Das Ende aller Vorgeschichten

Was? Diese Eskalation in Israel hatte eine Vorgeschichte? Bitte, hören Sie auf dergleichen zu behaupten. Denn alles was heute geschieht, geschieht ohne dass vorher etwas geschehen ist. Vorgeschichten sind Geschichte.

Seit anderthalb Jahren wissen wir nun, dass Kriege einfach vom Zaun gebrochen werden – mir nichts, dir nichts. Ohne, dass vorher was passiert ist. Ich sage nicht, wo das vor anderthalb Jahren geschehen ist. Aber da ist jemand einfach so in ein Land einmarschiert, ohne dass es Gründe gab. Manche sagen, es gab vormals einen Bürgerkrieg, bei dem Menschen zu Tode kamen. Andere behaupten, dass die internationale Staatengemeinschaft acht Jahre zugesehen und nichts gemacht habe. Oder es sogar forciert habe.

Vergessen Sie das alles. Vorgeschichte war gestern. Heute orientieren wir uns an Fakten, die jetzt in diesem Augenblick greifbar sind und nicht in der Vergangenheit wurzeln.

Messer in der Brust

Wenn Sie morgen Ihrem Mann ein Messer in die Brust stechen, machen Sie sich keine Hoffnungen, dass jemand nach dem Motiv fragt. Denn ein Motiv: Das ist Vorgeschichte. Sicher, vielleicht war da was im Vorfeld. Unter Umständen hat sie Ihr Göttergatte regelmäßig verdroschen, an die Heizung gekettet und perverse Sexspiele gegen Ihren Willen mit Ihnen praktiziert. Na und? Lernen Sie endlich, sich nicht mit Vorgeschichten aufzuhalten. Kommen wir zur Geschichte. Und in der haben Sie jemanden verletzt, ganz knapp die Herzkammer verfehlt, weil er sie erneut fixieren und beunglücken wollte. Das ist alles was in diesen Zeiten noch zählt. Mehr muss man nicht mehr wissen.

Das ist die eigentliche Zeitenwende. Nicht das Sondervermögen, nicht, weil da vielleicht irgendwo ein Land in ein anderes einfiel. Sondern sie erklärt sich mit dem Umstand, dass wir die Vorgeschichten aus unserem Blickfeld getilgt haben. Es gab vielleicht eine Zeit, da war es noch von Relevanz, was vorher geschah. Man glaubte eventuell, dass so ein Blick auf die vormaligen Abläufe einen Erkenntnisgewinn darstellen könnten. Vermutlich nach dem Motto: Wer weiß, woher etwas kommt, der versteht es auch besser. Wie gesagt, so eine Zeit gab es vielleicht. Man weiß es nicht sicher, denn es ist eine Vorgeschichte zum heutigen Tag. Und über die spricht man bekanntlich nicht mehr.

Israel also. Auch da gibt es eine Vorgeschichte, munkelt man – man weiß es nicht. Was heißt: Man weiß es schon, spricht aber besser nicht davon. Meinungsfreiheit gab es wahrscheinlich auch mal. Aber die Zeiten, in der sie besser funktionierte also heute – richtig, Sie wissen es schon: Auch vorgeschichtlich. Sprechen wir also verklärter: Vielleicht gab es ja mal ein Volk, das auf engen Raum unter schlechten Bedingungen zusammengepfercht wurde. Könnte das nicht Hass verursachen? Hören Sie auf mir was zu unterstellen, ich stelle hier doch nur eine Frage.

Zwei Kriegsgebiete, zwei Geschichtslosigkeiten

Jedenfalls wäre das eine erklärbare Vorgeschichte. Habe ich Erklärung gesagt? Die verkompliziert bloß alles. Einfacher ist es, wenn man unnötigen Tand über Bord wirft. Simplify your life! Das verursacht dann zwar, dass man nur noch einen Ausschnitt aus der Gesamtkomposition sieht, ein kleines Fenster der zeitlichen Abfolgen gewissermaßen. Und in dem kommen die Gewalttäter der Stunde nun eben als Gewalttäter vor, die aus dem Nichts heraus terrorisieren. Das wiederum beeinflusst natürlich die Beurteilung der Situation. Aber ist es nicht so viel einfacher im Leben, wenn man sich all die alten Kamellen von früher spart und nur im Hier und im Jetzt lebt und sich informiert?

