Die totale Haltung

Beim Kauf eines ÖPNV-Tickets wird man dieser Tage schon mal indoktriniert. »Stay with the Ukraine«, steht auf dem Automatendisplay. Dazu ist alles in Landesfarben der ehemaligen Sowjetrepublik gehalten. Wie kommt das, dass man jetzt immer, überall, laut, schrill und ohne gefragt zu werden, mit Bekenntnissen und »Haltung« bedrängt wird?

Neulich auf dem Weg zur U-Bahn traute ich meinen Augen kaum. Am Ticketautomaten flackerte die ukrainische Flagge über das Display. Darunter war zu lesen: »Stay with the Ukraine«. Ticketautomaten nehme ich eigentlich nur aus dem Augenwinkel wahr, denn ich habe eine Monatskarte, muss mir also nicht bei jeder Fahrt einen Fahrschein ziehen. Ich war schon in Gedanken dran vorbeigelaufen, blieb nach der Realisierung des Gesehenen kurz wie vom Donner gerührt stehen, ging zwei Schritte rückwärts und wagte nochmals einen Blick: Habe ich da tatsächlich richtig gesehen?

Oh ja, hatte ich. So ein Ticketkauf ist ja, beäugt man es mal ganz nüchtern und rein kaufmännisch, nichts anderes als eine Vertragssituation: Man erwirbt sich ein Stück Mobilität. Dass man dabei auch gleich noch mit politischen Statements bedrängt wird, ist in so einer Konstellation gar nicht vorgesehen. Was interessiert es mich denn auch, ob ein Mobilitätsunternehmen einen Krieg in Osteuropa ächtet oder nicht? Ist es Ausdruck beruflicher Kompetenz, wenn etwa mein Apotheker für Weltoffenheit wirbt? Kann man es als als Dienst am Kunden sehen, wenn der Rewe in der Nachbarschaft eine Regenbogenflagge auf die Eingangstore klebt? Eigentlich will ich beim Apotheker oder im Supermarkt ja was ganz anderes: Weltanschauung in Pillenform oder in dünnen Scheiben ist es jedenfalls nicht, was ich dort erstehen möchte.

Verkaufen mit Anstand

Im Laufe der letzten Jahre habe ich mehrfach darauf hingewiesen, dass der Anstand, das Gute, Wahre und Schöne, zu einer plumpen Marketingstrategie umfunktioniert wurde. Kaum wurde das  moralistische aufgeladene Klima auf die Straßen der freitäglichen Republik getragen, warben Unternehmen damit, unglaublich klimafreundliche, klimaschonende oder gar klimaneutrale Produkte im Angebot zu haben. Ob das nun stimmte oder nicht, war letztlich völlig egal: Vermutlich handelte es sich oft auch bloß um einen klaren Etikettenschwindel. Aber Werbeleute wissen ja, dass Kunden belogen werden wollen. Also gibt man ihnen, was sie begehren.

Dann kam Corona und wieder wurde daraus Marketing für Unternehmen aller Art. Erst »warben« sie noch zögerlich damit, ließen sich von der Öffentlichkeit loben, weil sie ihre Läden nicht etwa auf Geheiß der Politik schlossen, sondern weil sie selbst es auch für nötig hielten: Das las man an den Türen nicht weniger Geschäfte seinerzeit. Später repräsentierte man Hygienepläne für Angestellte und Kunden, bei denen man den Eindruck haben musste, dass es da nicht um Sinn und Sicherheit ging, sondern darum als möglichst bemüht, möglichst wertschätzend angesehen zu werden. Unternehmensverbände übten bestenfalls verhalten Kritik an den Maßnahmen, teils unterstützte man den Regierungskurs sogar.

Dass nun mit dem Krieg in der Ukraine der nächste Komplex bereitsteht, der sich als Werbe- oder Imagestrategie anbietet, verwundert daher nicht wirklich. Man muss die Ereignisse und die moralisch aufgeladenen Themen halt nehmen und deuten wie sie fallen. Marketing ist ja letztlich nie etwas anderes gewesen, man muss den Verbrauchern etwas bieten, was über die Ware oder Dienstleistung hinausgeht. Ein porentiefes Weiß beispielsweise oder die neidischen Blicke der Nachbarn waren früher solche Nebenprodukte, die das Gekaufte mit einem bestimmten Lebensgefühl aufluden. Solche Narrative nähren einen Glauben: Nämlich dass die objektiv vergilbte Bluse dennoch weiß ist, weil es doch ein Versprechen war.

Die Ukraine-Flagge verspricht auch etwas: Sie fahren hier mit einem öffentlichen Nahverkehr durch ihre Großstadt, der moralisch einwandfrei ist und der Haltung zeigt. Bitte genießen Sie die Fahrt mit moralisch reinem Gewissen und steigen Sie nicht auf das Auto um. Noch was schwingt mit: Wir wissen, dass wir technisch schlecht aufgestellt sind, alte Züge anbieten, zu oft ausfallen, zu spät kommen und dass die Abteile dreckig sind. Aber wir bieten Ihnen was anderes an: Anstand.

