Angst ist undemokratisch

Angst ist kein guter Ratgeber, sagt ein Sprichwort. Dieser Spruch ist allerdings viel zu passiv: Denn Angst raubt das Selbstbewusstsein, lähmt und macht handlungsunfähig. Das gilt nicht nur für Einzelpersonen, sondern in ganz besonderer Weise für Gesellschaften.

Na, schon Angst vor der Delta-Variante? Oder besser gleich vor Lambda? Man weiß heute gar nicht mehr, welche Angst man priorisieren sollte. Es geht ja so schnell. Noch als der Inzidenzwert sank, erklärten uns schon die üblichen Expertenverdächtigen, dass man besser schon mal auf eine neue Angst vorbereitet sei. Denn es komme nochmal knüppeldick. Lockdown nicht ausgeschlossen. Wer jetzt vernünftig bleibe und sich an diversen Lockerungen nicht beteilige, so sagten sie, der mache es genau richtig. Denn man weiß doch: So voller Angst zu sein, das lebt man am besten alleine zuhause aus. Vereinsamung tut jeder verängstigten Psyche besonders gut.

Seitdem diese Pandemie unser Leben abgewürgt hat, wurde massiv mit der Angst gearbeitet. Die Bundesregierung legte sogar wert darauf, die Angst zu einem Alleinstellungsmerkmal der von ihr bestellten Experten zu machen. Sie sollten verängstigen, damit die Leute die Gefahr ernstnehmen. Denn Angst sei ein guter Ratgeber. Das deutsche Sprichwort, das das Gegenteil behauptet, war sicherlich nur so eine Verschwörungstheorie aus dem Volksmund. Und wir kennen alle jemanden, der besonders viel Angst hat, oder nicht? Plötzlich laufen Leute, die wir früher noch als autonome Wesen einschätzten, auch frühmorgens doppelt maskiert durch verlassene Straßen. Oder kapseln sich völlig ab. Bei Twitter bettelte eine Lehrerin: »Nehmt uns die Schnelltests für die Schüler nicht weg. Wir brauchen ein bisschen Sicherheit.« Überall nur noch Angst.

Angstmache ist demokratiefeindlich

Seit anderthalb Jahren leben wir nun so. Am Anfang war es die Angst, selbst zu erkranken oder dass sich ein Familienmitglied mit dem Virus infiziert. Aber wenn wir ehrlich sind, dann war diese klassische und konkrete Angst vor Krankheit bald einer eher abstrakten gewichen. Wir ängstigten uns vor Messwerten, Zahlen und Prognosen. Vor dem, was immer die gleichen Expertendarsteller in immer den gleichen Expertendarstellerrunden von sich gaben. Die Angst zu erkranken trat in den Hintergrund, plötzlich fürchtete man sich vor Menschen, vor den Anderen, vor Kontakten, vor Gesichtern ohne Maske.

Die Angstformen nahmen Versatzstücke an, die man als Gefahr interpretierte – und zwar nur als Gefahr und nicht mehr als Chance oder Lebensinhalt. Im Zuge dieser Angstverschiebung fing man auch an, die Debattenkultur als Gefährder zu deklarieren und vor Diskussionen Angst zu bekommen. Über Vorgehen und Geschehnisse zu reden, eigentlich die Grundessenz eines demokratischen Diskurses, wurde nun zu etwas, was man nur noch behutsam durfe – wenn überhaupt. Denn man wollte niemanden unnötig Angst machen. Schweigen war plötzlich demokratisches Gold. Wer das ignorierte, wurde schnell zum gefährlichen Zeitgenossen ernannt, zur unerwünschten Person. Es gibt einige Schauspieler und Kreative im Land, die könnte man diesbezüglich mal fragen, die hätten was zu erzählen.

