Der Schutz der Getrieberädchen

Seit Monaten hört man überall, dass der Staat das menschliche Leben schützen muss – und durch die Corona-Maßnahmen auch geschützt hat. Das ist ein Märchen. Er hat sich selbst geschützt – und tut es im Grunde noch.

Zum Schutze des menschlichen Lebens: Eigentlich ist das der Satz des Augenblicks, die Parole des Jahres 2020. Ständig vernimmt man diese Losung. Viele haben sie wiederholt. Die Politik hat ihn immer wieder bemüht. So ein Satz kommt ja auch gut. In ihm steckt eine profunde Quintessenz, wer ihn zur Grundlage politischen Handelns macht, wertet sein Tun schließlich auf. Wer Leben schützt, der liegt nie falsch.

Das Problem ist nur: Der Schutz des Lebens war nie die Metaebene der Corona-Politik. Er war und ist keine grundgesetzlich fixierte Wertvorstellung. Es ging und geht bei allen Maßnahmen bestenfalls im Nebeneffekt um menschliches Leben – das staatliche Leben sollte geschützt werden. Dieses sicherzustellen war das oberste Prinzip. Das konnte man besonders gut bei der Verargumentierung des Lockdowns beobachten.

Schutz des menschlichen Lebens? Nein, der Schutz eines staatlichen Versagens!

Um mal mit einem Namen zu hantieren, personalisieren wir mal kurz. Und wer wäre da besser dazu geeignet, als Karl »Gottexperte« Lauterbach? Der nutzt Twitter mittlerweile genauso exzessiv wie der strohblonde New Yorker aus Washington. Es gab während der Corona-Monate eine Zeit, da hat der Mann eigentlich täglich dargelegt und dargetwittert, wie wichtig der Schutz des Lebens doch sei – daher seien alle Maßnahmen nicht nur richtig, sondern geradezu noch zu  lax. Lauterbach gilt als einer der wichtigsten Initiatoren des sogenannten Pflege-TÜV, ein vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen (MDK) erfragter Index, der Altenheime per Notensystem rankt.

Die Krux ist nun, dass dieser TÜV nicht sonderlich kritische Maßstäbe anlegt. Wer zum Beispiel im Seniorenheim einen Speiseplan in großer Schrift aufhängt, der bekommt eine Eins. Auch dann, wenn das Essen vom Caterer kommt und qualitativ minderwertig ist. Ein Heim, das selbst gut kocht und keinen Speiseplan hat, wird schlecht benotet. Karl Lauterbach war über Jahre der Ansicht, dass dieser TÜV besser sei als gar keine Vergleichsmöglichkeit. Die Pflegenoten sind im Regelfall recht gut, ein Heim, das mit 1,4 bewertet wird, zählt nicht automatisch zu den besten im Lande. Die Hürden sind so niedrig, dass es bei einer gut geführten (und meist gefaketen) Dokumentation, keine schlechten Bewertungen geben kann.

Anders gesagt: Dieser TÜV ist ein grober Beschiss. An Bewohnern und deren Familien. An der Öffentlichkeit sowieso. Man macht uns was vor, labelt etwas als vorbildlich, was in der Praxis oftmals nicht mal den rechtlichen Standards entspricht. Und es war eben jener Herr Lauterbach, der sich jetzt über Wochen und Monate als Lebensschützer aufspielte, der das oft miserable, menschenunwürdige Leben alter Menschen hinter so einem Label verkappt sehen wollte.

Wir dürfen das Gesundheitssystem nicht überlasten!

Was schützt man eigentlich jetzt, wenn man Altenheime isoliert und deren Bewohner niemand mehr empfangen dürfen? Doch nicht das, was einem Leben entspricht. Klar, es gibt auch Heime, in denen ordentlich versorgt wird. Aber größtenteils werden Senioren in einem Zustand isoliert, der gegen die Menschenwürde verstößt. Die Drei-Liter-Erwachsenenwindel gibt es auch jetzt noch, diese großartige Erfindung der Pflegeindustrie, die das Wechseln minimiert und so der Personalknappheit Rechnung trägt. Hier wird doch nicht Leben, hier wird staatliches Versagen geschützt.

