Narzisstische Kränkung und Liberalismus
Die Fähigkeit, Meinungsfreiheit zu gewähren, ist an einige Voraussetzungen geknüpft. Ich meine damit gar nicht so sehr den Staat, der diese im Rahmen der Grundrechte gewährt. Ich meine damit, auf der persönlichen Ebene auszuhalten, dass mein Gegenüber nicht meiner Meinung ist und es ihm dennoch zuzugestehen. Eine andere Meinung, ein offener Widerspruch stellt eine Kränkung dar. Diese Kränkung ist zudem gleichzeitig eine Hürde, die das Bemühen um weiteres Verstehen erschwert. Ein “Nein”, ein “Das sehe ich aber ganz anders” ist eine Zäsur, ein Widerstand, den es wahrzunehmen und zu überwinden gilt.
Ich weiß nicht, wie es entwicklungspsychologisch genau funktioniert, aber eigentlich scheint mir, ist es uns angeboren, uns um Verstehen zu bemühen. Wenn wir uns von vornherein dem Verstehen verweigern würden, gäbe es keinen Spracherwerb, wir blieben isolierte Monaden. Das Bemühen um Verstehen scheint daher etwas Natürliches zu sein, das man im Lauf der persönlichen Entwicklung allerdings wieder verlieren kann und in der Herausbildung des Ich vermutlich auch ein Stück weit verlieren muss.
Ich gebe zu, das ist meine ganz persönliche Theorie. Ob sie sich halten und empirisch belegen lässt, weiß ich nicht. Ich möchte aber gern daran glauben, dass wir uns zunächst einmal nicht feindlich und in Ablehnung gegenüberstehen, sondern dass es in uns eine Art Motor zur Solidarität gibt. Grundsätzlich wollen wir einander verstehen und einander helfen. Der russische Anarchist und Schriftsteller Pjotr Kropotkin sah in der Solidarität und in der gegenseitigen Hilfe gar einen Selektionsvorteil.
Die andere Meinung und die narzisstische Kränkung
Problematisch wird es wohl dann, wenn man mit dem Erwachen des Ich anfängt, sich in dieses zu verlieben und es für wichtiger und bedeutender als die vielen anderen Ichs zu halten, von denen man umgeben ist. Dann wird die durch eine andere Meinung erlittene Kränkung zu einem unüberwindbaren Hindernis. Die Tendenz, sich nur noch mit gleichen Meinungen zu umgeben, ist stark. In Kulturen, in denen das Individuum und das Individuelle als höchstes Gut gefeiert wird, muss es die freie Meinungsäußerung daher schwer haben, zumal dann, wenn bestimmte Meinungen und Sichtweisen als Staatsräson gelten.
Das Prinzip der freien Meinungsäußerung muss daher in liberalen Gesellschaften dann besonders hart umkämpft werden, wenn der Liberalismus vollständig die Macht ergriffen hat. Die Meinungsfreiheit muss dann gegen genau jenen verteidigt werden, die meinen, als Liberale schon automatisch für die demokratischen Freiheiten zu stehen.Die aktuellen Entwicklungen in Deutschland und in anderen Ländern des liberalen Westens geben dem Recht.
In einer aktuellen Studie wird belegt, dass es genau die urbane, gebildete gehobene Mittelschicht ist, die zwar für sich reklamiert, für Werte wie Toleranz und Weltoffenheit zu stehen, genau das aber nicht ist. Die Vertreter der liberalen Mittelschicht sind überdurchschnittlich intolerant und engstirnig. Wer nicht ihre Werte, Haltung und Ansichten teilt, wird belehrt und schnell ausgegrenzt. Gleichzeitig halten sie sich wegen ihrer Unterstützung für LGBT, Flüchtlinge und ihrer Solidarität mit der Ukraine für die Speerspitze der Toleranz und der offenen Gesellschaft.
Die liberale Mittelschicht ist besonders intolerant
Es ist nicht zufällig jene gesellschaftliche Schicht, die sich einerseits den Werten des Liberalismus verpflichtet fühlt und diese Werte auch in einigen Segmenten lebt, die gleichzeitig aber zentralen Werten des Liberalismus zum Feind wird.
