Amerika igelt sich ein
Von Rüdiger Rauls
Mit seiner neuen Zollpolitik besonders gegenüber chinesischen Elektroautos macht der politische Westen deutlich, wie sehr er sich wirtschaftlich in der Defensive befindet.
Aber solche Abwehrmaßnahmen richten sich nicht nur gegen vermeintliche Angreifer, sondern auch gegen Querulanten im eigenen Lager.
Nichts geht mehr
Der Inflation Reduction Act (IRA) sollte der große Wurf der Biden-Regierung werden. Mit Hunderten von Milliarden Dollars wollte sie die fortschrittlichsten Industrien in den USA sammeln. Man lockte die Unternehmen der westlichen Freunde in den eigenen Wirtschaftsbereich ohne Rücksicht darauf, welchen Schaden man diesen sogenannten Freunden zufügte. Mit viel Geld versüßte man die Entscheidungen der eigenen Unternehmen, im Land Produktions-Kapazitäten aufzubauen statt in Übersee. Durch höhere Zölle erschwerte man den Zugang zum eigenen Markt für solche Unternehmen, denen die amerikanische Industrie nicht gewachsen war.
Das betrifft hauptsächlich chinesische Unternehmen. Damit ist aber gerade auch jener Wirtschaftsbereich betroffen, den der politische Westen vor wenigen Jahren als industrielles Aushängeschild der eigenen Werteorientierung ausgewiesen hatte: die Umwelttechnologie. Deren Unternehmen sollten nicht nur die Welt retten vor den Gefahren des Klimawandels. Besonders die deutschen Musterschüler der Klimaideologie hatten in den Umwelttechnologien auch die Möglichkeit für die eigene Industrie gesehen, wieder eine führende Rolle in einem Zukunftsmarkt einnehmen zu können.
Aber auch hier ebenso wie in der herkömmlichen Industrie übernimmt China zunehmend eine Führungsposition, denn inzwischen haben chinesische Solarmodule, Windkraftanlagen und Batterien den Weltmarkt erobert und westliche Anbieter verdrängt. Eine ähnliche Entwicklung zeichnet sich nun auch auf dem Automarkt ab. Sowohl Europäer als auch Amerikaner versuchen, dieser Entwicklung mit protektionistischen Maßnahmen Einhalt zu gebieten.
Geht es den Europäern in erster Linie darum, sich dem wirtschaftlichen Druck vonseiten Chinas zu entziehen, so geht es für die Amerikaner um den Erhalt ihrer strategischen und politischen Vormachtstellung. Diese sehen sie nicht nur durch die wirtschaftliche Entwicklung Chinas bedroht. Zur gleichen Zeit wird sie im militärischen Bereich durch das Erstarken Russlands in Frage gestellt.
Dass Russland zur Verteidigung seiner Interessen nicht vor einem konventionellen Krieg in der Ukraine zurückschreckt, hatte in Washington vermutlich niemand zu Beginn des Jahres 2022 erwartet. Noch weniger hatte man in den NATO-Staaten wohl mit einer so deutlichen Überlegenheit russischer Kriegsführung und Waffentechnologie gerechnet. Nun entsteht zwischen Russland und China auch noch eine Allianz, zu der sich beide durch die Drohgebärden und unkluges politisches Handeln des Westens erst gezwungen sahen.
Dieser Entwicklung ist mit einer Politik nicht beizukommen, die in der westlichen Vorstellung besteht, nur aus einer Position der Stärke heraus eigene Interessen und Werte durchsetzen zu können. In diesem Denken gibt es nur Sieger und Verlierer, ein Nullsummenspiel, bei dem der Vorteil des einen der Nachteil des anderen ist. In der Wirklichkeit hat dieses Denken längst keine Grundlage mehr, weil der politische Westen nicht mehr über diese Stärke verfügt.
Die Amerikaner haben Angst vor einem Krieg mit Russland, weshalb sie in der Ukraine immer darauf achten, dessen roten Linien nicht zu überschreiten. Wenn sie aber Angst vor einem Krieg mit Russland haben, was bleibt ihnen anderes übrig, als das Erstarken einer chinesisch-russischen Allianz zu behindern, indem sie Chinas Wirtschaft Knüppel zwischen die Beine werfen. Deshalb greifen sie auf Mittel zurück, die sie vor wenigen Jahren noch heftig verurteilt und abgelehnt haben: Zölle als protektionistische Maßnahmen. Aber es bleibt ihnen angesichts der wirtschaftlichen Stärke Chinas und der eigenen Schwäche nichts anderes mehr übrig.
