Wenn ich einmal gehen muss – Ein Rück- und Ausblick auf mein Leben

In jungen Jahren dachte ich, ich könne die Welt durch meine pure Willenskraft verändern. Und durch Liebe und Musik. Heute weiß ich, dass die Welt sich ohne mich verändert hat – und hadere mit meiner Willenskraft. Aufgeben ist aber keine Option.

Wir schreiben das Jahr 2023, es hat gerade begonnen. An meine Jugend habe ich lange nicht mehr intensiv gedacht. Erst jetzt, mit dem Entstehen dieses Textes, kommen viele Erinnerungen wieder. Aber sie werden überlagert von einer Gegenwart, die mich verstört, die Angst macht, die sich in einem Land abspielt, in dem ich zu dem geworden bin, was mich ausmacht. Als ich damals auf Friedensdemonstrationen gegangen bin, hatte ich Freude und Spaß. Die Angst vor einem Atomkrieg wurde überdeckt von den großartigen Freunden, die ich hatte. Womöglich hatte ich diese Angst nicht einmal, womöglich war sie Teil einer Jugend, die politisch geprägt war. Wollte man damals politisch sein, gehörten Friedensdemonstrationen einfach dazu.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Olli
Olli
1 Jahr zuvor

Lieber Tom,
ich lese eigentlich nur still mit, aber nun möchte ich dir doch zu diesem Artikel gratulieren!!! Chapeau!!!
Ich sitze hier und Tränen laufen mir über das Gesicht….ich empfinde ziemlich ähnlich!
Und bin wirklich fassungslos über die Stille die hier im Land herrscht…..

Danke fürs eindach dasein!

Cetzer
Cetzer
Reply to  Olli
1 Jahr zuvor

Stille die hier im Land herrscht

Vielleicht besser, als wenn alle aus lautem Halse sängen, bis die Stimmbänder reißen wie der Keilriemen eines Montagsautos:

Wir kommen alle, alle in den Himmel

Das sieht selbst der Putin ein

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Montagsdemos statt Montagsautos! 😉 😀

nadennmallos
nadennmallos
1 Jahr zuvor

Vielen Dank für die aufrichtigen und realistischen Worte und Einschätzungen. Das ist mir wesentlich sympathischer als Hoffnungstriefendes und Unrealistisches. Mit Sicht auf die Realität, kann man vielleicht besser den Ernst der Lage wahrnehmen und Handlungen danach ausrichten.

ChrissieR
ChrissieR
1 Jahr zuvor

Guude!
Mir ging Dein Text auch sehr nahe, lieber Tom! Oft denke ich auch – besonders seit der Corona-Grenzschikanen- ob wir im entscheidenden Moment den Abflug machen können..Wir pendeln ja öfters zwischen D und Frankreich. Wenn es knallen sollte, wäre ich definitiv lieber in Frankreich auf dem Land, da haben wir liebe Nachbarn , Holz zum feuern und genug Vorräte.
Leid tuts mir für unsere Kindergeneration, momentan wird alles kaputtgeschlagen, die Jobs, die Infrastruktur, keine Zukunftsperspektiven mehr.
Uns bleibt wenigstens die Erinnerung an eine freiere und schönere Vergangenheit!
Auf jeden Fall wünsche ich mir unter diesen Bedingungen kein besonders langes Leben. Bis vor drei Jahren war es zum grössten Teil schön, was jetzt kommt entsetzt mich, überall Kriegsgeilheit und historische Ignoranz, manchmal wünschte ich mur den grossen Knall recht schnell herbei…leben wir eigentlich alle in einer gigantischen Irrenanstalt???

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  ChrissieR
1 Jahr zuvor

leben wir eigentlich alle in einer gigantischen Irrenanstalt???

Offensichtlich!

Ich wünsche mir derzeit ein ganz besonders langes Leben.
Nicht wegen mir. Ich kann jederzeit das Licht ausmachen, ohne irgendwie bereuen zu müssen, irgendwas ausgelassen zu haben oder noch getan gehabt gehatten zu wollen.
Wenn ich aber noch lange lebe, was bestimmt nicht nur angenehm wird, gibts da hoffentlich noch und wieder etwas, was das Leben der Kinder wieder lebenswert macht.

Meine Kinder lieben es, wenn ich aus meiner Jugend erzähle. Inzwischen beschleicht mich fast ein schlechtes Gewissen, weil das Leben meiner Kinder solche Erlebnisse gar nicht möglich macht.
Brav zur Schule gehen (gut, das hab ich weitestgehend, aber nicht immer zur Freude meiner Lehrer, auch getan), mit mir zur Arbeit fahren und sich von mir den Beruf beibiegen lassen. Das wars eigentlich, weil hinterher wird, vom Klavierüben abgesehen, hauptsächlich im Internet gewohnt. Gut, das mach ich hier und bei meinem täglichen Rundflug irgendwie auch…
Aber was ich damals, zum Glück gabs das Netz noch nicht, nach Schule, Lehre oder Arbeit noch so alles angestellt habe, scheint heute absolut unvorstellbar.

