Grundeinkommen: Reden wir mal über Zwänge
Eine Welt, in der jeder tun und lassen kann ist denkbar? Mit dem Grundeinkommen! Mit dem Grundeinkommen? Wir sollten mal über Zwänge reden – und über Zwanglosigkeiten, die in eine Diktatur der Unterlassung münden können. Unter Linken ein wahrlich unbeliebtes Thema.
Otjivero hat nicht das Funktionieren des BGE bewiesen, sondern das Gegenteil
Otjivero ist ein Dorf in Namibia. Zusammen mit seinem Nachbardorf Omitara zählt man dort etwa 1.200 Einwohner. Otjivero ist zu einer kleinen Berühmtheit gelangt: Unter Anhängern des bedingungslosen Grundeinkommens. In den Jahren 2008 und 2009 haben dort Arbeiterorganisationen und kirchliche Gruppen nämlich ein Pilotprojekt gestartet: »Basic Income Grant« nannte sich das. Jeder Erwachsene unter dem 60. Lebensjahr erhielt im Rahmen des Projektes monatlich 100 Namibia-Dollar (ca. 6,50 Euro) ausgezahlt – als bedingungsloses Grundeinkommen. Einer Studie zufolge sollen daraufhin Armutskriminalität und Hunger abgenommen haben. Ob diese Einschätzung die Realität abbildet, kann man nicht ganz genau eruieren. Dass das Projekt ein Erfolg war, gilt unter Interessierten allerdings gemeinhin als kritisch.
Trotzdem ist für die Aktivisten des BGE Otjivero so viel mehr. Sie betonen, dass dort nichts zusammengebrochen sei, keiner habe auf der faulen Haut geaalt oder unangenehme Tätigkeiten eingestellt. Es wurde auch weiterhin gearbeitet. Den Gegnern des BGE halten die Aktivisten das namibische Dörfchen vor Augen: Seht her, kein Zusammenbruch, kein Untergang – der Mensch ist eben durchaus so veranlagt, dass er sich nützlich machen will. Und wenn der existenzielle Druck erst weg ist, arbeitet der »Mensch an sich« (vor Generalisierung ist keiner gefeit!) aus Überzeugung, aus Spaß an der Wertschöpfung, weil er ganz natürlich kreativ ist und sich verwirklichen will. Nun gut, lassen wir an der Stelle mal weg, dass in Otjivero ja auch aus einem anderen Grund das Schlaraffenland nicht ausbrach: Mit umgerechnet 6,50 Euro monatlich kommt man in einem Land mit etwa 120 Euro monatlichen Durchschnittslohn nicht grenzenlos weit.
Scham, sozialer Druck und »Was-sollen-bloß-die-Nachbarn-denken?«
Noch ein Faktor wird vollkommen außer Acht gelassen: Die Übersichtlichkeit dieses Projektes. Würde man das Projekt in einem kleinen Dörfchen in der Uckermark umsetzen, würde man den Probanden sogar ein Grundeinkommen auf das Konto überweisen, das auf den ersten Blick eine ordentliche Höhe verspricht: Da würde auch keiner mit der Arbeit aufhören. Und die, die keine Arbeit hätten, würden sich vielleicht sogar etwas suchen, was sie tun könnten. Weil der Mensch, weil der Uckermarker so ist? Eher nicht: Weil es so läuft in Gemeinschaften, wo (fast) jeder (fast) jeden kennt. Und man macht vor allem deswegen weiter, weil man sich kennt. Weil man nicht will, dass die Nachbarn von einem schlecht denken.
Sozialer Druck und das dazugehörige Schamgefühl sind Faktoren, die man bei Versuchen von kleinem Maßstab nicht einfach abstellen kann. In Otjivero und Omitara läuft das nicht so viel anders als in Alsbach-Hähnlein oder in Oberkotzau. Kleine Sozialverbände animieren zum Mitläufertum. Ausscheren ist da nicht vorgesehen. Tut es doch einer, ächtet man ihn – Dörfer sind eine unmittelbar exklusive Gesellschaft: Mit allen guten wie schlechten Seiten. BGE-Projekt hin oder her. Dorfrealitäten sind zuweilen brutale Sozialselektion.
Anonym in der Masse
Ein BGE-Versuch in einer Metropole wäre viel aufschlussreicher. Dort wo Menschen in der Masse anonym bleiben können, wo sie hinabgleiten in ihre Subkultur, in ihre subgesellschaftlichen Kreise, wo man sich ausklinken kann vom Mainstream. Dort wo man sich in seine Wohnung einigeln kann, nicht rausgehen muss, sich in die Parallelgesellschaft des resignierten Egos zurückziehen kann. In diesen Ballungsräumen kann man ein- und untertauchen. Mittendrin sein, aber dennoch nicht gesehen werden. Wenn da jemand arbeitslos wird, alles hinwirft oder sich plötzlich als Mann Frauenkleider anzieht, juckt das kaum jemanden. Dort BGE auf Konten zu überweisen, wäre eine spannende Erfahrung. Wie sähe es mit Großstädtern aus, die Arbeiten verrichten, die man gemeinhin nicht aus Berufung macht?
Kehrt der von der Stadt eingestellte Straßenreiniger von heute auf morgen nicht mehr den Gehweg, weiß man ja nicht mal genau, wo der Kerl wohnt, der einen im Unrat versinken lässt. In einem Dorf weiß man allerdings gleich, wer sich da aus der Affäre stiehlt. Und das weiß derjenige, der seinen Job gar nicht mag, auch sehr genau. Im Regelfall lässt er es dann. Aber in der Anonymität, da fallen die letzten Hemmschwellen – das ist ganz ohne moralische Wertung gemeint. Metropolen sind nun mal keine Sozialverbände, sondern soziale Schmelztiegel, ein massiges Kommen und Gehen.
Rechtsansprüche oder freie Wahl: Muss mal wieder ein neuer Mensch erschaffen werden?
Dass man bei der ganzen Diskussion um das BGE so gut wie nirgends darauf zu sprechen kommt, dass das vom BGE beglückte Millionenvolk in total verschiedenen Sphären lebt, macht die Diskussion mehr oder weniger zu nichts anderem als zu einer Erbauungsrepetitio. Und wenn man einen Beweis braucht, zieht man kleine Erfolgsmodelle heran, Projekte wie in Otjivero und Omitara und nimmt das pars pro toto, gibt ohne viel Federlesens als Parole aus, dass das, was namibische Dörfer vollbringen, ja auch die gesamte Bundesrepublik könnte – sie muss nur wollen. Was dort klappt, kriegen 80 Millionen Einwohner doch spielend hin.
Was die Befürworter des BGE vorgeben, das ist, dass der grundsätzliche Zwang aufgelöst wird, um in Freiwilligkeit zu münden. Der Zwang wird gewissermaßen privatisiert und rationalisiert. Der Mensch tut dann nicht mehr das was er tut, weil er es tun muss, sondern weil er eingesehen hat, dass es notwendig ist. Romantisch gesagt geht er nicht mehr malochen, er gibt jetzt der Gesellschaft etwas zurück. Das klingt wirklich dufte, ganz visionär und revolutionär. Aber im Grunde ist es doch so, dass da mal wieder ein neuer Menschentypus ans Werk gehen muss. Einer, den es noch gar nicht gibt. Der erst erfunden werden muss. Ideen an Umstände anpassen, die es so nicht gibt: Ganz doofe Idee. Das geht immer schief.
Von den ganzen anderen Problemen, die sich dann stellen, von der Privatisierung sozialer Angebote zum Beispiel, haben wir noch gar nicht gesprochen. Nicht heute. Dieses Feld haben wir schon vor Zeiten bestellt.