Ich glaube, das ist kein Versehen und kein Unfall. Es scheint mir vielmehr die logische und konsequente Folge der eingeschlagenen Entwicklung. Die liberalen Gesellschaften des Westens haben die Messlatte für Freiheit und Offenheit an nur einigen wenigen Phänomenen ausgerichtet, während sie andere nicht nur ausgeschlossen, sondern diskriminiert haben. Sexuelle Identität und ihre Darstellung in der Öffentlichkeit ist eins der Phänomene.
Kritik daran wird unmittelbar als antiliberal, als Einschränkung der Freiheit eingeordnet. Man darf sie daher nicht äußern. Sie wird unterdrückt. Ein Bemühen um Verstehen gibt es nicht mehr. Es ist eine absolute Setzung. Analoges gilt für beispielsweise die Kritik an Zuwanderung und die Infragestellung der Maßnahmen gegen den Klimawandel. Die Notwendigkeit von Zuwanderung ist ebenso gesetzt, wie feststeht, was gegen den Klimawandel zu tun ist. All das steht nicht mehr in Frage. Wer die Setzung in Frage stellt, gilt nicht als kritisch, sondern als rechts, Schwurbel, Querdenker und damit als nicht gesellschaftsfähig.
Totalitarismus als Resultat der Herrschaft des Liberalismus
Das liberale Bürgertum hat sich in einem Kokon der Illiberalität verschanzt, in dem es sich weiter liberal fühlen kann, ohne es zu sein. Das zeitgenössische liberale Ich hat sich, seine Individualität um genau diese Setzungen konstruiert. Werden sie hinterfragt und offen diskutiert, dann gibt es in diesem Setting eben keinen Erkenntnisgewinn, keinen geistigen Fortschritt, sondern es zerbricht ein Ego.
Der Kontakt nach außen, zum Anderen, zum Gegenüber ist unterbrochen. Das Gegenüber wird nicht mehr als Möglichkeit der Ergänzung verstanden, als die Erweiterung des Selbst und Bereicherung, sondern nur noch als das fremde und in seiner Fremdheit ängstigende Andere. Jede Kritik wird dann zur narzisstischen Kränkung, die Maßnahmen notwendig macht, dass diese Kränkung sich nicht wiederholt. Das ist der Ausschluss, das Verbot.
Genau in diesem Zustand befinden sich die westlichen, liberalen Gesellschaften. Das ist Deutschland. Die liberalen Gesellschaften haben damit ihre finanle, autoritäre, repressive Phase erreicht. Das Ende des Liberalismus hat begonnen.
Da stellt sich die Frage, was „liberal“ ist. In einem Sketch von Loriot sagte ein „Liberaler“ (FDP?)
„Wir Liberalen sind im liberalen Sinne liberal“. Tautologischer und unklarer geht es wirklich nicht. Da ist der Satz „Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder bleibt wie es ist“ wirklich absolut wahr und andererseits nichtssagend.
Bei den „Neoliberalen“ ist die Vertragsfreiheit die wirklich wichtige Freiheit. Ansonsten sind sie sogar von Pinochet in Chile begeister, weil dort das „Versuchslabor“ für ihren „Menschenversuche“ ideal ist.
Was die „Linksliberalen“ angeht, so ist bei denen der Rahmen der Meinungsfreiheit auch beschränkt. man ist „weltoffen“ und tolerant gegenüber Migranten etc aber sieht umgekehrt Kritik daran schon als schlimm (Rassismus, Homophobie etc) an.
Neo- und linksliberal sind eine Zweckehe eingegangen. Ihr lasst uns unsere faschistoide Sozialökonomie durchziehen, dafür lassen wir euch den ganzen Zirkus um Gender, LGBTQ, angebliche Menschen- und Freiheitsrechte zur Stabilisierung eures Habitats nach außen. Eine Win-Win- Situation…bis jetzt.
Die Ursünde war das „Leistung muss sich wieder lohnen“ mit dem sich die Studenten haben kaufen lassen für eine üppig dotierte Planstelle und etwas Distinktionsgewinn. Seitdem wurde der mündige Bürger wieder getrennt in wertlosen Pack und Pöbel und wertvolle Leistungsträger.
Wer diese faschistoiden Dreck zu seiner raison d’être macht, hat eine Menge Gehirnakrobatik zu leisten um sich ständig aufwerten und den anderen abwerten zu können. Die Themen sind dann eigentlich beliebig.