Haltung ist Marketing

Gemeinhin wird heute ein anderes Wort für Anstand verwendet. Vermutlich auch, weil Anstand sich nach Großvater anhört. Und nach Knigge. Wer heute Anstand meint, sagt ganz oft Haltung. Den Begriff habe ich oben bereits als Synonym für den Anstand verwendet. Aber wenn man es recht betrachtet, sind Haltung und Anstand nicht dasselbe. Denn wer mit einer Haltung durchs Leben geht, muss gar nicht sittlich sein, wie es der Anstand vorgibt. Ein Milliardär etwa, der endlos Geld in Medien und Politik pumpt, um so die Gesellschaft vor der ihn grauenden Idee abzubringen, hohe Vermögen hoch zu besteuern: Der zeigt ja auch Haltung. Zumal, wenn er dann auch noch öffentlich auftritt und seine Vorstellungen vom schlanken Staat vertritt. Anständig ist er deswegen noch lange nicht. Eher im Gegenteil.

Dennoch – oder gerade deswegen? – hat sich die Haltung zum Modewort der letzten Jahre entwickelt. Journalisten weisen nicht etwa ihre berufsspezifische Professionalität aus, wenn sie etwas Positives über sich erzählen wollen. Nein, sie sagen, dass sie eine Haltung hätten. Claas Relotius‘ Artikel waren ja auch so beliebt, weil sie eine Haltung verinnerlichten. Die Branche war sich einig, dass seine Texte nicht sonderlich beschwingt geschrieben waren: Aber er vermittelte ein Weltbild. Und das hielt man für extrem wichtig. Journalistischer Anstand ist etwas ganz anderes als Haltungsjournalismus. Er hat was mit recherchierter Sauberkeit, Objektivität, Chronistenpflicht und unbestechlicher Beobachtungsgabe zu tun – übrigens auch mit Distanz zur Macht.

Haltung hat sich aber gemausert. Sie hat als Pseudoanstand in alle Ecken und Winkel der Gesellschaft hineingewirkt. Und die Marketingabteilungen haben schnell erkannt, dass man mit ihr punkten kann, ohne gleich dem Anstand verfallen zu müssen. Denn wer mit Anstand wirbt, der lügt in den meisten Fällen dreist – wer Haltung vermittelt, der sagt vielleicht nicht unbedingt die Wahrheit. Muss er auch nicht, denn Haltung hat auch mit Realitäten und dem, was man gemeinhin als wahr erachtet, nichts zu tun. Sie ist ein Gefühl, ein Lifestyle. Und letzterer wurde immer schon von der Werbeindustrie ausgeschlachtet.

In gewisser Weise ist Haltung eine ziemlich alte Werbemasche. Die Frage war ja stets: Wie hältst du es mit weißer Wäsche und strahlenden Gardinen? Oder: Wie hältst du es mit dem Sitz deiner Haare? Oder auch: Wie hältst du es mit dem Protzen? Wenn du es mit dem Aufschneiden hältst, dann kauf dir einen SUV und deine Nachbarn werden dir neidvoll nachschauen, wenn du aus Suburbia hinaus in die Welt fährst.

Ist Marketing Haltung?

Was soll denn schon dagegen einzuwenden sein, wenn man jetzt mit wichtigen, auch vernünftigen Themen wirbt? Schließlich sind wir alle Konsumenten, wir leben in einer kommerzialisierten Welt, in der wir nur als Käufer und Kunden wirkliche Freiheit erleben – jedenfalls dann, wenn wir sie uns auch finanziell leisten können. Wenn der homo consumens dort mit politischen oder gesellschaftlichen Themen abgeholt wird, profitiert am Ende doch jeder. Bei Linksliberalen gilt seit einigen Jahren: Der kritische Verbraucher macht den Markt besser, gerechter und fairer. Vorher hat man in diesem Milieu noch hinterfragt, ob Konsum alleine glücklich machen kann. Diese Frage beantwortet man heute nicht direkt mit Ja, man hat schließlich seinen Stolz – man umschifft eine etwaige peinliche Antwort einfach mit dem kritischen Verbraucher, der vielleicht nicht glücklich ist, aber als Käufer mit Haltung die Welt verändert.

Das ist natürlich ausgemachter Unsinn, denn Verbraucher sind im Regelfall dann kritische Konsumenten, wenn sie sich das auch leisten können. Leute mit kleinem Einkommen sind nicht kritisch, bei denen wird es höchstens kritisch – wenn am Ende des Lohns noch zu viel Monat übrig ist nämlich. Es ist blanker Snobismus, so zu tun, als sei es für jeden möglich, kritisch zu konsumieren. Außerdem ist es ein fataler Irrglaube, wenn man denkt, die hohlen Parolen der Werbung würden irgendwie einen offenen Diskursraum ersetzen. Nur weil jemand einen klimaschonenden Fernseher kauft, wird Klimaschutz hat nicht zum zentralen Kaufargument.