Entpersonalisieren wir mal dieses Thema ein wenig. Lauterbach ist nur eine Charaktermaske dieses Systems und einer Pandemiepolitik, die sich hinter der Parole des Lebensschutzes versteckt hat, um so aus dem Rechtfertigungsdruck zu geraten. Der Lockdown war ja die Maßnahme schlechthin, die dem Schutz des menschlichen Lebens geschuldet war. So will es zumindest das Narrativ. Wer genau hingehört hat, sich nicht emotionalisieren ließ, der musste zu einem anderen Eindruck kommen. Der Lockdown sollte dafür sorgen, dass das System – speziell das Gesundheitssystem – nicht überlastet wird.

Wir erinnern uns alle an diese Grafik, die man uns zeigte und die belegte, dass bald Millionen krank, viele davon sogar schwer krank sein würden. Die Krankenhäuser würden überlaufen. Dann zeigte man eine weitere Grafik, eine auf der die Linie weniger stark nach oben fuhr. Hier schwollen die Krankenzahlen nicht so stark an. Die Situation würde entzerrt, Versorgung könne gewährleistet werden, das System nicht zusammenbrechen. »Wir dürfen das Gesundheitssystem nicht überlasten«, erklärte nicht nur die Bundeskanzlerin. Es kam bekanntlich anders, es wurden nicht Millionen krank – es waren viel, viel, ja viel viel weniger …

Menschliches Leben: Ein Rädchen im Getriebe

Im Grunde zeigte das doch alles: Nicht der einzelne, der konkrete Mensch zählt, sondern die Erhaltung der staatlichen Funktionstüchtigkeit. Sicher: Dass dabei auch Leben gerettet werden können, ist eine schöne Nebenwirkung – aber nicht das Hauptanliegen. Der Erhalt menschlichen Lebens ist bestenfalls als Notwendigkeit zu sehen, denn Menschen sind die Getrieberädchen des Staatsapparates. Man hat ja viel darüber gehört, dass der Lebensschutz das höchste Gut des Grundgesetzes sei. Alle anderen Grundrechte seien gewissermaßen nachrangig. Das ist jedoch falsch.

Verfassungen sind Verwaltungsanordnungen. Sie gewähren dem Individuen zwar Rechte, wollen aber in erster Linie die Funktion des Staates garantieren. In Situationen des Notstandes geht es genau darum: Den Herrschaftsapparat am Leben zu halten. Was hier mitspielt ist Angst – die Angst der Herrschenden, denn jede Krise birgt die Gefahr des Herrschaftsverlustes, des Zusammenbruchs der Ordnung und damit deren Ende als Herrschende. Es ist eben nicht das Individuum, das geschützt wird in seinem Lebensrecht. Es geht um die gesamte Bevölkerung, um die Volksgesundheit als Grundlage des Machterhaltes.

Nur funktionierende Getrieberädchen gewährleisten, dass es weiter so geht wie vormals, dass man sich am Ruder hält und nicht die Kontrolle verliert. Dass man die Maßnahmen der letzten Monate unter dem Label des Schutzes des menschlichen Lebens verbucht, kaschiert nur diese niederen Instinkte, die eigentlich hinter den Maßnahmen stecken. Denn wieviel der Einzelne wirklich zählt, was man vom Wert des menschlichen Lebens wirklich hält, sieht man in Seniorenheimen, bei der Isolierung Alter und Kranker und bei all den in Kauf genommenen Krankheitsverschleppungen, die quasi verordnet waren. Das waren und sind halt keine wichtigen Bauteile des Staats- und Machtapparates, sind entbehrliche Module, verzichtbare Elemente – Bauernopfer und Kollateralschäden, die jeder Kurs des Machterhaltes mit sich bringt.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Pen
Pen
3 Jahre zuvor

In Belgien wurden die nicht nur sinnlosen, sondern gefährlichen Maßnahmen zu Maskenpflich aufgehoben.

In London kümmert sich niemand, nicht einmal die Piloten der British Airrways darum, ob die Maskenpflicht eingehalten wird. Man sieht dort niemanden mit einer Maske.

In Deutschland wrden selbst Menschen, die ein Rezept für die Befreiung von der Maskenpflicht aus medizinischen Gründen bei sich tragen, angepöbelt. Bürger ohne Maske können zu 150 EU Strafe verdonnert werden.

