Der Fall Anatoli Schari: Totgeschwiegen und lebensbedrohlich

von Ulrich Heyden und Tom J. Wellbrock

Kennen Sie Anatoli Schari? Sie sind in bester Gesellschaft, wenn Sie ihn nicht kennen. Denn er bekommt von Politik und Medien keine Aufmerksamkeit. Und das, obwohl sein Leben von Faschisten und der ukrainischen Regierung bedroht wird.

Anatoli Schari ist Video-Blogger mit knapp 2,5 Millionen Abonnenten, Journalist und der Gründer der Partei „Scharij“. Und er ist den Mächtigen in der Ukraine ein Dorn im Auge.

Als politisch Verfolgter ging er über Litauen nach Spanien, von wo aus er weiter die ukrainische Regierung kritisiert. Nun droht seine Auslieferung an die Ukraine, nach der er seinen eigenen Worten nach keine zwei Tage überleben würde.

Wenn man die Redewendung „Die Einschüsse kommen näher“ verwendet, so kann dies im übertragenen, aber leider auch im wörtlichen Sinne verstanden werden. Neonazis haben Scharis Adresse in Spanien ausfindig gemacht und bedrohen ihn und seine Familie massiv und unmissverständlich.

Gemeinsam mit Ulrich Heyden habe ich Anatoli Schari in einem umfassenden Interview befragt. Hinzu kommen ein Statement von Diether Dehm (die Linke) und ein Interview mit Andrej Hunko, ebenfalls die Linke.

Das Interview wird mit einer deutsch gesprochenen Übersetzung publiziert, eine Fassung ohne Übersetzung steht ebenfalls zur Verfügung und wird auf dem Kanal von Anatoli Schari veröffentlicht.

Ich möchte mich bei allen Beteiligten ganz herzlich für die Hilfe bedanken! Ohne die Unterstützung aller im Vordergrund und im Hintergrund hätte dieses Video nicht entstehen können.

Unser vorrangiges Ziel war und ist, das Video (in beiden Fassungen) so breit wie möglich öffentlich zu machen.
Schari ist weder Nawalny noch Skripal. Aber sein Leben steht auf dem Spiel. Und es ist in erster Linie eine breite Öffentlichkeit, die dazu beitragen kann, dass Schari die Gerechtigkeit erfährt, die demokratischen Grundsätzen entspricht.

Audioversion:

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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aquadraht
aquadraht
2 Jahre zuvor

Cooler Podcast, danke!

Wenn man bedenkt, dass Habeck im Tarnfleck an die Donbassfront gereist ist, wo die Azow-Nazis Teil der Streitkräfte sind, und danach Waffen für die Ukraine fordert, kann man den Optimismus Scharijs bezüglich der Deutschen nicht teilen. Selbst bei der Linken hat Juliane Nagel, Kipping-Intima, Solidaritätsveranstaltungen mit verfolgten ukrainischen Linken verhindert.

Nochmal zur Erinnerung: Vor 80 Jahren, mit dem Überfall auf die UdSSR, begannen auch die Pogrome der ukrainischen OUN-Faschisten, die den Auftakt zum Holocaust darstellten, in Abstimmung mit SS und Wehrmachtsführung, folgend dem von Bandera verfassten Dokument „Kämpfe und Aktivitäten“. Allein in Lemberg wurden an einem Tag 4000 Juden bestialisch ermordet, zehntausende misshandelt und ausgeraubt, bis Anfang August waren es rund 100.000 Opfer der OUN und der von ihr aufgehetzten Mobs, darunter auch viele Frauen und Kinder. Das sind die, die in der heutigen Ukraine als „Verteidiger des Vaterlandes“ verherrlicht werden.

Naja, den Grünen gefällt das wohl. Laut Annalena haben ja auch ihr Opa und seine Kameraden von Wehrmacht und SS im Winter 1945 für die Wiedervereinigung Europas gekämpft.

Last edited 2 Jahre zuvor by aquadraht
ShodanW
ShodanW
2 Jahre zuvor

Ich bin, jetzt ohne bisher reingehört zu haben, bei der aktuellen Ukraine Politik nicht ganz auf dem Laufenden. Aber kann es sein, dass das mediale Schweigen damit zu tun hat, dass Selenski ein bisschen arg rechts abdriftet?

ShodanW
ShodanW
Reply to  Tom J. Wellbrock
2 Jahre zuvor

Na ja, mehr als Wegducken und betroffen schweigen erwartet man bei den üblichen Verdächtigen eh nicht.