Ziemlich beliebte Unsympathen

Robert Habeck ist für den Spiegel ein Aufsteiger des Jahres. Warum ein Mann, der sichtlich überfordert ist mit wirtschaftlichen Fragen, so eine Ehrung erhält? Weil seine Beliebtheitswerte stimmen.

Wer jetzt glaubt, der Wirtschaftsministrant Habeck habe sich im letzten Jahr die Reputation zerschossen – wenn er je eine besaß –, der irrt sich grandios. Für das allseits beliebte Qualitätsmedium Spiegel war der Mann im Dezember dennoch einer der Aufsteiger des Jahres. Das macht freilich Mut, denn es bedeutet auch, dass man mit durchschnittlichem bis unterdurchschnittlichem Horizont weit kommen kann in diesem besten Deutschland aller Zeiten. Einen Wirtschaftsminister misst man so zum Beispiel nicht mehr daran, was er von der Wirtschaft weiß, sondern nur noch danach wie er wirkt.

Der Spiegel saugt sich diese Auszeichnung nicht gänzlich aus den Fingern, er bezieht sich auf Umfragewerte. Und da liegt Habeck offenbar nicht ganz so schlecht. Die Bevölkerung, die er mit seinem Kurs in die Verarmung führt und die er mit seiner Ahnungslosigkeit – Stichwort: Betriebsinsolvenzen – für blöd verkauft, findet den Mann irgendwie noch in einem Ausmaß gut, dass man ihm zu seinem Aufstieg gratulieren muss. Muss man natürlich gar nicht, der Spiegel macht es dennoch gerne.

Man muss nur die richtigen Leute fragen

Wobei es mit dieser Beliebtheit aus Umfragen und Rankings im Falle Habecks auch nicht so weit her ist. Die Minister und -innen der Ampel-Koalition sind generell nicht beliebt. Habeck ist bestenfalls nur einer der nicht ganz so Unbeliebten unter den Unbeliebten. Selbst der Regierungsmonitor des Spiegel gibt keine allzu große Beliebtheit her. Dort lag der Wirtschaftsminister im Dezember des Vorjahres, als er zum Aufsteiger des Jahres ernannt wurde, mit einem Wert von -71 auf dem fünften Platz. Zur Erklärung: In diesem Ranking werden Werte zwischen 200 und -200 vergeben. Kein Minister lag im Dezember auch nur annähernd im Plusbereich.

Wobei solcherlei Werte, selbst wenn sie wirklich mal gut sind für einen Politiker, überhaupt keine Aussagekraft haben. Wurden Sie schon mal gefragt? Komisch, oder? Dabei hätten Sie sicher viel Kritisches anzumerken. Aber selbst wenn jemand Kritik äußern möchte innerhalb des Umfragemodus: Die ist ja gar nicht vorgesehen, im Regelfall sind das Schwarz-Weiß-Abfragen. Beantworten Sie doch mal als jemand, der die Lockdown-Politik für falsch erachtete, folgende Frage mit Ja oder Nein: Glauben Sie, dass der von der Bundesregierung verhängte Lockdown zu spät kam? Wenn es doch mal kritisch wird, trifft man eine Vorauswahl: Man muss nur die richtigen Leute fragen, dann klappt es auch mit dem Wunschergebnis.

Egal wie Sie antworten, Sie befürworten die Maßnahme. Auf solche Fragestellungen haben sich Markt- und Meinungsforscher spezialisiert. Sie wollen kein wirkliches Stimmungsbild abbilden, sondern eines simulieren. Ob es zutrifft, ist egal – am Ende wird es zutreffen, weil die Simulation an die Stelle rückt, die die Wirklichkeit einnehmen sollte. Diese Branche forscht nicht nach Meinung, sie macht Meinung. Unter freundlicher Mithilfe des Medienbetriebes, wie man ja an der Kür Habecks recht schön sehen kann.

Der Mann brauchte jetzt einen Fürsprecher, speziell nach diesem schweren letzten Jahr für ihn. Was hat man nicht alles von ihm verlangt! Er sollte was zur Wirtschaft sagen – und wenn er dann mal was verkündete, erntete er auch noch Kritik. Was hat er denn mit Betriebsinsolvenzen zu tun? Ist er Wirtschaftsminister oder Insolvenzverwalter? Eben! Da ist es doch nur fair, dass man ihm gegenüber am Ende des Jahres einen fairen Ton anschlägt und belobigt. Wofür lassen wir denn die freie Presse zu? Doch nicht, damit sie nur kritisiert …

Willkommen in der Rankokratie

Überhaupt hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr eine politische Leitkultur entwickelt, die sich an Rankings und Bewertungen orientiert. Diese »Werte« beeinflussen maßgeblich den politischen Betrieb; mit ihnen hantiert man. Es ist kein Zufall, dass ausgerechnet Verteidigungsministerin Christine Lambrecht an den Rand eines Rücktrittes gebracht wurde, obgleich andere aus dem Ministerkollegium ministeriell weitaus mehr versagt haben als jene Frau, die ein Silvester-Video vergeigte: Schon Anfang Dezember lag sie im Spiegel-Regierungsmonitor auf dem letzten Platz. Natürlich darf man naiv sein und glauben, dass das ihr den Rücken zudrehende Kabinett nichts mit ihrer Performance im Ranking zu tun hat: Man muss aber nicht bindend an Zufälle dieser Art glauben. Der Kanzler agiert hier nur wie jemand, der ein schlecht bewertetes Restaurant gar nicht erst betritt.

Es hat sich in fast allen Lebensbereichen eine Rankokratie etabliert. Bewertungen gibt es für alles und für jeden. Wer heute erstmals einen Arzt besucht, googelt nach einem Ranking, einer Bewertung: Oftmals sind sie schlecht. Dann geht man mit einem mulmigen Gefühl in die Praxis, ist befangen, bevor man den Medizinier auch nur sieht. Dass im Regelfall jene eine Bewertung schreiben, die unzufrieden waren, seltener zufriedene Patienten, ahnt man zwar, bekommt die Befangenheit mit diesem Wissen aber nicht aus dem Kopf. Restaurants ergeht es ähnlich: Zufriedene Gäste kommentieren ihren abendlichen Besuch nicht. Aber die, denen es nicht gefiel, warum auch immer, machen sich diese Mühe durchaus.