Der Bürger ist für die Politiker unwichtig, eigentlich das Unwichtigste auf deren Agenda. Es sieht so aus, als würden die Deutschen systematisch auf die Finanzdiktatur vorbereitet. Leider ist der Michel nur zu bereit, sich zu unterwerfen.

https://ef-magazin.de/2020/09/18/17544-dokumentation-offener-brief-von-aerzten-und-gesundheitsfachleuten-an-alle-behoerden-in-belgien-und-alle-belgischen-medien

https://www.youtube.com/watch?v=G5ogWf9chJ4

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Leselotte
Leselotte
Reply to  Pen
3 Jahre zuvor

Ganz vielen Dank und vor allem für das Video mit Dr. Margareta Griesz- Brisson.

Lamperl
Lamperl
3 Jahre zuvor

König Söder, 27.09.2020:
„Für mich als Christ ist es ethisch nicht vertretbar, für das Freizeitverhalten vieler
das Leben weniger zu opfern“

Alle dürfen raten: Spricht er
a) über die volle Wucht der Corona-Pandemie
b) über ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Lamperl
3 Jahre zuvor

Alle dürfen raten: Spricht er

a) über die volle Wucht der Corona-Pandemie

b) über ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen?

Und nun die Preisfrage:

Hat er überhaupt einen Führerschein? 🙂

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

lol*

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Nach dem alten Kalauer: Der Führer war ein armes Schwein – er hatte keinen Führerschein!

Vielleicht fährt unser gelernter Bankkaufmann ja mit dem e- scooter zu seinem “ Neuspahnstein“😅

Frust
Frust
Reply to  Lamperl
3 Jahre zuvor

Bei einer Anfrage an eine Bundestagsabgeordnete bezüglich der Vorteile eines Tempolimits zum Schutz von Menschenleben kam sinngemäß zur Antwort, dass meine Argumentation zwar richtig sei, aber aufgrund des Koalitionsvertrages konnte sie nicht für ein Tempolimit stimmen. siehe hier: https://www.nutze-deinen-kopf.de/die-grosse-heuchelei/

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Frust
3 Jahre zuvor

Tja, wenn man an die fetten Fleischtöpfe des BT heranwill, muss man mit Prinzipien brechen und die Beine breit machen.
Die christlichen Parteien sind nunmal die Hüter des Klingelbeutels den vermögende Spender füllen und die SPD könnte sich nach Jahren der Krätsche umbenennen in „Yoga-Partei-Deutschlands.

Last edited 3 Jahre zuvor by Robbespiere
Frust
Frust
3 Jahre zuvor

Wie wahr.

Eigentlich ist es doch an unzähligen Beispielen ersichtlich, dass das Menschenleben den Politikern mehr oder weniger egal ist. Wenn ich Bekannte frage warum es jetzt bei Corona anders sein sollte, ( https://www.nutze-deinen-kopf.de/warum-sollte-es-jetzt-anders-sein/ ) bekommt man keine Antwort.

Am Anfang der Corona-zeit habe ich gefragt, woran wir sterben dürfen ( https://www.nutze-deinen-kopf.de/corona-oder-wodurch-duerfen-wir-sterben/ ) ? Jeden Tag 20 Bomben über Afghanistan abwerfen mit unzählingen Toten ist kein Problem. Aber nun bei einem Virus gilt plötzlich das Retten von Menschenleben als alleiniges Ziel? Wer soll das glauben?

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Frust
3 Jahre zuvor

Wer soll das glauben?

NIEMAND, deseen Verstand noch halbwegs funktioniert.

Man könnte noch unzählige Beispiele anführen und kommt immer wieder zum gleichen Resultat:

Das Leben der Masse dient nur der Verwertung durch die vermögende Oberklasse.

Marla
Marla
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

@Robbespiere
Die Beispielliste könnte Büchereien füllen!

Und die Mitte macht alles, damit die oben mehr und mehr kriegen!
Wer verteilt denn dass rechts von der Mitte Containerweise Geld und Besitz angehäuft werden kann und links der Null immer mit der Briefwaage abgemessen wird?
Wie bei der Wippe: es sind die ‚Nullen‘ in der Mitte, die aufgehört haben auch nur im Ansatz einen Ausgleich hinzugekommen!

