Martin (Marcin) Mikolajek: „Polen ist das russophobste Land.“

Ein polnischer Aktivist beantragt politisches Asyl in Belarus. In seinem Heimatland drohen ihm bis zu fünf Jahre Gefängnis, weil er die russische Sondereinheit und die Bewohner des Donbass unterstützt hat.

„Wenn Sie sagen, dass Sie für Russland sind, werden Sie große Schwierigkeiten bekommen. Sie werden nicht einmal ein Mensch zweiter, sondern dritter Klasse sein. In Polen gibt es definitiv keine Redefreiheit, in Weißrussland schon eher“, so Mikolajek.
Die Sozialaktivistin kam aus der Stadt Swidnica nach Minsk. „Das ist die Woiwodschaft Niederschlesien. Mitten im Stadtzentrum steht ein antirussisches Plakat mit dem Banderitengruß darauf“, fügte er hinzu.

Der polnische Staatsbürger Marcin Mikolajek, der für seine prorussischen Aktionen in den sozialen Medien bekannt ist, wurde zu einem politischen Unruhestifter bei den polnischen Präsidentschaftswahlen 2020. Dann schrieb er ein neues Kästchen auf den Stimmzettel: Putin W. W. und wählte den russischen Präsidenten zum Staatsoberhaupt Polens. Im Frühjahr 2022 bestand Mykolajek darauf, dass die Behörden seiner Heimatstadt Świdnica den Friedhof der sowjetischen Soldaten von den Nazi-Schildern säuberten, die ukrainische Migranten hinterlassen hatten. Der soziale Aktivist verbreitete alle seine pro-russischen Aktionen in den sozialen Medien.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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JaSicherDoch
JaSicherDoch
1 Jahr zuvor

Doppelt gemoppelt hält wohl besser, ihr habt zweimal den Text im Video.

Im Frühjahr 2022 bestand Mykolajek darauf, dass die Behörden seiner Heimatstadt Świdnica den Friedhof der sowjetischen Soldaten von den Nazi-Schildern säuberten, die ukrainische Migranten hinterlassen hatten. Der soziale Aktivist verbreitete alle seine pro-russischen Aktionen in den sozialen Medien.

Nicht das es neu wäre, aber es ist doch interessant zu erfahren, das anders denkende, bzw solche die sich entsprechend öffentlich äussern, überall in Europa Probleme mit „ihrem“ Staat bekommen.

Ist ein bischen knapp geworden das Interview. Ich denke es hätte nicht geschadet etwas über seinen Werdegang zu erfahren. Also wie es dazu kam das er für die russische Seite Partei ergreift. War er schon immer kritisch oder gab es ein bestimmtes Erlebnis das dazu geführt hat?

Gerne mehr internationale Stimmen..

Last edited 1 Jahr zuvor by JaSicherDoch
Rudi K
Rudi K
1 Jahr zuvor

Es sollte doch bekannt sein, daß in Polen es Antipathien gegen Russland und Deutschland gibt. Diese haben ihren Ursprung aus den Erfahrungen der letzten 200 Jahren mit beiden Nachbarn.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Soso. Die „Erfahrungen“ rechtfertigen also Unterdrückung der Meinungsfreiheit? Und naja, „Antipathien“ .. Du vermittelst mal wieder Äquidistanz zwischen dem Nazi-Genozid an über 6 Millionen Polen und russischen oder sowjetischen Handlungen (darunter durchaus unentschuldbare Verbrechen wie das Massaker von Katyn, das aber auch Russland entschieden verurteilt). Tatsächlich haben Bandera-Nazis mehr Polen ermordet als die Sowjets, über 100.000 in Volyn und Galicien. Typische deutsche Arroganz und Geschichtsblindheit.