Dennoch wird uns die Bewertungsgesellschaft als Fortschritt verkauft, weil man damit angebliche Transparenz herstellt. In der Politik ist der Effekt verdreht. Hier kommen nicht übermäßig die Unzufriedenen zu Wort, die werden fein säuberlich von den Meinungs- und Beliebtheitsforschern aussortiert, gar nicht erst gefragt.

Die Rankokratie ist kein Abbild der Realität, sondern simuliert sie nur. Sie tut so, als lasse sich mit einem Index eine ganze Wahrheit erfassen. Und so ist Robert Habeck kein beliebter Minister und Aufsteiger des Jahres, sondern die Simulation davon. Wenn man aber mehr und mehr in einer Simulation lebt, wird diese Matrix zur Wahrheit: Und es spielt keine Rolle mehr, was wirklich ist und was nicht. Gesellschaften, die so Aufsteiger des Jahres küren, sind am Ende die Absteiger des Jahrhunderts.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Rainer Niersberger
Rainer Niersberger
1 Jahr zuvor

Das ist richtig, aber noch nicht vollständig. Es gibt ohne Zweifel „Gruppen“, die Habeck ganz toll finden, was natuerlich nichts mit seiner „Politik“ zu tun hat, aber sehr viel mit dem, wie bzw nach welchen (u bewussten) Kriterien Menschen, vor allem weibliche, Herren „beurteilen“. Habeck hat von Anfang an exakt damit, mit der sehr speziell en Art des Auftretens, der Sprache und Gestik, gepunktet, zu Beginn auch noch mit dem Praedikat „jung gebliebener Wuschelkopf“ und vor allem den diversen Zuschreibungen genau daraus. Bestimmte eher mittlere Alterskreise im Damenbereich fuehlten und fuehlen sich hier durchaus angezogen. Bei Mutti Merkel war es, wieder vor allem bei einem Geschlecht, auch nicht die Politik, die zu derartigen Werten führte, sondern die inszenierte Wirkung und die Zuschreibungen.

Bernie
Bernie
Reply to  Rainer Niersberger
1 Jahr zuvor

Dazu kommt noch das man Bewertungen auch für Geld machen lassen kann – ist ein generelles Problem bei Online-Bewertungen – wie schon gesagt darauf kann man keinen Pfifferling geben – das meiste ist eh nur gekauft.

Sarkastische Grüße Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Rainer Niersberger
1 Jahr zuvor

Igitt! Der Habeckbefeuchter. 🙁

Cetzer
Cetzer
Reply to  Rainer Niersberger
1 Jahr zuvor

Habeck ist ein Klon von Klaus Störtebeker, der seit mehreren Jahrhunderten ununterbrochen durch die Schwieger-Mangel gedreht wurde.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Keiner ist weniger Likedeeler, als Habeck!
Da stapft der Klaus vor Wut gleich nochmal an den Kumpanen vorbei und stolpert, dank Erfahrung, nicht mehr übers hingeworfne Stöckchen.

Frust
Frust
1 Jahr zuvor

Vor einigen Jahren habe ich in einer Bewertung eines Hotels in Thailand gelesen, welches dem Bewerter nur einen Stern Wert war, da es in diesem Hotel kein deutsches Fernsehprogramm gab.

Bernie
Bernie
Reply to  Frust
1 Jahr zuvor

Ja, manche Bewertungen im in- oder ausländischen Tourismus sind kaum nachzuvollziehen und absolut lächerlich – die zeigen mehr über den Bewerter als über das Objekt das er bewertet. Siehe auch mein Hinweis oben Gruß Bernie

Cetzer
Cetzer
Reply to  Frust
1 Jahr zuvor

in diesem Hotel kein deutsches Fernsehprogramm

Da gibt es schlimmeres: Ich war mal in einem Hotel, in dessen Schreibtischschublade zwar eine Bibel war, aber in dieser befanden sich weder ein Kondom noch Spezial-Blättchen – Nur die Visitenkarte eines Strafverteidigers.

Bernie
Bernie
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Oder auch lustigeres, dass mehr über den Verwerter….z.b. Autoren- bzw. Buchbewertungen im Online-Buchhandel: „Das Buch ist zu langatmig….und hat zu viele Seiten….“ soll Mal jemand geschrieben haben der zu fein war sich doch lieber gleich den Film zum Buch zu erwerben,- oder das Hörbuch…..😁

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Cetzer
Cetzer
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Buch ist zu langatmig….und hat zu viele Seiten

Das Leitmotiv einer verpfuschten Lektoren-Existenz.
Aus einem öffentlichen Bücherschrank habe ich vor kurzem ’25 Jahre Heyne Science Fiction & Fantasy 1960-1985 – Jubiläumsband – Das Lesebuch‘ an Land gezogen. Dort wird vom Herausgeber Wolfgang Jeschke, natürlich nicht im Haupt-Vorwort, sondern etwas versteckt in der Vorbemerkung zum Jahre 1963, eine Verschwörungstheorie aufgegriffen, die sich unter SF-Lesern hartnäckig hält:

Seit den 60er Jahren ist der Roman auf dem Vormarsch […] Man mag dies bedauern, denn nur selten trägt eine SF-Idee einen ganzen Roman und sei sie noch so gut [auswalzbar]. […] ein Großteil der Leser bevorzugt ausgedehnte Phantasiewelten, in die er hineingehen und in denen er sich lange aufhalten kann, deshalb der [lukrative] Löwenanteil an Trilogien, Tetralogien, Zyklen und Sagas in der heutigen SF-Produktion.

oder volkstümlich; In der Kürze liegt die Würze, In der Trilogie liegt die Marie¹.

¹ https://www.bz-berlin.de/archiv-artikel/warum-sagen-oesterreicher-zu-geld-auch-marie

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
Bernie
Bernie
1 Jahr zuvor

Hallo Roberto, ich meine vor einiger Zeit im Netz gelesen zu haben das so manches Umfrageinstitut auch persönlich mit SpitzenpolitikerInnen verhandelt sein soll – es ging um die Frau Baerbock, und ihren Mann, der bei einem Berliner Umfrageinstitut angestellt sein soll – in einer Spitzenposition – das Frau Baerbock seltsamer Weise immer als perfekt und fehlerfrei darstellen soll seit ihr Mann dort beruflich aktiv ist. Hab leider vergessen wo die Info im Netz zu finden ist, aber jemand kann ja Mal nachrecherchieten wo das genau steht. Sollte es stimmen dann hat die Sache schon ein gewisses Geschmäckle wie man hier im Kretzschmann Ländle zu sagen pflegt.