Haltung mag zum Marketing geworden sein – aber Marketing ist keine Haltung. Anstand schon gar nicht. Es geht letztlich nur um einen Anstrich. Greenwashing, Corona-Washing, Ukraine-Washing – die beiden letzten Begriffe verwendet keiner. Schade eigentlich. Wir wissen aus den Erfahrungen der letzten Monate, dass der Lack der Zivilisation sehr dünn ist. Er splittert schnell. Das Washing ist noch nicht mal ein Lack. Es ist eine wenige Mikrometer dünne Schicht von Politur. Ein Wisch – und alles verschmiert. Nachhaltig ist so ein Marketing nicht. Denn es ist hohl, arbeitet mit Slogans, verbreitet griffige Sätze ohne Wesenskern. Aber was ist am Klimawandel, an einer Pandemie oder einem Krieg ist Osteuropa mit drei Worten oder gar nur einem Schlagwort erklärbar?

Unternehmen, die sich im Fahrwasser von zeitgeschichtlichen Geschehnissen moralisch blitzeblank waschen, sind nicht plötzlich gut und anständig. Sie fischen nach Komplimenten, wollen Anerkennung. Ihre Haltung ist eine pure Imagekampagne. Oder wer glaubt wirklich, dass in der Vorstandsetage der Deutschen Bahn betroffene Menschenfreunde sitzen, weil vor Bahnhöfen die ukrainische Flagge gehisst wurde? Wer das glaubt, geht wohl davon aus, dass Kapitalismus ein anderes Wort für Humanismus ist. Wenn diese Art von Washing Sensibilisierung schaffen soll, sollte man sich Sorgen machen.

Der Totalitarismus des Haltungsmarketings

Womöglich ist es aber ungeschickt, diese Sorgen in den Konjunktiv zu setzen. Es gibt handfeste Gründe, warum man sich tatsächlich, hier und jetzt nämlich, sorgen sollte. Das Haltungsmarketing ist keine Randerscheinung mehr. Jedes Unternehmen zieht da mit: Von Supermärkten, Dienstleistern, Mobilunternehmen, Transportdiensten, Lieferservices, Metallbetrieben bis hin zu Onlineplattformen habe alle diese recht günstige Art des Werbens für sich entdeckt. Die Mitmache ist total – und ja, sie wirkt totalitär.

Aus der Imagekampagne der Unternehmen nährt sich der Eindruck des totalen Bekenntnisses, das man überall antrifft, in jeder Nische, jeder noch so unbeleuchteten Gasse. Man entkommt dem nicht mehr, wird eingeschworen und indoktriniert – und soll Schwüre ablegen und andere auf Linie bringen. Unpolitische Zeitgenossen gab es immer. Sie kümmerten sich nicht ob die zentralen Fragen des Zusammenlebens, nicht ums politische Zeitgeschehen. Auch das erlaubt eine Demokratie schließlich. Bis vor einigen Jahren konnte man sogar noch so unpolitisch in den Tag hineinleben. Der Einkauf war kein Staatsakt im wahrsten Sinne des Wortes. Er war noch die bloß Beschaffung von Dingen des Alltags. Heute ist so ein unpolitisches Dasein ja kaum noch denkbar. Keiner entkommt den Credos des Augenblicks. Jeder wird erreicht, berieselt und bearbeitet.

Dieses pervertierte Marketing mit der Haltung wirkt im Grunde so auf die gesamte Gesellschaft, wie ein zentralisiertes Propagandaministerium. Nur eben viel glatter und wesentlich polierter, denn niemand drückt die Propaganda gegen einen entgegen gerichteten Willen durch. Es geschieht freiwillig, vorauseilend und in der munteren Erwartung, dass das Mitmachen und Mitlaufen einen Mehrwert für alle erzeugt: Für die Unternehmern, die Konsumenten und am Ende sogar für den autoritären Feudalkapitalismus.