Rudi K
Rudi K
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Du wirfst mir also Geschichtsblindheit vor. Dann schau mal nach dem Wiener Kongress in WIKIPEDIA nach. Die Geschichte zwischen den drei Ländern fängt schon vor 1933 an.

wschira
wschira
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Ja, wie ich oben sagte, z.B. 1919.

aquadraht
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Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Ich muss nicht wie hirntote Trottel „in wikipedia“ „nachschauen“, was jeder gebildete Mensch in der Schule gelernt hat. Ich lese Bücher und bin nicht wie Idioten auf Twitter oder Fakepedia angewiesen. Die Geschichte fängt auch vor 1815 an. Und wie wschira schon erwähnte, hat das neu gegründete Polen die durch Krieg und Bürgerkrieg geschwächte UdSSR überfallen und grosse Gebiete erobert.

Die Brutalität und Hirnlosigkeit des Sanacjaregimes ging sogar 1939 weiter, als sie im Schlepptau der Nazis die Tschechoslowakei überfallen und das Teciner Gebiet geraubt haben. Zu der Zeit war schon klar, dass sie bei den Nazis auf der Liste standen.

Sie haben dann die Verhandlungen mit der UdSSR um ein Bündnis gegen Nazideutschland hintertrieben, und damit den 2. Weltkrieg ermöglicht und ihr Land in die Septemberkatastrophe geführt. Schon damals war Realitätsblindheit das Programm der polnischen Rechten. Der Landwirtschaftsminister verkündete, die Polen bräuchten keine fremden Truppen, sie würden binnen drei Wochen in Berlin sein. Andere meinten, ein Bündnis mit der UdSSR würde die Landarbeiter zu Lohnerhöhungen aufstacheln. 15 Tage nach Beginn des deutschen Überfalls war diese Regierung nach Rumänien weggerannt.

Rudi K
Rudi K
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Wenn du Bücher lesen würdest, dann wüsstest du die Geschichte von Polen. Die polnischen Lanzenreiter waren ja auch im Russlandfeldzug von Napoleon I dabei.

aquadraht
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Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Und spanische, schwedische und französische Einheiten waren beim Überfall auf die UdSSR dabei. Und?

aquadraht
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Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Die militärgeschichtliche Fussnote einer Kavallerieeinheit aus polnischen Adligen im Dienst des französischen Kaisers sagt nichts aus über die Beziehungen zwischen Nationen.

Vor Napoleons glücklosem Überfall auf Russland (mal wieder der Winter schuld, klar) hat diese Einheit unter anderem Erhebungen des spanischen Volkes zusammengesäbelt. Das lag auch nicht an Spanierhass.

Polnisch-nationale oder nationalistische Programmatik aus den Reihen dieser Einheit ist nirgends dokumentiert, auch nicht, dass sie gegen Russen mehr hatten als gegen die Soldaten aus gut 10 Ländern, einschliesslich England, mit denen sie in Gefechten standen.

Rudi K
Rudi K
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Die Brutalität und Hirnlosigkeit des Sanacjaregimes ging sogar 1939 weiter, als sie im Schlepptau der Nazis die Tschechoslowakei überfallen und das Teciner Gebiet geraubt haben. Zu der Zeit war schon klar, dass sie bei den Nazis auf der Liste standen.

Und warum überfiel dann Nazideutschland im September Polen? Das klingt mir doch etwas zweifelhaft.

aquadraht
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Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Mal wieder verleugnen? Überfall und Annexion des Teciner Gebiets verschweigt nicht mal Deine WIkipedia.

Die Nazis haben Polen überfallen, weil es auf ihrer Eroberungsliste als nächstes nach der Tschechoslowakei kam. Da hat die jahrelange Kollaboration mit den Nazis nichts genutzt. Das war schon Ende 1938 klar, nur nicht den irren Nationalisten um Beck.

Last edited 1 Jahr zuvor by aquadraht
Rudi K
Rudi K
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Ich habe die Formulierung „auf der Liste stehen“ wohl falsch verstanden.

Last edited 1 Jahr zuvor by Rudi K
TeeVau
TeeVau
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Nachbarvölker hassen sich nun mal fast immer. Überall auf der Welt. Einfach bitter.