Wir sollten dann auch über den Unterschied zwischen einem repressionsfreien und einem
sanktionsfreien SGB II – Bezug ( Existenzminimum ) reden.
Das ist auch wichtig, hat aber erst mal unmittelbar mit dem BGE nichts zu tun. ALG2 und BGE sind ganz verschiedene soziale Ansätze, die sich zudem untereinander ausschließen.
Erst wenn man auf den Trichter kommen sollte, wie z.B. Herr Butterwegge, dass man das BGE unter den jetzigen gesellschaftlichen Bedingungen in der Flachpfeife rauchen kann, könnte man ein neues System abseits des BGE denken. Wobei man da das Rad nicht neu erfinden muss, den früher gab es u.a. Arbeitslosengeld, Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe inkl. diverser Zuschüsse um den Menschen ein einigermaßen würdiges Auskommen zu sichern.
Beste Grüße
Das hast du nicht verstanden. Eine sanktionsfreie Grundsicherung nach SGB II ist ein BGE, weitgehend ohne B weil es ja noch Millionäre und andere gibt die keine Grundsicherung benötigen.
Was ist eine repressionsfreie Grundsicherung ?
Mit der Einschätzung sind wir auf einem deutlich besseren Weg als den, den uns die BGE-Jünger empfehlen.
Das BGE kann ungefähr dann funktionieren, wenn der Kapitalismus positiv (!) überwunden wurde und die Automatisierung soweit vorangeschritten ist, dass nervende Billig-Jobs und sog. Bullshit-Jobs nicht mehr von Menschen gemacht werden müssen.
Es ist ja bald Weihnachten, da kann man sich ja vieles Wünschen!
@Mordred
Weder das BGE noch das klassische Sozialstaatsmodell können funktionieren, wenn nicht akkumuliertes Kapital weitgehend liquidiert und zum Nutzen der gesamten Gesellschaft eingesetzt wird. Ohne eine tiefgreifende Umverteilung von Oben nach Unten ändert sich an den Verhältnissen rein gar nichts.
Wäre dem nicht so, gäbe es von Seiten der Eliten übelste Propaganda gg. das BGE, so wie sie auch schon den Sozialstaat massiv und erfolgreich bekämpft haben.
Die Oberschicht ist mit jedem Modell einverstanden, das ihren Status quo nicht antastet und ihnen die Verantwortung für das Gemeinwohl ( Eigentum verpflichtet ) abnimmt.
Sie beteiligen sich auch heute schon nur unterproportional am Gemeinwesen, warum sollten sie für ein, wie auch immer geartetes BGE bereit sein, tiefer in die Tasche zu greifen, wenn der Staat sie bereits vor steuerlichen Zugriff bzw. anständigen Löhnen incl. Lohnnebenkosten weitgehend schützt?
@ Robbespiere
„Wäre dem nicht so, gäbe es von Seiten der Eliten übelste Propaganda gegen das BGE“. Man kann im Gegenteil davon ausgehen, daß das BGE ihre Position festigt und ihren Reichtum sicherer macht. Soviel ich weiß, wurde es von einem Millionär erfunden. Ich halte das BGE für eine Nebelkerze, ein Almosen, um die Massen ruhig zu stellen.
Vielleicht lässt sich aus der Grundidee noch etwas verwerten, ein (B)GE für Kinder z.B.
bei dem ein Anteil über der kindgerechten Grundversorgung später in ein Stipendium
o.Ä. verwandelt werden kann.
Einfach mal in die Runde geworfen. Tiefgreifende Gedanken habe ich mir dazu noch nicht gemacht. Ziel ist eine elternunabhängige Förderung, zu Schulzeiten und davor bereits beginnend, Sprachförderung, Nachhilfe, Abi usw.
@Kapott
Der Gedanke ist gar nicht übel. Das käme vor Allem den mehr als 1,2 Mio. Kindern in Hartz4- Haushalten zu Gute, denen man durch die Verrechnung mit dem Hatz4- Satz der Eltern de facto das Kindergeld verweigert.
Der Artikel zielt m.E. in die richtige Richtung, bleibt aber in den politischen Aussagen m.E. viel zu unkonkret! Auf den Punkt gebracht hat es in meinen Augen allerdings Herr Butterwegge:
Quelle
Mein ergo: Letztendlich könnte sich ein BGE in einer stark neoliberal geprägten Gesellschaft sogar als Vehikel erweisen, denn Neoliberalismus weiter zu befördern. Und das hat nichts damit zu tun „was der Nachbar denkt“.
Beste Grüße
Nein, das wollen sie gerade NICHT, denn wenn ich mich recht erinnere, heißt es im Kommunismus: „Jedem nach seinen Bedürfnissen“. Und niemand verlangt, dass das BGE dies leisten soll.
Und ein weiterer Strohmann von Herrn Butterwegge, den ich sonst sehr schätze. Auch DAFÜR ist das BGE überhaupt nicht gedacht.
Dito. Wer redet denn davon, dass das BGE die Steuern, denen diese Aufgabe zukommt, ersetzen soll?
Nein, eben nicht. Aber wenn man voll neben der Spur ist, wozu ein BGE eigentlich dienen soll, verrennt sich sogar der sonst von mir geschätzte Herr Butterwegge.
Ich weiß nicht, wie er auf dieses schmale Brett kommt. Wieso ergibt sich aus der Einführung des BGE eine Aufgabe von Flächentarifverträgen und Mindestlöhnen. Wir HABEN einen Mindestlohn und trotzdem ein Millionenheer von Arbeitslosen, das von den HartzIV-Ämtern drangsaliert wird und GG-widrig sogar noch bis UNTER das Existenzminimum gekürzt wird. Und wenn die Leute nicht auf der Straße oder im Obdachlosenheim landen wollen, MÜSSEN sie jede noch so unpassende und miese Stelle annehmen. DIESE ANGST ZU NEHMEN, und Menschen nicht bis UNTER das Existenzminimum erpressbar zu machen, DAS ist der Sinn des BGE, nicht etwa „Gerechtigkeit“ herzustellen.
Hä? Ne. Jeder ist gleich -> jedem das gleiche.
Upps, da hat wohl einer in Staatsbürgerkunde nicht aufgepasst? Selbst WENN jeder „gleich“ wäre, hat trotzdem nicht jeder die gleichen Bedürfnisse. Dem einen reichen 3 Hemden, ein anderer will für jeden Tag der Woche ein anderes.
Den entwickelten Kommunismus skizziert Marx mit gesellschaftlichem Reichtum und dem Prinzip „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“.
(Kritik des Gothaer Programms, MEW 19, 21)
Wollen wir uns jetzt ernsthaft über die verschiedenen Definitionen von Kommunismus unterhalten? Alleine im Wikipedia-Artikel steht innerhalb der ersten 200 Wörter einmal soziale Gerechtigkeit vs. soziale Gleichheit. Mir ist klar, was Butterwegge meint und auch, was Du meinst. Mein Resümee: Fast jede Diskussion über das BGE ist im vorhinein zum scheitern verurteilt, weil nie genau definiert ist, was das eigentlich sein soll.
In welcher davon kommt denn dein Spruch „jedem das gleiche“ vor, mit dem du meintest, mich (oder eher Marx) korrigieren zu müssen?
Und nur mal so nebenbei: Das von Marx genannte Prinzip: „Jedem nach seinen Bedürfnissen“ bedeutet gerade NICHT diese ameisenhafte Uniformität, die man dem Kommunismus immer so gern vorwirft. Das von dir genannte „Jedem das gleiche“ (wer auch immer das fordert) hingegen schon.
