Hoppla, fast verpasst: Heiko Maas hat sich aus der Politik zurückgezogen
Kommentar/Glosse
Heiko Maas hat der Politik den Rücken gekehrt. Wie niemand vor ihm hat er den Wandel von der Politik ins Geschäftsleben mit Bravour vollzogen. Und dabei sogar seinen Job als Außenminister behalten. Das schafft so keiner, allenfalls Andy Scheuer würde mir spontan einfallen.
Nicht erst seit Friedrich Merz wissen wir, dass für viele Politiker der Rückzug aus der Politik durchaus vorteilhaft sein kann. Der Mann der ausgeprägten Bescheidenheit hat nach seiner politischen Laufbahn – die ja womöglich sowieso noch nicht richtig beendet ist – im Schweiße seines Angesichts den einen oder anderen Taler im Portemonnaie verschwinden lassen können.
Und nun Heiko Maas. Mag ja sein, dass der Gute einfach zu viel vor der Glotze hockt und sich dort einverleibt, wie er die eine oder andere Situation im Ausland einordnen muss. Aber das allein kann es nicht sein, auch wenn „Tagesthemen“ und „ZDF heute Journal“ sicherlich für Maas hilfreich waren, um sich eine seriöse und deeskalierende Haltung anzueignen.
Wie auch immer: Heiko Maas erkennt einen „Interims-Präsidenten“ in Venezuela an, ohne mit der Wimper zu zucken. Sevim Dagdelen von „Die Linke“ fragte sich, ob er sich nicht auch mit Pinochet getroffen hätte, hätte er damals die Möglichkeit gehabt. Ich tippe auf: Ja, aber nur, um sich an der Architektur chilenischer Fußballstadien zu berauschen.
Nebenbei trifft Maas sich mit Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro, um ein bisschen über Menschenrechte zu plaudern. Und Kolumbien ist ebenfalls immer einer Reise wert, wohlgemerkt, um eine innigere Beziehung zu Lateinamerika herzustellen, nicht etwa, um sich stärker in seinem ewigen Hass gegen Russland aufzustellen, wo kämen wir denn da hin!?
Was Maas von Russland und Putin hält, lassen wir hier dann mal auch lieber ganz gepflegt beiseite.
Und dann ist da ja noch die Rüstung, also Abrüstung, nein, Rüstung! Man blickt nicht mehr durch, aber laut „ndr info“ sagte Maas
Deutschland sei ein verlässlicher Partner und werde mehr Geld in die Rüstung stecken.
Und eben dieser Umstand lässt die Vermutung zu, dass Heiko Maas unauffällig in die Wirtschaft gewechselt hat. Wer weiß, ob er nicht längst still und heimlich einen kuscheligen und gut bezahlten Posten bei Heckler & Koch hat oder sich im internationalen Rüstungsgeschäft einen Stuhl sichern konnte.
Einen Außenminister, wie Heiko Maas einer ist, hatten wir wohl noch nie. Eskalierender und unprofessioneller geht‘s kaum. Dennoch frage ich mich, wie die politische Führung in Berlin es Maas gestattet, offen für Rüstung und US-amerikanische Interessen einzutreten, offen die Feindschaft zu Russland zu forcieren, ohne nicht wenigstens sein Amt aufgeben zu müssen.
Aber Ämter werden ja heutzutage eh kaum noch aufgegeben. Solange eine Ursula von der Leyen im Amt bleibt, kann der Rest der Bande anstellen, was er will. Auch der Außenminister. Ob nun als Außenminister, als Angestellter eines Rüstungskonzerns.
Tja, oder eben beides.
Mass sieht nicht nur wie ein Konfirmand aus, nein, er ist in seiner geistigen Entwicklung auf dem Stand eines Konfirmanden stehen geblieben.
Jens Berger schreibt auf den NDS und dem ist nichts hinzu zufügen:
Ach, der Mann ist doch nur von Außen Minister.
https://www.neulandrebellen.de/2018/11/bloss-von-aussen-minister/
Nur zur Erinnerung:
Ihr habt für Donald Trump Werbung gemacht, Hillary Clinton verteufelt und – ohne auch nur einen Funken nachzudenken – jeden Quatsch aus wahrscheinlich russischer Propaganda nachgeplappert… 🙂
Und wollt ihr jetzt eigentlich kritisieren, dass die Rüstungsausgaben gemäß bisheriger Planung gemessenen am BIP sinken (!!!) sollen oder dass der Außenminister gegenüber den von euch ins weiße Haus gewünschten Politikern versucht zu beschwichtigen, um dort Druck wegzunehmen?
Der Anteil der Rüstungsausgaben am BIP hängt ganz wesentlich an der Entwicklung des künftigen deutschen BIP und nicht so sehr an den Rüstungsausgaben. Merkt ihr überhaupt noch was?
Wer vor der letzten US-Wahl ernsthaft Donald Trump einer Hillary Clinton als Präsidentin vorgezogen hat, der sollte sich zu politischen Fragen – wegen erwiesener Inkompetenz – ganz grundsätzlich nicht mehr äußern, sondern einfach mal in sich gehen. Ihr seid wirklich so dumm, es ist zum Fremdschämen. Soviel dazu ins Stammbuch. Gute Nacht!