Hilflos
Die amerikanischen Zölle, aber auch die zu erwartenden vonseiten der EU gegen chinesische Waren sind ein Ausdruck von Ratlosigkeit. Da hilft es auch nicht weiter, China der Wettbewerbsverzerrung durch Subvention und unfairer Handelspraktiken zu bezichtigen. Das kann allerhöchstens als Rechtfertigung für die eigenen Gegenmaßnahmen herhalten, ändert aber nichts an Produktionskapazitäten und technischer Überlegenheit. Dieser Vorwurf geht ohnehin ins Leere, weil auch die USA und die Europäer Hunderte von Milliarden locker machen für den Auf- oder Ausbau eigener Produktionsanlagen.
Das bedeutet aber, dass die chinesischen Subventionen wirkungsvoller sind als die westlichen, denn sie ermöglichen die Eroberung westlicher Märkte. Das gelingt den westlichen Subventionen nicht. In seiner Ausweglosigkeit setzt der politische Westen nun auf das fragwürdige Mittel von Importzöllen. „Auf Wettbewerbsschwäche mit höheren Einfuhrzöllen zu reagieren“(1), bezeichnete der Ökonom und ehemalige italienische Schatzminister Giovanni Tria als „Instrument von Entwicklungsländern“(2).
In weiten Teilen der Wirtschaft ist man sich darüber im Klaren, dass das Problem der mangelnden Konkurrenzfähigkeit nur mit der Steigerung der Produktivität zu lösen ist. Aber bisher scheinen die Versuche der Eindämmung Chinas mit wirtschaftlichen Mitteln nicht zu gelingen. Ein Anstieg der Konkurrenzfähigkeit von modernen Produkten der Umwelttechnologie ist weder in Europa noch in den USA zu erkennen. Auch die gewaltigen, von Steuermitteln unterstützten Investitionen in den USA scheinen im Moment nicht mehr hervorzubringen als neue Schuldenberge.
Weiterhin ist China führend in der Herstellung von Batterien, Elektroautos, Hochgeschwindigkeitszügen sowie Solar- und Windkraftanlagen. Selbst gegenüber chinesischen Chips mussten die USA Einfuhrzölle erheben, um diese vom US-Markt fern zu halten. Dabei handelt es sich bisher nur um Massenchips, nicht jene fortgeschrittenen Schaltkreise, die die USA mit Exportverboten belegt haben. Aber auch hier holt China auf, wie das Beispiel Huawei zeigt(3). Der Vorsprung des Westens schmilzt.
Hinzu kommt, dass China nicht nur seine Industrie und Wirtschaft modernisiert und konkurrenzfähig gemacht hat, es handelt auch planvoll im Vertrieb seiner Produkte und der Pflege von Wirtschafts- und politischen Beziehungen. Ein solcher Plan war die „Neue Seidenstraße“, die sich inzwischen zur Road-and-Belt-Initiative ausgeweitet hat, also den gesamten Erdball erfasst. Die Initiative „made in China 2025“, legte Ziele und Schwerpunkte für die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft fest, was ein planvolles Vorgehen in allen Teilen der Welt zur Umsetzung wirtschaftlicher Interessen ermöglicht und die notwendigen finanziellen Mittel sowie politische Unterstützung bereit stellt.
Umsichtig
Wenn nun die USA und die EU den Import von chinesischen Produkten in den eigenen Markt behindern wollen, so treffen die Zölle nicht nur die chinesischen Hersteller sondern auch die amerikanischen und europäischen Verbraucher. Denn sie bezahlen die Zölle durch höhere Preise auf importierte Produkte oder sie kaufen diese nicht, weil sie zu teuer sind. Das schadet den Importeuren. Aber wenn sich Verbraucher die künstlich verteuerten chinesischen nicht leisten können, dann reicht auch das Geld nicht für die gleich teuren amerikanischen oder europäischen Produkte.
Um diese Nachteile zu vermeiden, gehen chinesische Unternehmen dazu über, Produktionsstätten in diesen durch Zölle geschützten Märkten zu errichten. Der chinesische Autobauer BYD baut in Ungarn ein Werk für den europäischen Raum, weitere sollen folgen. Ebenso entsteht ein chinesisches in Mexiko zur Bedienung des amerikanischen Marktes. Dabei ist ein sehr kluges Vorgehen zu beobachten, indem man Länder aussucht, für die die Zollbestimmungen nicht gelten, die aber selbst über keine eigene Autoindustrie verfügen, nur über Werke ausländischer Hersteller wie Ungarn und Mexiko.