Jetzt denke ich an so Sprüche der damals Alten „Ja, wenn wir früher eure Möglichkeiten gehabt hätten…“ Und nun? Ich wär schon froh, wenns die Hälfte an Möglichkeiten gäbe.
Einerseits bin ich froh, wenig Ärger wegen und mit den Kindern zu haben, aber manchmal wärs wohl schöner und meine Eltern hatten eh nur Glück, daß ich mich nicht hab erwischen lassen und sie auch sonst wenig erfuhren. 😀

Ich möchte bitte, daß dieser Mist endlich aufhört!!!

Was wird das wohl für eine Generation werden? Das wird wohl der Coronaknick oder die Generation Corona werden, wenn Hystoriker davon plappern. Aber was wird das aus den Menschlein machen?!

Ich hoffe, daß sich das ins Gegenteil verwandeln wird, weil die Kinder lernen damit umzugehen, wenn ihnen Angst gemacht werden soll und sie gelernt haben, nicht (nochmal) darauf hereinzufallen.

Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  ChrissieR
1 Jahr zuvor

Gefällt den Franzosen etwas nicht, sind die schnell bereit, in Afrika einzugreifen.

Horst Kevin
Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Lieber Tom,

ich wusste immer, daß Ihr es im Westen viel besser hattet.
Am Rande der Friedensdemo knutschen. Wir mussten dafür extra auf Klassenfahrt, zur Disko, zum Nachtangeln oder ins eigene Zimmer. 😉

An eine wirkliche Angst vorm Atomkrieg kann ich mich auch nicht erinnern. Dafür an die vor der Einberufung in die NVA.

Ich frage mich, warum niemand eingreift.

Ich frage mich eher, wer denn eingreifen könnte und wie.

Es scheinen mir alle Möglichkeiten einer Demokratie völlig ausgeschaltet.

Was ich aber zu wissen glaube ist, daß ich bleiben werde und mich sicher nicht selbst entleiben werde.
In meiner Kindheit hatte ich hypothetisch über sowas nachgedacht, weil sich mein Trainer absentierte. Für mich kam das nie in Frage, aber manchmal denkt man ja. Ich kam jedenfalls zu dem Schluß, daß ich mir in dem Falle ein großes Auto „besorgen“ würdeund dieses mit allem Brennbaren zu füllen, um damit in irgendwelche Grenzanlagen zu donnern.
Die Grenzanlagen gibts nicht mehr, also hat sich das erledigt. Dafür gibts Kinder und die verpflichten eh zum Durchhalten.

Ich danke dir sehr für deinen tollen Text!

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

PS: Dein Bild gefällt mir sehr!

Aber eigentlich suchen wir nach einem Ausgang. 😉

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Ha, ich hab ihn doch noch gefunden. Den Aufhänger, dir doch noch widersprechen zu können. 😉 Du machst es mir ja auch nicht leicht. 🙂

Heute weiß ich, dass die Welt sich ohne mich verändert hat.

Nö! Die Welt hat sich durch die ganzen Toms, Robertos, Gerts, Robs, wü Büs, Pens, Juergens, Menschen, Erichs, Michaels, Horsts, Peters, Felixe und wie alles so heißen, immer verändert. Die Sache ist die, daß es, bei sich ins Unermessliche zu steigernden Wahns und Irrsinns, zu stagnieren scheint, bzw. sich offenbar jeder Beeinflussbarkeit entzogen hat.
Wobei ich das auch etwas einschränken möchte, da sich der Unflat weitestgehend auf den politisch-medialen Zirkus beschränkt und zum Glück nur wenig mit dem wirklichen Leben zu tun hat, bis es knallt oder alles unbezahlbar wird.

Es sollen also bitte die ganzen Toms, Robertos, Gerts, Robs, wü Büs, Pens, Juergens, Menschen, Erichs, Michaels, Horsts, Peters, Felixe und wie alles so heißen, einfach weitermachen.

Wenns nicht knallt, wird sich so ein absurder Zustand nicht ewig aufrecht erhalten lassen. Da bin ich mir sogar relativ sicher. Ich möchte das zumindest sein. 🙂

Brian
Brian
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

„Ihr seid doch alle Individuen !“ – „Ich nicht…“ 😉

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Brian
1 Jahr zuvor

Sehr schön!

Ich hab heute noch über das Knutschen bei den Friedensdemos nachdenken müssen. Darauf bin ich tatsächlich neidisch hängengeblieben, 😉
Bei uns war das eher äußerst unerotisch. Presswürste in FDJ-Hemden. Ich hab Ricarda Lang heute nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Das war hart.

