Republikanisch sinnvoll

Sinnleere, Resignation, alles läuft auf Verschleiß: Was uns fehlt ist eine Erzählung, wofür es sich zu leben, lieben, arbeiten lohnt. Ein New Deal muss her. Es wird Zeit, dass wir wieder Republikaner werden.

Neulich hat mancher hier einen unserer letzten Podcasts kritisiert. Es ging um Resignation. Auch darum, dass wir glauben, es gäbe keine gesellschaftliche Erzählung mehr, weshalb es dem Gemeinwesen an Orientierung und an Sinn fehle. An diesem Punkt, so warf man uns auch vor, hätten wir weniger verdrossen, dafür mehr illusionär sein sollen. »Ich dachte ihr würdet uns eure spannende Erzählung anbieten, stattdessen lamentiert ihr, dass es keine gibt«, beschwerte man sich. Der Vorwurf hat natürlich eine gewisse Berechtigung. Den Schuhe ziehe ich mir an. Was wäre also eine Erzählung? Wie sähe denn ein Gesellschaftsnarrativ wenigstens tendenziell aus, das unter Umständen wieder etwas wie Sinn, Ordnung und Orientierung schaffen könnte?

Die Aufklärung hat die göttliche Ordnung einst aufgehoben. Das war schon Hegel und den Brüdern Schlegel klar. Sie suchten nach Wegen, die Leerstelle mit neuem Sinn aufzufüllen. Menschliche Existenz ohne metaphysische Geborgenheit, so glaubten die Romantiker dazumal, sei kaum auszuhalten. Die forschten nach einer »neuen Mythologie«, die die soziale Gemeinschaft stützen sollte. Ohne eine große Geschichte, so glaubten sie, würde es keinen gesellschaftlichen Konsens mehr geben. Ein künstlich entworfenes Glaubenssystem lehnten sie allerdings ab. Hinter die Ansprüche der Aufklärung durfte eine neue Erzählung nämlich nicht fallen. Die Quelle, so Friedrich Schlegel, sei in den »tiefsten Tiefen des Geistes« zu suchen. Hegel nannte dasselbe »eine Mythologie der Vernunft«.

Hier wurden die Grundzüge einer humanistischen Sinnstiftung entworfen. Für den israelischen Historiker Yuval Noah Harari war das nicht weniger als eine »humanistische Revolution«. Er schrieb in seinem Buch »Homo Deus: Eine Geschichte von Morgen«:

»Der moderne Pakt verschafft uns Macht, allerdings unter der Bedingung, dass wir unserem Glauben an einen großen kosmischen Plan, der dem Leben Sinn gibt, abschwören. Schaut man sich die Abmachung jedoch genauer an, stößt man auf eine raffinierte Ausstiegsklausel. Wenn es den Menschen irgendwie gelingt, einen Sinn zu finden, ohne diesen aus einem großen kosmischen Plan herzuleiten, gilt dies nicht als Vertragsbruch.
Diese Ausstiegsklausel war die Rettung für die moderne Gesellschaft, denn ohne Sinn lässt sich unmöglich Ordnung aufrechterhalten. Das groß angelegte politische, künstlerische und religiöse Projekt der Moderne bestand darin, einen Sinn des Lebens zu finden, der nicht in irgendeinem umfassenden Plan wurzelt. Wir sind keine Darsteller in einem göttlichen Drama, und niemand schert sich um uns und unsere Taten, und so setzt auch niemand unserer Macht Grenzen – aber wir sind trotzdem überzeugt, dass unser Leben einen Sinn hat.
[…]
Das Gegenmittel zu einem sinn- und gesetzlosen Dasein lieferte der Humanismus, ein revolutionärer neuer Glauben, der die Welt in den letzten Jahrhunderten erobert hat. Die humanistische Religion betet die Menschheit an und erwartet, dass diese die Rolle spielt, die Gott im Christentum und im Islam und die Naturgesetze im Buddhismus und im Taoismus spielten.
[…]
Dem Humanismus zufolge müssen die Menschen aus ihren inneren Erlebnissen nicht nur den Sinn für ihr eigenes Leben beziehen, sondern auch den Sinn für das gesamte Universum. Das ist das Hauptgebot, das uns der Humanismus mit auf den Weg gegeben hat: Gib einer sinnlosen Welt einen Sinn. Entsprechend bestand die eigentliche religiöse Revolution der Moderne nicht darin, den Glauben an Gott zu verlieren, sondern den Glauben an die Menschheit zu gewinnen.«

Der Glaube an die menschliche Vernunft hat nicht nur Kratzer erhalten. Man ist geneigt zu glauben, dass der Glaube erloschen ist. Zumal die Vernunft schon oft herhalten musste, um die schlimmsten Sauereien zu rechtfertigen. Dass nach der Ordnung durch ein absolutes Wesen ein Riss in der abendländischen Sinnstiftung entstand, wurde damals schon registriert, wie oben erläutert wurde. Mit dieser Erkenntnis lässt sich vieles, was dann im 19. und 20. Jahrhundert geschah, als Folge einer langen Orientierungslosigkeit nachzeichnen.

Gleichwohl wage ich aber zu behaupten, dass es nie in der Geschichte eine Gesellschaft gab, die so sinnbefreit war, wie diese in der wir momentan leben. Jede Zeit hat versucht eine Erzählung zu kreieren, um die Leere der nachgöttlichen Ära zu überspielen. Ja, selbst der Faschismus hat etwas erzählt, perspektivisch ins Auge gefasst. Bloß uns mangelt es an einer Weitsicht, die uns nicht nur als hortendes, egomanisches Subjekt klassifiziert, sondern eben auch als historisches Subjekt, das sich im Kontext zu seinem Umfeld und zu einer Zukunft eingliedert. Wenn man es überhaupt als eine Erzählung sehen will, dann ist es in diesen Zeiten die vom Individuum, das auf sich selbst schaut, sich mehr und mehr von der Gesellschaft abnabelt und ein reiner Eigenverantwortler ist. Ein sozialer Zusammenhang wird gezielt ausgeblendet.

Dies ist im eigentlichen Sinne keine Erzählung, sondern ein Schauermärchen. Gesellschaftliche Erzählungen künden vom Auftrag an sich und die Zukunft, interpretieren einen Sinn ins irdische Treiben, ins Schwitzen und Schuften. Sie nehmen der Mühsal die Sinnlosigkeit, indem sie klarmachen, dass wir alle an etwas arbeiten: Am Fortschritt, an einer harmonischeren Gesellschaft, ja an einer glücklicheren Welt. Wir sind alle hier, weil wir wohin wollen und nicht, damit wir es hinter uns bringen.

Nils Heisterhagen widmete sich in seinem Buch »Die liberale Illusion: Warum wir einen linken Realismus brauchen« dieses Themas. Was ich hier eine fehlende Erzählung nenne, bezeichnete er über viele Seiten als die postmoderne Dekonstruktion. Diese habe letztlich auch die Vernunft aufgelöst, zerlegt in Neuronen, vom freien Willen bereinigt und den menschlichen Determinismus in ein anything goes übergeleitet. Sie habe eine Sinnlosigkeitsphilosophie entstehen lassen – und eine große Depression.

Ganz sicher ist die Verdrossenheit, die wir heute bei vielen Zeitgenossen (und eben bei den Machern dieses Blogs) spüren, eine normale Reaktion auf einen gesellschaftlichen Zustand, der eben genau das, also die Gesellschaft, sukzessive atomisiert. Wie die oben genannten Romantiker muss man aber natürlich einsehen, dass man nicht hinter die Zeit zurückgehen kann, in der ein Gott die ordnende Instanz war. Dieser Zug ist – paradoxerweise gesagt: Gott sei Dank! – abgefahren.

Klar ist auch, dass eine bloße Erzählung ohne eine politische Neuausrichtung nichts als ein Märchen ist. Ich glaube aber, dass wir einen Republikanismus dem Wortsinne nach benötigen. Eine Erzählung, die wieder die öffentliche Sache in den Mittelpunkt rückt und den postliberalen Ungeist, der den Staat immer weiter aus der Verantwortung entlässt und das politische Primat abträgt, als eine sittenlose, betrügerische und kriminelle Haltung einordnet.

Wir benötigen ein neues Bewusstsein. Nämlich insofern, dass alles, was innerhalb der Gesellschaft geschieht, eine von öffentlichem Interesse ist. Ganz so, wie es im Wort Republik angelegt ist. Das heißt aber auch, dass eine neue Erzählung damit beginnen muss, das Primat der Politik zu reaktivieren und die Konzernokratie zu entmachten. Was ferner nötig ist, das ist die Reregulierung in vielen gesellschaftlichen Feldern. Ein gesundes Auspegeln von Rechten aber auch Pflichten, die sich für jeden republikanischen Staatsbürger ergeben. Es gilt im Privaten liberale Entfaltungsmöglichkeiten weiter zu etablieren, den öffentlichen Liberalismus, der viel zu oft als Ausrede dazu benutzt wurde, tun oder lassen zu können, was immer man gerade möchte, aber an die Leine zu legen.

