Die Pflicht zur Faulheit

Im Süden des Landes ist heute Feiertag. Das ist nicht etwa dekadent – nein, das ist im Grunde die Lösung, dieses nervöse Land, diesen nervösen Planeten wieder in die Spur zu lenken. Weniger tun, weniger arbeiten, weniger einkaufen – mehr Faulheit: Das wäre mal was.

Im Großteil der Republik läuft es heute, wie es jeden Tag läuft. Arbeitssam. Shoppesk. Ja, stressig, laut und nervös geht es zu. Der eine will von West nach Ost, den anderen drängt es vom Süden in den Norden. Unterwegs zu sein ist Lebensmodell. Wir fahren weiter und länger denn je zur Arbeit und wir schlafen, so sagt es jedenfalls die WHO, viel weniger als noch vor zwei Jahrzehnten. Angeblich eine ganze Stunde weniger pro Nacht. Nächte sind ohnedies Tage – nur ohne natürliches Licht. Wenn man will, kann man noch um Drei in der Nacht jemanden aus dem Callcenter seiner Bank erreichen. Da schlägt sich echt so ein armer Tropf die Nacht um die Ohren, um schlaflosen Kontoinhabern bei einer Überweisung zu helfen. Oder aber um Betrunkenen zu lauschen, die ihm einen Teil ihrer Lebensgeschichte verklickern.

Wir verbringen so viel Zeit in Zügen und Autos wie nie zuvor. Jemand, der aus dem 19. Jahrhundert zu uns käme, würde uns glatt für verrückt halten – so kann man doch nicht leben. Und dann dieser Dauerbeschuss der Medien, ich war neulich mal wieder auf der Buchmesse – das letze Mal, ich verspreche es. Ich war in diesem Jahr schon sehr kurz, denn dort ist alles heillos überlaufen – »Besucherrekord!« verkündete man danach stolz -, man findet kaum einen Platz um kurz zu verschnaufen. Überall bombardieren sie einen dort mit den superwichtigen Büchern des Augenblicks, megawichtigen Meinungen von megawichtigen Leuten und extrem wichtigen Trendthemen, die jetzt jedermann kennen sollte. Kennste dies schon – kennste das schon. Am Ende dröhnt einem bloß der Schädel, man fragt sich: Echt – muss ich das alles wissen, kennen, lesen?

Ich gebe offen zu, ich entwickle da oft Minderwertigkeitskomplexe, weil ich mich für unzureichend halte. Alle sind so im Flow, wie man das heute nennt. Nur ich nicht. Warum ist überhaupt nicht nichts, und nur überhaupt etwas? Ich spüre, wie mich so vieles nicht die Bohne juckt, wie mich der ganze Aktionismus nicht mitzieht, nicht mitreißt. Alle anderen aber offenbar schon. Bin ich krank? Fehlt es mir an Lebensfreude? An Neugier? Ich werde all das, was hier und jetzt gerade mal so total wichtig, trendy und unbedingt nötig ist, nie kennenlernen – nie kennenlernen wollen, nie kennenlernen können. Mein Tag hat auch nur 24 Stunden – und dann halte ich so vieles für reine Zeitverschwendung.

Für mich ist heute kein Feiertag. In Hessen wird geschafft, gekauft, gependelt, gemacht, getan. Ich finde allerdings, es sollte mehr Feiertage geben. Wir sind im Grunde zur Faulheit verpflichtet. Nicht nur, weil weniger Aufregung und Trubel unseren übermüdeten Planeten als Therapie dienlich wäre. Deswegen freilich auch, denn Klimaschutz ist nur mit Entschleunigung auch nur halbwegs vorstellbar. Aber auch, weil uns allen solche Phasen guttun würden. Mehr Schlaf, weniger Hektik und Lärm und weniger Konsum von medialen Irrsinn, weil wir feiertags eben länger schlafen und lange in der Wanne sitzen und uns dann einen Gin Tonic mixen und einen alten Hollywood-Schinken gucken oder so.