Brian
Brian
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Na toll, musst Du alle an deinem Kopfkino teilhaben lassen ?
Du kleiner Sadist… 😉
Was mich an Personen wie einer Er-El abstößt ist viel weniger ihre Körperfülle (das Äußere ist nun mal Geschmackssache; ob ich da als ‚Spargeltarzan‘ oder ‚dürrer Hering‘ soviel besser dran bin, naja…) als vielmehr ihr arrogantes, besserwisserisches, z.T. ausgesprochen infantiles und dummes Auftreten, und das mit dem Hintergrund, daß sie in ihrem Leben bisher noch nicht allzuviel auf die Kette bekommen hat. Mal ganz abgesehen davon, daß sie mir schon fast leid tut. Denn sie wirkt auf mich so, als ob sie ständig nach Beifall und Zuwendung heischt. Das hat sie mit einem gewissen Ka-El gemeinsam.
Ein hübsches (seltsames ?) Paar…

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Brian
1 Jahr zuvor

ihr arrogantes, besserwisserisches, z.T. ausgesprochen infantiles und dummes Auftreten,

Das includierte ich. 🙂 Das war in der DDR ein Beruf.
Ich trat irgendwann in der zehnten Klasse unter öffentlicher Verbrennung des FDJ-Hemdes aus der FDJ aus. Als ich die Lehre begann, trat so eine Presswurst an mich heran und begrüßte mich in der FDJ-Gruppe. Ich schüttelte den Kopf und mich, um mich alsbald zu absentieren.
Ich habe viele moppelige Freundinnen. Leider ziehts meinen kleinen Horst nicht so zu denen. Das fand ich schon oft echt doof. Ist aber so. Zur Strafe war ich dann mit borderlinenden Bulimiezen gesegnet, was dazu führte, daß ich dickere Mädels, nur deshalb, als begehrenswert sehen wollte…

Brian
Brian
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Oh, eine Borderlinerin (aber keine Bulimieze) hatte ich auch schon mal. Hat mich vielleicht auch ein bißchen für die letzten Jahre abgehärtet. Gewisse Parallelen sind da nicht abzustreiten…

spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Ich hatte eigentlich schon Angst vorm Atomkrieg. Nicht derart, daß ich nachts nicht schlafen konnte oder so was. Aber die Bedrohung war für mich schon reell.
Dabei hatte ich nie wirklich Angst, daß der Iwan kommt, auch wenn man natürlich nie so genau wußte, was da drüben so ablief. Wirklich beängstigend wurde es aber erst mit der ganzen Nachrüstung und mit der Vorstellung, daß ein geistig ziemlich tief fliegender Westerndarsteller Star Wars in echt spielen wollte und im Zweifel über den Einsatz von Atomwaffen entscheidet.
Und irgendwie ist eigentlich alles wieder so wie damals nur in verquirlter Besetzung. Jetzt gibts en Komiker als Präsident und ne Außenministerin, die sich aufführt wie ein Kopfgeldjägerkommando. Und es gibt nur eine Richtung, immer weitere Eskalation und alles in hohem Tempo. Wenn es so weitergeht, wird eine der Walküren oder ein Knallfrosch von der Union fordern, daß wir der Ukraine Atomwaffen liefern müßten. Nach der zwangsläufigen Aufklärung darüber, daß wir über solche Waffen gar nicht verfügen, könnte sich dann eine erstaunlich konsensual entwickelnde „Diskussion“ ergeben, daß es eigentlich unabdingbar ist, sowas auch zu haben, um die bösen Männer mit nacktem Oberkörper zu bekämpfen. Oder die Amis machens wieder selber.
Wie auch immer, ist’s wie damals. Ich sehe keinen Grund mich vorm Iwan zu fürchten und auch wenig vorm Chinesen, aber die Gewissenlosigkeit des westlichen Lagers kann die Lage jederzeit weiter eskalieren lassen.
Einer Atomlösung sähe ich optimistisch entgegen, in der Hoffnung, daß das hier bei mir zumindest kurz, wenn auch nicht schmerzlos, sein könnte.
Im Grunde vermute ich aber, daß der Krieg, so bitter das klingt, nur Ablenkung ist, Ablenkung von dem, was hier passiert. In einer Gesellschaft, die in ihren Grundlagen total erodiert ist und der Zukunft entgegen taumelt. Wesentlicher Unterschied zu damals: Es gab Leute, viele Leute, die daran glaubten, daß ein besseres Leben möglich wäre und dies auf unterschiedliche Weise ausprobierten und einforderten. Heute sehe ich nur die ständigen Verzichtsprediger, ansonsten keinerlei gesellschaftliche Idee, nicht mal den Wunsch etwas zu verändern.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Heute sehe ich nur die ständigen Verzichtsprediger

Das witzige an den Verzichtspredigern ist ja, dass sie es auch voll doof finden, wenn man ihnen empfiehlt mal konsequent zu sein und einen Beitrag zum 1,5 Grad-Ziel zu leisten, indem sie einfach mal auf ihr eigenes Leben verzichten.
Zur Atomkriegsangst: Ich und mein Umfeld hatten die in den 80ern definitiv und wie wir ja aktuell wissen, auch völlig zu Recht.
Aber wir haben uns nicht davon dominieren lassen und uns in idiotische Hysterie und Fremdsteuerung ergeben. Wenn ich mir allerdings die heutigen Stromlinien-Studierenden und die Letzte Generation-Spackos angucke, denke ich, dass das hoffentlich wirklich die letzte Generation sein wird. Die sind ja noch schwerer als die aktuelle Pestilenz der Politikierenden zu ertragen.
Und nein – bei den Witzfiguren gibt es kein Potential für Altersweisheit. Die werden auch als alte Säcke noch scheiße sein.

