Einmal noch Soldat sein

Campino sieht Wehrdienstverweigerung heute skeptisch. Und auch mancher aus der schreibenden Zunft bekennt nun, dass er den Wehrdienst heute nicht mehr verweigern würde. Na, lieber Leser, wollen Sie nicht auch einstimmen in den Chor der Ex-Verweigerer, der sich nun ärgert, keine Grundausbildung erhalten zu haben? Und bitte, nicht vergessen: Keinen falschen Stolz mehr auf zivildienstliche Leistungen vorschützen.

Acht Monate musste er bei der Bundeswehr aushalten, bis sein Antrag auf Wehrdienstverweigerung endlich abgesegnet war – danach wechselte er in eine psychiatrische Anstalt, um dort den Wehrersatzdienst, besser bekannt als Zivildienst, ableisten zu können. Wir wissen nun nicht, ob dieser junge Mann, der im bürgerlichen Leben Andreas Frege hieß – und noch heißt -, sich aber seit seinen ersten Bühnenjahren Campino rufen lässt, in den acht Monaten des Wehrdienstes große Not litt, ob er hin und wieder mal am Wochenende Ausgang hatte, um im Ratinger Hof mit seiner damals noch recht neuen Combo auftreten zu können. Setzte es ihm zu, den Dienst an der Waffe verrichten zu müssen, wo er doch ersatzweise etwas Soziales tun konnte?

Bis neulich hätte der Ex-Punk in einer illustren Runde unter Umständen noch so gesprochen. Heute weint er der vergebenen Chance hinterher: Wegen der Ukraine, versteht sich. Und wegen der »europäischen Wertegemeinschaft« und so.

Zivis bekamen Blut zu sehen, Soldaten eher nicht

Gut, über Campino müssen wir nun echt nicht mehr reden. Lassen wir das also. Der Mann steht hier auch bloß exemplarisch für ein neues deutschen Gefühl, für ein wiederentdecktes Männlichkeitsideal, von dem wir bis kürzlich noch glaubten, dass es endgültig und für alle Zeiten überwunden sei. Sicherlich hat man zuletzt immer wieder besorgt festgestellt, dass Männer nur mehr als weichgespülte Lappen auftreten sollen; der Softie wurde gefördert und gefordert, wer davon abwich galt als toxisch. Man überzog den weichen Männerkurs ganz klar. Muss man da als Gegenreaktion aber gleich wieder den Kult des mannhaften Kriegers aufrollen? Es sind ja jetzt nur Männer, die der fehlenden Felderfahrung nachtrauern – die, die keine Männer sind, genießen mal für diesen Moment die Gnade der weiblichen Geburt. Womöglich stellt sich ja noch feministischer Gewehrneid ein …

Einer, der kürzlich mit seiner Trauer über seine verpfuschte Vergangenheit als Wehrdienstverweigerer auffiel, ist Ralf Bönt – eine Art Kriegsberichterstatter beim Freitag. Der habe sich, so titelt die Redaktion, vom Wehrdienst gedrückt. Gedrückt? Bönt selbst sei ausgemustert worden, er hat wohl dabei nachgeholfen, kokettiert er. Viele andere, die nicht zur Bundeswehr wollten, verweigerten und machten Zivildienst. Auch diese Leute wurden aber zu allen Zeiten vom konservativen Korpsgeist als Drückeberger bezeichnet – schon das Wort Wehrdienstverweigerer erinnert sprachlich an die Verweigerer der letzten Zeit, an Masken- und Impfverweigerer zum Beispiel. Dabei ging es allerdings nicht darum sich zu drücken, sondern stets um das Ergreifen einer Alternative zum Kriegsdienst.

Nein, man drückte sich gar nicht: Nicht vor Verantwortung und nicht vor einem Knochenjob. Im Gegenteil, denn Wehrdienstverweigerer entlasteten Pflegekräfte in Krankenhäusern, betreuten alte und behinderte Menschen und kamen dabei mit Not, Elend und Einsamkeit in Berührung, konkreter gesprochen: mit Kot, Urin und Blut. Vermutlich hat jeder Zivi in seiner Dienstzeit mehr Blutlachen gesehen, als mancher Wehrdienstleistende.

