Friedensprotest und Generationenkonflikt

Vor der US-Air-Base Ramstein in Deutschland gab es am Wochenende Proteste gegen die militärische Bedrohung, die von den USA für den Frieden in der Welt ausgeht. In den deutschen Medien finden sich darüber kaum Berichte. Dabei zählte unter anderem der ehemalige Finanzminister und Gründer der Partei Die Linke, Oskar Lafontaine, zu den Rednern. Ebenfalls am Wochenende gab es eine Protestaktion in Aschaffenburg, die sich gegen die suizidale Politik der Bundesregierung richtete. Auch sie blieb medial weitgehend unbeachtet.

Die US-Basis Ramstein steht für viele Deutsche sinnbildlich für die begrenzte deutsche Souveränität. An den Toren von Ramstein endet die deutsche Staatlichkeit. Die Basis ist eine der wichtigsten und die größte Einrichtung der US-Air-Force außerhalb der USA. Die Basis dient nicht nur als Luftwaffenstützpunkt, sondern auch als Relaisstation für den Drohnenkrieg der USA in Nahost. Die extralegalen Tötungen von Menschen durch US-Drohnen ist ein Bruch des Völkerrechts und mit rechtsstaatlichen Prinzipien nicht in Einklang zu bringen. Bereits in diesem Zusammenhang gab es Proteste gegen die Basis. Geändert hat sich an der Praxis nichts.

Ramstein und die Grünen

Die Grünen standen bis zu ihrer Regierungsbeteiligung kritisch zu Ramstein. Inzwischen hat sich die Haltung der Grünen zum US-Drohnenprogramm um baerbocksche 360 Grad gedreht. Die Grünen haben sich mit Ramstein ausgesöhnt. Mit dieser Änderung der Sichtweise sind die Grünen nicht allein. Sowohl bei der Friedensdemonstration in Ramstein als auch in Aschaffenburg gab es Gegendemonstrationen von Gruppen, die sich dem politisch linken Spektrum zurechnen. Programmatisch stehen sie hinter der NATO, unterstützen die Waffenlieferungen in die Ukraine sowie die Aggression des Westens gegen Russland. Sie wollen der Ukraine zu einem Sieg über Russland verhelfen.

Diese Gegenprotestler beschreiben sich selbst als antikapitalistisch und antifaschistisch. Die Friedensaktivisten und Kritiker der Regierungspolitik sind für die Mitglieder dieser Gruppe Nazis und Faschisten, von Russland gesteuert – eine Gefahr für die liberale Demokratie. Man sieht daran, dass es in Deutschland gelang, Vernunft und Logik komplett auf den Kopf zu stellen. Diese sich in den Gegenprotesten ausdrückende Orientierungslosigkeit im Hinblick auf das Verstehen von politischen Zusammenhängen hat ihren Grund unter anderem in der absolut einseitigen Berichterstattung deutscher Medien und einer Verengung der in Deutschland zugelassenen Diskurs-Breite.

Die neue rechte deutsche Linke

Deutsche Medien berichten seit einigen Jahren ausschließlich darüber, dass Russland mit jedem Tag repressiver werde. Wer sich aus deutschen Medien informiert, hat den Eindruck, Russland sei eine Diktatur, in der die Bürger komplett der Willkür des Staates ausgesetzt sind und über keinerlei Rechte verfügen.

Russland gilt dieser Gruppe von vor allem sehr jungen Deutschen daher als faschistischer Staat, der die demokratische Ukraine aus Hass auf deren Freiheit und liberale Gesellschaftsordnung überfiel. In den sozialen Netzwerken erkennt man die Mitglieder dieser Gruppe daran, dass sie statt Russland RuZZland schreiben. Die Schreibweise soll an die SS-Symbolik der Nazis erinnern. Es mangelt dieser Gruppe an grundlegendem Wissen über historische Zusammenhänge sowie das politische und gesellschaftliche System Russlands. Dass diese Bildungslücke nicht geschlossen wird, dafür sorgen die deutschen Medien. Damit kommt in den unterschiedlichen Anliegen der Protestierenden und den sich dagegen richtenden Gegenprotesten vom vergangenen Wochenende auch ein Generationenkonflikt zum Ausdruck.

Jüngere Deutsche, jetzt in den Zwanzigern, kennen Russland nur als vermeintliche Bedrohung. Spätestens ab 2007, ab Putins Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz, hat sich die Berichterstattung in Deutschland über Russland grundsätzlich gewandelt.

