»Kirche darf nicht zu einem religiösen Sprachrohr der Herrschenden verkommen«

Die beiden Geistlichen Hanns-Martin Hager und Jürgen Fliege haben unlängst einen offenen Brief veröffentlicht: Gerichtet an den evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, der die Rolle seiner Kirche während der Corona-Zeit herunterspielte.

Ein Gespräch mit Hanns-Martin Hager.

De Lapuente: Herr Hager, Sie haben zusammen mit Ihrem Kollegen Jürgen Fliege einen offenen Brief an die Adresse des evangelischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm verfasst. Grund war unter anderem, dass dieser verlauten ließ, während der Pandemie sei alles richtiggemacht worden. Wo hat Ihrer Ansicht nach die Kirche besonders versagt während der letzten drei Jahre?

Hager: Konstitutiv für das Selbstverständnis der protestantischen Kirche ist die kritisch-prophetische Dimension ihres gesellschaftlichen Handelns. Seit den Zeiten des Alten Testaments ist es die unverzichtbare Aufgabe der religiösen Weisen, sämtliche Entscheidungen der Herrschenden mit prüfendem Blick zu beobachten. So hatte zum Beispiel der Prophet Jesaja versucht, Kriegsvorbereitungen im Namen Gottes zu verhindern. Es war seine heilige Pflicht, den König immer dann zu kritisieren, wenn dieser dem Volk nicht Gerechtigkeit widerfahren ließ. Mit der Proklamation der »Pandemie« hat die protestantische Kirche ihr elementares Wächteramt komplett aufgegeben. Ohne jede Diskussion segnete die kirchliche Leitungsebene alle staatlichen Maßnahmen unterwürfig ab.

De Lapuente: Können Sie Beispiele nennen?

Hager: 2020 zu Beginn der Corona-Krise durften mehrere Wochen lang keine Live-Gottesdienste in Kirchenräumen stattfinden – unter anderem über Ostern, dem höchsten kirchlichen Fest. Zudem war es verboten, die Alten und Sterbenden zu besuchen. Das ist historisch beispiellos. Seitdem das Christentum eine offiziell anerkannte Religion ist, hat sich die Kirche bisher von keinem Regime derartige Verbote auferlegen lassen – nicht in Zeiten der schlimmsten Diktaturen und nicht in Zeiten der hochinfektiösen Pest. In widerspruchslosem Untertanengeist hat sie sich der Staatsräson unterworfen und damit im Kern die Botschaft des Jesus aus Nazareth verraten.

 »Der Mensch ist unheilbar religiös«

Hanns-Martin Hager
Hanns-Martin Hager

De Lapuente: Kirche bestand ja immer auch aus der Losung, dass man Gemeinschaft durch Nähe erzeugt. Während Corona erklärte man das Gegenteil: Gemeinschaft bedeute Abstand. Wieso hat sich Ihrer Meinung nach die evangelische Kirche – die katholische Kirche hat sich ebenso eingereiht – auf diese Umkehr ursprünglicher Werte eingelassen?

Hager: Das widernatürliche Verbot jeglicher leibhaften Nähe – sowohl in der Seelsorge wie in Gottesdiensten – bedeutete nicht weniger als ein Verbot bzw. eine Pervertierung des Lebens schlechthin. Ohne direkte Begegnung und Berührung der Menschen stirbt jedes Individuum wie auch jedes Gemeinwesen innerlich ab. Dass die Kirche das staatlich angeordnete Kontaktverbot inklusive Hausarrest (mit dem Anglizismus »Lockdown« benannt) bis hinunter auf Gemeindeebene umgesetzt hat, liegt an der nach wie vor engen Verbindung zwischen weltlicher und geistlicher Obrigkeit. Diese begann im Jahre 380, als der oströmische Kaiser Theodosius I. und sein weströmischer Kollege Valentinian II. ein Dekret unterzeichneten, mit dem das Christentum nach den Verfolgungen der ersten Jahrhunderte zur Staatsreligion erhoben wurde. Für die der Kirche verliehenen Privilegien erwarten die Herrschenden bis heute unbedingte Gefolgschaft.

De Lapuente: Herr Hager, Sie sind Pfarrer – aber Ihre Antwort klingt ein wenig so, wie die Erklärungen jener, die sich von der Kirche oder gar von Gott abgewandt haben, manchmal »Atheisten« genannt. Auch jene sagen, die Kirche sei ein Feigenblatt der weltlichen Macht und – nach einem mittlerweile zu oft zitierten Ausspruch von Marx – Opium für das Volk. Was würden Sie denen, die Gesellschaft ohne Kirche und Religion anstreben, entgegnen wollen? Kann Gesellschaft ohne Kirche sein?

Hager: Kirche und Religion sind zwei Größen, die nicht von vornherein gleichgesetzt werden können. Kirche ist die institutionalisierte Form von Religion. Die Essenz von Religion ist etwas ganz Anderes. Eine Gesellschaft kann sehr wohl ohne institutionalisierte Religion in Form einer Kirche leben, aber nicht ohne einen individuellen Transzendenzbezug, nicht ohne das urmenschliche Gefühl, dass das biologisch-materielle Leben von etwas Größerem überwölbt wird. Dieses kann nur persönlich erahnt oder existentiell erfahren werden. Der Systemtheoretiker Niklas Luhmann hat es in einem Satz ausgedrückt: »Der Mensch ist unheilbar religiös.«

»Die einfachen Gläubigen brauchen keine kirchlichen Gouvernanten«

De Lapuente: Wie muss die Kirche sich ausrichten, so sie denn auch künftig einen berechtigten gesellschaftlichen Platz einnehmen will?

Hager: Das für mich entscheidende Kriterium ist: Um wieder glaub- und vertrauenswürdig zu sein, muss sich die Kirche an ihren biblischen Vorbildern ausrichten, vor allem natürlich an Jesus aus Nazareth. Sie hat – wie er – ganz bei den Menschen zu sein und darf nicht zu einem religiösen Sprachrohr der Herrschenden verkommen. Insbesondere hat sie sich laut und deutlich für die Randgruppen einzusetzen: die Gescholtenen, Benachteiligten und Diffamierten. Die klare Orientierung an der Lehre des einfachen Zimmermanns aus Nazareth impliziert besonders, dass die Kirchenfürsten endlich ihre selbstgerechte, eitle Attitüde aufgeben.

De Lapuente: Bitte erklären Sie, was Sie mit eitler Attitüde meinen.

Hager: Obwohl sie wohlfeil ständig vom Dienen reden, glauben sie implizit ja, auf dem hohen Ross zu sitzen. Dabei realisieren sie nicht, dass sie gar kein Ross haben. Die einfachen Gläubigen brauchen keine kirchlichen Gouvernanten. Die große reformatorische Entdeckung Luthers bestand ja darin, dass er ein allgemeines Priestertum aller Gläubigen ausgerufen hat. Alle, die getauft sind, tragen das Potential in sich, direkt und ohne amtliche Vermittler mit dem Göttlichen in Beziehung zu treten.

De Lapuente: Das Christentum des Augenblicks, wenn wir das mal so nennen wollen, spricht sich für Waffenlieferungen in die Ukraine aus. Priester segnen Waffen und Soldaten. Auch der schon genannte Bedford-Strohm glaubt, dass Waffenlieferungen vertretbar seien. Steckt in dieser Haltung überhaupt noch ein Rest an Christentum?

Hager: Ganz klar NEIN! Die Haltung Jesu in Fragen von Krieg und Gewalt ist eindeutig. Selbst während seiner Gefangennahme, wo Jesus persönlich mit extremer Gewalt konfrontiert ist, fordert er seinen kampfbereiten Jünger Petrus auf: »Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen!«  (Matthäus 26, 52) In der Bergpredigt lautet die siebte Seligpreisung: »Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.« In der gegenwärtig hochexplosiven Lage in Europa von theologischer Seite die Remilitarisierung der deutschen Außenpolitik im Krieg gegen Russland als moralische Pflicht zu fordern, ist ein unverzeihliches theologisches Vergehen.

»Ein Schlag ins Gesicht des Weihnachtsevangeliums«

De Lapuente: Haben Sie vielleicht ein anschauliches Beispiel für so ein theologisches Vergehen, Herr Hager?

Hager: Am 23. Dezember 2022 zitierte die Westfalenpost die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus mit dem Satz: »Waffen für die Ukraine sind Pflicht christlicher Nächstenliebe.« Einen Tag vor Weihnachten ist so ein Satz nicht weniger als ein Schlag ins Gesicht des Weihnachtsevangeliums, in dem die Engel den Hirten verkündigen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.« (Lukas 2,14) Stärker kann man sich als Inhaberin eines kirchlichen Spitzenamtes selbst nicht delegitimieren.
Die aktuell von der Kirche unterstützten staatlichen Forderungen nach Waffenlieferungen rufen die Erinnerungen wach an das Gebet eines amerikanischen Militärgeistlichen, der vor dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima am 6. August 1945 betete: »Gott, wir bitten dich, dass unsere tapferen Soldaten, die aufsteigen in deinen Himmel, von dir gesegnet seien.« Der mutige evangelische Theologe Helmut Gollwitzer kommentierte damals, dies sei kein Gebet, sondern eine Gotteslästerung.

De Lapuente: Sie sagen, so eine Theologie sei unverzeihlich: Muss man als Christenmensch nicht gerade den Sündern verzeihen? Also stellen wir uns mal vor, die genannte Ratsvorsitzende oder Herr Bedford-Strohm erkennen ihre Schuld: Heißt es da nicht verzeihen? Oder wäre das zu einfach?