Ich würde eher sagen das Leben der Masse dient dazu, dass die Oberklasse trockenen Fußes überall hin kommt! Und da die Masse gesichtslos ist: sind ‚400 000 getötet Kinder‘ die Sache wert. (so Ehrenvorsitzende der Grünen Albright)
(Stell dir vor: es wäre auch nur um ein Kind z.B. Obamas gegangen!)

franz
franz
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Der Bürger lebt, damit Staatspersonal eingestellt wird! Keine Rentenkasse!

Heldentasse
3 Jahre zuvor

Das Thema auf der Ebene des scheinbar immer unbedingten „Schutz der menschliches Lebens“ zu diskutieren, wie Roberto, ist m.E. sehr schwierig und gehört wohl eher in den Fachbereich der Philosophen. (Aus dem Gesichtspunkt heraus möchte ich nur anmerken, dass das GG augenscheinlich die Menschenwürde noch über das Leben stellt!)

Ich bin der festen Überzeugung, dass man sich diesem Thema viel mehr auf erst mal auf die Art der Juristen nähern sollte, um den entsprechenden (und zielführenden) Denkrahmen zu benutzen. Und da tun sich zur Zeit verfassungsrechtliche Abgründe auf, folgt man Prof. Kingreen. Die „Aluhüte“ von NueViso haben erörtert, mit den entsprechenden im Anhängen der Sendung.

In der Stellungnahme, stehen da so Schmankerln drin, wie:
Diese Verlagerung (grundrechts-)wesentlicher Entscheidungsbefugnisse auf eine gesetzlich
nicht angeleitete Exekutive wird nicht nur von den Wissenschaftlichen Diensten des Deut-
schen Bundestages 17 , sondern fast einhellig im rechtswissenschaftlichen Schrifttum 18 für
verfassungswidrig gehalten. Dennoch ist sie in der Öffentlichkeit weitaus weniger wahrge-
nommen worden als die Grundrechtseingriffe durch Ausgangs- und Kontaktsperren. Dabei
verschieben die Rechtsverordnungsermächtigungen die Achsen der horizontalen Gewalten-
balance, die durch das Demokratie- und das Rechtsstaatsprinzip ausgeformt werden, erheb-
lich. Sie schwächen vor allem die Opposition im Bundestag, die dadurch von der Krisenge-
setzgebung ausgeschlossen wird. Und sie erzeugen den fatalen Eindruck eines Ausnahmezu-
stands, der nicht in den üblichen, von der Verfassung zur Verfügung gestellten Formen und
Verfahren bewältigt werden kann.

Quelle

Ergo und grobe Kurzform: Das Parlament hat sich noch der Rechtsauffassung selber entmachtet, und der Gesundheitsminister kann im Grunde machen was er möchte

Wirklich unverdaubare Kost, die man auch nicht mit philosophischen Ableitungen so ohne weiteres verschwurbeln kann!

Marla
Marla
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Ja, die Selbstentmachtung der ‚Säulen einer Demokratie‘ ist schon der Hammer! Es ist aber, wenn man genauer hinsieht ein schon länger statt finden der Prozess!
Besonders frappierend ist, dass diese Säulen sich nicht gemeinschaftlich wehren, sondern es fast lethargisch über sich ergehen lassen!
Und noch frappierender ist: wenn dann der Pöbel pöbelt, dann aber werden sie eifrig… gegen den Pöbel! Der Druck und die Kritik von unten werden dann nicht als Impulse zur Reformierung genutzt, sondern knallhart als Verstärkung der Mauer gegen unten mit dem Effekt: die Reihen fest geschlossen!

Marla
Marla
Reply to  Heldentasse
3 Jahre zuvor

Was so ziemlich flach fällt: hier ist die ReGIERung doch dort ist die Opposition: und ganz ehrlich: deren Selbstentmachtung war und ist seit Jahren der Horror und mit/an Corona perfektioniert!

Die Frage aller Fragen ist für mich: wie konnte es passieren, dass Mitte-linksLiberale so zu Kuschern wurden? Den ersten Knacks habe ich Schröder/Fischer bekommen, den Zweiten Kretschmann/Schmied und den absoluten Horrorknacks jetzt!
Das ganze Milieu, seien es Kultur er, Geistes- und Sozialwissenschaftler, politische Bildungseinrichtungen etc PP….. Allesamt tot!
Damit zeigten sie: kein Machtapparat braucht sie! Sie sich selber auch nicht!

