binse)

Pentimento
Pentimento
1 Jahr zuvor

Gegen Putin ist den Deutschen alles recht.

wschira
wschira
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Nicht „den Deutschen“! Ich bin auch Deutscher und ich finde das Handeln meines Regimes erbärmlich.

Pentimento
Pentimento
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Viele von uns finden es erbärmlich. Aber Du müßtest doch wissen, auf wen sich dies bezieht, daß es sich hier um eine Verallgemeinerung mit Ausnahmen handelt, Ausnahmen, die von max 25 Prozent, die mitdenken.

Du und auch niemand hier ist gemeint. Es sind die MSM Konsumenten, die Mitläufer, die ich meine. Das sind offenbar die meisten, sonst gäbe es Aufstände und Demos, sollte es jedenfalls geben.

Man darf ja nichtmal mehr etwas Positives über die Russen sagen, daß die US diesen Krieg gewollt haben und daß viele arme Ukrainer in England trainiert werden.

Die Deutschland könnten ja schließlich auch mal nein sagen, zu amerikanischen Waffen, zu Ramstein oder zu Sprengung von Nordstream.

Aber sie wählten einen Kanzler der zu tief in kriminelle Geschäfte verwickelt ist, um eine eigene, mächtige Stimme zu haben, sie haben eine Außenministerin, die transatlantisch geschult ist, und einen Wirtschaftsminister, der führend dienen will. Das ist feige und erbärmlich.

Ami go home.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Und ja, ich bin ein Putinfreund.

Ich verstehe auch, daß er keinen koksenden, größenwahhsinnigen Verrückten an seiner Grenze haben will, der mit US Waffen sein Land bedrohen kann.

Deswegen verstehe ich auch seinen Erstangriff, der der Verteidigung dient, und daß er das seinem Land und seinen Bürgern schuldig ist.

Die US Politiker halte ich für einen Haufen durchgeknallter, hochgefährlicher Krimineller.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Bernie
Bernie
1 Jahr zuvor

Ich will mich dem Dank für den guten Artikel anschließen + Selenskij hat sein Vertrauen schon längst bei mir verspielt – Er geht lieber in die Apocalypse eines Atomkrieges – ohne Rücksicht auf die Rest-Menschheit und seine ukrainischen Untertanen was 2 Tote in Polen zeigen, die dieser Irre in Kiew als „russische Opfer‘ verkaufen wollte um die NATO und die USA endgültig zur Atomkrieg mit Putin zu animieren.

Zum Glück hat Biden ihn enttäuscht und seine Ukraine und EU,-Europa dürfen weiter existieren – zumindest bis zur nächsten False-Flag-Aktion seiner Kamarilla 🤮

Zynische Grüße
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Selenskij ist ja auch nicht der erste Schauspieler, der die Welt an den Rand eines Atomkrieges bringt. Ronald Reagan und sein Able Archer 83 hätten es auch fast geschafft damals…

Vielleicht sollte man generell verbieten, dass Schauspieler Staatschef werden dürfen!

Bernie
Bernie
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

@Draussen vor der Tür

Hast Recht was Schauspieler und Ronald Reagan angeht.

Bin übrigens auch kein Freund des Ex-KGB-Agenten Putin im Kreml – „Gorbi“ hat mir besser gefallen….und außerdem ist mirs in Russland auch zu kalt..

Da bevorzuge ich eher die neutrale Schweiz alter Colleur – von vor dem 24.02.22 – in allem…. insbesondere in der neutralen Sicht auf beide Kriegsparteien…und deren jeweilige Alliierten 😉

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Da bevorzuge ich eher die neutrale Schweiz

Da wäre ich ebenso vorsichtig wie beim Geheimdienstler.
Die ach so neutrale Schweiz hat mindestens so viel Dreck am Stecken wie die Geheimdienste.

und außerdem ist mirs in Russland auch zu kalt..

Dafür ist Russland zu groß. Sieh dir mal z.B. das Wetter auf der Krim an. Russland ist nicht nur Sibirien und die „Russenpeitsche“.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Dafür ist Russland zu groß. Sieh dir mal z.B. das Wetter auf der Krim an. Russland ist nicht nur Sibirien und die „Russenpeitsche“.