Hager: Verzeihen bzw. vergeben wird häufig assoziiert mit einer großen kultischen Geste der Absolution durch einen Pfarrer, der dem reuigen Sünder im Namen Gottes seine Verfehlungen vergibt: Zum Beispiel im Rahmen einer gottesdienstlichen Beicht- und Bußfeier. Also das Tilgen einer Schuld in Gestalt einer unbeteiligten geistlichen Amtsperson. Vergebung meint im Kern etwas Anderes, nämlich: Wenn der, den das Leid getroffen hat, zu sich selbst sagt: Das, was in der Vergangenheit geschehen ist, hat keine Macht mehr über mich. Das griechische Wort für vergeben heißt so viel wie »wegstellen«. Das bedeutet: Wenn mir etwas Schlimmes widerfahren ist, das weder ich noch ein anderer ungeschehen machen kann, dann sage ich: Ich stelle es für mich weg. Es übt keinen negativen Einfluss mehr auf mein Leben aus. Nach meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Seelsorger behaupte ich: Das ist die einzige Möglichkeit, wie Vergeben funktioniert.

De Lapuente: Können Sie das ein wenig konkreter erläutern?

»Regierungshörige Vasallen im kirchlichen Establishment«

Hager: In unserer gegenwärtigen gesellschaftspolitischen Situation bedeutet das also nicht: Ich vergebe den Kirchenfürsten für ihre fatale Haltung zu Waffen und Krieg, sondern: Ich distanziere mich innerlich von solchen skandalösen Aussagen, die ich nicht ändern kann – und orientiere mich persönlich wieder direkt an den Wurzeln des Glaubens. Und dazu verbinde ich mich mit Gleichgesinnten. Das geschieht bereits landauf landab. Immer mehr Menschen wenden sich von den Amtskirchen ab und ziehen sich dorthin zurück, wo der christliche Glaube seinen Ursprung hat – in den kleinen Kreis von Privathäusern. Die Lehre Jesu, die nicht für religiöse Großorganisationen gemacht ist, ist zu wichtig, als dass man sie einem kirchlichen Establishment mit seinen regierungshörigen Vasallen überlässt, die sie um der Staatsräson willen verraten haben.

De Lapuente: Das sind harte, ja fast schon revolutionäre Worte – zumal für einen Geistlichen …

Hager: Die jahrhundertelange Blutspur, die das amtliche Christentum in Gestalt von Kreuzzügen, Hexenjagden, Ketzerverfolgungen und Waffensegnungen hinterlassen hat, ist lang und tief. Daher ist es endlich an der Zeit, dass die revolutionäre Lehre des Zimmermanns aus Nazareth sich nach 2.000 Jahren wahrhaft neu entfaltet. Dieser Neuanfang ist meiner Überzeugung nach nur in einem überschaubaren und geschützten Umfeld möglich, in einem geistigen Innenraum, in dem sich jenseits von Kriegstreiberei und Kontrolle ein wirksames Klima von Frieden und Freiheit entwickeln kann. Nach gegebener Zeit wird dieser heilsame Klimawandel sich auch auf die ganze Welt ausbreiten.

De Lapuente: Der mittlerweile verstorbene Papst Benedikt XVI. hat 2011 in seiner Freiburger Rede eine Entweltlichung der Kirche befürwortet, vereinfacht gesagt dem Sinne nach, dass Kirche und Staat strikt getrennt sein sollten: Sehen Sie darin auch einen Weg für eine Religion der Zukunft?

Hager: Ja, die Entweltlichung der Kirche in Gestalt einer politischen wie finanziellen Unabhängigkeit vom Staat und in konsequenter Wahrnehmung ihres eingangs benannten kritischen Wächteramtes wäre sehr erstrebenswert. So könnte eine zweite Renaissance entstehen, in deren Verlauf im momentan maroden Kirchenschiff – analog zur 2019 ausgebrannten Kathedrale von Notre Dame in Paris – wieder neues geistliches Leben erblüht.

De Lapuente: Lieber Herr Hager, herzlichen Dank für dieses tiefgründige Gespräch. Möge also der Frieden mit uns sein.

Hager: Auf dass sich das Wort des Propheten Micha (Kap. 4, Vers 3) erfülle: »Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.«

 

Hanns-Martin Hager, Jahrgang 1959, ist Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und ist seit 2021 im Ruhestand. Zuletzt war er Gemeindepfarrer in Grainau in der Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen. Von 1990 bis 2018 war er als Seelsorger in verschiedenen klinischen Einrichtungen tätig. Er ist Heilpraktiker für Psychotherapie. Von 1999 bis 2017 hielt er Vorträge zu medizinethischen Themen an der Evangelischen Akademie Tutzing.

Diesen Beitrag ausdrucken

Redaktion

Die Redaktion der neulandrebellen setzt sich zusammen aus den beiden Gründern: Tom J. Wellbrock und Roberto J. De Lapuente. Später kam noch Gert Ewen Ungar zur Redaktion hinzu.

Avatar-Foto
Unterstütze uns und hilf dabei, die neulandrebellen besser und wirkungsmächtiger zu machen
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

71 Comments
Oldest
Newest
Inline Feedbacks
View all comments
Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

Es mag einzelne Menschen in der Institution Kirche geben, die wirklich gläubig sind und christliche Werte nicht nur predigen, sondern auch leben. Aber die Kirche als Institution soll sich geschlossen halten, bei allem, was die Gesellschaft angeht. Kirche und Staat waren schon immer eine unheilige Allianz. Im Mittelalter lautete der Bund zwischen Kirche und den jeweiligen Regenten „Halt Du die arm, ich halt sie dumm!“ Im dritten Reich hat die Kirche mit den Nazis kollaboriert. Sie „segnet“ Tötungsmaschinen und Mordwerkzeug. Rechte von Frauen werden immer noch missachtet. Sie nimmt sich die Freiheit heraus, über den Gesetzen des Staates zu stehen, wenn es um Rechte von Arbeitnehmern geht. Sie hat kein wirkliches Interesse an der Aufklärung pädophiler Verbrechen in ihren eigenen Reihen, im Gegenteil: diese werden noch aktiv gefördert durch Deckung der Täter und Versetzung in andere „Wirkungskreise“.

Nein, die Kirche als Institution ist alles andere als ein humanitärer oder christlicher Verein. Sie soll sich bei gesellschaftlichen Themen gefälligst heraushalten. Würde eine Vereinigung wie die Kirche, egal ob katholisch oder evangelisch, heute gegründet, wäre sie sofort ein Fall für den Verfassungsschutz.

Dietmar Wischmeier hat es mal so ausgedrückt: „Religion ist Privatsache und sollte sich ausschließlich im Kopf des Wirtstieres abspielen.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

N.B.
N.B.
Reply to  Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

Dass die Kirche immer mehr staatliche Propaganda streut ist absolut inakzeptabel und dennoch leider auch hier in den Kirchengemeinden zu beobachten.

Während Corona war die Kirche hier in der Gegend noch vergleichsweise zurückhaltend! Aber jetzt ist in den hiesigen Kirchen der Tenor Russland bzw. Putin haben die alleinige Schuld am Ukrainekrieg allgegenwärtig.

Btw: ich habe mit der Institution Kirche und christichen Glauben absolut nichts am Hut. Bis auf dass die KIrche zu meinen Kundenkreis gehört und ich nebenberuflich das Layout derer Gemeindebriefe gestalte!
Daher weiß ich genau was in den Kirchengemeinden vor Ort so vorsich geht, ohne dass ich eine Kirche in den letzten 35 Jahren während eines Gottesdienst betreten zu haben…

Bernie
Bernie
Reply to  N.B.
1 Jahr zuvor

@N.B.

Meine Schwester ist römisch-katholische Pfarrsekretärin, und die lebt ihr Leben auch an sogenannten „christlichen Werten“ vorbei….

Bei der gemeinsamen Totenwache bei meiner Mutter, vor 3 Jahren, musste ich mir anhören, das „für alle die glauben meine Mutter im Himmel ist, und die sie wiedersehen werden“ –

Ich sagte, des lieben Familienfriedens willen, nichts, aber ich fühlte mich tief beleidigt….auch ich hab meine Mutter geliebt, auf meine Weise, und bin immer noch am trauern, ja mittelgradig depressiv geworden….

sie hatte ein furchtbares Leiden, Demenz und Parkinson, deswegen mag ich auch keine Demenzwitze (das können nur Menschen machen, die dies nicht jahrelang mitansehen mußten, weil die im selben Haus mit der zu betreuenden Person – bis zu ihrem Tod wegen des Leidens – lebten, und mitlitten

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

Sehr gut geschrieben!

Ich hab das Gespräch gern gelesen.

Meine Erkenntnis ist die, daß sich mein Schluß zur Kirche wohl mit dem zur sozialistischen Gesellschaft deckt: Beides sind schöne Ideen, wenn doch nur der Schwachpunkt Mensch nicht wäre…

Ich würde es für klug halten, wenn in Schulen neben marxschen Schriften auch die Schriften der Kirchen gelehrt würden, aber auf jede Art der Missionierung verzichtet würde.

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
hab ich da was verpasst oder gar nicht mitgekriegt……
Sag mir mal in welcher Schule Schriften von Karl Marx zum Lehrplan gehören?
Nee, ich glaub es nicht…..weil das ließe ja hoffen für die junge Generation…;-)

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Ja, haste verpasst und daher nicht mitgekriegt.
Durftest ja nicht in der DDR zur Schule gehen. 😀

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
naja, als alter Kommi, seh mir das Bitte nach, eigentlich bin ich ja bis heute verboten…..;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Durftest ja nicht in der DDR zur Schule gehen.