Die Demokratiefeindlichkeit war von Beginn der Pandemie an im Krisenmanagement angelegt. Das Worst-Case-Szenario war stets die Grundlage aller Entscheidungen. Wer das runterkochte und deeskalierte, galt sofort als gefährlich, als jemand, der den Ernst der Lage nicht verstehe und die berechtigte Angst unterwandere. Daher gab es auch niemals ein Expertengremium, das sich austauschte. Das Angstkalkül ließ so eine Runde gar nicht zu. Da wären Meinungen und Ansichten aufeinandergeprallt. Und das öffentlichkeitswirksam. Das hätte Verwirrung gestiftet. Innerhalb des Angstkomplexes ist Verwirrung jedoch gar nicht erwünscht. Denn sie könnte verunsichern und die Angst besänftigen. Das macht den Angstmachern widerum Angst.

Langfristiger Minderwertigkeitskomplex

Wir scheinen uns gesellschaftlich auf die Angst verständigt zu haben. Ohne sie, so glaubt man wohl, ist ein pandemisches Krisenmanagement nicht denkbar. Standards von einst, Selbstbewusstsein oder Diskussionsbereitschaft, wurden als entbehrlich deklariert. Sie hemmen die Angst – und Angst ist genau das, was wir nun brauchen. Die Angst widerspricht demokratischen Standards. Die suggerieren nämlich, dass Menschen ihr Schicksal in die Hand nehmen können, sagen können was sie wollen oder nicht wollen. So eine Haltung ist eine Zumutung für alle, die der Angst den höchsten Stellenwert des Augenblicks einräumen.

Wir debattieren daher nicht mehr, nehmen nur noch hin, nehmen zur Kenntnis. Wie gelähmt diese Gesellschaft doch ist! Falls doch mal Unverständnis auftritt, forciert man die Angstmache – und schon ist die Debattenlaune verflogen. Gegen den eingeschlagenen Kurs aufzumucken, unterlässt man lieber aus ängstlichen Gründen. Denn was, wenn es wirklich einen Grund zu grenzenlos Angst gibt? Dann ist es besser, es hinzunehmen, die Angst wirken zu lassen. Es sind exakt solche Prozesse, die gemeint sind, wenn man sprichwörtlich darauf zurückkommt, dass man gelähmt sei vor Angst. Die Angststarre ist nicht nur ein Problem von Einzelnen, wir sehen nun, dass ganze Gesellschaften sich ihr hingeben können.

Blinder als blind ist der Ängstliche, hat Max Frisch mal gesagt. Wir sind so blind geworden für demokratische Standards, weil sie nicht mehr in unseren Angstmodus passen. Angst ist ein Demokratiezersetzer, sie mehrt den kollektiven Minderwertigkeitskomplex und vermittelt den Menschen, sie seien nicht mehr in der Lage, richtig zu entscheiden. Die Angst ist die Ressource von Diktaturen – in Demokratien verursacht sie stets lediglich Momente, für die sich aufgeklärte Gesellschaften hernach schämen müssen. Je länger der Zustand andauert, je länger sie uns in Angst ausharren lassen, desto mehr geht uns die Fähigkeit verloren, jemals wieder demokratische Grundeigenschaften anzueignen. Diese Angst ist langfristig angelegt. Sie ist eine erfreuliche Nebenwirkung aus Sicht der Angstmacher.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Jau
Jau
2 Jahre zuvor

Danke.
Bei der Gelegenheit möchte ich auf den Umstand hinweisen, dass bei
https://wissenschaftstehtauf.de/
immer noch Aufrechte hinzukommen. Insbesondere möchte ich auf Dr. Dykta hinweisen, der auch einmal im C-Ausschuss zugeschaltet war. Er ist der operierende Arzt, der Ramona Klüglein das Leben rettete