Das kam auch in diesem (polnisch-russischen) Fall nicht mit WK 2 und ist auch (leider) nicht mit ihm zu Ende gegangen.

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
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Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Jaja. Die Franzmänner, der Erbfeind in den roten Hosen, die haben uns den Elsass weggenommen, und die Schlösser der Pfalz abgefackelt. Dafür muss man sie hassen, once and forever. Gimme a break.

TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Das habe auch ich nicht vergessen. Absolut nicht.

TeeVau
TeeVau
Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

P.S.: wobei es mich zwar schmerzt, aber ich sage mir: geschehen ist geschehen. 🙁

Die Franzosen von heute haben schließlich damals noch lange nicht gelebt…und ich glaube nicht an „Sippenhaft“.

Dennoch halte ich zum großen westlichen Nachbarn bis heute Distanz – aber das hat damit zu tun, daß die frz. Kultur für mich sehr hermetisch ist, auch wenn ich Französisch spreche.

Ich lese auch lieber persische oder chinesische Lyrik, oder höre indische klassische Musik 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
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Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Offen gestanden habe ich die Vertreter überwiegend der Grosselterngeneration (meiner, also zwischen 1890 und 1910 Geborene), die diesen Erbfeindquatsch losliessen, für ziemlich durchgeknallt gehalten. Nicht dass die Nazis und die Antikommunisten aller Fraktionen der folgenden Generationen besser waren, aber die musste man ernstnehmen. Die mit dem französischen Erbfeind waren (und sind) schlicht bescheuert.

Und Louis XIV. (wenn ich nicht irre) hat den Elsass einverleibt, als es sowas wie eine deutsche Nation nicht in Ansätzen gab. Und Melac, my ass, das ist fast 350 Jahre her. Man muss total bescheuert sein, um das einem Land anzulasten, das damals ein völlig anderes politisches und gesellschaftliches System hatte.

Sollen die Chinesen „uns“ die Mordbrennerei von 1900 je verzeihen? Die Namibier den Völkermord an den Herero? Und das ist alles nicht so lange her, und war von Schlimmerem gefolgt.

Last edited 1 Jahr zuvor by aquadraht
TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Mordbrennerei in China? Das waren leider alle Acht Alliierten.

Übrigens ist die Hunnen-Rede des Kaisers bis heute nicht im Wortlaut überliefert.

Aber es war wohl so, daß in westlichen Medien seit Mitte Juni Artikel herumgeisterten, denen gemäß die Boxer in China alle ca. 1000 Europäer (und auch die ca. 3000 chinesischen Christen, die gemeinsam mit ersteren Schutz im Ausländerviertel Pekings bzw. im Nördlichen Fort (Taku) unmittelbar vor der Stadt gesucht hatten), bis zum letzten Kind und bis zum letzten Baby massakriert hätten.

Da die Welt seit dem 14. Juni 1900 ohne Nachrichten aus Peking war – die Boxer hatten die entsprechende Telegrafenleitung gekappt – befürchtet man das Schlimmste.

Und vor allem die in Schanghai befindlichen britischen Journalisten, vor allem von der Daily Mail und dem Daily Express (die damals ähnlich wüste Blätter gewesen sein dürften wie heute) übermittelten in ihre Redaktionen Schauergeschichten von zweifelhafter Wahrheit, die man dann in Europa als bare Münze verkaufte (komisch, wie sich manche Sachen über die Jahrhunderte doch so wenig ändern….).

Das, so nehme ich an, machte den Kaiser genauso wütend wie die meisten Europäer, die diese Berichte lasen. Sogar in der Times, einer seriösen Zeitung, gab es entsprechende Artikel. (Siehe Christian Methfessel: Kontroverse Gewalt. S. 183 -185, Göttingen 2018)

Und Frankreich hat unser Land doch beraubt. Unsere Nation gibt es seit dem 11./12. Jahrhundert, auch wenn es sich offiziell Heiliges Römisches Reich nannte. Das Elsaß war in den fränkischen Reichsteilungen im 9. Jahrhundert dem Ostfrankenreich, dem späteren HRR, zugesprochen worden (Verträge von Meerssen 870 und Ribemont 880).