Bei Paul Lafargue sprach man noch vom »Recht auf Faulheit« – heute wären wir ihr verpflichtet. Aus Selbstschutz. Und aus Umweltschutzgründen. Im Grunde sollten wir wieder zurück ins katholische Kirchenjahr von dunnemals, von dem auch Lafargue schreibt. 38 Feiertage zählte er. Die Progressiven haben die Bummelei allerdings aufgelöst. Die Protestanten und Kapitalisten, für Max Weber annähernd dasselbe, gingen zuerst ans Werk – deswegen waren sie, so Marxens Schwiegersohn, gegen den Klerus und die Kirche eingestellt. Danach kamen die französischen Revolutionäre, die die Woche auf zehn Tage streckten, wobei nur ein Tag als Ruhetag vorgesehen war. Fortschritt durch Hektik: So heißt die alte Parole.

Progressiv sein, das müsste in unserer heutigen, unserer hektischen, im Dauerbetrieb weilenden Welt, nicht der weitere Ausbau des Ruhelosen sein, sondern das Gegenteil dessen. In der Faulheit steckt das Potenzial, in die Spur zurückzufinden. Als ich vor Jahren mal ein Essay zum Thema Faulheit schrieb, habe ich das so nicht richtig deutlich gemacht. Manches braucht eben seine Zeit. Erkenntnisse ebenso, wie wir für uns und der Planet für sich. Das jedoch wäre ein kitschiger Schlusssatz, daher nur so viel zum Ende: Wenn es die Menschheit nicht schafft, die Faulheit zweckmäßig zu organisieren, dann wird uns das fleißig in eine Welt führen, die nicht sonderlich lebenswert sein wird.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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niki
niki
4 Jahre zuvor

Und genau das ist das Problem:
Es wird alles gleich als Faulheit diskreditiert, wenn man nicht immer vollkommen unter Strom ist…
Ganz besonders diejenigen die nicht allzu vermögend sind, der „Norm“ nicht entsprechen, besonders übergewichtige und auch kranke Menschen, oder irgendwie gar anders „ticken“ sehen sich täglich damit konfrontiert…
Eigentlich vollkommen irre…

Vollkommen richtig: Wir müssen mindestens 3 Gänge mal zurückschalten. Nicht nur wegen des Umweltschutzes. Vor allem auch aus egoistischem Motiv gesund zu bleiben. Wie viele Menschen gehen wg. diesem massiven Stress kaputt?
Da spielt die Natur des Menschen allerdings nicht mit, da die meisten einfach dazugehören wollen und die Gierigen und Mächtigen dass natürlich eiskalt ausnutzen um sich daran zu bereichern…

Nashörnchen
Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Ach, oh weh, kein Reformationstag, kein Allerheiligen – Du mußt Hesse sein. Mein Beileid! Echt jetzt!

Übrigens: Von Lafargues 38 Feiertagen müssen wir 52 Samstage abziehen. Die waren anno dunnemals nämlich noch ganz gewöhnliche Arbeitstage mit 12 +++ Stunden. Dadurch kam man auf 72 und mehr Wochenstunden, Urlaub war auch nicht üblich, umgerechnet arbeiten wir heute bei weitem nicht mal mehr die Hälfte unserer Vorfahren, haben quasi runde 200 Feiertage mehr als Lafargue und „im Großteil der Republik“ ist heute auch noch Brückentag. Du siehst: Die Pflicht zur Faulheit wurde niemals besser umgesetzt…

niki
niki
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Du siehst: Die Pflicht zur Faulheit wurde niemals besser umgesetzt…