Percy Stuart
Percy Stuart
2 Jahre zuvor

Nu ja, die Angst vor der Totalitarismusepidemie ist ja auch berechtigt, nur hilft das wie Onkel Roberto schön angesprochen hat ja nicht weiter. Wir sind eine infantile Gesellschaft wo jeder versucht aus Angst selbstständiges Denken zu vermeiden, von selbstständigem Handeln ganz zu schweigen. Das wurde uns so beigebracht und so wandeln wir wie Kafka’s Joseph K. durchs Leben und halten uns vor Angst an noch so kleine Bürokratieregeln ohne sie zu hinterfragen. Das betrifft leider alle, auch die Reichen und Mächtigen die uns „regieren“ wollen durch die alternativlose Bürokratiediktatur für die das „Weiter so“ die Angst vor dem Versagen überdecken soll. Sie müssen die Massen kontrollieren weil sie Angst davor haben den Menschen zu vertrauen, zu recht, nur sind sie selber dafür verantwortlich. Dazu kommt noch die Digitalisierung der Dummheit die uns noch weiter zurück geworfen hat, die Angst davor nicht dazu zu gehören zu den gesichtslosen Influenzern. Was wir brauchen ist wieder ein starker Führer. Was wir brauchen ist wohl eine Massentherapie … vielleicht ist Alkohol doch eine Lösung 😉

Cetzer
Cetzer
Reply to  Percy Stuart
2 Jahre zuvor

„infantile Gesellschaft“

Durch Überalterung alterskindisch geworden?

„alle, auch die Reichen und Mächtigen“

Die fühlen sich schon als (Halb-)Götter¹, obwohl sie auch nur mit reichlich abgestandenem Wasser kochen.

„vielleicht ist Alkohol doch eine Lösung „

Nicht für mich. Im Slawischen (Polnisch/Russisch ?) gibt es eine sinngemäße Redensart: So verzweifelt, demoralisiert. entgeistert…, dass auch Alkohol nicht mehr hilft.

¹Ausnahme Elon Musk: Obergott

Percy Stuart
Percy Stuart
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Werden sie nicht kindisch 😉 Wie die infantile Gesellschaft entstanden ist kann man sehr gut im Klassiker „Wir amüsieren uns zu Tode“ von Neil Postman nachlesen; Stichworte u.a. Informationshäppchen und Nachrichten-Entertainment. Bei ihm ging es nur um TV, aber das Interwebs hat das latürnich noch verstärkt.

Brian
Brian
Reply to  Percy Stuart
2 Jahre zuvor

Hey, da erwähnt jemand den Klassiker, den wir damals in der Schule durchgenommen haben (man soll es kaum glauben).

Cetzer
Cetzer
2 Jahre zuvor

„Das Worst-Case-Szenario war stets die Grundlage aller Entscheidungen.“

Galt erstaunlicherweise nie für (Angriffs-)Kriege. Auch beim größten Impf-Experiment aller Zeiten gilt: Augen¹ zu und durch!

„hernach schämen müssTen.“

Merkel, Lauterbach usw. haben alle schon Kurse in Japan gebucht: Tränenüberstömtes Entschuldigen mit Nervenzusammenbruch + Seppuku für Oligarchen

Meine sehr persönliche Bilanz dieses guten Artikels per <CTRl>-F
Angst: 48 (ohne Grafik und zukünftige Angsthäppchen)
Tod: 0
Zahnarzt: 0

¹Scheuklappen?

Last edited 2 Jahre zuvor by Cetzer
Heldentasse
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Wer die heilige Sumpfung, die uns alle so oder so befreien wird, so dermaßen schmäht, ist doch ein Nazi, vor dem man große Angst hat.

Heldentasse
2 Jahre zuvor

Auch wenn es nur einer aus der Echokammer ist. Diesen Artikel kann ich (fast) voll umgänglich unterschreiben.

Die Angst ist die Ressource von Diktaturen – in Demokratien verursacht sie stets lediglich Momente, für die sich aufgeklärte Gesellschaften hernach schämen müssen.

Hier bitte ich um Aufklärung:
) Wo gibt es aufgeklärte Gesellschaften? Unsere als Glanzstück der Gegenaufklärung kann ja nicht gemeint sein
) Wie schämt sich eine Gesellschaft, bzw. ist „schämen“ nicht eine emotionale Eigenschaft von In­di­vi­du­en?
) Wo in nähere Vergangenheit hat sich eine PolitikerIn für ihre Taten, vielleicht sogar fürs Angst machen, geschämt?

Percy Stuart
Percy Stuart
Reply to  Heldentasse
2 Jahre zuvor

„Wie schämt sich eine Gesellschaft, bzw. ist „schämen“ nicht eine emotionale Eigenschaft von In­di­vi­du­en?“

Hmmm, waren Sie noch nie im Fussballstadion ? Emotionen gelten natürlich auch für Gruppen von Individuen. Ganz zu schweigen von den vielen Tieren die sich für die Menschen fremdschämen.

