Gesetzverschärfung hier und dort
In diesen Tagen kommt es hart auf hart. Die Entscheidung, Deutschland zu verlassen, traf ich wohl gerade noch zur rechten Zeit, denn das politische Deutschland tendiert immer mehr zum Extremismus. Mit der Anerkennung von Holodomor als Völkermord in Verbindung mit der Verschärfung des Paragraphen 130 wurde der Boden für System der Repression geschaffen, das absehbar noch ausgeweitet wird. Wer künftig in Frage stellt, dass es sich bei der Hungersnot in der Sowjetunion um einen gezielten Völkermord an den Ukrainern handelt, muss wohl mit einer Strafe rechnen.
Dass es sich um Völkermord gehandelt haben soll, ist unter Historikern umstritten. Weitergehende und vor allem unabhängige Forschung zum Thema wird es mit der Entscheidung zumindest in Deutschland nicht mehr geben. Wer möchte mit der Veröffentlichung seiner Forschung das Risiko eingehen, für drei Jahre in den Knast zu müssen, weil er gegen eine extremistische Position der deutschen Parteienlandschaft verstoßen hat? Drei Jahre ist die vorgesehene Höchststrafe für das Leugnen von Völkermord.
Begleitet wird die Anerkennung mit der Bekundung, den Völkermord an den Ukrainern in der deutschen Bevölkerung bekannter machen zu wollen. Es ist eine Kampagne angekündigt, die man widerspruchslos über sich ergehen lassen muss, denn sonst droht Ärger. Jeder Einspruch, jede weitere Diskussion ist per Gesetz verboten. An einen Zufall glaube ich in diesem Zusammenhang nicht. Der autoritäre Staat nimmt in Deutschland immer mehr Gestalt an.
Mit Völkermord in die Repression
Getroffen hat die höchst fragwürdige Entscheidung eine ganz große Koalition aus CDU/CSU, SPD, Grüne und FDP. Aus der Ukraine kam von höchster Stelle Lob. Was man Deutschland damit angetan hat, ist dem Bundestag gleichgültig. Die Ukraine zählt und es zählt, gegen Russland ein Zeichen gesetzt zu haben. Die Abgeordneten wähnen sich mit ihrer Vermischung von geschichtlichem Ereignis und zeitgenössischem Russenhass auf der historisch richtigen Seite. “Ätsch, dem Putin haben wir es aber jetzt mal gezeigt.” Die Hungersnot in der Ukraine ist außer in Deutschland noch in 16 Ländern als Völkermord anerkannt. In Polen, in Litauen, Estland und Lettland, beispielsweise – den in Nationalstaatlichkeit gegossenen Formen der Russophobie. Deutschland ist wieder mal in bester Gesellschaft.
In Russland wurde auch ein Gesetz verschärft. Das berüchtigte Anti-Gay-Propaganda-Gesetz, das bisher nur Minderjährige schützen sollte, wurde ausgeweitet. Das Gesetzt stellt jetzt jedewede Werbung für Pornographie, Prostitution, Pädophilie und eine LGBT-Lebensstil unter Strafe. Klingt irgendwie komisch, denn wer macht denn Werbung für einen LGBT-Lebensstil, fragt man sich da. Ich bin zwar schwul, bin mit meinem Leben und meiner Sexualität vollkommen zufrieden und würde auch nicht tauschen wollen. Aber Werbung machen dafür würde ich nicht. Wozu auch, man sucht es sich nicht aus.
LGBT als Mittel der Einmischung
Vor allem öffentlich würde ich nicht vertreten, dass ein LGBT-Lebensstil toll und erstrebenswert ist, denn es soll und muss schon jeder für sich selbst herausfinden, wie und was er mit seinem Leben anfangen möchte, was das Leben mit ihm anstellt und wie man mit sich selbst am besten übereinstimmt. In der Regel merkt man selbst, was los ist und sucht sich den entsprechenden Weg, die entsprechende Gruppe und Gesellschaft. Das gilt eigentlich in allen Bereichen des Lebens und nicht nur in Bezug auf Sexualität.