Allgemein halte ich von der Bewerterei sowieso wenig – Als Ex-Amazon-Marketplace Teilnehmer – kann auch ein Lied über manche völlig ungerechte Bewertungen schreiben, aber bei mir überwogen die 5 Sterne-Bewertungen, da ich eh nur Büchern verkauft habe – Das ist vorbei da Amazon keine privaten Hobbyverkäufer mehr will, und ich, wie viele andere, die ihre gebrauchten Bücher dort an den Mann/die Frau brachten rausgeworfen wurden. Wollen halt nur noch Geschäftskunden – ist schon einige Zeit her, aber ärgert mich immer noch weil ich das unfair fand. Als Kunde einer Friseurin, die im Netz auch von manchen D…n negativ bewertet wurde, aber mit der ich hochzufrieden bin weis ich auch ein Lied davon zu singen.

Auch habe ich als Ex-Campingplatzbetreiber in meiner aktiven Selbständigkeirsphase 1 negative Bewertung bekommen, die ich 🙄nicht nachvollziehen kann da ich dem Kunden im echten Leben persönlich entgegengekommen bin bei der Stellplatzvergabe.

Mein generelled Fazit zu allgemeinen I🤪e der gegenseitigen Online- Bewerterei im Alltag – absolut unnötig, und man sollte darauf keinen besonderen Wert legen sondern sich auf das eigene Urteil verlassen😉

Gruß Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Vielleicht ist es bei Deinem Campingkunden nicht so positiv aufgenommen worden, dass Du ihm mit Deiner fliegenden Stahlfaust persönlich entgegen gekommen bist?
🙂

Bernie
Bernie
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Ja, wenn’s nur so gewesen wäre 🤪 – mehr verrat ich aber nicht 😉

Thrombo
Thrombo
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Oder vielleicht kennt er Bernie noch als Erdmännchen mit wahnsinnig großen Testikulen? 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by Thrombo
Mensch
Mensch
1 Jahr zuvor

Schade, dass hier zwei, in meinen Augen, völlig unterschiedliche Bewertungssysteme miteinander vermischt würden.

Bei Umfragewerten zu Politikern, wird, wie Roberto es hervorragend mit einem Beispiel auf den Punkt bringen konnte, dem Befragten allein durch die Fragestellung gar keine Chance gegeben, seine Meinung zu äußern.

Bei Bewertungen im Netz, denen ich zwiegespalten gegenüberstehe, gibt es zumindest nicht nur die Möglichkeit einen vorgefertigten Fragenkatalog mit Ja oder Nein zu beantworten, sondern es kann differenziert bewertet werden und darüber hinaus oft auch frei ein Text mit der persönlichen Meinung verfasst werden. Der letzte Teil ist, zumindest für mich, der Teil den ich dazu nutze die Bewertung für meine Zwecke als tauglich oder eben nicht heranzuziehen. Wer schon in diesem Text bei einer Restaurantbewertung z.B. völlig überheblich von oben herab wen niederschreibst, von dem werde ich mich garantiert nicht beeinflussen lassen.

Diese ganze Bewertungskacke fing übrigens schon in den späten 80ern an. Ich kann mich jedenfalls noch gut dran erinnern, als in jedem nicht kleinen Betrieb eine Personalabteilung zum muss wurde und diese auf der Suche nach ihrer Berechtigung Peronalfragebögen aus dem Hut zauberten, in dem „Vorgesetzte“ dazu genötigt wurden Mitarbeiter zu bewerten. Ich hatte immer Stress mit den Leuten, weil die Kollegen, die ich bewerten musste, nach Fragebogenergebnis alle wie einst Jesus übers Wasser gehen konnten. Klar hätte man auch damals mit Kollegen schon einmal Stress. Aber der lässt sich fast immer untereinander aus der Welt schaffen und muss nicht aktenkundig Leuten vor Augen geführt werden, die das einen Scheißdreck angeht. Aber das nur am Rande…

Schönes Wochenende ✌️

Cetzer
Cetzer
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

Diese ganze Bewertungskacke fing übrigens schon in den späten 80ern an

Oder schon früher, wenn man Adam Curtis folgt, in z.B. HyperNormalisation , https://en.wikipedia.org/wiki/The_Trap_(British_TV_series) oder (sooo ein schöner Titel!) All Watched Over by Machines of Loving Grace
Im Übrigen kann man aufgrund von „frei[en] Texten“ schwerlich Ranglisten¹ erstellen.

¹Auch eher negative wie Entlassungs-Kontingente

Bernie
Bernie
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Wollte gerade was vom NDR „Extra3“ verlinken, weil die in einem sehr lustigen Videoclip letztens zufällig die grassierenden gegenseitige Bewertei und Selbstbebauchpinselung der Journalistenkollegen – mit dem Hinweis das hätten die im Mainstream von YouTube bzw. Internetvideokonkurrenz gelernt – aufs Korn genommen haben, aber leider kann ich nur die ganze Sendung hier verlinken daher lasse ich es – schade, denn hier war „Extra3“ Mal so richtig selbstkritisch unterwegs was bei denen ja leider selten geworden ist….☹️

Mensch
Mensch
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

„Im Übrigen kann man aufgrund von „frei[en] Texten“ schwerlich Ranglisten¹ erstellen.“

Mann und Frau (und zwar jedes Geschöpf nach den Kriterien, die es für sich für wichtig hält) schon, nur kriegt das keine KI automatisiert und nicht allgemeingültig hin.

Zudem hat es den Vorteil, dass dabei erst gar nicht der Hang dazu, sich mit seiner Meinung der Mehrheit anzupassen aufkommen kann. Was dann zur Folge hat, dass andere Meinungen zu akzeptieren leicht(er) macht😃😉

Last edited 1 Jahr zuvor by Mensch
Bernie
Bernie
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Ergänzug – der kurze Auszug wurde von „Extra3“ heute bei Youtube als Video-Clip veröffentlicht mit dem Titel „[…]Selbstverliebte Reporter: Narzissmus oder Doku? | extra 3 | NDR […]“

Quelle und komplettes Video hier zu finden:

https://www.youtube.com/watch?v=7vzwV1sDhe0

…ich weis das „Extra3“ nicht unumstritten ist, aber hier haben die mal was richtig selbstkritisches auf den Punkt gebracht – ist einfach zum Ablachen….