Es sind nur gewisse abgefeimten Schwindler von Anglos und Franzosen, die die Lügen von der zu spät gekommenen Deutschen Nation immer wiederholen. Wobei ich bei den Anglos, die ich kennenlernen mußte sagen will: die wissen es nicht besser, die sind tatsächlich so blöd.

Wäre Deutschland souverän, wäre das für mich ein Grund, jeden Kontakt abzubrechen, sofern nicht eine formelle Rücknahme dieser Lügen erfolgen würde, so wie sie Lloyd George (zu seinem ewigen Ruhm) im Jahre 1924 im Londoner Parlament aussprach – wobei sich diese Aussage auf die angeblich von deutschen Soldaten abgehackten Kinderhände in Belgien bezog.

Jeder kann wissen, daß das nur Delegitimierungsversuche sind und waren.

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
Rudi K
Rudi K
Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Dem stimme ich zu. Trotzdem ein paar Anmerkungen:

Und Frankreich hat unser Land doch beraubt. Unsere Nation gibt es seit dem 11./12. Jahrhundert, auch wenn es sich offiziell Heiliges Römisches Reich nannte.

Ob man so von Nationalstaat sprechen kann, ist schon wegen der Tatsache, daß das HRR wesentlich größer war als Deutschland (Österreich, Tschechien), kann man diskutieren.

Es sind nur gewisse abgefeimten Schwindler von Anglos und Franzosen, die die Lügen von der zu spät gekommenen Deutschen Nation immer wiederholen.

Viele Deutsche sagen das auch. Wobei man wirklich bedenken sollte, daß es eine Reihe von europäischen Staaten gibt, die erst im 19. Jahrhundert zu den jetzigen Nationalstaaten wurden. z.B. Italien, Österreich, Ungarn und auch das hier diskutierte Polen, das es in der jetzigen Form erst nach 1918 gibt. Sind das dann auch zu spät gewordene Nationen?

TeeVau
TeeVau
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Sie haben ganz recht. Möglicherweise. Irgendwie glauben manche Historiker, so scheint mir, daß es eine Art Standardweg zur Nation gibt.

Und was war mit England? Das ist die einzige Nation, die bereits im 10. Jahrhundert politisch als Königreich „fertig“ war.

Und da gab es auch den Mönch Beda Venerabilis (ca. 672 – 735), der in seinem Geschichtswerk „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ den Begriff „England“ prägte, womit allerdings zunächst kein einzelner Staat gemeint war, sondern alle Kleinkönigreiche Britanniens, in denen keine keltische Sprache gesprochen wurde, sondern Altenglisch in seinen verschiedenen Dialekten.

Es spricht also vieles dafür, daß England einen „Sonderweg“ im Sinne einer Einmaligkeit gehen konnte 😆

aquadraht
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Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Dieses Entschuldingungsgefasel ist abstossend. Für die Verbrechen gerade des deutschen Kontingents gibt es Zeugenberichte von Teilnehmern, die haben geschlachtet, gesengt und vergewaltigt wie die Irren. Das heisst nicht, dass die anderen Aggressoren besser waren.

Natürlich hat die Journaille schon damals die angeblichen Greuel der „Heiden“ in allen Details ausgemalt. Eine Entschuldigung für die Exzesse, Zerstörungen von Kulturgüten, Plünderungen und Demütigungen ist das nicht.

Und „usner Land“? Scheisse. Das war genauso unter adligen und kirchlichen Räubern und Dieben wie die anderen. Den Elsässern war es reichlich egal, wer sie ausplünderte. Die „deutsche Nation“ wurde im 19. Jahrhundert erfunden.

TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Mein Land ist es immer, und es gab es immer.

Nationen sind nun mal eine Realität, und es gibt innerhalb ihrer viel mehr Zusammenhalt als in Klassen, wie es uns die Witzknolle Marx weismachen wollte.