Das ist der große Vorteil unseres ahistorischen Zeitalters, in dem man Geschichte als überflüssige Kategorie denkt, getreu der Parole: Was juckt mich, was vor meiner Zeit war? Lebe ich jetzt oder lebe ich gestern? Das kommt davon, wenn sich Gesellschaften nicht mehr als Bürgertum, sondern als Kundschaft definieren und Werbesprüche verinnerlichter haben, als politische Schlagworte. Dann spricht man so: Seitdem ich Jacobs Krönung trinke, starte ich wacher in den Tag – wie war es vorher, als man die Krönung nicht schlürfte? Keine Ahnung, das ist Vorgeschichte, die vergisst man lieber schnell, über die erzählt man im Werbespot auch nichts. Wir scheinen nur noch in einem Werbespot zu leben.

Es könnte sein, dass es momentan zwei Kriegsgebiete gibt, die sich nicht abzeichneten, von denen man nichts ahnen konnte. Plötzlich war Krieg. Von einem auf den anderen Tag. Warum? Wir wissen es nicht, sollen es nicht wissen. Wer so tut, als wisse er was, wird kriminalisiert. Menschen mit Vorgeschichtskenntnissen sind Gefährder in einer Zeit, da Staatsführer Orientierung auf eine ziemlich infantile Weise verstehen und vermitteln. Wer Vorgeschichten aufwühlt, der macht orientierungslos. Und das geht nun wirklich nicht. Als ein Volk ohne Geschichte die Welt außenherum zu betrachten: Vermutlich ist das eine Folge der Bildungsmisere. Die kollektive Verdummung hat nun eben auch eine Vorgeschichte. Nein, das sage nicht ich, das sagen andere – nicht dass man mich noch wegen eines Vorgeschichtsdeliktes drankriegt.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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AusdieMaus
AusdieMaus
Gast
11 Monate zuvor

Ob Fukujama in Wirklichkeit das meinte, das Ende der Vor-Geschichte?

Rudi K
Rudi K
Gast
11 Monate zuvor

Eine provokante Frage. Gab es nicht auch eine „Vorgeschichte“ für die Ereignisse an der deutsch-polnischen Grenze am 1.9.1939?

Mordred
Mordred
Gast
Reply to  Rudi K
11 Monate zuvor

Natürlich. Man muss jeden Fall immer individuell betrachten, aber grundsätzlich auch mit der Vorgeschichte.

Rudi K
Rudi K
Gast
Reply to  Mordred
11 Monate zuvor

Man kann bei einigen aktuellen Konflikten im eurasische Raum eine Vorgeschichte, die mit dem Ende des 1. Weltkrieges finden. Neben dem „Nahostkonflikt“ (Balfour-Declaration, Zerschlagung des osmanischen Reiches) auch folgende Konflikte:

Berg KarabachUkraine-RusslandKosovoKurdistan (Türkei, Syrien, Irak)

Schwitzig
Schwitzig
Gast
Reply to  Rudi K
11 Monate zuvor

Häh? Wieso „provokante Frage“? Es ist einfach nur eine blöde Frage.

Robbespiere
Robbespiere
Gast
Reply to  Schwitzig
11 Monate zuvor

@Schwitzig

Ich finde die Frage gar nicht so blöd.

Fukujama meinte ja, mit dem Ende des Sozialismus habe das System gesiegt, welches die Bedürfnisse der Menschen angeblich besser befriedigt.

Wenn dieses System des Kapitalismus aber derart gut sein sollte, warum wurde dann überhaupt nach einer Alternative gesucht und diese etabliert?