Dadurch werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen, was den Regierungen jener Länder sehr willkommen ist. Gleichzeitig aber wird nicht die eigene nationale Autoindustrie unter Druck gesetzt, weil es weder in Ungarn noch in Mexiko nationale Autohersteller gibt. Aber es gibt gut ausgebildete Arbeiter in der Autoindustrie, was sich wiederum die chinesischen Neuankömmlinge zunutze machen können.
Wenn man auch in diesen Maßnahmen Wege zur Umgehung der Zölle gefunden hat, so macht China anhand seiner direkten Gegenmaßnahmen deutlich, dass man selbst auch zu vergleichbaren Mitteln greifen kann. Diese sind sehr zielgerichtet und scheinen gut durchdacht. So sollen nur großmotorige Fahrzeuge mit mehr als 2,5 Liter Hubraum mit Zöllen belegt werden, also gerade jene Verbrennungsmotoren der europäischen und amerikanischen Oberklasse.
Bei diesen Importeinschränkungen wären nicht die kleinen Leute in China betroffen, eher die wohlhabenden Gesellschaftskreise, was wohl wenig Protest hervorrufen dürfte. Auch die chinesischen Autohersteller selbst wären nicht nachteilig betroffen, wohingegen die EU-Kommission mit ihren Zollplänen den Protest besonders der deutschen Autobauer heraufbeschwört. Die chinesische Regierung begründete ihre Entscheidung mit Gründen des Umweltschutzes. Was will der werteorientierte Westen dagegen einwenden, zumal SUVs und Luxuslimousinen auch im Westen selbst oft Anstoß erregen?
Amerika droht
Dieses Beispiel zeigt, dass der politische Westen immer öfter mit seinen eigenen Waffen geschlagen wird. Besonders die USA scheinen keine wirkungsvolle Antworten auf die Krisen der Zeit zu finden. Die Ukraine ist im Begriff, trotz aller Geldspritzen aus Washington den Krieg zu verlieren. Wer kommt im Falle der Niederlage für die Kosten, Kredite und Schulden auf? Russland? Man versucht es, aber ob das funktioniert, wird sich noch zeigen. Denn will man mit Russland zu einem Frieden kommen, werden die beschlagnahmten russischen Gelder sicherlich auch ein Teil der Verhandlungen werden.
Die bisherige westliche Politik der Drohungen und Gewalt zeigt immer weniger Wirkung. Auch die Sanktionen scheinen nicht das zu bringen, was man von ihnen erwartet hatte. Russland und China zusammen sind zu stark und keineswegs isoliert. Das zeigen die viele Möglichkeiten, die Sanktionen zu umgehen. Das scheint man nun verstärkt angehen zu wollen, auch gegenüber Freunden und Partnern.
Die Drohungen gegenüber Drittstaaten und Sekundärsanktionen der USA nehmen zu, sogar gegenüber Staaten, die eigentlich als Verbündete gelten, auch wenn sie nicht die Sanktionen mittragen wie die Türkei. Aber die USA scheinen vor nichts mehr Halt zu machen, um ihren politischen Willen durchzusetzen und sich trotzig gegen die Erkenntnis zu wehren, dass Russland militärisch nicht zu besiegen ist und China nicht wirtschaftlich.
Man könnte es als Ausdruck dieser Hilflosigkeit werten, dass nun die US-Finanzministerin Janet Yellen auch den europäischen Banken mit amerikanischen Sekundärsanktionen droht. Anlässlich einer Veranstaltung in Frankfurt stellte sie fest, dass Russland „vor allem über China, die Vereinigten Arabischen Emirate und die Türkei die Sanktionen zu umgehen“(4) versuche. In diesem Zusammenhang forderte sie die deutschen Banken auf, „Schlupflöcher zur Umgehung von Sanktionen gegen Russland“(5) zu schließen, „sonst könnte es auch Sanktionen gegen die Institute selbst geben“(6).
Vielleicht kennt Frau Yellen das Märchen vom Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel nicht. Man muss es auch nicht, um zu erkennen, dass die Kreativität bei der Umgehung der Sanktionen größer ist als die der Gegenmaßnahmen. Das hat die weitgehende Wirkungslosigkeit von bisher dreizehn Sanktionspaketen gezeigt. Eines sollten die USA dabei nicht vergessen: Je mehr Länder, Unternehmen und Personen sie mit Sanktionen belegen, um so größer wird die Zahl derer, die an deren Umgehung arbeiten. Die Zahl der Freunde schwindet mit der Zahl der Sanktionierten. Die USA sind auf dem besten Wege sich in ihrem Sanktionsregime einzuigeln.