Mensch
Mensch
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

„Wenn es so weitergeht, wird eine der Walküren oder ein Knallfrosch von der Union fordern, daß wir der Ukraine Atomwaffen liefern müßten.“

Dein „wir“ erlaube ich mir nicht deutsch-nationalistisch anzunehmen, sondern als ein wir, das für die Nato-Staaten steht. Wie immer, allen voran für die Amis.

Was die betrifft, halte ich es in den Kriegswirrungen der letzten 10 Monate für durchaus möglich, dass sie in der Ukraine schon Atomwaffen installiert haben. Uns würde das jedenfalls niemand auf die Nase binden.

Wenn ich hier in Deutschland immer wieder relativ junge Männer in Autos mit ukrainischem Kennzeichen sehe, kann ich mir relativ sicher sein, dass die Typen zwecks militärischer Ausbildung hier verweilen.

Grundsätzlich sollte jedem klar sein, dass in der Ukraine haufenweise Söldner vorhanden sein müssen. Mit dem Liefern von Hightech Waffen ist es niemals getan. Ohne Söldner, die damit umzugehen wissen, kannste das Zeug vergessen.

Über hochspezialisierte Söldnertruppen verfügen gerade die Amis schon länger. Das Outsourcing bei Militäroperationen fern der nordamerikanischen Heimat hat schon lange Tradition. Wer glaubt, dass das auf den Ukrainekrieg nicht zutrifft, der ist naiv.

Die Deutschen Panzer, gleich welchen Typs, gehen garantiert nicht größtenteils an ukrainische Soldaten. Das Zeug wird von dafür ausgebildeten Söldner „bedient“.

Alles was im „Wertewesten“ aus dem Ukrainekrieg berichtet wird, ist garantiert das, was die Amis und die NATO berichtet haben wollen.

Für mich ist die Situation um ein Vielfaches kritischer als seinerzeit im kalten Krieg. Das immer öfter und immer lauter zu hörende Gefasel der üblichen Verdächtigen vom „Endsieg“ und die Berichterstattungen, die so daherkommt, als sei es ganz normal wohlwollend über Vorzüge von Tod bringenden Waffensystemen zu berichten. Die Dr****schn**** von den jungen Liberalen, gehören für mich an vorderste Front geschickt. Bevor von denen nicht die Ersten in Einzelteilen und Särgen oder lebend ohne Beine oder Arme in die Heimat zurückkehren, werden die es leider nicht verstehen, dass man Krieg niemals unterstützen darf.

Ansonsten würde ich die liberalen Schnösel gern dran erinnern, dass der 1941 begonnen habende Russlandfeldzug ein ausgerufener Vernichtungsfeldzug war, bei dem es den Befehl gab kein Mitleid zu haben und maximale Härte zu zeigen.

…ich schäme mich in Grund und Boden Deutscher zu sein. Nicht der besagten Vergangenheit wegen, für die ich nicht verantwortlich bin, aber daraus lernen konnte. Die Gegenwart ist es, die mir arg zusetzt.

…man stelle sich vor, dass Deutschland nun auch Panzer an Palästina liefert.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

die Situation um ein Vielfaches kritischer als seinerzeit im kalten Krieg

Das fürchte ich auch (Fifty-Fifty !?). Viele der damaligen Politiker und Militärs waren durch schlimme Erlebnisse im WK II immunisiert, zumindest gegen Totalen Krieg. Heutzutage haben sie fast nur Erfahrung von Bildschirms Gnaden , da spritzt kein Blut und es gibt immer ein Neues Leben oder den nächsten Film (oft mit wiederauferstandenen Schauspielern).
Selbst wenn es rund um die Ukraine diesmal noch gut¹ geht, könnten die Folgen von Kanonen statt Butter für randständige Existenzen wie mich fatal sein:

Mit Regenschirm und Krückstock durchs Stahlgewitter

¹Im Sinne von Atomkrieg; Für viele Menschen dort kann es leider nicht mehr gut gehen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
AusdieMaus
AusdieMaus
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

Ja, schämen muss man sich. Aber schämen sollten sich das ganze Poltische-Bildungsheer, dass ihre „Arbeit“ letzlich für die Tonne war, oder besser als Narkotikum diente. Die andressierten Werte werden jetzt schamlos missbraucht, um dem braunen Auswurf wieder die Bahn zu ebnen. Oder glaubt wirklich jemand, dass der Ungeist freiwillig in die Flasche zurückschlüpft?

Cetzer
Cetzer
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Angst vorm Atomkrieg. Nicht derart, dass ich nachts nicht schlafen konnte

Bei mir schon, in erster Linie hat es allerdings das bisschen Sinn kaputt gemacht, mit dem ich sonst durchs Leben gestolpert wäre. Warum soll man irgendwas beginnen oder vollenden, wenn morgen die Wasserstoffbomben fallen – Drei zum Preis von Zwei mit radikal neuem Wohlfühlfaktor und exklusivem Charme-Verstärker?

der Zukunft entgegen taumelt

Vielleicht gibt es neben dem bekannten¹ Marathonlauf einen viel längeren, an dem die Menschheit als Ganzes teilnimmt und der entsprechend länger dauert, aber das gleiche Ende hat. Immerhin:

Jenseits der Ziellinie stirbt es sich viel glücklicher

¹https://de.wikipedia.org/wiki/Marathonlauf : Legende, dass ein Läufer nach dem Sieg der Athener in der Schlacht von Marathon die knapp 40 Kilometer nach Athen non-stop lief, wo er [trotz AOK-Zusatzversicherung] nach „Wir haben gesiegt“ tot zusammengebrochen sei.

Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Ich erleb(t)e das alles fast genauso, nur dass ich mit meinen Ansichten nicht wie Du in der Öffentlichkeit stehe.
Ich bilde mir ein, dass ich mich in dem aktuellen 1984-Staat mit den 1984-Bürgern so lange wegducken kann, bis die „Guten“ wie 1933-45 wieder soviel zerstört haben, dass es kurzzeitig ein besseres Land geben kann. Es ärgert mich sehr, dass sich die Geschichte tatsächlich als Farce wiederholt und ich habe auch Angst, dass ich so bzw. zu lange hier verharre, bis ich nicht mehr vor meinen „Freunden“ in diesem Shithole Country fliehen kann und mich die „Guten“ in ihren Abgrund aus Hass und Gewalt ziehen, um sich auf meinen Schultern über Wasser zu halten.

Pentimento
Pentimento
1 Jahr zuvor

Guter Artikel mit einem Klasse Foto, lieber Tom.

Angst vor einem Atomkrieg hat wohl jeder, und dennoch – ich kann mir den einfach nicht vorstellen. Alle haben Angst davor, auch die, welche an den roten Knöpfen sitzen. Niemand will einen unbewohnbaren Planeten.

Und wenn die Amis denken oder lange dachten, sie seien auf iher Insel sicher, während sie das europäische Festland in Schutt und Asche bomben, hat Putin dafür gesorgt, daß auch sie sich fürchten müssen.

Er hat nämlich unmißverständlich klar gemacht, daß sich ein Atomkrieg nicht auf Europa beschränken wird. Und er hat die nötigen neuen Waffen, um seine Drohung in die Tat um zusetzen.

Leider hatte er sie 2014 noch nicht, sonst hätte es damals den Maidan nicht gegeben und heute keinen Krieg in der Ukraine.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

ich kann mir den [Atomkrieg]einfach nicht vorstellen

Es gibt Unmengen von (SF-)Literatur zu diesem Thema, aber auch Filme, nicht nur a la Hollywood: Dead Man’s Letters (1986, UdSSR).

Niemand will einen unbewohnbaren Planeten

Sicher??
Niemand will mit einem vollbesetzten Flugzeug absichtlich gegen eine Felswand fliegen, so¹ wie Andreas Lubitz. Niemand (außer den Waffenhändlern ?) wollte das lange Gemetzel des WK I, sondern nur einen kurzen, siegreichen Trip nach Paris (und nebenbei das Aufbrechen des unerträglich Verkrusteten).
Was sicher viele wollen, sind (halb-)automatische Abwehr- bzw. Zurückschlag-Systeme wie die Tote Hand, aber das bringt zusätzlich den technischen Fehler oder die zu kurzen Vorwarnzeiten ins Spiel.
Eine kleine Parallele aus dem Alltagsleben: Trunkenheitsfahrten gehen meistens gut, aber es gibt eben manchmal ein tragisches Ende, wenn auch höchstens für ein paar Menschen (Unfallopfer, Existenzverlust nach Führerscheinentzug…). Die allermeisten, die sich angeschickert ans Steuer setzen, wollen nichts anrichten, jedenfalls nicht bewusst – Aber das Auto kann auch (Selbst-)Mord-Vehikel mit Alkohol als Schmiermittel sein. Zur Zeit sind wir alle die Passagiere in einem von Betrunkenen gesteuerten Bus auf schwieriger, eisglatter Strecke
Es ist denkbar, dass derjenige, der als Erster auf den Roten Knopf drückt, nicht in der Läge gewesen wäre, nur einem einzelnen Menschen, und sei es sein größter Feind, eigenhändig die Kehle durch zu schneiden. Bei z.B. Hitler (Napoleon ?) geht man davon aus, dass er nicht einmal mit eigenen Händen getötet hat, auch nicht im WK I (als Meldegänger).

¹Ungefähr zur gleichen Zeit gab es in Asien einen vergleichbaren Fall mit einem Busfahrer

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Trunkenheitsfahrten gehen meistens gut, aber es gibt eben manchmal ein tragisches Ende,

Jede Wette, daß mehr Unfälle ohne Alkoholeinfluss passieren.

Der nun an der Tagesordnung stehenden „Dornröschenlogik“ (Verbot der Spindeln) folgend, müssten Nüchternheitsfahrten verboten werden. 😉

PS: Nein! Ich halte nichts davon, alkoholisiert am Verkehr teilzunehmen.

Last edited 1 Jahr zuvor by Horst Kevin
Cetzer
Cetzer
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Ja, der Vergleich mit den Trunkenheitsfahrten hinkt natürlich an mehreren Stellen, aber PKWs sind eben bei vielen Menschen das gefährlichste, über das sie verfügen.
Ich frage mich, ob es schon Unfälle gab, weil maskierte Menschen so wenig Sauerstoff bekamen, dass sie wie besoffen waren.

Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Bereits in den 80 er Jahren gab es Übungen, bei denen die Einschmelzung Berlins und Warschaus eingeübt wurde. Die USA, durchaus tolle soft power— bin kein absoluter Gegner von denen, sind weit weg! Die Polen vielleicht zu antideutsch und nicht clever genug, alles zu sehen.

Cetzer
Cetzer
1 Jahr zuvor

Womöglich hatte ich diese Angst [vor Atomkrieg] nicht einmal, womöglich war sie Teil einer Jugend, die politisch geprägt war. Wollte man damals politisch sein, gehörten Friedensdemonstrationen einfach dazu.

Ich hatte damals auch den Eindruck, dass Friedensbewegung für viele nur eine Aufwärmrunde war, ein letztes Mal Räuber&Gendarm spielen, vorm Erwachsenen-Marsch in die Institutionen bzw. an die Fleischtöpfe. Aber vielleicht gab es einige, für die ich selber nur ein lauwarmer Mitläufer war… Leider sehr fragwürdig, ob mehr und heißerer Protest irgendwas gebracht hätte, z.B. Dutzende Selbstverbrennungen statt nur ein paar.
Aus einer abstrakten Vogelperspektive hat der totaler Atomkrieg etwas Konsequentes, Folgerichtiges – Eigentlich ist es doch gut, wenn sich eine Spezies, die mit ihrer Mischung von Aggression und technischen Möglichkeiten nicht zurecht kommt, rechtzeitig verabschiedet und nur vorübergehenden, oberflächlichen Schaden auf ihrem Heimatplaneten anrichtet. Stellt Euch vor, wir würden noch einige Jahrhunderte weiter fortschreiten, insbesondere auch bei der Waffen-Technik, und dann vielleicht noch viel mehr Unheil anrichten.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Du beschreibst sehr gut die Wirkung des „Gleichgewichts des Schreckens“ und ich hoffe, daß dieses nicht irgendwann durch eine „Superwaffe“ oder „Superabwehr“ gebrochen wird.
Dann kann ich noch relativ sicher sein, daß es nur ums Plündern der Steuertöpfe geht.

Wünschenswert wäre das Brechen dessen durch Verstand und womöglich des Ersetzens der Klimareligion durch eine Friedensreligion. Da könnt ich nochmal nachdenken, doch noch religiös zu werden. 🙂

Wenn ich oben schrieb, keine Angst vor Atomkrieg gehabt zu haben, meinte ich wohl auch mehr, daß das zu abwegig erschien und man als Berliner wohl fatalistisch genug war, das schnelle Gegrilltwerden eher als Gnade zu empfinden.
Bunkerbauen gegen Atomkrieg hab ich eh nie verstanden. Was soll da sein, nach ein paar Wochen, die bestimmt auch schon nicht lustig sind, aus dem Erdloch zu kriechen…

Bei der Kinderarmee wollte man uns Verhalten beim Atomschlag beibringen. Das war sowas wie Füße Richtung Lichtblitz/Atompilz. Ich hab die Nase in Richtung der schönsten Walderdbeeren bewegt. 😀

Cetzer
Cetzer
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Bunkerbauen gegen Atomkrieg hab ich eh nie verstanden. Was soll da sein, nach ein paar Wochen, die bestimmt auch schon nicht lustig sind

In manchen SF-Stories wird es zwar nicht lustig, aber wenigstens grotesk, z.B. in A Boy and his Dog. Dort – Spoiler – lebt eine Kolonie von Bunkerbewohnern schon länger unterirdisch, aber mit der Fortpflanzung klappt es nicht so recht. Also schicken sie einen weiblichen Lockvogel (Lockvögelin ?) an die Oberfläche, um einen der dort lebenden Barbaren zur Sperma-Spende zu missbrauchen. Diese Story enthält übrigens auch ein erstaunlich häufiges Motiv: Mehr oder weniger positive Mutationen (auch bei Tieren) durch radioaktive Strahlung, wie Telepathie, Telekinese, Langlebigkeit, toller Humor¹ usw.

¹ Darum schwimmt Jan Böhmermann regelmäßig ein paar Runden im Abkühlbecken eines französischen KKWs, aber bisher sind seine abgereicherten Pointen schrill endpubertär wie eh und je. Na ja, fürs Spätprogramm des ZDF reicht es trotzdem, dann werden die Fernseher in den Altersheimen ja sowieso abgeschaltet

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
Brian
Brian
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Fein. Jetzt habe ich wieder ein neues Wort gelernt : „Lockvögeln“.
Ist sicherlich eine nette Beschäftigung. Und analog zum Cool-down nach dem Training gibt es wahrscheinlich auch das „Lockdown-Vögeln“…

ShodanW
ShodanW
1 Jahr zuvor

Lieber Tom, auch ich kann deine Gedanken sehr gut nachfühlen. Uns allen ist wohl klar, dass wir hier nur noch einen Tanz auf der Rasierklinge vollziehen. Die anderen aber auch. Und bis zur Impfpflichtabstimmung dachte ich noch: Das geht jetzt so weiter, bis sie nur noch durch ihre eigenen Grenzen der Fantasie gebremst würden. Aber nein, zum Glück, geht ihnen das Corona-Narrativ immer mehr abhanden. Was den Krieg angeht, so läuft es genauso. Wir sind jetzt gerade mal im Jahr Eins, und es wird noch dauern, bis die Zweifel kommen. Man könnte meinen, deren Hirne wären verklebt, dass die Vernunft so ultralangsam durchsickert.

