Lauterbach: Der Ökonom der Radikalisierung

Der Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erntet viel Wut und Hass: Alleine dieser Satz macht wütend. Der Mann ist kein Gesundheitsexperte – und wer so agiert wie er, darf sich nicht wundern, dass er solche Reaktionen zeitigt.

Als »Team Lauterbach« gaben sich etliche aus, nachdem Karl Lauterbach mit den Drohungen gegen ihn an die Öffentlichkeit ging. Der Satz ist freilich lächerlich, der Mann ging nicht an die Öffentlichkeit – er war schon dort, er wohnt gewissermaßen öffentlich. Böse Zungen behaupten, er habe ein Pennzimmer in den Redaktionsräumen von Lanz. Vielen Menschen war es aber nach Bekanntgabe der Drohungen und Beleidigungen gegen ihn ein Anliegen, sich darüber empört zu zeigen. Da ging es wieder los: Man müsse etwas gegen den Hass tun, die Netzwerke besser kontrollieren und lieber schnell etwas löschen, was in die falsche Richtung zielt.

Da hatten wir sie wieder, die alte Debatte über sogenannte Hassverbrechen. Über Jahre wurde sie mit dem Adressaten AfD geführt. Gegen die Wut aus diesem Lager müsse vorgegangen werden. Mit Sperren und damit, denen kein Forum mehr zu bieten, die sich für die AfD aussprächen. In medias res ging man freilich nicht, die Ursachen zu suchen, der Wut nachzugehen: All das schob man beiseite. Der Hass hat es nicht verdient, genauer analysiert zu werden. Er ist per se böse und hat jeden sachlichen Umgang verwirkt. Ähnlich hörten sich die Stimmen nach Lauterbachs Outing an. Warum es ihm so ergeht: Das schien eine Frage, die man besser nicht stellte.

Nicht Experte: Funktionär und Ökonom!

Fast wollte ich den nächsten Satz damit anfangen, ihn einen Gesundheitsexperten zu nennen. So tun es Medien in Deutschland jeden Tag wieder. Ist er das eigentlich? Er ist Mediziner und Funktionär. Experte war und ist er nicht für die Gesundheit, sondern für dieses Gesundheitssystem, an dem er – als rechte Hand von Ulla Schmidt – schon vor vielen Jahren mitgefeilt hat. Gesundheitsexperte kann man auch ohne medizinische Ausbildung sein, jede Kräutersucherin ist vermutlich mehr auf Gesundheit fixiert, als der allgemeine Arzt in allgemeinen Gesundheitssystem. Nicht umsonst behaupten viele immer wieder mal, dass es sich an sich um ein Krankheitssystem handelte.

Natürlich haben wir es beim hiesigen System mit einer Mangelverwaltung von Ressourcen zu tun, mit teils symptomatischer Behandlungsmethodik, mit Abzockerei innerhalb des deutschen Ärztesystems, das so hierarchisch gestrickt ist, wie vermutlich nirgends sonst auf der Welt. Dort treiben sich Lobbyisten und Renditejäger herum, die Fallzahlen generieren und Gesundheit nach laxen Vorgaben verwalten. Die Zwei-Klassen-Medizin schafft Ressourcenverknappung und die Obergrenzen für Pflegekräfte sind im eigentlichen Sinne absolute Untergrenzen, die den Personalmangel kaschieren.

Innerhalb dieses Komplexes ist Lauterbach ein Experte. Das kann man aber nicht Gesundheitexpertise nennen, denn es geht um die Tücken und Fallstricke des Systems, die er nicht mal groß anspricht, sondern die er, wie man zuweilen liest, stets ganz offen gegenüberstand. Kann man von Gefälligkeitsstudien sprechen, als der Mann einst den Fettsenker Lipobay für das Pharmaunternehmen Bayer als unbedenklich einschätzte? Danach starben Menschen nach der Einnahme des Medikaments. Für sein politisches Fortkommen, so hieß es damals noch, würde er auch seinen Ruf als Wissenschaftler aufs Spiel setzen.

Wenn man nach Lauterbachs Verstrickung in diese Geschichte googelt, landet man bei einem Artikel der Welt, in dem er als Gesundheitsökonom bezeichnet wird – während sein Parteigenosse Horst Schmidbauer als SPD-Gesundheitsexperte durchgeht. Gesundheitsökonom: Das scheint als Titel viel treffender als dass er ein Experte für das Wohlbefinden sein soll. Lauterbach hat sich über Jahre nicht als Person herausgeputzt, die ein besonderes Anliegen darin sähe, die Gesundheit der Menschen zu fördern. Er ist offenbar bist heute in seiner Partei nicht sonderlich beliebt. 2019 stellte er sich zur Wahl des Parteivorsitzes und wurde mit seinem Running Mate nur Vierter.

Hysterie und Angstmache sind keine Wissenschaft

Stattdessen entschied sich seine Partei lieber für zwei unbekannte Gesichter. Jeder Kandidat schien besser als der knochentrockene Fliegenträger, der seine modische Antiquiertheit erst mit Beginn der Pandemie aufgab, um – wie er selbst erklärte – besser bei der Jugend anzukommen. Die Wahrheit mag allerdings eine andere sein: Womöglich war es ihm zu lästig, dauernd das Ding um den Kragen zu fummeln, wo er jetzt doch täglich auf Sendung ging. Früher waren seine Auftritte übersichtlich, immer wenn es um Gesundheit ging, saß er bei Sandra Plasberg oder Frank Maischberger. Als Experte natürlich. Jetzt tat er es Tag für Tag.