Zivis, die wir waren

Außerdem dauerte die Dienstzeit im Zivildienst, jedenfalls von 1984 bis 2004 länger, als jene beim Barras. Die Verächtlichmachung von jungen Männern, die damals nicht zum Militär gingen, war vormals ja ein Sport von Großvätern, von erzkonservativen Zombies letztlich. Dass deren Wiedergänger nun aus einem Lager kommen, das sie selbst als progressiv bewertet, hätte wohl kaum jemand für möglich gehalten. Dass dabei die Leistungen, die mancher Verweigerer im Dienst stemmte, als pazifistisches Duckmäusertum verkauft wird, ist eine Schande. Nicht jeder, der damals Zivildienst machen wollte, war indes totaler Pazifist, manche wollten einfach nicht den Kasernenhofton über sich ergehen lassen. Ich gehörte zu dieser Gruppe. Zur Begründung meines Antrages auf Zivildienst schrieb ich, dass mir mein Großvater schreckliche Kriegserlebnisse erzählte, über Russland, Gefangenschaft, tote Kameraden. Ich kannte jedoch keinen meiner Großväter, beide waren vor meiner Geburt verstorben. Das Kreiswehrersatzamt kannte meine Opas ja nicht.

Habe ich mich gedrückt? Weil ich alternativ dazu in den Zivildienst ging? In ein Heim für erwachsene Behinderte? Da war nun echt nicht alles eitel Sonnenschein, die Leute nur nett und das Gute am Werk. Die Einrichtung wurde von der Caritas geleitet, ich kam erstmals mit der Kirche als Dienstgeber in Berührung – erst Jahre später, als ich dann im Krankenhaus anheuerte, war ich wieder im kirchlichen Dienst tätig. Als Zivi wurde ich großzügig eingesetzt, zu großzügig für meinen Geschmack. So hatte ich Nachtbereitschaft, die nur zu einem Viertel an die Arbeitszeit angerechnet wurde, obgleich ich in der Einrichtung bleiben musste. Bei drei Bereitschaften die Woche musste ich knapp 60 Stunden die Woche anwesend sein, erhielt aber nur 39,5 Wochenstunden besoldet. In keiner Sekunde wähnte ich mich besonders friedliebend, weil ich nicht zum Bund gegangen war. Gedrückt habe ich mich dennoch nicht – ich habe nur eine Alternative zur Bundeswehr gesucht, beantragt und gefunden.

Kommen wir nochmal ganz kurz auf Bönt zurück. Es ist kaum nachvollziehbar, wie der Freitag einen solchen Text redaktionell durchrutschen lassen konnte. Ich habe nach einer Markierung gesucht, die die Satire anzeigt. Gefunden habe ich allerdings nichts. Stattdessen liest man, dass der Autor »zu den Kameraden in den Kampf« strebt. Sein Fazit, nachdem er den vermeintlich großen Irrtum seiner Jugend erkannte: »Lieber läge ich bewaffnet hinter einem Sandsack und trüge zum Kampf um die Zukunft bei, gegen die Grausamkeit. Dass ich es könnte, weiß ich jetzt.« In den letzten Tagen las man in den sozialen Netzwerken oft Hohelieder auf den Wehrdienst. Aber so unverblümt romantisierend, ja so ernstjüngerhaft rutschte mir das nie über die Timeline. Fehlte jetzt nur noch, dass Bönt von der Ermannung und Erstarkung durch Stahlgewitter schwärmte, die uns Kerle hart wie Kruppstahl machen würde.

Ich hätte so gerne gelernt, einem Menschen ein Bajonett in die Gedärme zu rammen

Die Campinos und Bönts, die jetzt ihrer verkorksten Jugend nachtrauern, begreifen offenbar gar nicht, was sie eigentlich ausdrücken. Es gab immer Befürworter der Wehrpflicht, die eine solche Institution als prägend – und daher sinnvoll – für junge Menschen einstuften. Dort lernte man schließlich Disziplin, Zusammenhalt, auch etwas für das weitere gesellschaftliche und teils auch für das berufliche Leben und Fortkommen. Mancher könne danach immerhin seine Bettwäsche akkurat zusammenlegen oder Knöpfe annähen.

Die Bundeswehr galt in solchen Begründungen als Sinnstifter und als Lebensschule. Aber diese Schwärmer der Stunde sehnen sich ja augenblicklich nicht nach dem guten alten Wehrdienst zurück, weil sie etwa nähen lernen wollen oder Disziplin eingetrichtert brauchen. Sie tun es, weil sie den Eindruck haben, ihnen gehe der unmittelbare Dienst an der Waffe ab. Die besagte Lebensschule ist gar nicht deren Begründung oder Motiv, sondern die ihnen fehlende Fähigkeit andere fachgerecht außer Gefecht zu setzen und zu töten. Dieses Handwerk hätten sie offenbar einst gerne mal erlernt.