Man konnte nichts gegen den Untergang der Titanic unternehmen. Als das Schiff den Eisberg rammte, stand einfach fest, dass die Titanic untergeht. Aber was man hätte tun können, wäre so viele Menschenleben wie möglich zu retten. Und heute wissen wir, dass man genau das Gegenteil tat.
Also, wenn wir weiter an der Lüge vom menschengemachten Klimawandel festhalten, gegen den wir genau so wenig unternehmen können, wie gegen den Untergang der Titanic, dann werden wir wieder viele Menschenleben auf dem Altar eines Götzen (dem Glauben an den menschengemachten Klimawandel) opfern. Wenn man jedoch zuerst an die Menschen denkt, diese zu schützen und daher Maßnahmen umsetzt, die die Auswirkungen des Klimawandels auf den Menschen begrenzen, dann ist es schon fast absolut egal, ob der Klimawandel nun menschengemacht ist oder nicht.
Aber statt dessen verpulfern wir unser Geld damit, etwas zu bekämpfen, was sich nicht bekämpfen lässt. Und zuzugegeben, dass wir mal wieder einer Brutkastenlüge auf dem Leim gegangen sind, nur in viel größerem Maßstab und mit erheblich mehr Auswirkungen auf die Menschheit, das erfordert auch irgendwie Größe. Und es erfordert eben auch, dass man endlich auch Wissenschaftler frei sprechen und argumentieren lässt, die sehr gut darlegen und auch begründen können, wieso es keinen menschengemachten Klimawandel gibt. Und wie wir heute an den vergangenen Corona-Maßnahmen erkennen können, haben sich sehr viele Wissenschaftler für unwissenschaftliche Methoden und gar Lügen einspannen lassen, während man den Kritikern den Mund verbat.
Und ich bin der Meinung, dies ist ein guter Indikator, ob eine Behauptung eine Lüge ist oder nicht: Wenn man Kritiker einer Theroie diffamiert und aus dem öffentlichen wissenschaftlichen Diskurs ausschließt, wird es sich um eine Lüge handeln, die man da in die Welt zu setzten versucht. Dies wird nicht immer der Fall sein, daher noch ein zweiter guter Indikator: Mit den vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich wiederum Milliarden verdienen und immer muss der einfache Mensch diese bezahlen.
Und dazu finde ich den Diskurs in der heutigen Zeit sehr befremdlich. Denn dieser findet in der heutigen Zeit nur noch so statt:
Liberale Demokratie: „Der Mensch ist daran Schuld, dass sich die Erde um die Sonne dreht. Daran müssen wir etwas ändern.“
Untertan: „Ich glaube nicht daran, dass der Mensch daran Schuld ist.“
Liberale Demokratie: „Du leugnest also, dass sich die Erde um die Sonne dreht?!“
Zu der Sache mit dem Klimawandel gibt es gerade (gestern) mal wieder einen sehr guten Artikel von Dagmar Henn auf RT. Kann ich nur empfehlen.
Ansonsten bleibt zu sagen: Du hast es auf den Punkt gebracht und (m)einen weiteren Kommentar überflüssig gemacht. 😉
Ist euch schon aufgefallen das diese „Katastrophen“ wie Starkregen, Stürme, Überschwemmungen etc. erst so richtig zugenommen haben seit man versucht CO2 „einzusparen“?
Vielleicht fehlt dem Klima ja jetzt schon eine nötigte Menge CO2 um nicht aus dem Tritt zu kommen.
Is nur so eine Idee 🙂
Das die „Katastrophen“ erst durch die Verfügbarkeit von Smartphons mit Kamera- und Videofunktion bekannt werden, bedeutet nicht das Smartphons sie auslösen. Wobei…Ich halte das größtenteils für Unsinn. Da wird einfach umettiketiert. Aus Wetter wird Klima gemacht. Gab es (Ausnahme über 40° in D) alles früher schon. Und weil das gehypt wird, springen die medialen Algorithmus-Trigger auf alles an, was weltweit irgendwie in Betracht kommt.
Entsprechend ist mir auch nur ein Medium bekannt, das über diesjährige Kälterekorde in Sibirien und Argentinien berichtet hat. Das passt halt so gar nicht in das gewünschte Narrativ.