Grober Unsinn: Ganz viele müssen Samstag und Sonntag arbeiten (ich auch… Samstags in meinen Hauptjob im Fahrradgeschäft und Sonntags im Nebengewerbe, letzteres damit ich nicht mehr vom Jobcenter geplagt werde) und auch privat wird an den beiden Tagen besonders viel gemacht. Samstags ist hier in der Gegend der Groß-Reine-Machen-Tag… Und am Sonntag wird dass dann gemacht was man die Woche über nicht geschafft hat…

Und wenn man noch das vollkommen irre übermäßige Pendeln zur Arbeitszeit zurechnet, hat der Mensch gar keine wirklich freie Zeit mehr… Es ist sekündlich Stress angesagt.
Würde ich kein Stressmanagement führen, mit täglich min. zwei Std. nur Zeit für mich, sei es Sport, oder einfach nur Denken, wäre ich wohl schon der Klapse…

Aber so ist die Gesellschaft: Verdrehen und weiter Verdrehen… Die Arbeitsverdichtung wird gekonnt ignoriert… Und man hat ja offiziell so viel Freizeit… So viel wie noch NIE!
Arbeiten bis die Schwarte kracht: Dann hat der Tag Struktur!

Ich kann gar nicht so viel kotzen…

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Ja, ja, weiß ich doch, die übliche 9-Tage-Woche und der 27-Stunden-Tag und Frühstück und Mittag wird durchgemacht…

niki
niki
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Alle nur faul, gell…
Kommt mir so vor, wie die typische Person die ihren schwer arbeiten Mann oder Frau wie faul dieser doch sei und an den Haaren herbeigezogenen und aus dem Kontext gerissenen Beispielen dieses „belegt„…

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Nein, nur ganz wenige sind faul. Aber ich nehme Dir einfach nicht ab, daß Du tatsächlich jede Woche 6 Tage a 12 Stunden arbeitest und nach Feierabend dann noch 10 Kinder erziehst, die Wäsche am Fluß wäscht und das Korn vom Acker holst, um Brot zu backen, wie es auch für Deine Ahnen noch vor ein paar Jahrzehnten ganz normal war. Da darf man ruhig auch mal ein bissl Realist bleiben…

niki
niki
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

@Nashörnchen:
Ja genau, jammern alle nur herum und sollen sich nicht so anstellen… Früher… blah, sülz, scheiße labernd….

Und mit dir will ich mich darüber nicht unterhalten, sonst könnte es sein dass ich richtig ausfallend werde…

Kein Bedarf drauf…

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Tja, das müssen dann wohl diese „Argumente“ sein…

niki
niki
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

hey… ich musste mich 5 Jahre durch ne fiese Stresserkrankung quälen…
Und wenn mir jetzt jemand so kommt, gibt es das Wort zum Sonntag.
Vor allem weil mir auch während meiner Erkrankung immer wieder Faulheit und ähnliches vorgeworfen wurde…
Nur meinem Arzt und einem guten Rechtsbeistand habe ich es zu verdanken, dass ich nicht obdachlos wurde oder gar schlimmeres…

Also jetzt Ende,…

Rudi
Rudi
Reply to  niki
4 Jahre zuvor


Arbeit ist nicht nur die im Job. Als KonsumentInnen werden wir immer stärker in die Selbstbedienung gezwungen. Das fängt im Supermarkt an und hört im Bankenwesen nicht auf. Inzwischen gibt es nahezu personalfeie Hotels, in die man sich selbst ein- und ausbuchen muss. Im Supermarkt meines Vertrauens – nee, das stimmt nicht, ich vertraue keinem – sehe ich die Leute an den Regalen vorbei eilen, aber mit Scannern in der Hand, um sich an der Bezahlstelle selbst die Rechnung auszustellen. Sie sind Registrierte, die das Vertrauen ihres Warenbereitstellers nur erhalten, wenn sie ihren Einkauf ihm gegenüber transparent machen. Spitzenkunde bist du dann, wenn du zusätzlich einen Einkaufswagen nutzt, der den Weg durch die Gänge aufzeichnet.