Natürlich kann auch weiterhin jeder das sein, was er sein möchte. Diese Losung des Existenzialismus, in der wir uns als momentane Gesellschaft hemmungslos ergehen, hat ja eine Berechtigung. Wichtig ist aber, dass man die Identitätsschattenboxereien ins Private verfrachtet, so wie man die Religion peu a peu zu einem Privatvergnügen erklärte in den letzten Jahrzehnten. Im öffentlichen Raum sollten nun mal andere Kriterien den Diskurs bestimmen. Individuelle Themen sind zweitrangig, jedenfalls um an der ganz großen Glocke zu hängen. Der Diskurs um die öffentliche Sache bietet genug Themen.

Zentral ist diesen Republikanismus eine Frage, die man heute kaum noch vernimmt: Wie wollen wir leben? Im heutigen postliberalen System fragt man dergleichen nicht mehr. Man gibt vor; friss oder stirb. Das aber ist die wichtigste Frage des Gemeinwesens. Miteinander zu eruieren, wie man das Zusammenleben regeln, ausrichten und gestalten will. Wo benötigt man Kompromisse? Der Republikaner muss dazu bereit sein, absolute Reinheit, wie man das heute oft in überhitzten Debatten von rechts bis links als Mindestanspruch anführt, zu verwerfen. Diese Haltung kann man nur als Weltfremdheit bezeichnen, die einen keinen Schritt weiter bringt.

Der öffentliche Raum und seine Sachthemen: Das wäre der Rahmen einer neuen Erzählung. Dort ließe sich ein Diskurs entwickeln, der die Sinnlosigkeit unserer Zeit ersetzt durch die Bewusstmachung, dass alles Treiben hienieden ja irgendwie doch einen höheren Sinn hat. Keinen, der posthum im Paradies endet oder auf eine Weltrevolution hinfiebert natürlich. Nein, der ganz konkret auf die Verbesserung der Lebensbedingungen eingeht, der Fortschritt und Wohlstand für alle nicht nur schwammig in Aussicht stellt, sondern fassbar macht. Die republikanische Haltung ist ein Gemeinschaftsgefühl, es hievt die Arbeit als zentralen Bezugspunkt unseres Lebens, in eine Stellung, in der man sie nicht mehr mit sittenwidrigen Löhnen abspeisen kann, weil man damit der Öffentlichkeit schadet. Arbeit wird zum progressiven Vorgang, zur öffentlichen Sache – ohne dabei jene auszugrenzen, die keine Arbeit haben, denn sie gehören auch dazu.

Der Republikanismus, der mir vorschwebt, ist das wirkliche #Unteilbar. Nicht so, wie das Format unter diesem Namen, das man zuletzt installierte. Jenes barg nicht viele konkrete Ansätze, es war ein vages Bauchgefühl inmitten eines Wirtschaftssystems, in dem die öffentliche Sache mit Füßen getreten wird. Der unteilbare Republikanismus, den ich mir wünsche, prüft die Interessen der Allgemeinheit und hofiert nicht jene der Konzerne. Und er ist sich nicht zu schade dafür, die neue Ordnung auch zu überwachen. Dieses postliberale Paradox von heute, Gesetze zu entwerfen, aber die Überwachungsstruktur nicht zu gewährleisten oder an Personalmangel scheitern zu lassen (siehe Mindestlohn), dient nicht der Sache der Öffentlichkeit. In dieser Frage muss sich der neue Pakt deutlich illiberal geben.

Man kann freilich eine neue Erzählung nicht erzählen, bevor sie ansatzweise Gestalt in der Wirklichkeit annimmt. Wohin die Reise aber gehen muss, wenn wir als Gesellschaft überleben wollen, habe ich skizziert. Wir werden auch ohne überleben – nur nicht als Gesellschaft der gemeinhin anerkannten Wortbedeutung nach. Was wir erleben ist die Zerklüftung in immer mehr Parallelgesellschaften – bis hin zur Vereinzelung. Nur die Betonung eines kollektiven Gedankens kann dem entgegensteuern. Das ist ein Akt der Vernunft, der aber eine sinnstiftende Erzählung benötigt.

Dass wir keinen Plan haben in der hiesigen Gesellschaft, dürfte das gewichtigste Problem unserer Zeit sein. Die Menschen spüren, dass ihr Leben sich in Sinnlosigkeit verstrickt. Sie rebellieren. Nicht immer sinnvoll zuweilen, aber sie sind im Aufruhr. Was sie jetzt brauchen ist kein antifaschistisches Oberbelehren, neue Minijobwunder oder Durchhalteparolen. Gebt den Leuten Sinn! Gebt ihnen Orientierung! Sie wollen wissen, dass es sich lohnt auf der Welt zu sein. Nicht nur gehaltstechnisch, sondern auch perspektivisch. Danach dürsten sie.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Stefan
Stefan
5 Jahre zuvor

„Danach dürsten sie “ ?
Du darfst ruhig „wir“ sagen
LG

niki
niki
5 Jahre zuvor

Die Menschen spüren, dass ihr Leben sich in Sinnlosigkeit verstrickt. Sie rebellieren.

Wenn überhaupt nur diejenigen die es sich leisten können. Die anderen resignieren. Das System ist so konstruiert, sobald auch nur ein Hauch von Rebellion im Volk stattfindet, diese implodiert aufgrund von Repressionen. Wer aufmuckt, bekommt sein Leben gekürzt!

Auf der anderen Seite wird es so gesteuert, das der Unwille absichtlich in die falsche Richtung gelenkt wird. Da wird eine Partei durch Tabubrüchen als Anti-Etablissement gekennzeichnet und durch all die Scheiße-Schreie der MSM gehypt. Dabei merken die gefangenen „Ratten“ beim besten Willen nicht anders dass diese sogar noch schlimmer sind.

Nun ist es so, dass wir weder Erzählungen benötigen, davon bekommen wir viel zu viele und auch falsche, dank dem Internet, sondern dass wir selbst aktiv werden und unsere Angststarre ablegen.
Die Angst lähmt uns und wir hören mit dem nachdenken auf. Es gibt außer dem Staat kaum noch eine Struktur die uns auffängt. Und genau letzterer ist seit der Agenda2010 dabei uns auch fallen zu lassen wie eine heiße Kartoffel.

Heldentasse
Heldentasse
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

Die Menschen spüren, dass ihr Leben sich in Sinnlosigkeit verstrickt. Sie rebellieren.

Hier in Toitschland rebellieren sie ja wohl meistens geben die Sündenböcke, und nicht gegen die eigentlich Verantwortlichen, die ihre Fäden im Verborgenen ziehen.

U.a. deshalb bringt eine Rebellion ja schon mal gar nichts. Das andere und noch wesentlichere ist, dass für gesellschaftliche Änderungen erst mal die innere Einstellung der Menschen sich geändert sollte, und da sehe ich zur Zeit die größte Baustelle.

Beste Grüße

Michelle
Michelle
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ja, sehe ich auch so!

ronaldo
ronaldo
Reply to  niki
5 Jahre zuvor

Die Union unterscheidet sich bei den wichtigen Themen Bürgerbeteiligung, Hartz-4, Armut, Rente, Beamte usw.fundamental vom Willen der Mehrheit, wählt man die, selber schuld!

Pentimento
Pentimento
Reply to  ronaldo
5 Jahre zuvor

@Ronaldo

Stimmt! Nicht nur die Union, alle Parteien.

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Die Grünen sind gegen die dt. beamtenrepublik, für die Garantierente, mehr Bürgerbeteiligung, Änderungen bei Hartz 4

Rudi
Rudi
5 Jahre zuvor

Die Linken mit ihren Selbstzweifeln sind mit ein Grund, weshalb sie kaum Boden unter die Füße kriegen. Sie werden damit das Gerangel um eine leitgebende Erzählung nicht gewinnen. Die andere, die Kapitalseite hat weitaus mehr für den Alltag zu bieten, nämlich Konsum und Unterhaltung. Es geht in der öffentlichen Debatte stets nur um ein Thema. Das ist der Wirtschaftsstandort Deutschland, um einen Begriff aus der PR-Kiste der Kapitalseite zu benutzen. Derzeit wird die Künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt gestellt, ohne die wir unseren materiellen Wohlstand nicht halten könnten.

