Ossi? Find‘ ich gut!
30 Jahre sind die Ossis jetzt bei uns. Wie das klingt. Als müssten sie dankbar sein, dass wir sie aufgenommen haben. Um ehrlich zu sein, in diesen Tagen bin ich froh, dass wir sie haben. Sie halten diese harmoniesüchtige, selbstgerechte Republik wenigstens ein bisschen auf Trab.
Diese Ostdeutschen, diese Jammer-Ossis, die zerschießen unser harmonisches Bild von dieser Republik. Die glauben irgendwie nie etwas. Wählen die Rechten, gehen auf die Straße, wenn sie sich unverstanden fühlen: Zu Pegida, zur Montagsdemo. Jetzt auch als Covidioten; viele dieser »Leugner« kommen ja auch aus dem Osten des Landes. Wir wären so ein liberales, so ein offenes, ja so ein glückliches Land, wenn wir diese Ostdeutschen nicht hätten. Die ruinieren uns mit ihrer Haltung doch unsere Haltungsnoten. Deutschland ist doch eigentlich ein gutes Land, jammern und sich beschweren, falsch wählen und auf die Straße gehen, machen alles nur kaputt.
Das ist im Grunde das Bild der Wessis von den Ossis. Im Westen glaubt man, dass dieses Land von Gott geküsst wurde. Bis der Teufel uns die Ostdeutschen aufband. Sie werden als Bürde betrachtet, als demokratisch unreife freche Früchtchen, undankbar und nicht leistungsorientiert. Jedes Jahr zur Wiedervereinigungsjahreszeit hört man, dass die beiden Teile mehr und mehr zusammenwachsen. Eine Standardfloskel, die nichts aussagt, die aber die Feierlaune hebt. Dennoch denkt man immer noch recht verächtlich über die Menschen des Ostens. Diese westliche Harmonieblase ist aber das eigentliche Problem der Bundesrepublik. Nicht die Ossis. Die machen ganz im Gegenteil Mut.
Keine Blockflöten der allgemeinen Harmonisierung
An dieser Stelle heißt es vorsichtig zu sein. Denn Teile des hier Verargumentierten könnten verunsichern und mich in eine falsche Ecke rücken. Man ist heute ja schnell dem Vorwurf ausgesetzt, irgendwas mit rechts zu tun zu haben. Nun teile ich wenig Auffassungen, die bei Pegida verlautbart werden – und auch was die AfD betrifft, habe ich Probleme mit manchem Inhalt. Ganz speziell mit was deren wirtschaftspolitische Vorstellungen betrifft. Aber ich neige nicht dazu, die Teilnehmer und Wähler dieser beiden Konzeptionen als Nazis abzutun.
Es sind schlicht gesagt Leute, die unzufrieden sind und eben nicht daheim zwischen Zierkissen hocken bleiben und deswegen schmollen. Sie gehen auf die Straße und sie wählen eben nicht etablierte Parteien, weil sie es noch in sich haben, Unzufriedenheit auch zu äußern und zu zeigen. Den Protest haben sie noch gelernt. So blöd das klingt: Aber es ist das Erbe der DDR, der Bundesrepublik kritische Mitbürger vermacht zu haben.
Die Blockflöten der allgemeinen Einheitsharmonisierung, die es gerade im satten Westen des Landes sehr häufig gibt, verstehen diese Haltung aber überhaupt nicht. Für sie ist das Netzbeschmutzung, etwas worunter wir am Ende alle zu leiden haben. Sie erkennen im Querulantentum der Ostdeutschen keine Chance, sondern eine Gefahr – auch etwas Widerliches, Kleinkariertes oder Dreistes. Ja, wissen diese Leute denn nicht, wo ihr Platz in der Gesellschaft ist? Wissen sie nicht, für welche Themen man demonstrieren darf und für welche nicht? Welche Parteien man wählen sollte und welche nicht?