Experte war der Gesundheitsökonom aber damals schon nicht. Als Ökonom war die Wirtschaftlichkeit und Rentabilität sein Thema. Die decken sich nicht immer mit der Gesundheit der Patienten. Der Gesundheitsökonom hat nun die Aufgabe, diese sich an sich nicht deckenden Entitäten so an den Mann zu bringen, dass man am Ende denkt: Mensch, ja, so ein runtergesparter Krankenhausbetrieb ist gesünder für alle.

In Corona-Zeiten hat er eine neue Aufgabe bekommen: Er wurde jetzt Fernsehikone. Twitter nutzt er seither, um Angst zu schüren und die Panik anzufachen. Er nennt das allerdings »wissenschaftliche Auseinandersetzung«. Deeskalation gibt es für einen Lauterbach allerdings kaum. Er pickt sich die Studien heraus, die eine Dramatisierung versprechen – und damit Aufmerksamkeit. Moderatere Analysen schiebt er weg. Hendrik Streeck gibt ihn nichts. Sein Wissenschaftsverständnis ist dabei, wie auch bei den Experten der Bundesregierung, höchst eindimensional. Für und Wider werden nicht abgewogen, Gegenpositionen nicht berücksichtigt. Wer so nach Wissen forscht, versucht seine apriorischen Thesen zu verfestigen und nicht die Sachlage nach neutralen Gesichtspunkten zu beleuchten.

Neulich titelte Spiegel Online, dass Lauterbach die dritte Welle brechen wolle. Der Mann hat sich zu einem ausgemergelten Superman gemausert. Er warnt nicht mehr nur, sät nicht mehr nur Paranoia in die Welt: Er fungiert nun auch als Wellenbrecher. Die jüngste Geschichte der Blockwartrepublik Deutschland, verrückte Polizeieinsätze wegen Grünkohlessen und Rodelpartien: Ohne Lauterbachs Wirken im Laufe des letzten Jahres wäre das alles milder abgelaufen. Er hat von Anfang an nicht begriffen, dass eine Gesellschaft nicht nur unter virologischen Blickwinkeln seziert und organisiert werden kann, ohne Radikalisierungen in Kauf zu nehmen.

Alles nur in meinem Kopf

Dass die Wut sich nun ein Ventil sucht, ist daher nicht überraschend, man muss es noch nicht mal mit überschwänglicher Moral verurteilen: Es ist zunächst so wie es ist. Und warum? Antwort: Weil Radikalisierungen zwangsläufig waren auf diesem Schlingerkurs zwischen Angstmache, psychologischer Kriegsführung, sozialer Deprivation und Kriminalisierung menschlicher Regungen und Haltungen. Dass sie sich Lauterbach als Adressaten ausgesucht haben, ist dabei nicht Pech oder Zufall, sondern die Reaktion auf sein Wirken in der letzten Zeit.

Die Menschen spüren sehr wohl, dass mit ihm was nicht stimmt. Sie merken, dass er nicht sachlich ist, dass er sich keine wirklichen Sorgen macht und Herzenswärme verströmt, sondern eine klammheimliche Freude an der Eskalation ausstrahlt. Er wirkt so authentisch wissenschaftlich, wie einer dieser Kartenleger bei Astro TV.

Auch ich merke natürlich, wie mich die Wut übermannt, wenn ich Lauterbach sehe oder höre, wenn er mehr Lockdown fordert zum Beispiel. Und es ist eigentlich mehr als Wut, was mich umtreibt. Nur bin ich zivilisatorisch genug, um diese Gefühle zu bannen, kleinzuhalten und insbesondere sie nicht hinauszuposaunen. Das gehört sich nicht – und wird unter Umständen nebenher auch teuer. Das alles ist nur in meinem Kopf. Und da, liebe Freunde, spielen sich Sachen ab, die auf kein Blatt Papier geschrieben, auf keinen weißen Bildschirm getippt werden sollten. Außer vielleicht literarisch entfremdet. Immer wieder habe ich dabei geprüft, ob diese Wut richtig adressiert ist. Nach allem, was ich so berücksichtigt habe, kann ich sagen, dass es keinen Falschen trifft.

Ich werde den Teufel tun und jetzt schreiben, dass seine Hater recht haben. Morddrohungen halte ich an sich immer für vollkommen überzogen. Ich halte aber auch nichts von den Morddrohungen, die Lauterbach der Gesellschaft ins Gesicht geschleudert hat mit seinem strikten Wegsperr-Phantasien. Aber was ich auch nicht tun werde ist, dass ich diesen Hass und die Wut verurteilen werde. Der Moralismus unserer Zeit hat es verlernt nach Ursachen zu fragen. Nichts kommt aus dem Nichts. Auch nicht die Reaktionen, die Lauterbach erntet. Man braucht sie nach der Ursachenforschung nicht zu rechtfertigen – aber man kann sie verstehen.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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niki
niki
3 Jahre zuvor

Lauterbach ist jedenfalls mitschuldig wenn es darum geht, dass die Gesellschaft so wir sie kennen, und die war auch schon vor der Corona-Krise in keinem guten Zustand, komplett zerrissen ist. Mich wundert es allerdings dass es noch zu keinen offenen Auseinandersetzungen gekommen ist… Kommt vielleicht noch. Wohl dann wenn die Jugend keinen Bock mehr auf einsperrt sein hat und die Zeichen mehren sich ja dafür. Wenn dann die Staatsgewalt kein Fingerspitzengefühl beweist, gibt es eine Gewaltspirale die sich gewaschen hat, welche gar in einen Bürgerkrieg enden könnte!
Im besten Fall kommt es vielleicht zu ein paar hundert Toten Jugendlichen und Polizisten… Den schlimmsten Fall will ich mir gar nicht ausmalen!