Diese Haltung, von der jetzt alle reden, ist also genauer betrachtet nichts als ein Totalitarismus der Krämerseelen – und der Influencer und Imagelinge in den Netzwerken. Er engt den Diskursraum ein und erobert alle gesellschaftlichen Räume, macht weitergehendes Denken schwieriger und zermürbt kritische Zeitgenossen. Ein autoritärer Staat stört diesen Totalitarismus nicht sonderlich, ist aber andererseits nicht unbedingt notwendig, wenn die Unternehmen »Staat machen«.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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niki
niki
2 Jahre zuvor

Ist schon interessant was heute alles als Frieden (ein 8 Jahre lang andauernder Bürgerkrieg zwischen zwei Volksgruppen), freiheitlich (massive Unterdrückung der russisch-stämmigen Bevölkerung) und Demokratie (ERNSTHAFT?!? —> hochgradig korruppte Oligarchie und waschechte Nazis nicht nur als offiziellen Kampfverband in der ukr. Armee) gedeutet wird um uns auf eine Linie gegen Russland zu bringen…

aquadraht
aquadraht
2 Jahre zuvor
Reply to  niki

mal wieder „Awaiting for approval“. Da hat jemand was gegen mich 😉
https://www.neulandrebellen.de/2022/04/die-totale-haltung/#comment-105822

Last edited 2 Jahre zuvor by aquadraht
Clarisse
Clarisse
2 Jahre zuvor

Das nenn ich endlich mal ne vernünftige Haltung ! 😉

Leider ist die Dummheit der Menschen unendlich, das sieht man gerade wieder an den Kriegsdemonstrationen. Da zeigen die Menschen Haltung und demonstrieren gegen den Krieg in der Ukraine aber denken nicht weiter darüber nach, weil sonst würden sie erkennen das sie damit eigentlich gegen ihren eigenen Staat demonstrieren … wie die Reichsbürger.

Es stimmt einen mittlerweile nostalgisch wenn man Worte wie Tugend oder Anstand hört, damals wars …

Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

Manche haben gar keine Haltung mehr: habe gerade einen Kommentar auf wdr5 gehört, in dem der Kommentator erzählte, was alles passieren müsste, wenn „Russland durch den Vernichtungskrieg in der Ukraine näher an die NATO herangerückt.“ (sic!)

Das kann man sich nicht ausdenken, da müssen ganz schlechte Drogen beim Sprecher im Spiel sein.

Falls den Kommentar jemand findet, bitte mal einen Link dazu.

Tatzeit: ca 7:50, WDR5

Nachtrag:

Hier ist der Kommentar.

Aber Vorsicht: könnte Brechreiz verursachen!

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-morgenecho-kommentar/audio-waffen-fuer-die-ukraine-deutschlands-gefaehrliches-zaudern-100.html

Last edited 2 Jahre zuvor by Wütender Bürger
Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

@Wütender Bürger

Du meinst wohl diesen Kommentar:

https://www1.wdr.de/mediathek/audio/wdr5/wdr5-morgenecho-kommentar/audio-waffen-fuer-die-ukraine-deutschlands-gefaehrliches-zaudern-100.html

Was für eine Flachpfeife, was für ein Erfüllungsgehilfe transatlantischer Allmachts-Phantasien.
Solchen Leuten gehören alle Zähne gezogen, damit man ihr Genuschel nicht mehr versteht.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Ich hätte da noch was, was Brechreiz auslösen könnte :
Auf der Seite der Sportschau gibt es einen Artikel „Historikerin : ‚Im sowjetischen Fußball
waren die ukrainischen Spieler überlegen‘ „. Vielleicht war das sogar der Fall, ich weiß es nicht. Aber das ist geradezu ein Paradebeispiel für ‚Haltung‘. Bei solchen Artikeln wird
mir einfach nur noch schlecht. Schaffen die eigentlich noch was anderes als Propaganda ? Wie kann man da noch in den Spiegel schauen ?
Nur am Rande : auf der gleichen Seite wurde darüber berichtet, daß ein Bundesligaspiel
kurzfristig unterbrochen wurde, um einem Spieler das Fastenbrechen (Ramadan) zu
ermöglichen. WTF ??? Das nennt man dann wohl woke. Ich meine, jeder kann von mir aus seiner Religion (ich lasse Chrissie ja auch ihr Spaghettimonster…) nachgehen, aber
dann muss man auch so konsequent sein und sich für ein solches Spiel nicht nominieren
lassen. Ist die ganze Welt eigentlich nur noch verrückt ?
Sich den größten Schwachsinn einreden lassen, jahrelang mit Schleimbeutel vor der Fresse rumlaufen und es zulassen, daß man ständig weiter belogen und betrogen wird.
Meine Herren, die Welt ist echt aus den Fugen…

Rudi K
Rudi K
2 Jahre zuvor

Danke für den Artikel. Ich sehe den Unterschied zwischen Anstand und Haltung folgendermassen:

Anstand sagt aus wie man sich zu einem Sachverhalt äussert. Also ob man respektvoll mit dem Diskussionspartner umgeht.

Haltung sagt aus welche Ansicht man vertritt.

Gerade das Hervorheben der Haltung „moralisiert“ in einer kontroversen Diskussion die Ansichten und macht dabei die eine Ansicht als vertretbar und die andere Ansicht als nicht vertretbar.