Die Ostdeutschen: Zum Kritischsein getrieben
Immer diese Ossis, als müssten sie ihre Jahre in der Diktatur kompensieren. Dabei war es durchaus nicht so, dass die Menschen in der DDR zu dummen Undenkmaschinen erzogen wurden. Das System hat sie durchaus zu meinungsstarken Individuen geformt. Vielleicht ungewollt, aber in einem Staat wie jenem musste man die Vorgänge kritisch begutachten. Ohne diese Kernkompetenz wäre eine friedliche Revolution wie jene von 1989 gar nicht möglich gewesen. Da wird heute nichts kompensiert, die Ossis sind einfach indirekt zum Kritischsein sozialisiert worden. Dem Wessi hat man hingegen eingebläut, möglichst nicht aufzufallen und still zu sein.
Steile These, ich gebe das ja zu. Aber wenn man in einem Land lebt, in dem die tatsächliche Realität mit dem, was für Realität verkauft wurde, nicht richtig zur Übereinstimmung kommt, entfaltet man ein kritisches Gespür. Sicher, man konnte es nicht immer frank und frei hinausposaunen. Aber wie die musikalische Kunst der DDR eine Finesse dafür entwickelte, das Szenario poetisch zu verbrämen, gelang das auch dem DDR-Bürger mit Kniffen, kleinen Sabotagen oder bloßer Zivilcourage. Das war eine Starthilfe für die Ossis im wiedervereinigten Deutschland. Hier konnten sie unverblümter gegen den Strom schwimmen.
Neulich in einem Erfurter Café: Ich unterhielt mich mit dem Besitzer darüber, wie entspannt hier die Szenerie sei. Ich habe in der ganzen Zeit noch kaum einen Menschen mit Maske auf der Straße gesehen. In Frankfurt, wo ich lebe, hat gefühlt jeder zweite Passant eine Maske auf. Auch wenn er ganz alleine auf dem Bürgersteig flaniert. So kamen wir ins Gespräch, er äußerte Zweifel, auch wenn er zugab, wenig Ahnung zu Corona zu haben. Ich erzählte über Testungszahlen und dass Neuinfektionen alleine ja nicht aussagekräftig seien. Dann ging ich auf die Toilette. Als ich zurückkam fragte er mich, ob noch nie einer gesagt hätte, dass ich vielleicht rechtsradikal sein könnte – er meinte das im Hinblick auf meine Corona-Einschätzung. Ich lachte, doch das habe ich auch schon mal gehört. Dann lachte er auch.
Bereicherung und Lichtblick
Das ist die Lebenserfahrung, die die Menschen im Osten des Landes gemacht haben in den letzten Jahren. Immer wenn sie anderer Meinung waren, wurden sie in die rechte Ecke gestellt. So einfach habe ich es mir natürlich auch dann und wann gemacht. Leider. Aber bei Pegida sind ja auch normale Bürger unterwegs. Und AfD-Wähler sind oft auch nur ganz normale Leute und eben keine Helter-Skelter-Rassenkrieg-Harcore-Nazis. Oft sind es Leute, die eben nicht den Mainstream teilen, die kritisch sind im Hinblick auf die Integrationspolitik zum Beispiel. Macht das einen gleich zum Faschisten? Oder sollten wir nicht froh sein, dass da jemand das allgemeine Meinungsspektrum erweitert? Der Meinungskorridor vergrößert?
Ich muss nicht immer der Ansichten sein, die manche da pflegen. Aber dass sie es sagen dürfen, den Blickwinkel weiter streuen, das halte ich für einen guten Beitrag, den die die Ostdeutschen in diesem Land leisten – um das mal so generalistisch zu sagen, sind ja auch nicht alle Ossis so, eher so tendziell. Im Westen hat man einfach hingegen verlernt, auch mal vom Mainstream abzuweichen. Klar, das ist auch anstrengender, man riskiert Widerreden, wird vielleicht auch mal angefeindet, kriegt Ärger auf der Arbeit.