Ältere kennen Russland als das Land, das die deutsche Einheit ermöglicht hat, können sich noch an die zahllosen Einladungen Russlands zumBau eines gemeinsamen Hauses Europa erinnern. Eine dieser Einladung wurde im September 2001 von Präsident Putin im Deutschen Bundestag in einer teilweise auf Deutsch gehaltene Rede ausgesprochen. Dieser Auftritt hat bei vielen älteren Deutschen einen bleibenden Eindruck hinterlassen, von dem die Jüngeren allerdings nichts wissen. Man muss mindestens um die 40 sein, um es bewusst miterlebt zu haben.

Erziehung zum Feindbild Russland

Viele Ostdeutsche haben aufgrund ihrer direkten Erfahrung mit Bürgern Russlands in der Zeit der DDR ohnehin ein positives Russlandbild, das die Jüngeren mangels Gelegenheit nie entwickeln konnten. Und diese Gelegenheiten werden immer weniger. Selbst in den Bereichen Sport, Kultur und Wissenschaft bricht Deutschland den Kontakt zu Russland ab. Austausch wird verhindert, Gelegenheiten, Vorurteile und Ressentiments durch direkten Kontakt zu überwinden, werden immer seltener. In den großen deutschen Medien ist der Eiserne Vorhang längst wieder zugezogen worden.

Positive Nachrichten über Russland kommen in den deutschen Medien nicht vor. Es kommt auch die Position älterer Deutscher, die sich ein friedliches Verhältnis mit Russland wünschen, kaum vor. Weder über den Protest in Ramstein, noch über den in Aschaffenburg finden sich nennenswerte Meldungen in den deutschen Nachrichten. Das friedliche Anliegen einer ganzen Generation wird in Deutschland einfach totgeschwiegen, oder, wenn es sich nicht mehr verschweigen lässt, als rechts und faschistisch diffamiert – so wie Russland eben auch.

Aus diesem Grund sollte man mit einer Verurteilung der Generation junger Deutscher, die in Russland eine faschistische Diktatur sehen, vorsichtig sein. Sie sind sicherlich eher Opfer als Täter. Mit den deutschen Medien sollte man dagegen hart ins Gericht gehen. Sie desinformieren mit voller Absicht und dem Ziel, den Konflikt zwischen Deutschland und Russland zu befeuern.

Dieser Beitrag erschien zunächst auf Russisch in der Komsomoskaya Prawda 

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Gert-Ewen Ungar

Gert Ewen Ungar legte sich kurz nach dem Abi sein Anagramm zu. Er und seine Freunde versprachen sich damals bei einem Kasten Bier, ihre Anagramme immer für kreative Arbeiten zu verwenden. Dass sein Anagramm jemals mehr als zehn Leuten bekannt werden würde, war damals nicht abzusehen und überrascht ihn noch heute. Das es dazu kam, lag an seinem Blog logon-echon.com. Mit seinen Berichten über seine Reisen nach Russland stiegen die Zugriffszahlen und es entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit RT DE. Anfang 2022 stieß er zu den neulandrebellen und berichtet über Russland, über Politik, über alles Mögliche.

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ChrissieR
ChrissieR
9 Monate zuvor

Guude, lieber Gert!
Dein Text spricht mir aus der Seele! Mit mittlerweile 68 auf dem Zähler kenne ich die Geschichte besser als meine 34 jährige Tochter, die mich mittlerweile als “ rechts“ verortet weil ich ja nur so “ Schwurbelseiten“ lesen würde. Der Unterschied ist, dass sie überhaupt nichts liest!
Mich macht dieser Zeitgeist traurig, ich hatte einige russische Kollegen, prima Leute…
Diese Kriegshetze überall , die Unfreiheit der Meinungsäusserung…das ist nicht mehr meine Welt! Hoffentlich erlebe ich mein Restleben noch ohne in den Knast oder eine 15min. Stadt zwangsumgesiedelt zu werden. War ja allesschon mal da.

Juergen Wehrse
Reply to  ChrissieR
9 Monate zuvor

Mich macht dieser Zeitgeist traurig . . .

Mich auch, Chrissie, zunehmend aber auch zornig, und wie!

Es fehlen wohl schlicht die Stimmen derer, die „Barbarossa“ hautnah erleben „durften“. Mein Vater war einer davon. Er hat Tag für Tag von nichts anderem gesprochen, einfach, um dieses Trauma halbwegs zu verarbeiten. Ein Zeitzeuge, der mich enorm geprägt hat. Seine Botschaften (Pazifismus und soziale Gerechtigkeit) waren klar und sehr, sehr glaubwürdig. Authentisch halt . . . Das fehlt heute!