Unter dem Deckmantel angeblicher Aufklärung beworben haben diesen Lebensstil eigentlich nur LGBT-Organisationen, die aus dem Ausland finanziert wurden. Deutschland war da ganz vorne mit dabei und hat die hier arbeitenden Organisationen mit dem Auftrag versehen, doch bitte das Theater, das in Deutschland aufgeführt wird, bitte auch in Russland aufzuführen. Mit anderen Worten, das LGBT-Thema wurde zur politischen Einmischung benutzt. Dem hat man nun einen Riegel vorgeschoben. Das finde ich gar nicht mal so schlecht, denn es geht mir ziemlich auf den Zeiger, dass meine Lebensweise zu politischen Zwecken und zur Zuspitzung internationaler Konfrontation missbraucht wird. Homosexualität ist nach wie vor in Russland nicht verboten, die Clubs sind offen und Moskau ist nach wie vor eine ziemlich queere Stadt. Dass sich das ändern könnte, darüber macht man sich in Deutschland deutlich mehr Sorgen als hier vor Ort.
Das ist ja das eigentlich irre an der ganzen Sache. Die ganze woke Lifestyle-Linke, die meint, Russland sei eine grausame Diktatur, beäugt jede Entwicklung hier mit großem Misstrauen und malt den Teufel an die Wand, während sie zu absolut bedenklichen Entwicklungen in Deutschland nicht nur schweigt, sondern sie sogar gut heißt. Ich jedenfalls fühle mich von der Verschärfung des Anti-Gay-Propaganda-Gesetzes nicht getroffen. Von der Verschärfung des Paragraphen 130 in Verbindung mit so einem populistischen Unsinn wie der Anerkennung einer Hungersnot als Völkermord, dagegen schon. Ich bin hier in Russland sicher. Allen in Deutschland rate ich: Passt gut auf euch auf.
Ist Geschichtsrevisionismus nicht vor allem ein Merkmal von totalitären und faschistischen Staaten?
Und das dann zu kritisieren droht einen der Knast? Das ist FASCHISMUS!
Gert, danke für den stimmigen Artikel. Ich ärgere mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich
:Innen lesen muß. Sei froh, daß nicht mehr hier bist.
Was unsere Politiker hier anrichten, ist nur noch traurig. Alles muß übertrieben werden. Das ist die verdammte deutsche Wichtigtuerei, der immer erhobene Zeigefinger, offenbar die Komposition zur US Stiefelleckerei.
Sch . . . land eben.
Es muß natürlich ‚Kompensation‘ heissen.
„Dass es sich um Völkermord gehandelt haben soll, ist unter Historikern umstritten.“
Wissenschaft wird ja jetzt auch im Parlament per Abstimmung gemacht. Forschung ist obsolet. Historiker werden nicht mehr gebraucht (mal nebenbei: andernfalls wäre die Sache mit den Hohenzollern und deren „Ansprüchen“ längst im Sinne des deutschen Volkes und nicht der Kaisernachfahren geklärt – stattdessen lässt der Staat es zu, dass der Prinz von und zu Raffgierigkeit Historiker am laufenden Band verklagt und damit mundtot machen will).
Wissenschaft wird nur noch von der Politik herangezogen, wenn und solange sie den eigenen Zwecken dient, wie zB bei einer Pandemie. Ansonsten ist sie egal, Mittel auch laufender und schon bewilligter Projekte werden selektiv gekürzt/gestrichen und internationale Kooperationen willkürlich beendet, wenn es in die politische Agenda passt.
Der MDR macht gerade damit Werbung. „Mitten in der Vielfalt“ heißt der Slogan. Und weiter „Eure Liebe ist unser Programm.“ Und dazu ein rosahaarfarbener junger Mann (?) und die Regenbogenfahne im Hintergrund.