Amüsierte Grüße
Bernie

Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Müsste man solche Lebewesen wie Habeck – und damit ist bei weitem nicht nur seine „Leistung“ in seiner Funktion als Minister gemeint – mit Schulnoten bewerten, müsste erst die Sieben erfunden werden.
Die Bewerteritis bei Politikierenden ist allerdings durchaus berechtigt, denn darüber muss ja der Wahlwunsch gebildet werden. Die Bewertungsmethodik ist das eigentliche Problem.
Nebenbei: Das mangelnde Bewerten von Positivem ist bei dem aktuellen Politikierenden-Pool komplett irrelevant – es gibt bei den Politikierenden nichts Positives.

Bernie
Bernie
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Ich mein irgendwo – irgend ein Kabarett soll der Regierung schon die Note „ungenügend“ oder „hat sich bemüht“ ausgestellt haben.

sarkastische Bernie

wschira
wschira
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Wobei es für das Kabarett immer schwieriger wird. Solche Leute wie Harbeck, Baerbock, die Stracke Zimmerman, um ein paar zu nennen, sind kabarettistisch nicht mehr zu toppen.

Cetzer
Cetzer
1 Jahr zuvor

Wenn man aber mehr und mehr in einer Simulation lebt, wird diese Matrix zur Wahrheit: Und es spielt keine Rolle mehr, was wirklich ist und was nicht. 

Bis es ans Eingemachte geht bzw. in die Eingeweide: Eure Bäuche knurren nicht vor Hunger, sondern weil Ihr keinen Sixpack habt!

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flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Schön ausgearbeitet.
Für mich persönlich aber vollkommen uninteressant. 😉

Das betrifft ja nur dieses andere Deutschland, also das was im ÖRR und den Medien statt findet. Da habe ich noch keine Einreisemöglichkeit gefunden.
Das scheint es zu geben, ich weiß nur nicht wo.
Die haben z.B. nur 10% Inflation, ist also viel besser als bei uns.

Cetzer
Cetzer
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

keine Einreisemöglichkeit gefunden

Kurz vor der Schwarzwaldklinik rechts¹ abbiegen, dann am Relotius-Kreisel die erste Ausfahrt (scharf rechts) nehmen und bis zur GEZ-Tankstelle fahren; Dort beim Kassierer ganz unverfänglich nach „dieses andere Deutschland“ fragen und gegen eine Schutzgebühr von 1836€² jene blaue Pille empfangen, diese sofort schlucken und mit einem Glas Altöl herunterspülen: Willkommen in Mutti Merkels Häuptling Kahle Platte’s Ponyhof!

10% Inflation

In den USA gibt es die ziemlich bekannte Seite http://www.shadowstats.com/alternate_data/inflation-charts , die die dortige Inflationsrate nach den Maßstäben von 1990 berechnet und teilweise auf das Doppelte des offiziellen Wertes kommt, wie er von den Quallidädsmedien nachgebetet wird. Zu erklären ist dies unter anderem mit rigoroser Anwendung des Prinzips: Wenn Fleisch (z.B. um 50%) teurer wird, essen die Leute weniger Steak und mehr Frikadellen, geben also für Fleischprodukte (Steak + Frikadellen) nur z.B. 10% mehr aus; Ausschließlich die passende Kategorie Fleischprodukte fließt dann in die Statistik ein.
Natürlich bewährt³ sich in Zeiten höherer Inflation die alte Regel: Arm zu sein ist teuer!

¹Eigentlich immer rechts abbiegen
²Keine Ermäßigung für Rentner, Empfänger von Bürgergeld, Ukraine-Veteranen usw.
³Wenn Lebensmittel, insbesondere solche, die diesen Namen verdienen, im Vergleich viel teurer werden als der Bedarf des höheren Lebens

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Gestern schickte ich das Lehrkind zum Fleischer, 4 Scheiben Bierschinken mitzubringen, da ich die gute eigene Wurst zuhause vergaß. Mich traf, beim Kilopreis von knapp 20€, fast der Schlag.
Heute sprach ich mit meinem Chef über Preisbildung in unserem Handwerk. Du musst die Preise in irrsinnige Höhen drehen, sonst ist es profitabler zuhause zu bleiben.

Mensch
Mensch
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

BTW: Lieber Cetzer,

ich höre gerade den für mich nicht einzuordnenden, offensichtlich hanfaffinen Matthias Matussek.
Was hälst Du von dem Menschen🤔

Cetzer
Cetzer
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

Ein hochgradiger Katholik, zu Hanf („hanfaffinen“ ?) habe ich mit der Suchfunktion auf seiner Seite gerade mal einen Artikel gefunden. Probehalber gelesen habe ich seine Erinnerung an Norman Mailers 100. Geburtstag; Natürlich musste ich anschließend beichten¹, um mich von Kontaktschuld² reinzuwaschen.
Ansonsten gilt – wie bei mir praktisch immer – Nihil obstat (Imprimatur) ~ Kann man lesen, bringt vielleicht die eine oder andere Anregung, den einen oder anderen Blick aus ungewohnter Perspektive. In dem Artikel über Norman Mailer hat mich das Spiel mit schroff unterschiedlichen Satzlängen angesprochen, vor allem zum Schluss bzw. Mailers Tod.
Nur eine Spende an Matussek würde ich mir verkneifen³, dafür sind die Gräben nachhaltig zu tief.

¹Bei einer Vorabversion der bald erscheinenden Matusseks Power-Beicht-App mit der Stimme von Papst Benedikt, dem kürzlich Aufgebahrten
²Bekennendes Mitglied der AfD, Partylöwe der Neuen Rechten und zögerlicher Aspiranten
³Außer vielleicht, er würde allgemein zu einem Posterboy gegen Zensur (Inhaftierung ?) oder so

Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

„Might is Right“, Herr Habeck? Glauben diese Minister ernsthaft, der, per se, rechte Kapitalismus käme auf leisen Samtpfötchen daher? Sanft schnurrend, tapsig und sooo süß? Mit linker und – gar – sozialer Attitüde? Ich fürchte, dieser grundlegende Denkfehler hat sich in Deutschland fürs erste etabliert.

Dabei, Leute, schaut genau hin: Jedes Lächeln dieser humorlosen „Zahnspangen“ wirkt inzwischen genauso „echt“ wie die neueste Modellrechnung unserer „Zahnfee“.

