Reitschuster & Co.: Die alten Sachen fand ich gut, die neuen nicht
Kaum verschwand die Corona-Krise wegen eines Krieges weitgehend aus dem Blätterwald, zeigte die „Gefallenen Helden“ ihr wahres Gesicht. So scheint es zumindest zu sein.
Tatsächlich aber musste von Beginn an klar sein, dass die in der Corona-Episode geschmiedeten Allianzen nur temporär sein konnten. Die Tatsache, dass sowohl Reitschuster als auch die BILD inzwischen voll in ihrem Russenhass aufgehen, ist nichts, was überraschen kann.
Besagte Allianzen waren trotzdem notwendig, denn es ging um etwas Größeres als das eigene Ego und die Furcht vor der gefürchteten Kontaktschuld.
Hier geht’s zum vollständigen Podcast auf rumble.
Inhalt:
00:45 Reitschuster: Die alten Sachen fand ich gut, die neuen nicht
02:45 Gefallene „Helden“
04:30 „Haha, ich hab’s ja gleich gesagt!“
05:45 Temporäre Allianzen
10:15 Broder, Steinhöfel, Tichy, Weidel …
13:00 Kill the messenger
16:15 „Donald Trump war ein guter Präsident.“
19:15 Der präventive Friedensnobelpreis für Barack Obama
22:15 Was hätten Trump und Kohl mit der Ukraine gemacht?
25:45 Alice Weidel und der Ukraine-Konflikt
28:30 Alina Lipp, Donezk und t-online
34:00 Die BILD
37:30 Der Moralismus unserer Zeit
39:30 Ulrike Guérot und das Vereinte Europa
45:00 Dauerhafter Ausnahmezustand als Normalität
51:30 Leben wir im Totalitarismus?
55:00 Frage an die Hörer: Wie würdet Ihr das System nennen, in dem wir heute leben?
56:30 Meinungsfreiheit und die freie Auswahl
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Audioversion:
Auch ohne den Podcast bereits gehört zu haben:
Das ist der Reitschuster, wie man ihn vor Corona kennt, als er zum Thema Russland gerne gesehener Gast in Talkrunden war.
Da hat sich nichts geändert.
Mich hat eher sein Engagement während Corona gewundert.
Ganz genau. Das wird auch der Grund gewesen sein, wieso er noch relativ lange „Narrenfreiheit“ besaß, da wurden andere viel eher abgesägt.
@Corinna
Du meinst, man hat sein Engagement bei Corona erstmal mit seinem Anti-Putin-Bonus verrechnet, bis die Pluspunkte aufgebraucht waren?
Also so Etwas wie ein „korrekter-Narrativ-Payback-System“ 😉
Den Pocast hab ich auch noch nicht gehört.
Es ist mir aber wichtig, aus gegebenem Anlaß,
Oscar Lafontaine zu Wort kommen zu lassen.
https://m.youtube.com/watch?v=sd_vlLfy34M
@Pentimento
Eine hevorragende Rede Oskar Lafontaines.
Er hat auch seine Konsequenzen gezogen und ist aus der Linken ausgetreten, die nicht mehr dafür steht, wofür auch er sie enmal mitgegründet hat.
Schade, daß wir nicht mehr Politiker wie Lafontaine haben.
Auch seiner Rede zur Impfung ist, muß man zustimmen.
Ein guter Politiker und ein großartiger Mensch.
https://m.youtube.com/watch?v=Fn-bMKtvP-g
@Pentimento
Die Sorte Politiker ist leider nahezu ausgestorben.
entweder sie haben wie scholz die Seiten ganz offen hin zum Kapital un zum Neoliberalismus hin gewecselt, oder sie sind allein von den Einkünften des Mandats abhängig, was sie in die Händer der korrupten Parteispitzen ausliefert un keine andere Profilierung als über den „Kriechgang“ zuläßt.