Wie gesagt, man muss vorsichtig sein, weil schnell kann man mir an dieser Stelle nachsagen, ich fände Naziaufmärsche gut. Man kann immer alles so lesen, dass der Sinn entstellt wird. Das kann man nicht verhindern – es sei denn, man sagt gar nichts mehr. Was ich aber eigentlich ausdrücken wollte: Ossis – die find‘ ich gut. Viel besser als den westlichen Agendamenschen. Deshalb zum dreißigjährigen Bestehen des wiedervereinigten Deutschland mal ganz deutlich: Danke, liebe Ostdeutsche, dass ihr da seid und das Land ab und zu mal gegen den Strich bürstet. Wer täte es denn sonst?
Halb Off-Topic:
Langsam werde ich zunehmend aggressiv wenn ich diese Covid-Nazis* und Covid-Schafe wahrnehme. Die haben alle so einen an der Waffel, das ich ihnen am liebsten die Pandemie aus dem Bregen prügeln würde. Besonders deren „Experten“… Herr #UnLauterbach fällt mir diesbezüglich als erstes ein… Wenn ich seine Fresse sehe, würde ich dem für immer eine Maske verpassen wollen…!
Ich glaube wenn die Maskenpflicht draußen kommt, drehe ich vollkommen am Rad!
Zum Thema:
Stimmt irgendwie. Selbst wenn unsere Mitbürger aus dem Osten nicht immer zur richtigen Richtung tendieren. So merken diese das irgendetwas nicht stimmt. Insbesondere werden sie dann gleich diskreditiert und in die rechte Ecke gestopft. Und dann gibt es noch die AfD, die natürlich genau dort als Rattenfänger agiert und die Leute einfängt. Das empfinde ich natürlich genauso abartig wie zur Zeit unsere Covid-Nazis agieren!
Wenn ich die Stimmen hier im Westen höre: „Sei doch mal zufrieden…“
Was bitteschön? Damit das man mich jahrelang behördlich seelisch gequält hat? Und das findet ihr auch noch richtig?!? Ich solle mich nicht so anstellen?!?
Das ich mit diesen Menschen natürlich keinen Kontakt mehr haben möchte, dürfte klar sein!
*Covid-Nazis: Unsere Panikmacher, die aus der Situation Profit in irgendeiner Weise, vor allem politisch, generieren wollen und auch dank der total verängstigten Covid-Schafe auch tun!
@niki: dem ist nichts hinzuzufügen, ich fühle ganz genauso…und meine latente Aggression nimmt auch ständig zu!
Aber à propos de: AfD : diese Partei war für mich bis jetzt immer ein totales no-go. Aber auch da gibt es Meinungsvielfalt und kluge Köpfe! Ich höre mir z.B. sehr gerne den Videoblog von Carolin Mattie an, sie ist so jung wie eine meiner Töchter…und berichtet locker flockig aber gut recherchiert täglich über die neuesten Zumutungen aus Paranoiistan…
Leider hat sich auch die Linke als Opposition verabschiedet und arbeitet brav im Politbüro unserer Staatsratsvorsitzenden mit….
Aber, bevor ich AfD wähle, geb ich wohl lieber nen ungültigen Zettel ab…
Die Partei DIE PARTEI – „aus Gründen“
Die Gründe werden immer besser.
Von verlorenen Stimmen profitieren die Etablierten.
Ist das hier jetzt eine Veranstaltung, die AfD-ler hoffähig zu machen? Wer da mitmacht, wer die wählt, weiß, dass in dieser Partei Nazis reinsten Wassers agieren. Höcke und Konsorten lassen grüßen. Da kann niemand seine Hände in Unschuld waschen, wenn er diesen Geisteskörper – egal aus welcher Motivation – unterstützt oder verteidigt.
Und somit trifft das Argument vom Roborto zu 100% zu:
Ich kann sagen, dass ich die AfD als verabscheuungswürdig empfinde. Die AfD hängt ihr Fähnchen so in den Wind um als Anti-Establishment zu gelten. So fischt diese die Menschen ab, die gefrustet vom Mainstream und der Regierungslinie sind.
Das deren Ziel allerdings eine rechtsextreme und neoliberale Agenda ist, wird gerne übersehen, nur zum Zwecke dem Etablissement eine überzubraten. Das die Menschen vom Regen in die Traufe kommen ist eine andere Geschichte!