Wenn wir es übersetzen, sagen sie zur Stunde ja nicht: »Ich hätte doch zur Bundeswehr gehen sollen, weil mir das als Mensch weitergeholfen, weil ich dort kochen und handwerkliche Kniffe gelernt hätte.« Nein, sie meinen eigentlich: »Ich hätte meinen Wehrdienst machen und auskosten müssen, damit ich heute – im Fall der Fälle – ein gewisses Know-How hätte, um einem anderen Menschen ein Bajonett in die Gedärme zu rammen, jemanden in den Kopf schießen zu können, ohne dass mich dabei die aus dem Schädel sprudelnde Blutfontäne tangiert.« Die Campinos und Bönts merken jetzt, dass sie doch gerne die Kunst des Tötens erlernt hätten. Dazu stilisieren sie jetzt den Pazifismus zu einer Art Deppenideologie, die nun keine Bedeutung mehr haben sollte, kein Antrieb mehr sein dürfe. Verhandeln und Diplomatie ist für diese Altberufenen natürlich gar keine politische Option mehr. Sie möchten lieber ein Gewehr schultern: So wie es sich für Diplomatieverweigerer gehört.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Die Campinos und Bönts sind einfach nur verlogene Dampfplauderer. Keiner von denen wird oder würde jemals tatsächlich für irgendetwas an irgendeine Front gehen, aber sie wüssten immer genau, wer wo hingehen muss, um für ihre „Werte“ zu kämpfen.
Diese Schmutzbuckel sind die kläffenden Pudel der Kriegsbeschließer.

Art Vanderley
Art Vanderley
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Zitat einer anderen Punkband:
„Ihr seid etwas linke Spießer, ich frag mich was wart ihr früher“ (Slime)
Bei Campino muß man da nicht lange überlegen.

niki
niki
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Eigentlich müssten wir diese ***** beim Wort nehmen und direkt mit einem Fußtritt an die Front treten!… Dann sollen Sie sich bewähren… Als Kanonenfutter!!!

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

„die Kunst des Tötens“ keine gelungene Formulierung.

Die Vögel können doch jederzeit den „Fremdverbänden“ der Cokaine beitreten.
Ein wenig Baksisch und schon kann es losgehen mit dem Training on the Job.

Der Frege will nur Publicity und benutzt dazu ein vermeindlich moralische „Haltung“.
Was mit dem Briefbeschwerer von Freitag nicht stimmt, weiß ich nicht.

Was mir aber insgesamt gehörig auf die Nüsse geht ist dieses gewollte Unvermögen der ganzen ukrainischen Scheiße neutral gegenüber zu stehen.
Man muss keine Partei ergreifen. Man darf keine Partei ergreifen.
Wer sich für eine Partei entscheidet wird Teilnehmer!

Freiwillige Feuerwehr und Technisches Hilfswerk gab es auch noch als Lösung.

Last edited 1 Jahr zuvor by flurdab
Wolli
Wolli
1 Jahr zuvor

So ändern sich die Zeiten.
War es noch vor nicht so langer Zeit verpönt, sich keine Maske aufzuziehen und sich nicht Impfen zulassen, um Menschenleben
zu retten, ist heute wieder das Handwerk des Tötens für diese Gesellschaft relevant.
Voll sind die Kliniken mit Menschen, die mit der Rettung von Menschen nicht zurechtkamen und Menschen, die das Trauma
vom Töten nicht verarbeiten können.

Schnoerch
Schnoerch
Reply to  Wolli
1 Jahr zuvor

Warte, warte noch ein Weilchen,
dann läuft es wieder anders rum. Die Drohungen werden schon verbreitet.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=84490 unter Punkt 12.