Ein politisches System ohne Mitbestimmung der Bürger bei Sachentscheidungen, die über keinerlei Mittel zur Gestaltung ( Generalstreik, Bürgerbegehren, selbst initiierte Volksabstimmungen, politisch unabhängige Justiz ) verfügen, begünstigt natürlich eie Übernahme der Politik durch ie Geldelite in deren Sinn.
Am Ende kann eine Machtverschiebung nur über eine, wie auch immer geartete, Revolution gelingen .
Nur die Weigerung einer kritischen Masse an Bürgern könnte zur Etablierung echter Demokratie führen.
Die ist aber aus Mangel an politischem Verständnis eines Großteils der Bevölkerung bzw. eines immer noch vorhandenen Wohlstands im bürgerlichen Millieu derzeit nicht in Sicht.
Das könnte sich aber durch den vom Westen langfristig erzeugten Druck auf Russland und dessen Gegenreaktionen schnell ändern.
Die inlationäre Preisentwicklung wird eniger Begüterte in eine Notlage bringen, die auch für die finanziell besser Gestellten zur Bedrohung werden kann.
Favelas in Europa können gewaltige Eruptionen auslösen.
Dieser Rede stimme ich voll un d ganz zu. Sie macht mich allerdings auch traurig.
@Pentimento
Oskar hat seine guten Ansichten und auch seinen guten Willen uns in seiner Zeit als Wirtschaftsminister gezeigt. Zurückgetreten ist er als es mit dem neoliberalen Fischer-Schröder Pack nicht mehr ging. Teils auch unser Fehler. Leider sehe ich seinen damaligen Rücktritt immer noch als Verrat an,wäre er geblieben, hätte er sich durchgesetzt, wo wären wir heute???
Es wäre ein anderes Europa!
#Friedensnobelpreis
Die EU hatte auch einen bekommen. Jetzt liefert sie „tödliche Waffen“ (Flinten Uschi) in die Ukraine, wo diese mitunter an verurteilte Verbrecher und Zivilisten (blutige Anfänger) ausgehändigt werden. Da muss man sich ja um die Wahrung gewisser moralischer Grundsätze während Kampfhandlungen keine Sorgen machen. Ich hoffe nur, dass ukrainische Zivilisten passend zum Gewehr auch den Kombattantenstatus erhalten und nicht als zivile Opfer in die (bittere!) Statistik eingehen. „Gestorben in Zusammenhang mit…“
Bild lese ich nicht. Was ich kurz von Bild gesehen habe, könnte man mit Hass übersetzen. Springer halt…
Ansonsten unterscheiden die Medien aber regelmäßig zwischen den Russen und der russischen Regierung, also Put.
Reitschuster hat seinen Sitz in Montenegro, sonst müsste er hier Steuern zahlen und dürfte zur BPK. Unrelevant.
Hört auf zu gendern! Es heißt Put und nicht Putin! Put, Put, Put!
Ihr ward ja ganz nah dran im Podcast. Aber leider seid ihr nicht zum Punkt gekommen.
Der Punkt ist, dass Thema und Medium unabhängig voneinander gesehen werden müssen. Wenn Reitschuster eine bestimmte Corona-Berichterstattung macht, hat das nichts mit seinen anderen Themen zu tun.
Sogar Mainstreammedien können in diversen Themen richtig gute, kompetente und ausgewogene Berichterstattung bieten – und auf der anderen Seite in anderen Themenbereichen schlimmsten AgitProp veranstalten.
Wenn wir hart am Thema bleiben, gerät der Absender in den Hintergrund.
Ähnlich mit den Demos. Wenn zu einer Demo aufgerufen wird von der AfD für eine Sache, die ich wirklich unterstütze, dann darf mich das nicht abhalten, da mitzulaufen. Denn es geht ja um die Sache.
Es ist urfeministisch und der Ursprung der Cancel-Culture, wenn Kontaktschuld in den Vordergrund gerückt wird. Kontaktschuld ist eine zutiefst faschistische, pseudomoralische Erziehungsmaßnahme, die inzwischen weitreichend etabliert ist und dem, was man ursprünglich mal als Demokratie verstanden hat, massiv entgegenwirkt.