Die tatsächliche Problematik auf die der Text auch hinweisen will ist ein grundlegendes Schwarz-Weiß-Denken vieler…
Auch von dir!
In diesem Fall stehe ich dazu. Wer als Erwachsener sich auf Rechtsradikale einlässt, weiß, was er tut. Nachsicht zeigen halte ich für falsch. Ein Blick in die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts genügt.
Ich bekenne mich zu Michel Friedmann (CDU):
„Wer bei den heutigen Ereignissen noch von ,Wehret den Anfängen‘ redet im Zusammenhang mit dem, was wir damals erlebt haben, hat überhaupt nichts begriffen. NPD, Wehrsportgruppe Hoffmann, NSU, Beteiligung von staatlichen Stellen, jetzt die AfD, da stelle ich die Frage: Haben wir wirklich den Anfängen gewehrt?“
Die Sache ist die, die neoliberale protofaschistische Einheitsfront aus CDUCSUSPDGRÜNEFDP+LINKE hält eine (rechtsneoliberale) Kasperpuppe Namens AFD hin und sagt ganz dreist: Guck ma da isser der NAZI) und viele Leute fallen darauf rein.
z.B. faselt eine Beatrix Stoch, menschenverachtend keine Frage, von einem Schießbefehl auf Flüchtende an der Grenze und die oben erwähnte protofaschistische Einheitsfront fällt vor geheuchelter Empörung in Ohnmacht und stimmt dann der Verlängerung der Brunnenbohr- und Mädchenschulenbauaktion in Afghanistan zu, schickt Zielaufklärer nach Syrien, beteiligt sich an Aushungerung, äh Sanktionen. Was ist wohl brutaler die verbale Gewalt, oder die konkrete, physische?
Nicht vergessen sollte man, dass Frontex auf Betreiben der Bundesregierung mit lybischen Warlords zusammenarbeitet, die Fluechtlinge in KZ-artigen Lagern interniert, wo sie systematisch gefoltert, misshandelt, vergewaltigt und auch getoetet werden.
Andere Fluechtlinge werden (nicht nur in Lybien) mit Billigung der Bundesregierung mitten in der Wueste ausgesetzt, wo sie dann oftmals verhungern und verdursten.
Also schon alleine beim Thema „Fluechlinge“ hat die „Einheitsfront“ jede Menge Blut an den Haenden.
Nichtsdestotrotz macht das die Aeusserungen der afD-Arschloecher kein bisschen weniger widerwaertig.
Nur, dass die Linke eben nicht in dieser Einheitsfront ist und noch nie einem Auslandseinsatz der Bundeswehr zugestimmt hat. Aber es gibt wohl starke Interessen, die einzige Partei im Bundestag, die Sozialstaat und friedliche Außenpolitik gegen Neoliberalismus und Militarismus verteidigt, kaputt zu reden. Wie man sieht mit Erfolg.
„noch nie einem Auslandseinsatz der Bundeswehr zugestimmt hat“
Da haste völlig recht, noch? Aber, ich möchte jetzt nicht im Detail die Entwicklung der Linken durch deklinieren, ich fass mich mal ganz kurz:
„die LINKE is putt“
Keine Alternative im Parlament, was tun? K.A.
@hugo D
Stimmt, aber wenn man schon öffentlich verkündet, für eine Rot/Rot/Grüne Koalition von der Forderung nach einem NATO-Austritt abrücken zu wollen, dann klingeln alle Alarmglocken.
Wir haben schon von den Grünen gelernt, wie flugs Ideale über Bord geworfen werden, um an die fetten Fleischtöpfe heran zu kommen und dort, wo die Linke mitregiert, ist sie längst ein Freund des Kapitalismus forte.
Das haben vielleicht einzelne prominente Mitglieder der Linken getan, aber damit eben nicht für die Partei gesprochen. An der Basis ist die Linke in jedem Fall weiter eine Anti-NATO-Partei und an der müssten noch so machthungrige Bundespolitiker erst mal vorbei. Die Basis der Linken ist zumindest im Westen auch ganz anders gestrickt als z.B. die Basis der Grünen. (Kenne hier beide Parteien von innen.)