JW
JW
2 Jahre zuvor
Reply to  Rudi K

Ganz deiner Meinung, Rudi K. Ich fürchte sogar, dass Haltung als – quasi – Waffe benutzt werden kann um eine „moralische Umkehr“ der Gesellschaft zu bewirken. Auf die heutige Zeit bezogen: Abkehr von sozialem, tradierten Verhalten in der Gemeinschaft. Ein gutes Beispiel einer „moralischen Umkehr“ liefert M. Houllebecq in Vernichten (Super Tipp, Roberto, danke): Nicht der kapitalistisch geprägte, mies funktionierende Pflegebereich wird angeprangert, sondern die Familie, die den Vater davor beschützt, also zutiefst „menschlich“ (be)handelt.
Eine „moralische Umkehr“ ist meines Erachtens auch das Thema folgender Aufregung:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=82846
Uns werden in naher Zukunft also wohl noch viele Haltungs-Attacken um die Ohren fliegen, wie auch immer. Dazu: Argumentum ad hominem, das lernen sie alle ganz, ganz schnell – leider. Was für ’ne Zeit . . .

ChrissieR
ChrissieR
2 Jahre zuvor

Guude!

Auch ich hatte letztens so ein „Schock“-Erlebnis- und zwar bei meiner Entenwerkstatt! Der Chef, wir sind schon lange befreundet, schockt mich aber immer öfter….Er propagiert nicht nur die Spritze und trägt FFP2 auch wenn er nix am Auto schleift…nein, neulich lagen auf dem Empfangstresen Dutzende gelb-blaue Pro Ukraine Flyer.
Ich hab nix gesagt, er kennt ja auch schon meine Meinung z Thema Corona.
Bin daraufhin dann mal zu ner anderen 2CV Werkstatt gegangen, die kenn ich aus früheren Zeiten…der Chef dort ist total Ideologiebefreit und hat auch nur fachspezifische Prospekte ausgelegt.
Ich möchte ja auch nur ein Ersatzteil kaufen oder nen TÜV Termin ausmachen …und zwar ohne irgendwelche unterschwelligen Belehrungen!

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Ja, v.a. dieses permanent ungefragt seine ‚Haltung‘ demonstrieren und seine ’noble
Gesinnung‘ wie eine Monstranz vor sich her schieben.
Aber wag es mal, das kritisch zu hinterfragen. Dann kann es schon mal zu einem nicht
ganz so noblen Verhalten kommen…

ChrissieR
ChrissieR
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

….ich hatte mal vor zig Jahren auf meinem dienstlichen Busfahrerkoffer eine Atomkraft-Nein Danke! Aufkleber. Irgendein Fahrgast hat sich darüber schriftlich beschwert, das wäre politische Meinungsäusserung auf einem Dienststück! Ich musste den Kleber also entfernen…hab ihn durch den Kleber “ Ein Herz für Arschlöcher!“ ersetzt…

Pen
Pen
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Allein die Idee, einen öffentlichen Bus für Deine bevorzugten Aufkleber zu benutzen…pfiffig! ;- )

Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Ich habe bereits den Newsletter eines Veranstalters für elektronische Tanzmusik abbestellt, wobei ich doch an der elektronischen Musik besonders das verbindende Element schätze, das, wie ich glaube, aus dem Nichtvorhandensein sprachlicher Botschaften resultiert.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Jep, der Artikel beschreibt die aktuelle (bzw. eigentlich schon recht lang vorherrschende)
Situation recht zutreffend. Bis auf einen Satz :

 Leute mit kleinem Einkommen sind nicht kritisch

Das ist ein Vorurteil. Da ist dir wohl deine Haltung dazwischen gekommen. 😉

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

Darf ich auch mal Haltung zeigen ?
Aus aktuellem Anlass möchte ich noch einmal betonen, wie sehr mich diese untalentierte, verlogene und heuchlerische Laiendarstellerin Ursula anwidert. 🤮🤮🤮
So, jetzt fühle ich mich besser…

Pen
Pen
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

ein ganz kleines licht 🪔

Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  Pen

PEN, eher nicht

Pen
Pen
2 Jahre zuvor
Reply to  Aline.Bill

glaube auch, da lag ich falsch

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

Ich meinte es rein auf den Boykott bezogen: Wenn ich am Ende des Tages 2,89 Euro übrig habe, hole ich mir mein Hackfleisch bei Penny und nicht beim Metzger.