Dafür aber im Westen in Religionsunterricht, was zu einer gewissen Unverträglichkeit führte wie bei Gluten.
Nennt sich wohl „Zölibatie“ oder so ähnlich. ;-D.

Carlo
Carlo
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Robbes,
ja, der Dissens unter Kindern konnte ja nicht früh genug durchgeführt werden. Trennung von Katholen und Evangolen, die anderen gabs einfach nicht.
Atheismus war Hochverrat! Und ist es vielleicht heute noch.
Seit dem Massaker von Béziers,

Tuez-les tous, Dieu reconnaîtra les siens !

halte ich die „christliche Staatsdoktrin“ für abgrundtief verwerflich, wie den Nationalsozialismus und den Neoliberalismus.
ps.: Selber ducken oder googeln, könnte erbauliche Neuigkeiten ergeben…;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Carlo
Carlo
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Robbes,
das Zölibat seh ich in der katholischen Kirche eher als kleineres Problem. Häufig wurde es als Ursache der gerade in höheren geistlichen Kreisen, auch bei Evangolen, verbreiteten Päderastie angesehen. Glaub ich aber nich! Ich frage mich daher schon, welche aufgeweckte und gesunde Frau sich mit diesen Vogelscheuchen denn auch ohne Zölibat abgeben würde.

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

@Carlo

das Zölibat seh ich in der katholischen Kirche eher als kleineres Problem.

Das war nur als kleines Wortspiel gedacht. 😉

Bei der Hirnwäsche zur Unterwerfung geben sich die unterschiedlichen Kofessionen nichts.

Das Zölibat hat im Übrigen den schönen Nebeneffekt, dass Geistliche keine Erben haben dürfen und somit deren Vermögen im Schoß der Kirche bleibt.
Penetrierend bekehrt und gezeugt haben die frommen Brüder, zum Nutzen der Vergrößerung der ablassfähigen Gemeinde, ja trotzdem weiterhin, nur eben ohne Erbanspruch.

Ich frage mich daher schon, welche aufgeweckte und gesunde Frau sich mit diesen Vogelscheuchen denn auch ohne Zölibat abgeben würde.

Vielleicht weil man z.B. als „Haushälterin“ eines Geistlichen ein Einkommen bezieht?
Ganz sicher ist auch nicht jeder Pfarrer eine Replik von Quasimodo. 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by Robbespiere
Carlo
Carlo
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Robbes,
natürlich ging es beim Zölibat in erster Linie um den Erbanspruch. Mit geistigen Werten hat sich die älteste Bürokratie der Welt, die Kirche, seit ihrer Existenz nie begnügt.
Naja, recht hast Du schon, wenn Du sagst, daß auch nicht jeder Pfarrer eine Replik von Quasimodo ist.
Im Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ liebt ihn die Frau aber, obwohl er kein Pfarrer ist……;-)
Es scheint also nicht nur auf Äußerlichkeiten zu beruhen.
Quasimodo hatte nämlich etwas seltenes, Verstand….;-)
Aber ganz anders mal betrachtet:
Es gibt auch schöne Vogelscheuchen!

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

@Carlo

Mit geistigen Werten hat sich die Kirche seit ihrer Existenz nie begnügt.

In der Tat.
Es ging ihr seit ihrer Erhebung zur Staatsreligion immer um Macht, gefördert durch die Praxis des Adels, die nicht erbfolge-berechtigten zweitgeborenen Söhne mittels großzügiger Schenkungen an die Kirche zu Bischöfen zu machen.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

@Robbespiere

Das Zölibat hat im Übrigen den schönen Nebeneffekt, dass Geistliche keine Erben haben dürfen und somit deren Vermögen im Schoß der Kirche bleibt.

Sorry, aber das ist unrichtig.

Der Zölibat steht nur auf dem Papier. Das Fußvolk soll an den Zölibat glauben, das ist das, was die Kirche interessiert. Solange alles, was Priester machen, nicht an die Öffentlichkeit gerät, können Priester jederzeit rumpoppen, wie sie wollen. Was sie ja auch tun. Gründlich. Und nein, sie ficken nicht nur Kinder. Meist sind es tatsächlich erwachsene Frauen oder Männer. Man sehe sich nur an, wie unendlich viele AIDS-Tote die Priesterschar allein in den USA fabriziert hat. AIDS-tote Priester! Nicht Schulmedizinhörige reden seit Jahrzehnten davon, daß die Ursache von AIDS rezeptiver Analsex ist. Alles klar? Sehr gut.

Und Priester haben sehr wohl Erben – jede Menge davon sogar. Das ist ja genau das, was die Kirche so fürchterlich findet. Weil sie zurecht meint, daß sie jetzt das nicht mehr das bekommt, was sie glaubte, sich unter den Nagel reißen zu können.

Es gibt Tausende von Priesterkindern in Deutschland, von denen viele ohne Vater aufwachsen müssen, von denen viele nicht wissen, wer ihr Vater ist, oder deren Vater dann eben sich aus Versehen als Mensch outed und aus der Kirche verschwindet.

Auch wenn ein Priester tatsächlich keine Kinder zeugt, heißt das noch lange nicht, daß sein Vermögen später der Kirche gehört. Preister können Testamente verfassen wie wir auch. Da hat die Kirche sich nicht einzumischen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

@Frollein Renitent

Der Zölibat steht nur auf dem Papier. Das Fußvolk soll an den Zölibat glauben, das ist das, was die Kirche interessiert. Solange alles, was Priester machen, nicht an die Öffentlichkeit gerät, können Priester jederzeit rumpoppen, wie sie wollen.

Natürlich können Priester das.
Das war aber nicht mein Punkt.
Da Priester nicht heiraten und offiziell eine Familie gründen können, hat das Auswirkungen auf das Erbe.

Wenn die uehelich gezeugten Nachkommen von Priestern schon icht um die Vaterschaft wissen, wie sollten sie dann Ansprüche geltend machen?

Auch wenn ein Priester tatsächlich keine Kinder zeugt, heißt das noch lange nicht, daß sein Vermögen später der Kirche gehört. Preister können Testamente verfassen wie wir auch. Da hat die Kirche sich nicht einzumischen.

Können ja, aber es gibt wohl gewisse Besonderheiten:

https://www.bistumspresse-zentralredaktion.de/content/m%C3%BCssen-priester-verm%C3%B6gen-der-kirche-vererben

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

@Robbespiere

Dann darf ich also mal aus der von Dir verlinkten Bistumspresse zitieren:

Ich habe gehört, dass ein Priester sein Vermögen der Kirche vererben muss. Stimmt das? 

Nein, er muss nicht, aber er kann. Ein Priester ist wie jeder andere gemäß der sogenannten „Testierfreiheit“ frei, seinen letzten Willen entsprechend testamentarisch festzulegen und damit auch sein privates Vermögen zu vererben, wie er es möchte.

Und was schrieb ich? Genau das.

Gehörst Du auch zu den Leuten, die grundsätzlich immer widersprechen? Es gibt viele von dieser Sorte …

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

@Froillein Renitent

Hast du auch den Rest des Textes gelesen?

bei Klosterbrüdern sieht die Sache schon mal anders aus, denn die müssen und du kannst dir sicher sein, dass die Kirche da ihren Einfluss geltend machen wird.
Und was passiert, wenn ein Priester gar kein Testament abfasst, ist damit auch noch nicht geklärt. Wer erbt dann?
Über die Zahl dieser Fälle wissen wir rein gar nichts.
Dass die Kirche rechtlich einen Sonderstatus genießt, weißt du sicher, ansonsten würden Geistliche, die Sexualstraftaten begehen, vor Gericht landen und nicht einfach nur versetzt werden.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

@Robbespiere

Hast du auch den Rest des Textes gelesen?

Hab ich. War ja leider nur sehr kurz, dieser Text.

Und einen Link da drunter zum Erzbistum München und Freising gab es auch nicht. Ich halte es für ausgesprochen schräg, sich nur auf Mitteldeutschland zu beschränken und so zu tun, als sei die bayerische Bevölkerung bereits ausgestorben.

bei Klosterbrüdern sieht die Sache schon mal anders aus, denn die müssen

Das kann schon sein. Wir sprachen allerdings über Priester und nicht über Mönche. Daß diese Möncherei eine komplett andere Parallelwelt ist, weiß doch jedes Kind, noch lange bevor es in die streikende Kita abgeschoben wird.

Und was passiert, wenn ein Priester gar kein Testament abfasst, ist damit auch noch nicht geklärt. Wer erbt dann?

Das ist selbstverständlich zunächst einmal so wie bei uns, weil Priesterleins zunächst einmal Vertreter des deutschen Volkes sind und mitten in Deutschland leben und sich hier an unsere Gesetze zu halten haben. Punkt.

Du scheinst der Katholischen Kirche die staatliche Erlaubnis einer eigenen Parallelwelt mit eigenen Gesetzen mittten auf deutschem Boden gönnen zu wollen. Das ist genau das, was die ja auch seit Jahrzehnten versuchen durchzuexerzieren. Läuft halt so nicht. Das fällt ihnen immer wieder und immer schmerzhafter auf die Hühneraugen.