Das gesellschaftliche System, dessen Hauptnutznießer unermüdlich die Demokratie beschwören, in der wir lebten, sehen in uns – ich zähle mich nicht zu dem einen Prozent – nicht den Menschen mit seinen Bedürfnissen, sondern den Konsumenten, an dem man sich bereichern kann. Deshalb sind Konsum- und Arbeitsverweigerung die ungeliebten Kinder der Kapitalisteneltern und ihren Dienstboten aus der Politik.

Anton
Anton
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

Rudi kein Hauptnutznießer? Arbeitet er am freien Markt unter wachsendem Druck? Glaub ich nicht
Teilweise würde Entschleunigung der Gesellschaft nicht schlecht tun!

niki
niki
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

Demokratie?
Wo?
*ganz verwirrt dreinschau*

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Du mußt Hesse sein. Mein Beileid! Echt jetzt! …

Ich lebe in Hessen – aber i bin Bayer. Deswegen tut das ja doppelt weh heute 😉

schnörch
schnörch
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Hessen ist das neoliberale Musterländle. Die wenigsten Feiertage und bundesweit mit die niedrigsten Tarife im Metallgewerbe. Die IGM erscheint als Zweigniederlassung des Arbeitgeberverbandes. Hessen vorn 🙂

Defi Brillator
Defi Brillator
4 Jahre zuvor

Faulheit lebt man oder eben nicht. Es kann auch nur ein Deutscher darauf kommen, dass diese professionell organisiert werden muss. Frage doch mal beim Consulting Deines Vertrauens nach.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Defi Brillator
4 Jahre zuvor

Genau, Defi !

Ich lümmel mich noch im warmen Bettchen rum während ich diese Zeilen schreibe….

Alloah

Christine

niki
niki
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Du Lümmelin… Das geht nicht…. Schaffe, los… Kein Wunder warum du auf so komische links versifften Gedanken kommst…
😉 😉 😉

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Würdest du heute auch, wenn du noch berufstätig wärst – Busfahrer streiken heute 😉

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

: Aber hundertpro! So muss es sein!!!!

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Ich hab‘ ja echt nix gegen Streik, aber doch nicht, wenn ich zur Arbeit muss … 😉
Kennste solche Sprüche auch?

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

Ja..leider kenn ich solche Sprüche…aber nur aus Doofland….in Frankreich ist das doch solidarischer…

Semmelkneter
Semmelkneter
4 Jahre zuvor

Viele leben heute bereits die Begriffe
„Work-Life-Balance“ und „downshifting“ ( kann man beide bei Wiki nachschlagen ).
Aber eben nur die, die angemessen bezahlt werden und mit Teilzeit gut über die Runden kommen.
Wenn man dem ausgesetzt ist, dass andere einem die Lebenszeit verplanen und versauen,
verkommen solche Schlagwörter zur trendigen Phrase.

Eine junge Frau, Grafikerin auf Jobsuche, twitterte kürzlich, von Jobinseraten sichtlich angefressen:
“ Steckt euch eure Work-Life-Balance und euer frisches Obst im Büro, in den Arsch ! Ich will
angemessen bezahlt werden !“

niki
niki
Reply to  Semmelkneter
4 Jahre zuvor

@Semmelkneter
Angemessene Bezahlung in Deutschland?
Die deutsche Wirtschaft „braucht“ billige Arbeitssklaven…

Wenn irgendjemand mal mir mit Wettbewerbsfähigkeit kommt, bin ganz sozial und schaffe ganz viel Arbeit… pffft

Semmelkneter
Semmelkneter
Reply to  niki
4 Jahre zuvor


Die Löhne und Gehälter sind in den letzten 30 Jahren tatsächlich gestiegen, aber durch gleichzeitig steigende Preise und zusätzliche Abgaben ist dabei nicht mehr als ein Nullsummenspiel herausgekommen.
Wenn man die steigende Anzahl unbezahlter Überstunden, die Streichung von Zulagen, Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Ausbildungsvergütungen usw. mit einbezieht, sind die Löhne drastisch in den Keller gegangen, dies vom ungelernten Arbeiter bis zum Akademiker.
Dazu mangelnde Perspektive und Planungssicherheit durch Schleudersitzverträge, sachgrundlose Befristungen, Leiharbeit und Mikrojobs.