Ich muss zugeben, ich finde Werbung prinzipiell übergriffig, nicht nur Werbung für sexuelle Vielfalt. Man kann ihr nicht ausweichen. Selbst wenn man kein Fernsehprogramm schaut, so schreien einen doch von überall Plakate an. Halbnackte präsentieren Alltagsprodukte, alles wird irgendwie ausgeschlachtet, damit sich die Gedanken der Menschen ausschließlich um Konsum drehen. Und zusätzlich nun um Haltung, speziell zur Sexualität. Eine so intime Angelegenheit gehört doch nicht in die Öffentlichkeit!?
Und wieso geht man davon aus, dass diese Aufdringlichkeit Toleranz fördert? Ich persönlich finde es eklig, wenn ein langhaariger, vollbärtiger Mann wie eine Frau singt und Kleider trägt. Ich finde es auch eklig, wenn sich zwei Männer vor mir rumknutschen. Aber ich habe das Recht, das eklig zu finden, ich muss das nicht mögen. Toleranz und Liebe sind zwei völlig verschiedene Dinge, die werden in unserer Gesellschaft derart vermischt, dass keiner mehr den Unterschied kennt. Ich halte mich für einen toleranten Menschen (kann natürlich auch eine eklatante Fehleinschätzung meiner selbst sein), ich sehe nicht ein, regelrecht genötigt zu werden, andere Lebensweisen nicht nur zu tolerieren, sondern auch zu lieben.
Und womöglich diese Nötigung später noch in Gesetze gepackt zu erleben.
@Corinna
Auf den Punkt gebracht, danke.
„Ich persönlich finde es eklig, wenn ein langhaariger, vollbärtiger Mann wie eine Frau singt und Kleider trägt.“
Wenn mir ein Song gefällt, ist mir das ganz egal, wie der Musiker dahinter aussieht und sich kleidet. Im Fall von Conchita Wurst gefällt mir aber dessen Musik nicht – das ist das einzige, was bei Musik für mich zählt (mit Ausnahme natürlich einiger ekliger Texte, die alles an der Musik wieder kaputtmachen können – der Vorteil von Weltmusik, wo man viele Sprachen nicht mal ansatzweise versteht).
Wenn ein Wolf melodisch ergreifend heult oder einem Maurer derart rhythmische Blähungen aus seinem Dekollete fahren, dass es grooved – wenns mir gefällt, ist mir das, wo es rauskommt, völlig… ja, Wurst!
Nur von der Wurst hätten wir ohne Vollbart und Abendkleid nie etwas gehört.
Der hätte in der Öffentlichkeit nicht statt gefunden.
Das kann man auch auf die meisten Politiker anwenden.
Wenn die wenigsten singen könnten…
„Nur von der Wurst hätten wir ohne Vollbart und Abendkleid nie etwas gehört.“
Wer weiss – es trällern auch weit weniger als exotische Paradiesvögel Daherkommende auf den Bühnen dieser Welt und der des ESC herum, von denen man auch besser optisch und vor allem akustisch verschont geblieben wäre.
Und der Anblick einer Conchita Wurst ist doch bei aller Extravaganz immer noch besser zu ertragen als die Visagen vieler derjenigen, die uns von Wahlplakaten aus dümmlich-debil an“lächeln“. Selbst, wenn deren Fotografen 400.000€ gekostet haben sollten…
Wie praktisch, dass man jetzt die eigernen Verbrechensopfer, wie Herero und Nama oder der Boxerbewegung Chinas, KZ’s usw., durch Gegenbeispiele relativieren kann.
Wenn unsere Politiker auch noch die Opfer beim Pyramidenbau, der römischen Sklaverei unddie Opfer der Hunnen-Überfälle dem Völkermord hinzurechnen, kommen wir vielleicht noch zu einer positiven Bilanz. 😉
Kann es sein, dass hier die Wiederaufbereitung der Altnazis in unseren ach so demokratischen Parteien, wie FDP oder CDU, aber auch SPD, endlich Früchte trägt?