Ich klinke mich in die Diskussion mit folgenden Thesen ein:
Ich bin der Überzeugung, das es in Klassengesellschaften noch nie so etwas wie Meinungsfreiheit gab, und auch nicht geben wird. Die parlamentarische Demokratie ist das beste Feigenblatt im Kapitalismus. Sollte sich herauskristallisieren, dass dem Kapitalismus durch soziale/sozialistische Bewegung Ungemach droht, die parlamentarische Demokratie in Frage gestellt wird (dazu braucht es aber politisches Bewusstsein), wird die gesamte Medienmeute losgelassen und all jene, die für bessere Verhältnisse eintreten, werden diskreditiert. Sollte das nicht ausreichen – meistens reicht es aus – hagelt es Verbote, Entlassungen, Gerichtsprozesse.Was heißt Meinungsfreiheit? Was kann sie im Kapitalismus bewirken? Nichts!! Die Machtverhältnisse lassen Meinungsfreiheit nur bis zu einem gewissen Grad zu. Das gipfelt darin, dass der deutsche Philister sich zu Sätzen wie: „Ich kann hier sagen was ich will. Ich habe nichts zu verbergen, meine Daten kann jeder einsehen. Das war doch in der Ostzone ne Diktatur. Die will ich nicht, ich will alles sagen dürfen!“ Er merkt gar nicht, – womit auch – das er hohles Geschwätz von sich gibt. Ihm wird die Staatsgewalt keine Türen eintreten, er darf „seine“ Meinung frei äußern und ist stolz darauf.Nehmen wir an, ein Staat wählt kommunistisch und die kommunistische Partei erhält 90% der Stimmen. Sie setzt soziale Maßnahmen durch, senkt jährlich die Rüstungsausgaben um 20% und fast alle sind zufrieden, denn die Partei setzt sich auch permanent für den Frieden ein. Aber 10% der Bevölkerung sehen das anders und opponierten, versuchen ihren Einfluss über ihr Kapital auszuweiten. Ist es dann nicht die Pflicht der sozialen Regierung die Versuche dieser „Liberalen“ im Keim zu ersticken?
Soviel zur Meinungsfreiheit. Meinungsfreiheit gibt es in Klassengesellschaften nicht. Soweit meine These. Da kann mir Voltaire gestohlen bleiben.
Das Ende des Liberalismus hat begonnen.
Daran gibt es weltweit wohl kaum noch Zweifel: Der „Garten“ ist vom „Dschungel“ nun endgültig durchschaut worden (schrecklich rassistische Metapher, übrigens, Herr Borrell). Die negativen Folgen dieser globalen Veränderung werden mit Sicherheit hart am Kern jeder westlichen Gesellschaft kratzen, mit – möglicherweise – fatalen Folgen.
Wenn ich schwul oder trans wäre, würde ich primär alles, wirklich alles dafür tun, dass Vertreter dieser untergehenden neoliberalen Macht die Symbole „meiner“ Bewegung – bspw. den Regenbogen – BITTE NICHT benutzen dürfen. Auf gar keinen Fall!
Diese Akzeptanz einer „tödlichen Umarmung“ mit dem Kapitalismus war und ist ein Riesenfehler, liebe LGBTQ-Gemeinde. Saugefährlich!
Eine vermeintlich „harmonische Verbindung“ von Macht und Minderheit, die uns da permanent vorgegaukelt wird, könnte – und wird – sich in der „nahenden Krise“ als kolossal kontraproduktiv für die erlangten Rechte dieser Minderheiten erweisen. Spätestens dann, wenn einem exakt diese unreflektierte „harmonische Verbindung“ zur Last gelegt wird. Kann übrigens schneller passieren, als man denkt. Gelle?
Man unterschätze niemals Volkes Zorn und niemals die opportunistische Kraft einer bedrohten Macht – im puren Existenzkampf . . .
Ich meine es wirklich nur gut.
Top beschrieben – das System des Westens ist bereits nicht mehr Funktionsfähig und befindet sich während wir schreiben im Zerfall und der Desintegration. Es ist so nicht mehr (über)lebensfähig und die verzweifelte Suche nach einem alternativen System, in dem der „Garten“ immer noch das Sagen hat, führt nur in weitere Katastrophen für das westliche System, bis es sich selbst verschlingt und vom „Dschungel“ überwuchert wird – die Inkas & Mayas sind dafür ein gutes und gleichzeitig warnendes Zeugnis, wie schnell sehr entwickelte Hochkulturen einfach untergehen.