„Auch wenn es nur einer aus der Echokammer ist. Diesen Artikel kann ich (fast) voll umgänglich unterschreiben.“

Also ich nicht, ich hab Angst das das Unterschreiben mir Probleme einbringt, was da so alles passieren kann mit einer so harmlosen Unterschrift 😉

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Schlimmer als die Angst finde ich persönlich die Gleichgültigkeit. Gegenüber massenhafter Ungereimtheiten, offensichtlicher Fehlentscheidungen und Korruption,
absurdesten Maßnahmen, Grundrechtsverletzungen und Rechtsbeugung u.v.a., aber v.a.
gegenüber den menschlichen Beziehungen (Stichwort : Empathielosigkeit).

Seitdem diese Pandemie unser Leben abgewürgt hat

Solche Sätze machen mich – ehrlich gesagt – ratlos. Zum einen, weil mit dem P-Wort
ein (um einen weiteren inflationär gebrauchten Begriff zu benutzen) Narrativ unterstützt
wird, das geeignet ist, diesen ganzen Irrsinn vielleicht doch irgendwie für rechtmäßig zu
halten und zum anderen (auch eine Binse) waren es die staatlichen und wirtschaftlichen
Entscheidungen (und somit menschliche Entscheidungsträger), die unser Leben
abgewürgt haben, niemand sonst.
Ich würde – wenn überhaupt – von Krise reden, denn die haben wir allemal. In jeglicher
Hinsicht.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Brian
2 Jahre zuvor

„Seitdem diese Pandemie unser Leben abgewürgt hat“

„Narrativ“

Framing ist an dieser Stelle vielleicht etwas genauer. Da hat bei Roberto wohl kurz die geistige Abwehr geschwächelt; Der obere Satz ähnelt dem, was die Quallidädsmedien bis zum Erbrechen wiederholen. Allerdings habe ich Verständnis, dass es anstrengend ist, unabhängig zu schreiben – Ich würde einen so langen Text kaum in Angriff nehmen.

Uwe Borchert
Uwe Borchert
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Vielleicht war ja mit Pandemie die Panikpandemie gemeint? Die Panik verbreitet sich über alle Kontinente hinweg und erzeugt dabei nicht unerhebliche Gesundheitsschäden und Todesopfer. Damit erfüllt die Panik doch alle Kriterien einer Pandemie? Oder habe ich was übersehen?

Cetzer
Cetzer
Reply to  Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

Den Begriff der Pandemie auch noch durch Massen-Psychose oder Hysterie zu erweitern, würde wirklich zu weit gehen. Vor 2009(?), als die WHO ihr Fangnetz verdichtete, war damit nur so etwas gemeint wie die Pest. Corona hätte im Mittelalter keinen Chronisten vom Hocker gerissen.

Uwe Borchert
Uwe Borchert
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Corona wäre den Chronisten damals nicht mal aufgefallen. Und selbst in unserer Zeit wäre Corona ohne die PCR-Pandemie und die massive Panikmache in den systemrelevanten Medien nicht aufgefallen.

Uwe Borchert
Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

Ich gestehe: Ich habe Angst! Ich habe Angst vor der Machtübernahme der Zeugen Corona, einer Gruppe wissenschaftsferner und religiöser Fanatiker. Da ist auch noch die Angst vor einer Zwangstherapie mit genetisch manipulierten Substanzen, welche uns als Impfung verkauft werden. Ich habe auch wie jeder halbwegs vernünftige Mensch Angst vor einer totalitären und faschistischen Gesellschaft, die den Bürgern ihren Willen gegen dessen Interessen mit Gewalt aufzwingt.

Aber SARS-CoV-2? Das ist ein typischer Coronavirus, saisonal, opportunistisch, bei richtiger Behandlung (welche aber von der WHO permanent sabotiert wurde) im Rahmen des üblichen Lebensrisiko, wie auch Influenza- und Rhinoviren. Es gelten die üblichen Sicherheitsmaßnahmen, die man schon immer betreiben sollte. Gesunde Lebensweise, dem Wetter angemessene Kleidung und Verhalten. Das Virus als solches ist nix besonders und fast schon langweilig. Da geht von unserer Politkaste ein vielfach höheres Risiko als von dem Virus aus.