Also gibt es doch eine Vorgeschichte, welche mit dem Zusammenbruch des Sozialismus endete. 😉

Molle Kühl
Molle Kühl
Gast
11 Monate zuvor

Seit der Shoah sind an einem Tag noch nie so viele Jüdinnen und Juden ermordet worden, wie am letzten Wochenende und Du schreibst hier einen dermaßen instinktlosen und unempathischen Dreck dass ich Dich ab heute abgrundtief hasse. Du bist ein antisemitischer Hetzer auf pseudointellektuellem Kriegspfad, ein kleinbürgerlicher eitler Sack, der ein erlebnisarmes reales Leben führt.

Wütender Bürger
Wütender Bürger
Gast
Reply to  Molle Kühl
11 Monate zuvor

Ich empfehle Dir als Lektüre: https://de.wikipedia.org/wiki/Zynismus

Andre
Andre
Gast
Reply to  Molle Kühl
11 Monate zuvor

Anders herum ist aber ok? Also beide Seiten veranstalten recht regelmäßig ein regelrechtes „Schlachtfest“. Wobei die israelische Seite idR bei den Rachereaktionen mehr Palästinenser umbringt, als umgekehrt. Gestern wurde im Gaza-Streifen eine 19köpfige Familie komplett ausgelöscht.

Israelische Soldaten laufen teilweise mit T-Shirts rum, auf denen am Rücken eine schwangere Muslimin abgebildet ist, die durchgestrichen ist mit der Anmerkung: „Eine erschossen, zwei getötet“ (auf englischer Sprache). Und das nicht erst seit gestern. Was für ein abartiger Geist wird damit offenbart von der israelischen Seite, wenn man sich darüber freut, ungeborenes Leben direkt mit vernichtet zu haben? Und nein, natürlich ist dass nicht stellvertretend für alle Israelis, genauso wenig, wie die Terrororganisation Hamas stellvertretend für alle Palästinenser steht.

Und dass nun mal die Israelis Besatzer sind und sich mit Gewalt fremdes Land aneignen, ist nun mal eine historische Tatsache. Und dass dies die eigentliche Vorgeschichte zur jetzigen Eskalation ist, ist nun mal ebenfalls eine Tatsache und nicht von der Hand zu weisen, egal wie Blind Sie sich stellen wollen. Und wenn ich von Israelis als Besatzer rede, meine ich damit nur dass Territorium, dass Israel laut der UN Resolution 242 nicht zusteht, sondern den Palästinensern.

Und wenn Sie mal ihren ekelhaften Hass gegen die Palästinenser ablegen würden, und sich einfach mal eine Landkarte des heutigen Israels ansehen, dann werden auch bigotte Heuchler wie Sie erkennen, dass (1) Gaza ein abgeschottetes Freiluftgefängnis gleicht und (2) es kein zusammenhängendes Gebiet mehr für die Palästinenser in der Westbank gibt. Nur noch kleine „Biotope“, die zerstreut sind und mit Sicherheit von Israel auch noch Stück für Stück den Palästinensern weggenommen werden.

Und nein, nichts davon rechtfertigt es, wenn die Hamas im Blutrausch einfach unschuldige Zivilisten ermordet oder entführt. Dafür müssen die Organisatoren und auch die Beteiligten bestraft werden, und hier kann die Strafe auch der Tod sein.

Und PS: Nicht jeder Israeli ist ein Jude und nicht jeder Jude ein Israeli. Allein das Gleichsetzen zeigt schon, dass jemand rein gar nichts in seinem Kopf haben kann, außer geistigen Dünnschiss.

Rudi K
Rudi K
Gast
Reply to  Andre
11 Monate zuvor

Welches „fremde Land“ hat sich denn Israel „mit Gewalt angeeignet“? Nach der islamistischen Propaganda ist das ganz Israel. Und der Gaza-Streifen ist von Israel lange geräumt.