Last edited 3 Jahre zuvor by niki
ChrissieR
ChrissieR
3 Jahre zuvor

Morsche!

Oh, Mann, Roberto! Hast Du Schlafprobleme?

Ein GANZER Artikel über Panik-Kalle!

….aber Recht muss ich Dir trotzdem geben!👍

Leselotte
Leselotte
3 Jahre zuvor

Vielen Dank, dass Du Dich dem Unhold und seinem Tätigkeitsfeld annahmst.
Im Geiste auf dem oben abgebildeten OP-Tisch seziert.

Aber was ich auch nicht tun werde ist, dass ich diesen Hass und die Wut verurteilen werde. Der Moralismus unserer Zeit hat es verlernt nach Ursachen zu fragen. Nichts kommt aus dem Nichts. Auch nicht die Reaktionen, die Lauterbach erntet. Man braucht sie nach der Ursachenforschung nicht zu rechtfertigen – aber man kann sie verstehen.

Ja.

Pen
Pen
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

Unhold – sehr passend

CAZ
CAZ
3 Jahre zuvor

Zunächst einmal: Danke für den Beitrag, der meinen eigenen Gedanken zum Thema ganz ähnlich ist.
Ich ärgere mich auch seit langem, dass Herr L. als „Gesundheitsexperte“ bezeichnet wird. In meinen Augen ist das ist wieder ein gutes Beispiel dafür, dass ungenaue Sprache zu ungenauem Denken führt. So, wie Du im Artikel davon sprichst, dass es eigentlich Krankheitssystem heißen müsste, wäre es auch näher an der Wirklichkeit, Herrn Lauterbach als Krankheitsexperten zu benennen. Denn es ist mit Sicherheit nicht gesundheitsfördernd, sondern sogar schlecht für das Immunsystem, Angst und Panik zu verbreiten.
Aber nun ist der gute Herr ja Ökonom – und das wird in seinem Verhalten nur allzu deutlich. Aus seiner Sicht ist sein Verhalten doch nur allzu verständlich. Denn solange er diese mediale Dauerpräsenz hat, bleibt er im Gespräch und seine Wiederwahl dürfte somit gesichert sein. Den Bogen überspannen darf man dabei natürlich nicht, das weiß auch Karlchen Überall. Und das dürfte auch der Grund sein, warum er in den letzten Tagen vom ganz harten Lockdownbefürworter ein wenig abrückt und sich zu Öffnungsszenarien äußert.

Pen
Pen
Reply to  CAZ
3 Jahre zuvor

Vielleicht wird er ja Bundeskanzler…

😉

CAZ
CAZ
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Ach, das wäre für mich aber nur erträglich, wenn Frau Merkel dann auch Bundespräsidentin und Herr Söder EU-Kommissionpräsident würden… 😉

Pen
Pen
Reply to  CAZ
3 Jahre zuvor

Es ist doch völlig egal, wer hier den Oberindianer macht. Marionetten sind austauschbar. Wir ahnen, wer die Puppenspieler sind, aber selbst das wissen wir nicht genau.

Heldentasse
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

ACK! Nur weil das leider so ist, sollte man den Darsteller küren, der möglichst unterhaltsam ist. 🙂

Brian
Brian
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

„Mars attacks“ scheint wohl auch zu Deinen präferierten Filmen zu gehören,
oder ? 😉

Heldentasse
Reply to  Brian
3 Jahre zuvor
Pen
Pen
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Also, das ist Satire. Je unbedeutender, desto größer die Chance auf das höchste Amt. Kanzler Lauterdamus von Coronien.

Nureinmensch
Nureinmensch
3 Jahre zuvor

Bei der SPD wundert mich schon lange nichts mehr. Warum sie es zulassen, dass er sich als SPD-Gesundheitsexperte aufspielt, obwohl er innerhalb der Partei nicht mit einer solchen Funktion bedacht wurde, verstehe wer will.

Wenn es die SPD im Herbst bei der nächsten Bundestagswahl schafft, die 10% zu unterbieten, dürfen sie sich gern auch bei Herrn Lauterbach dafür bedanken.

Mag aber auch sein, dass Herr Lauterbach zum Retter der SPD wird? Denn das er rechtzeitig vor der Wahl die vierte Monstermutanten Welle ausrufen könnte und deswegen eine Wahlterminverschiebung bis alle geimpft sind – egal ob sie wollen oder nicht -, als unvermeidlich erklärt, halte ich für durchaus möglich. Wenn die Prognosen der sogenannten etablierten Parteien insgesamt gar nicht so rosig wie erhofft aussehen, müssen Herr Drosten und das RKI liefern. Nein, nicht irgendwas, was den Ruf der Regierungsparteien und dem Regierungskurs zustimmeden Oppositionsparteien wieder herzustellen könnte! Argumente, die eine Wahlterminverschiebung unumgänglich machen, natürlich 😉

BTW: Ist Herr Lauterbach in letzter Zeit eigentlich schon einmal gefragt worden, wie er als Gesundheitsexperte die für die Menschheit drohende Gefahr durch Corona im Vergleich mit der Gesundheitsgefährung durch Salzkonsum einschätzen würde?

