Der verschwörungstheoretische Spendenaufruf! Und populistisch sowieso.
Roberto, mein geschätzter Blog-Partner, schrieb in seinem Spendenaufruf, dass wir uns eben genau den nicht nehmen lassen, den guten, alten, abendländisch korrekten Spendenaufruf. Das wäre ja auch noch schöner! Roberto schrieb auch, dass wir es gar nicht einsehen, Winterreifen politisch korrekt Winterreifen zu nennen. Denn für uns sind es natürlich Weihnachtsreifen, und das ziehen wir durch.
Doch es geht ja nicht nur ums Abendland, um die christlichen Werte, Glühwein und den Weihnachtsbaum, den wir ab heute feierlich Winterbaum nennen, weil wir es können und weil wir gern verwirren. Es geht auch um das Weihnachtsgeld, das wir nicht Wintergeld nennen, weil jeder weiß, dass es Weihnachtsgeld heißt, selbst wenn die wenigsten wissen, wann sie zuletzt welches bekommen haben. Wir jedenfalls hätten gern Weihnachtsgeld von Euch, und wir sagen euch auch, warum.
Wir sind links. Das ist ja nun keine wirkliche Überraschung. Und wir finden es klasse, wenn sich die Partei „Die Linke“ von „Aktivitäten von Rechtspopulisten, Nationalisten, Verschwörungstheoretikern und Antisemiten, die […] rechtspopulistische Welterklärungsmuster und ‚Querfront‘-Strategien salonfähig […] machen (wollen)“ distanziert. Das ist top, keine Frage, finden wir prima!
Obwohl … andererseits … also, das ist jetzt blöd. So genau weiß nämlich inzwischen keiner mehr, wann man eigentlich was ist. Ok, dass Rechtspopulisten rechtspopulistische Welterklärungsmuster nutzen, geschenkt, und irgendwie folgerichtig. Antisemiten sind auch ein Unding, wobei unklar ist, was man tun oder sagen muss, um einer zu sein oder eben keiner zu sein. Trump wird es wissen. Tja, Verschwörungstheoretiker, was sind das eigentlich für Leute? Welche Verschwörungen theoretisieren sie? Welche nicht? Welche sind überhaupt Theorien? Und welche womöglich nicht? Ach, und diese Querfrontler. Ja, ganz üble Gestalten, ganz üble Gestalten. Und doch liegt die Frage nahe: Wer genau sind die, die Querfrontler? Quer gegen was oder wen? Und warum sieht man die Front nicht präzise vor sich, so wie eine Gewitterfront?
Ach, das ist alles nicht so einfach.
Aber wir mögen Stigmatisierungen nicht, echt nicht. Und deshalb nehmen wir uns jetzt einfach mal raus, uns als Populisten zu bezeichnen, von uns aus auch Linkspopulisten, das ist grad‘ populär. Und da wir wissen, dass es in der Geschichte der Menschheit auch schon Verschwörungen gegeben hat und sicher auch wieder geben wird bzw. genau in diesem Moment gibt, bezeichnen wir uns mal ganz innovativ auch als Verschwörungstheoretiker. Durchdenken kann man das eine oder andere ja mal.
Ach so, Weihnachtsgeld, das war ja das Thema.
Fassen wir also zusammen: Wir lieben das Abendland und mögen Theorien, über die man mal nachdenken kann, das ist populär und der dunklen Jahreszeit angemessen. Wir tun das aber das ganze Jahr, und wir machen das – wieder so ein schönes Wort von Roberto – kostenneutral. Was nichts anderes bedeutet, als für lau, umsonst. Das finden wir auch gut, denn jeder soll uns lesen können, wenn er (oder sie) es denn will.
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