Träumer
Träumer
Gast
Reply to  Rudi K
11 Monate zuvor

Dann habe ich wohl etwas verpasst und die Hamas Kämpfer haben einen
6 km weiten Sprung über den Gasa Streifen gemacht um anzugreifen.
Wer lebte denn bis 1948 in Palestina? Mal ein Tip: Juden waren es nicht.

Rudi K
Rudi K
Gast
Reply to  Träumer
11 Monate zuvor

Es lebten dort schon Juden. Oder wer hat denn gegen die Arabischen Armeen gekämpft? In Jerusalem stellten Juden die Mehrheit.

Andre
Andre
Gast
Reply to  Rudi K
11 Monate zuvor

Das fremde Land nennt man Palästina. Der Staat Israel existiert erst mit seiner Gründung im Jahr 1948. Davor gab es nur den Staat Palästina, der lange Zeit von den Briten besetzt war.

In der UN Resolution 242 wurden die Grenzen dieses Staates festgelegt. Nach der israelischen Propaganda gehört das ganze Land Palästina nun Israel. Israel hat erfolgreich die Palästinenser aus dem eigenen Gebiet vertrieben, deren Häuser mit Bulldosern abgerissen und ihre eigenen Häuser draufgebaut und die Palästinenser schön in kleine Biotope, die nicht zusammenhängen, in der West-Bank vertrieben und den Rest in Gaza eingezäunt.

Den Gaza-Streifen hat Israel erfolgreich in ein Freiluftgefängnis verwandelt, dessen Strom, Wasser und Essensversorgung von Israel zu 100% kontrolliert und bestimmt, wieviel Kalorien pro Einwohner erlaubt sind. Es hat diesen Streifen, der an seinen Grenzen liegt, sowohl mit meter hohen Betonwänden, als auch Zäunen mit Stacheldraht umgeben.

Rudi K
Rudi K
Gast
Reply to  Andre
11 Monate zuvor

Zitat:>>Das fremde Land nennt man Palästina. Der Staat Israel existiert erst mit seiner Gründung im Jahr 1948. Davor gab es nur den Staat Palästina, der lange Zeit von den Briten besetzt war.<<

Den Staat Palästina gab es damals nicht oder nicht mehr. Palästina war bis zum Ende des 1. Weltkrieges ein Teil des Osmanischen Reichs. Der Name wurde übrigens vor rund 2000 Jahren von den Römern gegeben. Aber nicht als Staat sondern als römische Provinz. Soviel zur Geschichte, die du wohl nicht verstanden hast.

Andre
Andre
Gast
Reply to  Rudi K
11 Monate zuvor

„Es lebten dort schon Juden. Oder wer hat denn gegen die Arabischen Armeen gekämpft? In Jerusalem stellten Juden die Mehrheit.“

In Deutschland leben auch jede Menge Muslime. Das gibt denen aber nicht das Recht, mit Waffengewalt in Deutschland eine neues, eigenes Land zu gründen und die Deutschen dann aus Deutschland mit Waffen zu vertreiben.

Andre
Andre
Gast
Reply to  Andre
11 Monate zuvor

P.S.: Ich stelle mir übrigens die Frage, wie die westliche Wertegemeinschaft und so ein paar „Gutmenschen“ darauf reagieren würde, wenn heute die Juden im Gazastreifen leben würden und die Palästinenser im Staatsgebiet des heutigen Israel.

Wie würde die westliche Wertegemeinschaft darauf reagieren, wenn die Palästinenser die Juden im Gazastreifen mit meterhohen Betonwänden und Stacheldrahtzäunen einzäunen würden, kontrollieren würden, wieviel Kalorien jeder Jude im Gazastreifen denn konsumieren darf, und den Strom, den die Juden im Gazastreifen nutzen dürften, ab und zu abzustellen um diese für Fehlverhalten zu bestrafen?