Zugegeben, in ostdeutschen und Berliner Landesregierungen, wo die Linke den ganzen neoliberalen Mist von Schuldenbremse bis ÖPP mitmacht, gibt sie kein gutes Bild ab. Aber sie ist im Osten auch wirklich immer noch mehr Kaderpartei als im Westen, d.h. dort ist vielen Mitgliedern wichtiger, Mit-Regierungspartei zu sein als die konkrete Politik. Soviel zum Non-Konformismus der Ostdeutschen um den es ja auch im Artikel ging.
Vielleicht war die Fusion von WASG und PDS tatsächlich ein Fehler, den insgeheim auch ein Oskar Lafontaine mittlerweile bereut.
@hugo D
Parteien werden grundsätzlich von Ehrgeizlingen mit persönlichen Ambitionen gekapert, so wie bei der SPD durch die Seeheimer oder den Grünen durch die Realos.
Progressive Leute haben keine Chance, in ein Machtposition zu gelangen, Dafür sorgt schon die Parteispitze mit der Nominierung der Kandidaten bei Wahlen.
Nur wer bereit ist, sich im Parlament, dem Bordell des Kapitals, zu prostituieren, kann erfolgreich sein.
Der einzige Ausweg, das „Anschaffen“ der Parteien und ihrer führenden Köpfe zu beenden, ist direkte Demokratie, weil sie allein deren Ambitionen brechen kann und damit das Durchregieren des Kapitals unmöglich wird.
Sich auf die Rettung durch eine Partei zu fixieren heißt, die eigene Unmündigkeit beibehalten zu wollen.
Ich sehe nicht, dass sich z.B. Sahra Wagenknecht, Fabio de Masi, Alexander Neu und andere je im Bundestag für das Kapital prostituiert hätten.
Dass der Parlamentarismus in Kombination mit Kapitalismus am Ende keine echte Demokratie hervor bringt, weil *die meisten* Parlamentarier käuflich sind, gestehe ich ja zu. Nur sollte man deshalb nicht auch noch die wenigen der Käuflichkeit beschuldigen, die es nicht sind.
Direkte Demokratie funktioniert leider auch nicht, weil die meisten Menschen nicht mitbestimmen wollen, selbst wenn man sie ließe. Der Mensch ist wohl eher ein Herdentier und folgt gerne einem Leithammel.
Ich wäre für eine Auslosung des Parlaments. Jeweils für vier Jahre würden 300 Bundesbürger_innnen ausgelost, die die Bevölkerung repräsentieren. Sie würden eine stattliche Diät erhalten und anschließend lebenslange gute Alimentierung, aber nur, wenn sie dann nicht in die Wirtschaft wechseln.
@hugo D
Das habe ich so auch nicht geschrieben, aber du siehst selbst, wie mit Sahra Wagenknecht verfahren wurde, dem beliebtesten Zugpferd der Partei bzw. mit Fabio de Masi, im Zuge seiner Teilnahme am Anti-Corona-Protest.
Früher oder später wird jede Partei vom Kapital gekapert.
Würde sich Lobbyismus nicht lohnen, gäbe Niemand Unsummen dafür aus.
Es geht um das Recht der Mitbestimmung, nicht um die Pflicht, so wie bei Wahlen auch.
Wer nicht selbst entscheidet, wird eben auf demokratischem Weg entschieden und muss mit dem Ergebnis leben. Die Chance zur aktiven Beteiligung war, anders als jetzt, jedenfalls gegeben.
Das aus meiner Sicht probate Mittel wäre das Bürgerbegehren, bei dem einzelne Bürger oder Gruppierungen eine festzusetzende Anzahl an Unterschriften sammeln müßten.
Darauf folgte dann eine öffentliche Diskussion über eine geplante politische Entscheidung und am Ende des Prozesses eine Volksabstimmung.
Dadurch werden auch Stimmen gehört, die im aktuellen System ausgeschlossen sind.