Uwe Borchert
Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

Na ja … ich verzichte generell auf Hackfleisch. Aber im Allgemeinen muss ich so wie so auf meine (nicht mehr so) schlanke Linie achten. Trotzdem würde ich den finanzfernen Schichten nicht automatisch unkritisches Bewusstsein vorwerfen. Aber das danach handeln muss man sich erst mal leisten können. Unsere Bonzen und Bonzetten schwurbeln, kreischen und hüpfen da in ihren Biotopen, Filterblasen und Echokammern von von leistungslosem Einkommen wohlgenährt und jedem Wissen unbeschwert auf dem virtuellen Trampolin … Also pass’ gut auf Dich auf, dass Du nicht doch durch die übermächtige Propaganda in so eine intellektuelle Notlage reingezogen wirst. Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwer das Widerstehen ist und wie viele Fallen uns da gestellt werden.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  Uwe Borchert

Sehr gut !
Habe in meinem Leben oft Phasen gehabt, in denen ich finanziell ziemlich zu knapsen hatte. Es war mir trotzdem wichtig, mir im Rahmen meiner Möglichkeiten ‚gute‘ (und v.a. Bio-) Produkte zu besorgen.
‚Finanzferne Schichten‘ ist auch schön. Davon gibt es mehr, als man denkt.
Wenn man dabei einen saufenden, kettenrauchenden, bildungsfernen und seine Kinder vernachlässigenden Couchpotatoe im Kopf hat, könnte man schon mal
an unkritisches Bewußtsein denken. Die dürften allerdings den geringsten Anteil
ausmachen. Der weitaus größte Teil dürfte aus alleinerziehenden Müttern (oder
Vätern), Rentnern, Migranten und Leuten wie mir bestehen. Oder (wahrscheinlich der allergrößte Teil) aus chronisch unterbezahlten Arbeitern.

Pen
Pen
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

Bio, weil nährstoffreicher und deshalb letztlich preiswerter, ist sinnvoll, gerade bei kleinem Budget.

Last edited 2 Jahre zuvor by Pen
Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Ja, genau. Ich finde, das schmeckt man auch i.d.R. Es sei denn, daß es von
irgendwelchen Konzernen in Massen produziert bzw. ‚abgeerntet‘ wird.
Das ist dann aber auch kein wirklich ‚gutes‘ Produkt. Auch konventionelle
Produkte können ja durchaus sehr hohe Qualität haben (entsprechend der
Herangehensweise).

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Klar. Deswegen war meine Bemerkung auch nur halbernst gemeint…

ChrissieR
ChrissieR
2 Jahre zuvor

Der neueste Hit aus Mainz von der Barbarossa-Bäckerei: Der Ukraine Amerikaner für 2 Euro, 1Euro davon Spende, der würde „scheisse“ schmecken, wie mir ne Freundin mitteilte! Ich würde lieber Scheisse fressen als in dieser Bäckerei noch irgendwas zu kaufen!!!

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Ukraine-Amerikaner? Auch Selinskyj genannt.

Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor

Die Ukraine wird immer mehr zum Bauernopfer
Schnell trennen, bevor die Blutpolka immer weitergeht

niki
niki
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Da wächst zusammen was zusammen gehört…^^

ChrissieR
ChrissieR
2 Jahre zuvor
Reply to  niki


…ich glaub, ich back mal selber sowas und male in grosses „Z“ drauf…😁

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Der original Zappenduster-Amerikaner, wenn aus der Gasleitung nur noch Luft kommt oder ist das dann der Zobel-Keks, weil wir uns nachsten Winter warm anziehen müssen? 😉

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Ich bin kein Fan der Russen oder Ukraine
Wir müssen nur eigenen Interessen folgen
Deutschland Framkreich Italien Spanien Belgien da liegt die Wahrheit

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  Aline.Bill

@Aline Bill

Die Wahrheit liegt in einem Europa ohne Ami-Diktat, mit Russen und Ukrainern.

PS: Kann es sein, dass Anton seine Testikel weggegendert hat?

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

So, Liebelein, jetzt reicht’s. Ich rufe schon mal den Verfassungsschutssss an.
Und Chrissie melde ich auch direkt mit. Was für eine Saubande. Einfach
verbotene Buchstaben ssssu benutssssen. Mein Schaaatsssss…Gollum, gollum…

Uwe Borchert
Uwe Borchert
2 Jahre zuvor
Reply to  ChrissieR

Schön! Sind da auch Blutspritzer drauf? Sieht so aus. Passt doch perfekt zu den letzten 8 Jahren Krieg und NATOderfahrung in der Ukraine?

aquadraht
aquadraht
2 Jahre zuvor

Mal zu bedenken zu geben, mit was man sich da „solidarisieren“ soll: mit einem Regime, das Kriegsgefangene foltert und ermordet, in dem hunderte, wenn nicht mehr, in den letzten Wochen verschwunden sind, alle Oppositionsparteien ausser den rechtsextremen verboten sind, Menschen an Pfähle gebunden, entkleidet und ausgepeitscht werden.

Folgender Text, von einem oppositionellen ukrainischen Kanal an die Leute in Russland gerichtet, sollte zu denken geben (Original in Russisch und englische Maschinenübersetzung):
Только последний месяц я чётко и ясно стал понимать, как это быть заложником у своей власти. И теперь прекрасно понимаю чувства немцев, несогласных с приходом Гитлера, но абсолютно ничего не могущих с этим поделать.

