Rette euch selbst, liebe Pflegekräfte!

Sie sind knapp und werden gebraucht: Pflegekräfte. Eigentlich müsste diese Situation dazu führen, dass es ihnen besser geht. Die Berufsgruppe hat vielleicht ein Problem: Sie ist zu nett – quasi von Berufs wegen.

Das Wort unserer Zeit, so schrieb ich an anderer Stelle, ist »irgendwie«. Überall fehlt es an Personal, an Mittel, an Infrastruktur. Aber irgendwie wuppt man den Laden dann doch. Nicht immer sachlich richtig, nicht immer qualitativ hochwertig und zu aller Zufriedenheit. Aber doch so, dass nicht alles zusammenbricht. Besonders auf Krankenstationen geht es immer irgendwie weiter. Muss ja, Kranke dulden keinen Aufschub. Die Belastung und der Stress mögen noch so hoch sein, der Betrieb läuft weiter. Irgendwie.

Dass es in Krankenhäusern trotz der schlechten Situation läuft, hat eine Ursache: Nämlich den Umstand, weswegen Menschen eine Stelle als Pflegerin oder Pfleger ergreifen. Es ist die Empathie und die soziale Kompetenz, die den Betrieb aufrechterhalten. Diese Mixtur aus Verantwortungsgefühl und Fürsorgebereitschaft spricht natürlich für einen sozialen Beruf. Wer so tickt, geht nicht ins Investmentbusiness, sondern dorthin, wo man Menschen helfen kann.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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39 Gedanken zu „Rette euch selbst, liebe Pflegekräfte!

  • 23. Januar 2020 um 9:35
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    Sorry, zweimal gepostet.

  • 23. Januar 2020 um 9:41
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    Ein trauriges Thema. Man wünscht sich hier mehr Gerechtigkeit. Aber wie soll das gehen? Kann man sein Mitgefühl abstellen und später wieder anknispsen? So ein Streik und die Verhandlungen können sich lange hinziehen. Leiden würden unweigerlich die Kranken und Alten, und es gibt Menschen, die können andere nicht leiden sehen. Ich fürchte, unser System wird da keine Veränderungen zulassen.

  • 23. Januar 2020 um 10:06
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    Was für ein moralinsaurer Text. Recherche war Dir wohl mal wieder zu aufwändig. Überall – in jeder Großstadt (Hamburg, Berlin, Bayern) gibt es Bündnisse für mehr Personal im Krankenhaus, unterstützt von ver.di und LINKEN-Politikern. Daneben gibt es die auf diesem Blog so hoch gelobte Aktionsform der Petitionen für mehr Personal im KKH. Dazu Volksbegehren „Stoppt den Pflegenotstand!“ 2018 gab es Pflegestreiks in Essen, Düsseldorf, und Homburg. Nicht einmal die Rolle, die die Fallpauschalen in diesem Zusammenhang spielen, ist thematisiert. Stattdessen wird auf paternalistische Art und Weise von den Ausgebeuteten gefordert, sich selbst zu helfen. Schon gemerkt Du Rebell? Das tun die auch ohne Deine Bemerkung seit langem.

    Und bei der Empathie würde ich an Deiner Stelle ja gerne bleiben, nämlich bezogen auf die Patienten. Auf die Arbeitgeber ist sie vergeudet.

    • 23. Januar 2020 um 11:10
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      Huch, das wußte ich alles nicht. Klingt vielversprechend und freut mich sehr, danke, Molle Kühl, für den Kommentar.

    • 23. Januar 2020 um 14:50
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      Du Durchblicker hast mal wieder nicht den Text verstanden. Protest und Gutmütigkeit in der Alltagspraxis schließen sich doch nicht aus.
      Die tägliche Erfahrung zeigt mir aber, dass die Empathie instrumentalisiert wird. Als MAV weiß ich, wie das lähmen kann.