Als der Befehl kam, die jüdische Bevölkerung zu „deportieren“, befand sich mein Vater in der Ukraine. Sein Hauptmann hat sich dem Befehl verweigert und hat den jüdischen Frauen stattdessen heimlich Brot zugesteckt – nachdem er sein weises Haupt geschüttelt hatte über diesen irrsinnigen Befehl. Nach Erreichen anderer Städte fiel allen auf, dass ganze Straßen wie leergefegt waren. Standard-Frage meines alten Herrn:

„Wo sind all die Menschen?“
„Jud kaputt, Jud kaputt!“

Diesen Job haben damals – laut Aussage meines Vaters – auch Ukrainer erledigt. „Banderistan“ lässt grüßen. Heute bejubelt man, z.B. in München (CSD), die faschistischen Gesänge dieser furchtbaren Zeit. Noch Fragen?

Träumer
Träumer
Reply to  Juergen Wehrse
9 Monate zuvor

Wenn ich Menschen höre, die sich eigentlich gar nicht für Politik interessieren,
wie sie über Russen schimpfen, die ja schon im 2. Weltkrieg nur gemordet und
Frauen vergewaltigt haben, weise ich immer darauf hin dass das damals
Sowjetische Soldaten waren. Außer Russen waren es Ukrainer, Esten, Rumänen
Ungarn, Littauer, Tchechen und so weiter. Einer früheren Berufsschullehrerin
waren damals besonders Ukrainer sehr unangenehm aufgefallen.
Jüngere haben heute weder Informationen über den 2. Weltkrieg noch über
das tatsächliche Leben in der DDR zur verfügung. Vor allem, wenn sie im Westen
aufgewachsen sind. In den Medien sind die „Russen“ böse und der Amerikaner
der Gute. Auch in der Schule hören die Kinder nichts von dem Bombenterror
der USA und der Engländer. Dort sind es die Deutschen, die England mit Bomben
terrorrisiert haben. Ich habe einmal gelesen, dass auf Hamburg in 24 Stunden
soviel Bomben abgeworfen wurden, wie auf England von den Deutschen im
ganzen Krieg. Ob´s stimmt, kann ich nicht sagen, aber mir vorstellen.
Es wäre ein Traum von mir, einmal zu lesen, dass nicht vor dem Stützpunkt
Rammstein demonstriert wurde, sondern um die Rammstein Airbase. Dann
wären sicherlich einige hunderttausende dort gewesen. Die irren Ammis
hätten das aber wohl auch noch als Angriff bewertet und das Feuer auf die
Menschen eröffnet. Unser Feind sitzt auf jeden Fall nicht im Osten!

Bernie
Bernie
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

@Träumer

Dazu ergänzend, nicht nur heutige Ukrainer/-innen betreffend, als Entschuldigung könnte gelten, dass die früher, nach dem Ende der Sowjetunion und des Warschauer Paktes, andere Alltags- und Lebensprobleme hatten, und keine Muße sich.mit Historie ihrer Ahnen zu beschäftigen.

Sollte Mensch nicht vergessen – ich kenne das von meiner polnischen Ex, die genau das früher immer genervt hat, dass wir im Westen das nicht verstehen Wollen bzw. Können.

Die ukrainische Diaspora in Kanada und den USA zu untersuchen wäre auch einmal interessant – das können doch nicht alle Banderisten gewesen sein, und was wurde aus denen die aus anderen Gründen aus der ukrainischen UDSSR flohen?

Warum hört man von denen kaum etwas – sollte es die je auch gegeben haben 🤔

Last edited 9 Monate zuvor by Bernie
Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

Der Träumer wieder. Die USA wird genug kritisiert, die Buchläden und Bibliotheken sind voll US—kritischer Literatur. Wo hast Du bisher gelebt, wo lebst Du gerade?

spartacus
spartacus
Reply to  Juergen Wehrse
9 Monate zuvor

Gute und vermutlich zutreffende Analyse von Gert.

„Barbarossa“

Danke für die Steilvorlage. Wollte nämlich zur Bestätigung von Gerts Ausführungen darauf hinweisen, daß die Grüne Jugend München mal getwittert hat, die Operation Barbarossa sei der vorläufige Höhepunkt des sowjetischen Kolonialismus gewesen. Nachdem sie wohl darauf hingewiesen wurden, daß da was nicht stimmt, haben sie sich mit einem „Recherchefehler“ entschuldigt, was natürlich totaler Schwachsinn ist. So etwas kann man gar nicht falsch recherchieren. Nach dem Motto „Was nicht paßt, wird passend gemacht“ wird einfach alles in das bornierte eigene Weltbild gezimmert, egal ob es stimmt oder nicht. Daran kann man sehen, daß Baerbock kein vereinzelter Unfall ist. Siehe auch die Abgeordnete Fester, die weder weiß, wann die BRD gegründet wurde, noch wer Bismarck war. Und das war ihr nicht mal peinlich, sie fand das lustig.
Bei solchen Politikierenden und Volksvertretern ist das Schlimmste zu befürchten.