Last edited 2 Jahre zuvor by Uwe Borchert
Cetzer
Cetzer
Reply to  Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

„wissenschaftsfern“

Wie man es nimmt. Im Dritten Reich gab es die Arische/Deutsche Physik, heutzutage herrscht die Kapitalistische¹ Medizin. Ungeachtet früherer Verdienste, ist das Leitbild der reinen Wissenschaft schon lange im Korruptionssumpf abgesoffen: Wenn PharmaForscher von vielen kleinen Studien zum gleichen Medikament nur die guten ins Töpfchen tun, regnet es Golddukaten.

“ wie jeder halbwegs vernünftige Mensch Angst vor einer totalitären und faschistischen Gesellschaft“

Erstaunlich viele leben im unerschütterlichen Glauben, immer auf der Sonnenseite des Regimes zu landen. Und: Treten, um nicht getreten zu werden.

„von unserer Politkaste ein vielfach höheres Risiko“

Bald wird Mutti in ihrer Autobiografie enthüllen: Als Kind wollte ich Abbruchunternehmer werden, aber ich war viel zu ungeschickt…

¹Kapitalhörig

Uwe Borchert
Uwe Borchert
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Hallo,

Erstaunlich viele leben im unerschütterlichen Glauben, immer auf der Sonnenseite des Regimes zu landen. Und: Treten, um nicht getreten zu werden.

Tausend Jahre deutsche Geschichte haben gezeigt: Auch der Kapo geht ins Gas! Das sollte ins kollektive Gedächtnis eingebrannt sein und bleiben.

ShodanW
ShodanW
2 Jahre zuvor

Ich halte meine Angst für berechtigt, und ich muss auch schauen, dass ich einen Weg finden muss, damit zurecht zu kommen. Das gebietet die eigene Gesundheit, die durch Angst gefährdet ist, psychosomatische Auswirkungen sollte man nicht unterschätzen. Auch das sind schleichende Prozesse. Aber in den oberen Etagen ist das noch nicht angekommen, scheint es mir. Angst ein- und ausschalten – kein Problem? Mitnichten.

Das größte Problem ist dabei, dass die Angst auf eine mangelnde Selbstreflexion bei zu vielen Leuten trifft. Man muss der Angst bei ihnen nur mit etwas Gutem verbinden, dann wird sie sogar dein Freund, dein Einstiegstor in eine bessere Welt und ironischerweise beruhigt sie auch das Gewissen, wenn man Gleichgesinnte findet, die dieselbe Angst spüren.

Ich kann mir meist damit behelfen, Texte zu schreiben. Irgendwas, was kanalisiert. Laute Musik. Im Gegensatz in die Natur gehen, unterwegs sein, Interessen wahrnehmen. Doch selbst das kann man nicht ungestört, und wenn sie die Zügel in ihrer Angst anziehen, dann wird dir mehr oder weniger das auch noch genommen.

Aktuell zur Flut wird gerade sehr deutlich, welchen Stellenwert die Coronaangst hat. Mir wird schlecht, wenn ich sowas lese:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/sonderimpfaktion-hochwasser-rheinland-pfalz-100.html

Dann muss ich wegen der Aufregung Text schreiben. Hilft sehr. Was besseres kann man wohl nicht machen, so sehr sind uns wegen deren Ängste die Hände gebunden. Deswegen wird mein Wochenrückblick etwas unstimmig-grimmig:

https://polemica-blog.jimdofree.com/2021/07/20/s-woche-let-s-have-a-party/

Cetzer
Cetzer
Reply to  ShodanW
2 Jahre zuvor

Horror-Fact:
Armin Laschet
Andreas Lubitz
Axxxx Lxxxxxxxx ist der bürgerliche Name vom Cetzer
Alle drei leb(t)en im gleichen Land: NRW, Du willst es doch auch!