(1) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 15.5.2024: Handelskrieg?
(2) ebenda
(3) Rüdiger Rauls: China kann nicht mehr übergangen werden
(4) FAZ vom 22.5.24: Transatlantische Mission
(5) ebenda
(6) ebenda
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse
Guter Artikel. Man könnte als weitere Dimension noch hinzufügen, daß man zumindest hierzulande das (öffentliche) denken durch Propaganda-Gebrüll unterbinden will.
So ist z.B. Habeck mit seiner Kohle aus Kolumbien und seinem Flüssiggas aus USA die größte ministerielle Umweltsau seit Jahrzehnten.
Während die Gewohnheitslügnerin vdL den Chinesen unfaire Subventionierung vorwirft und mit Vergeltung droht, freut sich Prinz Olaf Valium wie Bolle, daß man mit Milliarden-Subventionen amerikanische Chip-Hersteller ansiedelt.
Und irgendein SPD-Popanz hat gerade Zölle auf chinesische Billigprodukte gefordert, weil die angeblich z.T. umwelt- und gesundheitsgefährdent seien. Wenn dem so ist, warum sind sie dann hier überhaupt zugelassen?
Nicht zu vergessen: die Millionen Kubikmeter Beton, die er im Boden versenken lässt als Verankerung für die vielen Windräder, die ebenfalls alles andere als Umweltfreundlich sind!
Zumal wir den Beton eigentlich für neue Bunker viel dringlicher bräuchten.
Jetzt wo wir das Unternehmen Baerbarossa 2.0 zum Wohle der US- Militärmafia anschieben.
„Frage nicht was dein Land für dich tun kann. Frage dich was du für die US- Philantrophen tun kannst“
Wer weiß, ob unter den ganzen Baustellen für Windräder wirklich nur Betonsockel gegossen werden. Vielleicht entsteht da ja auch heimlich still und leise der eine oder andere Bunker für betuchtes Klientel. 🤔
Ich trau denen alles zu, vielleicht sogar „Biolabore“.
Gestern sah ich eine Wettervorhersage in der der Metereologe davon sprach das die Regen bringenden Tiefdruckgebiete derzeit nur sehr langsam wandern.
Stellt sich mir die Frage warum wandern die nur so langsam?
Sollte an der Hypotese von den „ausgebremsten“ Luftströmungen dank Energieentzug durch Windräder vielleicht etwas dran sein?
War meiner Erinnerung ähnlich bei den Hochdruckgebieten in letzten Jahr.
Aber erstmal sollten wir Kampen/ Sylt bombadieren.
„Bomber Harris do it again“, wie so eine Trulla vor Jahren forderte.
Wie man es von R. Rauls gewohnt ist: informativ, sachlich und mit Fakten untermauert. Der Hegemon steht mit dem Rücken zur Wand. Die europäischen Vasallen versuchen diese Wand zu stützen. Das wird ihnen nicht gelingen, nicht einmal der deutschen Sekte, die sich „Grüne“ nennt. Denn sollte diese „Wand“, an der die Amis stehen, in Bälde zusammenbrechen, dann geht auch der Ofen in den Ländern der Vasallen aus. Die wirklich Herrschenden – also nicht diese politischen Dumpfbacken – wissen das ganz genau.
Das einzige Szenario das ihnen noch bleibt ist ein Krieg. Kein Stellvertreterkrieg ala Ukraine, nein, ein Krieg gegen die beiden Mächte, die dem Imperialismus in die Suppe spucken, China und Russland. Darauf läuft es hinaus.
Aber es stehen ihnen dann keine Sandalträger ohne Luftwaffe wie in Afghanistan gegenüber, sondern gut ausgebildete Militärmächte. Es gibt aufs Maul.
Um es auf den Punkt zu bringen:
Die nach dem Zerfall des Ostblocks ach so gefeierte und von den USA vorangetriebene Globalisierung ( nicht der globale Handel, sondern die globale Investition in Billiglohnzonen, zwecks Gewinnmaximierung ), erweist sich als wahrer Bumerang.
Das massenhafte Outsourcing der USA hat einen schlafenden, ökonomischen Riesen erweckt und das eigene Potential massiv verzwergt.
Chinas Ambitionen sind nicht deckungsgleich mit den US-hegemonialen Interessen der Weltherrschaft, so wie es aussieht.