Зеленскому абсолютно плевать на территориальные и человеческие потери. Его задача сейчас состоит в том, чтобы нанести максимальный ущерб России любыми своими действиями. А мы тут, люди в Украине – всего лишь пыль на сапогах солдат.

Страшно. Но страшно не от возможной смерти. А страшно от безысходности в нацистском режиме. Ты или должен стать такими как они, или погибнешь внутренне занимаясь постоянно двоемыслием, а потом и физически, когда всё равно тебя вычислят и обвинят в нелояльности. А дети уже сразу растут дебилами в бандеровской парадигме.

Вы там в РФ часто троллите свою власть, и есть за что. И бюрократы, и откровенные дебилы на местах, и коррупционеры. Но иметь такую власть, как наша, я б не пожелал никому.

It is only in the last month that I have clearly and clearly begun to understand what it is like to be a hostage to my power. And now I perfectly understand the feelings of the Germans who disagree with the arrival of Hitler, but absolutely nothing they can do about it.

Zelensky absolutely does not care about territorial and human losses. His task now is to inflict maximum damage to Russia by any of his actions. And here we are, people in Ukraine – just dust on the boots of soldiers.

Fearfully. But it’s not scary from possible death. And it’s scary from hopelessness in the Nazi regime. You either have to become like them, or you will die internally by constantly engaging in doublethink, and then physically, when you will still be calculated and accused of disloyalty. And the children immediately grow up to be morons in the Bandera paradigm.

You often troll your power there in the Russian Federation, an there is something for that. And bureaucrats, and outright morons on the ground, and corrupt officials. But I would not wish anyone to have such power as ours.

https://t.me/OpenUkraine/13091

kjuelo
kjuelo
2 Jahre zuvor

Das sind verabscheuungswürdige Menschen, dass einem nur noch die Worte fehlen.
Mich macht das… ach egal. Die gehören einfach nicht zu meiner Spezies.

Last edited 2 Jahre zuvor by kjuelo
Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  kjuelo

Keine NATO Mitgliedschaft der Ukraine
Besser das Land trennen

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  Aline.Bill

@Aline Bill

Uuuups, hat da Anton etwa seine Knollen weggegendert?

Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Bist Du gegen die Trennung? Sukram will nur gegen die Russen schreiben, ich möchte eine starke Partnerschaft in Europa

Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  Aline.Bill

Dir sind die Russen, gilt auch für Pen usw. näher als die Spanier oder Ösis
Ist bei mir nicht so, außer St Petersburg wäre Russlnd für mich nicht interessant, es geht um unser Interesse, mehr nicht

Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  kjuelo

Aus den Niederlanden gab es schon eine Antwort auf die Dame

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  kjuelo

@kjuelo

Das ist unsere Spitzen-Werbeträgerin für Haarspray in der EU.

Morgens 9.00 Uhr- Kiew – Rede bei Volkssturm – die Frisur hält – Drei-Wetter-Taft. 🙂

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
Aline.Bill
Aline.Bill
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Die Russlanddeutschen , früher von der CDU ins Land geholt, sind nicht gerade für ihre Friedferttigkeit im Knast bekannt.Bei allem Respekt.
Scholz sollte sich mit Frankreich, Italien, Belgien, Spanien treffen, nicht mit dem engl Horroclown

kjuelo
kjuelo
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Danke!

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  kjuelo

Zeigefinger nach oben ? Machen das nicht normalerweise die Leute vom IS ?
Das würde so einiges erklären…die ist ja noch verschlagener, als ich gedacht hätte…

kjuelo
kjuelo
2 Jahre zuvor
Reply to  kjuelo

Persönlich fände ich die folgende Resozialisierungsmaßnahme für Frau von der Leyen fair: Sie muss zwei Jahre lang mit ihrem Ehepartner in einer Zwei-Zimmer-Plattenbauwohnung leben und, Achtung jetzt wird es wichtig: zum ersten Mal in ihrem Leben: ohne Putzfrau! Das heißt, sie muss ihre eigene Scheiße und die Scheiße ihres Mannes selbst aus der Toilette putzen.
Und dann, nach den zwei Jahren, darf Frau von der Leyen über die Bezahlung von Putzfrauen entscheiden.
Klingt irgendwie ganz gut und richtig, oder?

Last edited 2 Jahre zuvor by kjuelo
Uwe Borchert
Uwe Borchert
2 Jahre zuvor
Reply to  kjuelo

Das klingt erst mal nach Sippenhaft. Ohne rechtskräftiges Urteil für den Mann würde ich das ablehnen. Aber selbst mit rechtskräftigem Urteil wäre ich da sehr skeptisch ob das nicht gegen Folterverbot gemäß Menschenrechtskonvention verstößt. Die zwei Jahre Coronoia haben moralische und ethische Grundlagen unserer Gesellschaft schwer zerstört.