Wenn unsereins kein Testament macht, entweder weil man frühzeitig dahinstirbt, oder weil man meint, die da kriegen von mir gar nix, oder warum auch immer – dann erbt zunächst einmal der Staat alle, was es zu erben gibt. Auch die Schulden.

Dass die Kirche rechtlich einen Sonderstatus genießt, weißt du sicher, ansonsten würden Geistliche, die Sexualstraftaten begehen, vor Gericht landen und nicht einfach nur versetzt werden.

Das wäre schön, das wäre nachgerade herrlich, wenn außerkirchliche (!!!) Sexualstraftäter in unserem Unrechtsstaat angemessen bestraft werden würden. Das ist ja leider in keinster Weise der Fall. Bei beiden Verbrecherkategorien handelt es sich nämlich um Individuen, die man heutzutage in der feministoiden Parallelwelt nicht mehr benennen darf: um Männer!

Weshalb die katholische Strafzumessung für Kinderfickerei genauso erbärmlich ist wie die bundesdeutsche.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

@Frollein Renitent

Und einen Link da drunter zum Erzbistum München und Freising gab es auch nicht. Ich halte es für ausgesprochen schräg, sich nur auf Mitteldeutschland zu beschränken und so zu tun, als sei die bayerische Bevölkerung bereits ausgestorben.

Bedauerlicherweise findet sich im Netz nicht viel Information zum Erbrecht bei Geistlichen.
Der genannte Text war der Einzige.

Es war auch nicht herauszubekommen, ob das Eigentum eines Pfarrers, der kein Testament abgefasst hat, nach dem Ableben nicht automatisch an die Kirche fällt, weil eben das Kirchenrecht einen Sonderstatus, trotz Säkularisierung, hat.

Du scheinst der Katholischen Kirche die staatliche Erlaubnis einer eigenen Parallelwelt mit eigenen Gesetzen mittten auf deutschem Boden gönnen zu wollen.

Alter Schwede…..

…was meinst du wohl, warum ich auf die Praxis der innerkirchlichen Versetzung von Pfarrern nach Sexualdelikten hingewiesen habe?

Wer in der Soutane seine Macht ggü. Schutzbefohlenen missbraucht, gehört genauso bestraft wie jeder andere Bürger.
DieKirche leistet da massiv Beihilfe zur Vertuschung solcher Straftaten.

Das wäre schön, das wäre nachgerade herrlich, wenn außerkirchliche (!!!) Sexualstraftäter in unserem Unrechtsstaat angemessen bestraft werden würden. Das ist ja leider in keinster Weise der Fall.

Doch, bei kleinen Fischen schon.
„Die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen“.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

@Robbespiere

…was meinst du wohl, warum ich auf die Praxis der innerkirchlichen Versetzung von Pfarrern nach Sexualdelikten hingewiesen habe?

Oh ja, heute morgen hatte ich noch einen ganz anderen Verdacht. Wahrscheinlich warst Du derjenige, der Herrn Bischof Bätzing das Hirn so dermaßen verknotet hat, daß der arme Kerl jetzt gar nicht mehr weiß, für wen er denn eigentlich noch arbeitet.

Über diesen offenbar restlos verwirrten Herrn las ich nämlich heute morgen in der NZZ:

Der Nuntius und damit indirekt der Papst selbst wurden daraufhin vom Limburger Bischof derb in den Senkel gestellt. Georg Bätzing, zugleich Vorsitzender der DBK, nannte die Weisung aus Rom «phasenweise fast unerträglich» und erklärte: «Heiliger Vater, das kannst du vortragen, ja. Du kannst aber nicht verlangen, dass man das annimmt.»

Doch, das kann er sehr wohl. Er ist schließlich der Papst.

Daß Bätzing den Papst mit „Heiliger Vater“ anspricht und dann duzt, das geht ja noch, man ist ja heutzutage einiges gewöhnt, aber daß er dem Papst seine Alleinherrschaft über sämtliche Katholiken auf Erden mitsamt sämtlichen Bischöfen, sämtlichen Teilkirchen und was sonst noch allem wegnehmen will, ist denn doch zu putzig.

https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/katholische-kirche-heillos-scheitern-mit-dem-synodalen-weg-ld.1729299

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Gehörst Du auch zu den Leuten, die grundsätzlich immer widersprechen?

Ich, ich, ich! 😉

Ein Spaß. 🙂

Wäre es nicht eher die Frage, wie das Priesterlein zu einem vererbbaren Vermögen gekommen sein könnte, wo es doch nur im Auftrag des Herrn unterwegs war…

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Wäre es nicht eher die Frage, wie das Priesterlein zu einem vererbbaren Vermögen gekommen sein könnte, wo es doch nur im Auftrag des Herrn unterwegs war…

Nö, diese Frage ist doch schon längst beantwortet. Diese Männer verdienen außerordentlich viel und haben nur wenig Zeit und Gelegenheit, die Kohle auszugeben. Wenn einer nicht gerade schwul ist und regelmäßig schwule Stricher aufsucht, bleibt da sehr viel Geld ungenutzt herumliegen. Man sehe sich nur die Stiftung von Kardinal Marx an. Der ist ja auch nur ein Priester, wenn auch ein karrierebewußter solcher.

flurdab
flurdab
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Zölibat bedeutet Ehelosigkeit.
Ist eine Frage der Erbschaft und des Unterhalts, keine der Sexualität.
Die katholische Kirche hat früh gelernt das Haben von Halten kommt, oder dass man entweder einen Kuchen haben kann oder ihn essen. Beides geht nicht.
Päderastie in der Kirche ist eine Folge von Angebot und Nachfrage. Viel Angebot erzeugt eine Nachfrage. Und wenn die Nachfrager nicht heiraten dürfen kommt dies ihren „Neigungen“ entgegen. „Win Win“ möcht man zynisch sagen.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

@flurdab

Zölibat bedeutet Ehelosigkeit.

Ist eine Frage der Erbschaft und des Unterhalts, keine der Sexualität.

Wäre schön, wenn es so wäre. Ist es aber leider nicht.

Ganz streng genommen bedeutet der Zölibat für katholische Priester, daß sie ihre Spermien in ihren Körpern zu belassen haben. Und zwar lebenslänglich! Ich halte ein solches Ansinnen für die maximale Grausamkeit.

Tatsache ist allerdings, daß ein katholischer Priester sich nicht selbst befriedigen darf. Und welchen anderen Grund soll das haben, wenn nicht die Sache mit den Spermien?

Den Zölibatsbefehl gibt es übrigens erst seit hundert Jahren.

Der Indologe J. W. R. Schmidt, der erste Übersetzer des Hexenhammers vom Lateinischen ins Deutsche (inzwischen gibt es längst eine moderne Übersetzung) schrieb im Vorwort seiner im Jahre 1923 publizierten Übersetzung:

»Und daß ein Mönch von sexuellen Dingen keine Kenntnis haben dürfe, ist doch eine abgeschmackte Behauptung! Ist nicht den Reinen alles rein? Was sollte denn mit unseren Geistlichen werden, die sich doch für gewöhnlich eines reichen Kindersegens erfreuen, ohne daß ihnen daraus ein schimpflicher Vorwurf gemacht wird?!«

So war das bis vor hundert Jahren. Und dann brachen der Antimodernisteneid und der Zölibatsbefehl aus und die Kinderfickerei begann.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Ganz streng genommen bedeutet der Zölibat für katholische Priester, daß sie ihre Spermien in ihren Körpern zu belassen haben. Und zwar lebenslänglich! I

Woraus lässt sich so ein Unfug ableiten?
Als evangelisch Indoktrinierter kenn ich mich mit dem Zölibat nicht so aus, würde aber meinen, daß ein einfaches Schwanzab zielführender gewesen sein würde.

Ein ehemaliger Mitschüler, welcher sich aus Opposition gegen seinen roten Vater der katholischen Kirche zuwandte, erzählte mir glaubhaft, daß aufgrund der Mangelsituation alles gevögelt wurde, was nicht bei drei auf dem Baum war und ich fürchte, daß die mehr vögelten, als ich in der freien Wildbahn zu der Zeit.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Dieser menschenverachtende Unfug läßt sich aus der extrem rigiden katholischen Sexualmoral ableiten.

Das MasturbationsVERBOT gilt ja nicht nur für Priester, sondern für alle Menschen – also auch für sogenannte Laien.

Ich zitiere hier nur mal einen Ausschnitt aus der Nummer 2352 des Katechismus:

2352 Masturbation ist die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen. „Tatsache ist, daß sowohl das kirchliche Lehramt in seiner langen und stets gleichbleibenden Überlieferung als auch das sittliche Empfinden der Gläubigen niemals gezögert haben, die Masturbation als eine in sich schwere ordnungswidrige Handlung zu brandmarken“, weil „der frei gewollte Gebrauch der Geschlechtskraft, aus welchem Motiv er auch immer geschieht, außerhalb der normalen ehelichen Beziehungen seiner Zielsetzung wesentlich widerspricht“.

Das Zitat stammt von dieser Seite. Hier gibt’s noch sehr viel mehr Niedlichkeiten:

http://www.intratext.com/IXT/DEU0035/_P8B.HTM

Oder guckst Du hier:

https://www.kathpedia.com/index.php?title=Selbstbefriedigung

Das Internet ist tatsächlich voll mit derlei Unfug.

Das da oben gilt nun für alle Menschen. Du kannst Dir wahrscheinlich vorstellen, was dann erst für Priester gilt.