Danke für eure Podcasts, die ich seit ein paar Monaten regelmäßig höre.
Richtigstellung zu Alina Lipp: Meines Wissens ist sie 24, nicht 28 🙂 . Sie lebt nicht in Donez, sondern in Simferopol auf der Krim, wo seit einer Weile auch ihr russischer Vater lebt. Sie ist im Rahmen eines Studienprojekts auf die Krim gekommen und hat sich entschlossen, da zu bleiben. Ihr Blog http://neuesausrussland.online ist einen Besuch wert.
Das hier gefiel mir auch (anderer Blog) https://colonelcassad.livejournal.com/7503156.html
Vorsicht, Feindpropaganda 🙂
Ich finde auch nicht gut wie und was Reitschuster derzeit über Russland schreibt. Ob es aber wirklich „Russenhass“ ist möchte ich doch stark bezweifeln, vielleicht eher „Putin-Hass“, was ich übrigens auch nicht gut und in der derzeitigen Situation absolut kontraproduktiv in Hinsicht auf Entspannung und Deeskalation finde.
Ich glaube sein Verhältnis zu Russland hat irgendwas mit seiner Zeit als Korrespondent für den Focus in Moskau zu tun. Vielleicht hat er dort Dinge gesehen und erlebt, die ihm traumatisierend zusetzten. Vielleicht ist er irgendwie mal drangsaliert worden. Ich weiß es nicht – aber irgendwas hat ihn offensichtlich regelrecht traumatisiert.Traumata sind aber keine gute Basis für eine objektive Berichterstattung.
Ich war übrigens zufällig Ende der 1990er Jahre auch in Russland. Tolle Leute, tolles Land aber echt total beschissene Cops, das muss man wirklich sagen. Die Leute kriegten einen ängstlichen Blick wenn irgendwo ein Polizeiauto vobeifuhr oder ein russischer Cop, meistens den Schlagstock behäbig in die Hände klopfend, an ihnen vorbeiging.
Ich habe damals in Russland auch irgendwie eine Art supprimierter Stimmung erlebt, so wie eine Art gespenstischer Nebel des Totalitarismus, eine Art bedrückende und deutlich spürbare Angst, und das, obwohl es damals schon relativ frei im Vergleich zur Breschniew-Zeit zuging. Ich fand damals, dass Russland trotz der Herzlichkeit seiner Bewohner doch irgendwie ein sehr „hartes“ Land war.
Jedenfalls spricht Reitschuster auch fließend Russisch, zu seinen bewährten Mitarbeitern gehört die russische Staatsbürgerin Ekatarina Quel, die meiner Meinung nach recht gute Kolumnen schreibt und man kann vielen seiner Äußerungen entnehmen, dass er die Menschen in Russland doch sehr gern hat. Aber auf Putin reagiert Reitschuster leider ziemlich kopflos, so wie ein andalusischer Stier, dem man ein rotes Tuch zeigt. Er ist in puncto Putin sehr unsachlich, verächtlich, völlig unversöhnlich und befeuert so eine Art von Russophobie, die er vielleicht gar nicht selbst will. Ja, man spürt hier bei Reitschuster leider so etwas wie Hass, also etwas, was er sonst immer abgelehnt hat. Er macht sich damit zum Apologeten von polarisierenden notorisch russophoben Hetzern wie Baerbock und so was kann einfach nicht gut sein.
Der Reitschuster ist ein Weichei. Unvergessen das hysterische Gewimmer, als ihn in Berlin ein Polizist mal sanft weggeschoben hat :-).
Zum Thema Botschaft und Überbringer: Zum Thema Corona hat er definitiv hochwertigen Journalismus geleistet.