Bernie
Bernie
Reply to  spartacus
9 Monate zuvor

Bei solchen Politikierenden und Volksvertretern ist das Schlimmste zu befürchten.

Dem kann ich mich nur anschließen, denn wie schon gesagt von Lieschen Müller, oder Otto-Normaldeutschem, kann man ja auch 2023 erwarten, dass er sich nicht mit der eigenen Geschichte auskennt – aufgrund diverser Bildungsreformen, die allesamt gescheitert sind, wie die Bildung der neuen Generationen beweist.

Von Volksvertretern (oder sollte ich besser Volkszertretern sagen?) erwarte ich allerdings, dass die sich mit ihrer nationenbildenden Geschichte auskennen, und nicht dümmlich-lustig sagen_

„Ach Bismarck, dass ist kein Hering, dass war auch ein Mensch, sogar ein Reichskanzler vom Deutschen Kaiserreich….ist ja lustig, wußte ich nicht“….

Ganz sarkastische Grüße
Bernie

Clarisse
Clarisse
Reply to  ChrissieR
9 Monate zuvor

Ach mein Gottchen, Frieden ist was für alte weisse Menschen. Die Jugend will endlich mal was erleben, da kommt so ein Krieg gerade zur rechten(!) Zeit. 😉 Wenn ich mich recht erinnere, war das zur dunkeldeutschen Zeit genau anders herum. Aber das darf man ja nicht vergleichen, das ist Hologramm Verharmlosung, dagegen haben die Nazis was.

Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  ChrissieR
9 Monate zuvor

Naja, die Liebe Zu Büchern ist hier nicht verbreitet!

aquadraht
aquadraht
9 Monate zuvor

Danke, Gerd, trotzdem ein paar Anmerkungen.

Die westdeutsche Generation, die den Kalten Krieg und sein einseitiges, nur von der UdSSR ausgehendes Ende erlebt hat, waren im Kalten Krieg ebenfalls massiver Meinungsmache ausgesetzt. Die damals ältere Generation war noch stark vom Nazismus und Antikommunismus beeinflusst. Der Rassismus gegen „den Iwan“ war ebenfalls weit verbreitet.

Allerdings: Die Schrecken des Krieges waren noch gegenwärtig, und es gab eine militarismuskritische Gewerkschaftsbewegung, und auch eine linksliberale Presse, die sich zumindest mitunter nicht scheute, die Wahrheit zu schreiben.

Theoretisch sind heute die Informationsmöglichkeiten eher besser, trotz Internetzensur, die ja ziemlich löchrig ist. Aber die Verblödung scheint erst einmal zu funktionieren. Und sorry, so sehr ich zumindest einige Leute verstehe, die AfD wählen, das ist kein Widerstandspotenzial, sondern eine weitere Form von Dumpfbackigkeit, denn die sind auch pro NATO und Militär. Keine Ahnung, ob die Leute da rausfinden.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  aquadraht
9 Monate zuvor

@aquadraht

Und sorry, so sehr ich zumindest einige Leute verstehe, die AfD wählen, das ist kein Widerstandspotenzial, sondern eine weitere Form von Dumpfbackigkeit, denn die sind auch pro NATO und Militär. Keine Ahnung, ob die Leute da rausfinden.

In der Tat.

Der Widerspruch zwischen angeblich prorussischer Haltung der AFD bei gleichzeitigem Zuspruch zu der US-dominierten NATO ist unauflösbar.

Der Erhalt der NATO als Fremdenlegion der Amis zur Durchsetzung geostrategischer Interessen und als Cash-Cow vorrangig derer Rüstungsindustrie / Investoren ist die Wurzel der Konflikte in Eurasien.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
9 Monate zuvor

Wir müssen aus aus der NATO. Warum begreifen die das nicht?

Wir brauchen die Freundschaft mit Putin

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pentimento
9 Monate zuvor

Wir müssen aus aus der NATO. Warum begreifen die das nicht?

Keine Ahnung, aber die NATO wird immer US-Interessen vertreten und die sind mit unseren eher selten kompatibel.