Der Westen glaubt doch glatt, dass er die Zeit und das Klima zum Stillstand bringen könnte – Hochmut gepaart mit Wahnsinn und Aberglauben führen zwangsläufig in den Ruin. Eines Tages macht es einfach „Puff“ und wir alle werden mehr als erstaunt sein, wie schnell es ging…
Wieso der Westen am Ende gibt, dazu gibt es übrigens auf sonar21[dot]com eine sehr schöne Analyse von Gaius Balter mit dem Titel „Why ist the West so weak (and Russia so strong)? The role of human capital and western education“ – ein kleiner Auszug:
Kannst du den gesamten Artikel verlinken, bitte. Klingt ziemlich interessant, weil er einige Fragen anspricht, die ich mir auch schon eine Weile stelle. Aber ohne schlüssige Antworten zu haben. 😬
@Robert-B.
https://sonar21.com/why-is-the-west-so-weak-and-russia-so-strong-the-role-of-human-capital-and-western-education/
Danke schön. 👍
@Robert-B.
Interessanter Artikel, aber lang und nicht komplett auf DeepL übersetzbar.
Ich bin noch nicht durch.
Prozesse wie Pisa und Bologna machen da plötzlich Sinn.
Nicht die Fähigsten, sondern das manipulierbare Mittelmaß soll herangezüchtet werden. 😉
Zu dem Thema habe ich vor 23 Jahren mal ein Buch gelesen, das von einem deutschen Soziologen zusammen mit Noam Chomsky herausgegeben wurde. Schön damals wiesen die beiden auf einen gezielten Umbau des Bildungssystems hin, dessen Ziel eine gut verwertbare und kontrollierbare Weltbevölkerung ist.
Seit einiger Zeit kommt mir dieses Buch wieder häufiger in den Sinn.
An den interessanten Artikel auf sonar21.com möchte ich den Link zu einer arte- Doku anhängen.
„Arbeit ohne Sinn“
https://www.youtube.com/watch?v=ZtTbbeCzVlw
Ergänzt sich und zeigt auf in welchem Irrenhaus wir leben.
„Es gibt kein richtiges Leben im falschen“
Theodor W. Adorno
Das denke ich auch: es wird einen massiven reaktionären Backlash geben.
Also ist die Frage: werden LGTBQ+ als künftige Opfer des gerechten Volkszorns aufgebaut? Zusammen mit den Einwanderern? Damit – falls es schiefgeht mit dem Great Reset die Wut sich an ihnen entlädt und die Täter wieder verschont bleiben?
Die ignoranten Arroganten oder die arroganten Ignoranten sind jetzt, kurz vor dem Endsieg, in allen wichtigen Stellen des „Imperiums der Lügen“ festgeklebt (worden).
Individuelle geistige Gesundheit kann dazu führen, dass man gesellschaftliche Probleme bekommt.
Ja, persönliche gesellschaftliche Probleme sind nun wahrlich „nicht ganz zu leugnen“. Bei mir zumindest. Scheiß drauf!
Diese ganze belehrende arrogante Ignoranz ignoriere ich inzwischen oder ärgere mich mehr oder weniger. Na ja, eher mehr . . .
Tatsache ist aber dennoch, dass dem kapitalistisch-orientierten „maßlos überheblichen Westen“ heuer der Wind tüchtig um die Nase (auch der ein oder anderen Kokser-Nase) weht. Diese weltweite Entwicklung lässt mich staunen aber auch hoffen.
Nebenbei: Mit der Forcierung permanent neuer Ausbeutung von Ressourcen zwecks Kapital-Vermehrung wird man womöglich steinreich – der Ökologie dient das aber auf gar keinen Fall. Auch da sind die Grünen definitiv auf dem Holzweg und – auch deren Um-Definition von „Pazifismus“ zu „Bellizismus“ ist ja nun allgemein medial belegt. Das war’s also, Grüne! Ciao . . .
Mit den Grünen bin ich definitiv durch.
Mit der Linken bin ich aber auch – quasi – durch.
Mit der SPD bin ich sowieso schon lange durch.
Und nun? AfD? Ich linkes Sozi-Fossil? Nein! Nein! Nein!