Wie man einen Ausländer auch nicht als Feind betrachten kenn, ist mir schleierhaft, seit dem ich weiß, wie sie denken . Nur Antideutsche sind da anders…aber die sind sowieso Ausländer in deutschen Körpern, frei nach Pol Pot. Und ihr Gehetze tarnen sie als Satire.
Aber wie Links“liberale“ können auch sie nur zerstören. Sie haben in der Geschichte niemals etwas anderes getan.

Und ich befürchte, diese Grausamkeiten gibt es in jedem Krieg. Arme Chinesen. Doch die Gefahr im Krieg ist: die Menschen sind, psychologisch gesehen, im Tötungsmodus.

Und im übrigen soll damit und im vorigen Beitrag nichts entschuldigt werden. Nur erklärt, und das ist ein anderes Paar Stiefel, bildlich gesprochen.

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
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Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Naja, mit Deiner Denke wärst Du in der Ukraine gut aufgehoben, bei den Azov-Nazis. Und nein, ich betrachte Ausländer nicht als Feinde. Ich wohne hier zwischen Deutschen, Türken, Arabern, Polen, Russen und noch n paar anderen. Interessanterweise hassen sich Polen und Russen in Berlin nicht. Es liegt wohl auch etwas daran, dass slawische Sprachen gegenseitig verständlich sind, jedenfalls mit ein wenig Anstrengung. Ukrainisch ist eh ein Witz, das ist ein Mix aus Russisch und Polnisch. Kleinrussisch halt.

Und nein, das Land gab es zwar ein paarhundert Jahrmillionen lang mehr oder weniger, deutsch war es da nicht, da war es eher höhlenbärisch. Unser Berlin war auch mal polnisch, na und? Und die Elsässer sind die allerfranzösischsten, die, die ihre Mundart pflegen, noch mehr als die Anderen.

Und nein, die Bestialitäten der Deutschen, Briten, Franzosen und anderen in China „gab es nicht in jedem Krieg“, sie waren eine direkte Folge der Ideologie der „Wilden“ und „minderwertigen Rassen“.

TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Jetzt werden Sie beleidigend. Ich gebe es auf.

Bleiben Sie bei Ihrer Meinung, und ich bleibe bei der meinen.

Und Berlin war elbslawisch, nicht polnisch. Und vor der Völkerwanderung war alles Gebiet westlich der Weichsel germanisch, bis zum Rhein. Ich habe mal einen frechen polnischen Chauvinisten geärgert, als ich ihm sagte: „und das war noch, bevor Ihre Ahnen aus Asien kamen“ 😆

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
aquadraht
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Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Germanisch ist ein Mythos, der durch Tacitus gestiftet wurde. Die Stämme waren sich nie besonders einig und haben sich mit jedem alliiert, oft unter- und gegeneinander. Die Eliten sahen sich in der Tradition des römischen Reiches. Lesen und Schreiben konnten eh nur Mönche und Juden.

Die ethnische Zusammensetzung vor und während der Völkerwanderung ist alles andere als klar, ebenso wie der Begriff Völkerwanderung wissenschaftlich kaum haltbar ist.

Sicher ist, und vielfach belegt, dass den Menschen der Spätantike ethnische oder gar nationale Identität am Arsch vorbei ging. Die hatten richtige Sorgen und Notwendigkeiten.

Der Nationalkram wurde im 18. und 19. Jahrhundert erfunden, als die alten Parolen Christen gegen Heiden, Katholische gegen Evangelische etc. nicht mehr so gut taugten. Das hatte überwiegend sozioökonomische Gründe. Vorher konnte sich ein preussischer Herzog locker mal dem polnischen König unterstellen. Und da cuius regio. eius religio, wechselten ganze „Nationen“ auch den Glauben. Pff.

TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Meine erste Antwort wurde verschluckt, aber ich wollte nur noch anfügen, daß sie aggressiver im Tonfall war, als es meine Intention gewesen war. Pardon dafür 🙂

Aber an der Geschichte von der Erbfeindschaft – im Sinne eines historischen Narrativs (!) – haben beide Seiten fröhlich mitgestrickt. Da hat die eine der anderen an Giftigkeit nichts geschenkt 😆

Rudi K
Rudi K
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Sie wollten auch Russland erobern. Das hat ja nun nicht ganz geklappt.

TeeVau
TeeVau
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Der Napoleon wollte es zumindest. Ich glaube, er war am Schluß einfach größenwahnsinnig.

Andererseits hatte Rußland damals (um 1812) etwas weniger Einwohner als Frankreich, das seit dem Dreißigjährigen Krieg bevölkerungsreichste Land Europas, so daß der Plan nicht ganz so utopisch klingt, wie er heute klänge.

Aber General Winter und General Hunger waren Rußlands furchtbarste Bundesgenossen. Traurig nur um alle Menschen, die damals so elend sterben mußten 🙁

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
Wütender Bürger
Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Der Napoleon wollte es zumindest. Ich glaube, er war am Schluß einfach größenwahnsinnig.

Wenn man die engen Familienbeziehungen bestimmter Clans in Europa seit dem Mittelalter betrachtet, wer mit wem verwandt ist oder von wem abstammt, wundert es nicht, daß viele heutige deutsche Politiker diese Eigenschaft mit ihm gemeinsam haben.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

Habe gesehen, dass du in der Pipeline stecktest. Warum das immer mal wieder vorkommt, weiß ich nicht. Du musst aber nicht unbedingt, wenn Dein Kommentar nicht durchkommt, denselben noch zweimal absetzen. Ich gucke regelmäßig, ob da was feststeckt und schalte es dann frei. Tut mir leid, dass das derzeit so ist. Vielleicht kommen wir ja noch drauf, warum das gerade so läuft.

Wütender Bürger
Reply to  Roberto J. De Lapuente
1 Jahr zuvor

Danke!

Du musst aber nicht unbedingt, wenn Dein Kommentar nicht durchkommt, denselben noch zweimal absetzen.

Ich hab versucht, herauszufinden, welche Formulierung den Ausschlag gegeben hat.

Tut mir leid, dass das derzeit so ist. Vielleicht kommen wir ja noch drauf, warum das gerade so läuft.

Ihr könnt nichts dafür, Ihr seid ja auch nur Nutzer der Plattform. Ich vermute, daß WordPress zu restriktive Filter oder über-woke Zensoren einsetzt. Oder beides.

Rudi K
Rudi K
Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Der Napoleon wollte es zumindest. Ich glaube, er war am Schluß einfach größenwahnsinnig.

Dann war er dies aber schon lange Zeit. Denn er hat ja große Teile Europas einschliesslich Deutschlands erobert. Der Russlandfeldzug war der Punkt, an seine Glückssträhne vorläufig endete.

Andererseits hatte Rußland damals (um 1812) etwas weniger Einwohner als Frankreich, das seit dem Dreißigjährigen Krieg bevölkerungsreichste Land Europas, so daß der Plan nicht ganz so utopisch klingt, wie er heute klänge.

Diese Armee hatte nicht nur Franzosen sondern Menschen aus vielen Ländern als Kämpfer. Wie meine oben genannten polnischen Lanzenreiter zeigen.

Aber General Winter und General Hunger waren Rußlands furchtbarste Bundesgenossen.

Die Russen hatten z.B. mit der Zerstörung Moskaus die Möglichkeit, sich mit Lebensmitteln für den Rückzug zu versorgen, verhindert. Moskau war übrigens damals nicht die Hauptstadt sondern St. Petersburg. Das teht sogar in „Krieg und Frieden“ drin.