Die erzählen alle nur die Hälfte wenn von gestiegenen Löhnen schwadroniert wird.
Die Wirtschaftsredaktionen vom zwangsfinanziertem Staatsfunk sind dabei die schlimmsten Desinformanten.
Wenn Löhne steigen, muss es in der Tasche klingeln. Es klingelt bloß nirgendwo.

Am besten, man jagd die Schweine alle weg!
Das bringt so nichts mehr.

niki
niki
Reply to  Semmelkneter
4 Jahre zuvor

Ist ja alles richtig.
Als Ergänzung möchte ich anmerken, dass besonders für die Menschen mit einer Vergütung unter dem Durchschnitt (Median) der Rückgang der Reallöhne besonders hoch war und eigentlich erst durch die Einführung eines (absichtlich(?) sehr löchrigen und sehr viel zu niedrigen) Mindestlohn ein klitzeklein wenig an Einhalt geboten wurde…

Heldentasse
4 Jahre zuvor

Dieser Kommentar von Roberto findet meine vollste Zustimmung, nicht die „Faulen“ machen die Welt kaputt, sondern die, die meinen sie müssten jeden Tag wie blöde im Hamsterrad laufen, und hätten es mit 67 Lebensjahren (bald wohl 70,75,80) geschafft.

Beste Grüße

https://www.youtube.com/watch?v=AhtFr6P1LGs

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Heldentasse
4 Jahre zuvor

Morsche, Heldentasse..

Ich glaub, der gute Blaise Pascal hat das schon so gesehen…das ganze Elend der Menschheit resultiert darin, dass sie nicht ruhig im Zimmer sitzen bleiben kann – oderbso…frei zitiert…

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Faul und intelligent – bin ich selbst.
Faul und dumm – reicht immer noch für die Repräsentation.
Fleißig und dumm – Gott stehe uns bei!
(Talleyrand)

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Heldentasse
4 Jahre zuvor

Zustimmung.
Dazu einen schönen Spruch von der Kabarettistin Simone Solga:

„Von Innen sieht das Hamsterrad aus wie eine Karriereleiter“.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

@Robespierre:

Lustig, dass “ Carrière“ im Französischen auch “ Steinbruch“ bedeutet..

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

Passt……..und wer die meißten Steine kloppt………ist ganz unten im Steinbruch.

ChrissieR
ChrissieR
Reply to  Heldentasse
4 Jahre zuvor

Guude, Heldentasse!!

Der Blaise Pascal hat schon so sinngemäss mal gesagt, dass das ganze Unglück der Menschheit nur daher kommt, dass sie nicht ruhig in ihrem Zimmer sitzen bleiben kann!

Pen
Pen
Reply to  ChrissieR
4 Jahre zuvor

@Chrissie,

da hat Pascal aber sowas von recht! An mir hätte er sicher seine Freude. ;- ))

Pessoa, sagte, den Lauten und Emsigen gehört die Welt.

Und sie zerstören die Welt, da stimme ich zu. Wir Faulen sind friedlich und freundlich. Und die zwanghaften Emsigen sagen dann: „Du machst es Dir zu einfach.“

niki
niki
Reply to  Pen
4 Jahre zuvor

Und die zwanghaften Emsigen sagen dann: „Du machst es Dir zu einfach.“

Frag nicht wie oft ich das zu hören bekommen habe…

Pen
Pen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Niki, das glaube ich Dir gern. Und Du hast mein Mitgefühl. Meist sind die auch noch neidisch. Jedenfalls ist das ein typischer Dooflandspruch. Hört man nirgendwo sonst.