Es ist mir klar, dass diese Form der Demokratie Zeit braucht, weil Viele sich an ihre Unmündigkeit gewöhnt haben, aber es gibt eben auch jede Menge Unzufriedenheit über das Gefühl der politischen Ohnmacht.
Das Losverfahren, wie im alten Athen praktiziert, hat dort wohl deshalb funktioniert, weil man sich kannte.
Bei ü. 80 Mio. Bürgern unmöglich.
Ich würde nicht sagen, dass unsere Abgeordneten im Parlament mit einem Grundeinkommen von rund 14.000€ plus diverser Zulagen/Vergünstigungen schlecht bezahlt sind.
Egal, wie großzügig man sie alimentiert, die Wirtschaft ist immer in der Lage, für ihre Interessen noch eine Schippe draufzulegen.
Bei Milliarden-Gewinnen durch Beeinflussung sind das Peanuts.
Im Übrigen ist die Zahl der zu manipulierenden Personen recht übersichtlich.
Hat dagegen die gesamte Bürgerschaft ein Stimmrecht, wird Korruption schlicht unbezahlbar und verschwindet gänzlich, weil ineffektiv.
Rob will gar keine Berufspolitiker und Wahlen
Rudi, bearbeite Akten und schweige
Das dazu eben auf den “ Nachdenkseiten“:
https://www.nachdenkseiten.de/?p=65394
Guter Artikel, wie ich finde.
Aber die Ossis. Wer sind denn die? Vor 30 Jahren wurden sie dem kapitalistischen Westen einverleibt. Wer damals Kind oder noch nicht mal geboren war, ist der überhaupt ein Ossi? Die Ossis können doch nur diejenigen sein, die in der DDR eine Sozialisation bis hin zum Erwachensein durchlebt haben. Aber nach drei Jahrzehnten dürften auch daran Erinnerungen verblasst sein. Echte Ossis sind diejenigen, die den Wechsel 89/90 als Bruch ihres bisherigen Lebens erfahren haben. Die meisten davon sind heute in Rente.
Ich schrieb ja im Text: Man kann immer das herauslesen, was man herauslesen will. Insofern: Ich wusste ja, was kommen wird.
Diese Aussage ist etwas zwiespältig. Wenn Texte so verfasst sind, dass jede Variante der Exegese möglich ist, könnte man mit mehr Eindeutigkeit etwas vorbauen. Wäre auch gut für den Rezipienten, der den Autor ja verstehen will.
@Rudi,
Ist Merkel ein Ossi?
@Pen:
Nuu, weesgnebbschn…de Olle is ne Stasi-Trulla! De bleede Gans is wiederlisch!
P.S.: Ich darf so lästern, mein Vater war aus Thüringen!
@Chrissie
unerträglich! ich schalte sofort ab, wenn ich die zufällig reden höre. da kommen ohnehin nur lügen. zudem muß ich mich echt zusammenreißen, damit ich hier im rahmen des erlaubten bleibe.
@Rudi
Wer weiß?
Wurde im Osten nicht reichlich mit Hormonen gedopt? 🙂
@Rob
Zusätzlich wurde ihr nach ihrem Skieunfall ein Chip eingepflanzt. Die tut und sagt nur noch das, was die Eliten – ganz oben dran die Amis – ihr einflüstern.Gräßliche Person.
@Pen
Die wurde schon zu DDR-Zeiten programmiert.
Da sitzt kein Chip, sondern Röhren, wie bei enem Runfunkempfänger aus den 50’ern. 😀
@Rob
warum ist vater merkel kurz vorm mauerbau in die ddr geflüchttet? merkwürdige familie. hat der eim westen für die ddr spioniert? weißt du da was?
@Pen
Keine Ahnung, deren Geschichte hat mich nie interessiert.
Die echten Ossis sagen Nein. Sie hätte sich von der Westkultur aufsaugen lassen.
Roborto freut mich über die Bestätigung.
Was sind den bitte „normale Bürger“? Ist es schon wieder „anormal“, wenn man mit rechter Ideologie absolut nichts am Hut hat?