Hier kommt noch ein Ausschnitt aus einem Interview mit einem Priester:

Machen wir einen kleinen Abstecher in die Linguistik. Das Wort „Zölibat“ kommt aus dem Lateinischen von „calebs“ und kann zum einen „Jungfräulichkeit“, zum anderen auch „Ehelosigkeit“ bedeuten. Nach alten Tugenden bedingte die Ehe auch die sexuelle Unschuld. Die Übersetzung des Wortes fiel damals also nicht so schwer ins Gewicht. Doch die Gesellschaft hat sich gewandelt. Wie würdest du „calebs“ heute übersetzen?

Ich würde es mit Keuschheit übersetzten. Ein zölibatär lebender Mensch verzichtet auf Sex. Das schließt Masturbation natürlich ein.

https://www.laurentinews.de/zoelibat/

Was Dein früherer Mitschüler Dir erzählte, trifft wahrscheinlich zu. Es ist schlicht barbarisch, wozu ein einziger uralter Mann (der Papst!) weit über 400.000 andere Männer glaubt, zwingen zu können. Barbarisch!

Ich finde keinen anderen Grund für diese Grausamkeit als eben die Spermien, die ein Leben lang im Körper zu bleiben haben.

Nonnen brauchen wir hier nicht zu berücksichtigen, weil Frauen sowieso keine Sexualität haben. Das ist ja bekannt. 😉

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Hier auf dieser Website war kürzlich mal die Rede von Frauen in der NSDAP.

Über diese Sorte von Kreatur habe ich gerade noch etwas Hübsches gefunden:

Auch habe ich einen Mann kennengelernt, der in einem Ordenshaus lebte. Seine Kriegserlebnisse hatten ihm zum Bettnässer gemacht. War das Bettlaken eingenässt, zwangen ihn die Ordensschwestern dazu, in der Ecke zu stehen und es solange festhalten, bis es trocken war. Knickten ihm die Arme weg, wurden sie mit Eisenstangen verstärkt.

https://www.laurentinews.de/zoelibat/

Soviel also zum Thema Frauen im Zölibat.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Unglaublich!
Aber auch so absurd und realitätsfern. Ich würde Wetten drauf abschließen, daß sich mindestens 99% nicht daran halten (können).
Aber den Habeck wirds freuen, da die sicher täglich mehrmals kalt duschen.

Ich danke dir sehr für die Aufklärung.

spartacus
spartacus
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Das ist doch eigentlich noch ganz human.

Masturbation ist die absichtliche Erregung der Geschlechtsorgane, mit dem Ziel, geschlechtliche Lust hervorzurufen.

Das bedeutet ja, wenn sich mein Organ ganz von alleine erregt, darf ich. 🙂

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

darf ich.

Nüscht, außer zusehen, darfste.

Viel Spaß dabei. 🙂

PS: Keusch zusehen und dabei unbeteiligt tun, musste aber wohl auch erst üben. 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by Horst Kevin
Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Der Habeck wird duschen müssen. Hat er sich selbst verordnet – oder seine Akolyten waren es. Das läßt sich nicht mehr genau feststellen.

Auf jeden Fall ist jetzt klar, daß man zum Pinkeln nicht mehr die Toilette benutzen soll, sondern die Dusche. Von wegen der Ressourcen.

Wenn ich allerdings zehnmal am Tag dusche (so oft muß ich mindestens pinkeln an einem Tag, wäre ich abends dann zwar ziemlich sauber – der Wasserverbrach allerdings wäre enorm.

Außerdem werden sich die Kleblinge schon sehr bald die Schädel einschlagen. Wasser gibt es nämlich auf der oberen, der unsrigen, Hälfte der Erdscheibe schon bald keines mehr.

Nachdem kürzlich erst in Neuseeland enorme Wassermassen runterpladderten, überschwemmen jetzt in Australien ebenfalls die Wassermassen ganze Dörfer, weshalb sie evakuiert werden müssen.

Man verbraucht auf der anderen Seite der Scheibe einfach zu viel Wasser. Dieses Wasser fehlt uns natürlich dann beim Duschen.

Also, ein Schuh wird da irgendwie noch nicht so richtig draus.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Man verbraucht auf der anderen Seite der Scheibe einfach zu viel Wasser. Dieses Wasser fehlt uns natürlich dann beim Duschen.

Das muß so! Sonst fehlt denen das Gewicht, unten auf der Erde zu sein und sie drehen die Erde auf den Kopf. 😀

Stell dir mal vor, wir würden plötzlich unten sein. Wir würden von der Erde fallen.
Diese Südhalbkugler scheinen ja irgendwie dran gewöhnt, aber wir? Der gewöhnliche Neger kann ja die Sonne in südlicheren Gefilden auch besser ab. Da sind die Südhalbkugler wohl so ne Art Schwerkraftneger. 😉

Ich sags immer wieder: Wenn der Klimakram abgehustet ist kommt der nächste Wahn mit menschgemachter Plattentektonik und danach dann die nord-süd- Massenungerechtigkeit, weil die Nordhalbkugler mehr fressen, als die Südhalbkugler, die dafür aber zu viel urinieren.

flurdab
flurdab
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Die heißen Evangelen. Tztztz.

Carlo
Carlo
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

flurdab,
sei nicht so streng mit mir. Ich sage deshalb Evangolen weil sie in den bekannten Glaubenskriegen gar schlimmer gewütet haben als die Mongolen….;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
flurdab
flurdab
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

An die Mongolen habe ich auch gedacht als ich deine Namenshunzung las.
Es tat mir aber dann doch zu weh. 😉

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Dafür aber im Westen in Religionsunterricht,

Genau das ging mir beim schreiben durch den Kopf.
Es ist egal, wie der Religionsunterricht genannt wird. Im Osten hieß er Staatsbürgerkunde und später direkt ML (Marxmus(Lenimus)
Das mit der Unverträglichkeit verhielt sich ganz genau so.

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
nee, bedenke bitte, daß das eine seit gefühlt 2000 Jahren in die Kinderbirnen gekloppt wird, während das andere…naja weeste selber.
Einerseits, andererseits, Äquidistanz macht Laune! Lies mal was die christliche Religion dazu sagt:

Weil du aber lau bist und weder kalt noch warm, werde ich dich ausspeien aus meinem Munde.
Offenbarung 3,16

Als alter Kommi und Athé rat ich Dir nur entscheide Dich rechtzeitig vor dem jüngsten Tag…;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

bedenke bitte, daß das eine seit gefühlt 2000 Jahren in die Kinderbirnen gekloppt wird,

Nö! Bei jedem Kind wird bei null angefangen, nur die Techniken sind seit Ewigkeiten die gleichen.
Kannste glauben – schließlich kam ich in den Genuss beider Linien, weshalb ich sie ja für so austauschbar halte und mich am Ende für keine der beiden entscheiden wollte/konnte.

Der Himmel kann warten. Noch muß ich möglichst ohne Brechreiz mit dem klar kommen, was ich morgens im Spiegel sehe.

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
ich seh schon, Du willst weiter den „Äquidistanten“ geben….;-)
Nur merke, das alte Sprichwort sagt:
In der allergrößten Not,
führt der Mittelweg zum…..naja kannste ja selber ergänzen…;-)
Heiß oder kalt, aber nicht lau, das mag der Herr vonns Janze nich….;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Gleiche Distanz ganz sicher. Aber das bedeutet bei mir garantiert etwas ganz anderes, als eine Mitte.
Es bedeutet, daß ich mich von beidem distanziere, um meine eigene „Mitte“ zu meinem Maßstab zu erklären und jeder soll sich gefälligst um seine eigene Mitte kümmern und sich nicht von anderen erzählen lassen, wo die zu sein hat oder zu finden sei. Dabei kann sich jeder gern an den Katechismen aller Richtungen orientieren, wenn er sonst nix hat, ohne aber seine Schlüsse anderen aufdrücken zu wollen! 🙂

Last edited 1 Jahr zuvor by Horst Kevin
Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
na gut, damit kann man leben, ich lebe halt in linker Schräglage, weil die Mitte irgendwie so an Mediokrität sich hält…..auch gut….;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Jenau, mein Bester!

Womit wir wieder beim versönlich verbrüdernden und ehrlichen Salute, Prost und na sdarowie angekommen sind.

Ich gönne dir deine linke Schräglage, solange Du mir meine mittelmäßige Horstlage, die irgendwie sehr links und dabei auch sehr christlich geprägt ist, gestattest. 😀

Der olle Marx hatte wohl doch recht, wenn er meinte, daß die Gesellschaft den Menschen prägt. So gesehen ist es aber auch eine Binse. 🙂 Der Rest wäre Autismus.

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
hast ja nicht Unrecht, dafür gibt es „Autismuskritik“, (nicht lachen, das gibt es wirklich!)
Irgendwas hab ich vergessen….ach so…!?
Salute

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Jedes Dogma erzeugt bei einigermaßen gesunden Menschen quälende Blähungen. 😉

Distanz und der Erhalt des eigenen Verstandes wirken da wie Kümmel.

Last edited 1 Jahr zuvor by Robbespiere
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Das war jetzt wohl das Wort zum Frauentag. 🙂

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Habe ich „Kümmel“ etwa gegendert? 😀

Das gilt für alle der noch zu entdeckenden Geschlechter.

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
meiner bescheidenen Meinung nach, hätte Euer Unterricht der Staatsbürgerkunde gerne auch um die theoretischen Ansätze von Bakunin und Kropotkin erweitert gehört.
Hier im Westen…kreisch, lach, kugel……wär das für die Lehrkraft der sicherste Weg in die Armut oder den Knast gewesen…..;-)

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
flurdab
flurdab
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Gab es in der Staatsbürgerkunde auch 10 Gebote?
Und waren sie halb so sinnhaft wie die Christlichen?
Moral und Ethik unseres Kulturkreises sind nicht vom Himmel gefallen.