Michaela Pfeisger, von Beruf „Chief Financial Officer“, schreibt dazu im Manager-Magazin: „Wir brauchen Mitarbeiter mit einem tiefen Verständnis für die Geschäftsprozesse, denn sie sind in meinen Augen der wichtigste Erfolgsfaktor für jede Transformation. Um dieses Potenzial heben zu können, müssen wir die Menschen für eine bessere Zukunft mit KI begeistern…„. Eine bessere Zukunft für den weiblichen „Chief Financial Officer“ besteht darin, „dass Roboter und Maschinen uns künftig vor allem die Arbeit abnehmen können, auf die wir nur allzu gerne verzichten würden.“ Das reicht wohl als Erzählung aus, meint die Dame des Kapitals. Zumindest liefert sie ein gutes Argument für Sozialdemokraten und Gewerkschaften, die ihre Anhänger und Mitglieder gerne mitnehmen in eine vermeintlich morderne Arbeitswelt, auch wenn diese mit mehr Lebensängsten verbunden ist.

ronaldo
ronaldo
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Die Linke ist ein Totalausfall, für mich nur noch wählbarer als Union oder FDP, mehr nicht mehr!

Pentimento
Pentimento
Reply to  ronaldo
5 Jahre zuvor

Nicht mal das. Da wähle ich doch lieber die Partei DIE PARTEI (denn sie ist sehr gut), solange, bis die Bewegung #aufstehen erwachsen ist. Die SPD/CDU/CSU/FDP kotzen mich an, und die Grün*innen sind dasselbe in grün.

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Bin für ernsthafte Parteien

Pentimento
Pentimento
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

@Rudi

Das sehe ich auch so. Eine bessere Zukunft mit KI wäre möglich, wenn KI uns allen zugute kommen würde mit weniger Arbeitsstunden, bei gleicher Bezahlung, so daß alle Arbeit hätten. Wenn wir aber deswegen in Hartz4 und einem Leben, das von Sinnlosigkeit, Angst und Stress durch Sanktionen und durch Not gekennzeichnet ist, landen, dann haben nur wenige etwas davon, und die Gesellschaft fällt auseinander.

RKL
RKL
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

.

..und die Gesellschaft fällt auseinander.

Die Gesellschaft IST auseinander gefallen, in oben, unten und ganz unten.

RKL
RKL
5 Jahre zuvor

Die Erzählung ist die eines Staates, der seine Bürger
im Sinne des Kapitals erzieht und kontrolliert. Das ist die Erzählung des Neofaschismus im 21. Jahrhundert.

Heldentasse
Heldentasse
5 Jahre zuvor

Was mir als erstes auffällt ist der m.E. suboptimale Aufhänger des Artikel, nämlich der Begriff „Republik“. Die Spannweite dieses Begriffes ist enorm (siehe hier) und kann m.E. auch tatsächlich das real exerzierende Konstrukt meinen in dem wir Leben.

Auch das Ende des Artikel wie „Dass wir keinen Plan haben in der hiesigen Gesellschaft, dürfte das gewichtigste Problem unserer Zeit sein.“ ist ungenau, der ein Plan ist schon vorhanden, und der ist „marktkonform“ und wie immer „alternativlos“.

Ich fordere deshalb eine Gesellschaft, die sich die Maximierung der Chancen von wirklichem Lebensglück der Mehrzahl ihrer Bürger*innen als Ziel setzt. Womöglich braucht man dazu gar keinen Plan sondern „nur“ humane Rahmenbedingungen und vieles wird sich von selber weisen.

Beste Grüße

Pentimento
Pentimento
Reply to  Heldentasse
5 Jahre zuvor

In einer von Konzernen, Banken und kriminellen Politikern gemachten neoliberalen Diktatur kann es keine humanen Rahmenbedingungen geben. Die Forderungen der Gelbwesten wären das Mindeste, was umgesetzt werden müßte. Eine andere, bereits verwirklichte Utopie ist das sogenannte Bruttosozial-Glück des kleinen, buddhistischen Königreiches Bhutan im Himalaja. Und da sind wir bei der von Dir geforderten, inneren Einstellung, die sich hier zu allererst ändern müßte, und die beim Einzelnen beginnt. Das wichtigste Prinzip der buddhistischen Philosophie ist das Mitgefühl, und da fängt es schon an. Eine Gemeinschaft aus mitfühlenden Individuen kann nur entstehen, wenn der Einzelne auch wirklich individuel, d.h. unteilbar ist. Das wiederum setzt voraus, daß wir uns selbst so weit wie möglich kennen, daß es möglichst wenig Verdrängtes oder gar ganz Abgespaltenes gibt, daß sich als Projektion negativ auf das Verhältnis zum andern auswirken kann.

Schönen Dank für den guten und wichtigen Artikel!

Pentimento
Pentimento
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Ein Zusammenschluß von Menschen, die keine (unteilbaren) Individuen sind, führt zur Vermassung. Statt einer Gemeinschaft bilden sie eine Masse. Die Eliten brauchen für ihre Zwecke die Masse, weil sie – im Gegensatz zu einer Gemeinschaft aus bewußten Individuen – leicht zu manipulieren ist.

Michelle
Michelle
5 Jahre zuvor

Zitat: „…Nils Heisterhagen widmete sich in seinem Buch »Die liberale Illusion: Warum wir einen linken Realismus brauchen« dieses Themas. Was ich hier eine fehlende Erzählung nenne, bezeichnete er über viele Seiten als die postmoderne Dekonstruktion…“

> JA! ?? Das klingt wirklich sehr aufschlussreich… Stimme absolut zu! Oder um es mit den Worten von Robert Habeck, dem GRÜNEN-Chef, zu sagen: „Was ist die gesellschaftliche Erzählung?“

So sieht’s nämlich aus! Leider scheint eine #LINKE (damit meine ich nicht nur die Partei!) momentan stärker zerstritten zu sein, obwohl besonders die linke Bewegung der Stein des Anstoßes sein sollte , um diese Gesellschaft ENDLICH nachhaltig zu verändern und einen dringend benötigten Politikwechsel einzuleiten! Daher sollten wir uns auch ein Beispiel an den französischen #Gelbwesten nehmen! Wenn nicht jetzt, wann dann?

ronaldo
ronaldo
Reply to  Michelle
5 Jahre zuvor

Es reicht, wenn der liberalkonservative Politschrott nicht mehr gewählt wird!

RKL
RKL
Reply to  ronaldo
5 Jahre zuvor

Es reicht, wenn der liberalkonservative Politschrott nicht mehr gewählt wird!

Nein, verbreite nicht so einen Quatsch !
Es gibt keine Untergrenze von Stimmabgaben, deren Unterschreitung wichtige Wahlen ungültig machen würde.
Der „liberalikonservative Politischrott“ könnte bei Wahlbeteiligungen um 10% noch immer durchmarschieren.

Man muss die Wege des geringsten Widerstandes verlassen und sehr nachdrücklich fordern,
sonst interpretieren die jegliche Passivität als Zustimmung.

Pentimento
Pentimento
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

Hi RKL,

das sehe ich auch so. Hier noch einmal die Forderungen der Gelbwesten zum Weitersagen:

„Abgeordnete Frankreichs, wir übermitteln Ihnen die Direktiven des Volkes, damit Sie diese in Gesetze umsetzen.

Abgeordnete, verschaffen Sie unserer Stimme Gehör in der Nationalversammlung! Folgen Sie dem Willen des Volkes! Setzen Sie diese Direktiven durch:

• Null Obdachlosigkeit: DRINGEND.

• Mehr Progression bei der Einkommenssteuer, das heißt mehr Stufen.

• Mindestlohn von 1.300 Euro netto.

• Förderung der kleinen Geschäfte in den Dörfern und Stadtzentren. Einstellung des Baus großer Einkaufszentren um die Großstädte herum, die den Einzelhandel abwürgen, und mehr kostenlose Parkplätze in den Stadtzentren.

• Isolierung von Wohnungen im großen Maßstab, um die Ökologie mit Einsparungen in den Haushalten voranzubringen.

• Steuern: die GROSSEN (MacDonalds, Google, Amazon, Carrefour, …) sollen GROSSES GELD zahlen, und die Kleinen (Handwerker, Klein- und Mittelbetriebe) zahlen KLEINES GELD.

• Ein einheitliches System der Sozialversicherung für alle (Handwerker und kleine Selbständige eingeschlossen). Abschaffung der Selbständigen-Sozialversicherung (RSI).

• Das Rentensystem muss solidarisch bleiben und demzufolge vergesellschaftet werden. Keine Rente nach Punkten.

• Schluss mit der Erhöhung der Treibstoffsteuer.

• Keine Rente unter 1.200 Euro.

• Jeder gewählte Abgeordnete hat das Recht auf den Durchschnittslohn. Seine Reisekosten werden überprüft und, soweit begründet, erstattet. Recht auf Restaurant- und Urlaubsgutscheine.