Was ist denn die Russenpeitsche?
Etwa die Birkenzweige in der Banja?

Immerhin haben die Russen billiges Gas zum Heizen, also genau das, was uns fehlt.

Wenn den Russen an einer Revolution in Europa gelegen ist, schicken sie am Besten Videos aus der Banja, wie sie dampfend von der Sauna in einen See mit aufgeschlagener Eisdecke springen, um sich abzukühlen. 🙂

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Die Russenpeitsche ist eine Ostwindlage, welche kalte Luft polaren Ursprungs zu uns wedelt.
Wer die Wortschöpfung zu verantworten hat, entzieht sich meiner Kenntnis.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Und wann meldet die Bild, dass Putin den Blasebalg persönlich bedient? 🙂

wschira
wschira
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Pst, nicht so laut! Womöglich nehmen die vom „Völkischen Beobachter 2.0“ das als Aufforderung zu diesem Hoax.

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

„Bin übrigens auch kein Freund des Ex-KGB-Agenten Putin im Kreml…“

Generell mag ich Geheimdienste und deren Agenten auch nicht besonders, noch nicht einmal im Kino…
aber der damalige MfS-Agent Rupp soll ja durch seine Arbeit in Brüssel mit dazu beigetragen haben, dass aus Able Archer 83 eben kein Weltenbrand geworden ist.

nadennmallos
nadennmallos
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

@Draussen vor der Tür
Aber das mit den Schauspielern ist doch der Plan und die Bürgenden wollen es doch so 😉
„Die Wahlberechnung wird letzlich nur noch zur Bestimmung des Präsidentendarstellers eingesetzt. Hauptaufgabe: Das Volk bei Laune zu halten, sich digital und real auseinanderzusetzen.“

https://www.neulandrebellen.de/2022/07/die-zweiklassenehrlichkeitspartei-zkep-ehrlich-waehrt-am-laengsten/

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

Auf die deutsche Aussenministerin möchte ich gar nicht schielen – die möchte ich auch ohne jede eigene Anstrengung eigentlich gar nicht mehr sehen müssen. Die verursacht mir nämlich mit ihrer Bigotterie und russophoben Hass- und Hetzpolemik fortwährenden Brechreiz, sobald ihr Konterfei irgendwo erscheint. Schlimmer noch nur, wenn sie dabei den Mund aufmacht.

Die möchte ich eigentlich nur noch in der völligen Bedeutungslosigkeit wissen. Ich weiss, ein frommer – und wohl leider auch ein in absehbarer Zeit nicht in Erfüllung gehender – Wunsch.

Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Hm – ich mag generell die Mystifizierung und Dramatisierung von Krieg nicht so. Krieg ist eigentlich etwas ganz Profanes und zwar immer: Für die Interessen, Gier und Perversion von wenigen Personen werden Massen zu Kampfrobotern gemacht. Die „Bestie“ ist gemacht und gezwungen. Es sollte kein Nachvollziehen der Kriegsführenden, sondern eine Isolation der Kriegsauslöser geben.
Das sind in der Ukrainer in erster Linie die Gringos, in zweiter Linie die Tommies, in dritter Linie die Deutschen und irgendwann nach vielen anderen die Russen.
Die wenigen, an wahrscheinlich zwei Händen abzählbaren kriegsverantwortlichen Personen aus den jeweiligen Ländern sind die, die jede Rechtfertigung verwirkt haben.
Sie sind Verbrecher der widerlichsten Sorte, die selbstlegalisiert andere für ihre Perversion ins Verderben schicken.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Mystifizierung und Dramatisierung von Krieg

Unter der (Wasser-)Oberfläche findet schon längst ein subversiver Umbau für den Frieden statt:

[ukrainische 113. Separate Territorialverteidigungsbrigade] wurde ursprünglich für den Dienst im tiefen Hinterland aufgestellt. Nachdem ein Kämpfer der Brigade beim Versuch, eine Handgranate zum Fischen einzusetzen, einen Arm verlor […] sei die gesamte Einheit im Rahmen einer Kollektivstrafe an die Front versetzt worden.