Zum Lächeln: Da ich neben der Musik immer mal wieder im sozialen Bereich tätig war und bin (Betreuer), erlebe ich den Druck der allgemeinen Teuerung derzeit wirklich hautnah. Furchtbare Verzweiflung und existenzielle Not, die ich auch nur partiell lindern kann – bin halt selber auch eher „eine arme Wurst“.

„50€ für Lebensmittel stehen mir diesen Monat zur Verfügung. Zu viele Abzüge“, hörte ich gestern. In Worten: Fünfzig Euro! Selbst für Menschen mit ausgeprägter Essstörung ein sehr, sehr knappes Budget . . . zynisch, ich weiß!

Was für eine unglaublich schräge soziale Entwicklung, bar jeder Kultur, bar jeden Gemeinsinns!

Frage: Welches bewusstseins-trübende oder verklärende Elixier haben diese „Linken“ und „Grünen“ eigentlich zu sich genommen, um sich so schamlos rechter und menschenfeindlicher Ideologie zu unterwerfen, die nun sogar – laut – nach schwersten Waffen aller Art ruft? Das muss schon verdammt gutes Zeug sein . . .

Ähnliche Thematik, gleiche Empörung:
https://www.rubikon.news/artikel/der-putsch-von-oben
Klasse Foto, hoffnungsvoller Text:
https://www.freischwebende-intelligenz.org/p/wef-abschaffen

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

zynisch, ich weiß!

Nicht Du, lieber Juergen, bist zynisch. Diese verbrecherische Politik ist es!
Bei 50€ im Monat wird ja schon fast Spaghetti olio täglich kaum noch machbar. Von den Folgen einer solchen Ernährung ganz zu schweigen.

Aber genau das ist es, was ich derletzt beobachte. Es wird den Menschen, selbst bei sparsamster Lebensführung, der Hahn zugedreht, indem das Nötigste verteuert wird.
Bisher hier in Europa immer als „Randnotiz“ zu bemerken, wenn irgendwo Weizen, Reis oder Mais immer teurer wurden.
Aber das betraf ja nur Neger und Asiaten…

Horst Kevin
Horst Kevin
1 Jahr zuvor
Horst Kevin
Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Nach Angaben des Meinungsforschungsinstitutes FORTSA (Fortpflanzung und Samenspende) täuschen mindestens 63% der Deutschen den Orgasmus bei der Onanie nur vor.

spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Ich weiß zwar, daß ich damit hier auf taube Ohren stoße, weil es das Thema ja schon gab, versuche es aber trotzdem nochmal, weil ich der Ansicht bin, daß es nichts bringt, sich auf die falschen Aspekte einzuschießen. Ich fange mal mit dem eindeutigsten an.
Warum werden Sie nie gefragt?
Umfrageinstitute benötigen etwa 1200 Personen, um für Deutschland eine annähernde Repräsentativität herzustellen. Läßt sich also recht einfach nachrechnen. Ich habe es, wie üblich, eher konservativ gehalten und bin von 1500 Befragten und 60.000.000 zur Verfügung stehenden Wahlberechtigten ausgegangen. Das bedeutet, daß rein rechnerisch jeder nach 40.000 Befragungen einmal dran gewesen sein müßte. Selbst wenn jeden Tag so eine Befragung stattfände und alle, die schon einmal an einer Befragung teilnahmen, ausgeschlossen würden (was natürlich nicht so ist), müßte man weit über 100 Jahre alt werden, um sicher dran zu kommen. Es bedarf also keiner ominösen dunklen Kräfte, um nicht befragt zu werden.

Schwarz-Weiß-Fragen
Das Beispiel mit dem Lockdown ist gut, da es tatsächlich jeden grundsätzlichen Lockdown-Kritiker ausschließt. Hier müßte man sich aber die realen Zahlen anschauen, also wieviele Leute haben auf die Frage nicht geantwortet und in der Regel gibt es auch eine „Weiß nicht“-Kategorie. Eigentlich ist das aber gar keine Schwar-Weiß-Frage, sondern eine Hellweiß-Dunkelweiß-Frage.
Grundsätzlich ist es bei solchen Umfragen praktisch kaum möglich, offene Fragen zu stellen, also solche, die keine Antwort vorgeben, weil das de facto keine brauchbaren Ergebnisse bringt.
Beispiel gefällig? „In welchem Bereich arbeiten Sie?“ Dann bekommt man als Antwort z.B. „Im Büro.“ Die Antwort kann man dann in die Tonne werfen, da man weder weiß, ob es sich um einen Sachbearbeiter, einen Abteilungsleiter oder eine Putzkraft handelt.

Ansonsten denke ich, daß die -71 für Habeck ein realistischer Wert sind, es drängt sich sogar auf, das rechnerisch zu untermauern, ist mir aber jetzt zu anstrengend. Die Manipulationen finden i.d.R. nicht bei der Auswahl der Befragten statt und nur manchmal bei der Fragestellung. Entscheidend ist doch meist das Setting, in dem die Befragung stattfindet. Das Beispiel habe ich schon einmal gebracht. Wenn nach der Hochwassserkatastrophe im Ahrtal von allen Medien und interessierten Kräften eine Woche lang „Das Klima! Das Klima!“ gerufen wird, bekomme ich bei der Befragung eine Woche darauf, riesige Zustimmungswerte, daß unbedingt etwas gegen den Klimawandel unternommen werden müßte. Und man sollte eben auch die Beschränktheit und Emotionalität der Leute in Rechnung stellen. Ich zitiere mal den Pispers: „Bei einer Befragung gaben sechzig Prozent der Leute an, daß sie mit der Politik der Regierung unzufrieden sind. Und sechzig Prozent der Leute gaben an, daß sie mit der Kanzlerin zufrieden sind. Vermutlich die selben sechzig Prozent.“

Mensch
Mensch
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

„Ich habe es, wie üblich, eher konservativ gehalten und bin von 1500 Befragten und 60.000.000 zur Verfügung stehenden Wahlberechtigten ausgegangen.“

Aus meiner unmaßgeblichen Sicht, bist Du da keineswegs konservativ vorgegangen.

2021 soll es angeblich eh nur 60,4 Millionen Wahlberechtigter in Deutschland gegeben haben. Zur gleichen Zeit, gab es über 15 Millionen Menschen unter 18 Jahren in Deutschland.

Den Anteil der nicht Wahlberechtigten erwachsenen Deutschen bei der Zuwanderung seit 2015 würde ich nicht vernachlässigbar bezeichnen. 5 Millionen dürfte nicht zu hoch gegriffen sein?