• Die Löhne aller Franzosen sowie die Renten und Leistungen sind entsprechend der Inflation zu indexieren.

• Schutz der französischen Industrie: Verbot von Verlagerungen. Schutz unserer Industrie bedeutet Schutz unseres Know-how und unserer Arbeitsplätze.

• Schluss mit der Arbeitnehmerentsendung. Es ist nicht normal, dass jemand, der auf französischem Territorium arbeitet, nicht den gleichen Lohn und die gleichen Rechte erhält. Jede Person, die autorisiert ist, auf französischem Territorium zu arbeiten, ist einem französischen Staatsbürger gleichzustellen, und ihr Arbeitgeber muss für sie die gleichen Abgaben entrichten wie ein französischer Arbeitgeber.

• Zur Sicherung der Beschäftigung: Befristete Arbeitsverträge in großen Unternehmen stärker begrenzen. Wir wollen mehr unbefristete Verträge.

• Abschaffung der „Steuergutschrift für die Förderung des Wettbewerbs und der Beschäftigung“ (CICE)*. Nutzung dieser Gelder zur Förderung einer französischen Wasserstoffauto-Industrie (wirklich ökologisch, anders als Elektroautos).

• Ende der Austeritätspolitik. Einstellung von Zinszahlungen auf illegitim eingeschätzte Schulden und Beginn der Schuldentilgung, ohne auf das Geld der Armen und weniger Armen zurückzugreifen, sondern durch Aufspüren der 80 Milliarden hinterzogenen Steuern.

• Beseitigung der Ursachen erzwungener Migration.

• Korrekte Behandlung von Asylbewerbern. Wir schulden ihnen Wohnraum, Sicherheit, Ernährung sowie Bildung für die Minderjährigen. Zusammenarbeit mit der UNO zur Einrichtung von Empfangslagern in zahlreichen Ländern der Welt in Erwartung des Ergebnisses des Asylverfahrens.

• Rückführung abgelehnter Asylbewerber in ihr Ursprungsland.

• Umsetzung einer tatsächlichen Integrationspolitik. In Frankreich zu leben heißt, Franzose/Französin zu werden (Französisch-Kurse, Kurse in französischer Geschichte und in staatsbürgerlicher Bildung mit Abschlusszeugnis am Ende der Kurse).

• Festlegung eines Maximallohns von 15.000 Euro.

• Schaffung von Arbeitsplätzen für Arbeitslose.

• Erhöhung der Leistungen für Personen mit Behinderungen.

• Begrenzung der Mietpreise. Mehr Wohnungen mit geringen Mietpreisen (insbesondere für Studenten und prekär Beschäftigte).

• Verbot des Verkaufs von Grundstücken und Einrichtungen, die sich im Eigentum Frankreichs befinden (Talsperren, Flughäfen, …).

• Konsequente Zurverfügungstellung von Mitteln für Justiz, Polizei, Gendarmerie und Armee. Bezahlung oder Freizeitausgleich von Überstunden der Ordnungskräfte.

• Einsatz aller Mauteinnahmen für den Unterhalt der Autobahnen und Landstraßen Frankreichs sowie für die Straßenverkehrssicherheit.

• Da die Gas- und Strompreise seit der Privatisierung gestiegen sind, wünschen wir, dass beides wieder in die öffentliche Hand kommt und die Preise entsprechend gesenkt werden.

• Sofortiger Stopp der Einstellung kleiner Bahnstrecken, der Abschaffung von Postämtern und der Schließung von Schulen und Entbindungsstationen.

• Wohlergehen für ältere Menschen. Verbot der Gewinnerzielung auf Kosten älterer Menschen. „Graues Wohlergehen“ statt „Graues Gold“.

• Maximal 25 Schüler pro Klasse von der Vorschule bis zur Abschlussklasse.

• Bereitstellung notwendiger Mittel für die Psychiatrie.

• Volksentscheide sind in die Verfassung aufzunehmen. Schaffung einer lesbaren und effizienten Website, überwacht durch ein unabhängiges Kontrollorgan, auf der Menschen Gesetzesvorschläge einbringen können. Wenn ein solcher Vorschlag 700.000 Unterschriften erhält, ist er von der Nationalversammlung zu diskutieren, zu ergänzen und ggf. mit Änderungsvorschlägen zu versehen. Die Nationalversammlung ist zu verpflichten, ihn (ein Jahr nach dem Stichtag der Erlangung der 700.000 Unterschriften) der Gesamtheit der Franzosen zur Abstimmung vorzulegen.

• Rückkehr zu einem Sieben-Jahres-Mandat für den Präsidenten der Republik. Die Wahl der Abgeordneten zwei Jahre nach der Wahl des Präsidenten wird dem Präsidenten der Republik ein positives oder negatives Signal hinsichtlich seiner Politik übermitteln. Dies wird dazu beitragen, der Stimme des Volkes Gehör zu verschaffen.

• Rente mit 60 Jahren. Recht auf Rente mit 55 Jahren für alle Personen, die körperlich schwer arbeiten (beispielsweise Maurer oder Schlachthausarbeiter).

• Verlängerung des Systems der Zuschüsse für Kinderbetreuung (Pajemploi) über das sechste Lebensjahr hinaus bis zum zehnten Lebensjahr des Kindes.

• Förderung des Schienengütertransports.

• Kein Quellensteuerabzug.

• Schluss mit den lebenslangen Bezügen für Altpräsidenten.

• Verbot der Erhebung einer Gebühr von Händlern für die Zahlung per Kreditkarte durch deren Kunden.

• Besteuerung von Schiffsdiesel und Kerosin“.

Quelle: https://de.scribd.com/document/394450377/Les-revendications-des-gilets-jaunes

„Die Direktiven des Volkes…“ Das ist so Klasse! Die Dreckspolitiker haben vergessen, daß sie Diener des Volkes sind. Das Volk ist der Souverän.

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Maximallohn? gerne Maximalpension!

a
a
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Hat Dir Spinner ein Beamter die Freundin weggeschnappt? Geh in Behandlung und nerv hier nicht mehr.

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  a
5 Jahre zuvor

Was haben Dir die Reichen getan, welche Euren Brutaloneid abbekommen.

RKL
RKL
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Was haben Dir die Reichen getan, welche Euren Brutaloneid abbekommen.

Um Sozialneid ging es nie. Vielleicht erklärst du uns noch, wie du darauf kommst.

Wer ist ab wann „reich“ ?

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

Die Reichen leben nicht vom Staat
Dies bitte ich zu bedenken
Sind manche Steuersparmodelle nicht mehr zeitgemäß, kann man sie beenden
Mir hält man vor, ich sei neidisch auf eine privilegierte Großgruppe, welche von der Allgemeinheit lebt, was ein Widerspruch in sich ist

RKL
RKL
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Die Reichen leben nicht vom Staat

Der Niedriglöhner lebt auch nicht vom Staat ?

Und nu ?

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

Als Aufstocker schon
Gerne einen höheren Mindestlohn

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

@RKL

Der Niedriglöhner lebt auch nicht vom Staat ?

Der Niedriglöhner lebt zwangsweise vom Staat, eil sein Einkommen sonst trotz Arbeit nicht für das Nötigste reicht.
Die Reichen schmarotzen aber bewußt beim Staat über niedrige Steuern, Steuerschlupflöcher ( siehe Cum-Ex ), Niedriglöhne und Subventionen ( wie Bankenrettung ).
All diese Möglichkeiten hat der Normalbürger gar nicht.

RKL
RKL
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Der Niedriglöhner lebt zwangsweise vom Staat, weil sein Einkommen sonst trotz Arbeit nicht für das Nötigste reicht.

Der in meinem Beispiel nicht. Sonst hätt das nicht gepasst .-)

Die Lohnsteuer ist eine Quellsteuer weil sie direkt und ungefragt an der Quelle abgezapft wird.
Da geht noch etwas am Jahresende über den Lohnsteuerjahresausgleich mit Tankquittungen und so…aber Cum-Ex bringt dem kleinen Mann mit drei Aktien nix. Wir fragen den Merz mal von was
der Arbeiter, Aktien für die Altersvorsorge bezahlen soll. Geld für Riester ist ja auch schon nicht da.

Wenn man von Arbeit leben muss, ist man heute der Arsch. Dieses Klima wurde von der Politik und den Medien geschaffen. Es ist nicht vom Himmel gefallen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

@RKL

Wenn man von Arbeit leben muss, ist man heute der Arsch

.