    • 23. Januar 2020 um 14:56
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      Das ist übrigens der gleiche arbeigebernahe Senf, den ich so kenne. Patient ist König usw. – sag das mal einer Pflegekraft, die sich an allen Fronten zerreißt. Fromme Sein-sie-stets-fromm-Dumpfparolen, die die Augen zumachen.
      Fallpauschalen habe ich vor einem Jahr beim Makroskop thematisiert.

    • 23. Januar 2020 um 15:17
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      Es steht leider nichts zu dem, was die„lieben Pflegekräfte“ an RdlP’s Arbetsplatz als ganz konkrete Subjekte sagen zu dem auf sie persönlich gemünzten „moralinsauren Text“, der doch eigentlich nur als zynische Häme rüberkommen kann.

      Zu gerne würde ich hier den erschütternden Tatsachenbericht lesen, wie RdlP’s von den „lieben Pflegekräften“ für ihn völlig überraschend „gegen den Strich gebürstet“ (NLR), von A. bis M. gründlich durchgespült und im Tumbler gefönt wurde…

      • 23. Januar 2020 um 15:20
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        Ach Gott, das Geschwätz eines Ahnungslosen. Kann man sich geben – muss man aber nicht.

    • 24. Januar 2020 um 9:06
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      Ich war im letzten halben Jahr 3 x zu einem stat. Aufenthalt wegen eines kleinen operativen Eingriffs. Ich weiss schon. wovon ich rede. Insofern danke für den Durchblicker, der mal wieder wie schon so oft den Text nicht verstanden hat – übrigens Eure Standardausrede, wenn Kritik kommt..

  • 23. Januar 2020 um 11:30
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    Es bleibt nur die Hoffnung auf ein Generalstreik mit entsprechenden Forderungen (nicht nur) für den Pflegebereich, selbst wenn in der Pflege nur sehr bedingt gestreikt wird… Alleinige Streiks in der Pflege sind äußerst leicht zu diskreditieren und gehen wie Roberto schon sagt, eigentlich gegen die Natur der Pflegenden.
    Absolute Solidarität ist das Stichwort…!

    Aber was hoffe ich… Solidarität ist ein Großteil der Deutschen schon im näherem Umfeld ein absolutes Fremdwort!

    • 23. Januar 2020 um 12:18
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      In Teutschland ist aber ein politischer motivierter Streik, und darunter fällt dann wohl auch ein Generalstreik, grundsätzlich verboten. Weitere Infos hier.

      • 23. Januar 2020 um 15:48
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        @Heldentasse

        In Teutschland ist aber ein politischer motivierter Streik, und darunter fällt dann wohl auch ein Generalstreik, grundsätzlich verboten.

        Und wenn er trotzdem stattfände, z.B. mit kollektiver Krankmeldung?

        • 23. Januar 2020 um 17:42
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          Moin Rob,

          „Krankschreiben“ als neue Form der Bahnsteigkarte? 🙂

          Nein, ich denke nicht, dass dies angebracht ist. Es müssen „nur“ genügend Menschen beim Steik mitmachen, wie z.B. in Fronkreisch, dann sind Bahnsteigkarten nicht notwendig.

          Beste Grüße

      • 23. Januar 2020 um 17:55
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        Genau das bekomme ich immer als Antwort: VERBOTEN… Das stimmt allerdings nur de facto! Jeder der dazu aufruft, könnte dann im Streikfall auf Entschädigung verklagt werden…
        Wenn allerdings sich eine kritische Masse sich davon nicht beeindrucken lässt, läuft das ganze ins Leere!

        Nochmal: Der Schlüssel ist die Solidarität…
        Das heißt auch wenn die Staatsgewalt mit übergroßer Härte gegen Einzelne antwortet, müssen diese Einzelnen auch entsprechend geschützt werden…
        Ich führe die Methoden die mir in den Sinn kommen besser nicht auf.

        • 23. Januar 2020 um 21:18
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          „Der Schlüssel ist die Solidarität“, und die gab’s wohl in der DDR zum letzten Mal.