Dazu kommen die Nichtwähler, die eigentlich immer gar einiges mehr 20 % ausmachen.

Bei angegebenen 60,4 Millionen 2021 Wahlberechtigten und absolut konservativ angegebenen 20% traditionellen Nichtwählern, komme zumindest ich mathematisch Minderbemittelter auf gerade einmal ca 48.000.000 Wähler🤔

spartacus
spartacus
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

Konservativ gilt vor allem für die Zahl der Befragten, die ich ja höher angesetzt habe als nötig. Selbst die 1200 sind eher im oberen Bereich, mindestens braucht man so 900 bis 1000. Die 60Mios Wahlberechtigten habe ich einfach mal geschätzt. Ob die Leute tasächlich gewählt haben, ist aber eigentlich nicht von Belang, da das kein Ausschlußkriterium für die Befragung sein dürfte. Man darf mit Habeck zufrieden oder unzufrieden sein, auch wenn man nicht gewählt hat.

Mensch
Mensch
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Wenn’s um das Oder geht,, passt das halt keineswegs.

…und die 900 bis 1200, die es angeblich braucht um für 40 bis 83 Millionen repräsentative Aussagen machen zu können, dürfen zumindest ob der gestellten Fragen durchaus hinterfragt werden.

BTW: An was immer Du in der Beziehung zu glauben bereit bist, zumindest mir ist es stets sauer aufgestoßen, dass nie ein Ergebnis zustande kam, das Zweifel am ausgegeben Kurs hat aufkommen lassen können.

spartacus
spartacus
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

Das mit dem Glauben kann man zwar im Wortsinn so sehen, entspricht aber nicht meiner Auffassung, das ist schlicht state of the art. Fast ebensogut könnte man sagen, es sei mein reiner Glaube, daß ein Computer auf der Basis von 1en und 0en funktioniert, weil ich noch nie gesehen habe, was er mit den 1en und 0en macht. Oder daß es nur reiner Glaube ist, der Mathematik zu vertrauen, da ich selbst nicht in der Lage bin, zu beweisen, daß sie stimmt.
In der Tat ist es so, daß Meinungs- und Marktforschungsinstitute sich sehr bedeckt halten, was ihre Auswahlmethoden angeht. Das liegt aber wohl schlicht daran, daß sich diese Disziplin quasi marktwirtschaftlich entwickelt hat, Konkurrenz und so. Letztendlich wäre ich jedoch durchaus in der Lage, eine repräsentative Stichprobe zu ziehen. Vermutlich würde ich allerdings mehr Personen benötigen, um das zu gewährleisten, als die, die damit ihr Geld verdienen.

BTW: An was immer Du in der Beziehung zu glauben bereit bist, zumindest mir ist es stets sauer aufgestoßen, dass nie ein Ergebnis zustande kam, das Zweifel am ausgegeben Kurs hat aufkommen lassen können.

Komisch, mit den Wahlergebnissen geht mir das fast immer genauso. 😉

Cetzer
Cetzer
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

quasi marktwirtschaftlich entwickelt

Man könnte die ersten Vorläufer in der Antike ansetzen. Schon damals wollten viele Herrscher dem Volk aufs Maul schauen¹, das war auch oft ein Grund für Bespitzelung. Gelegentlich machten die (jüngeren) Herrscher sowas selber, aber meist war es eine bezahlte² Tätigkeit.

¹Nachdem der Spitzel in der Taverne hörte: „Mann, haben wir es hier gut mit der Steuer, viel niedriger als in Korinth“, konnten gleich am nächsten Tag die Steuern verdoppelt werden
²Auch mit Folter-Rabatt oder Instant-Hinrichtung

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
Cetzer
Cetzer
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

jeder [deutsche Wahlberechtigte] nach 40.000 Befragungen einmal dran gewesen sein müsste

Eine verwandte Überschlagsrechnung kann man aufmachen zu den 15 Minuten Ruhm, die jedem zustehen: Wenn auf einem fiktiven Fernsehsender (ohne¹ Werbung !) pausenlos und ohne¹ Wiederholung ein anderer Bundesbürger 15min hoch gejubelt würde, wären dies am Tag rund (24*4=96) 100, im Jahr 40000, im Jahrhundert 4000000. Hierfür erwählt zu werden, wäre also unwahrscheinlicher als nach deiner Rechnung von einem Umfrage-Institut befragt zu werden; Es sei denn, man würde viele (30+ ?) Fernsehsender dieser Art betreiben, aber dann würde man das bisschen Ruhm homöopathisch verdünnen – Außerdem müsste die GEZ-Zwangsgebühr gewaltig erhöht werden.
Ein anderes Beispiel für den Gegensatz von mikroskopischem Einzelwesen und (über) 80-Millionen-Koloss ist die Menschenkette²: Bei 2 Kettengliedern pro Meter bräuchte es für 1000km (~einmal quer durch die BRD) rund 2 Millionen Menschen und welche Bewegung sollte die auf die Beine bringen?

Beispiel mit dem Lockdown

Der Klassiker auf diesem Gebiet sind (Fang-)Fragen vor Gericht oder bei Vernehmungen: Und wann haben Sie begonnen, ihre Frau zu schlagen? Hat es Ihnen Spaß gemacht? Womit haben Sie geschlagen?

dass die -71 für Habeck ein realistischer Wert sind

Auch seine Verhandlung vor einem provisorischen Volkstribunal wird vielleicht eine gute Stunde (70 Minuten) dauern.

¹Da staunt der Fernsehintendant und der Rundfunkrat wundert sich
²Aktuelles Beispiel ist eine für den 24.02.23 geplante Friedenskette von Münster nach Osnabrück (Westfälischer Frieden), allerdings mit NO-GOES gegen Rechts nach DiversiTanten-Art, sogar mit Aufruf zur Denunziation (“ Wir bitten alle Teilnehmer*innen, uns entsprechende Hinweise zu geben, damit wir das gemeinsame Problem der Unterwanderung von unserem gewaltfreien Protest durch reaktionäre rechte Kräfte solidarisch begegnen“) – Deshalb KEIN Link

spartacus
spartacus
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

15 Minuten Ruhm, die jedem zustehen:

Dafür gibt’s ja jetzt auch dieses Internetz, weil RTL,Sat1 etc. nicht annähernd jeden Vollpfosten vorführen können. Langt aber trotzdem nicht.