Das war schon immer so für Menschen, denen als Einsatz für ihr Einkommen nur ihre Arbeitskraft zur Verfügung stand.
Die Globalisierung, mittels derer die Machteliten Arbeitsabhängige gegeneinander ausspielen konnten begann mit der Kolonialisierung und wird seit dem Wegfall des Ostblocks exzessiv betrieben.
Wo Regierungen sich weigern, den Kapitalfreiverkehr zu unterbinden ( außer zum reinen Handel ) oder zumindest die heimische Wirtschaft ( inkl. Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen ) durch ausreichend hohe Importzölle vor Billigkonkurrenz und damit verbundener Insolvenz zu schützen, vermehrt sich Kapital Weniger logischerweise durch maximale Ausnutzung des weltweiten Wohlstandsgefälles exorbitant.

Allerdings führt diese rasante Umverteilung von Unten nach Oben zunehmend zu politischer Instabilität, was scheinbar so langsam auch den Profiteuren klar wird:

https://makroskop.eu/2018/12/die-lage-ist-furchteinfloessend/

Dieses Klima wurde von der Politik und den Medien geschaffen. Es ist nicht vom Himmel gefallen.

Geschaffen wurde es von der Geld- und Machtgier einer ohnedies extrem reichen Schicht, in deren Besitz sich die meißten Medien befinden ( oder deren Vertreter in den Rundfunkräten mitbestimmen wie die Kirche ) und von einer korrupten politischen Kaste, die so gerne zum Kreis der Elite dazugehören möchte ohne zu reflektieren, dass sie damit ihre Existenzberechtigung als Vertreter des gesamten Volkes in Frage stellt.
90 % der Bürger haben keinen Nutzen von der Bevormundung durch die Mehrheit der Parlamentarier, deren Beschlüsse sich gg. ihre Interessen richten.

newson
newson
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Danke für den Link, und der beschreibt auch die gewissermaßen aussichtslose Lage der 90%.
Selbst wenn hier in D eine humanistisch neosoziale Politik die Mehrheit erreichen würde,
wäre es kaum möglich, die global flottierenden Vermögen wieder zurückzuholen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  newson
5 Jahre zuvor

@newson

Danke für den Link, und der beschreibt auch die gewissermaßen aussichtslose Lage der 90%.
Selbst wenn hier in D eine humanistisch neosoziale Politik die Mehrheit erreichen würde,
wäre es kaum möglich, die global flottierenden Vermögen wieder zurückzuholen.

Die Lage ist m.M.n. keineswegs aussichtslos, wie die Proteste in Frankreich gerade sehr eindrucksvoll zeigen.
Das setzt aber in der Bevölkerung die Erkenntnis voraus, wo bzw. bei wem die Ursachen für die Zerstörung der Gesellschaft liegen und ein entsprechend solidarisches, machtvolles Handeln der Bürger.

Die flottierenden Vermögen wären auch kein unlösbares Problem, wenn der politische Wille existierte, sie abzuschöpfen.
Gerade hat Deutschland z.B. in der EU die Finanztranzaktionssteuer und die nationale Ausweisung der Konzerngewinne von Google, Amazon und Co boykottiert.
Das wäre schon einmal ein guter Anfang gewesen.

Ein Ausbau der Steuerfahndung, staatliche Konjunkturprogramme durch Kreditfinanzierung und ein Verzicht auf Privatisierungen wäre ein weiterer Baustein, ebenso wie eine Bankentrennung, damit nur bereits erwirtschaftetes geld verspielt werden kann, statt über Kredit ganze Banken in den Abgrund zu reißen und diese dann mit Steuermitteln zu retten.

Eine Sicherung der heimischen Wirtschaft über ausreichende Importzölle incl. Verzicht auf Freihandelsverträge würden das Vagabundieren von Kapital um den Globus auch deutlich einschränken und Produktion in die EU zurückholen ( in dem Punkt liegt Trump m.E.n. richtig ).
Investitionen in externe Märkte sehe ich nicht als Problem sondern als Wirtschaftshilfe, solange die dort hergestellten Produkte nicht zum Niederkonkurrieren der hiesigen Wirtschaft missbraucht werden können.
Globalen Handel wird es trotzdem geben wie eh und je, da wir eben nicht autark sind.

Da Deutschland die EU ohnehin dominiert, wären solche Maßnahmen auch durchsetzbar.

Carlo
Carlo
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

»Die flottierenden Vermögen wären auch kein unlösbares Problem, wenn der politische Wille existierte, sie abzuschöpfen.«

Intelligenter wäre der (politische) Wille, sie gar nicht erst zu ermöglichen. Dazu müsste man aber ein wenig mehr nachdenken. Danach kann man sich nämlich die ganze erneute staatliche Umverteilungsorgie sparen. Das schafft aber nicht, so lange man sich von ökonomischen »Experten« beraten lässt, weil eine solche Lösung außerhalb ihres Fachgebietes liegen würde.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Carlo
5 Jahre zuvor

@Carlo

Intelligenter wäre der (politische) Wille, sie gar nicht erst zu ermöglichen.

Das wäre der nächste Schritt, nachdem man den Sauger da angesetzt hat, wo sich die „Wollmäuse“ massiv stapeln.

Ein flächendeckender, ausreichender Mindestlohn, Wiedereinführung der Parität bei allen Lohnnebenkosten, Beschränkung der prekären Arbeitsplätze zu Gunsten von Festverträgen, Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich plus Einstellung neuer Mitarbeiter, welche die dann ausfallenden Arbeitsstunden erbringen, usw..

Zum Thema Arbeitszeitverkürzung siehe prof Bontrup auf KenFM:

https://www.youtube.com/watch?v=r-CINbgHY8U

Carlo
Carlo
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

@Robbespiere

Ich kenne Bontrups Meinung. Das ist genau, was ich nicht meinte. Ich schrieb es schon weiter oben: Schau auf die ökonomischen Renteneinkommen. Wer das Problem wirkungsvoll angeht, braucht keine einkommensteuerliche Umverteilung und sogar keine Sozialabgaben mehr.

RKL
RKL
Reply to  newson
5 Jahre zuvor

die global flottierenden Vermögen wieder zurückzuholen.

„Flottierend“ klingt zu harmlos, zu diffus. Blackrock und Konsorten bündeln das Kapital und lassen
es wie einen Geld-Tsunami in nahezu wehrlose Volkswirtschaften einschlagen.
Ein globaler Wellenbrecher wäre z.B. die Tobin-Steuer oder auch Finanztransaktionssteuer genannt.

Es existieren Lösungen, man bekommt sie jedoch nicht durch. Die Finanztransaktionssteuer würde bei jeder internationalen Geldverschiebung eine Scheibe der Salami abschneiden. So wäre diese Steuer auch eine Möglichkeit der Umverteilung von oben nach unten.

Carlo
Carlo
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

Man kann versuchen, das Problem von einer anderen Seite aus aufzurollen und zu betrachten. Schau auf die ökonomischen Renten. Das ist viel interessanter und wird leider überall komplett ausgeblendet. Diese Renten sind um ein vielfaches höhere leistungslose Einkommen als jedes Hartz4-Geld.

Mordred
Mordred
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Die Reichen leben nicht vom Staat
Dies bitte ich zu bedenken

Jeder lebt vom Staat. Jeder ist der Staat. Oder nutzt der Reiche bspw. keine Infrastruktur?

RKL
RKL
Reply to  Mordred
5 Jahre zuvor

Jeder lebt vom Staat. Jeder ist der Staat. Oder nutzt der Reiche bspw. keine Infrastruktur?

Die Infrastruktur wurde privatisiert. Wer bezahlt, darf sie nutzen. Nicht wer sie abgezahlt hat .-)

Ich erinnere mich da an viele Munitionslager der Bundeswehr. Das waren oberirdische Gebäude aus dickem Stahlbeton die nochmals mit Erdreich zugeschüttet und bewachsen waren. Nutzfläche ca. 100 bis 200 qm. Die gingen unter Eichel für Stück 500 € weg.
Manche machten Wohnraum draus, andere Traberställe oder Championzuchten.
Der Steuerzahler hat Millionen dafür rausgelegt.
Andere Gebäude von der BW ebenso. Ganze Kasernen gingen für nen Appel nen Ei weg.

Mordred
Mordred
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Maximallohn? gerne Maximalpension!

Das ist völlig hohl. Nicht dass ich unbedingt für einen Maximallohn wäre, aber die momentane Maximalpension dürfte in ihrer Höhe davon wohl nur einen Bruchteil betragen.

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  Mordred
5 Jahre zuvor

Ich werde die Debatte hier beenden und dieses Forum nur als Leser nutzen. MIr ist aber eindeutig klar, hier wurde belegt, dass die nicht mehrheitsfähigen Linksradikalen hier, die beim Thema Staatdienst den Beamtenbund hinter sich lassen, nie für eine normale Politk in einer Koalition zu gewinnen sind, sollen die so handhaben und untergehen!Niemand benötigt Personen, welche Arbeitsvermittlerinnen mit der NS-Zeit in Verbindung setzen !Grüne, SPD oder AFD, ich bin auf die Linkspartei mit ihren dubiosen Wählern nicht angewiesen!