ChrissieR
ChrissieR
1 Jahr zuvor

Guude!
Ja, auch ich habe in meiner männlichen Vergangenheit 15 Monate meiner süssen Jugend dem staatlichen Schiessverein geopfert. Einzig und allein, weil es damals ein schwieriges „Gewissensprüfung“ genanntes Verfahren gab, das mein ebenso pazifistischer Schwager mangels Rhetorik nicht bestand. Ich dachte damals, wenn der das schon nicht schafft, brauche ich mir das garnet anzutun, reiss die 15 Monate runter und gut…
Immerhin konnte ich dort als Kollateralnutzen den Führerschein BCE machen, was mir dann in den Semesterferien einen gutbezahlten Truckerjob ermöglichte…
Ansonsten fand ich es immer lächerlich, wie erwachsene Männer sich wie gut dressierte Hunde benahmen und ich selber lernte nur eines beim „Bund“:

Tarnen, täuschen und verpissen, also abseilen .
Und seither kann ich zwar auch Bettlaken falten und Knöppe annähen, habe dafür aber jeden Respekt vor Hierarchien verloren.

Andererseits bin ich froh, dass ich weiss, wie man eine automatische Waffe bedient… wer weiss wozu solch Praxiswissen noch dienlich sein kann…bei meinem eigenen Leben hört mein Pazifismus nämlich auf.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ChrissieR
1 Jahr zuvor

Andererseits bin ich froh, dass ich weiss, wie man eine automatische Waffe bedient… wer weiss wozu solch Praxiswissen noch dienlich sein kann…bei meinem eigenen Leben hört mein Pazifismus nämlich auf.

Naja, das Wissen kriegst du Heute auf YT gliefert, ohne die verloren 15 Monate beim Bund.
Was war ich froh, dass wg. meiner Sehschwäche beim Kreiswehrersatzamt Schluss war mit der Bundeswehr.
Das „Untauflich“ hat mir allerdings auch viel Spott im Freundeskreis eingetragen, die hin mussten und das dannals tolle Erfahrung verbrämten.

Gut, wer den Führerschein für LKW machen durfte, hat noch etwas davon profitiert, aber das wars auch schon.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Ich war 83 auch bei dem Drecksverein, 15 Monate und das freiwillig. Nach einer Woche hatte ich den Kanal schon voll von dem Unsinn. Egal, was man aus dieser Erfahrung „mitnehmen“ könnte, es rechtfertigt keine einzige Lebenssekunde. Absolute Zeitverschwendung, ich hasse diese Zeit heute noch.
Leute, die zu blöd waren, ihren eigenen Namen zu schreiben, haben einem gezeigt, wie man richtig fegt, Staub putzt oder so unglaublich wichtige Sachen wie „Gleichschritt“.
Systemlinge, wie dieses selbsverliebte Arschgesicht „Campino“ hätte nach dem ersten Tag schon nach der Mama gerufen. Es ist ein absoluter Witz, dass dieser selbstherrliche Millionario jetzt solche Sprüche raushaut. Unfassbar peinlich

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Brian DuBois-Guilbert
1 Jahr zuvor

@Brian DuBois-Guilbert

Die Wenigsten sind da mit Freude hingegangen.
Ich kenne Keinen, der nicht die bessere Bezahlung und die Freizeit draußen bevorzugt hätte und so manche Beziehung hat den Abenteuerurlaub bei Y-Tours nicht überlebt.

Systemlinge, wie dieses selbsverliebte Arschgesicht „Campino“ hätte nach dem ersten Tag schon nach der Mama gerufen. Es ist ein absoluter Witz, dass dieser selbstherrliche Millionario jetzt solche Sprüche raushaut. Unfassbar peinlich

Zumal der das mit seiner Kohle gar nicht nötig hätte, sich dermaßen vor den Karren spannen zu lasen, aber die Nummer kennen wir ja schon zur Genüge von Corona.

Da hat sich auch so mancher „Star“ als arme Bratwurst entpuppt.

Das ist wie uralter Scotch aus einem Pappbecher. 😉

Brian
Brian
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Du willst jetzt nicht ernsthaft eine tote Hose mit einem Edelgetränk
vergleichen, oder ? 😉
Ich habe auch Zivildienst gemacht (obwohl ich T1 hatte…), auch aus den genannten Gründen. Ich wollte keine Waffe in die Hand
nehmen und was ich von Kumpels vom Bund gehört habe, hat mich
ziemlich abgeschreckt, mit dem ‚Unterordnen‘ hätte ich wohl arge
Probleme bekommen. Abgesehen davon war mein Zivi auch nicht so dramatisch, zusätzlich hatte ich für damalige Verhältnisse noch
nie so viel Geld in der Tasche.

bei meinem eigenen Leben hört mein Pazifismus nämlich auf.