Träumer
Träumer
Gast
Reply to  Andre
11 Monate zuvor

Vielleicht hatten wir hier in Deutschland nach ´45 einfach nur das Glück,
dass es hier zu kalt war und es keinen Heiligtümer aus den Anfängen des
Jüdischen Lebens gab. Sonst könnten wie jetzt eingzäunt mit 82 Millionen
in Ostfriesland hausen und uns würden immer mal wieder ein paar Bomben
auf den Kopf fallen.

flurdab
flurdab
Gast
Reply to  Andre
11 Monate zuvor

Du meinst so wie im Libanon?
https://de.wikipedia.org/wiki/Libanesischer_B%C3%BCrgerkrieg

Die Libanesen waren so dumm „ein freundliches Gesicht“ zu zeigen.
Die haben aus christlicher Nächstenliebe vertriebene Araber aufgenommen bis es zu spät war.

Marla
Marla
Gast
Reply to  Molle Kühl
11 Monate zuvor

Grundsatzfrage (eigentlich -vorsichtig historisch!- seit tausenden von Jahren): warum ist der eine Tote ganz ganz schlimm und ein Verbrechen, während der andere Tote der Rede nicht wert ist!

Solange wir nicht wieder den Gleicheitsgrundsatz-Fixstern und den GerechtigkeitsFixstern anstreben wird überall und urplötzlich wieder Gewalt ausbrechen! Eine meiner Meinungen!

AeaP
AeaP
Gast
Reply to  Molle Kühl
11 Monate zuvor

Einfache Frage: Haben Sie auch Empathie für geknechtete und ermordete Palästinenser? Oder sind Sie nur einer dieser abgrundtief verlogenen Heuchler, die die Menschenrechte doppelmoralisch nur einseitig zubilligen? Leute wie Sie haben jegliche Glaubwürdigkeit verloren. Ich finde es im übrigen schrecklich, wenn Menschen sich gegenseitig abmetzeln, egal ob Juden, Christen oder Muslime.

AusdieMaus
AusdieMaus
Gast
Reply to  Molle Kühl
11 Monate zuvor

Doppelmoralisten verlieren jede Glaubwürdigkeit.

Wütender Bürger
Wütender Bürger
Gast
11 Monate zuvor

Schon letztes Jahr kotzte es mich an, daß die Vorgeschichte der Ukraine in den Medien komplett ausgeblendet wird, als wenn die Ukraine 2020 als Musterbeispiel von Rechtsstaatlichkeit und Demokratie aus dem Nichts entstanden wäre. Vorbei und ungeschehen die Zeiten Bilder und Berichte, in denen sich Lanz, Will, Maischberger und wie die ganzen überbezahlten Sprechpuppen auch heißen, über Korruption und Aufmärsche von Nazis in der Ukraine aufregten und die Ermordung unschuldiger Menschen auf dem Maidan anprangerten. Vergessen die Tatsache, daß ein weltberühmter Boxer sich mit einer Fahne mit Wolfsangel ablichten ließ.

Heute schlürfen die Laiendarsteller deutscher Politiker stattdessen öffentlichkeitswirksam Sekt auf einem Balkon mitten in einem Kriegsgebiet mit besagtem Boxer und lassen sich von einem sogenannten „Diplomaten“ nach Strich und Faden verarschen und beleidigen, während dieser es nicht schafft, sich offen gegen eine Verehrung eines polnischen Nazi-Kollaborateur und Schlächters von jüdischen Männern, Frauen und Kindern auszusprechen.

Findet die Fehler!

Doch all diese Bilder und Berichte sind immer noch zu finden, für diejenigen, die sie sehen wollen. Und dazu muss man noch nicht einmal ins „böse Darknet“, es reichen die öffentlich zugänglichen Archive der Zeitungen und Medien. Es soll sogar Menschen geben, die zu Hause ihre Tageszeitung archivieren. Ein Blick in die Ausgaben 2014 bis 2019 sollte die Augen öffnen.