      • 23. Januar 2020 um 19:46
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        Moin Tasse

        Seit wann ist Streiken veboten? Seit wann wissen die, daß eines Tages große Streiks unvermeidlich sein werden? Alles geplant – seit wann? Seit wann planen die ein neues faschistisches System?

        • 24. Januar 2020 um 18:04
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          @Pen: Die urbane Legende des Verbots wird natürlich um jeden Preis aufrecht erhalten. Die einzige Problematik ist allerdings, dass man für die wirtschaftlichen Ausfälle haftbar gemacht werden kann, wenn man als Organisation zu einem politischen Streik aufruft…
          Verboten ist gar nichts…

          • 25. Januar 2020 um 9:14
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            @ Niki

            Danke, das freut mich. Es ist also nicht alles verloren, und wir dürfen auch hier auf einen Generalstreik hoffen. Es gibt Wunder!

            Schade, das wir in der Zeit der napoleonischen Besatzung nicht ein paar mehr französische Gene eingelagert haben.

    • 24. Januar 2020 um 12:25
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      Eher findet die Langlauf-WM in Mexico City statt. Standesdünkel aus feudalen Zeiten übersteigt jede Art Solidarität in Deutschland, wo es nicht die Grausamkeit allein schon bewerkstelligt. Man profiliert sich gern über andere. Wenn nicht mindestens ein paar hundert Tote und Verletzte zu beklagen sind, lässt man die Leute sich einfach zu Tode demonstrieren. Irgendwann interessiert die Demo nicht mal mehr die Kolumne der Dorfgazette. Das hat bisher einwandfrei funktioniert (z. B. Montagdemos, die, die es vor der unsäglichen Pegida gab) und wird es auch weiterhin. FFF wird das nächste sein, was leider in der Versenkung verschwinden wird.

    • 24. Januar 2020 um 14:37
      Permalink

      und gehen wie Roberto schon sagt, eigentlich gegen die Natur der Pflegenden.

      Wieso das denn? Ist doch Blödsinn! Sollen doch die Pflegenden, wenn sie schon als so altruistisch gelten wollen, für Verbesserungen für die von ihnen zu Pflegenden streiken. Und die Pflegebedürftigen einfach mitnehmen – Rollstühle, fahrbare Betten, Liegen und anderes mobiles Zeug… wozu gibt’s das denn sonst. Gschdeits eich hoid o, oda 🙄

      • 24. Januar 2020 um 17:56
        Permalink

        @Jane Doe:
        Na so einfach ist das nicht… Wer das Arbeitsleben im Krankenhaus kennt, weiß dass das nur sehr begrenzt möglich wäre…

        • 25. Januar 2020 um 13:44
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          Na so einfach ist das nicht…

          Exakt diese sich selbst und andere behindernde Haltung ist das Problem! Nicht die angeblich mangelnde Solidarität.

          Weiterhin viel Spaß beim Jammern und Beklagen und sich gegenseitig Leid tun.

          • 28. Januar 2020 um 14:29
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            Genau… Schaffe mal die Patienten mit auf die Straße… Ich glaub du hast ein Sockenschuss!

  • 23. Januar 2020 um 11:38
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    Analog zu Milch kann man den Preis durch Verknappung des Angebots nicht (kurzfristig) erhöhen. Denn es interessiert weder die alten Leute noch die Kühe, wieviel es kostet. Pflegen und melken muss regelmäßig passieren. Sonst gibt es am Ende nix mehr zu pflegen und zu melken. Aber erzähl das mal den Freunden der sogenannten Marktwirtschaft 🙂

  • 23. Januar 2020 um 12:12
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    Im Artikel wird aber wieder mal ganz gemeine Ausbeutung, ganz schön verschwurbelt beschrieben. 😛

    • 23. Januar 2020 um 14:52
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      Die Ausbeutung ist bekannt. Da das Hauptaugenmerk auf „Qualifikation durch Empathie“ liegt, habe ich das mal kurz gehalten.