Aus Sicht der USA gilt das Selbe wie in Mackinders Heartland-Theorie.
Sie können auf Grund ihrer hohen Marinepräsenz den Welthandel zur See kontrollieren, indem sie z.B. die Strasse von Malakka oder die von Hormuz blockieren, niemals aber die eurasische Landverbindung, ohne Kontrolle der NATO-Staaten.
Dümmliche Nationalisten wie die polniche oder baltischen Regierungen lassen sich in ihrer Russophobie prima vor den Karren spannen und Deutschland hat eh nichts zu melden, als Besatzungszone.

flurdab
flurdab
Reply to  Pentimento
9 Monate zuvor

Wir müssten…
Wir können aber nicht, weil man uns nicht lassen wird.
Was die Russophobiker nicht auf dem Schirm haben ist der spezielle Verwendungszweck der USA- Oligarchie für Deutschland. Wir gehören zum kalkulierten Schlachtfeld.
Das ist schon seit Mai 1945 so eingetütet und hat sich nie geändert.
Ich währe schon froh wenn mir einer dieser Vögel, die behaupten die russischer Föderation wäre expansiv, erklären würde was die Russen denn mit diesem abgerockten Kleinstaat anfangen sollten. Hier ist doch nix zu holen was es in Russland selbst nicht im Überfluss gibt.
Vielleicht der Lebensraum im Westen?
Na denn hat der Sergey und die Natascha gerade nötig.

Aus der EU müssten wir auch dringenst raus.
Hat man eigentlich davon gehört das die EU- Ursel jetzt zur EU- Shopping- Queen gekört wurde?
Soll angeblich in Rekordzeit die gesamten Haushaltsmittel für mehrere Jahre auf dem Mobiltelefon verdadellt haben. 🙂

Last edited 9 Monate zuvor by flurdab
Schleichfahrt
Schleichfahrt
Reply to  flurdab
9 Monate zuvor

Schlachtfeld oder mindestens Aufmarschgebiet.
Passt schon, die Amis bauen sicher nicht zum Spaß ein Militärkrankenhaus für über 1 Milliarde Kosten, mindestens 160 Millionen schießt der deutsche Steuerzahler zu.
4000 Plätze, 120 Behandlungsräume, 9 OP-Säle!

Und nun betrachtet man mal die übereilige Verschrottung deutscher Kernkraftwerke in dem Zusammenhang (welche Wirkung hätte schon ein konventioneller Treffer…)
5-6 Jahre, dann ist das Gelände dekontaminiert, vielleicht noch 7.
Die Zeit rennt…

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Schleichfahrt
9 Monate zuvor

@Schleichfahrt

Schlachtfeld oder mindestens Aufmarschgebiet.

Passt schon, die Amis bauen sicher nicht zum Spaß ein Militärkrankenhaus für über 1 Milliarde Kosten, mindestens 160 Millionen schießt der deutsche Steuerzahler zu.

4000 Plätze, 120 Behandlungsräume, 9 OP-Säle!

Nicht zum Spass, aber für die Katz, denn wenn die USA ggü. Russland weiter eskalieren, wird Ramstein nebst Krankenhaus Geschichte sein.

Ramstein ist wg. seiner herausragenden Funktion als Ralaisstation für Lufteinsätze der Amis prioritäres Ziel für jeden Kriegsgegner und die Russan haben mit ihren Hyperschall-Raketen das geeignete Mittel, dieses Ziel weiträumig auszuschalten.

Dass die Patriots dagegen chancenlos sind, wurde ja schon in Kiew offensichtlich.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Pentimento
9 Monate zuvor

Ein Freund war gerade in Kaliningrad, mit Frau und im Auto.

Die Straßen waren voller Auswanderer auf dem Weg ins russische Exil.

Wer hätte das gedacht.

Bernie
Bernie
Reply to  Pentimento
9 Monate zuvor

Wundert mich nicht, ich habe gestern, via Zufall, gelesen, dass der Urlaubsverkehr auf die Krim, trotz Krieg, wieder angerollt ist – in Russland. Gibt allerdings Staus wegen der strengen Kontrollen, aber, sollte die Nachricht keine Ente sein, dann zeigt das, dass die Ukrainer leider nicht vorwärtskommen – die russischen Touristen, nicht ukrainische Soldaten, stürmen die Krim……

Sarkastische Grüße
Bernie

Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  Pentimento
9 Monate zuvor

Gute Fahrt, liebe Pentikowa
Mich würde eh nur ST Petersburg interessieren

Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  Pentimento
9 Monate zuvor

Die Osterweiterung der NATO war falsch, mehr nicht!