Vom letzten Innenminister der DDR, Peter-Michael Diestel heute gelesen:
„Wenn ein Volk einmal so erfolgreich geputscht hat, wird es das immer wieder tun“.
Freunde, wir schulden euch was. Der Artikel trifft es perfekt.
Ich gestehe, ich schäme mich, dass ich bisher wie ein Rudi unterwegs war. Raus mit der Nazikeule, nur nicht selber denken.
Meine Theorie oder Hypothese ist, daß Ossis, die noch die DDR persönlich kennen, etwas allergisch darauf reagieren, wenn Medien und Politik „Hand in Hand“ gehen. Den Eindruck habe ich teilweise auch. Übrigens bin ich dort geboren aber lebe seit 62 Jahren hier im „Westen“.
Dem Autor ein großes Lob für den Artikel! Ich sehe das meiste sehr ähnlich und das als Ossi 😉
Sie scheinen die Grundtendenz des politischen Auftretens der Ostdeutschen verstanden zu haben – mehr als so einige andere. (Auch hier im Osten…)
Danke! Das Lob freut mich.
Nichts gegen die genialen Theorien von C.Manson…;-)
Pauschal ist Schrott, aber es gibt neben dem mündigen Ossi schon auch den finsteren, nicht zwingend gleichzusetzen mit irgendeinem Wahlverhalten.
Der Fehler, den viele Wessis machen, ist zu glauben, es gebe im Westen keine Entsprechung mehr.
20 Jahre nach der letzten Diktatur hatten wir auch im Westen diese netten Bilder von anständigen Bürgern, die am Rande von 68er-Demos standen und intellektuelle Glanzlichter setzten, vom „Arbeiten gehen“, vom Vergasen usw,,,
@Art Vanderley
Wäre dem so, dürfte die AFD und andere rechtslastige Parteien im Westen keinen Stich bei Wahlen machen.
Es war der Wohlstand in der Breite, der diesen Cerberus am schlafen hielt.
Der bröckelt unter dem Neoliberalismus zusehends……..
@Robbespierre
Soziale Frage, aber auch Idenditätspolitik, ohne beides keine neue Rechte in diesem Ausmaß.
Kann ich bestätigen! Nach der „Wende“ im Vereinigten Ost/Westbetrieb waren wir Ossis im Protestschwung. Wir sind für ALLE innerhalb der Firma auf die Straße gegangen! Meine beiden Westkollegen blieben am Schreibtisch sitzen! Da war das erste mal das Bild vom selbstbewussten, sich nichts gefallen lassenden Wessi arg zerstört! Allerdings sehe ich durch den ökonomischen Zwang eine grosse Anpassung! Aus meiner Sicht machen heute die den Mund auf, die entweder nichts mehr zu verlieren oder die Schäfchen im trockenen haben!!!
Wenn ich mir das Bild ansehe, das zum Artikel ausgewählt wurde, wird mir speiübel. Hier sieht man den Bodensatz, sozusagen, den Abschaum der Ossis. Mit Würde hat das Verhalten dieser „Mauerspechte“ wenig zu tun. Eher mit Unterwürfigkeit und Geschichtsvergessenheit. Wenn ich dieses Pack sehe, schäme ich mich, ein Ossi zu sein.
Nur bloed, dass das Bild von der Westseite der Mauer stammen duerfte, wie man an den flaechendeckenden Graffitis unschwer erkennen kann und es sich deshalb auch mehrheitlich wohl eher um Wessis handelt, die da sich als Mauerspechte betaetigen…^^
Da kann ich Sie beruhigen. Die Wirtschaftsliberalen in der AFD verlieren immer mehr an Gewicht und die liberalen Gründer haben ja alle die Partei verlassen. Die Höckes und Tillschneiders gewinnen mehr an Einfluß, und die sind ja irgendwie eher auch sozialistisch und natürlich national, also irgendwie beides gleichzeitig.
Weidel ist Mitglied der Hayek-Gesellschaft. Muss man noch mehr sagen?