Das ist richtig, wie ich auch schon weiter unten geschrieben habe, und liegt oft daran, dass die Kritiker Erwartungen in das BGE hineinpacken (leider auch Butterwegge), was die Befürworter SO nie postuliert haben. Aber das muss ich nicht wiederholen, denn dir ist ja klar, was ich meine 😉
Selbstredend sollte eine der wesentlichen Aspekte des BGE sein, von leistungslosem selbstvermehrendem Kapital , das die Realwirtschaft auf lange Frist schädigt, zu nachfragewirksamem „Einkommen“ (an der Gesamtproduktivität der Gesellschaft)umzuverteilen: Die Maschinen arbeiten dann teilweise nicht für den Reichtum der 1% , sondern für die Allgemeinheit. Hinzu kommen Aspekte wie Menschenwürde und soziale/kulturelle Teilhabe, die Werte an sich darstellen. Butterwegges Kritik ist nicht allgemein richtig, aber in Bezug auf Vorstellungen etwa der FDP durchaus. Über MwSt (ökonomisch betrachtet die unsinnigste Steuer überhaupt, – außer vielleicht eine Wirtschaft leidet massiv an einem Mangel an Angebot, bzw. zu großer Nachfrage) oder Sozialversicherung ein solches Projekt laufen zu lassen ist aber allerdings schon einigermaßen witzlos.
Offen gestanden ist das eine ziemlich billige Argumentation. Wurde das BGE in der Vergangenheit gefordert, hieß es: „Völlig unrealistisch, die Leute liegen dann auf der faulen Haut. Empirisch ist das sowieso nie probiert worden.“ Wird es probiert, heißt es nun: „Ach nee, das ist ja nur Einzelfall. Nicht anwendbar auf große Maßstäbe…“ Und wenn’s ganz perfide läuft, wird argumentiert, dass es ein großes Experiment sei, mit großen Risiken, das könne mensch der Bevölkerung gar nicht zumuten… nur um dann Experimente im Kleinen kleinzureden.
Es fällt auf, dass auch hier offenbar nicht mal die Bandbreite an BGE-Modellen gekannt wird. Es gibt nämlich auch BGE-Modelle, die nicht auf eine Existenzsicherung abzielen. Der Betrag, den jemand dabei bekommt, ist dann natürlich nicht Existenz sichernd. Wohl aber kann er dazu dienen, existenzielle Risiken zumindest tendenziell abzubauen oder abzufedern. Wenn ich das weiß, muss ich mich nicht so despiktierlich über die Beträge aus dem Experiment in Namibia äußern. Dann weiß ich nämlich, dass es ein BGE-Modell war, das sich von denen unterscheidet, die zB mehrheitlich in der deutschen Debatte diskutiert werden (und die soziale Teilhabe, Existenzsicherung usw. garantieren sollen).
Was macht nun der Autor: Der schmeißt mal so eben die Modelle durcheinander, indem er mit eindem BGE-Modell einsteigt und damit dann auf die Modelle springt, die im deutschsprachigen Bereich gefordert werden, sich aber doch wesentlich unterscheiden. Letztere beziehen sich nämlich vor allem auf die als repressiv empfundenen Sozialstaats-Systeme in westlichen Industrieländern.
Aber das kommt beim Autor gar nicht vor. Wie er auch überhaupt nicht mal darauf eingeht, warum ein BGE bedingungslos sein soll. Wenn wir das auf die im deutschsprachigen Bereich diskutierten Modelle beziehen, spielt es halt eine große Rolle, dass Menschen in Sozialtransfers unter Sanktionen leiden und die Bedingungslosigkeit hier genau dieses Leiden beenden soll. Das aber spielt in dem Artikel überhaupt keine Rolle.
Genau da zeigt sich, was der Autor nun überhaupt nicht kapiert: Die Argumente, die er gegen ein BGE vorbringt, sind exakt auch die, die gegen andere Sozialmaßnahmen vorgebracht werden. Ein gerechterer/zumutbarer Bezug von Sozialleistung, die Abschaffung von Sanktionen usw. sind dann ebenso illusionär, romantisch usw. wie die Forderung nach einem BGE. Da bräuchte mensch ja auch einen neuen Menschentypus. Genau so wurde zur Einführung von HARTZ IV argumentiert: Der Mensch müsse ja aktiviert werden, weil er oder sie ja im Grunde nicht malochen möchte – sonst bräuchten wir auch ein neues Menschenbild. Super Herr Lapuente, das gleiche miese Menschenbild. Da wünsche ich viel Spaß bei der widerspruchsfreien Argumentation für eine bessere Behandlung von „sozial Schwachen“. Toller Schuss ins Knie!
Mal gänzlich abgesehen davon, dass auch noch super auf einen naturalistischen Fehlschluss zugesteuert wird: Weil der Mensch so ist, wie er/sie ist, soll es auch in Zukunft so bleiben… Auf die Weise kann ich jeglichen positiven Zukunftsbezug gleich beerdigen. Toll!
Alles in allem also nicht nur ein billiger, sondern auch einfältiger und uninformierter Artikel.
Wenn man „Menschentypus“ mit „Sozialcharakter“ nach Herrn Fromm gleichsetzt, könnte wieder ein Schuh daraus werden:
Quelle
Denn dabei könnte sich durchs herauszustellen, dass in einer Gesellschaft wo man versucht alles und jeden zu vermarkten, ein wirkliches BGE vollkommen inkompatibel dazu ist. Siehe dazu die Oben verlinkte Kritik von Herrn Butterwegge.
Beste Grüße
Ich muss ehrlich sagen, dass ich mit Fromm und seinem Haben ODER Sein ein gewaltiges Problem habe. Das ist dieselbe Trennung von Seele und Leib, die wir schon aus dem christlichen Weltbild gekannt haben.
„Haben oder Sein“ ist ein Buchtitel !
Im Buch geht es um folgende Thesen :
1.) Die Produktion habe der Erfüllung der wahren Bedürfnisse des Menschen und nicht den Erfordernissen der Wirtschaft zu dienen
2.) Das Verhältnis der Ausbeutung der Natur durch den Menschen wird durch das der Kooperation zwischen Mensch und Natur ersetzt
3.) Der wechselseitige Antagonismus zwischen den Menschen ist durch Solidarität ersetzt
oberste Ziele des gesellschaftlichen Arrangements seien das menschliche Wohlsein und die Verhinderung menschlichen Leids
4.) Maximaler Konsum ist durch einen vernünftigen Konsum (Konsum zum Wohle des Menschen) ersetzt
5.) Der einzelne Mensch wird zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben motiviert
Alles richtig, aber es geht auch politischer, denn obige vernünftige Forderungen sollen ja auch durchgesetzt werden.
Höre dazu: Humanistischer Sozialismus nach Erich Fromm
Beste Grüße
Wenn wir Eines auf die schnelle von Fromm mitnehmen möchten, ist
es der Hinweis auf die Wichtigkeit von inter-, und intradisziplinärem Arbeiten
an Lösungsansätzen. Fromm verbindet die Psychologie mit der Soziologie.
Wenn wir die Ökonomie noch mit hinzu nehmen, können wir schon ordentlich etwas stricken. Alles braucht ein stabiles Fundament. Wenn wir das theoretische Fundament der Agenda, des Schröder-Blair-Papieres anschauen,
finden wir den Soziologen Giddens, das wars. Die Angelegenheit musste aus ökonomischer Perspektive ein Schuss in den Ofen werden. Dies nicht einzugestehen, kostet uns viel Geld und Zeit. Leider bezahlen Menschen dafür die kein Geld haben oder wenig davon.
Aus dem Nichts kommt Nichts. Alles benötigt eine theoretisch tragfähige Grundlage. Dann läuft es für ALLE rund.
Herr Mausfeld sagte mal in einem Interview, dass es dringend linker Vordenker bedarf, um den Menschen die Chance zu geben aus diesem Schlamassel raus zu kommen. Her Fromm war m.E. so einer, die heutigen arbeiten wahrscheinlich in Mehrzahl und auf Dauer, so munkeln böse Zungen, lieber als gut bezahlte intellektuelle Sherpas für die Herrschenden.