Für mich ist das kein Widerspruch, sondern schlicht und ergreifend
Überlebensinstinkt. Ich kann es ablehnen, eine Waffe auf jemanden
zu richten und trotzdem mein Leben (oder das eines mir nahestehenden Menschen) bis auf’s Letzte verteidigen. Diejenigen,
die das in Abrede stellen, sind entweder völlig weltfremd oder aber
verlogene Heuchler.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Brian
1 Jahr zuvor

@Brian

Du willst jetzt nicht ernsthaft eine tote Hose mit einem Edelgetränk

vergleichen, oder ?

Wenn es lange genug in der toten Hose gärt, wird womöglich auch was „Edles“ draus. 😀

Solche Großmäuler scheißen sich nämlich regelmäßig ein, wenn ihnen der Gevatter auf die Pelle rückt.

Mir persönlich hat der Anblick von Kriegsversehrten in der Kindheit völlig ausgereicht, mich für das Modell „Feigling“ statt „Held“ zu entscheiden, wenn es um Krieg geht.

bei meinem eigenen Leben hört mein Pazifismus nämlich auf.

Für mich ist das kein Widerspruch, sondern schlicht und ergreifend Überlebensinstinkt. Ich kann es ablehnen, eine Waffe auf jemanden

zu richten und trotzdem mein Leben (oder das eines mir nahestehenden Menschen) bis auf’s Letzte verteidigen.

Naja, in dem Fall bin ich nicht grunsätzlich gg. Waffen und sei es der Klappspaten aus dem Kofferraum oder das Kochmesser, aber notfalls tut es auch der eigene Körper, wenn man ihn zu nutzen weiß.
Nützt dir nur halt wenig, wenn der Angreifer einen Schießprügel hat und die solidarischen Unterstützer der Ukraine sorgen gerade dafür, dass das Zeug auf dem Schwarzmarkt landet:

https://www.theguardian.com/world/2022/jun/02/ukraine-weapons-end-up-criminal-hands-says-interpol-chief-jurgen-stock

Mal sehen, wieviele Tote es hier geben mus, bis Opas P08 wieder reaktiviert wird.

Indre
Indre
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Das glauben die vielen Möchtegern-Söldner auch, YT und ihre Ballerspiele würden praxisrelevante Fähigkeiten vermitteln…

Mutant77
Mutant77
Reply to  ChrissieR
1 Jahr zuvor

Lustig, deine Erzählung klingt genau wie meine Geschichte 🙂

Ich bin Jahrgang 1965 und kannte damals auch lauter schlaue Leute, die die „Gewissensprüfung“ nicht bestanden hatten. Daher hatte ich mir als dummer Realschüler keine Hoffnung gemacht und neben dem Führerschein, die Handhabung der Waffe als positive Effekt gesehen. Aber am Ende hatte ich Glück, dass ich ohne echte Depression das überstanden hatte.

Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

Roberto: Leute vom Schlag der von Dir Genannten würden sich sowas von einscheißen, wenn neben ihnen eine Kugel einschlägt, das könnte keine Hose aushalten.

Ebenso die ganzen Schützenbrüder, die jetzt wieder Hochkonjunktur haben, und die sich mit ihren Spielzeugwaffen wie die größten Krieger des Landes fühlen, und doch eigentlich nur einen Vorwand für ein Besäufnis suchen. Was glaubst Du, wie schnell sich deren Fantasieuniformen braun färben würde, wenn es 1km neben ihren richtige Kriegshandlungen gäbe?

Pentimento
Pentimento
1 Jahr zuvor

Die Herren Frege und Bönt sind m. E. infantil; sie haben sich die kindliche Freude am Exerzieren, am Soldatspielen bewahrt, und verwechseln sie mit Mut.

Sie haben Freude am Töten, an der spielerisch-tödlichen Seite des Eros.
Sie werden nie erwachsen sein, denn sie sind unfähig, zu lieben.

Sie sind Narzisten. Ihr Interesse gilt nur sich selbst, denn sie sind nie der kindlichen – und für das Kind notwendigen – Phase des Narzismus entwachsen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Defi Brillator
Defi Brillator
1 Jahr zuvor

Muss man da als Gegenreaktion aber gleich wieder den Kult des mannhaften Kriegers aufrollen?

Aber Hallo, es ist Deutschland hier! Das Land mit der höchsten Narzisstendichte diesseits des Atlantiks.

Alles muss in permanenter Schwarz-Weiß-Denke übertrieben werden.