Wütender Bürger
2 Jahre zuvor

Könnte es sein, daß sich bei den „Qualitätsmedien“ doch so langsam ein Fünkchen Zweifel an der offiziellen Wahrheit regt?

https://www.zdf.de/dokumentation/zdfinfo-doku/wer-ist-wolodymyr-selenskyj-umstrittener-politiker-gefeierter-kriegsheld-100.html

Das Attribut „umstritten“ in dem Titel stimmt mich nachdenklich.

Last edited 2 Jahre zuvor by Wütender Bürger
Anette S.
Anette S.
2 Jahre zuvor

Heute in den dritten Fernsehprogrammen in Verbrauchersendungen(!!), „Markt“ und wie sie sonst alle heißen, Russlandbashing ( Thema: Gas) und Ritter Sport Bashing vom Feinsten. Wenn das alles nicht orchestriert ist, fresse ich einen Besen.

Corinna
Corinna
2 Jahre zuvor

So ist es, es hat gelernt, ohne Dirigenten zu spielen. Weshalb wir diese Lawine leider nicht mehr aufhalten können.

Anette S.
Anette S.
2 Jahre zuvor

und die nächste Frage, die daraus folgt: was wäre beängstigender??

TWASBO
2 Jahre zuvor

Lieber Roberto, deinen klarsichtigen Beitrag möchte ich ergänzen um ein weiteres penetrantes Beispiel von Propaganda: https://oliverdriesen.de/werbewahnsinn/lerne-lesen-mit-jcdecaux/
Grüße, ein Rebellenfreund

Uwe Borchert
Uwe Borchert
2 Jahre zuvor
Reply to  TWASBO

Das erinnert mich an die Kampagne „Du bist Deutschland“. Damals wurden auch die in der Krise unterbeschäftigten „Kreativlinge“ mit dieser Aktion beschäftigt. Da gab es auf der DA einen kurzen Artikel dazu. Der war sehr erhellend.

Ausgabe: Nov/Dez 2005
Titel: Bist Du Deutschland
Seiten: 1 und 6
Autor: Heiner Stuhlfauth

Hausaufgabe: Das PDF findet man noch im Internet: direkte_aktion_172.pdf

Auf der Seite 6 findet man dann den Hinweis auf die Beschäftigungstherapie für die Kreativlinge in der Krise nach dem Zusammenbruch den neuen Marktes. Passt irgendwie auf die Neuzeit? Statt Neuer Markt die Coronoia … unterbeschäftigte Kreativlinge … dann irgendwass mit Nationalismus … Diese Arbeiten können ggf. als Spenden von der Steuer abgesetzt werden? Klingt irgendwie nach Remake?

AlienHST
AlienHST
2 Jahre zuvor

Der allgegenwärtige Haltungsterror ist zutiefst totalitär, und es ist heute hochinteressant, Hannah Ahrendt zu lesen. Sie wird bestimmt bald weggecancelcultured. 2020 sagte mir ein Studienleiter eines evangelischen Pastoralkollegs: „Wir haben keine Religion! Wir haben eine Haltung!“ Genau diesen Irrsinn spürt man seit einigen Jahren an allen Ecken und Enden der ehemaligen Zivilisation. Neopuritanismus, Bekentnis- (oder Distanzierungs-)Forderungen an jeder Ecke, Kontaktschuldargumente, totlaitäre Ausgrenzung, das Ende aller Grauzonen, aller Ironie, aller Lebensklugkeit… Robert Pfaller, lohnender Autor, stemmt sich seit Jahren dem säkularen Puritanismus, dem Terror der Selbstgerechtigkeit entgegen. Oder dieser moderne Ablaßhandel: Ich zahle freiwillig mehr für eine Flugreise, in die Kasse des Luftfahrtkonzerns – kein einziger Cent ist für den Naturschutz. Aber ich reise „mit gutem Gewissen“. Es ist allerhöchste Zeit, die Gnadenlehre der Reformation wieder auszupacken!

QuerdenkerOhnePLZ
QuerdenkerOhnePLZ
2 Jahre zuvor

Danke! Diese Zusammenfassung (insbesondere der letzte Absatz) spricht mir aus der Seele.
Ich könnte jedes mal kotzen, wenn ich an allen denkbaren und undenkbaren Stellen meines Alltags mit dieser ekelerregenden Propaganda genervt werde. Am liebsten würde ich jede Institution, die sich daran beteiligt, boykottieren. Nur hätte ich dann halt leider keine Möglichkeit mehr, Nahrungsmittel zu erwerben, Geld zu erwirtschaften oder mein Auto zu tanken.
Joseph Goebbels wäre neidisch auf die Propaganda-Dichte in unserer heutigen Gesellschaft.

Last edited 2 Jahre zuvor by QuerdenkerOhnePLZ
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