Naja, zwei Kriege und den dritten kaum erwarten können, also das kommt auch alles aus der Ecke der Emsigen und Zwanghaften.

Pen
Pen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Wilhelm Reich unterschied zwischen dem bioenergetischen und dem zwanghaften Menschen. Er sagte, der zwanghafte Mensch reagiere auf den bioenergetischen Menschen mit Neid.

Also, wir sind nicht faul, sondern bioenergetisch, und das ist etwas sehr Positives. Wir nehmen Rücksich auf unsere angeborene Lebensenergie und schaden niemanden, weder dem Mitmenschen, noch der Natur.

Rainer N.
Rainer N.
Reply to  Heldentasse
4 Jahre zuvor

Ich bin nicht faul, ich bin im Energiesparmodus … hängt als Postkarte an meiner Pinnwand … sowie … Alles wird von Tag zu Tag schwerer – ich auch.

Also das „Hamsterrad“ habe ich 1984 mit 33 Jahren verlassen … warum weiter strampeln … und erfolgreich verhindert, da wieder reingeschoben zu werden.

Chris
Chris
4 Jahre zuvor

Entspann dich! Progressiv sein heutzutage müsste nicht, sondern IST Ruhe, Gelassenheit und Tagträumen. Die Hektik, der Stress und das Gegeneinander sind ja mainstream.

Wenn du Avant Garde sein willst, dann komm mit in die Hängematte. Wir werden jeden Tag mehr. 🙂

Semmelkneter
Semmelkneter
4 Jahre zuvor

OFF

Flugindustrie blockieren – am 9./10. November
in Berlin

Weltweit gehen Millionen von Menschen für Klimagerechtigkeit auf die Straße. Doch die Luftfahrtindustrie fliegt uns ungebremst weiter in die Klimakrise. Sie will weiteres Wachstum für die klimaschädlichste Form der Mobilität – und wird darin von der Politik massiv unterstützt.
Deshalb werden wir am Wochenende 9.-10. November in Berlin dorthin gehen, wo Fliegen das Normalste der Welt scheint. Und zeigen, dass es das nicht ist!

https://www.ambodenbleiben.de/aktion/

Folkher Braun
Folkher Braun
Reply to  Semmelkneter
4 Jahre zuvor

Welche Luftfahrtindustrie ist denn gemeint? Transport ist eine abgeleitete Nachfrage. Das Wirtschaftsgut (oder der Passagier) muss an einen anderen Ort verbracht werden. Die Fluggesellschaften haben durch massives Personaldumping und Senken der Flughafen-Regiekosten sich zu Billig-Carriern entwickelt. Selbiges passierte in der Hochsee-Schifffahrt vor 40 Jahren mit der Erfindung des ISO-Containers und der Auswanderung der Reeder zu Billigflaggen. Aktuell haben wir die Entwicklung im Straßengütertransport Europas durch Einsatz der „Billigflaggen“ aus den MOE-Staaten. Das System dahinter ist schlicht: das produzierende Kapital kann sich mehr über die Welt verbreiten, wenn der Transport billiger wird. Nichts anderes macht der gewöhnliche Flugpassagier, er nutzt die Dumpingpreise der Dumping-Fluglinien.
Würde man die Anbieter von Flug, Schiff und Straßentransport mal steuerlich und bezüglich der Arbeitsbedingungen „einhegen“, gäbe es diese Entwicklungen nicht.