Dazu passt ein Zitat aus dem Buch das Schweigen der Lämmer: „Ich bin so geil, ich könnt‘ mich selber ficken!“

Danach ist fast der gesamte Staat organisiert. Selbst Firmen und Vereine. Parteien sowieso. Nimmt man Scrum & Agile als zutiefst narzisstische Systeme hinzu, sogar Software und Betriebssysteme.

Für die meisten heißt es indes nur: „Wer nicht für mich ist, ist gegen mich!“

Danach lebt der ganze Staat und danach geht auch die Erziehung.

Brian
Brian
Reply to  Defi Brillator
1 Jahr zuvor

 Das Land mit der höchsten Narzisstendichte diesseits des Atlantiks.

Dem kann man schwerlich widersprechen…

Tyler Durden Volland
Tyler Durden Volland
Reply to  Brian
1 Jahr zuvor

Ich bin schwer beeindruckt. Ihr müsst ja alle viele Länder in sehr vielen Ländern gelebt haben um das alles wissen….

Ihr müsst wirklich lernen endlich mal lernen den Unterschied zwischen „etwas wissen“ und „etwas glauben“ zu verstehen.

Brian
Brian
Reply to  Tyler Durden Volland
1 Jahr zuvor

Von dir bin ich irgendwie weniger beeindruckt. Außer großmäuligen und
oberlehrerhaften Belehrungen kommt da nicht so viel.
Ganz ehrlich : schieb dir deine Klugscheißer-Pseudo-Bemerkungen sonstwohin. Und auch deine berechenbaren Dummmschwätzer-Antworten interessieren mich einen Sch…Typen wie Du sind einfach nur unglaublich langweilig.
Wenn jemand schon vom Pseudonym her einen aúf Brad Pitt macht, ist das schon irgrendwie peinlich. Aber gut, mach dich ruhig weiter lächerlich.

Last edited 1 Jahr zuvor by Brian
Tyler Durden Volland
Tyler Durden Volland
Reply to  Brian
1 Jahr zuvor

Danke für die Antwort auf das was ich eigentlichim Kommentar anmerkte, aber was soll man von einem Clown wie dir auch schon anderes erwarten.
Den Namen benutzte ich übrigens schon bevor jemand wie du Brad Pitt kannte. das Buch zum ersten Teil gibt es nämlich scjopm seit über 25 Jahren. (Und ja, ich bin ein alter Knackjer und lese übrigens noch immer Bücher!)
Intelligentere Kommentatoren unterscheide ich ganz leicht von Zombies wie dir immer ganz schnell, denn die wissen auch wer mit Volland gemeint ist. Aber dazu muss man nun wirklich einige Bücher gewesen haben…

Pentimento
Pentimento
Reply to  Tyler Durden Volland
1 Jahr zuvor

Brian ist weder einClown noch ein Zombie, ganz im Gegenteil.

Vielleicht änderst du dich und deine meinung ja mal. Reifen gehört zum Leben.
Die Wahrheit wird dich frei machen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Brian
Brian
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Vielen Dank, liebe Pen.
Aber für mich gehören solche Leute, die meinen, regelmäßig
andere von oben herab behandeln zu müssen, in die Kategorie : kann ich nicht ernst nehmen.

Uwe Borchert
Uwe Borchert
Reply to  Tyler Durden Volland
1 Jahr zuvor

He! Clown ist ein ehrenwerter Beruf! Bitte keine Clowns mit dieser Gleichsetzung beleidigen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Defi Brillator
1 Jahr zuvor

Ganz meine Meinung. Woher kommt das bloß?

Hat es immer noch mit Made in Germany zu tun?

Leute die Hegel, Thomas Mann und Ossietzky schätzen, haben nicht diesen dummen Stolz.

Also woher kommt dieser Narzissmis? Achja, die Autos…

:- )

https://t.me/EurasianChoice/14604

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Defi Brillator
Defi Brillator
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Autos sind nur Symptome. Je größer das Statussymbol, desto kleiner der Narzisst.

Es kommt, wie immer, durch die Erziehung. Gehe irgendwo hin, wo Kinder mit ihren Eltern rumspringen. Dann frage die Eltern, wie man in den Entwicklermodus vom Handy kommt. Dann frage sie nach der Augenfarbe ihres Kindes.

Dann denke Dir Deinen Teil und schotte Dich, so gut es geht, von
diesen Menschen ab.

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Was mir im Zusammenhang mit diesen Sofakriegern gerade einfällt ist PTBS.