Friedenskette … mit NO-GOES gegen Rechts

Immerhin haben sie anscheinend schon erkannt, daß sie diffamiert werden. Wird aber auch nichts nützen. Dann wird halt einfach nicht berichtet.

ShodanW
ShodanW
1 Jahr zuvor

Beim Spiegel hat man sich doch völlig von allem verabschiedet, was Journalismus ausmacht. Wenn der also Habeck zur besonderen Person kürt, dann kannst du davon ausgehen, dass es nicht so ist. Wieder mal fallen sie nach Drosten oder Obama auf jemanden rein, der einen bestimmten Sprechstil pflegt, gerne mal flapsig und kumpelhaft nahbar, aber inhaltlich wenig zu etwas beiträgt. Als Politiker sollte man schon Profi in Rhetorik sein, das lückenlos auszugleichen, was man fachlich nicht drauf hat. Und selbst der Haltungs- und Gesinnungsjournalismus ist so blöd, darauf reinzufallen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ShodanW
1 Jahr zuvor

@Shodan W

Beim Spiegel hat man sich doch völlig von allem verabschiedet, was Journalismus ausmacht.

Eben, der Speichel betreibt PROPAGANDA, so wie die anderen Medien mit Reichweite auch, in wessen Interesse auch immer ( diverse Spenden lassen grüßen ).

Und selbst der Haltungs- und Gesinnungsjournalismus ist so blöd, darauf reinzufallen.

Das nun gerade nicht.
Die machen das, was sie machen sollen/wollen.

Unterbelichtet sind deren Leser, die sich als Himbeer-Marmelade schlecht getarnten Senf aufs Brot schmieren und von solchen Journalismus-Verhinderern vorschreiben lassen, welche Alternativ-Quellen sie tunlichst zu meiden hätten, wie der Teufel das Weihwasser.

Solche Leute haben noch nicht mal die Tragweite des Falles ASSANGE begriffen, mit dem die Branche den investigativen Journalismus durch ihr Schweigen mithilft, ihn endgültig zu beerdigen.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Ja, ich erinnere mich, wie hier ein Artikel nach dem anderen zu Snowden und Assange rausgehauen wurde. Man hat den fundamentalen Unterschied zu den Mainstream-Medien richtig gemerkt! Ich bin so froh, dass die Rebellisten und ihre Vorgänger und Freunde im Zeitgeistlosen etc. die letzten zehn Jahre so voll investigativ am Thema blieben.

Du kannst dich glücklich schätzen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

@Suzie @

Ja, ich erinnere mich, wie hier ein Artikel nach dem anderen zu Snowden und Assange rausgehauen wurde.

Wo du recht hast…..

Für ein Medium wie die Nachdenkseiten, welches im Leserranking vor dem gesamten Mainstream liegt, war das ein unentschuldbares Versäumnis.

Kann es sein, dass sich dein Geisteszustand allmählich dem von Jo Biden angleicht? 😉

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

hier ist eigentlich hier und nicht woanders!

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

Hier fand ich zwei Artikel zu Assange und sieben zu Snowden.
Was meinst Du aber, könnte/sollte man denn invesikativieren.
Der Arme sitzt seit mehreren Jahren in verschiedensten Gefängnissen, wozu mir jedes Wort fehlt, das angemessen zu beschreiben.
Ich schrob schon mal, daß für mich ein Signet „Free Assange!“ unter jedem Artikel denkbar wäre.
Nun bin ich aber mit den zeitgemäßen Grenzen dessen, was die Weststasi noch so durchgehen lässt, nicht ausreichend vertraut…

Eigentlich wäre das für jeden, der ein Journalist sein möchte, eine Pflicht und wenn eine ausreichende Masse erreicht würde, auch nicht mehr bekämpfbar.
Aber von dieser Masse hab ich mich schon lange verabschiedet. 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by Horst Kevin
Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Um zu wissen, wo die Durchlässigkeit bei der West-StaSi endet, könntest du ja mal sagen, was sie nicht mehr durchlässt. Das ist mir nämlich nicht so bekannt, auch wenn ihr es hier immer wieder betont, dass es da so eine knallharte Grenze gäbe, und wenn man die überschritte, würde schreckliche Folter drohen, und anderes Ungemach wie Nichteinladung zu „Hart aber Fair“ oder gar Widerspruch bei der anderen Tante Das Leben Der Letzten Frei Denkenden zerstören. Also, wie man so sagt, Butter bei die Fische!

Und das gälte auch für Engagements zu Assange. Sonst ist das nur billige Geschimpfe auf unterstem Niveau.

Und außerdem, wemm man schon glaubt, in so was wie eine innere Emigration abgewandert zu sein, sollte man wenigstens den Mist der Welt an sich abperlen lassen und nicht immer und immer wieder über ihre Unfähigkeit, einem ausreichend Befriedigung zu verschaffen, rumjammern. Sie wird auch ohne dieses Gejammer nicht schneller untergehen. Also – ab ins Bette!

Last edited 1 Jahr zuvor by Suzie Q
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

Wie Du ja weißt, beschränken sich meine Erfahrungen auf die „richtige“ Stasi und die zeichnete, bei einer gewissen Berechenbarkeit, doch hauptsächlich die Unberechenbarkeit aus. 🙂
Will sagen, was der Eine durfte, war dem Anderen noch lange nicht gestattet. Das hing sehr vom Bekanntheitsgrad und auch vermeintlicher „Nützlichkeit“ (z.B. als Devisenbeschaffer oder Aushängeschild im internationalen Kulturbetrieb) ab.
Im Osten gabs die Abnahmen, gleich in Stasibegleitung, und zur Not Einbestellungen in diverse Ministerien.
Es wurde Stücke in der Provinz verboten, die in Berlin gespielt werden durften, während Provinzensembles mit einem „Berlinverbot“ belegt wurden.

Es gehört wohl genau zum Vorgehen, die Grenzen bewusst nicht genau zu definieren, zumal das ja auch eher schwierig erscheinen mag. Genau das war es aber auch, was ein Kabarett im Osten überhaupt noch möglich sein ließ. Katz und Maus.

Würden also ein Aust oder Prantl den Artikel entsprechend signieren, könnte das ein Signal, gern und sicher auch mit Mitnahmeeffekt, sein. Aber die Herren beschränken sich halt gern auf Sonntagsreden.
Würden das die Drei von der Netzstelle wagen, wäre es wohl absehbar, daß die Seite „Probleme“ bekommt. Kann sein – muß nicht zwingend so sein…
Genau das kann ich nicht einschätzen und Du gewiss auch nicht. Daher würde ich sowas auch nie erwarten oder gar verlangen.