Bernie
Bernie
Reply to  Wütender Bürger
1 Jahr zuvor

@Wütender Bürger

Stimme mit dir überein – „Die Kriminalgeschichte des Christentums“ des leider längst verstorbenen Ex-Theologen, und Agnostikers, Karlheinz Deschner, und sein Buch „Abermals kräht der Hahn“ haben mir in dieser Hinsicht den Weg vom römisch-katholischen Christen zum Atheismus geebnet.

Deschners Thesen sind bis dato nie wirklich widerlegt worden. Er schrieb z.B. seine Kriminalgeschichte des Christentums – sein Lebenswerk, dass er bis zum Tode betrieb – aus der Sicht der Opfer der Kirche (überwiegend der Römisch-Katholischen), aber er selber sagte, dass man dies für jede Religion so schreiben könnte.

Zurück zum Christentum:

Niemand ist je freiwillig Christ geworden – ohne Manipulation, oder Überzeugung durch brutale Gewalt (und die Opfer gehen in die Tausende, wenn nicht sogar in die Millionen – z.B. ab 1492 die Native Americans beider Kontinente, oder die Reconquista in Spanien, die „Sachsenkriege“ Karl des Großen (Zwangschristianisierung durch Feuer und Schwert), und viele andere Beispiel aus der menschlichen Geschichte – eine Blutspur, die sich durch die Jahrhunderte zieht.

In „Abermals krähte der Hahn“ zeigt Deschner übrigens die Unterstützung der Römisch Katholischen Kirche (z.B. das Reichskonkordat Hitlers, dass bis heute gütig ist, oder noch eine römisch-katholische Totenmesse für den Selbsmörder und gläubigen Katholiken Adolf Hitler) des Faschismus, am Beispiel von Deutschland, Italien und Kroatien auf…..usw. usf….

Ein Lebenswerk eben 😉

Gilt für alle christlichen Konfessionen, bzw. auch so manche andere Religionen oder Konfessionen, ein Übertritt erfolgte meist durch Manipulation, und wenn das nichts Half durch „Feuer und Schwert“…..

Ich wies bereits beim „Overton Magazin“ darauf hin, dass religiöse Schriften, dass gilt nicht nur für den Koran, auch für jedermann beliebig auslegbar sind, und zwar anhand dieses Buches eines Theologen „Jesus ohne Kitsch – Irrtümer und Widersprüche eines Gottessohns“ von Dr. Heinz-Werner Kubitza – Jesus selber dachte auch in „In-Group“ und „Out-Group“ denken, wenn er je denn historisch existiert hat, und keine Erfindung der Evangelisten ist – das Buch hat mir die Augen geöffnet, und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen….

Wie ich bereits bei „Overton Magazin“ schrieb denke ich das das zentrale Problem in der Organisation/dem Verein Kirche liegt. Leider muss ich, als Atheist, feststellen, dass man hier auch nicht besser drauf ist http://www.hpd.de – dem „Humanistischen Pressedienst“ – hab mal mit dem Anarchismus sympatiert, gebe ich zu, aber davon bin ich geheilt, und das ist übrig geblieben – meine leider mehr als berechtige Skepsis gegenüber Organisationen/Vereinen – religiöser und nichtreligiöser Natur – nicht erst seit dem Ukraine-Krieg, auch schon vorher muss ich leider feststellen, dass manche humanistische Vereine/Organisationen in Sachen Kirchen/Christen nicht besser, sondern gleich drauf sind…..

Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Bernie
Bernie
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Ergänzend will ich noch sagen, dass hod.de – der „Humanistische Pressedienst“ bei mir mittlerweile in Grausicht existiert – man muss nur dessen Positionen zum Ukrainekrieg, und gegen „Friedensschwurbler“ lesen um zu verstehen was ich meine 👎😉

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

„Kirche darf nicht zu einem religiösen Sprachrohr der Herrschenden verkommen“
Ist sie das nicht immer gewesen, seit Kaiser Konstantin sie zur Staatsreligion erhoben hatte? Ein Instrument der Herrschenden, das gläubige Volk klein zu halten und alles von diesen zu erleidende Unbill auf Gottes Wille und Kompensation in ein imaginiertes Jenseits zu schieben?

Übrigens nicht zum Schaden der ausführenden Organe in den jeweiligen Kirchen, denen es meisst prächtig und in jedem Fall besser als dem Gros der Gläubigen erging. Wenn Einzelne in den Kirchen in der Geschichte tatsächlich dann doch mal gegen die Herrschenden aufmuckten, wurden sie in aller Regel einen Kopf kürzer oder zumindest mundtot gemacht…

Bernie
Bernie
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

@Draussen vor der Tür

Seh ich ganz genauso, und die Kirche hat sich ewige Schuld durch ihr Schweigen beim Holocaust erworben – die beiden Kirchen, nicht nur die römisch-katholische – nein auch die protestantische haben sich wahrlich nicht mit Ruhm becklert – im Gegenteil, die haben ihre eigenen „Schäfchen“ (z.B. Bonhoeffer) ans Messer geliefert.

Einzelne mögen es recht meinen, auch schon von 1933 – 1945, und in anderen totalitären Diktaturen, wo Kirchenvertreter, aber eben nicht die Kirchenoberen, Widerstand geleistet haben – ist mittlerweile ein Menschenleben her, aber auch die Kirchen neigen zum Vergessen – ganz speziell in unserem Land.

Wie schon gesagt einzelne Christen können durchaus gute Menschen sein, aber den Organisationen/Sekten/Vereinen traue ich nicht mehr über den Weg – egal ob das nun kirchliche, andere religiöse, oder nicht-religiöse Organisationen/Sekten/Vereine sind….

Das schlimmste KZ Ustascha-Kroatiens – Jasenovac, wo orthodoxe Serben während des 2. Weltriegs u.a. von römisch-katholischen Priestern gequält, und ermordet wurden ist übrigens bei Deschners Schriften auch besonders erwähnt – wie schon gesagt, einzelne Menschen mögen es durchaus gut meinen, aber die Organisation/der Verein/die Sekte ist das Problem – und da wird’s dann unmenschlich….und oft sogar massenmörderisch….

Zynische Grüße
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Dazu fällt mir ein Zitat ein:

„“Es gibt mit und ohne Religion gute Menschen, die Gutes tun, und böse Menschen, die Böses tun. Aber dass gute Menschen Böses tun, das schafft nur die Religion“

(Steven Weinberg)

Bernie
Bernie
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

@Draussen vor der Tür

Hast auch wieder recht, und ich finde das Zitat ebenfalls zutreffend. Danke dafür 😉

Übrigens, was du geschrieben hast gilt – zumindest für mich – auch für sogenannte weltliche Religionen – mit -ismus am Schluß…..

Auch dort gilt der Spruch von Steven Weinberg, wie sämtliche weltliche -ismen beweisen…..wo „Führer“ als Götter angesehen werden, und deren Anhänger eine eigene Theologie haben – ich spiele da mal jetzt nicht nur auf faschistische weltliche Religionen an….wer den Kult um Lenin oder Stalin kennt, der weis, dass das ideologie- äehm religionsübergreifend gilt….

Nichts für ungut, aber das musste ich klarstellen, da ich sämtliche-ismen als sogenannte weltliche Religionen ansehen – mit eigens dafür geschaffenen Göttern – eben Stalin oder Mao oder Hitler oder Kim Jong Un…..oder Miltion Friedman oder Hayek usw. usf…

Will das Thema nicht vertiefen, aber allein zum Thema „Hitlers Theologie“ könnte man einen eigenen Thread aufmachen, denn während Hitler bis zum Tode römisch-katholischer Katholik war beteten ihn seine Anhänger wie einen Gott an – was Hitler mit Stalin gemein hatte, und was wohl der Grund ist, dass diese weltlichen Religionen bis heute global ihre Anhänger finden….

Tieftrauriger Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Frollein Renitent
Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Au weia. Da beglückwünsche ich mich seit Mitte der Achtzigerjahre täglich dafür, daß ich damals aus der evangelischen Kirche ausgetreten bin. Nachdem ich nun allerdings die Worte dieses Pfarrers gelesen habe, beglückwünsche ich mich für meinen damaligen grandiosen Schritt noch dreimal mehr!

Um dieses … [setzt in diese Klammern bitte das Euch Genehme ein] … mit einer Replik zu garnieren, könnte ich ein ganzes Buch schreiben. Ich hoffe deshalb, daß es nicht dazu kommt, sondern es mir vielmehr gelingen möge, mich am Riemen zu reißen.

Es tut mir wirklich leid, aber wenn auf dieser Website so etwas veröffentlicht wird – je nun, ich kann’s ja auch nicht ändern.

Vorab allerdings eine Frage: Sind die Kirchen tatsächlich immer noch so voll, wie das Foto suggeriert? Schrecklich!

Schon der Titel dieses Interviews ist verführerisch:

Kirche darf nicht zu einem religiösen Sprachrohr der Herrschenden verkommen

Wann um alles in der Welt waren diese beiden Großkirchen in den vergangenen 2000 Jahren denn kein religiöses Sprachrohr der Herrschenden? Genau. Noch keinen einzigen Tag lang.