Heldentasse
3 Jahre zuvor

Wenn man sachlich an den „Lauterbach“- Komplex herantritt, ist es m.E. den Menschen „Lauterbach“ von dem politischen Darsteller „Lauterbach“ zu trennen. Das man Menschen keine Gewalt androht, oder gar antut gebietet das zivilisierte gesellschaftliche und soziale Miteinander, welches ganz nüchtern betrachtet eine große kulturelle Leistung darstellt.

Das böse paradoxe Treppenwitz bei dieser Betrachtung ist die, dass so Figuren wie „Lauterbach“ auch dieses Miteinander einreißen, und sich dann wundern wenn ihnen die daraus entstehenden Barbaren an die Wäsche wollen. Dann ist das Geschrei nach Gegengewalt und Repressionen groß, ohne jedoch die Ursachen zu beleuchten. Man schraubt halt nur noch mal den Deckel fester auf den Topf, der m.E. in nicht ferner Zukunft aber trotzdem explodieren wird.

Ich denke, dass ist von den großen Strippenziehern im Hintergrund sogar gewollt. Das würde den Grund liefern/ legitimieren die Demokratie total zu schleifen. 🙁

Mein Ergo: Gewalt ist großer Mist, man muss andere Wege finden!

Im weiteren Kontext (Prinzip ist wichtig, nicht das Thema): Wege zur intellektuellen Selbstverteidigung – Rüdiger Lenz

Last edited 3 Jahre zuvor by Heldentasse
Pen
Pen
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

„Stay Behind Oligarchen“ – sehr treffend.

Nureinmensch
Nureinmensch
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Das man Menschen keine Gewalt androht, oder gar antut gebietet das zivilisierte gesellschaftliche und soziale Miteinander, welches ganz nüchtern betrachtet eine große kulturelle Leistung darstellt.

Bei der Betrachtungsweise, darf die vom Staat ausgeübte Gewalt nicht außer Acht gelassen werden. Dass selbst „Rechtsstaaten“ vor Gewaltanwendungen nicht zurückschrecken, diese nicht selten sich völlig unangemessen gegen die eigenen Bürger richten und so gut wie nie geahndet werden, halte zumindest ich für problematisch.

Der Umgang, der sich selbst für die Guten Haltenden, mit Herrn Streeck, der dazu führte, dass Herr Streeck massiv angefeindet wurde, woran sich auch Herr Lauterbach beteiligte, sollte nicht unerwähnt bleiben. Gewaltandrohungen waren auch darunter zu finden. Von wem diese Bedrohungen wohl ausgingen? Von den Linientreuen, selbsternannten Guten etwa? Kann ja gar nicht sein!

Last edited 3 Jahre zuvor by Nureinmensch
Heldentasse
Reply to  Nureinmensch
3 Jahre zuvor

Bei der Betrachtungsweise, darf die vom Staat ausgeübte Gewalt nicht außer Acht gelassen werden.

Tragisch ist, dass Gewaltanwendung dem Papier nach auch geregelt ist, und zwar auf mannigfaltige Weise, die z.B. das Verhalten zwischen Staaten und Menschen, aber auch Staaten untereinander. Auch wurden viele Staaten so verfasst, dass Macht/ Gewaltmissbrauch durch Gewaltenteilung sehr erschwert wird.

Nach unzähligen Tote und unermessliches Leid erfolgte diese u.a. auch kulturelle Weiterentwicklung, zumindest war so meine Meinung dazu vor nicht allzu langer Zeit.

Trotzdem, der Weg ist klar beleuchtet!

Pen
Pen
3 Jahre zuvor

Man vergleiche Lauterbach mit
Dr. Thomas Ly und überlege, bei wem man sich besser aufgehoben fühlen würde.

Dr. Ly kennt man aus dem Coronaausschuß. Er sagte, „habt keine Angst, wir wissen, was zu tun ist.“ Als er, noch unsicher am Anfang seiner Laufbahn, einen Herzinfarktpatienten auf dem Weg ins Hospital mit seiner Hand berührte, spürte er, wie dieser sich sofort beruhigte. Im Gegensatz zu Dr. Ly ist Herr Lauterbach ganz offensichtlich nicht am Menschen interessiert.

Über Karl Lauterbach, der m.E. einiges auf dem Gewissen hat, einen zivilisierten Artikel zu schreiben, dürfte nicht ganz einfach sein. Danke, Roberto.

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Tobi
Tobi
3 Jahre zuvor

Vermutlich ist Lauterbachs größtes Dilemma, dass er nicht in die für ihn passende sozio-ökonomische Kultur hineingeboren wurde.
Wäre er in der Asien-Pazifik-Region aufgewachsen, hätte er nicht mit all dem Hate zu kämpfen.

Als Gesundheitsökonom wäre er wahrscheinlich maßgeblich an der Gründung des RCEP-Wirtschaftsverbundes (als Fortsetzung von „ASEAN“) beteiligt gewesen.

Stattdessen muss er sich hierzulande mit einer Gesellschaft rumschlagen, die Attribute wie „Freiheit“ und „Individualismus“ überinterpretiert hat und sich im Rahmen ineffektiver (weil mit endlosen Kompromissen behafteter), monatelanger „Lockdowns“ um genau diese Attribute gebracht hat.

ShodanW
ShodanW
3 Jahre zuvor

Ich mag da nur den T-Shirt Druck zitieren: lieber ein stiller Fluss als ein Lauterbach.