Ist es nicht einer der Wesenskerne des Politischen: Diskussion und Ringen um Lösungen zu bestehenden Problemen und Sachlagen? Von daher sind temporäre Allianzen etwas ganz Natürliches, uns jedoch durch die bräsige BRD-Politikwirklichkeit als Option völlig abhanden gekommen…
Das der Reitschuster irgendwann wieder Standpunkte einnimmt, die einem nicht gefallen, war erwartbar und auf bestimmte Art undWeise sogar ganz gut. Erstens beweist der Mann Konsequenz, etwas was mindestens Respekt abnötigt. Denn ich schätze ihn schon so klug ein, bereits vorab zu erkennen, dass er damit in seiner „neuen“ Gefolgschaft nicht wie gewohnt wird punkten können. Zum zweiten ist die Frage andersrum wohl sinniger: Haben mir die Inhalte und Standpunkte von Reitschuster zu gefallen? Die Antwort hierauf kann sich jeder selber geben und damit wird klar, die Diskussion ist eigentlich keine… siehe oben. 😉
In den derzeitigen vielen Gesprächen mit Hinz und Kunz, sei es Familie, Freundes&Bekanntenkreis, Kollegen, im Laden an der Kasse oder beim Warten auf die Ubahn fällt mir folgendes sehr konsequent und einheitlich auf:
1.
Die Corona-narrativ-Gläubigen, pro Maßnahmen und pro Impfung und auf jeden Fall geimpften, verteufeln Putin und die pösen Russen und blenden jegliche weitere Auseinandersetzung mit den (bisherigen) Problemen in und um der Ukraine aus
2.
Die Corona-Story kritisch, Maßnahmen-kritisch und daher contra-Impfung und meist ungeimpften sehen auch das wesentlich kritischer, so wie sie den Virus nicht leugnen und Impfungen nicht verbieten wollen (wer will der soll doch) befürworten sie keinesfalls den Krieg, verstehen aber Abhandlung dort anders und die Reaktion der Welt kritischer
Mit seiner eigenen Corona-Meinung ist man bei ‚Corona-Gleichgesinnten‘ meist auch in der gleichen Urkraine/Russland-Meinung.
Daher ist passt Reitscheuster jetzt garnicht in das Muster:
Hochgradig Corona-Kritisch aber auch ebenso pöser-Russen-narrativ-Anhänger.
Auffällig ist auch hier wieder das absolute entweder-oder 1/0-Denken:
entweder man muss Putin/Russen hassen oder man zählt als ebenso pöser Putinversteher und ‚Unterstützer‘.
entweder man akzeptiert und unterstützt Coronamaßnahmen vollumfänglich oder man ist rechter Schwurbler, Verschwörungstheortiker und so weiter.
wie sieht das bei Euch im Alltag aus?
@zoppo trumq
Ahnlich.
Wer schon bei Corona unkritisch die saure Milch eingesogen hat, die aus den medialen Zitzen kam, nuckelt genau so undifferenziert beim „Beelzebub Putin“ weiter.*
Den Leuten fehlen halt seit fast 8 Jahren die „Brutkastenbilder“* aus dem Donbass, weil offensichtlich unsere journalistischen Edelfedern gar nicht wissen, wo das überhaupt liegt.
*Ich meine natürlich die zerschossenen Kindergärten, Schulen etc., die es da tatsächlich gab und immer noch gibt.
Zum Klabauterbachzitat: Die Verstetigung / Verewigung des Ausnahmezustands ist das (auch offizielle) Ende der Demokratie. Dass ein Minister in DE offen und unverklausuliert ein totalitäres System fordern kann, ohne dass sich der Staatsschutz oder wenigstens die so-called 4. Gewalt um ihn kümmert, ist m.E. ein eindeutiges Signal, dass dieser Kampf verloren ist.
@Roberto J. De Lapuente:
Ich kann deine Haltung zur / Probleme mit der Impfpflicht sehr gut nachempfinden. Nicht ohne Grund denken 15 mio Deutsche übers Auswandern nach. Nicht umsonst ist die Suizidrate sowie die Anzahl an selbstmordgefährdeten Menschen ins Unermessliche gestiegen.