Ich kann mich eigentlich daran festhalten, dass dieses Durchsickern aber immer noch spürbar ist. Wäre es das nicht, hätte ich schon längst auf gepackten Koffern gehockt. Und deinen Appell, mehr zu werden – der passiert. Auch genau so langsam, aber es wird. Und deswegen will ich nicht aufgeben.

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Angefangen hat das 1988 als der Bundesarbeitsminister Nobert Blüm eine Sperrzeit beim Bezug von Arbeitslosengeld für Arbeitnehmer forderte, die von sich aus kündigten.
Bis dahin herrschte „Waffengleichheit“ zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer, da der Malocher sich auf die Sicherheit des Sozialstaats, den er selber finanzierte, verlassen konnte.
Das Bild der Hyänen gefallt mir:

Wusstet Ihr das die Hyänen im Matriachart organisiert sind.Das da nur das Alpha- Weibchen die Richtung bestimmt.Dass das Alpha- Weibchen einen Scheinpenis entwickelt.Das männliche Rudelmitglieder aufs äußerste drangsaliert werden.Nun erahnen wir was vom „neuen Feminismus“ zu erwarten ist und warum es vielen Protagonistinnen im Schritt kneift.

Was die Ängste vor der Zukunft betrifft so beruhigt mich der Gedanke das ich/ wir keine haben.
Da haben wir die wirtschaftlichen Verherrungen durch dumme Politik.
Den völlig unbekannten Ausgang des größten genetischen Feldversuchs an der Menschheit. (Dolores Cahill hat sich dazu geäußert)
Einen Atomkrieg, der fast nicht mehr abwendbar erscheint und scheinbar als solches akzeptiert wird.

Sehen wir es positiv, viele Probleme und Fragen könnten in nächster Zeit endgültig geklärt werden. 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by flurdab
Cetzer
Cetzer
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

Einen Atomkrieg, der fast nicht mehr abwendbar erscheint

Immerhin nicht gleich morgen, denn wie Radio Bielefeld verkündet verliert Freitag, der 13, kulturell an Bedeutung. Wie üblich gibt die hehre Wissenschaft die Marschrichtung vor und Leitgestirn Gunther Hirschfelder, Professor für Vergleichende Kulturwissenschaft an der Universität Regensburg, forscht schon seit Jahrzehnten [unverdrossen und unbeirrbar] über Phänomene wie Freitag, den 13., verkündet:

Wir verhandeln Glück und Unglück nicht mehr so […] G&U bedeutet für viele Leute heute irgendwie, [hyper]gesund zu sein oder bei Dating-Apps wie Parship und Tinder nicht weggewischt zu werden [oder beim Tierarzt nicht versehentlich selbst kastriert zu werden].

Doch auch der streng rationale Wissenschaftler gönnt sich gelegentlich einen Schuss Nostalgie:

Freitag, der 13., lebte [einkommenssteuerfrei] davon, dass wir in der betulichen [!] Zeit der alten Bundesrepublik oder auch in der DDR ins Büro [Gab es da Büros??] gingen und erzählten, dass wir mit vereister Autoscheibe [Wieder vergessen, das Periskop auszufahren ?] jemandem auf die Stoßstange gefahren sind [Ein sogenannter Stangenstoß mit Bumskraft-Verstärker].

Natürlich wacht Hirschfelder sofort wieder in dieser unserer Hyper-Moderne auf:

In der digitalen Welt aber […] habe sich solch eine niedrigschwellige Kommunikation fast überlebt [trotz hochtouriger Schwellkörper-Massage]. Sie lasse sich auch nicht posten [auch nicht per Einwurfeinschreiben ?]. Und für einen Facebook-Skandal reicht keine runtergefallene Sprudelflasche [wohl aber eine Magnumflasche Dom Perignon].

Seine uneigennützige Mitstreiterin Christina Jochim, stellvertretende Bundesvorsitzende der Deutschen Psychotherapeuten Vereinigung in Berlin, ergänzt:

Zungenbrecher, der die Angst vor Freitag, dem 13., […] beschreibt Paraskavedekatriaphobie [Ein Wort, das wie auf der Zunge zergeht]. […] Eine Art Angst vor der Angst [das gefürchtete Kalenderblatt Donnerstag, der 12, abreißen zu müssen]

Alle Angststörungen haben gemeinsam, dass Vermeidung [des nächsten Termins beim Psychotherapeuten] zu mehr Angst führt.