Beste Grüße
Es geht nicht um die reine Lehre sondern um die Funktionalität des gesamten Konstruktes. Wenn das die neurotischen Stresserlinken und billigen
Gremliza-Kopien verstehen, sind wir weiter und haben einen Ärger
weniger am Hals.
Wer ist Herr Mausfeld ? Nachbar ? Hausmeister ?
Hier noch etwas von Christian Felber zur Gemeinwohlökonomie.
Das liest sich wie ein Wunschzettel ans Christkind. Eine Theorie
ist es meiner Ansicht nach nicht. Nur gut das es überhaupt Angebote
gibt.
http://www.christian-felber.at/schaetze/gemeinwohl.pdf
@ Kapott
Rainer Mausfeld ’s Vorträge kannst Du Dir auf youtube anhören.
Abgesehen von der im Moment unwichtigen Frage, ob ich Deiner oder Robertos Argumentation zustimme, fällt auf, dass ich im Laufe der Zeit immer wieder die Beobachtung mache, dass BGE-Befürworter, wenn ihre Idee kritisiert oder infrage gestellt wird, irgendwann (fast) immer mit so einem Satz kommen:
Jeder, der sich kritisch zum BGE äußert, hat nichts kapiert.
Gähn!
@Tom J. Wellbrock Wellbrock:
Was soll dieser Blödsinn?
Ich habe nicht gesagt, dass „[j]eder, der sich kritisch zum BGE äußert, [..] nichts kapiert [hat].“
Stattdessen habe ich den Autor adressiert, der hier einen billigen Kommentar, einfältig und offenbar uninformiert schrieb. Der Autor hat nichts kapiert, nicht jedeR, der/die sich kritisch zum BGE äußert. Der Beitrag ist letztlich nichts anderes als eine ziemlich billige Polemik. Da ist nicht „sich kritisch äußern“, sondern ideologisches Abwehrgefecht. Das habe ich übrigens auch begründet.
Aber gut, wer von hinten liest…
Btw: Wer sagt eigentlich, dass ich ein Befürworter des BGEs bin? Es gibt durchaus Argumente dagegen. Aber das, was der Autor oben abliefert, ist – ich wiederhole mich – einfach nur billige Propaganda. Mag sein, dass Euch das schwer im Magen liegt, weil ja der Vorwurf eher für eine andere Seite bestimmt ist. Aber das es sich hier um einen beherzten Griff ins Klo handelt, springt sprichwörtlich ins Auge. –> Durcheinanderwirbeln von BGE-Konzepten, Ausblenden der Sanktionsproblematik usw.
Quatsch mich nicht blöd von der Seite an!
Wenn Du meinen Kommentar nicht verstehst, kannst Du offenbar nicht mal von vorn lesen.
Vielleicht bin ich wirklich so blöd, dass ich Deinen Kommentar nicht verstehe. Dann erklär‘ ihn mir mal! Ich bin offen gestanden gespannt, wie Du aus dem von Dir fabrizierten Blödsinn rauskommen möchtest.
Gar nicht, ich lass Dich mit Deinem Schwachsinn hier einfach stehen.
Aber wenn Du später einmal – unter einem anderen Artikel – erfolgreich versuchst, konstruktive Argumente in angemessener Form einzubringen, können wir gern noch mal von vorn anfangen.
Und – verlass Dich drauf – dann werde ich ebenso höflicher kommunizieren.
Eigentlich wären die Attribute ‚erfolgreich‘, ‚konstruktiv‘ und ‚angemessen‘ zu kritisieren. Wer sagt denn, was ‚erfolgreich‘, ‚konstruktiv‘ und ‚angemessen‘ ist? Du? Hm, das wäre dann ja recht einseitig…
Ansonsten ist Deine Antwort wieder ohne Substanz: Schreib doch mal, was ich falsch verstanden hätte oder wo ich falsch liege.
Ich seh‘ jedenfalls nicht, wo ich mit meinem – im Gegensatz zu Dir – gut begründeten Urteil falsch liege: Der Artikel ist billig, einfältig und uniformiert. Geradezu Propaganda. Das erwarte ich von der INSM. Aber hier… Wer das BGE befürwortet, muss sich laut Artikel als Romantiker bezeichnen lassen. Ist das die konstruktive Art, die Du Dir vorstellst? Differenziert geht jedenfalls anders.
Abgesehen davon: So ironisch wie bitter ist es schon, wenn auf einen Beitrag mit einem derartig unterdurchschnittlichen konstruktiven Charakter wie der Eingangs-Artikel auch noch ‚konstruktive‘ Argumente gefordert werden. Ich war ja so blöd und habe konkrete Argumente genannt. Das Ergebnis lieferst Du hier ab. Super Doppelstandards legst Du an.
Ja, hier mache ich das.
Nunja, es ist sicher eine Herausforderung, eine rhetorische Frage zu erkennen. Da will ich nachsichtig sein und Dich nicht weiter belästigen…
Echt ein ziemlich billiger Kommentar. Alles in allem ist er nicht nur ein billiger, sondern auch einfältiger und uninformierter Kommentar.
„Offen gestanden …“ Eine wichtige Replik von Arbo. Der letzte wiederholende Satz wirkt aber unnötig, denn auch HIER muss das „für und wieder“ zum Sozialen diskutiert werden. Sachlich! Eine pauschal abwertende Reaktion auf für schlecht befundene Argumente und Polemik dreht nur die Nörgel-Schraube weiter. Passiert immer wieder und jedem mal. Also was nun?
Abwatsch-Passagen überlesen und Argumente ausdiskutieren. Was der Artikel auf den Punkt bringt, ist das Grundthema: Bürger – soziales und/oder egomanisches Wesen? WeitereThemen könnten z.B. sein: Gibt es Gemeinwohl-Projekte in Städten? Beispiele des Erfolgs und des Scheiterns? Welche Parameter sind noch wichtig, außer Überschaubarkeit und soziale Kontrolle? Für Forschung zu Allmende gab es schon mal den Nobelpreis für Wirtschaft, glaub ich. An eine Fr. Oström, oder so ähnlich. Die hat dazu Einiges veröffentlicht. BGE ist ja letztlich ein Gemeinwohl-Projekt. Die Sanktionen im Hatz 4.0 weg, Mittel in Bildung 4.0 auch für Erwachsene, dafür Gießkanne in Wirtschaft 4.0 und älter wegstellen – dann kann man auf Niveau 4.0 auch Gemeinwohl / BGE diskutieren. Oder?
[…] die in eine Diktatur der Unterlassung münden können. Unter Linken ein wahrlich unbeliebtes Thema.Weiterlesen bei den neulandrebellen Lesen Sie auch: Arbeitskraftverkäufer, ihr habt nichts zu verlieren – fast nichts! Die […]
Och nö, Roberto. Du gehörst also auch zu denen, die glauben, nur man selbst würde trotz BGE fleißig weiter arbeiten, nur der Nachbar, der faule Sack, würde sich auf die Bärenhaut legen?
Und das tut er nur deswegen nicht – aus lauter Scham, versteht sich – weil das Experiment nicht in Berlin, sondern in Otjivero stattfand? Und damit ist jetzt bewiesen, dass das BGE nicht funktionieren kann? Echt jetzt? Was für eine schlichte Folgerung.
