Mein Kopf gehört mir
Kriegspropaganda war gestern. Heute ist diese »Kunst« ein Teil der Kriegsführung. Die professionalisierte Propaganda überlässt nichts mehr dem Zufall.
Masha Borzunova hat seit einiger Zeit eine kleine Sendereihe bei arte. Die russische Endzwanzigerin, die im lettischen Exil arbeitet, erzählt von ihrer Heimat Russland. Sie sieht gut aus, wirkt taff. Ein echter Hingucker, könnte man sagen. Aber Achtung, Borzunova ist eine Waffe — ein kognitiver Leopard-Panzer, wenn man so will. Denn ihre Sendereihe »Fake News« berichtet nicht aus Russland, sondern versucht Stimmung zu machen gegen das absolut Böse aus Osteuropa.
Sie arbeitet als Faktencheckerin für die westliche Medienwelt — und ist damit Teil der Kognitivarmee, die sich die NATO und auch andere westliche Organisationen halten. Die Russen tun das übrigens auch. Der Krieg der Zukunft, er findet auch auf dem kognitiven Feld statt — und zwar auf allen Seiten. Der Propagandaforscher Jonas Tögel hat darüber ein Buch geschrieben, es heißt: »Kognitive Kriegsführung. Neueste Manipulationstechniken als Waffengattung der NATO«.
Zu Edward Bernays et.al. siehe auch in Michael Lüders „Die scheinheilige Supermacht“.
Das mit der Propaganda ist so offensichtlich, daß man eigentlich gar nicht darüber reden müßte. Umso grotesker, daß es tatsächlich Leute gibt, die den ganzen Mist glauben, obwohl wir am Krieg beteiligt sind und eigentlich jedem klar sein sollte, daß man im Krieg nie die Wahrheit gesagt bekommt.
Nur scheint mir das eigentliche Problem zu sein, daß wir uns an die Propaganda selbst gewöhnen sollen. Eigentlich fing es schon damit an, daß wir jeden Tag zu hören und zu lesen bekamen, was Onkel Donald gerade wieder getwittert hat. Nur war mir damals noch nicht klar, was das ganze soll. Warum führt man Wahlkampf bei Leuten, die gar nicht an der entsprechenden Wahl teilnehmen dürfen?
Inzwischen sehe ich da vermutlich klarer.
Bei Corona wurde dann offenkundig, daß Dichtung ganz groß und Wahrheit ganz klein bzw. gar nicht geschrieben wurde. Seitdem blende ich den ganzen Dreck aus, er ereicht mich nur per Zufall oder auf Umwegen wg. geistiger Gesundheit.
Daß es im Krieg genauso weiter geht, war von Tag eins an klar.
Mit Klima geht es weiter und man kann gespannt erwarten, was zum nächsten Brüller wird. Zählt man Trump mit, werden wir nun schon seit acht Jahren in Angst und Schrecken gehalten. Und ich sehe da kein Ende.