Schwerter zu Pflugscharen
Stahlhelme zu Nachttöpfen
Handgranaten zu Fischnetzen

Besser Monty Python-Verschnitt als AnnalenI Rabeckstahl

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Jesus war auch ein Menschenfischer: er soll Arme um sich versammelt und mit Brot und Fischen gespeist haben… :/

Und aktuell zur Ukraine: Militarismus macht erfinderisch!

Vietato Fumare
Vietato Fumare
1 Jahr zuvor

„Höllenfürst …“ – Die Zeiten ändern sich eben. Früher suchten Pilger heilige Stätten auf. Bezeichnend, dass in unseren unheiligen Zeiten heute alles von Rang und Namen in kurzen Abständen zu diesem Unheiligen pilgert – in ein Land, wo Nationalismus in seiner hässlichsten Form blüht und zu einem mediengemachten Scheinheiligen, der jede Woche die Mächtigen der westlichen Welt durchtelefoniert und sie zu nichts weniger überreden will als zum Dritten Weltkrieg, also zur Auslöschung der gesamten Zivilisation.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Vietato Fumare
1 Jahr zuvor

Unheiligen […] mediengemachten Scheinheiligen

Vielleicht hat bei MörderPuppe „Chucky“ Selenskiy irgendwie der griechische Gott Ares die Finger im Spiel.

Per i Greci, Ares era un dio del quale diffidare sempre. ~ Für die Griechen war Ares ein Gott, dem man immer misstrauen (nie vertrauen) sollte.

Dritten Weltkrieg, also zur Auslöschung der gesamten Zivilisation

Ob Selenski und seine Telefon-Apportierer mit ihren privaten Atombunkern angeben und versuchen, sich gegenseitig mit deren Luxus zu übertrumpfen?

„Mein Atombunker hat eine Wasser-Rückgewinnungsanlage mit KI als Wasser-Sommelier und eine Dialyse-Maschine der Marke Shunt-Osama.“

„Dialyse ? Meine Atomschutz-Residenz hat eine vollautomatische Transplantations-Einheit mit großzügigem Human-Reservoir, das regelmäßig durch einen kosovarischen Spezialisten aufgefüllt wird.“

„Mein Atomschutzbunker ist ein garantierter Sitzplatz in Elon Musk’s hochgeheimen Mars-Shuttle…“

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
Vietato Fumare
Vietato Fumare
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Wie das Forbes Magazin berichtet, sind im „Oppidum“ noch ein paar Appartments frei (siehe Forbes). Wer dort keinen Platz mehr bekommt, kann es eventuell noch im „Vivos Europa One Shelter“ probieren (Zimmerfotos siehe Dailymail).

Pentimento
Pentimento
1 Jahr zuvor
Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Quelle: NASA
Mach ich Dir so ähnlich auf Wunsch mit GIMP für jedes Land 😉

Pentimento
Pentimento
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

Nur zu.

Dies auch?

https://test.rtde.tech/meinung/156006-strafen-und-enteignen-eu-ersinnt/

Die besten Fotos gibt es bei RT.de

Wenn die Masken fallen. . .

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Wollte damit nur ausdrücken, dass Fotos heutzutage so gut wie keine Beweiskraft mehr für irgend etwas entfalten können. Schon gar nicht ohne eingehende technische Analyse.

Schon gar nicht, wenn sie von einer Kriegspartei kommen. Und die USA und damit die NASA sind faktisch Kriegspartei! Russland und RT übrigens auch.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

@Draussen vor der Tür

Das Bild von RT ist mit Sicherheit gefaked.
Es fehlt der Besen. 😉

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Auch ohne Besen ist mir fast das Frühstück hochgekommen.

So ein Gesicht bekommt man, wenn man machbesessen, gierig, verlogen und voller Haß ist. H/Daß/s macht häßlich.

Die Höllenfürstin.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Pentimento
Pentimento
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

Schließlich wissen wir, daß die Russen die Umspannwerke in der Ukraine bombadiert haben. Es ist also unnötig, ein Foto des unbeleuchteten Landes per GIMP herzustellen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

Stimmt. 🙂

Pentimento
Pentimento
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Unter demselben Link gibt es einen gute Artikel von Gert.
Empfehlung!