Leselotte
Leselotte
3 Jahre zuvor

Bodo Schiffmann spricht in Aschaffenburg
https://www.youtube.com/watch?v=DLmbtO92EWo
Am 27.09.2020 hochgeladen, ca. 13 Minuten

Pen
Pen
Reply to  Leselotte
3 Jahre zuvor

@Leselotte

Danke für das Video. Wo kann man die Flyer bestellen?

Bodo Schiffmann wünsche ich, daß er seinen Vater vor dessen Tod noch einmal sehen kann!

Man kann nur noch wütend weinen. Wir sind hilflos.

Last edited 3 Jahre zuvor by Pen
Seb
Seb
3 Jahre zuvor

Die Verlogenheit der Politiker hinsichtlich Schutz von Leben und Gesundheit zeigt sich an viel trivialeren Beispielen als Pflege-TÜVs. Glyphosat, Zucker Ampel, jahrzehntelang die Vorsorgesektor in den Leistungen reduziert, höchst Fragwürdige wirtscaftsklauseln mit der Dritten Welt, Spekulationen auf Lebensmittelgeschäfte legalisieren etc.

niki
niki
Reply to  Seb
3 Jahre zuvor

Wenn man das ganze richtig analysiert, kam die Corona-Krise zum richtigen Zeitpunkt… Entsprechend aufgebläht mit genug Drama sichert die jeder Regierung das weiterbestehen. Vor allem wenn diese vorher aus u.a. den genannten Gründen auf den absteigenden Ast war…
Sind halt reaktionäre Soziopathen… Was erwarten wir?

citoyen
citoyen
3 Jahre zuvor

jede Krise birgt die Gefahr des Herrschaftsverlustes, des Zusammenbruchs der Ordnung und damit deren Ende als Herrschende. Es ist eben nicht das Individuum, das geschützt wird in seinem Lebensrecht. Es geht um die gesamte Bevölkerung, um die Volksgesundheit als Grundlage des Machterhaltes.

Das ist das Kernkonzept der beiden politischen Ökonomen Shimshon Bichler und Jonathan Nitzan von Kapital als Macht, die Kapitalismus als alle Lebensbereiche umfassende Ideologie auffassen, die durch die Quantifizierung in Geldeinheiten gegeben ist.

In Kapitel 12.3 ‚Abfall als Investition heißt es:

Aus der Sicht der Kapitalisten besteht die Schlüsselrolle dieser Aktivitäten darin, die hierarchische Macht zu stützen; und insofern, als diese Stützung zu höheren kapitalisierten Erträgen führt, qualifizieren sich die Aktivitäten, die diese höheren Erträge generieren, als solide Investitionen.

Wesentliche Bausteine ihrer Auffassung stellten bereits Thorstein Veblen, der das Eigentumsrecht als Recht auf Sabotage bezeichnete sowie Paul A. Baran und Paul M. Sweezy, die in Monopolkapital: ein Essay über die amerikanische Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die bürgerlich-liberale als auch die marxistischen Interpretation von Kapitalismus verwerfen, weil sie noch von einer Wettbewerbswirtschaft ausgehen, während heute tatsächlich die Monopole von Konzernen bestimmend sind.

Marla
Marla
3 Jahre zuvor

Eigentlich müssten ja die fff-ler kreischen: hatten sich die staatlichen Stellen nichtb dauernd und immer wieder -umweltverschmutzend- getroffen, regional und weltweit?
Und das Ergebnis? Nichts!
Keinen Pandemieplan erarbeitet! Keine Sicherheitskleidung für mind. 6 Monate vorbereitet…(weder privat, noch Halbstaat noch Staat!)…. Kein Gesundheitsamt (dessen Bedeutung ja immer schleierhaft war….) hatte ‚vorgesorgt‘. Nichts, niente, … jetzt wird es gerade zu Stasi 2.1 umgebaut!