TeeVau
TeeVau
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Weiß ich schon. Was ich aber gerne wüßte, was aus den unglücklichen Moskowitern wurde, die dann im Winter ohne Häuser (und wohl auch ohne Nahrung) waren…

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
Cetzer
Cetzer
Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Nachbarvölker hassen sich nun mal fast immer

Kann man so nicht sagen. Ich z.B. habe nichts gegen Schweizer, jedenfalls solange sie Italienisch sprechen.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Nachbarvölker

Ich habe nichts gegen Österreicher, solange sie aussehen wie Helmut Qualtinger.
Ich habe nichts gegen Holländer, solange sie das Wasser halten können.

aquadraht
aquadraht
Reply to  Cetzer
1 Jahr zuvor

Naja und ich habe nichts gegen Deutsche (jedenfalls nichts Wirksames scnr, oder auch: einige meiner besten Freunde sind Deutsche .. hust).

TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Ich hätte was gegen Antideutsche, aber was es ist, sage ich nicht 😆

Nur einen Witz dazu: was sind tausend Antideutsche auf dem Meeresgrund?

Ein guter Anfang…

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
aquadraht
aquadraht
Reply to  TeeVau
1 Jahr zuvor

Man kannte das als Juden- und Türkenwitze.

TeeVau
TeeVau
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

Damals richteten sie sich gegen Unschuldige. Heute gegen mitleidslose, vertierte Völkermörder, und die verdienen einen groben Keil auf den groben Klotz.

Rudi K
Rudi K
Reply to  aquadraht
1 Jahr zuvor

War das nicht ein Witz über Anwälte in den USA? Kann sein, daß dieser Witz in „Die Akte“ erzählt wurde. Übrigens interessant, daß man Kritik an rassistischen Ideologien (was Antideutsche sind) mit Rassimus gleichsetzt.

TeeVau
TeeVau
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Doch, war es – auch wenn ich „Die Akte“ nicht kenne. 🙂

Aber man kann diesen Witz ja über jede Gruppe erzählen, die man nicht mag.

Es ist doch bei recht vielen Witzen so, daß sie leicht „umzufrisieren“ sind 🙂

Und noch was: rassistische Ideologien gelten möglicherweise als okay, solange sie sich gegen Weiße bzw. Deutsche (indigene) richten.

Diese Doppelmoral ist exakt der Grund, warum ich mit der Mainstreamlinken Probleme habe…und sie mit mir 😆

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
Cetzer
Cetzer
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Witz über Anwälte in den USA

Der Klassiker:

An einem brüllend heißen Sommertag tritt ein geschniegelter Anwalt auf dem Bürgersteig in einen Hundehaufen. Irritiert blickt er nach unten und ruft dann erschrocken aus: Hilfe! Ich schmelze¹!

Unter anderem davon inspiriert, gestatte ich mal² einen Blick in meinen Witze-Giftschrank:

Neulich, in der Eisdiele.

„Ich hätte gern ein SPD-Eis“

„Tut mir leid, aber SPD-Eis können wir nur zubereiten, wenn der Hund Durchfall hat“

¹Bezieht sich auf eine Redensart, nach der Anwälte aus gefrorener Hundescheiße bestehen
²Wir sind hier ja unter uns

wschira
wschira
Reply to  Rudi K
1 Jahr zuvor

Jo, die Russen haben auch so ihre Erfahrungen mit den Polen, z.B. als diese nach dem ersten Weltkrieg gegen die vom Krieg ausgepowerten Russen den Polnisch-Russischen Krieg 1919-1921 starteten und dabei den Russen grosse Gebiete abnahmen.

TeeVau
TeeVau
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Ja, das ist auch der Fall, und die Grenzkonflikte mit Deutschland (Ostoberschlesien) und Litauen (Wilnaer Gebiet) folgten auch noch. Daß das böses Blut bei den Nachbarn brachte, kann man sich vorstellen, so daß sie Saat für die nächsten Konflikte bereits gelegt war.

Last edited 1 Jahr zuvor by TeeVau
luck
luck
Reply to  wschira
1 Jahr zuvor

Hätte Stalin Tuchatschewski die benötigten 20.000 Soldaten geliefert, hätte es kein Wunder an der Weichsel gegeben und ein Teil der Geschichte wäre wohl anders verlaufen.