Die Afghanistan- Veteranen der Bundeswehr können ein sehr trauriges Lied vom „glorreichen“ Soldatenleben im und nach dem Kampfeinsatz „singen“, nur das Sie nicht mehr singen können.
Da könnten die Herrschaften sich mal kümmern, die Veteranen brauchen Hilfe.
Auch seltsam das über diese seelische Verletzung nur sehr wenig berichtet wird.

https://www.reservistenverband.de/magazin-loyal/der-feind-im-kopf-ptbs/

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/soldaten-trauma-ptbs-auslands-einsatz-100.html

https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/dzs_ptbs

jjkoeln
jjkoeln
1 Jahr zuvor

Die Fähigkeit zu töten …

Die ist Jacht schwer zu erlernen. Wie schalten wir hier den Strom ab? In der Tat einfacher als man denken mag.

Damit lässt sich sehr viel mehr erreichen als mit einem Sturmgewehr. Außerdem tötet man so schneller und mehr Menschen als mit Knallkörpern.

Nach 3h fließt kein Wasser mehr, Supermärkte können nix mehr abrechnen.
Telefon und Internet sind platt.
Nach einer Weile sind auch die Krankenhäuser nicht mehr betriebsfähig.
Tiere hungern und werden in wenigen Tagen versenden.
Der Sprit geht aus, Heizungen fallen aus.
Nach 24h steppt der Bär, nach 2-3 Tagen herrscht Bürgerkrieg.

Dann ist Feierabend – ohne Schlamm und Sturmgewehr.
Neustart kann dauern.
Der Wiederaufbau dauert Jahre und kostet Unsummen.

Dagegen muss man sich wappnen, nicht gegen die bekloppte Vortellung Russland könnte die NATO angreifen.

jjkoeln
jjkoeln
Reply to  jjkoeln
1 Jahr zuvor

Autokorrektur: nicht „Jacht“ sondern „nicht“

pen
pen
Reply to  jjkoeln
1 Jahr zuvor

Das beste wäre, die Grünen vertragen sich mit Rußland, und wir bekommen unser Gas.

Sollen wir zulassen, daß Annalenas Stolz unsere Wirtschaft zerstõrt?

Weg mit den Grünen.

Last edited 1 Jahr zuvor by pen
Pentimento
Pentimento
1 Jahr zuvor

Gonzalo Lira berichet aus der Ukraine

https://thesaker.is/gonzalo-lira-there-is-no-army-in-the-west-that-will-save-the-day/

Hoffe, die Russen gewinnen in der Ukraine.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Tyler Durden Volland
Tyler Durden Volland
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Es geht den Amis nicht ums Kriege gewinnen. Die haben in den letzten 70 Jahren jede Menge davon begonnen und keinen einzigen davon gewonnen, und sind trotzdem die Síeger. Deren Idee ist es Russland so viel Schaden zuzufügen wie möglich zuzufügen um sich dann in Ruhe ihrem eigentlichen Problem China widmen zu können. Was aus der Ukraine wird, interessiert die genauso, wie sie wissen wo denn das Land überhaupt liegt.
Natürlich wird es frührer oder später einen Waffenstillstand geben, und zwar zu genau den Bedingungen die Putin schon in den Wochen vor dem Krieg gestellt hatte. Man konnte es auf RT jeden hören. Aber einem Volk, das sowas wie Bearbock wählt wird das natürlich nicht auffallen.
Jetzt bezahlt euch erst mal ein paar Jahre dumm und dämlich fürs tägliche Leben. Die Konzerne freuen sich über dumme Menschen mit denen man praktisch alles machen kann.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Tyler Durden Volland
1 Jahr zuvor

stimme zu. nur hab ich bärbock nicht gewählt.

flurdab
flurdab
Reply to  Tyler Durden Volland
1 Jahr zuvor

Ich frage mich ja wie die Ukraine die Milliarden US$ jemals zurück zahlen wollen, sollen, können.
Die werden neimals wieder frei sein.