Ich sag’s mal so: nach den üblen demokratischen Erfahrungen der letzten Jahre würde ich absolut nicht kategorisch ausschließen, dass auch diese aufstrebende Partei lediglich benutzt wird. Benutzt wird in dem Sinne: die finale Drecksarbeit zu leisten und den sozialen Sack endgültig dicht zu machen. Eben: Drecksarbeit, die keine etablierte Partei so drastisch machen könnte/dürfte. Diese Einschätzung habe ich schon länger, doch Frau Meloni aus dem schönen Italien hat meine Zweifel diesbezüglich auf wundersame Weise eben auch keinesfalls restlos ausgeräumt . . .
Ich hoffe sehr, dass ich da komplett daneben liege und entschuldige mich bei denen, die sich wirklich aufopferungsvoll um die Sorgen der Bürger kümmern. Doch, wie gesagt:
Was da die letzten Jahre „demokratisch“ ablief, geht echt auf keine Kuhhaut mehr. Es schreit ja förmlich nach „der“ Verschwörungstheorie . . .
Das denke ich auch das die Afd längst unterwandert ist und wir mit ihr vom Regen in die Traufe kommen…
Das ist sie mit sehr großer Wahrscheinlichkeit. Die AfD wird vom neokonservativ-neoliberalen Establishment nicht wirklich gefürchtet. Sie ist die geduldete, ja genehme „rechte Opposition“ des Systems, weil ebenfalls neoliberal. Man will alles originär Linke aus der Öffentlichkeit für immer tilgen, was die ebenfalls mit Sicherheit unterwanderte Partei „Die Linke“ schon selbst besorgt. Sollte Wagenknecht eine eigene Partei gründen, wird man das deutlich sehen. Da wird wohl mit allem Gift gespritzt werden, was vorhanden ist, da es für das Establishment ein unkontrollierbarer „Unfall“ wäre.
Man darf nicht vergessen das die AfD aus dem selben krummen Holz gesprossen ist wie die CD/ CSU.
Wenn man dann noch bedenkt das Politiker im allgemeinen eher einen Hang zum persönlichen Vorteil als zum Gemeinwohl haben, ist der Zirkus rund.
Die repräsentative Demokratie ist tot.
Die Parteien- Demokratie ist tot.
Erinnert Euch an Sukram. Der steht auf sehr, sehr junge Flüchtlinge, also erklärte er hier jede Person, welche eine realistische Flüchtlingspolitik wollte, zur Unoerson, der geile Strick
@Anton inKoggnito
Sukrams sexuelle Präferenzen sind allein seine Sache und können kein Gegenstand einer Diskussion oder Bewertung sein.
Genervt hat der, weil er aus Prinzip jeden offiziellen Narrativ nachgebetet hat wie das „Vater Unser“.
Diese Präferenzen erklärten seine Ansichten, aber egal
Interessanter Artikel und spannende Diskussion. Zur Trennschärfe unterteile ich mal in drei Ebenen: Individuum, politisches System und Ökonomie.
Was Gert beschreibt, ist primär die individuelle Ebene. Hier hat sich u.a. aus Antifaschismus, Toleranz und vermeintlichem Gutmenschentum eine Geisteshaltung entwickelt, die de facto ein Religionsersatz ist. Religionen sind meistens eher unliberal, was entsprechend auf diese Geisteshaltung zutrifft. Die psychologische Erklärung der narzistischen Kränkung kann zutreffen, ich halte den Religionsersatz für wesentlicher. Es gibt unumstößliche Wahrheiten, an denen man sich festhalten und sich ein gutes Gewissen verschaffen kann. Also z.B., wer sich ein Elektroauto kauft, ist auf gutem Weg in den Ökohimmel, denn er trägt dazu bei die Welt zu retten und trägt Schuld bei den seit Jahrhunderten ausgebeuteten Afrikanern ab. Das fanatische Eintreten für herrschende Narrative (Corona, Ukraine, menschengemachter Klimawandel) ist in der durchexerzierten Form demonstrativ illiberal. Wir haben also eher zu wenig als zu viel Liberalismus. Und man beachte bei den Narrativen das Schuld und Sühne – Element, das zutiefst religiös ist.