[Die Verdopplung der Kommentare bei Jimdo liegt, glaube ich, nicht an mir; Meine Maus macht an und für sich keine Kontaktpreller.]

ShodanW
ShodanW
Reply to  Cetzer
2 Jahre zuvor

Die Verdopplung der Kommentare bei Jimdo liegt, glaube ich, nicht an mir; Meine Maus macht an und für sich keine Kontaktpreller.

Ich sehe ihn nur einmal… Vielleicht schreibst du von einem Platz aus, der früher ein Indianerfriedhof war. Der Häuptling war Alles Latte. So fügt sich alles zusammen 🙂

Uwe Borchert
Uwe Borchert
Reply to  ShodanW
2 Jahre zuvor

Die Sondergentechnikinjektionsaktion ist ziemlich wissenschaftsferner Unsinn. Da ist die gesamte medizinische Ifrastruktur weggespült und dann setzt man die Menschen dem Risiko von Injektionsschäden aus, die im Ernstfall nicht behandelt werden können. Selbst wenn man an die Allmacht des SATAN-CoV-2 glaubt ist das noch gefährlicher Unsinn. Und bei halbwegs an den aktuellen Stand der Wissenschaft angepasste Risikoeinschätzung von SARS-CoV-2 ist das unverantwortlicher Wahnsinn … wie die ganzen Gentechnikinjektionsaktionen.

ShodanW
ShodanW
Reply to  Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

Ich schätze, das hat man nun als supergünstige Gelegenheit betrachtet, uns den Mist jetzt schneller als sonst auf- und hineinzudrücken. Alles war noch in der Testphase, wegen des üblichen Ablaufes träge vor sich hin getestet. Und es war ein Mittel gegen Krebs mit vorsichtig optimistischen Ergebnissen. Und heute reden sie schon über die Möglichkeiten bei anderen Krankheiten. Also können wir davon ausgehen, dass sie sich ihr eigenes Testverfahren zusammengebastelt haben, ohne nervige Behörden, mit neuer Krankheit als Zulassungsbeschleuniger.

Wer weiß, was noch dazukommt, sie werden den „Erfolg“ der Impfung nun für jeden Mist heranziehen, und dann kommen wir mehr oder weniger nicht mehr an der Suppe vorbei. Und Langzeitstudien werden dann vielleicht völlig obsolet, alles wurscht, Hauptsache gescheffelt. Dazu bastelt man auch schon an der Ikonografie von Biontech, fehlt nur noch die Feier zum Denkmal-Unboxing.

Uwe Borchert
Uwe Borchert
Reply to  ShodanW
2 Jahre zuvor

Ich sehe das bzgl. dieser Sonderbehandlungsaktion anders. Diese erscheint mir mehr nach Hyperaktivismus einiger einfacher Zeugen Corona in Eigeninitiative. Ich glaube da nicht an eine direkte Steuerung von Oben, also den Kreisen die bewusst die Injektionsaktionen angeschubst haben. Die Angst funktioniert da als Selbstläufer? Das hat auch etwas von vorauseilenden Kadavergehorsam?

Die Schäden durch die Impfung sind noch nicht ansatzweise abzuschätzen. Je nach Ausmaß werden diese nicht zu übersehen sein. Da wird die Realität doch die eine oder andere Langzeitstudie liefern. Statistik kann erbarmungslos sein und so was durchaus auch unter erschwerten Bedingungen aufdecken. Viele der vermuteten Toten durch ADE würden, so es passiert, in dieser Grippesaison 2021/2022 fällig sein. Diese läuft offiziell von Kalenderwoche KW 40/2021 bis KW 20/2022. Falls das Massensterben einsetzt wird es problematisch mit der Vertuschung. Da werden uns dann die Mutanten und Muonkels sicherlich vorgesetzt werden, aber ob das dann wirklich noch zieht?

Dann kommt die Psychologie rein. Ehemalige Raucher sind die sehr häufig die militantesten Nichtraucher. Was passiert mit den vom Glauben abgefallenen Zeugen Corona? Wie militant werden diese werden?