Semmelkneter
Semmelkneter
Reply to  Folkher Braun
4 Jahre zuvor

Ja, ja die Arbeitbedingungen und Löhne.
Wenn die erst besser werden, hören die auf den Sprit zu verbrennen 🙂

epikur
epikur
4 Jahre zuvor

Mein Chef sagt, „Faulheit“ sei eine Todsünde und die wird mit Gehaltsentzug, Abmahnung oder Kündigung bestraft. In der Industrie wollen mir alle irgendetwas verkaufen, um meine „Faulheit“ zu fördern (Streaming-Anbieter, Möbel, All-Inclusive-Reisen etc.). Ich bin verwirrt.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  epikur
4 Jahre zuvor

@epikur

Vielleicht will die Industrie ja nur deine Freizeit beschleunigen, damit du mehr Zeit zum „Fleißigsein“ hast. 🙂

Anton
Anton
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

In der freien Wirtschaft wird härter und. stärker gearbeitet als beim Staat, aber nur dieser kann seinen Mitarbeitern in großen Zahlen den Arsch vergolden!

Rudi
Rudi
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

@Anton
Die Erzieherinnen, Hausmeister, Bauhofmitarbeiter, Zugbegleiterinnen und Altenpflegerinnen des öffentlichen Dienstes, Soldaten wie Polizisten u.a. werden ob deiner Einlassungen in sich gehen und beschämt ihren vergoldeten Arsch im Spiegel deiner Erkenntnisse betrachten.

Gerade gestern berichtete SPON:

„Hunderte Schulen in Deutschland haben keine Leitung – oft über Monate oder gar Jahre hinweg. Das Problem: Niemand will den Posten.“

Aber dir geht es ja nicht um Fakten. Es geht dir um Stimmungsmache und Polemik, die primitiver kaum sein kann, sonst würdest du deine verbalen Abkübelungen belegen.

Anton
Anton
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

Ich sage nicht, gebissener Hund, dass im ÖD nicht gearbeitet wird. Beamte, Du Bezroffener , sollen eben nicht leistungsorientiert, sondern regelorientiert arbeiten, es ist einfach ein anderes Arbeiten. Erzieher und selbst Lehrer sind übrigens nicht nur bei Deinem Staat beschäftigt! grundschullrektoren haben auch wenig von der Tätigkeit, A15 oder A 16 Gymnasialdirektorenstellen sind da schon begehrter! Es kommt beim Staat eben nicht vergleichsweise auf Lesutung an, Beamtenbundjunge! Arbeitet Dein Clan bei. Staat, einfache Frage, die keine großen Eier erfordert!!?

Anton
Anton
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

Natürlich meint der Beamtenabkömmling, dass Staatspensionen, Private Krankenkasse , Unkündbarkeit selbst bei Unfähigkeit, Gehaltsfortzahlung im ewigen Krnakheitsfall usw. Alleine Privilegien sind, weil der Beamtenbundonkel im dies so erklärt hat . Du hast aber zu dienen und nicht zu diskutieren, danke! Privatisierungen, dies zeigt Deine Person, sind immer noch notwendig und hätten nicht abgebrochen werden dürfen!Der private Geldtransport dürfte noch gefährlicher als die Polizeitätigkwit sein, Wieso hast Du die Feuerwehr nicht aufgeführt, wichtig, aber alles nicht wichtiger als anders organisierte Arbeit von. Ärzten und Altenpflegern! Erzieherinnen sind Angestellte, Du lebende Akte wusstest, dass es mir nicht um die geht, also ernsthaft!Was machst Du, was nicht privatrechtlich organisiert sein könnte?

Anton
Anton
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

keine Privilegien sind,
ihm dies so…
Polizeitätigkeit

ert_ertrus
ert_ertrus
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

Wohl kräftig gealkt?

Anton
Anton
Reply to  ert_ertrus
4 Jahre zuvor

Hat der Eulen keine Zeit für den Rentner?