Träumer
Träumer
Reply to  Robbespiere
9 Monate zuvor

Ich möchte doch jetzt einmal wissen, wo sich jemand von der AFD pro Nato
geäußert hat. Ich habe mir schon einige Inteviews und Reden von AFD Leuten
angesehen, aber mir ist keine positive Äußerung zur Nato aufgefallen.
Wenn es so etwas gibt, bitte einen Hinweis darauf. Danke!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

@Träumer

Aus dem Parteriprogramm:

https://www.afd.de/wahlprogramm-aussen-verteidigungspolitik/

Die deutschen Streitkräfte befinden sich in einem desolaten Zustand. Es fehlt an Personal und einsatzfähiger Ausrüstung. Damit dem Hauptauftrag der Landes- und Bündnisverteidigung wieder Rechnung getragen werden kann, muss unsere Bundeswehr nicht nur finanziell gut ausgestattet sein, ihr muss die Eigenständigkeit insbesondere bei Material und Personal zurückgegeben werden.

Von welchem Bündnis reden die wohl?
Also ich kenne nur eines und das heißt NATO.

https://www.nzz.ch/international/die-afd-streitet-ueber-aussenpolitik-raus-aus-der-eu-raus-aus-der-nato-ld.1745170

Auszug:

Dazu schwieg der Angegriffene. Unkommentiert liess er auch Kleinwächters Einschätzung, die Nato sei ein Verteidigungsbündnis, «das wir meiner Meinung nach brauchen». Momentan diskutiert die AfD darüber, ob sie den Austritt aus der Nato fordern soll. Voraussichtlich, war am Rande der Veranstaltung zu hören, wollen die Rechten an der Mitgliedschaft «noch» festhalten.

Man diskutiert also über einen NATO-Austritt, aber der rechte Flügel will „noch“ am Bündnis festhalten.

https://www.wen-waehlen.de/btw21/parteien/antworten/4255/4008/

Resultat:

Eher ein deutliches „Nein“ zum NATO-Austritt.

Last edited 9 Monate zuvor by Robbespiere
Träumer
Träumer
Reply to  Robbespiere
9 Monate zuvor

Also so richtig doll sieht es für mich aber nicht nach einem wirklichen
„ja“ zur Nato aus. Im oberen Auszug heißt es “ …dem Hauptauftrag der
Landes- und Bündnesverteidigung…“. Und unten dann weiter „…die
Eigenständigkeit bei Material und Personal zurückgegeben werden.“
Zuerst kommt da die Landesverteidigung mit Wiedererlangung der
Eigenständigkeit über die Entscheidungen der Bundeswehr.
Wir haben nunmal einen „Mitgliedsvertrag“ mit der Nato und die
deraus resultierenden Verpflichtungen. Noch. Aber hier ist eine
Bündnisverteidigung erwähnt. Nicht explizit die Aufgaben innerhalb
der Nato. Die AFD könnte Deutschland aber gar nicht aus der Nato
herauslösen, auch wenn sie wollte. Darüber bestimmt ganz alleine
die USA, mit der wir ja nur ein „erweitertes“ Waffenstillstandsabkommen
haben. Wie sagt des Hamburger: Alles Kacke, deine Erna!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

@Träumer

Zuerst kommt da die Landesverteidigung mit Wiedererlangung der

Eigenständigkeit über die Entscheidungen der Bundeswehr.

Gibt es denn eine Landesverteidigung ohne die NATO?

Wann gab es denn eine Eigenständigkeit über die Entscheidungen der Bundeswehr als Mitglied der US-dominierten NATO?
Berlin tanzt doch nach deren Pfeife.

Die AFD könnte Deutschland aber gar nicht aus der Nato

herauslösen, auch wenn sie wollte. Darüber bestimmt ganz alleine

die USA, mit der wir ja nur ein „erweitertes“ Waffenstillstandsabkommen

haben.

Klar, es gilt ja immer noch die UN-Feinstaatenklausel, mit der jede Siegermacht ohne Sicherheitsratsbeschluss hier einmarschieren könnte.

Solange das so in der UN verankert bleibt, haben wir auch keinen Friedensvertrag, so wenig wie Japan.

Auch hier erweist es sich als schwere Dummheit von Merkel und Co. nicht enger mit Russland kooperiert zu haben, um einen Fürsprecher in dieser Frage bei der UN zu haben.

Enddarmsurfen scheint unter deutschen Politikern eine beliebte Sportart zu sein.

Bernie
Bernie
9 Monate zuvor

Also ich habe da ein bisschen Verständnis wie das bei den heute jüngeren leider so ist wie es ist, die gegen Friedensproteste in Ramstein.demonstrieren – die haben, wenn auch Wenige, zum Glück, noch so etwas wie „politisches Interesse“. Die Mehrheit der Jugend, was ich auch nicht gut finde, hat ja gar kein Interesse mehr an Politik oder Geschichte bzw. Zeitgeschehen, dazu kommt noch das unsere Schulen ja Allgemeinbildung seit Jahren kleinschreiben bzw. sehr oft nur das lehren was später im Beruf nützt – seit der Agenda 2010.☹️👎 Kein Wunder, dass da eine überwiegend junge Generation herangewachsen sein dürfte, die nicht einmal weis das die US-Antiterror-Drohnenkriege, von Ramstein aus, immer noch geführt werden.