Nicht nur, dass er omnipräsent ist, sondern auch mit Ideen daherkommt, die aus dem Munde von „Querdenkern“ ein gefundenes Fressen für dessen Fans gewesen wäre. Man stelle sich vor, ein Querer hätte was von Kamineffekt durch Klospülung erzählt… Wenn Klabauterbach das sagt, ist es logisch und wissenschaftlich. Kannst dir nicht ausdenken 😂😂

Brian
Brian
3 Jahre zuvor

Wieder ein sehr treffender Artikel..

Schnoerch
Schnoerch
3 Jahre zuvor

Danke für diesen Artikel.

Tobi
Tobi
Reply to  Schnoerch
3 Jahre zuvor

Sich ohne weitere Reflektion für einen Artikel zu bedanken, ist ein ziemlich stereotypes Muster sowohl bei den Mainstream-, als auch bei den alternaiven Medien.
Deren Konsumenten haben mehr gemeinsam, als diese eigentlich wahrhaben wollen.

Die Orientierung nach Außen statt nach Innen, das Bedürfnis nach „Wahrheit“, Führung, Verlässlichkeit etc. vereint alle in einer gemeinsamen Naivität.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
Reply to  Tobi
3 Jahre zuvor

Aber du bist hier der geniale Blicker, oder was willst du mit deinem Stuss andeuten ?

Pen
Pen
Reply to  Tobi
3 Jahre zuvor

Also, ich finde „Danke“ besser als gar nichts.

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Robbespiere
Robbespiere
3 Jahre zuvor

Was es zu Lauterbach zu sagen gibt, haben schon Leute geäußert, die es beruflich mit ihm zu tun haben:

https://www.youtube.com/watch?v=gvLcm9W7zMY

Im Gegensatz zu seinee Ex-Frau hat dieser sog. Experte Null praktische Erfahrung, labert aber, als sei Albert Schweitzer bei ihm in die Lehre gegangen.

vielleichtsollte man ihn zukünftig „Lambarene-Karl“ nennen. 🙂

Last edited 3 Jahre zuvor by Robbespiere
Nureinmensch
Nureinmensch
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Sehr schön 🙂

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Der Oganga von Berlin. 😉

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

@Pen

Wer oder was ist Oganga?

Ich kenne bloß den Okavango, der Tanz, zu dem die Vorfahrin aller heutigen Menschen vor rund 150.000 Jahren in Afrika die Hüften schwang. 😀

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Albert Schweizer wurde von den Einheimischen in Westgabun Oganga genannt.Denke, daß war das einheimische Wort für Arzt oder Heiler, vielleicht auch Vater. Es ist ein Wort, das Ehrerbietung ausdrückt.

„Beim Oganga von Lambarene.“ So hieß eins meiner ersten Bücher, das ich als Kind bekam.

Es gab in den 50er Jahren auch einen Schwarzweißfilm über Schweitzer. Ich erinnere, daß er einen Brief schrieb. Auf der beschriebenen Seite lag ein zusammengerolltes Kätzchen,was ihn nicht zu stören schien.

https://albert-schweitzer-heute.de/lambarene/museum-altes-spital/

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Pen
Pen
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Das ist Ironie und soll heißen, daß Herrn Lauterbach zuviel Ehre widerfährt. Nicht zu vergleichen mit einem Dr.Schweitzer. Und daß er von Politikern und vielen Einheimischen hier reichlich überschätzt wird, mMn.

Schmitz Reinard
Schmitz Reinard
3 Jahre zuvor

Da ging viel ehemals glaubhafter alternativer Journalismus verloren im vergangenen Jahr …

Heldentasse
Reply to  Schmitz Reinard
3 Jahre zuvor

Im Kontext des Artikel stellt sich mir nun die Frage, ob Herr Lauterbach ehemals glaubhafter Journalist ist?

Oder ist hier speziell der Autor gemeint?

Pen
Pen
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Vielleicht ist das nur ein Versuch, hier mit zu machen? Es gibt immer ein erstes Mal..

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Bananita
Bananita
3 Jahre zuvor

Mit Lauterbach verhält es sich so wie mit der AfD, die man jahrelang in allen Talkshows herum hoffiert hat, während man tunlichst vermieden hat über die Probleme zu reden, die die Menschen wirklich betreffen und beschäftigen. Im Rückblick kann man dies auch als eine Taktik bezeichnen, um Panik vor angeblicher Überfremdung zu schüren, um von der schlechten Politik der Regierung Merkel abzulenken. Der Mord an Walter Lübcke, Halle und Hanau, sowie unzählige weitere Anfeindungen gegen Frauen, Migranten, jüdische Menschen und Linke sind das Ergebnis davon. Es macht mich deshalb wütend, dass wir Sendungen mit Rundfunkgebühren finanzieren, wo sich immer nur die selben Mietmäuler tummeln, die mit ihrer vergifteten Propaganda den Leuten die Köpfe vernebeln.

Gestern Abend wurde das bei Anne Will (mit Lauterbach als Gast natürlich!) jedenfalls wieder deutlich sichtbar, dass bei diesen Sendungen nur um reine Panikmache geht.
(Hier der Link: https://daserste.ndr.de/annewill/index.html)

Schon der Titel der Sendung zeigt, dass die Belange der normalen Bevölkerung bei der Diskussion gar keine Rolle spielen, die nach monatelangen Lockdown mit polizeilichen Gängelungen und Existenzängsten sich so etwas Dummes und Belangloses wie Normalität wünschen. Lockdown, Lockdown über alles, denn so kann man zumindest zeitweilig Kritiker dämonisieren und eine totalitäre Politik gegen die Mehrheit durchdrücken, ohne Rücksicht auf gesellschaftliche Verluste und ohne jede Verantwortung dafür. Jeder, der da ausschert ist ja schliesslich ein Covidiot und potentiell mitverantwortlich für die „Dritte Welle“, vor der Lauterbach & Co seit Wochen auf allen Kanälen warnen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Bananita
3 Jahre zuvor

@Bananita

Lass einfach die Glotze aus, das hilft deinem Blutdruck ungemein.
Mach ich schon lange so.