Was wir erleben, ist tatsächlich ein immer unerträglicher werdender Moralismus, der geradezu klassisch aus ökonomischen Liberalismus (wg. krasser Verteilungsungleichheiten) resultiert und der inzwischen vor allem vom politischen System gefördert wird.
Womit wir bei Punkt zwei wären. Das deutsche politische System ist nach meiner Einschätzung definitiv am Arxxx. Vielleicht war es ursprünglich nicht ganz schlecht, aber ich habe die Vermutung, das fast alle politischen Systeme, die ohne Korrekturen über einen längeren Zeitraum bestehen, auf die eine oder andere Weise korrumpiert sind. Ich möchte mich hier auf den schon angesprochenen Faktor der Inkompetenz unseres politischen Personals beschränken. Diese springt einen in geradezu erschreckender Weise an. Die Liste wäre unendlich lang, weswegen ich nur ein kleines Beispiel nennen will. Unseren Panikminister, der sich nach Corona nichts weniger als den klimabedingten Weltuntergang auf die Fahne geschrieben hat. (An der Stelle muß ich mich einfach mal freuen, daß der dieses Jahr ins Wasser gefallen ist. Wiedervorlage kommt aber, ganz bestimmt.) Der Mann fährt nach Italien und Wahnsinn – da ist es im Sommer heiß. Weil er sicherlich auch kulturell unterwegs ist, hat er vermutlich irgendeine Kirche aufgesucht. Da fiel ihm wohl auf, daß es in der Kirche relativ kühl war. Und da kam ihm eine geniale Idee für seinen Hitzeplan, einfach die Kirchen für Hitzgeplagte öffnen. Echt jetzt, Lauterbach? Auf die Idee konnte man natürlich nur als Prof.Dr.Dr. kommen, so komplex ausgetüftelt.
Ein Kirchenvertreter meinte dazu nur, daß ihre Kirchen eh immer für alle offen seien.
Man nehme dieses kleine Beispiel als Symptom für die ganze politische Kaste. Da will niemand was substanzielles erreichen, es geht einfach nur darum, politische Arbeit zu simulieren und ständig was für die Medien rauszuhauen. Der einzige Minister, der wirklich substanziell was verändern will, ist vermutlich der unselige Habeck und für den tritt §1 in Kraft (religiöser Fundmentalismus).
Kürzlich las ich einen Artikel, der den Bericht des Bundesrechnungshofes zum Thema hatte. Im Bericht wurde u.a. bemängelt, daß ständig Geld für irgendwelche Maßnahmen ausgegeben wird, aber nur in wenigen Fällen danach geschaut wird, ob die Maßnahmen auch wirksam sind. Am meisten irritierten die Beamten die Antworten, die aus den Ministerien kamen. Man habe nicht die nötige Kompetenz und Kontrolle wäre nicht ihre Aufgabe. Das ist ein Offenbarungseid, deutlicher kann man es eigentlich nicht gesagt bekommen.
Die ökonomische Entwicklung ist historisch interessant, denn zum ersten Mal befindet sich der Liberalismus auf dem Rückzug. Es gibt einen Text von Marx, in dem er die damalige politische Lage in England analysiert. Dort arbeitet er sehr schön heraus, warum die Liberalen (Whigs) für den Freihandel waren und die Konservativen (Torys) dagegen. Die Torys vertraten die Interessen der Großgrundbesitzer und diese hatten keine Interesse daran, sich die Preise für ihre landwirtschaftlichen Produkte verderben zu lassen. Die Whigs wiederum waren auch ursprünglich Großgrundbesitzer, hatten aber schon so viel Kapital angehäuft, daß ihnen weltweiter Handel mehr einbrachte, als heimischer Anbau. Die weltweite Expansion des Kapitals wurde erstmals durch den Kommunismus nach WK1 gebremst und nach dem Ende der Sowjetunion wieder turbobeschleunigt. Jetzt sieht es tatsächlich so aus, daß das Kapital sich freiwillig auf eine Welthälfte beschränkt, um seinen Bestand zu sichern. Damit wendet es sich gegen seine eigene Gesetzmäßigkeit, da die Kapitalverwertung ständigen Wachstums bedarf. Daraus ergeben sich m.e. mittel- bis langfristig verheerende Aussichten für die westlichen Gesellschaften. Eine mögliche Entwicklung (Neo-Feudalismus) wird von Häring in seinem Endspiel des Kapitalismus beschrieben.