BINGO! Ich weiß ja nicht, welche Vorstellungen Du vom BGE hast, aber das man damit in Saus und Braus leben können soll, wer kommt eigentlich auf solch eine Schnapsidee? Das BGE soll die Grundexistenz absichern, damit man endlich vom Zwang befreit wird, JEDEN Job – auch unter den miesesten Bedingungen annehmen zu müssen, weil man sonst unter der Brücke landet. Und das ist für mich der Hauptgrund, der durch kein Gegenargument entkräftet werden kann, warum ICH FÜR das BGE bin. Und wenn dann irgendwelche Fuzzis aus neoliberalen Parteien AUCH FÜR das BGE sind, ist mir das WURSCHT!
Du hast da was falsch verstanden. Wofür Du bist, könnte man besser als sanktionsloses hartz4 bezeichnen.
Dann hast DU wohl etwas falsch verstanden. HartzIV bekommt man (auch ohne Sanktionen) erst, wenn man eigene Mittel aufgebraucht hat (was übrigens schon wieder eine BEDINGUNG ist). Auch diese Voraussetzung gibt es beim BGE nicht.
Was also habe ich nun falsch verstanden, und was wäre denn dann BGE nach DEINEM Verständnis?
Was das eigene Vermögen bei Hartz IV betrifft, gehört das natürlich reformiert. D.h. den Selbstbehalt muss erhöht werden. Ganz aufheben? Ich wüsste nicht, warum jemand, der 1,2 Millionen Rücklagen hat, nicht erstmal ein bisschen davon leben sollte. Aber ein Selbstbehalt von 12.000 Euro ist natürlich ein Witz.
Das kann man natürlich völlig berechtigt fragen. Nur dann läuft es JA DOCH WIEDER auf eine Anspruchsprüfung hinaus – und so gründlich, wie das in Deutschland immer gehandhabt wird, sind wir flugs wieder da, wovon man mit dem BGE eigentlich weg wollte: einem Prüf- und Sanktionierungssystem.
Die Frage wäre also: Erträgt es mein Gewissen oder mein Gerechtigkeitsgefühl, im Interesse, diese Hintertüren gar nicht erst einzubauen, dass auch ein Millionär die meinetwegen 1000 Euro im Monat abgreift. Ich habe dies für mich eindeutig mit Ja beantwortet, denn nichts wäre leichter, als ihm diese 1000 Euro wieder wegzubesteuern. Damit finanzieren also die Millionäre ihr eigenes BGE UND das der anderen.
Nun gut, ich bin ja auch kein grundsätzlicher Feind von Anspruchsprüfungen. Ganz ohne ist ja jede Umverteilung nach sozialen Standards fahrlässig.
150 € pro Lebensjahr
Der mit einem Selbstbehalt von 12000 € wäre demnach 80 Jahre alt.
Aber auch nicht wirklich. Personen, die vor dem 01.01.1948 geboren
wurden, erhalten einen erhöhten Freibetrag von 520 Euro je vollendetem
Lebensjahr.
siehe Arbeitslosenhilfe-Verordnung
„Die Arbeitslosenhilfe-Verordnung (AlhiV 2002) v. 13. 12. 2001 ist im BGBl 2001 I S. 3734 bekannt gemacht worden und am 1. 1. 2002 in Kraft getreten. Die VO enthält eine Neuregelung des zu berücksichtigenden Vermögens des Arbeitslosen und seines nicht dauernd getrennt lebenden Ehegatten, Lebenspartners oder Partners. Freibetrag ist der Betrag von 520 ? nicht übersteigen. Ebenfalls neu bestimmt wird das Vermögen, das nicht zu berücksichtigen ist (angemessener Hausrat, angemessenes Kraftfahrzeug, gefördertes Altersvorsorgevermögen, Hausgrundstück von angemessener Größe), sowie die Einnahmen, die nicht als Einkommen gelten (insbesondere Einkünfte aus dem sozialen Entschädigungsrecht).“
Ok. Und was ist mit der Bedarfsprüfung im Falle von chronischen Krankheiten, kaputten Möbeln und Geräten, Kindern, hohe Miete….?
Ich verstehe unter BGE grundsätzlich, dass jeder jeden Monat eine bestimmte Summe x pauschal bekommt. Nicht weniger und vor allem auch nicht mehr. Diese Summe soll pauschal dazu reichen, seine Existenz zu sichern. Und da ist eben einer von zahllosen Problemen des BGE: Für Millionäre ist es überflüssig, für Singles in kleinen Wohnungen ok und o.g. Fälle kriegen massive Probleme.
Hm, ich dachte, Du wolltest mir jetzt beantworten, was DU unter dem BGE verstehst – da ICH es ja angeblich nicht verstanden habe.
Denn dann kannst Du Dir ja Deine Frage eh besser beantworten als ich, wenn man weiß, was das BGE leisten soll und wofür es gedacht ist (und wofür nicht). Vielleicht sind ja kaputte Möbel nicht so existenzbedrohend wie eine chronische Krankheit. So wie das BGE keine Mindestlöhne oder Steuern ERSETZT und auch keine Sozialämter oder generell Bedürftigkeitsprüfungen abschaffen soll – sorry, so ersetzt es auch keine Krankenversicherung oder notwendige Mietzuschüsse. Und nein, es soll auch niemandem eine tolle Wohnung finanzieren. Denn wie wird denn unter dem aktuellen System die gesundheitliche Versorgung bei chronisch Kranken, die am Existenzminimum rumkrebsen, bezahlt und sichergestellt? Sind denn Mehrausgaben für chronisch Kranke oder hohe Mieten im HartzIV-Regelsatz drin?
Genau das ist ja der Fehler der BGE-Gegner, dass sie vom BGE GLAUBEN, was es angeblich alles sein soll, was die Befürworter niemals postulierten.
Sorry, Dein Beitrag ging ja noch weiter. Hatte ich erst übersehen.
Ich glaube, hier müsste man (auch und gerade die Befürworter des BGE) etwas klar stellen. Ich habe es im Beitrag drunter schon angedeutet.
Es heißt „Bedingungsloses GrundEINKOMMEN“. Es kann also auch nicht mehr leisten, als wenn dieses Einkommen „regulär“ verdient werden würde. Jetzt kann man sich darüber streiten, ob davon auch eine KV (die bei der geringen Einkommenshöhe ja auch nur gering wäre) und eine Miete für eine Person davon abgedeckt werden sollte. Dann sind die kursierenden 1000 Euro pro Monat bereits heftig auf Kante genäht. Versteht sich von selbst, dass eine Miete in hochpreisigen Lagen oder gar Leistungen für chronisch Kranke davon nicht mehr leistbar sind.
Und somit wird auch klar, dass das BGE eben NICHT die Sozialämter überflüssig macht – dazu ist es auch nicht gedacht. WAS es ersetzt, wäre sozusagen das „monatliche Taschengeld“ – also in etwa HartzIV plus ein paar Goodies, die auch mal einen Restaurantbesuch, Kino oder Klassenfahrt erlauben.
D.h., es fällt die unwürdige Behandlung durch die HartzIV-Bürokratie weg sowie die Erpressbarkeit, miese und schlecht bezahlte Jobs annehmen zu müssen, weil man auch mal ein paar Monate zur Not auf „Sparflamme“ klar kommt. Und wie schon geschrieben, sind diese zwei Punkte, die den Menschen die Würde zurück geben, die Argumente, die MICH zum Befürworter machen.
Da sind wir dann näher beieinander, Hartmut. Wir nennen es nur anders.
sei nicht so blauäugig! das, was du bekommen könntest, würde auf jeden fall von den lebenshaltungskosten gefressen werden. frag mal alg2-bezieher, was sie von den erhöhungen ihres arbeitslosengeldes am ende hatten oder haben. wann immer die beträge erhöht wurden, waren die preiserhöhungen – hase, igel – längst da. bei tausend € im monat wirst du schlicht nichts davon haben. hinzu kommt, dass die bedürftigkeitsprüfung von niemandem freiwillig aufgegeben wird. und dann werden sich die arbeitgeberverbände ihre miesen, schlecht bezahlten jobs von denen machen lassen, die auf miese, schlecht bezahlte jobs angewiesen sind. wir reden hier also bestenfalls von illusionen.
die im artikel angeführten argumente und fakten beeindrucken mich nicht. ich bin doch nicht gegen was, das es nicht gibt und auch kein ansatz zu erkennen ist, das könnte sich mal ändern! uns wird nichts geschenkt!
versuch’s mal bei deiner lieblingsgewerkschaft.