Andererseits habe ich gerade überlegt was mich mit 18 oder über 20 Jahren früher interessiert hat, das waren damals schon keine Dinge die ein Menschenleben bzw 78 Jahre – immerhin fast 100 Jahre – zurück liegen.

An diesen beiden Punkten würde ich das festmachen – eine Lösung weis ich auch keine da das wohl in jeder neuen Generation – nicht nur auf Deutsche bezogen – so sein dürfte.

Übrigens Erich Maria Remarque, und seine Schriftstellerkollegen waren wohl vor Hitlers Machtergreifung mit einem ähnlichen Problem konfrontiert, und nur so lässt sich die Begeisterung – zusätzlich zur NS-Propaganda – damals 18 jährigen und älterer – für Hitlers Krieg erklären. Es gab auch, um daran zu erinnern, eine Antikriegsstimmung direkt, und kurz, nach dem furchtbaren 1. Weltkrieg, die dann neuere Generationen eben vergessen haben ☹️👎

Darüber sollten wir hier einmal nachdenken bevor wir „die Jugend“ pauschal verdammen 💁🙂

Die Shoa wird zurecht nie vergessen, aber andere NS-Verbrechen leider schon – nach fast 100 Jahren. Ich schilderte hier ja schon die eventuelle Existenz eines Zwangsarbeitslagers in meiner Wohnumgebung, an die sich steinalt gewordene Menschen, wie meine eigene Patentante, noch zu erinnern scheinen, aber der Ort selber, längst vergessen hat, zumal es keine sichtbaren Spuren mehr davon gibt.

So ist eben das menschliche Gedächtnis ☹️👎

Last edited 9 Monate zuvor by Bernie
Träumer
Träumer
Reply to  Bernie
9 Monate zuvor

Hallo Bernie, ich bin Jahrgang ´58 und hatte in meiner Jugend noch viel
Kontakte zu Leuten, die den 2. Weltkrieg miterlebten. Lehrer, die als Flackhelfer
ihre gesammten Klassenkameraden vorloren hatten , oder in Juguslawien
das Grauen der Partisanenkämpfe erlebt hatten. Eine Lehrerin hatte als junge
Krankenschwester die Angriffe und die zigtausensen Toten von Dresden
miterlebt. Die Lehrer heute….Knallchargen! Die Schüler heute…. Schnarchlappen!
Die einziegen Geistesleistungen derer sind: Wie schalte ich das Smartphone ein
und wo kann ich es aufladen. Dann daddeln sie mit Ballerspielen herum, in
denen Punkte mit Russen wegmachen gewonnen werden. Klima ist Scheiße,
die Grünen sind gut. Da sich deren Eltern schon mit RTL, SAT 1, ARD und ZDF
die Hirnzellen absterben ließen, kommt von daher auch keine Aufklärung.
So wird der Krieg in der Ukraine nur als Ballerspiel gesehen, oder er wird
ignoriert. Wir hier sind auch nur in einer Blase. Ob hier bei den Neulandrebellen,
bei Overton oder den anderen „Alternativen“ Seiten, wir sind nur eine kleine
handvoll People, die ihre Gedanken teilen können. Bewirken können wir nichts!

Bernie
Bernie
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

@Träumer

Hallo Träumer, ja hast wohl leider Recht, aber bist mir zuvorgekommen – wollte nämlich was Wichtiges ergänzen – die Ausnahme von meiner Theorie dürfte sein wenn geschichtliche Ereignisse – oder Personen Identitäts- oder sogar Nationenbildend sind – heute ist der Unabhängigkeitstag in den USA, der aber dort auch mit Protesten von Schwarzen und First Nations in chancel-culture Zeiten konfrontiert sein dürfte, das Menschheitsverbrechen ist nämlich, außer von Nachfahren der davon Betroffenen, die das überlebt haben, lange vergessen gewesen 👎

Und Weißrussland hat an die sowjetische Offensive Bagration erinnert, die im Kessel von Minsk der UDSSR den Anfang vom Ende der Nazibesatzung brachte, und an vorherige.Kriegsverbrechen der damaligen ukrainischen Nazi-kollaborateure im Verein mit Wehrmachts- und SS-Einheiten an der jüdischen, und nichtjüdischen, Zivilbevölkerung Weißrusslands – da dürfte wohl ein neues Problem für die Ukraine auftauchen.