Auch Russland will sich nicht den US-Interessen unterordnen, nach der erlebten Respektlosigkeit in der Jelzin-Ära und den gebrochenen Zusagen danach.
So weit so gut.
Einen Aspekt hat der Autor nicht betrachtet, „Autos kaufen keine Autos“,
Während China und Russland es geschafft haben den „Wohlstand“ der gesamten Gesellschaft in den letzten 20 Jahren zu steigern, hat sich der „Werte- Westen“ darauf konzentriert, die unteren 50 % der Bevölkerung zu gunsten der Couponschneider zu verarmen.
Wenn eine weltweite Überproduktion in allen Warengruppen besteht, die potentiellen „Käufer“ aber mangels Geld nicht kaufen können, bricht der Handel zusammen.
Der US- Amerikanische Trick, die Rüstungs- und Kriegsindustrie via Steuergeld und Staatsschulden zum einzigen Wirtschaftsmotor zu machen, muss scheitern, da hierdurch Steuergelder für wichtigere gesellschaftliche Aufgaben verschwendet werden.
Gesellschaften die diesen Weg beschreiten bringen sich selbst um die Möglichkeit einer wirtschaftlichen Fortentwicklung. In Deutschland gerne als „Fachkräftemangel“ beklagt.
@flurdab
Solange man über die NATO seine Vasallen dominiert, die ihr Rüstungsgüter mehrheitlich ( Patriot, F35, usw.) zu völlig überzogenen Preisen in den USA kaufen müssen, funktioniert das System.
Hinzu kommt die Dollar-Dominanz, die jede Inflation per Gelddruck-Maschine an die Dollarerwerber abwälzt.
Man wird sehen, ob und wie die BRICS und ihre Partner diese Dominanz zu brechen im Stande sind.
Allerdings, z.B. durch die Bankenrettung (aka Investorenrettung ),mit der Folge dass diese Gelder u.A.
-in Immobilien flossen, was die Mieten und Baukosten erheblich verteuerte
-die Förderung der Pharmabranche durch die Plandemie
-die Kosten der Klimapolitik
-die Ausgaben für den Krieg in der Ukraine und die Aufrüstung
Jetzt haben die Zentralbanken die Zinsen erhöht, zu Lasten der Bürger, weil die Kredite nun verteuert werden und die Bereitschaft zu Investitionen in den Keller geht.
Es entstehen also zu wenig Arbeitsplätze bzw. etliche werden verloren gehen und viele Menschen, die sich z.B. für eine Immobilie verschuldet haben, werden diese unter Preis verkaufen müssen.
Prosa zum Feiertag:
Aber die Initiatoren geben sich redlich Mühe mit Brot und Spielen abzulenken.
„Bankenkrise“, „Staatsschuldenkrise“, Migrationskrise, Pandemie, Ukrainekrieg, Gazakrieg und nun in Aussicht „Vogelgrippe“.
Nicht das uns Langweilig wird…
@flurdab
dafür wird schon gesorgt, aber zur Abwechslung gehört mal ordentlich Stress in die oberen Etagen. 😉
PS: Nicht ganz unpassend zum Thema….
https://www.manova.news/artikel/das-falsche-wir
Im Großen und Ganzen ist der Artikel schlüssig. Mich stört allerdings der Satz:“Dass Russland zur Verteidigung seiner Interessen nicht vor einem konventionellen Krieg in der Ukraine zurückschreckt, hatte in Washington vermutlich niemand zu Beginn des Jahres 2022 erwartet. “
Sie hatten es natürlich erwartet, faktisch darauf angelegt. Nicht umsonst wurde der Beschuss der abtrünnigen Donbassrepubliken kurz zuvor extremst verschärft, und Selenski drohte mit Atomwaffen. Als die Truppen der RF am 24 2.22 die ukrainischen Grenzen überschritten, knallten im Weissen Haus in Washington und auch sicherlich zuhauf in EU-Regierungskreisen die Champagnerkorken. Fast auf dem Fuße folgend zückten die EU-VASALLEN ihre antirussischen Sanktionen, die von langer Hand vorbereitet waren. Und Joe Biden sagte:“Wir werden ihnen ein zweites Afghanistan bescheren. „Man lese dazu noch bei der RAND-Corporation, ein Thinktank mit grosser Nähe zur US-Regierung -“ Russland überdehnen „.