ShodanW
ShodanW
Reply to  Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

Direkte Steuerung würde ich jetzt konkret auch nicht sagen. Das mit der günstigen Gelegenheit ist eher als Kurzschlusshandlung zu verstehen. Die Gelegenheit in der akuten Not beim Schopfe gegriffen. Alles andere hat sich mehr oder weniger verselbstständigt.

Was du über Ex-Raucher sagst, kann ich bestätigen. Es ist quasi ein Akt der Selbstgeißelung. Mich verwundert nur der unheimliche Vertrauensvorschuss, bei dem man nach jeder Enthüllung noch weiter nach Rechtfertigung sucht und findet. Bis und ob es dann zur Läuterung kommt, hängt wohl auch davon ab, ob sich all die Versprechen in Luft auflösen und/oder man deutliche Nachteile davon hat. Bisher verzichten die Jünger ja noch brav auf so einiges. Erstaunlich, was geht, wenn man ihnen so viele Ersatzbefriedigungen auftischen kann.

Mensch
Mensch
Reply to  Uwe Borchert
2 Jahre zuvor

Die Schäden durch die Impfung sind noch nicht ansatzweise abzuschätzen. Je nach Ausmaß werden diese nicht zu übersehen sein. Da wird die Realität doch die eine oder andere Langzeitstudie liefern. Statistik kann erbarmungslos sein und so was durchaus auch unter erschwerten Bedingungen aufdecken.

Zunächst einmal, finde ich dieses „Teufel an die Wand malen“, keinen Deut besser als Lauterbachs „Corona-,Teufel an die Wand malen“.

Was genau ist an Impfschäden-Panik verbreiten besser, als an Coronaschäden-Panik verbreiten?

Würd’s Dir nicht reichen, wenn ganz unaufgeregt durch akribisches Forschen in der Zukunft festgestellt werden würde, dass das Impfen keinen wirklichen Nutzen erbracht hat? Muss es immer Tod und Verderben sein?

Ansonsten kannste Dich mal mit Realitäten bei teils über Jahrzehnte heruntergespielten Gesundheitsrisiken auseinandersetzen. Das dürfte ernüchternd sein.

Nimm die Staublunge bei Bergleuten. Daran werden sehr viele Bergleute teils elendig verreckt sein. Das berufsbedingte „Problem“ wurde stets mit Hilfe von Medizinern und Wissenschaftlern auf so kleiner Flamme gehalten, wie irgend möglich. Der Einzelne musste nachweisen, dass seine Lungenschädigung berufsbedingt hervorgerufen wurde. Dabei sind viele Klagen ins Leere gelaufen, weil der Kläger nicht selten vor einer rechtsgültigen Entscheidung verstorben war.

Und? Gab’s trotz hunderttausend Beschäftigten im Bergbau einen Aufstand?

Sollte es Impfschäden im größeren Umfang geben – was ich keineswegs hoffe! -, wird rein gar nichts passieren, denn das würde ganz weit heruntergespielt. Versuch Mal ein zweifelsfreies Gutachten zu erbringen, dass die Impfung als einzig mögliche Ursache benennen kann und das dann noch mit Präzedenzfall-Charakter, denn auch hier wird jeder Einzelfall verhandelt werden müssen. Wenn willste überhaupt verklagen? Die Hersteller sind fein raus und die politischen Entscheider genießen Immunität – nicht vor dem Virus, sondern vorm Gesetz.

…und die evtl. impfgeschädigten Menschen selbst bzw deren Angehörige werden eher nicht gleich zu Revoluzzern, sondern haben dann ganz andere Probleme.

Brian
Brian
Reply to  Mensch
2 Jahre zuvor

Guter Kommentar !
Außerdem leben wir nicht in den USA, wo zumindest ab und zu mal ein Urteil
gefällt wird, daß den großen Unternehmen nicht ganz so genehm ist (auch wenn
ich nicht gerade ein Anhänger des amerikanischen Rechtssystems bin).
Und Beispiele, wo versucht wurde, Betroffene zu diskreditieren und sich aus der
Affäre zu ziehen, gibt es ja nun zuhauf : ‚Kriegszitterer‘, Contergan, DDT-Geschädigte, etc.