Brian
Brian
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Oder die Glotze komplett entfernen. Ist noch gesünder 😉

Leselotte
Leselotte
Reply to  Brian
3 Jahre zuvor

@ Brian
Das hieße in vielen Fällen, den Computer zu entsorgen.
Was man sich einverleibt, einvergeistigt (möh) bleibt jeden selbst überlassen.

Im Anhang Blick in die Konstanzer Kanzleistraße am letzten Samstag.

06-03-21b.jpg
Pen
Pen
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

Konstanz schein besonders. Schön, die Sonnenschirme. 🙂

Bananita
Bananita
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Oh, wieso?
Ist doch spannend zu sehen wofür das viele Geld der öffentlich-rechtlichen Sender ausgegeben und welchen Propaganda-Mitteln dort gearbeitet wird. Das macht für mich verständlicher weshalb manche Zeitgenossen so ein wirres Zeug reden und wie ich damit umgehen kann. Ich wüsste sonst nicht wie ich mich mit ihnen unterhalten soll ohne dass es zu Diffamierungen und Streit führt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Bananita
3 Jahre zuvor

@Bananita

Ist doch spannend zu sehen wofür das viele Geld der öffentlich-rechtlichen Sender ausgegeben und welchen Propaganda-Mitteln dort gearbeitet wird.

Man muss doch auch nicht wiederholt auf die heiße Herdplatte fassen, um zu begreifen, dass es schmerzt.
Kinder begreifen das beim ersten Versuch. 🙂

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Ich auch. Habe gar keine. (Glotze)

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
ShodanW
ShodanW
3 Jahre zuvor

Ein Artikel aus der Welt gestern war bezüglich Experten sehr augenöffnend. Man muss Streeck und anderen dankbar sein, dass sie so offensiv mit der Kritik umgehen, wenn sie von Journalisten(!) fertiggemacht werden. Man ist vom Spiegel ja mittlerweile einiges gewohnt, aber das ist schon eine besondere Dreistigkeit…

Die Sortierung der Virologen

Der Artikel ist hinter Bezahlschranke, hier ein paar Zitate:

Am 24. Februar um kurz vor 14 Uhr ging bei Professor Hendrik Streeck eine Liste von 15 Fragen ein, abgesandt aus der Wissenschaftsredaktion des „Spiegel“.

Dass Streeck die Lockdown-Politik kritisch sieht, ist bekannt. Der „Spiegel“ fragte ihn nun: „Haben Sie Ihre Position als Wissenschaftler missbraucht, um Politik zu machen?“ Und: „Wie stehen Sie zu dem Vorwurf, Sie hätten die Gefahren der Pandemie verharmlost?“

Dann ging es um Schuld für Leben und Tod: „Sehen Sie sich in der Mitverantwortung für die getroffenen oder auch unterlassenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung? Und in diesem Zusammenhang auch für viele Menschen, die gestorben sind?“ Und der Ton war noch steigerbar.

„Ich war schockiert, als ich diesen Fragenkatalog bekam“, sagt Streeck, „das waren keine ergebnisoffenen Fragen, stattdessen las es sich wie die Inquisition einer Wissenschaftsjournalistin, die eine offensichtlich politische Mission hat.“ Er habe nur zwei Fragen beantwortet. „Alles andere war populistisch, polemisch, gespickt mit Unterstellungen – sinnlos, auf so etwas einzugehen.“

In der Zeitleiste des „Spiegels“ markiert wurde auch der Virologe Matthias Schrappe, der mit einer Gruppe weiterer Experten für einen Strategiewechsel in der Pandemiepolitik wirbt.

„Ich fand es unsäglich, wie versucht wurde, den Kollegen Streeck charakterlich zu demontieren“, sagt er. Schrappe selbst hatte die Zeitleiste mit dem Satz zitiert: „Die Bedrohlichkeit der Mutationen ist ja nichts weiter als Propaganda.“

Und die Medien? „Die haben dann aus den sich für sie ergebenden Widersprüchen bei der wissenschaftlichen Bewertung eine handfeste Polarisierung gemacht, die durch einige Wissenschaftler noch befördert wurde.“ Das „absolute Gros der Wissenschaftler“, so Stöhr, „kann untereinander gut miteinander – und mit der Erkenntnis leben, dass die Erkenntnis endlich ist“.

Klar, wir wissen das mittlerweile zu gut, und ich bin froh, dass der Diskurs nicht mehr so einseitig geführt wird und das auch den Mainstream streift. Aber wenn ich so was lese, dann könnt ich ausrasten. Es gibt beim Spiegel auch kritische Stimmen, das will ich nicht unter den Teppich kehren, aber die andere Seite ist mittlerweile nur noch panne.

Die sind derart in ihrer Angstspirale gefangen, dass sie sogar ihren Berufsethos ad absurdum führen.

Last edited 3 Jahre zuvor by ShodanW
Leselotte
Leselotte
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

die andere Seite ist mittlerweile nur noch panne.

Das lässt sich wohl nicht anders zusammenfassen.