Energetische Verhaltenstoene
Energetische Verhaltenstoene
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Heute kam eine mahnende Erinnerungssendung zum Gedenken an die FDP (freiheitlich demokratische …), kurz zusammen erinnert: Während im kommunistischen China gigantische Unternehmens-Zombies entstanden, setzte sich in .de unter der Mitregie eines späteren Selbstmörders („-Er ist guter Junge“) die Streichung bis hin zur Verlagerung (EU) von Subventionen durch. Was jetzt dein Anliegen -oder meines und ob das in deinem Sinne -oder in meinem… „Ergebnisoffen“;-)

RKL
RKL
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

Hi RKL, das sehe ich auch so. Hier noch einmal die Forderungen der Gelbwesten zum Weitersagen:

Ist doch gut ….da fordern die einen Mindestlohn „gesamt“ netto von 1300 €. In Vollzeit, nehme ich an. Das sind abgerundet 8 € netto pro Stunde, plus grob ein Drittel für Abgaben drauf, sind dann etwa 12 € Mindestlohn pro Stunde brutto. Was spricht dagegen ? Nix ! Hier auch nicht…. Ich glaub ab 2030 möchte Olaf Scholz bei 12 € Mindestlohn landen… .-)

Das wirkt alles recht vernünftig und angemessen. Warum müssen die deutschen Spacken überwiegend gegen „Ausländer“ auf die Straße gehen ? Weil sie autoritätshörige Kriecher sind und “ die da oben “ nicht in frage stellen wollen ? Weil sie inspirationslose Langweiler sind ? Weil sie nicht kapieren, wer ihnen das Geld tatsächlich aus der Tasche zieht ?

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

Die Mehrheit der Deutschen will eine Beschränkung der Beamten auf staatliche Kernbereiche
Macht das Volk nicht nieder

Mordred
Mordred
Reply to  Ronaldo
5 Jahre zuvor

Die Mehrheit der Deutschen will eine Beschränkung der Beamten auf staatliche Kernbereiche

Nö. Die interessieren sich für wichtigere Themen.

Pentimento
Pentimento
Reply to  RKL
5 Jahre zuvor

@RKL

Weil sie autoritätshörige Kriecher sind und ” die da oben ” nicht in frage stellen wollen ? Weil sie inspirationslose Langweiler sind ? Weil sie nicht kapieren, wer ihnen das Geld tatsächlich aus der Tasche zieht ?

Trifft alles zu. Es ist zum Weinen! Im Internet und in den französischen Medien sieht man vor allem Gewalt. Was man nicht sieht ist, daß die Gelbwesten das ganze große, ländliche Frankreich völlig lahm gelegt haben. Die Leute stehen da im Stau und reden friedlich mit der Polizei, die auch ihre Warnwesten an der Windschutzscheibe liegen haben, ebenso die Autofahrer die den Daumen hochhalten. Die Medien dort scheinen genauso verlogen wie unsere.
VIVE LA FRANCE!
VIVE LA REVOLUTION!

RKL
RKL
Reply to  Pentimento
5 Jahre zuvor

RT-Deutsch hat mit zwei Kameras je 4 Stunden Gelbwesten-Aktion in Paris erst live, dann als
Aufzeichnung bei Youtube veröffentlicht. Ich habe nicht alles gesehen, glaube aber sagen zu können,
dass Chaos und Gewalt in Paris, zumindest in den Onlinemedien, sehr überzogen dargestellt wird.
So wie immer und grundsätzlich, die Darstellung von Demonstrationen auf wenige Gewaltminuten reduziert wird. Das die Polizei einer Achzigjährigen mit einem Gasgeschoss vor den Kopf geschossen haben und sie daraufhin verstarb, hat niemand geschrieben.
Der überwiegende Teil war friedlich bis provokativ. Paris steht noch. So schlimm kann es nicht sein.
In Deutschland wird Demonstrieren als Gewaltaktion diffamiert um die Bürger zu verschrecken.
Sie sollen sich Demos nicht anschließen.

Michelle
Michelle
5 Jahre zuvor

Wahnsinnig guter Beitrag… ?? Er frägt nach dem Sinn des Lebens, aber auch, in welcher Gesellschaft wir überhaupt leben wollen! Wir müssen endlich raus aus der „Komfortzone“, denn eine Revolution beginnt nicht mit ’nem Stuhlkreis! Das gilt vor allem für die LINKE in Deutschland!

dors Venabili
dors Venabili
5 Jahre zuvor

Meiner Meinung nach sollte man von einer „einenden Erzählung“ nur das Schlimmste erwarten! Dafür haben wir doch die Aufklärung gehabt, dass die Betrachtung des Individuums als Wert an sich zu sehen ist und überwölbende Organisationen daraufhin orientiert sein müssen. Das ist doch der Sinn von „unveräusserlichen Menschenrechten“!
Egal welcher -ismus gerade am Ruder ist, je mehr Menschen zusammengefasst werden sollen, um so länger wird der Gesetzestext, der „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ dann durch Ausführungsbestimmungen schreddern lässt…

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

Der unteilbare Republikanismus, den ich mir wünsche, prüft die Interessen der Allgemeinheit und hofiert nicht jene der Konzerne.

Ja, man kann ja mal träumen…….

Was ist in Zukunft „Arbeit“?

Der manuelle Dienstleistungsbereich sich verändern und die Tätigkeiten der „Mittelschicht“ wird sich in der uns bekannten Form auflösen oder sich total verändern. Im oberen „Arbeitsbereich“ wird noch weniger produktive gearbeitet (schon heute werden über 80% der Zeit zur privaten PR-Arbeit dort genutzt).

Das heißt aber auch, dass eine neue Erzählung damit beginnen muss, das Primat der Politik zu reaktivieren und die Konzernokratie zu entmachten.

Dieses wird nur dann kommen, wenn wir alle Smartphones, die meisten Table-Computer, Spionage-Lautsprecher, TV-Geräte und Autos „in die Abfalltonne“ werfen und es wird nie passieren.
Seitens der Politik werden z.Z. Milliarden € ausgeben, um unseren Schülern das Denken wegzunehmen und sie zu „guten, willigen menschlichen Roboter“ zu präparieren (Digitalpakt genannt).

Aber es wird NIE passieren, dass die „Konzernokratie“ entmachtet wird. Auch das Zerstören der mechanischen Webstühle war sinnlos.

Sie wollen wissen, dass es sich lohnt auf der Welt zu sein. Nicht nur gehaltstechnisch, sondern auch perspektivisch. Danach dürsten sie.

Ja, in idealer Weise, aber wer stellte „wann“ fest:

„Erst kommt das Fressen, dann die Moral“……

Pentimento
Pentimento
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

@R_Winter

Dieses wird nur dann kommen, wenn wir alle Smartphones, die meisten Table-Computer, Spionage-Lautsprecher, TV-Geräte und Autos „in die Abfalltonne“ werfen und es wird nie passieren.
Seitens der Politik werden z.Z. Milliarden € ausgeben, um unseren Schülern das Denken wegzunehmen und sie zu „guten, willigen menschlichen Roboter“ zu präparieren (Digitalpakt genannt).

So ist es. Es wird immer schlimmer werden, denn all diese Geräte verhindern das Denken und Fühlen, also das, was den Menschen ausmacht. Wir sind so abhängig von diesen Ersatzgöttern, daß wir glauben, ohne sie nicht leben zu können. Ein kaputter Fernseher kann Panik auslösen.

Sukram71
Sukram71
5 Jahre zuvor

Es ist nicht Aufgabe des Staates, dem Leben seiner Bürger einen Sinn zu geben, sondern es ist die Aufgabe des Staates, Verhältnisse zu garantieren, in denen alle Menschen die Möglichkeit und nötige soziale Sicherheit haben, ihren Platz und auch Sinn im Leben zu finden.

Und was im Sinne der Menschen und damit der Allgemeinheit ist, darüber gibt es nun mal ganz unterschiedliche Grundüberzeugungen.
Und diese finden in den unterschiedlichen Parteien ihren Ausdruck. Deshalb ist es die Aufgabe von Parteien, maßgeblich an der demokratischen Willensbildung mitzuwirken. Und nicht etwa die des Staates.

ZB kann man auch durchaus der Auffassung sein, es sei im Interesse der Allgemeinheit und der Mehrheit der Menschen viele Konzerne im Land zu haben und diese nicht unnötig zu verärgern, weil diese manchmal dann doch erheblich zum Steueraufkommen beitragen und viele gut bezahlte Arbeitsplätze bieten. Man kann das aber natürlich auch anders sehen.

Rudi
Rudi
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Sukram71

Es ist nicht Aufgabe des Staates, dem Leben seiner Bürger einen Sinn zu geben…„.

