Streitmacht der Demokratie
Für viele ist die Ministerpräsidentenkonferenz eine Schande: Weil dort diskutiert und Interessen abgewogen werden. Ein starker Mann – gerne auch als Frau – wäre ihnen lieber.
So richtig viel Demokratie ist ja nicht übrig geblieben. Manche sagen sogar, schon vor der Pandemie war es um sie schlecht bestellt. Und das ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Als vor einigen Monaten eine Handvoll Reichsbürger die Treppen zum Reichstag hochstapfte – unter den freundlichen Blicken behelmter Schupos -, monierte der Bundespräsident, dass wir es hier mit einem Angriff auf das Herz der Demokratie zu tun gehabt hätten. Dafür wird der Mann bezahlt, er muss solche Bilder bemühen – ob die nun die Wirklichkeit abbilden oder nicht, davon steht nichts in seinem Werksvertrag.
Die Pumpe der Demokratie ist aber nicht deren Haupteingang oder gar der Plenarsaal. In den Hinterzimmern wird entschieden – stets zum Wohle des Volkes, wie man sagt. Dort, wo die Reichsbürgerschaft eindringen wollte, bringt man längst entschiedene Sachverhalte unter Dach und Fach. Wären sie in die Zoom-Schalte der Ministerpräsidentenkonferenz geplatzt: Das wäre ein Angriff auf das demokratische Herz gewesen.
Das Meinungspektrum wird immer enger und enger. Und sobald dieses Spektrum verlassen wird, dieses ist schon sehr sehr schmal dass wird eine Meinung gar nicht mehr zugelassen!
Die Streitkultur, die essentiell zur einer Demokratie gehört, ist dadurch fast komplett abhandengekommen…
Erschwerend kommt hinzu, dass die Menschen eine gewisse Harmoniebedürftigkeit haben und deswegen jegliche Abweichung vom zugelassenen Meinungsspektrum durch einfache Herrschaftstricks sehr leicht diskreditiert werden kann!
Guude!
Oh, ja, Roberto! Auch ich vermisse wirkliche politische Debatten! Aber wir haben ja leider unsere Kinder zu sehr betüdelt und umsorgt, so dass sie jetzt nur noch mit Hochsicherheitsmassnahmen dem eigentlichen Leben aus dem Weg gehen können.
Die Generation Weichei verbietet sich selbst alle Lebensfreude aus Angst vor dem Tod! ….odee aus Angst, wirkliches Leben zuzulassen…