Eine Leserin der taz fand einen Artikel von August letzten Jahres nicht mehr und fragte an, sie bekam eine Antwort, die mich nicht verwundert:

»Liebe N.,
wir haben diesen Text unzugänglich gemacht. Schon zum Zeitpunkt des Erscheinens waren die Grundannahmen der beiden AutorInnen mindestens umstritten – weshalb die Publikation auch im Haus auch prompt Streit auslöste. Doch nach kürzester Zeit wurde deutlich, dass es auch unverantwortlich wäre, wenn die taz den Beitrag weiter im Netz veröffentlichte. Denn es stellte sich heraus, dass er von LeugnerInnen der Pandemie genutzt wurde, um gesundheitlich regelrecht gefährliche Positionen zu unterfüttern. Dem wollten wir keinen weiteren Vorschub leisten.
Freundliche Grüße aus der taz«

https://www.corodok.de/taz-begruendet-zensur-regelrecht-gefaehrliche-positionen/

ShodanW
ShodanW
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

Wundern tut mich da auch nichts mehr, aber man erschrickt doch, wenn sowas öffentlich wird.

Leselotte
Leselotte
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Ja, das stimmt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

@Leselotte

Dazu immer wieder lesenswert:

https://swprs.org/die-propaganda-matrix/

Leselotte
Leselotte
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Danke.

Pen
Pen
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

„regelrecht gefährliche positionen zu unterfüttern…“ haha!

man mag es nicht glauben.

tel gerade mit einer freundin, die bedauert, dass sie keinen impftermin bekommt. ich antworte dann möglichst sachlich, ich ließ mich nicht impfen, ich verließe mich auf mein Immunsystem. Mehr nicht. Würde wohl auch nichts nützen.

Heldentasse
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Bei so gravierenden Entscheidungen sollte man sich nicht einmischen. Auch liebe nahestehende Menschen sind, so meine Erfahrung, leider so indoktriniert, dass man auch mit den besten Argumenten die nicht mehr überzeugen kann. Im Gegenteil, die haben oft Angst und sehen in der Spritze den einzigen Ausweg. Schon perfide eingefädelt das ganze, m.E.

Und dann gibt es ja noch eine gewisse, gefühlt sehr geringe, Wahrscheinlichkeit, dass man selber ein Geisterfahrer sein könnte. Objektiv überprüfen kann man selber den ganzen Komplex ja nicht. 🙁

Pen
Pen
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Ich sag auch nichts. Man verunsichert die Menschen nur, und das will man ja auch nicht.

Trotzdem, ist alles irgedwie traurig. Bin froh, daß ich den längsten Teil meines Lebens hinter mir habe.
Dies ist nicht mehr meine Welt.

Brian
Brian
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Meine auch nicht mehr. Zumindest, was das Soziale anbelangt. Aber auch schon länger. Auch wenn ich einige Verhaltensweisen nachvollziehen kann und
eigentlich immer versucht habe, die Menschen zu verstehen, werden sie mir immer fremder. Weil das Entscheidende fehlt, die Empathie (da kommt mir jetzt
Depeche Mode in den Sinn : „Try walking in my shoes“), das Interesse am anderen Menschen, das Verstehen-wollen, die Wärme und die Herzlichkeit, die
Authentizität (und nicht die Heuchelei und die hohlen Phrasen) und das wirkliche Auseinandersetzen-wollen (d.h. gelungene Kommunikation). Und ich sehe da auch keine wirkliche Weiterentwicklung.
Dabei hat die Welt soviel Schönes zu bieten ! Das macht mich so wahnsinnig :
warum gibt es so viele Menschen, die arrogant und ignorant oder einfach nur bräsig sind und die einfach nur durch ihr Leben trampeln ?
Das ist übrigens eine rhetorische Frage, darauf gibt’s nicht wirklich eine Antwort; zumindest keine befriedigende…

ShodanW
ShodanW
Reply to  Brian
3 Jahre zuvor

Geht mir genauso. Ich bin ja ein hoffnungsloser Optimist, aber momentan finde ich keine Gründe mehr, jedem noch einen Vertrauensvorschuss zu geben. Ich habe bald keine Kraft und Lust mehr dafür.

Aber danke für´s Kopfkino wegen Depeche Mode 😉 Und wieder eine musikalische Schnittmenge gefunden.

Brian
Brian
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Und wie sieht’s mit dem „Logical song“ von Supertramp aus ? Kannst Du Dich an den noch erinnern ?

ShodanW
ShodanW
Reply to  Brian
3 Jahre zuvor

Die alten Sachen sind mir recht geläufig, gerne 70er und 80er. Würde mich jetzt aber nicht als vom Fach bezeichnen, bin ja sogar bisschen neidisch, wie schnell ihr teils die passenden Songs aus dem Hut zaubert, passend zu Situationen 🙂

Pen
Pen
Reply to  Brian
3 Jahre zuvor

So ist es .Volle Zustimmung. Der Mensch ist dabei, das aufzugeben, was ihn ausmacht.

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Brian
Brian
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Habe gerade einen dazu passenden Artikel beim Rubikon gelesen : „Das fremdgesteuerte Leben“.

Pen
Pen
Reply to  Brian
3 Jahre zuvor

Danke

Leselotte
Leselotte
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Die Schweine Steffi & Torsten: Wer oder was ist „systemrelevant“?
https://www.youtube.com/watch?v=-Z4FSM6gkVw
Vom 08.03.2021, 1 Minute, aus den Mitternachtsspitzen

Pen
Pen
Reply to  ShodanW
3 Jahre zuvor

Danke für die Zitate von hinter der Bezahlschranke. es ist ungkaublich, wie sehr die Leute sich fürchten und NUR deswegen verar……n lassen. Grrhhh!