Das ist ja gerade das Problem! Es gibt Viele, die in ihrem Dasein in Konkurrenz keinen Sinn mehr sehen. Nicht umsonst geht’s ab in die Religion oder in die Spiritualität, wie es etwas neutraler heißt. Oft haben es die eigenen Interessen verfolgenden Sinnstifter ganz leicht, wenn eine Gesellschaft nicht weiß, weshalb sie eine Gesellschaft sein soll. Das neoliberale Kapitalismusmodell trägt nicht mehr, sonst wäre Europa nicht derart in Aufruhr. Die Buntheit in der Vielfalt, die die Grünen so sehr bemühen, erreichen längst nicht alle. Sinnstifter des Völkischen als Gegenentwurf, der noch den Vorteil hat, Geborgenheit zu vermitteln, lugen ganz schnell um die Ecke. Es kann es auch nicht „der Staat“ sein (Wer ist das?), der Sinn geben soll. Sinngebung kann nur von Menschen ausgehen. Das können Politiker, Philosophen, Schriftsteller oder andere sein. Ohne eine übergreifende solidarische Idee fällt eine Gesellschaft auseinander. Das ist derzeit zu beobachten.

Sukram71
Sukram71
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Wie wäre es damit sein Glück in der Familie zu finden? Mit Frau und Kindern. Oder in einem erfüllenden Beruf? Oder mit gesellschaftlichen Engagement. Bei der Linkspartei oder bei der CDU. 🙂

Wenn der Staat sinnstiftend tätig ist, dann ist das bisher noch meistens schief gegangen. Mir kommen da sozialistische oder ns Propagandieder in den Sinn. Das Lied der Jugendbrigaden.. bau auf bau auf… 😀
Und hier wäre dann die jeweils aktuelle Regierung dafür zuständig. Also CDU, CSU und SPD. Viel Spaß!

Wenn jemandem langweilig ist und nach einem Sinn sucht, dann soll er Kinder machen, sich ehrenamtlich bei Jugendgruppen engagieren oder sicb halt einen von der Million Flüchtlinge nehmen und dem helfen besser deutsch zu lernen. Oder alte Leute oder Behinderte. 🙂

Rudi
Rudi
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Sukram 71

Ich habe dir so geschrieben: „Es kann es auch nicht “der Staat” sein (Wer ist das?), der Sinn geben soll.

Jetzt kommst du wieder mit dem selben: „Wenn der Staat sinnstiftend tätig ist, dann ist das bisher noch meistens schief gegangen.

Liest du nicht die Texte der Mitschreiber? Wenn das so ist, ist es nicht sinnstiftend, mit dir zu diskutieren. Deine Vorschläge sind die von den Trumps und Konsorten, nach dem Motto: Jeder ist seines Glückes Schmied. Oder sie sind einfach zynisch, wie, man möge Kinder machen. Die von Armut am meisten Betroffenen sind alleinerziehende Frauen. Aber das scheint dich nicht zu interessieren.

Sukram71
Sukram71
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

Doch das interessiert mich. Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden. Mit „Sinn“ ist wahrscheinlich eher Perspektive gemeint. Aber ich kann da wohl nicht so mitzureden oder nachfühlen. Und natürlich ist vieles leichter gesagt, als getan und das wirkt dann natürlich wie neunmalkluges Geplapper.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
5 Jahre zuvor

@Rudi

Es gibt Viele, die in ihrem Dasein in Konkurrenz keinen Sinn mehr sehen.

So siehts aus!
Seit Anbeginn ist der Mensch ein soziales Wesen, das seinen Sinn nicht im Individualismus, sondern in der Gemeinschaft suchte und fand.
Der durch die Parteien propagierte Neoliberalismus zerstört nachhaltig diese Solidarität und macht Menschen zu Einzelkämpfern, was der Gesellschaft als Ganzes schadet und sie sprengt.
Fatalerweise besitzen die Parteien in dieser Pseudodemokratie die allumfassende Macht und der Bürger ist ohnmächtiger Zuschauer ( solange er nicht rebelliert ).
Im Hintergrund betimmen Unternehmen und Arbeitspolitik über die Teilhabe des Einzelnen an der Gesellschaft via Einkommen.
Damit ist auch der Rückzug ins „Private“ faktisch ebenso ausgeschlossen wie Sukrams hohle Vorstellung von einem erfüllenden Beruf.
Wenn Millionen Architektur studieren, weil Bauen ihr Traum ist, gibt es eben nicht genug freie Stellen für alle und der Mehrheit bleibt eben nichts Anderes übrig, sich irgendwie mit unliebsamen Jobs über Wasser zu halten.

Es kann es auch nicht “der Staat” sein (Wer ist das?), der Sinn geben soll.

Stimmt, aber es ist der Staat ( und im aktuellen Konstrukt eben die Politik, die im Namen des Bürgers entscheidet ), der den Rahmen dafür setzt, dass Niemand existentiell so unter Druck gerät, dass ihm auch der letzte Gedanke an den Sinn seines Lebens abhanden kommt. weil die Angst vor der Zukunft jedes positive Gefühl für das Sein auffrißt.
Wer keine Perspektive hat, und das werden täglich mehr, wird frustriert, depressiv wendet sich völlig irrationalen Dingen zu wie Religion oder, wie du es ausdrückst, spirituellen Zirkeln oder Pseudo-Heilsbringern wie der AFD.
Unserem kölner Dampfschwaller scheint es existentiell so gut zu gehen, dass er sich in die Betroffenen Menschen nicht hineinversetzen kann und mit abstrusen Vorschlägen aufwartet.
Es sei ihm ja gegönnt, aber dann soll er doch zu Dingen, von denen er keine Ahnung hat, gefälligst die Klappe halten.

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Seit Anbeginn ist der Mensch ein soziales Wesen, das seinen Sinn nicht im Individualismus, sondern in der Gemeinschaft suchte und fand.

Na ja – kommt halt drauf an, wie man „Gemeinschaft“ definiert…
Im Anbeginn hat der Mensch (höchstwahrscheinlich – ich war auch nicht dabei) in Horden von 30, 40, selten mal 80 Individuen zusammengelebt. Der Nachbarhorde ein paar Kilometer weiter hat man gelegentlich mal ein paar Frauen geklaut, um die Inzucht halbwegs in Grenzen zu halten. Ansonsten waren das knallhart Feinde, die die eigenen Frauen und das halbverfaulte Mammut klauen wollten.
So richtig wirklich viel hat sich da bis heute nicht geändert: Wir befassen uns immernoch mit (Teilen) der Familie, einer Handvoll Freunden, Kollegen, Nachbarn – zahlenmäßig wie gehabt -, der Rest ist uns herzlichst egal. Und all diese gigantomanischen Pseudo-Gemeinschaften im Inter-, National- und sonstigen Sozialismus, in Religionen, #wirsindmehr, EU oder den aktuell so beliebten Familienclans funktionieren (wenn überhaupt) auch immer nur für einige wenige.
Fischschwärme und Ameisenvölker mögen das natürlich anders sehen…

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  Robbespiere
5 Jahre zuvor

Croatiaboy deinen Lieblingen geht es unglaublich deutlich besser als dem Sukram

Sukram71
Sukram71
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Den Artikel verstehe ich auch wirklich nicht.
Der Staat und auch die Gesellschaft dürfen (!) nicht als „Sinnstifter“ tätig sein. Das führt doch unweigerlich zu Bevormundung, wenn micht sogar Zwang.

Mordred
Mordred
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

🙂
Hast Du Dich vielleicht schon einmal gefragt, was Begriffe wie Neoliberalismus, Kommunismus, Soziale Marktwirtschaft etc. bedeuten und was sie mit Sinnstiftung zu tun haben könnten?

Sukram71
Sukram71
Reply to  Roberto J. De Lapuente
5 Jahre zuvor

Und früher gab es fur die breite Masse so viele extreme Missstände und Ungerechtigkeiten, dass es sich von selbst ergeben hat für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Arbeitsschutz, Kündigungsschutz, 5-Tage-Woche, weniger Atomwaffen und Frieden, saubere Luft und bessere Arzneimittel-Prüfungen, Gleichberechtigung zu kämpfen. Usw usw usw.

Tommi Tom
Tommi Tom
5 Jahre zuvor

BRAVO!!! Dem ist nicht wirklich weiteres hinzuzufügen. Sicherlich gibt’s da noch viele kleine Details, an denen geschliffen und gefeilt werden müsste, aber grundlegend sollten wir „wieder“ genau dort, wie vor 100 Jahren beginnen.

Weiter so Roberto?

R_Winter
R_Winter
5 Jahre zuvor

OT:

So werden wir mit der Hilfe der Medien und fast aller Parteien verschaukelt. Wo sollen wir noch an das „Gute“ in dieser verlogenen Gesellschaft glauben?