  • 23. Januar 2020 um 16:13
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    Hier fehlt ein Punkt: Die AWO z.B. ist munter aus den Tarifverträgen ausgestiegen. Neue Fachkräfte erhielten nur 65 % der Gage. Als dann die Fachkräfte ausblieben, behalf man sich mit Ungelernten. Das erhöhte den Druck auf die verbliebenen Examinierten. Die verabschiedeten sich in die ambulante Pflege.
    Die Lösung kann nur sein, einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag zu vereinbaren, strenge 5-Tage-Woche einführen, die Betreiber zur Veröffentlichung ihrer Jahresabschlüsse zwingen und die Heimaufsicht in Form eines Bundesamtes mit entsprechenden Prüf- und Sanktionsmöglichkeiten auszustatten.

    • 24. Januar 2020 um 9:09
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      Schöne Vorschläge hätte ich auch im Angebot. Aber solange sich Gewerkschaften und Betriebsräte nicht entschließen, mal gründlich durchzufeudeln, fühlen sich die Ausgebeutete allein gelassen.

  • 23. Januar 2020 um 18:32
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    Guude!

    Ich hätte da mal wieder ein O.T…..

    Als heute in den Nachrichten die Auswirkung des Corona-Virus auf die Finanzmärkte berichtet wurde war ich zunächst angewidert…

    aber dann kam mir spontan der Gedanke:
    Wie wäre es denn, wenn z.B. die CIA ne Pandemie losgetreten hat….um China zu schwächen?
    Lehne ich mich da zu weit aus dem Fenster oder wäre das tatsächlich denkbar?

    Unseren Freunden aus USA traue ich so ziemlich alles zu..

    LG

    Christine

    • 23. Januar 2020 um 18:39
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      CHrissie, da bin ich ganz bei Dir. Denen traue ich alles zu.

    • 23. Januar 2020 um 20:36
      Permalink

      @ChrissieR

      aber dann kam mir spontan der Gedanke:
      Wie wäre es denn, wenn z.B. die CIA ne Pandemie losgetreten hat….um China zu schwächen?
      Lehne ich mich da zu weit aus dem Fenster oder wäre das tatsächlich denkbar?

      Unseren Freunden aus USA traue ich so ziemlich alles zu..

      Zuzutrauen ist denen Vieles, aber das Risiko, dass mal so ein Corona-Chinese durch die Wall-Street schlendert, dürfte selbst der CIA zu groß sein.
      Das wäre der Herzstillstand an der Profitpumpe der USA. 🙂

      • 23. Januar 2020 um 21:03
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        Wer weiß… Vielleicht wollen die so „die Welt vor dem Klimawandel retten“ und haben für die Elite und ausreichend „Sklaven“ ein Impfstoff ;)…

        • 23. Januar 2020 um 21:29
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          Alles denkbar….

  • 23. Januar 2020 um 21:40
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    Roberto, von mir sind zwei Beiträge verschwunden…

    Und zum Foto, da sehe ich einige Schwestern, von denen ich mich nicht gern pflegen lassen würde. Das Schlimme ist, solche gibt es noch, die reden einen mit „Freundchen“ an, und sind überhaupt recht autoritär. So jedenfalls vor zwei Jahren im Krankenhaus… die könnten dem Foto entstiegen sein. Naja, das ist hier nicht das Thema, ich weiß.

    • 23. Januar 2020 um 22:25
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      …da denk ich immer an die Szene, wo Werner aus dem gleichnamigen Comic nach nem Motorradunfall im Krankenhaus landet und frühmorgens die Krankenschwester verflucht :“ Licht aus oder ich reiss die Lampe ab, olle Zippe!“

    • 24. Januar 2020 um 13:39
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      Klar gibt es die noch – aber die sind sehr selten, Freundchen 😉
      Was die Beiträge betrifft: Ich gucke gleich mal.

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