Nicht nur von den Kosten, sondern auch wenn das BGE als pauschale Abgeltung betrachtet wird, was damit u.a. auch sonstige Sozialleitungen (z.B. Wohngeld) komplett substituieren soll, nach Meinung einiger Befürworter.
Der Staat bzw. die Gesellschaft würde sich mit dieser Abgeltung auch einer weiteren Verantwortung entledigen.
Beste Grüße
klar! schlechter geht immer!
Du hast es echt falsch verstanden Hartmut: Ich bin nämlich der faule Nachbar 😉
Und wenn das BGE nicht ausreicht zum Leben, dann hat es ja die Funktion, die die BGE-Befürworter überall anführen, ja schon vorab nicht erfüllt.
Daneben, 😉 , denn ICH unterstelle das niemandem, auch meinem wirklich faulen Nachbarn nicht 😉
Na es SOLL doch zum Leben reichen – aber eben auf dem Niveau des Existenzminimums. Über die Höhe kann man sich unter DIESER Voraussetzung gern unterhalten (deswegen heißt es ja auch GRUND-Einkommen und nicht Luxus-Einkommen), aber ich weise nochmals auf den eigentlichen Punkt hin:
Es befreit die Menschen davon, ERPRESSBAR zu sein, widrigenfalls sie in Existenznot fallen. DAS ist der Sinn des BGE, und nicht etwa für irgendeinen „Ausgleich“ oder gar „Gerechtigkeit“ zu sorgen. Dafür sind die weiterhin vorhandenen Steuern da.
Ich fand das Butterweggezitat, das hier ein Nutzer postete, ziemlich gut.
Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens finde ich nicht verkehrt, aber alleine reicht es nicht. Es ändert nichts an den Besitzverhältnissen, nicht viel an der Einkommensschere, Kapitaleinkommen, Erbe, etc… Auch braucht die Öffentlichkeit ein starkes Mitspracherecht, was und wie privat produziert wird. Das geht uns alle was an. Also ein BGE ohne starken Sozialstaat wird nur eine neoliberale Dystopie.
Ansonsten ist die Frage, wie das denn um die Arbeitsgesellschaft steht, wenn Roboter Pakete ausliefern, Regale einräumen, putzen, fahren, etc… und überhaupt sich ein riesiger Produktivitätsschub dank smarter Zuarbeit vollzieht, schon wichtig. Ich denke die Idee, dass ja auch neue Jobs durch AI und Roboter entstehen, ist ein frommer Wunsch. Bisher gabs weitesgehend nur Niedriglohnjob. Und auf Wachstum zu setzen ist auch kein Weg, denn es zerstört die Biosphäre. Dann bleibt noch Überschüsse zu erwirtschaften. Aber wo sind die Märkte(!?) und was, wenn die ganze Welt das macht?
Also es gibt nicht viele gangbare Wege.
Für einen kurzen Schock, kann ich nur die Youtube-Videos von Boston Dynamics zu ihrem Atlas-Roboter empfehlen. Nicht weniger, als der Titan, der das Himmelsgewölbe trägt. Die zielen groß. Der ist zweibeinig, kann Regale einräumen, springen, Salti schlagen, ist trittfest, etc…
Guter Kommentar!
Auch hier -> Höre dazu: Humanistischer Sozialismus nach Erich Fromm
Man muss sich dazu ein wenig Zeit nehmen. Sehr interessant ist, dass nach dieser Quelle Herr Fromm schon damals ein Befürworter des BGE war, allerdings in einer neuen besseren Gesellschaft.
Beste Grüße
Danke, das höre ich mir mal an!
Ja, in einer “ neuen besseren Gesellschaft“, in der Geiz, Gier und Zinswucherei von der Gesellschaft verachtet werden, und der Wert eines Menschen nicht an seinem Reichtum, sondern an seinen inneren Werten und sozialen Kompetenzen bemessen wird.
Da kann ich natürlich nicht die Füße stillhalten und muss darauf hinweisen, dass es nicht „das“ BGE, sondern 2 Gruppen von Modellen gibt:
Die wichtigsten Gegenargumente betreffen nur die Gruppe „Umverteilung durch Steuern“:
Erhebliche Förderung des Niedriglohnsektors
Ob es angesichts dieser Argumente jemals ein BGE geben wird, ist eine Frage des Modells. Antworten auf Gegenargumente sind zu finden unter http://www.neulandrebellen.de/2017/08/antwort-auf-bge-gegenargumente-das-steuerspar-bge/
Am Namibia-„Versuch“ ist natürlich albern, bei 6,50 € monatlich von einem BGE zu reden. Wie Roberto richtig diagnostiziert, MUSS man da weiter arbeiten. Zu ergänzen wäre noch, dass ein BGE, dass auf Spenden basiert, wirklich nur den einen Aspekt „gehen die Menschen weiter arbeiten oder nicht“ abdecken könnte. Beim Berliner Crowdfunding-BGE mein-grundeinkommen.de haben bisher rd. 130 Menschen 1 Jahr lang monatlich 1.000 € enthalten. Das ist meines Wissens das höchste BGE, dass es weltweit gibt, und selbst das ist zu niedrig, um mit dem Arbeiten aufzuhören, sofern man eine anständige Wohnung, ein Auto, Urlaub und eine Familie finanzieren will. Und das wollen die meisten.
Die Frage „wer geht dann noch arbeiten“ beantwortet https://www.economy4mankind.org/de/bge-wer-geht-dann-noch-arbeiten/.
Die Frage wird weder beantwortet noch der Grund zur Arbeit ausreichend analysiert.
Was ist mit der Schattenwirtschaft ?
Leute gehen arbeiten um Kredite tilgen zu können. Nun kennen wir Banken, die werden
die Zinsen bis an die Schmerzgrenze anheben. Was dann ? Dann gehen die Leute schwarz
arbeiten ? Wer zahlt noch in den Pott ein damit ein BGE überhaupt ausgezahlt werden kann ?
Unternehmen, Konzerne ? Was die einzahlen, schlagen die auf ihre Produkte auf. Wer kauft
die noch, bzw. wer kann sich die noch leisten ?
Es wird in der Not die Quelle namens Mehrwertsteuer angezapft. Die Preise gehen nochmals
durch die Decke. Über kurz oder lang siegt das neoliberale BGE-Modell bei dem alle verlieren.
Das Risiko ist auch einfach zu groß um für ein BGE die bestehenden Sozialversicherungspötte aufzulösen.
Wenns nicht klappt, ist die Kohle weg.
Es wird zu idealisiert über das BGE diskutiert. Möglicher Missbrauch wird ausgeklammert weil
ja alle BGE-Bezieher plötzlich gute, soziale Menschen geworden sind. Alle Habgier ist wie weggeblasen.
Die Gegner des Grundeinkommen speisen sich prinzipiell aus 4 Richtungen: 1)Konservative mit dem Arbeitsethos eines Paulus oder Münteferings („Wer nicht arbeitet…“) 2)Pseudosozialbesorgte a la Marcel Fratzscher, die uns weismachen wollen es braucht bloß mehr „Bildung“ und „Chancen“ 3)Dumme wie Andrea Nahles 4)Linke (wie De Lapuente?) bei denen mitr wirklich die Erklärung fehlt.