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
ShodanW
ShodanW
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Gerne doch. Das herausstechendste ist ja, man bekommt das so nie mit. Und dass gewisse Journalisten eine Meinung heraushängen lassen, ist ja nicht zu leugnen. Aber dass es hinter den Kulissen so abgehen kann, hätte ich nicht erwartet.

Robert
Robert
3 Jahre zuvor

Jenseits vom behandelten Experten hat der Anspruch , den Hass aus dem Netz zu vertreiben, etwas sehr kindliches, ist Ausdruck einer unaufhaltsame Infantilisierung. Gleich dem Kind, dass die Augen schließt und damit unangenehmes und erschrenkendes verbannt, soll der Hass aus der Welt verbannt werden, indem man ihn unsichtbar macht. Ein ungemein überzeugendes Konzept. Wobei es nur gilt, den falschen Hass zu verbannen, den der falschen Menschen. Hassen die guten überhaupt?

Vor Jahren war an verschiedenen Stellen immer mal wieder ein Video verlinkt: eine übermäßig dicke junge Frau, auf einem Stuhl sitzend, rhythmisch auf die eigenen Schenkel schlagend, brüllt mit verzerrtem Gesicht wiedeholt: „Stop that hate. Stop that hate…… “
Ein Bild von ungeheurer metaphorischer Kraft. Ja gut, auch sehr lustig, was ich mich aber nur hier zu schreiben traue. Vielleicht ist nicht nur Krieg Frieden usw sondern auch Lachen Hass?

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Robert
3 Jahre zuvor

Guude!

Da gibts dich so ein ( chinesisches?) Sprichwort:
“ Lächeln ist die schönste Art, anderen die Zähne zu zeigen“ !

Pen
Pen
3 Jahre zuvor

Am Schlimmsten ist, was die mit unseren Kindern machen. Wann ist die alte Hexe denn endlich weg?
https://www.kaysokolowsky.de/zur-erinnerung-nach-einem-jahr-wuhan-style/#more-14677

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
JJ
JJ
3 Jahre zuvor

Lauterbach ist ein Lobbyist wie er im Buche steht.
Noch im Januar 2021 propagierte er die Schließung von vielen Krankenhäusern.
Man stelle sich das Szensrio vor, wenn dea vor dem Covid-Ausbruch geschehen wäre.

Als ex-Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken ist er direkt verantwortlich für viele Mißstände im Gesundheitssystem.

Das sollte ihm mal öfter vorgehalten werden.

Wolfgang Seidel-Guyenot
Wolfgang Seidel-Guyenot
2 Jahre zuvor

Mir tut Lauterbach irgendwie auch leid. Er ist so was von „wretched“, so ein armes verwirrtes Wesen. Aber andererseits verursacht mir sein bloßer Anblick mittlerweile so etwas wie dyspeptische Magenbeschwerden und das nervt mich. Auch ich versuche selbstverständlich extrem emotionalisierte, negative oder gar hasserfüllten Impulse in mir zu besänftigen.

Meistens gelingt es mir ganz hervorragend, manchmal aber auch nicht so gut. Aber irgendwann kann ich zum Glück immer die in mir aufkommende unglaubliche Wut niederzwingen. Wirklichen Hass habe ich nie empfunden.

Ich habe diesen Typen aber zu oft hetzen hören, habe ihn zu oft Angst und Panik verbreiten gesehen und gehört und gelesen.

Zu oft habe ich diese Eiseskälte gespürt, die von ihm ausgeht, dieses schon fast psychotische Sendungsbewusstsein, diesen schon fast religiös-messianischen Eifer, diesen fanatischen, verblendeten Blick gesehen. Dennoch hasse ich ihn nicht – hoffe ich zumindest, denn das wäre meine größte Niederlage in diesem psychologischen Krieg, mit dem wir derzeit überzogen werden.

Manchmal versuche ich sogar ihn zu verstehen. Er war doch vorher so eine graue und unbemerkte Maus im Parlament. Vielleicht hatte er davon geträumt Gesundheitsminister zu werden und dann hat man den windigen, aber schicken Bankkaufmann vorgezogen, IHM vorgezogen, er ist trotz allem ja ein promovierter Mediziner.

Jetzt hat er etwas gefunden um Aufmerksamkeit zu erlangen, jetzt wird er plötzlich zu Talkshows eingeladen, große Zeitungen interviewen ihn, man nimmt ihn endlich wahr.

Wie gut muss dies dem geknickten und zuvor gedemütigten Ego eines ehemaligen Außenseiters tun, eines Nerds, eines Aschenputtels, eines hässlichen Entleins, das den Leuten irgendwie zu „brainy“ oder sogar zu „spooky“ war. Jens Spahn ist fesch, trägt immer hippe Anzüge, hat einen geil aussehenden Mann, ist zwar gay aber trotzdem irgendwie ein „Frauentyp“, ist WEF-Zögling und YGL, kein Wunder, dass man ihn zum BGM kürte. Wo aber blieb Karlchen? In der Versenkung blieb Karlchen – bis….Fanfarenklang und Engelschor!!! …die Pandemie daherkam und ihn quasi über Nacht in den Olymp der medial gehypten Politikerlegenden hievte.

Ich sage mir immer um mich selbst etwas zu trösten und zu beruhigen: „Er wird irgendwann schon wieder in der Versenkung verschwinden, und bis dahin hasst du ihn mal schön NICHT!“

Last edited 2 Jahre zuvor by Wolfgang Seidel-Guyenot