Nach diesem Ausflug ins allgemein Gültige enthüllt Ober-Wissenschaftler Hirschfelder seine sensationelle Nobel-Erkenntnis:

Wenn die Angst vor Freitag, dem 13. [Corona ?], seltener thematisiert wird, gibt es auch weniger Grund, Angst zu haben. […] Das [leider unversicherbare] Risiko ist groß, dass dieser Tag weiter an Bedeutung verliert […] Gerade in [solidarisch mit-]gefühlten Katastrophenzeiten [voller Schreckensszenarien und einem überlasteten Geiger-Müller-Zähler] hat er [Fd13] wenig Wirkmächtigkeit [Dank an die Kollegen von der Germanistik für diese Wort-Leihgabe]

Natürlich versteckt er schon mal ein Osterei für die ewige Drittmittel-Suche und schafft damit gleichzeitig einen Cliffhanger fürs nächste Interview:

In einzelnen gesellschaftlichen Kontexten [Serienmörder, Virologen, Kräuterhexen] spiele er [Fd13] weiter eine Rolle. Im migrantischen Milieu [leider nur 93% politisch korrekt, die schriftliche Abmahnung folgt in Kürze] ist das noch überhaupt nicht untersucht.

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
flurdab
flurdab
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Und ich habe gedacht „Freitag der 13“ bezöge sich auf die Zerschlagung des Templer- Ordens.
Aber gut, wenn man damit Geld verdienen kann ist ja alles erlaubt.

Rotewelt
Rotewelt
1 Jahr zuvor

Ich habe zum Teil ähnliche Erinnerungen an die Jugend, war auch Klassensprecherin, dann poltiisch an der Uni engagiert und später als Personalrätin und ich weiß noch, wie sich die Friedensdemo und -Kundgebung im Bonner Hofgarten anfühlte, mit all den tollen Reden und auch damals noch engagierten Musikern. Seit 2020 spätestens fühle ich mich wie einer fremden Welt, zu der ich nciht mehr gehöre. Ich kann nicht fassen, wie sich die Massen manipulieren lassen, alles brav mitmachen und mich ausgrenzen. Soviel über Menschen gelernt wie in den letzten drei Jahren habe ich nie und das, was ich gelernt habe, schmerzt höllisch.
Ich stelle mir die gleichen Fragen: Soll ich bleiben oder gehen (wenn ja, wohin, wo bin ich sicher, werde ich allein sein oder neue Freunde gewinnen?) und könnte es vielleicht irgendwann zu spät sein, weil ich aus diesem Land nicht mehr rausgelassen werde?
Leider sehe ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis kein „Aufwachen“, sie halten an der Richtigkeit der „Impfung“ fest, verteidigen Poltiker und verstehen mich nicht mehr. Das macht mich hoffnungslos. Mir verbleiben genau vier Menschen, die meine Gefühle und Gedanken teilen. Ich versuche nun, die Situation, das Grauen wie ein Alien von oben zu betrachten und mich nicht mehr psychisch und physisch krankmachen und runterziehen zu lassen. Drei Jahre haben mich erschöpft und mir Lebensfreude genommen, das reicht. Ich will nicht vor die Hunde gehen.

Brian
Brian
Reply to  Rotewelt
1 Jahr zuvor

Ja, da geht’s mir in vielem sehr ähnlich. Nur, daß in meinem Umfeld niemand meine Gefühle und Gedanken (zumindest bezogen auf die letzten 3 Jahre) teilt. Allerhöchstens mal ein ausgesprochen zaghafter Zweifel. Der aber auch gerne schnell relativiert wird.
Daß ich mich sehr fremd in dieser Welt fühle, hat zwar in den letzten Jahren nochmal deutlich zugenommen. Dieses Gefühl ist bei mir allerdings schon deutlich länger vorhanden, zu oft sehe ich mich mit mit Denk- und Verhaltensweisen konfrontiert, die ich einfach nicht mehr nachvollziehen kann.
Und was das Bleiben oder Gehen betrifft : mal abgesehen davon, daß mir für das Auswandern die Motivation und die Kraft fehlt : wer sagt, daß es woanders wirklich besser ist ? Und dieses Land ist verdammt nochmal auch mein Land, ich sehe nicht ein,
warum ich das irgendwelchen wildgewordenen, psychopathologisch extrem auffälligen
geistigen Hohlraumgeschossen überlassen soll.

Brian
Brian
Reply to  Rotewelt
1 Jahr zuvor

PS : Was das Alien-Gefühl angeht, ich hätte da was :

Greetings from space
I am lost without a trace
Without a face, number or name
Here we could stay
It feels nice to get away
From all the pain
The world has gone insane
It’s all the same
Handshakes and names
Circulating round
But I’ve found
A leap hole in the ground
So tell my guitar
I won’t be coming home tonight
Feels kind of hopeless
When there’s no one around
So I try to say that I’m sorry
And I try to do no harm
And I lied when I said I was happy
If you love me
Please, let me go
Peel off my skin
I don’t need anything
I’ve lost your ring
But, honey, it’s just a thing
Here we could stay
It feels nice to get away
From all the pain
The world has gone insane
It’s all the same
Handshakes and names
Circulating round
But I’ve found
A leap hole in the ground
So tell my guitar
I won’t be coming home tonight
Feels kind of hopeless
When there’s no one around
So I try to say that I’m sorry
And I try to do no harm
And I lied when I said
I was happy
If you love me
Please, let me go
So tell my guitar
I won’t be coming home tonight
Feels kind of pointless
When there’s no one around

von Amanda Jenssen, ein sehr schönes Lied, wie ich finde.