Aus dem Merkel-Mythos wird der AKK-Mythos und der politische Gegner spielt mit

Jens Berger

[…..]

Ja, dafür müsste man mit den Narrativen der Leitartikler brechen und den Weg des geringsten Widerstandes verlassen. Da die Alternative aber der politische Untergang ist, ist der Widerstand in der Tat alternativlos.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=47758

Sukram71
Sukram71
Reply to  R_Winter
5 Jahre zuvor

Dass unterschiedliche Politiker ein unterschiedliches Images haben, liegt in der Natur der Sache.
Dass die realen Positionen in der praktischen Politik dann aber eng beieinander liegen, ist genauso normal, weil sich eine Partei auf Kompromisse verständigen muss und die Partei in der Regierung dann nochmal innerhalb der Ressorts und mit den Koalitionspartnern.

Angela Merkel und Horst Seehofer sind in der öffentlichen Wahrnehmung in Fragen der Flüchtlingskrise zB beinah wie Feuer und Wasser.
In der Realität schrumpft der Unterschied auf 10 Leute pro Jahr die an der Grenze abgewiesen oder nicht abgewiesen weden. Weil sich eben jeder an die Gesetze und an das Machbare halten muss.

In der Politik geht es aber eben oft auch darum, wie die gleiche Politik in der Öffentlichkeit und im Ausland vertreten wird.
Und die Wähler bzw Parteimitglieder haben natürlich das Recht, den einen gut zu finden, weil er öfters mal auf den Tisch haut und oder den andern, weil er lieber still und leise hinter den Kulissen wirken will.

Die Politik und deren Ergebnis ist gleich, trotzdem unterscheiden sich die Politiker extrem in Stil und veröffentlichten Maximal-Positionen. Das ist kein Widerspruch oder „verlogen“ sondern schlicht normal.

Bei der Kramp-Karrenbauer ist für gestandene Konservative ja schon dieser emanzipatorische links-grüne Doppelname ein absolutes No-Go und Grund fur tiefstes Misstrauen. 🙂

Mordred
Mordred
Reply to  Sukram71
5 Jahre zuvor

Wie alt bist Du? Hast Du als Kanzlerin nur Merkel erlebt? Wenn Politik so funktionieren würde, hätte es bspw. solche Extreme wie die Agenda2010 doch garnicht geben können.

Carlo
Carlo
5 Jahre zuvor

Folgenden Kommentar schrieb ich schon an anderer Stelle. Siehe hier.

»Lieber Roberto, danke für die Zeilen. Meiner Meinung nach versteckt sich darin die Frage nach dem Sinn des Lebens. Diese Frage kann keiner für alle anderen beantworten. Denn kein Mensch kann Dir und mir schlüssig darlegen, warum wir beide und er/sie oder der Planet und das Leben überhaupt existieren. Trotz dieser Tatsache ist es um so erstaunlicher, dass es Menschen gibt (Politiker, Parteiführer, Priester, Kaiser, Könige, Parlamentarier, Minister, Ökonomen, Juristen, Professoren, Jobcentermitarbeiter, Vorarbeiter, …sogar Eltern und Lehrer), die meinen zu wissen, was wir Menschen mit unserer kurzen Lebenszeit (Lebenszeit = sehr knappes unschätzbares Gut!!!) anzufangen haben, was gut für uns ist. Und nicht nur das. Sie sagen uns auch, wer Feinde und wer Freunde sind, gegen wen wir Krieg führen müssen. Sie erklären, dass es gerecht sei, wenn der eine viel und der andere wenig besitzt oder wenn der eine Landeigentum hat und der andere darauf für ihn schaffen muss. Oder meinen, dass es gerecht sei, dem Besitzenden einfach etwas wegzunehmen, damit ein anderer mehr hat. Sie pflanzen uns in die Köpfe, dass Gold unheimlich wertvoll sei und dass man ohne Geld nicht leben könne und deshalb ein Einkommen brauche. Sie legen fest, was nützlich ist. Fremde Menschen schätzen sogar den Wert und legen den Preis für Menschenleben fest, obwohl die Sklaverei offiziell abgeschafft ist. Niemand fragt, warum die das eigentlich alles wissen und können. Dabei springen einem all die Widersprüche förmlich ins Auge. Viele Menschen haben sich daran gewöhnt oder anders, wurden durch Elternhaus, Bildung und Politik dazu erzogen, anderen das Denken und Tun zu überlassen. Man erregt sich über die Taten der Vordenker, wenn sie mit den eigenen Interessen nicht übereinstimmen. Man beruhigt sich auch wieder und brubbelt: »Na warte, in vier Jahren kannst Du was erleben.« So erinnern mich die meisten Menschen an indische Arbeitselefanten, die sich ihrer Größe, Kraft und Macht nicht bewusst sind.

Schaut man in die Natur, wird man überall »geschäftiges« Treiben vorfinden. Alles funktioniert, ohne dass der Mensch eingreifen muss, in Kreisläufen. Ein ewiges Entstehen und Vergehen, basierend auf hochkomplexer Kommunikation, Tätigkeitsteilung und Spezialisierung. Obwohl die Erde keine liebende Mutter und Quelle von Gerechtigkeit ist. Ameisen und Termiten errichten für sich riesige Bauwerke, ohne sich vorher Kredite zu beschaffen. Delphine oder Elefanten helfen alten und verletzten Artgenossen einfach so. Auch im Reich der Pflanzen finden sich hochkomplexe Gesellschaften. Dabei haben diese Lebewesen einen gigantischen Energiebedarf, der den der Menschen um ein vielfaches übersteigt. Trotzdem findet man in der Natur kein Geld und Müll.

Es sieht für mich so aus, dass es in der Natur immer darum geht, sich nützlich zu machen. Dagegen scheint die sogenannte »Krone der Schöpfung«, die immer irgendwelchen (An)Führern hinterher läuft, im Krieg mit ihrem Planeten zu stehen. »Worauf wollen wir eigentlich hinaus?« ist da schon eine interessante Frage, die niemand ernsthaft beantworten kann. Vielleicht kommt man von einer anderen Seite weiter. Fragen wir uns (alle Menschen), was wir überhaupt nicht wollen. Aus meinem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis weiß ich: keiner will Krieg, Hunger, Obdachlosikeit und Krankheit. Ich könnte mir vorstellen, dass es in Deinen Kreisen wenigstens ähnlich aussieht. Vermutlich sieht die Mehrheit aller Menschen dies so. Da hätte man wenigstens einen gemeinsamen Nenner gefunden und kann formulieren worauf man hinaus will, dem Leben einen Sinn geben.«

Ergänzung: Jeder kann seinen Platz in der Gemeinschaft suchen und finden, sich mit dem Einbringen und beitragen mit dem, was er am besten kann oder vielleicht am liebsten mag. Seinem Leben einen Sinn geben. Das Geheimnis liegt meiner Meinung nach in sich selbst organisierenden Systemen. So wie der Mensch auch eines ist. Ich denke, dass dafür keine klassische Republik notwendig ist. Menschlich denken statt ökonomisches Denken.

Defi Brillator
Defi Brillator
5 Jahre zuvor

Die letzten drei Absätze hätten genügt. Da ist weder Kaiser, König, noch Tribun, wenn Du etwas Gutes willst, musst Du es selber tun. So weit, so absurd! Möchtest Du was Gutes tun, beruht es nicht drauf, es für sich selbst zu tun. Erst das Feedback von den andern, bringt die Gedanken zum Wandern!

newson
newson
5 Jahre zuvor

Danke Roberto, gutgeschriebne Anregung zur Sinnstiftung.
Auch die Forderungen der Gelben scheinen mir da gar nicht überzogen zu sein.
Alle bisherigen humansozialen Errungenschaften mussten ja erst einmal gefordert und ja: „erkämpft“ werden.
Macron wirft den Unzufriedenen jetzt ein Häppchen hin, um den Schaden der Konzernokratie zu begrenzen,
Doch alle satt und zufrieden zu bekommen, ist ziemlich utopisch,
nachdem wir Eurpäer und Amerikaner dem Großteil der Weltbevölkerung gewissermaßen den Boden unter Füßen weggenommen haben, um noch reicher zu werden.
Und jetzt vermehren die sich die auch noch wie die Fliegen?
Bereits jetzt bräuchten wir 2 Erden, um die 7,5 Milliarden auf den deutschen Lebensstandard zu bringen…

RKL
RKL
5 Jahre zuvor

OFF

Maoisten oder Halbfaschisten ?

„Sie treten auf wie Rechte und bezeichnen sich als links: Die Berliner Gruppe
Jugendwiderstand attackiert systematisch Andersdenkende, vor allem andere Linke.“

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2018-12/jugendwiderstand-mao-schlaeger-berlin-neukoelln