Mit dem folgenden Satz spricht Hanns-Martin Hager offenbar die einfachen Gläubigen in der evangelischen Kirche an, denn Professoren werden in Kirchen eher selten gesichtet. Hager erklärt also dem einfach gestrickten Kirchenvolk:

Konstitutiv für das Selbstverständnis der protestantischen Kirche ist die kritisch-prophetische Dimension ihres gesellschaftlichen Handelns.

Alles klar? Prima. Wenn ich auch vermute, daß Luther etwas anderes gemeint haben könnte. Aber der Mann ist ja sowieso schon lange tot, da braucht man das nicht so eng zu sehen. Hager verpackt in einen 15-Worte-Satz fünf Fremdworte. Das ist selbst für Abitur-Abfrager nicht so einfach zu schaffen. Bravo!

Seit den Zeiten des Alten Testaments ist es die unverzichtbare Aufgabe der religiösen Weisen, sämtliche Entscheidungen der Herrschenden mit prüfendem Blick zu beobachten.

Seit wann ist die evangelische Kirche für das ALTE Testament zuständig? Und wer bitte sind die »religiösen Weisen«?

So hatte zum Beispiel der Prophet Jesaja versucht, Kriegsvorbereitungen im Namen Gottes zu verhindern. Es war seine heilige Pflicht, den König immer dann zu kritisieren, wenn dieser dem Volk nicht Gerechtigkeit widerfahren ließ.

Quelle?

Mit der Proklamation der »Pandemie« hat die protestantische Kirche ihr elementares Wächteramt komplett aufgegeben.

Stimmt. Bis auf die Kleinigkeit, daß die beiden christoiden Kirchen ein solches Wächteramt noch nie ausgeübt haben.

Ohne jede Diskussion segnete die kirchliche Leitungsebene alle staatlichen Maßnahmen unterwürfig ab.

Wieder richtig. Wobei mich meine Chronistenpflicht an dieser Stelle dazu zwingt, identische Vorkommnisse in der anderen Großkirche zu erwähnen.

Es begab sich nämlich im Sommer 2021 in den sonnigen Gärten des Vatikans, daß ein gewisser Franziskus, damals schon und heute immer noch der amtierende Papst, sämtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Vatikan dazu gezwungen hat, sich entweder subito »impfen« zu lassen, oder sie gefeuert würden.

Diese beiden Vorkommnisse, sowohl der Befehl des Papstes als auch die Äußerungen des evangelischen Landesbischofs Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, werfen nun gewisse Fragen auf.

Ich bitte mir nachzusehen, daß ich mich hier auf die katholische Ideologie beschränke, denn die evangelische ist mir nicht wirklich vertraut.

Wenn ich das also richtig verstanden habe, definiert das Katholische Lehramt dieses Etwas, das das Lehramt auch als »Gott« zu bezeichnen pflegt, sowohl als »allwissend«, als »allmächtig« und als »allgütig« sowieso.

Gut. Wie ist es aber möglich, daß ein solches allwissendes, allmächtiges und allgütiges Wesen etwas erschafft, das Millionen Tote verursacht (so heißt es ja) und gegen das man sich »impfen« lassen muß, ansonsten man in die Existenzlosigkeit katapultiert wird? Nämliches gilt für Bedford-Strohm.

Seitdem das Christentum eine offiziell anerkannte Religion ist, hat sich die Kirche bisher von keinem Regime derartige Verbote auferlegen lassen – nicht in Zeiten der schlimmsten Diktaturen und nicht in Zeiten der hochinfektiösen Pest.

Sorry, aber während der hochinfektiösen Pest gab es noch gar keine evangelische Kirche. Und daß die Katholische Kirche Probleme damit hat, endlos lange Wortungetümer zu verlautbaren, konnte ich bisher noch nicht beobachten. Wieso also macht ein Vertreter der evangelischen Kirche sich zum Sprachrohr der katholischen?

Das widernatürliche Verbot jeglicher leibhaften Nähe – sowohl in der Seelsorge wie in Gottesdiensten – bedeutete nicht weniger als ein Verbot bzw. eine Pervertierung des Lebens schlechthin.

Uneingeschränkte Zustimmung. Dieser Pervertierung des Lebens entgeht man allerdings mühelos, indem man Kirchen ganz einfach nicht betritt.

Herr Hager, Sie sind Pfarrer – aber Ihre Antwort klingt ein wenig so, wie die Erklärungen jener, die sich von der Kirche oder gar von Gott abgewandt haben, manchmal »Atheisten« genannt.

Ähm … wie? Gar (???) von »Gott« abgewandt? Wer oder was ist »Gott«? Und was bedeutet das Wörtchen »gar« in diesem Satz? Die Atheisten in Anführungszeichen lasse ich besser unkommentiert.

Eine Gesellschaft kann sehr wohl ohne institutionalisierte Religion in Form einer Kirche leben …

Stimmt. Geht locker.

… aber nicht ohne einen individuellen Transzendenzbezug,

Wie denn jetzt? Spricht Hager hier über die Gesellschaft oder über das Individuum? Das sind schließlich zwei Paar Stiefel.

… nicht ohne das urmenschliche Gefühl, dass das biologisch-materielle Leben von etwas Größerem überwölbt wird

Das ist kein »urmenschliches Gefühl«, sondern religiös verpackte Ideologie. Mal abgesehen davon gibt es ja wohl nichts Größeres als das Leben selbst. Jede Art von »Überwölbung« ist überflüssiger als jeder Kropf.

Das Christentum des Augenblicks, wenn wir das mal so nennen wollen, spricht sich für Waffenlieferungen in die Ukraine aus. Priester segnen Waffen und Soldaten. Auch der schon genannte Bedford-Strohm glaubt, dass Waffenlieferungen vertretbar seien. Steckt in dieser Haltung überhaupt noch ein Rest an Christentum?

Doch, Roberto, genau das ist das Christentum, das Christentum in voller Größe und Schönheit sozusagen.

Und ja, es stimmt. Priester segnen Waffen und Soldaten. Was sie nicht segnen, sind homosexuelle Männer.

»Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen!« (Matthäus 26, 52)

Aha. Hier kann Hager die Quelle angeben, bei Jesaja konnte er es nicht. Warum nicht?

Am 23. Dezember 2022 zitierte die Westfalenpost die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus mit dem Satz: »Waffen für die Ukraine sind Pflicht christlicher Nächstenliebe.

Tja, das ist das Christentum, wie es leibt und lebt. Wer was anderes gedacht hat, muß halt mal aufwachen.

Wenn mir etwas Schlimmes widerfahren ist, das weder ich noch ein anderer ungeschehen machen kann, dann sage ich: Ich stelle es für mich weg. Es übt keinen negativen Einfluss mehr auf mein Leben aus.

Das ist schlichtweg Selbstverleugnung, die Verleugnung des eigenen erlittenen Leids. Ein außerordentlich dummer Fehler!

Man kann das Leid, das man erleiden mußte, nicht einfach „wegstellen“ – man hat es erlebt, es ist deshalb entweder bewußt oder es wird verdrängt ins Unbewußte und steuert die mit dem Leid verbundenen und jetzt verdrängten Gefühle.

Nach meiner jahrzehntelangen Erfahrung als Seelsorger behaupte ich: Das ist die einzige Möglichkeit, wie Vergeben funktioniert.

Und wem nützt diese autoritär behauptete »einzige Möglichkeit, wie Vergeben funktioniert«? Dem Täter und ausschließlich dem Täter. Deshalb wird diese Möglichkeit von sämtlichen Täterschutzinstitutionen, sowohl von den Kirchen als auch von der Psychotherapie, unablässig propagiert und dem Gegenüber mittels vermeintlicher Autorität der Mund verboten. Wer auf Seiten der Täter steht, redet immer so. Eine Heilung bleibt so lange ausgeschlossen, solange das Opfer der Tat niemanden an seiner Seite hat.

Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Super!

Ich bitte mir nachzusehen, daß ich mich hier auf die katholische Ideologie beschränke, denn die evangelische ist mir nicht wirklich vertraut.

Macht nüscht, ist eher nur ne gemäßigte Nachfolgeorganisation, deren Finanzierung sich hauptsächlich nur durch Abschaffung des Ablasshandels unterscheidet.

An der Stelle hab ich regelmäßig meine Probleme mit der „Linken“, als eher nahtlose Nachfolgeorganisation der SED.
Und ich weiß genau, wo die Unterschiede sind. Darauf muß jetzt nicht weiter eingegangen werden.

Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
beachte Bitte, die KPD ist immer noch verboten. An sich, ist das auch egal, es gilt doch:
Wer ist’s, der den Ratschluss verdunkelt mit Worten ohne Verstand?
(Hiob 38,1)
Und da nehmen sich Katholen und Evangolen nichts….;-)

Bernie
Bernie
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Ich schließe mich dem Lob von Horst Kevin an.

Zu „Der Mensch ist unheilbar religiös“ fällit mir das hier ein:

Übrigens es ist auch anmassend das Heil nur in der Religion zu suchen, hab ich mal irgendwo gelesen – oder um es mit L. Feuerbach zu sagen „Nicht Gott hat den Menschen geschaffen. Der Mensch schuf sich seine Götter/seinen Gott.“ – Ein Klassiker der Religionskritik, aber wohl leider immer noch hochaktuell – sorry, als Atheist bin ich altermilde geworden, aber ich finde es daher nur recht, wenn man die Kirchenvertreter als Menschen sieht, und nicht insgesamt verdammt – es soll auch noch einzelne gute geben, die aber aufgrund römisch-katholischer Sozialisation auch nur die „guten Seiten“ einer Person namens Jesus Christus (die entweder nie existiert hat, oder so unbedeutend war, weil es – nicht nur laut „Das Leben des Brian“ – vor Propheten, und Messiasen nur so gewimmelt haben soll im alten Israel….