Ansonsten bleibt es beim Spruch den ein einstiger Bekannter immer drauf hatte um Diskussionen abzuklären.

Welchen Spruch ich meine?

„In 100 Jahren interessiert das kein Mensch mehr “

Daran dachte ich heute zurück – irgendwie doch ein sehr weiser, und lebensnaher, Spruch von ihm. Woher er den wohl hatte? Egal, hab’s vergessen, aber der Spruch ist wohl zeitlos gültig für jede neue Generation.

Bin jüngeren Datums kann mich aber noch gut dran erinnern, dass die Bombardierung Belgrads durch deutsche Tornados ein Skandal war, aber auch daran das Menschen meiner Generation, insofern die nicht familiär damit konfrontiert wurden, oder vorbelastet waren, damals schon nichts vom Antipartisanenkrieg bzw. den deutschen Kriegsverbrechen in Titos Jugoslawien wussten. Die Serben waren ja „die Bösen“.

Gruß Bernie

PS: Sollte vielleicht noch ergänzen es handelte sich um sowjetische Kriegsgefangene, und, aus einer anderen Region habe ich was über den Begriff Weltkriegsarchäologie gelernt – auch der zeigt wie unendlich fern diese Zeit für heutige junge Generationen sein dürfte☹️

In ferner Vorzeit, Archäologie eben 🙄👎

Last edited 9 Monate zuvor by Bernie
Bernie
Bernie
Reply to  Bernie
9 Monate zuvor

Übrigens früher hatte ich Mal was aufgeschnappt, und zwar das Menschen bewusst nur 50 Jahre in der Geschichte zurückdenken können, weis nicht ob da was dran ist, aber wenn ja dann ist die Grenze 2023 gewaltig nach unten gerutscht, was nichts Gutes verheißt – die Demonstranten in Ramstein, die gegen die Friedensdemo demonstriert haben wussten – nach mutiger, direkter Befragung eines Journalisten – nicht einmal was der US-Drohnenkrieg war Kein Witz – 2001? War da was? ☹️👎

Sarkastische Grüße
Bernie

Last edited 9 Monate zuvor by Bernie
Schleichfahrt
Schleichfahrt
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

Ich hatte neulich gelesen, dass es 80 Jahre braucht, dann kann man den ganzen Sch… wieder von vorn anfangen.
Zeitzeugen gibts dann praktisch keine mehr.

Bernie
Bernie
Reply to  Schleichfahrt
9 Monate zuvor

Zeitzeugen gibts dann praktisch keine mehr.

Stimmt, leider – ist ja heute schon so, wie ich hier des öfteren an Beispielen aus dem 2. Weltkrieg – von allierter und deutscher Seite – gezeigt habe, in anderen Threads, und irgendwann kommt dann ein Archäologie/eine Archäologien, und gräbt die Stellungen, und Knochen, der Gefallenen aus – für’s Museum…..

Zynische Grüße
Bernie

Berthold Kogge
Berthold Kogge
Reply to  Träumer
9 Monate zuvor

Jaja, alle doof, nur der große Häuptling Träumer zeigt allen erleuchtet den Weg. Was für Gestalten hier aufbrauchen, herrlich

Pascal
Pascal
9 Monate zuvor

Hoi Gert

So bitter und so wahr!

Geburtsjahr 1978 mit einer von klein auf gut ausformten Aufmerksamkeit und einer noch weitestgehend humanistisch geprägten Erziehung und Bildung, kann ich mich noch sehr gut an all das erinnern, auch wenn ich mit 12 damals zur Zeit der Wende sicherlich nicht die grossen Zusammenhänge vollständig erfassen konnte.

Nebst meiner Erinnerung an die Bilder von leeren Geschäften und den ganzen strassenzüge langen Schlangen vor selbigen, während der Herr Präsident peinlichste, wodka-getränkte Tänzchen, angefeuert von Clinton vor der Weltöffentlichkeit abzieht, haben sich in der Folge alle meine Interpretationen zu diesen Geschehnissen festgesetzt und leider auch bestätigt; alleine wie verrottet der Moralwesten, trotz ständiger Behauptung des Gegenteils, wirklich ist und wie sehr die russische Bevölkerung darunter leiden muss.

Es herrscht heute eine geistig intellektuelle Armut und nicht mehr nur eine Verweigerungshaltung gegenüber unserer Geschichte, sondern vielmehr eine handfeste Geschichtsverleugnung, so dass man eigentlich nur noch heulen kann.

langsam fehlen mir wirklich die Worte, um diese Ohnmacht überhaupt noch beschreiben zu können.