Anton
Anton
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

Leistung,
beim Staat
Blödes IPad

Pen
Pen
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

In Ermangelung passender Debattenpartner, die des endlosen Beamtenthemas noch nicht müde sind, redet Oma Antonia unverdrossen mit sich selbst. Schönen Sonntag auch. :- )

Rudi
Rudi
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

Anton, ich sag’s nicht gerne. Aber deine letzten Posts zeigen, dass dein Verhältnis zur Realität ein anderes ist als allgemein üblich. Auch bei bestem Willen kann ich deine Darlegungen nicht sinnvoll einordnen. Eine Gedankenstringenz kann ich nicht erkennen. Es scheint auch nicht möglich, denn deine emotionalen Splitter, die du absonderst, wie „Leistung, beim Staat Blödes IPad“, sind für jemanden, der außerhalb deiner Gedankenwelt lebt, nicht interpretier- oder verstehbar.

Anton
Anton
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

Ich habe Worte richtig geschrieben, die vorher falsch geschrieben waren

Anton
Anton
Reply to  Anton
4 Jahre zuvor

Rudi, wenn Staatsdienst für Dich die einzig wahre Arbeit ist und nur diese adelt, dann seien ganzer Kerl und stehe zu Deinem Arbeitgeber
Solche Personen wie Du sind mitschuldig daran, dass in eine entschiedene Privatisierung hinein verbeamtet wurde
Deinesgleichen waren natürlich immer nur im Widerstand! Mit Feiglingen ist eine Debatte unmöglich

Molle Kühl
Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Nur mal so zur Ergänzung einige Anmerkungen mangels eigener Recherche des Autors: Lafargue war übrigens mit Laura, der Tochter von Karl Marx, verheiratet.

Auch dies hier wieder ein Thema aus der linken Klamottenkiste:
1. Die Müßiggangster. 1999 gab es das Manifest der Glücklichen Arbeitslosen. Motto: „Ihr tut, als ob Ihr Arbeitsplätze schafft, wir tun so, als ob wir arbeiten.“

2. Ebenfalls 1999 erschien der Sammelband „Feierabend, elf Attacken gegen die Arbeit“, Hg. Robert Kurz * und andere, Konkret-Literatur-Verlag

Mit der Gnade der späten Geburt kann man natürlich immer wieder mal so tun, als ob es hier ein spektakuläres Thema aus der Taufe gehoben wird. Warten wir nun auf das nächste Themenplagiat?

Anton
Anton
Reply to  Molle Kühl
4 Jahre zuvor

Auch wenn selbstorganisiert, wird es Arbeit immer geben
Die Früchte dieser Arbeit fallen dann stärker allen zu!

Aufgewachter
Aufgewachter
4 Jahre zuvor

Apropos : Faulheit (Internationale Zinsfestspiele)

Seit über 230 Jahren lebt Familie Rothschild von Zinsen, nicht, weil sie nicht arbeiten kann oder keine Arbeit findet, sondern weil sie nicht arbeiten will. Familie Rothschild lebt im Monat von 12,5 Milliarden Euro. Die Familie hat sich mit dem Budget arrangiert, das Geld reicht. Ohne Schwarzarbeit.

Ein Alltag, der für die Mehrheit der Menschen unvorstellbar ist. Nicht für Rothschild. Er genießt dieses Leben. Für ihn ist das Leben ohne Pflichten ein „freies“ Leben. Rothschild ist zufrieden, obwohl es in seinem Alltag kaum Arbeit gibt – also das, was für viele Menschen Ziel und Sinn des Lebens ausmacht.

Rothschild findet Lebenssinn in anderen Dingen. Zum Beispiel darin die Menschen auf der Welt über seine wertlosen Giral- und Papiergelder zu verschulden und darauf Zinsen zu kassieren. Das bessert das Budget geringfügig auf. Vor allem, sagt er, braucht er viel Zeit für sich.

Trotzdem hat er kein schlechtes Gewissen. Und weil er findet, dass er das Recht hat, sein Leben selbst zu gestalten und zu tun, was er selbst tun will. Und er will nun mal nicht fünf Tage in der Woche acht Stunden lang arbeiten. Dabei sagte der Ex-Kanzler und Rothschild-Berater, daß es ein Recht auf Faulheit nicht gäbe.