Bei BGE geht es eigentlich um 2 Problemfelder:
1) Finanzierung lassen wir es momentan außer acht, aber ein BGE von 800 € pro Kopf/Monat würde für ein Land wie Deutschland z.B. ca. 25% des BIP kosten. Mit einer gewissen Familienstaffelung ließe sich der Anteil um 2-3% senken. 20-25% des BIP, das sicherlich nicht vollkommen monetär ist, als direkte Transferleistung – das ist jede Menge. Etwas das Doppelte von bisherigen direkten Transferleistungen (Renten, KiGe, H4 etc). Finanzierbar ist es trotzdem, auch ohne die abenteuerliche MwSt von 50%.
2)Arbeit. Der ganze Sinn von BGE ist die Einstellung, dass uns die Arbeit (oder eher anständig bezahlte Arbeit) ausgeht. Als Folge geht es darum, dass Menschen nicht gezwungen werden, ihre Arbeitskraft „unter Wert“ zu verkaufen. Man kann natürlich über beide Punkte streiten, aber jeder der sich die Lohnentwicklung in z.B. Dienstleistungsbranche in den letzten 20-30-40 Jahren sieht, der weiß was ich meine. Die Politik fixiert an der Arbeitslosenquote hat dem ganzen mit Hartz4 noch Extraschub gegeben und das strahlt auf die Lohnentwicklung von den unteren 30-40-50%. Das alles kann durch die technologische Entwicklung, die vordergründig effizienzorientiert verläuft, dramatischer werden.
Es ist praktisch, gerade zum Weihnachtsfeste, dass man Menschen einfach so mal willkürliche Kategorien verpacken kann. Vergesse bitte nicht ein Schleifchen dran zu machen, dann sieht es besser aus.
Vier Richtungen wegen Advent.
“ Advent, Advent eine Richtung brennt …….“
Ironie will echt gelernt sein…
@Jarek
Genau da liegt der Kardinalfehler bei den Befürwortern des BGE.
Lies dazu mal meine Ergänzung zu weiter oben Mordred!
Solange das von Wenigen angehäufte Vermögen nicht der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird, muss das BGE gerade von den Schwächsten der Gesellschaft gegenfinanziert werden ( z.B. durch eine höhere MwSt. ) ,während sich der Reichtum Oben weiter vergrößert.
Dadurch entsteht exakt wieder der Zwang zum Arbeiten, um die Einkommenslücke zu schließen und damit ist die Bedingungslosigkeit passe´.
Die Unternehmer werden mit dem BGE rechnen und entsprechend niedrige Löhne zahlen. So bleibt im Prinzip alles beim Alten, nur dass das BGE mit der Gießkanne und nicht nach tatsächlichem Bedarf verteilt wird.
Man kann nur damit haushalten, was laufend erwirtschaftet wird. Meinetwegen kann man diese 20-25% vom BIP die verteilt werden als „Konsumsockel“ ansehen – dann wird’s „ökonomischer“ und IMHO verstehen auch die FAZ-Wirtschaftsjournalisten, dass Wirtschaften letztendlich vom Konsum abhängt und damit sieht’s nicht gut aus (https://www.querschuesse.de/wp-content/uploads/2014/07/1a215.jpg).
Die bisherigen Transferleistungen decken schon ca. 50% von dem BGE ab. Wegfall sämtlicher Steuervergünstigungen/-freibeträge dürfte weitere 10-15% bringen. Somit müßte man „nur“ noch ca. 8% des BIPs „eintreiben“, um den Betrag zu erreichen. Wobei schon die bisherigen Maßnahmen noch nie erlebte Verteilungskämpfe zur Folge hätten (man denke nur an Renten vs Pensionen). Man kann natürlich die BGE-Beträge ab einer gewissen Grenze mit der ESt und SozV-Beiträgen belasten – das würde vielleicht nochmal weitere 10% bringen. Man könnte stringenter haushaltsbezogen staffeln (Bürokratie!). Das alles würde vielleicht nochmal 10-20% bringen, aber letztendlich kommt man nicht drumherum, zusätzliche Einnahmen zu generieren. In den letzten 25 Jahren sind die Löhne nominal um ca. 68% gestiegen, Unternehmensgewinne haben sich verdreifacht und betrugen alleine für nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften in 2016 ca. 540 Mrd Euro. Das steuerliche Geflecht der Personengesellschaften mit ihrer angeblichen Transparenz dürfte wohl nochmals das Gleiche enthalten.
Nur als Anmerkung die Lohnquote beträgt hierzulande ca. 68%, aber nicht vom BIP, sondern vom (viel niedrigen) Volkseinkommen – einer Größe, die es sonstwo auf der Welt eigentlich gar nicht so gibt. Somit werden hierzualnde ca. 1600 Mrd als Verdienst an die gezahlt, die dann vermutlich etwa 1000 Mrd Gewinne erarbeiten. Ist schon eine gewisse Diskrepanz dabei.
Ich wäre dafür das BGE erstmal philosophisch zu diskutieren und dann gegebenenfalls ökonomisch bzw. getrennt zu betrachten. Dann wären m.E. die jeweiligen Positionen viel aufschlußreicher einzuordnen.
PS: M.M.n. sind wir von der Zeit als die Menschen die Arbeit erfunden haben am Ende der Zeit der Menschen mit Arbeit angekommen…Die Frage ist demnach nur wie gerecht wir das Einkommen in Zukunft gestalten können.
@Schweigsam
Philosophie ist leider eine „brotlose Kunst“, die den Magen nicht füllt, im Gegensatz zur Ökonomie.
Deshalb kommt man gar nicht umhin, sowohl die Finanzieung als auch die Wirkung des BGE von der wirtschaftlichen Seite aus zu betrachten bzw. zu gestalten, wenn es nicht ein Desaster werden soll.
Dann nimm dir es zu Herzen und erspare uns deine brotlosen Wortmeldungen :-)))
Die Philosophie ist so brotlos wie die Mathematik, wenn man sie nicht als sinnfreies
Geschwafel betrachtet.
@Kapott
Der Spruch mit dem Fassen an die eigene Nase ist dir aber bekannt, oder?:-)))
Philosophie hilft bei der Veteilungsfrage nicht die Bohne weiter. Da sind volkswirtschaftlich sinnvolle Konzepte gefragt und eine Politik, die das auch durchsetzt.
Ersteres mag es ja beim Thema BGE durchaus geben, aber Letzteres ist der Rammbock, an dem auch die beste Idee scheitern muß.
Die „Verteilungsfrage“ ist eine philosophische ( filosofische ) Frage.
Es ist keine Frage der Mengenlehre….da viel…..dort weniger…..
Wer Leistungsträger ist und wer nicht, ist keine Frage der VWL …..Wirtschaftswissenschaftler kennen ohnehin weder Ethik noch Moral…. :-)))
Wer soll Intendant eines Theaters werden, ein Betriebswirt oder ein Theaterwissenschaftler und Philosphieabsolvent ?
Es gibt genug neoliberale Hirnis die die scheinbar unverwertbaren Geisteswissenschaften in den Schmutz treten. Warum machst du dir deren
Sichtweise zu eigen ?
@Kapott
Tue ich das?
Ich folge nur einer einfachen Logik. Je ungleicher die Verteilung der Resourcen, desto eher fliegt eine Gesellschaft auseinander, denn relative Homogenität der Verteilung des ökonomischen Erfolgs einer Gemeinschaft ( Gesellschaft ), hält diese zusammen.
Das ist der Grundkonsens, auf dem die Gesellschaft basiert und ich kann mir gut ausmalen,was passiert, jetzt wo dieser Konsens einseitig von der sog. Elite aufgekündigt wird.