Mittlerweile glaube ich ja -Vorsicht VT 😉 – man hat deswegen so gegen die ’schwäbische Hausfrau gebasht, weil man deren Vorsorge, deren Vorratshaltung und deren ‚Denke‘ schon vorbereitend diskreditieren wollte!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Marla
3 Jahre zuvor

@Marla

Die schwäbische Hausfrau wurde nicht gebashed, sondern als Positivbeispiel fgür einen sparsamen Haushalt missbraucht.
Die schwäbische Hausfrau kann anders als der Staat, nur das ausgeben, was sie einnimmt.
Der gewöhnliche Bürger begreift eben nicht, dass Unternehmen/ Privathaushalte und Volkswirtschaften ganz unterschiedlich funktionieren.
merkels Beispiel war für die Eingängeg und möglicherweise versteht sie den Unterschied selber nicht.

franz
franz
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

Geiler Hannes

Marla
Marla
Reply to  Robbespiere
3 Jahre zuvor

@Robbespiere…. Ich empfinde den Gebrauch ’schwäbische Hausfrauen‘ ja auch als sexistisch und rassistisch (Schwaben?)

Wenn Merkel den Parteitag in Berlin gehabt hätte, hätte sie vonner Berliner Hausfrau gesprochen, in Aurich vonner friesischen Hausfrau!
(Ausnahmsweise hat Merkel da s.H. richtig gebraucht, es ist nur dann komplett -absichtlich!- mißdeutet/geframt worden!) ( weil Männer, die ja immer die fiskalischen Hosen an hatten, nicht eingestehen konnten, dass sie mies haushalten?!?!)
Merkel meinte damals im Rahmen der Banksterkrise: eine Hausfrau würde nicht so riskant rumwuscheln…. und das sagen ja auch Statistiken!)

Fakt ist (belegt) Frauen wirtschaften -entgegen der männlichen Vorurteile- anders und mehr auf GroßFamilie und langfristig angelegt, auf insgesamt bedacht: deswegen auch Vorratshaltung, ausbessern von Löchern in den Hosen oder second hand in der Familie!
Und natürlich haben ‚Hausfrauen‘ immer auch, wenns klempte auf Pump gekauft! (Anschreiben lassen beim Krämer oder die Couch auf Rate!) (deswegen sind ja auch einige Entwicklungshilfeprojekte gezielt auf ‚afrikanische Hausfrauen‘ zugegangen, weil die nämlich anders Haushalten!)

Ein Staatshaushalt ist natürlich was anderes….. Nur das riskante Spielsüchtigenverhalten auf dem Finanzpaket incl auf dem Wirtschaftspaket oder jetzt CoronaPaket ist doch nur noch unter aller Sau! (Oder S21!)
Für mich hat das nix mehr mit haus-halten zu tun! Und auch nicht mit Staat als Summe einer Gemeinschaftsaufgabe!

(Das ärgert mich wenn da die s.H. herhalten muss….. Auch wenn ich gerne über Schwaben lästere 😉

PS: mich nervt diese ‚Schulden-machen- Erpressung‘ total (und sich dann hinterm Frauenrock verstecken 🙁 Fakt ist doch: die Ausgaben stimmen insgesamt nicht! Mehr Geld aufnehmen und ausgeben negiert ja nicht diese komplette Schieflage!
Ich und viele andere haben nie verstanden warum der Staat bei Bildung spart, bzw diesen Affenzirkus aufgebaut hat! (Unsere Hochkultur ist Ergebnis von Bildungskultur!)

Und der ewigFinanzheini war ein ’schwäbischer Hausmann‘ und m.E. hat der nur ‚Cash in de Täsch is the name of the game!‘ verstanden…. Wobei es um Arroganz der Macht und eigene Vorteile geht und ging!
Griechenland so absaufen zu lassen, dass hätte ne schwäbische Hausfrau nicht gemacht! Der schwäbische Hausmann sah da kein Problem!

Ja, ja Robbespiere…. Da kommen wir nicht zusammen. Denn ich ärgere mich über den Orwellschen Missbrauch und das damit einhergehende ‚feige‘ unterdrücken der ‚Fehlsichtigkeit des starken Geschlechts!
(An anderer Stelle können wir gern über doofe Frauen lästern 😉

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Marla
3 Jahre zuvor

@Marla

Ich empfinde den Gebrauch ’schwäbische Hausfrauen‘ ja auch als sexistisch und rassistisch (Schwaben?)