Das Gejammer und Gemecker wurde auch zu Ostzeiten gern zum Vorwurf erhoben. Der Rest ist (es gibt kaum nen blöderen Spruch 😉 ) Geschichte.

Und so viel saufen, daß mir das wortlos erträglich wäre, kann ich nicht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Horst Kevin
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für die Befreiung und die Antwort beim Feindsender https://freeassange.rtde.me/meinung/162075-wir-sind-im-krieg-mit/

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

@Suzie @

Und außerdem, wemm man sich schon glaubt, in so was wie eine innere Emigration abgewandert zu sein, sollte man wenigstens den Mist der Welt an sich abperlen lassen

Welch ein Mumpitz.

Selbst wenn man innerlich emigrieren sollte, bleibt doch die Wirkung des realen Außen weiter bestehen, als dass man da Irgendwas an sich abperlen lassen könnte.

und nicht immer und immer wieder über ihre Unfähigkeit, einem ausreichend Befriedigung zu verschaffen, rumjammern.

Soso, Kritik ist für dich also rumjammern?
Das sagt Einiges über dein Demokratieverständnis aus.

Und Befriedigung verschaffen nennst du das, wenn man das existenzbedrohende Verhalten einiger Akteure, welche die Gesellschaft nachhaltig zerstören, anprangert und einen Wechsel fordert?

Du scheinst dich ja gut im Elend eingerichtet zu haben oder gehörst du zu den Satten, welche das Schicksal ihrer Mitbürger nicht interessiert?

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Das sagt Einiges über dein Demokratieverständnis aus.

Nee, ne? und dann noch mal, nee, ne? Und noch mal nee, ne?

Und hör auf, mir Eigenschaften unterzujubeln! Du kennst mich nicht. Erschreckend, aber ja, du kennst einfach nichts außer deinen Ressentiments.

wschira
wschira
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

Man kann in aller Bescheidenheit auch anmerken: Man kennt auch Dein Geschwafel, stammt ja von Dir.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

Tut mir sehr leid, aber meine sehr ausführliche Antwort verschwand nach dem nachträglichen Einfügen eines Komma im „Spam“ und taucht erfahrungsgemäß eher nicht wieder auf.
Schade, schönes Wochenende!

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

Ergänzung: Eigentlich war das jetzt einem Denkfehler meinerseits geschuldet, da ich glaubte, es mit dem notorischen Rob zu tun zu haben, wobei das Inhaltliche für mich trotzdem zählt. Nur das Stilistische geht jetzt an meinen Vorurteilen dir gegenüber vorbei.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

Wir zwei, so im richtigen Leben…
Ich fürchte, das wäre ein Spaß. 😉
Aber mit ohne Vorurteil verliert der Tag auch schnell an Struktur.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Suzie Q
1 Jahr zuvor

@Suzie Q

Eben und hier ist nicht Mainstream, der sich mit seinem Schweigen zum Fall Assange selbst enthauptet.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Na ja, das ist deine nicht ganz zutreffende Hoffnung. Abgesehen davon hat die Journallje schon von Jahrzehnten begonnen, an ihrer Selbstzerstörung zu arbeiten. Der Niedergang der journalistischen Welteklärung war bereits in den Neuzigern angelaufen. Man könnte sagen, der zweite Golfkrieg hat dem Selbstverständnis einer unabhängigen Presse das Genick gebrochen. Statt Selbstverständnis könnte man auch Selbstbetrug sagen, wobei, wirklich betrogen waren eigentlich immer nur die Abonnenten. Alle Anderen konnten sich ja ganz bequem wegdrehen.

ShodanW
ShodanW
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Die machen das, was sie machen sollen/wollen.

Würde ich so nicht sagen. Die partielle Selbstzerfleischung sieht man ja aktuell an Lauterbach und Drosten, die sich jetzt den schwarzen Peter zuschieben. Wäre das ein „Sollen“, würde man bis heute überall dasselbe lesen wie beim Spiegel. Da herrscht dröhnende Stille und immer noch die Auswegsuche wie hier etwa:

https://www.spiegel.de/psychologie/corona-pandemie-masken-und-eigenverantwortung-was-drueberziehen-um-auf-nummer-sicher-zu-gehen-a-fd841c3b-e014-4d31-8c50-57600a8f0b4a

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ShodanW
1 Jahr zuvor

@Shodan W

WA der Spiegel da macht, nenne ich Rückzugsgefechte, aber ohne wirkliche Aufarbeitung, gerade der eigenen Mittäterschaft.
Dazu noch ein bisschen Ehrenrettung wg. der Maske ( es war ja nicht Alles schlecht an den Maßnahmen ).
Die anderen Medien schweigen, um keine schlafenden Hunde zu wecken.

In beiden Fällen ist das der Versuch, sich aus der Schusslinie zu nehmen für das, was in den letzten 3 Jahren an Unflat verbreitet wurde.

Das erinnert irgendwie an die Zeit nach 1945.
Da gab es auch keine Täter, nur Befehlsempfänger, wobei hier sogar die komplette Befehskette verschwiegen wird.

Last edited 1 Jahr zuvor by Robbespiere
ShodanW
ShodanW
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Aufarbeitung findet ja schon statt, aber derart zaghaft, dass das noch lange dauern würde, wenn es nicht ganz einschläft. Aber es ist auch praktisch, den eigenen defizitären Meinungsmumpitz jetzt einfach auf ein anderes Thema anzuwenden. Die versuchen es so lange, bis es vom großen Erfolg gekrönt wird. Was nicht passieren wird, weil ihnen einfach Bildung und breites Denken dazu fehlt. Lieber sackt man von Billy die Kohle ein und macht Dienst nach Vorschrift.

Trotzdem hat es mich gewundert, dass die Zeit letztens mal ein wenig Wundenlecken betrieb, aber die mussten sich ja schon zur Flüchtlingskrise eingestehen, dass sie „von einer Idee beseelt“ waren.

Defi Brillator
Defi Brillator
1 Jahr zuvor

Ein weiteres Merkmal der narzisstischen Gesellschaft ist die allgegenwærtige Bewertung von allen Dingen.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Defi Brillator
1 Jahr zuvor

Aaaach, nun reden wir schon stundenlang nur über mich. Lass uns doch auch mal von dir reden! Wie findest Du mein neues Kleid?