Moralisch nicht minder ekelhafter ist es in den USA, wenn es um Vorgeschichten geht: Vorgeschichten werden in den USA stets nur dann wichtig, wenn die Waffenlobby mal wieder eine Schießerei an einer Schule rechtfertigen und entschuldigen will: dann wird wie besessen nach dem Motiv des Täters gesucht. Man muss den Täter verstehen, seine Motive kennen, die Tat richtig einordnen können! Das Finden eines Motivs wird bei Massenschießereien zu einer Manie, zu einer Religion in den Medien, gleich so, als wenn die Hinterbliebenen, die Eltern toter Kinder und Jugendlicher, die Geschwister, die Angehörigen der Lehrer und Lehrerinnen, all diejenigen, die geliebte Menschen verloren haben, aufatmen und sagen könnten: „Ja, wenn DAS der Grund war, dann ist’s ja nur halb so schlimm!“

Bäh, wie verlogen!

Pen
Pen
Gast
11 Monate zuvor

Re Ukraine

Deutschland unterstützt Nazis. Ist doch klar.

Vietato Fumare
Vietato Fumare
Gast
11 Monate zuvor

Tja, Vorgeschichten sind für die Retortenkinder von Mailab und Böhmermann wohl wirklich Geschichte. So wie Giulia Silberberger, Organisatorin des Schmähpreises „Goldener Aluhut“ der Gwup/Psiram/Skeptiker-Bewegung in einem Interview sagte: „Anstatt manchmal zu akzeptieren, dass die Welt scheiße ist und es Kriege und Krankheiten gibt — und es dafür keinen Grund gibt —, werden Verschwörungstheorien erfunden.“ (Quelle: Wired)

flurdab
flurdab
Gast
11 Monate zuvor

Da liegt der liebe Roberto schon ganz richtig. Vorgeschichten werden zukünftig nicht mehr gebraucht.
Die werden dann bei/ nach Bedarf fakeaktuell von verdienten Mitarbeitern des Wahrheitsministeriums, oder vielleicht denen von Google oder Meta im Homeoffice angefertigt.
So wie es schon Orwell beschrieben hat.
„Wieviele Finger, Willson?“

Die Zukunft wird großartig. Das muss sie, weil die Vergangenheit immer schlechter war.
(Ein schönes Motto für die FDP)

flurdab
flurdab
Gast
11 Monate zuvor

Ich finde die weltweite Gesamstsituation als zu unübersichtlich.
Wäre es nicht denkbar mittels der UN die Gesamtzahl an gleichzeitigen Kriegen auf ein überschaubares Maß zu reduzieren?
Als Medienkonsument/ Verbraucher lehne ich diese permanente Überforderung ab.
Man könnte Zeitlose für Kriege in einer Auktion versteigern. Februar- Mai 2024 oder Juli 2024- August 2025 etc.
Damit könnte man die Belastungen und Verbräuche für die Erde viel besser planen und koordinieren.
Ich sag nur Klimaschutz. Auch Fluchtbewegungen könnte man besser planen.
Man könnte sogar die erwarteten Schäden an Infrastruktur, Menschenleben und Umwelt kalkulieren. Und die Ausführung einer Kriegshandlung von der Zahlung einer entsprechenden Summe auf ein Treuhandkonto abhängig machen. Quasi eine Kautionszahlung.
Krieg ist derzeit einfach viel zu billig. Der muss so teuer gemacht werden das sich den nur noch die Reichen leisten können, und das auch nur selten.
Es könnte so einfach sein…

träumer
träumer
Gast
Reply to  flurdab
11 Monate zuvor

Das Einfachste wäre, wenn die Staatoberhäupter der Krieg wollen, das Ganze
in einem Tischfußballduell austragen müssen. Biden dürfte natürlich von
seinem Sohn vertreten werden, wenn der nicht gerade high ist. Selenski
müsste verpflichtet werden ein Kondom zu tragen, da man nie weiß, ob er
wieder mit dem Schwanz spielt. Wärend wir hier frozeln, sterben in Gaza
Frauen, Kinder und unschuldige Männer. Irgendwie mag ich diese Welt
nicht mehr. Und es ekelt mich an, dass in Kommentaren wie beim Focus
nach Ausrottung der Palestinänser gerufen wird. Man versucht sich mit Ideen
zu übertrumpfen, wie das am Besten gemacht werden kann. Der Mensch ist
das schlechteste Produkt was die Natur hervorgebracht hat!