Das ist aber deine persönliche Sicht auf Merkels Aussage.

Was sie (erfolgreich ) zum Ausdruck bringen wollte ist, dass den Staatshaushalt genau so sparsam führt wie eben das Synonym der schwäbischen Hausfrau.
Damit hat sie sich und ihre Austeritätspolitik erhöht, sonst nichts.

Dass die Schwaben sparsam sind, was bei ihnen oft von uns im Süden als extrem ( Geiz ) angesehen wird, ist ja deutschlandweit bekannt und soll suggerieren, dass Merkel mit dem Geld der Bürger nicht verschwenderisch umginge.

Das ist natürlich Blödsinn, wenn man sich die Entwicklung der Militärausgaben oder die Kosten für die Bankenrettung ansieht.
Hier wird massiv Geld der reichen Klientel zugeschustert, finanziert auf Kosten der Allgemeinheit, z.B. über die erhöhte MwSt oder Kürzungen im Sozialsystem, Verwaltung etc..
Die Oberklasse bleibt nach wie vor ungeschoren unter Merkel, national wie international ( siehe Google, Amazon usw..

Mit Rassismus oder Sexismus hat das Alles nichts zu tun, sondern mit Augenwischerei und der Verschleierung des ruinösen Auspressens unseres Landes und seiner Wirtschaft durch Begünstigung Weniger und der Zerstörung des Marktprinzips durch Förderung von Konzentration auf wenige, marktbeherrschende Konzerne.

Marla
Marla
3 Jahre zuvor

‚Unsere‘ staatlichen Einrichtungen sind nie besonders gut darin gewesen, die Bevölkerung zu schützen!
Nach 45 war deren Aufgabe: die Nazi-Mörder zu reintegrieren und die Unterstützer und Gewinner der NS Schergen zu ‚unterstützen‘ ….. Tja und irgendwie ging es immer so weiter!
Massiv wurde es ab Kohls ‚geistig/moralischer Wende‘!
Seitdem muss ‚gegen das Fußvolk‘ geschützt werden! Koste es was es wolle!

Egal wo wir hinkucken: zu Lasten der Bevölkerung wird gehandelt wo geht!
Die Bevölkerung will seit den 80ern kein Atom: macht nichts, die Manager der Atomkonzerne aber wohl!
Die Bevölkerung will weniger Plastik? Macht nichts, die Manager der Unternehmen insbes. der Dualen Systeme und ‚grüne Punkt‘ (mittlerweile in der Hand USAnischer Milliardäre) aber schon!
Die Bevölkerung sagt ‚Ami go home‘, die Staatsapparate sagen: ’no, we can’t!
Die Bevölkerung will eine gute landwirtschaftliche Versorgung…. die Staatsapparate sagen: ‚wir‘ (also die Entscheider und die G’schpusel) brauchen aber eine Agrarindustrie! (Groß, grösser, undurchsichtiger und zerstörerischer! Dafür für unser Säckl aber einträchtiger!)

Wir – im Sinne des Fußvolkes- haben ein Staatsversagen!
Und m.E. ist es noch ‚plötzlich‘ entstanden und nicht aus Versehen sondern absichtlich so aufgebaut worden!
Der beste Raubbau von ‚links der Null‘ zu ‚rechts der Null‘!

Marla
Marla
3 Jahre zuvor

Ich bleibe dabei:
Wenn man wirklich die Menschen hatte unterstützen wollen, dann hätte man
500 000 000 000 auf die Bevölkerung verteilt…. Mit den ca 6000 Euro pro Person hätten Viele ihr Überleben ‚menschenwürdig‘ gestalten können
Und
Es hätte die Binnennachfrage massiv ausgebaut!

Und immer wieder:
Klassenrassimus:
Es irritiert mehr denn je, wie wenig die Superspreader belangt werden: die StandardTestungen bei Politikern, bei Journalisten, bei Reichen, Adeligen und Jetsettern fehlen komplett! Incl deren Inhaft-Nahmen! Warum?
Und ich höre und hörte nie, dass diese Klassen genauso mit Zwangsmitteln belegt wurden wie es den Normalos, insbes. Kinder, Ausländer, Unterschicht, Alte und Kranke geht!