Werte Bettina, wir beide können nur spekulieren. Dazu müssen wir die Nachrichten und Mitteilungen (auch des Mainstream) heranziehen, aber auch das Weltbild derjenigen, die damals wie heute die Politik bestimmen. Denn niemand von den Beteiligten wird uns, d.h. die Öffentlichkeit, über ihre Absichten und Einschätzungen der Lage als Ausgangspunkt für die Umsetzung der Pläne informieren. So weit zum Vorgehen, wie die Entwicklung zu deuten ist.
Die Absichten im politischen Westen sind nicht einheitlich, weil er insgesamt viel stärker unterschiedlichen nationalen Interessen unterliegt als Russland, das nur für sich alleine entscheiden muss. Ich denke, dass am Vorabend des 24.2.22 die Sichtweise bei den führenden Akteuren im politischen WEsten sich so darstellte:
Im Hintergrund stand die Vorstellung, Russland wie weiland Jugoslawien zerlegen zu können in viele kleinere Einzelstaaten, die man sich nach und nach einverleibt. Dazu wurden die Ukraine, aber auch Georgien und Moldawien als Daumenschrauben gegen Russland aufgerüstet. Die Aussicht auf Teilhabe am Reichtum der EU sollte es den Ländern schmackhaft machen.
2021 erhöhte die NATO den Druck auf Russland durch ständige Manöver in der Ukraine. Russland reagierte mit der Verstärkung seines Militärs an der Westgrenze. Unsere Meinungsmacher bauschten das als russische Angriffsdrohung auf. Wenn man sich die Kommentare von damals anschaut, wird deutlich, dass man Russland als „Tankstelle mit Atomwaffen“ ansah. Man glaubte nicht wirklich, dass es militärisch und besonders wirtschaftlich dem Westen gewachsen war. Noch bis bis heute gibt es Stimmen, die davon faseln, dass Russland den Krieg verliert bzw. strategisch bereits verloren hat. Vor kurzem noch bezeichnete eine führende niederländische Zeitung das russische Gerät als veraltet und dass es nur eine Frage der Zeit sei, wann die russische Armee die Waffen strecken muss. Wenn solch eine Sichtweise sich bis heute gehalten hat, kann man sich vorstellen, wie man in den westlichen Führungsetagen vor Kriegsbeginn über die russische Armee gedacht hat.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich gehe davon aus, dass man in Washington und Brüssel geglaubt hat, dass die Russen den Schwanz einziehen, wenn die ukrainische Armee versuchen wird, den Donbass militärisch zurück zu erobern. Selenskji fühlte sich dazu nach der Münchener Sicherheitskonferenz in der Lage, da ihm von westlicher Seite bis auf die Forderung nach Atomwaffen alle möglichen Zusagen gemacht worden waren, besonders was Waffenlieferungen anging. So ließ sich ab dem 22.2.22 ein massiver Waffeneinsatz von ukrainischer Seite auf den Donbass erkennen.
Mit dem Einmarsch der Russen haben sie wohl offensichtlich nicht gerechnet. Denn dort, wo die russische Armee vordrang und die Ukrainer zurückdrängte, war nichts auf einen Abwehrkampf vorbereitet. So konnte die russische Armee weitgehend ungehindert bis vor die Tore von Kiew rücken. Damit hatte wohl niemand gerechnet und dementsprechend bereitwillig war Selenskj dann auch zu Verhandlungen in Istanbul. Selbst der Westen brauchte einige Zeit, um sich zu sammeln. Auch er schien über diese Entwicklung überrascht. Die ersten Reaktionen kamen erst, als in Instanbul Ergebnisse auf den Tisch lagen, die die Niederlage der Ukraine besiegelt hätten. Damals fuhr Boris Johnson eilig nach Kiew, um Selensky die Waffen zuzusagen, die ihm fehlten, um den Krieg gegen Russland fortzusetzen. Damals glaubten alle im WEsten, dass das genügt, um Russland zu besiegen. Wir sehen eine endlose Reihe von Fehleinschätzungen bezüglich der russischen Stärke, so wie der politische Westen sich seit Jahren ständig überschätzt, seit dem Zerfall der UdSSR, was er als eigenen Erfolg verbucht hatte als Ergebnis eigener Überlegenheit. Diese Fehleinschätzung fällt ihm nun auf die Füße und seine Überheblichkeit auch. Die Niederlage des pol. Westens ist Ergebnis seiner eigenen Überheblichkeit und natürlich auch der gewachsenen wirtschaftlichen und militärischen Stärke Russlands und Chinas
habe meinen Namen vergessen bei der obigen Antwort