Zu dem russischen gesetz kann ich nur sagen: Recht so!
Wo die finanzielle und ideologische Unterstützung des Westens und seiner NGO’s versucht, die russische Gesellschaft zu spalten, muss dem Einhalt geboten werden.
Kein Land hat das Recht, einem anderen souveränen Staat die eigene (verqueere) Sichtweise aufzuzwingen.
Wie sagte schon der Alte Fritz: Ein Jeder lebe nach seiner Fasson.
Das schließt ein Überstülpen der eigenen Wertvorstellungen aus.
Ich hatte es schon mal geschrieben: in den 80ern sagte mir mal jemand halb im Scherz, pass auf, in 50 Jahren feiern sie Gröfaz als Nationalheld – ich fürchte, er wird recht behalten, wenn man sich das ganze Elend anschaut.
Kommt noch besser. Der Sigmar Gabriel (SPD) hat doch vor Jahren mal getönt das die Türken Deutschland wieder aufgebaut haben. Vor einigen Tagen gab die Nancy Faeser einen Nachschlag in Geschichte und terminierte die Gastarbeiter auf die 50er und 60er Jahre, natürlich zusammen mit dem Wiederaufbau.
Wenn die geistige Umnachtung mit dem bisherigen Tempo fortschreitet, werden die Gastarbeit demnächst den 2. Weltkrieg und die Judenvernichtung ins Werk gesetzt haben.
Idiocrazy…
erstmal danke für den Artikel. Zum „Holodomor“ ist nicht mehr viel hinzuzufügen, nicht dass es da nicht einiges zu diskutieren gäbe, aber sicher nicht auf der Grundlage der dummdreisten Lüge vom geplanten Genozid an Ukrainern. Allerdings wird das in der BRD in der Tat immer riskanter.
Ich stimme auch völig zu, dass die LGBT-Gesetzgebung in der RF durch die Politisierung des Themas durch westliche „N“GOs provoziert wurde. Allerdings finde ich es deshalb auch nicht gut.
Was ich gut verstehe und wo ich zustimme, das ist der Bann gegen „Transgender“-Propaganda und vor allem geschlechtsverändernden Eingriffen in und teilweise vor der Pubertät. Die sind, vor allem wenn es um pubertätsaufschiebende Hormone für Kinder geht, krimineller Kindesmissbrauch und schwere Körperverletzung,
Kinder und Heranwachsende haben fast sämtlich eine längere Phase der Geschlechtsrollenunsicherheit und auch oft den Wunsch, etwas jeweils anderes zu sein. Zum Teil hängt das natürlich mit Vor- und Nachteilen traditioneller Geschlechtsrollen zusammen. Die Biologie ändert das nicht, und Menschen müssen sich in ihre sozialen Rollen einfinden, auch in Schule, Ausbildung, Beruf, aber eben auch im Privatleben. Das ist nicht einfach.
Manche mögen den Wunsch oder die Notwendigkeit eines Geschlechtswechsels (was immer eine schmutzige, giftige und blutige Bastelei bleibt) über die Jugendphase hinaus behalten, und denen sollte das nicht verwehrt werden. Und auch gegen eine Kulturszene mit Drag Queens und dergleichen sollte etwas Raum haben, wenn auch nicht so aufdringlich wie derzeit im Westen.
Was ich aber in Russland beobachte, ist ein etwas überschiessender antiliberaler Impetus. Die Schliessung prowestlicher Medien, die eh nur eine Randrolle spielten, kann man befürworten, ok, aber ich weiss nicht. Das riecht auch nach Gleichschaltung. Bei LGBT geht die Stimmung in der patriotischen Ecke derzeit noch weiter. Bei Boris Roshin, den ich als Militäranalytiker und Kommunisten schätze, war zum Beispiel zu lesen, dass auch Gayclubs eigentlich LGBT-Propaganda wären und geschlossen werden müssten. Das geht in eine ungute Richtung. Ich hoffe, das legt sich.