Das wissen die im Übrigen selbst sehr genau, weshalb ja auch der Sicherheits- und Überwachungsstaat sowie die Kontrolle alternativer Medien so forsch voranschreitet.
Die Geisteswissenschaft schätze ich durchaus, sofern sie sich nicht vom Kapital vereinnahmen läßt.
Ja und nein, das Fundament einer Gesellschaft besteht nicht aus Geld.
Weil das Fundament Europas aus Geld bestehen soll, wird es nie funktionieren.
Das Fundament eines Landes besteht aus einem Wertekonsens, bzw. aus
einem gemeinsamen Entwurf. Kunst, Kultur, Bildung und Information bilden die gemeinsame Basis. Nicht Geld.
Du willst mich bloß ärgern ! Lass das !
OFF
Ich habe hier nen kleinen, guten Einstreuer zu Kunst und Kultur.
Der junge Mann erzählt mehr über den Zustand unserer Zeit als
über Bohlen.
Sehr gut gemacht.
„Komponieren wie Bohlen!“
https://www.youtube.com/watch?v=8j3ICZTlX48
@Kapott
Ganz und gar nicht, das, was ich geschrieben habe, ist meine volle Überzeugung.
Kunst, Kultur und Bildung sind ziemlich wurscht, wenn man mit dem Rücken an der Wand steht.
Das, was dann zählt, ist eher barbatrischer Natur.
Irgendwann ist in dem bestehenden System der Punkt erreicht, wo eine kritische Masse nicht mehr bereit ist, sich zum Opferlamm zu machen und dann schlägt Frust in nackte Gewalt um.
Was nicht freiwillig gegeben wird, wird genommen und zwar von denen, die am leichtesten erreichbar sind und das sind nicht die verantwortlichen Eliten, die über hohe Mauern. Body-Guards und Videoüberwachung verfügen sondern ganz normale Bürger, deren Statussympol vor dem Haus parkt.
Du immer mit deiner Revolutionsromantik und deinem Bastille-Kitsch.
Das Neue ergibt sich aus einem Verbund vieler Disziplinen. Man sollte Marx
mit den Fachbereichen updaten, die er noch nicht kennen konnte…Ökologie, Psychologie z.B…..Versuche gab es schon….
Wir brauchen eine zündende Idee die alle mitreißt und zehn kriegsfreie Jahre auf der Welt. Der Laden kippt dann zum Guten.
Hör mit deiner Revolution auf – Wenn sie kommt, dann von rechts !
[spoiler title=“ „]@Kapott
Hier geht es nicht um Revolutionsromantik, sondern um eine realistische Sichtweise.
Wenn es für Massen von Menschen ums Überleben geht, spielen weder Moral noch Kultur eine Rolle und Philosophie schon zweimal nicht. Der permanente Sozialstaatsabbau führt geradewegs in diese Richtung.
Übrigens heißt Kürzungspolitik auf französich nicht Bastiile, sondern Guillotine, im Volksmund auch „Kurzmacherin“ oder „nationales Rasiermesser“ genannt.:-)))
Wenn dem so ist, und es sieht ganz danach aus, so ist das ein Ergebnis der allgegenwärtigen Propaganda, die von den Verantwortlichen der systembedingten Krise auf irgendwelche Sündenböcke ablenken will.
Deine Lösungsansätze sind unrealistisch, deine Sicht ist vernebelt .-)
Deutschland geht es gut !
@Kapott
enau und dank Merkel scheint uns die Sonne permanent aus dem A….:-)
Wir schaffen das !
„Marx mit den Fachbereichen updaten, die er noch nicht kennen konnte“
das ist Satz, der passt ins proletarisch-solidarische Poesiealbum aller Politikbeamten.
und wenn man mal wieder anfinge, die ‚ökonomie‘ dem diktat der politik zu unterwerfen?
dann könnte man auch das ganze mal politisch diskutieren und der ‚ökonomie‘ den ihr gebührenden platz zuweisen! nur, das ist wohl auch – zumindest hier – ein frommer traum.
GrooveX
Selbsredend, sonst ändert sich ja nichts.
und wie kommt man zuu diesem selbstredenden, so mal ganz normal gedacht, ohne hebel, die man nicht hat?
@GrooveX
Wieso hat man da keine Hebel?
Die Frage ist doch, ob genug Menschen beriet sind, die auch anzusetzen.
Die Chancen das sich schnell was zum Besseren wendet stehen schlecht, aber wie sang Gevater Hannes so schön:
Beste Grüße
In einer neuen Gesellschaft, in der Geldsorgen unbekannt sind, die Liebe zum Geld als pervers und das Mitgefühl mit dem Anderen als selbstverstāndlich gilt, wird ein anderes Problem auftauchen: wie verbringen wir unsere Zeit? Nachdem wir Jahrtausende hindurch ‚im Schweiße unseres Angesichts unser Brot‘ verdient haben – man muß sich mal fragen, wer eigentlich alles an der Verfassung der Bibel beteiligt war – werden wir Entzugserscheinungen haben und mit unserer Muße nichs anzufangen wissen. Als Übergang sind kurze Arbeitszeiten von drei Stunden täglich ausreichend. Dann werden wir lernen , wie Kinder nur im Jetzt zu sein und den Moment zu er- leben, kreative Tätigkeiten auszuüben und die Freuden des Denkens zu genießen. Dazu werden wir jene brauchen, die heute von einem Existenzminimum am Rande der Gesellschaft leben, der ’spätrömischen Dekadenz‘ frönen, und uns hin und wieder mit ihren Werken beglücken. Wir sollten ihnen jetzt schon dankbar sein.
Umfrage bezüglich BGE …
Wovon will der BGE-Gegner Christoph Butterwegge leben, wenn alle Unternehmer die menschliche Arbeitskraft durch Roboter ersetzt haben?
https://aufgewachter.wordpress.com/2017/06/14/wovon-will-der-bge-gegner-christoph-butterwegge-leben-wenn-alle-unternehmer-die-menschliche-arbeitskraft-durch-roboter-ersetzt-haben/
Viele argumentieren ja, dass der Preis der unangenehmen Arbeit so lange steigen würde, bis es auch für BGE-Bezieher attraktiv wäre, für zusätzliches Geld Klos zu putzen oder Pakete auszufahren. Gerecht wäre das mit Sicherheit, aber realistisch?
Den relevanten Unterschied zwischen BGE und sanktionsfreiem Hartz IV habe ich allerdings nicht verstanden. Ohne Sanktionen wäre das Arbeitslosengeld II nur noch durch die Bedürftigkeit bedingt. Dieter Bohlen würde nichts bekommen, aber jemand, der nicht arbeiten möchte, würde in keiner Weise dazu gezwungen werden. Insofern kann der obige Artikel auch als Argument für H4-Sanktionen gelesen werden, oder?
Ich persönlich bin für die Abschaffung der H4-Sanktionen und hoffe, dass es funktioniert.
OFF
Über die Feiertage was zum Lesen:
Das Kapital
– erstes Buch
– vierter Abschnitt – „Die Produktion des relativen Mehrwerts“
– dreizehntes Kapitel – „Maschinerie und große Industrie“
ca. 140 Seiten
Marx tritt in diesem Kapitel, eher als Journalist den Beweis an, das Automation
und Mechanisierung , die die Arbeit erleichtern könnten, die Arbeitslast
für die Arbeiterschaft unter kapitalistischen Bedingungen stark erhöhen.
Das ist interessant weil aktuell. Was Marx hier schreibt, lässt sich auf Robotik,
digitale Maschinen, Agrarmaschinen und den ganzen Wirtschaft 4.0 -Klamauk
übertragen.
Hier das .PDF für Reader, Tablet usw.
https://marxwirklichstudieren.files.wordpress.com/2012/11/mew_band23.pdf