flurdab
flurdab
Gast
Reply to  träumer
11 Monate zuvor

Woher kommt deine Vermutung das die Frauen, Kinder und unschuldigen Männer unschuldig sind?
Hast du dafür Beweise.
Gestern las ich über den Gazastreifen das dieser ein „Freiluftgefängnis“ oder sogar ein „Konzentrationslager“ sei.
Wenn dem so ist, ist die Hamas aber der Schließer und Gefängnisdirektor.
Das scheint die Araber in Gaza bisher nicht gestört zu haben.
Die Proteste und Demonstrationen die sich gegen den Terror richten habe ich nicht gesehen.
Irgendwie hatte ich eher den Eindruck das sie das begrüßten.
Die Weinerlichkeit scheint den Arabern in den Genen zu liegen.

Juergen Wehrse
Juergen Wehrse
Gast
11 Monate zuvor

Freud lässt schon wieder grüßen . . . Ich las: „Das kommt davon, wenn sich Gesellschaften nicht mehr als Bürgertum, sondern als Knechtschaft . . .“

Folgendes Buch kann ich nur empfehlen: GESCHICHTE PALÄSTINAS von Gudrun Krämer. Manche Zusammenhänge werden einem als Westler dadurch etwas klarer. Denn – kompliziert ist das! Alles!

Dieser Konflikt schafft es auf alle Fälle, die Gräben der westlichen Welt noch weiter zu vertiefen. Die Analysen der betroffenen Länder, die, die ich bisher gelesen habe, sind wesentlich nüchterner als so mancher Text hier aus dem Mainstream und den „emotional völlig entfesselten“ konservativ-alternativen Medien (Wallach, Broder, Report24). Woran mag das liegen? Ist diese Empörung, die Goethe schön beschrieben hat, endlich der Anfang vom Ende der „unerträglichen“ Doppelmoral und Arroganz des Westens (wie geht es übrigens den geflüchteten Menschen aus Berg-Karabach . . .)?

Das war vor einem Jahr. Zitat von Ursula von der Leyen:
„Russia’s attacks against civilian infrastructure, especially electricity, are war crimes. Cutting off men, women, children of water, electricity and heating with winter coming – these are acts of pure terror. And we have to call it as such.“ 19.10.2022

Wir bleiben dran . . . Danke, Roberto, für den Text!

Juergen Wehrse
Juergen Wehrse
Gast
11 Monate zuvor

Kleiner Nachtrag: Zelenskij trägt neuerdings schwarz . . . Schon jemandem aufgefallen?

Juergen Wehrse
Juergen Wehrse
Gast
11 Monate zuvor

Klitzekleiner Nachtrag. So sieht uns übrigens Pepe Escobar:

https://t.me/rocknrollgeopolitics/8403

Spartacus
Spartacus
Gast
Reply to  Juergen Wehrse
11 Monate zuvor

Er sieht nur, wie wir uns zeigen.
Läuft die korrupte Euro-Uschi eigentlich jetzt in blau-weiß mit Stern auf?
Und welche Farben stehen eigentlich für Taiwan?

Juergen Wehrse
Juergen Wehrse
Gast
11 Monate zuvor

Die Frage, die ich mir stelle ist derzeit:

Wieviel Wein, Weinbrand und Zigaretten hätten unsere verstorbenen und nicht vergessenen „alten Recken der Bundesrepublikanischen Aufbauzeit“ wohl verzehrt, in einer angespannten Lage wie dieser?

Hätten täglich 50/100 Zigaretten einem Helmut Schmidt gereicht? Ich glaube – nicht! Und verstehe das . . .

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