Boernie
Boernie
Reply to  Tyler Durden Volland
1 Jahr zuvor

Einspruch Euer Ehren, die haben eine gewonnen, gegen die Supermacht Grenada.https://de.wikipedia.org/wiki/US-Invasion_in_Grenada

Art Vanderley
Art Vanderley
1 Jahr zuvor

Klare Worte im Artikel, die dringend nötig sind.
„dass Männer nur mehr als weichgespülte Lappen auftreten sollen; der Softie wurde gefördert und gefordert, wer davon abwich galt als toxisch.“
Da bin ich mir gar nicht so sicher. Diejenigen, die das in der Tat immer verbal vor sich hertragen, haben bei näherem Hinsehen ein sehr archaisches Männer-und Frauenbild.
Der Mann als Krieger? Stimmt, das schien passe, aber hochaktuell ist der Mann als Superleister in der Karriere, bei Status und Geld, und im Schlafzimmer.
Und dann haben wir immer noch nicht geredet über den Mann, der immer an allem schuld ist und von Natur aus vergewaltigen und töten will, hinzu kommen noch biologistische Vorstellungen wie die vom rezessiven Chromosom.
Der Schritt zurück zum archaischen Original, dem Mann als Krieger, scheint mir da nur zwangsläufig und folgerichtig.

Horst Kevin
Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Ha!
Bevor ich überhaupt verweigern konnte, hat man mich zur Kinderarmee kaserniert.
Das war Anfang der 80er und nannte sich Wehrkundeunterricht. Ich war einer der Auserwählten, die das in einem zweiwöchigen Camp auf einem NVA-Gelände in der brandenburgischen Pampa erleben durften.
Vom Zugführer an, alles echte Armisten.
Da ging es zu, wie in der Grundausbildung der NVA. Wacheschieben, Kalaschnikows blind demontieren und montieren und damit schießen, Vollschutz, nächtliches Alarmieren, Gewaltmarsch….
Als ich vorher fragte, was denn wäre, wenn ich da nicht hinwollte, wurde mir erklärt, daß ich dann auch keinen Schulabschluß bekommen könnte.

Das war für mich so heilsam, daß ich alsbald nur noch das Schwimmen trainierte, um im Einberufungsfalle über die Ostsee hätte in die vermeintliche Freiheit schwimmen können.
Nicht mal mehr das geht heute noch!

Ich bin dafür, daß man eine Art Volkssturm initiiert, unter dem die ganzen Campinos, Reichelts und Straps-Zimmerfraun und wie die ganzen bösen alten weißen Männer sonst so heißen, gern an die Ostfront geschickt werden sollten.

Ich bin wütend und schäme mich, ein alter weißer Mann zu sein, wenn andere alte weiße Männer sich so widerlich verhalten.

Der letzte Satz ist natürlich Unfug. Wütend bin ich sicher. Ich sehe aber keinen Grund, mich mit diesem Abschaum gemein sehen zu müssen.

Herzliche Grüße

Lustiger Mausimann
Lustiger Mausimann
1 Jahr zuvor

Ich war beim Bund als das mit 9/11 los ging. Da war ich im zweiten Jahr. Das brachte ich noch zu Ende dann war ich raus. Wegen dem was folgte eine weise Entscheidung. Ich habe Wehrdienstverweigerer immer respektiert. Ich konnte nur die nicht leiden die andere kämpfen lassen wollen, wenn es hart auf hart kommt. Und wenn es dazu kommen sollte, dann will ich einen knallharten Konservativen an der Macht haben. Wer uns angreift soll sich das gut überlegen. Aber bis dahin will ich mehr Soziales und am besten eine linke Partei die mein Kreuz wert ist. Auch Pazifisten geben ihr Leben für eine Sache. Diese zu verteidigen wäre mir immer lieber gewesen, als die, die Kriege wollen aber selbst nicht hinzugehen bereit sind. Wer einen NIchtbündnispartner zur Mitte der eigenen Nation erklärt und damit einen Atomkrieg heraufbeschwört, der muss auch als Frau ans Gewehr. Waffen geben ist leicht, das eigene Blut geben, auch?

flurdab
flurdab
Reply to  Lustiger Mausimann
1 Jahr zuvor

Wer sollte uns angreifen?
Gibt es hier irgendwas zu rauben?

Bei Köchen und Fleischern gibt es einen „Lehrsatz“: Niemals in ein fallendes Messer greifen.
Deutschland ist ein fallendes Messer.

Mutant77
Mutant77
1 Jahr zuvor

Das er ein extremer Wendehals ist und mittlerweile in’s Regierungslager gewechselt ist, ist zwar nichts neues. Aber vielleicht interessert den einen oder anderen noch seine Meinung über die Impfung
https://www.youtube.com/watch?v=3dIyqxx_JD4
(gegen die Schweinegrippe)