Hab mal ’ne freche Karikatur gesehen, die ich hier mal mit eigenen Worten wiedergebe – Ratzinger alias Benedikt XVI kommt in den Himmel und traut seinen Augen nicht….da sitzt vor ihm eine göttliche Frau und sagt „Das hättest du jetzt auch nicht gedacht? Oder?“ *grins*

Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Sehr schön, mein lieber Bernie!

Und jetzt sage ich dir, daß auch der Tag kommen wird, an dem Du über Witze über Demenz wirst lachen können.
Witze und das Lachen darüber haben nichts mit mangelnder Achtung zu tun, sondern mit dem Verarbeiten dessen.
Leider hab ich keinen Witz dazu auf Lager, außer daß die Dementen jeden Tag neue Freunde haben.

Lieber Bernie, jeder trägt irgendein Päckchen mit sich herum. Ich hadere täglich mit dem Verlust meines Vaters und es stehen mir, während ich das schreibe, schon wieder die Tränen in den Augen.

Pause

Je mehr ich die Tränen wegwische, desto mehr kommen …

Ich schüttel mich, weil ein Indianer heult ja nicht. Hilft noch nicht.

Hab Geduld – gleich gehts wieder..

Nö, mehr schreib ich nicht, außer, daß Du nicht allein bist!

Bernie
Bernie
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

@Horst Kevin

Danke für deine Worte, und mein Beileid für deinen schweren Verlust.

Hast recht, und mir hat eine Verhaltenstherapie ein bißchen geholfen, aber manchmal fehlt meine Mutter mir doch schwer .- heute ist wieder so ein Tag…

Pause

Jetzt kommen auch mir die Tränen 🙁

Danke für deine aufmunternden Worte….

Was Gute angeht, da habe ich den Namen vergessen zu erwähnen, als Beispiel in dieser schweren Zeit: – Eugen Drewermann ist so einer, als katholischer Theologe und Psychiater…..manche nennen ihn „Friedensschwurbler“, aber so einer ist mir tausendmal mehr lieber als obrigkeitshörige katholische Priester…und Theologen aus seiner Zunft…..

Lieber Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Carlo
Carlo
Reply to  Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Horst,
sei mal nich so pastoral….
Hier einer, den Du, weiß ich nicht, vielleicht aber kennst:

Lenin kommt in die Hölle, war ja auch zu erwarten, die Ewigkeiten gehen und kommen.
Auf einmal ist die Hölle kalt, der Teufel friert und ruft Gott im Himmel an.
Teufel: Hallo Gott, Du mußt mir den Lenin abnehmen, der hat meine ganzen Unterteufel zum Ungehorsam, ja zum Streik agitiert, ich friere, tu was.
Gott erhört den Teufel, holt Lenin in den Himmel, und wieder gehen die Ewigkeiten und kommen.
Nach einer leidlich langen Ewigkeit denkt sich der Teufel: Ich ruf doch mal Gott an, wie der so klarkommt.
Teufel: Hallo Gott, wie geht’s denn so?
Gott: Erstens, es gibt mich nicht, und zweitens heißt das Genosse!

Salute

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Horst Kevin
Horst Kevin
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Offensichtlich blieb das Pastorale an mir hängen… 😉

Merkel steht an der Himmelpforte und wird gefragt, ob sie Himmel oder Hölle wolle. Man einigt sich auf Probetage.
Merkel im Himmel: alles sitzt auf den Wolken und frohlockt mit der Harfe.
Merkel in der Hölle: Party ohne Ende, nur etwas warm…

Merkel entscheidet sich für die Hölle und rabum, sitzt sie in der Hölle, aber nix mehr mit Party, sondern nur noch warm bis hieß und stickig.
Also beschwert sie sich bei Petrus, daß das jetzt ja ganz anders sei.

Worauf Petrus erwidert: Ja, gestern war ja auch vor der Wahl.

Carlo
Carlo
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Bernie,

freut mich, der Witz ist gut, da will ich mal was nachlegen, bezüglich Gott ist eine Frau….;-)
Im Himmel ist die Hölle los….naja sowas von den üblichen Verdächtigen…;-)

Salute

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
Bernie
Bernie
Reply to  Carlo
1 Jahr zuvor

Der ist auch nicht schlecht 😉

Frollein Renitent
Frollein Renitent
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

@Bernie

Übrigens es ist auch anmassend das Heil nur in der Religion zu suchen, hab ich mal irgendwo gelesen – oder um es mit L. Feuerbach zu sagen „Nicht Gott hat den Menschen geschaffen. Der Mensch schuf sich seine Götter/seinen Gott.“

Danke für die Erinnerung! Diesen Feuerbach muß ich nun auch endlich mal lesen. Es ist direkt peinlich, daß ich bei ihm noch immer nicht reingeguckt habe.

da sitzt vor ihm eine göttliche Frau und sagt „Das hättest du jetzt auch nicht gedacht? Oder?“

Tja, so isses! Bis vor gut 5000 Jahren hat es nämlich weltweit (!) nur eine einzige GöttIN gegeben! Aber das darf ja heutzutage niemand garnienicht wissen. Würde diese aktuelle mörderische Ideologie in Trümmerhaufen zerlegen.

In den achtziger und neunziger Jahren gab es massenweise hochinteressante Bücher zu diesen Themenkomplexen. Gibt’s alle nicht mehr. Wurden viel zu gefährlich. Auch zahlreiche entsprechende Verlage gibt längst nicht mehr. Stattdessen haben wir einen Krieg in Europa. Läßt sich mehr Geld mit verdienen, nicht wahr.

Carlo
Carlo
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Frollein Renitent,

bezüglich Bücher, die es vorgeblich nicht mehr gibt,
guckst Du hier:
https://www.zvab.com

Salute

Carlo
Carlo
Reply to  Frollein Renitent
1 Jahr zuvor

Frollein Renitent,

da muß ich unerlaubte Argumentationshilfe einlegen…
Ich bin so froh, daß ich nicht evangelisch bin….;-)
Ganz versöhnlich…..soll mir aber Bitte nicht als Untergrabung
protestantischen Arbeitsethik angekreidet werden.

Salute

Last edited 1 Jahr zuvor by Carlo
spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Die christliche Kirche befindet sich doch hier schon lange in einem Existenzkampf und ich mag nicht auf jemandem rumtrampeln, der eh schon am Boden liegt, auch wenn es einige Gründe dafür gäbe.
Ich beschränke mich daher auf das Kernthema des Interviews. Ob Kirche wieder zum Sprachrohr der Herrschenden geworden ist, wage ich nicht zu beurteilen. Mag sein.

Das Christentum des Augenblicks, wenn wir das mal so nennen wollen, spricht sich für Waffenlieferungen in die Ukraine aus. Priester segnen Waffen und Soldaten. Auch der schon genannte Bedford-Strohm glaubt, dass Waffenlieferungen vertretbar seien. Steckt in dieser Haltung überhaupt noch ein Rest an Christentum?

Dahinter steht m.e. vor allem der verzeifelte Versuch, sich zu „öffnen“, indem man sich an gesellschaftliche Entwicklungen anpaßt und an die Mehrheitsmeinung anwanzt.
Die Waffensegnungen speisen sich vermutlich aus genau jenem Geist, den eine unselige Pfarrierende vor wenigen Jahren im Wort zum Sonntag zur Schau stellte.
„Impfen ist Nächstenliebe“.
Das nadeln zählt demnach angeblich genauso zur christlichen Botschaft wie das schießen. Mit der gleichen Flexibilität kann bei der nächsten massiven Krise gerechnet werden

Bernie
Bernie
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Das mit dem Waffen segnen ist nichts Neues in 2022/23 – hab mal gute Bücher zum Thema gesehen wie Pfarrer die Nazi-Panzer segneten bevor die gegen die Russen rollten – ab anno 1941 . also nichts Neues unter der Sonne – mich wundert nur, dass Menschen denken das Verhalten der Kirchenvertreter ist neu – nein, dass war im 1. Weltkrieg (auf beiden Frontseiten) nicht anders als im 2. Weltkrieg (und allen darauf folgenden Kriegen).

Deschner hat mal – ich geb*s mal aus Erinnerung, ist schon länger her, dass ich das gelesen habe – gesagt, dass die Franzosen im 1. Weltkrieg auf ihrer Koppel stehen hatten „Gott mit uns!“ und die deutschen Soldaten, dasselbe auf ihren Gürteln stehen hatten – Frage damals: Seit wann hat Gott eine Nationalität?

Um noch zum Abschluß ein neueres Segnen von Panzern – die an die Front fuhren – zu erwähnen – als sich Kroatien von Ex-Jugoslawien abspaltete, in den 1990er Jahren, sah ich auch einen römisch-katholischen Priester im ZDF (Nachrichten) kroatische Kampfpanzer segnen….kein Witz, aber in unserer heutigen geschichtsvergessenen und schnelllebigen Zeit schnell wieder vergessen –

Nei mir Blieb das bild aber hängen weil ich dachte, dass kann nicht sein 1992…ebensowenig wie Ruanda (wo beim Völkermord auch so machen Kirchenobere eine obrigkeitshörige Rolle spielten…wie Jahre danach herauskam…)….wie schon gesagt, nichts Neues in 2022/23 – mich wundert nur, dass Menschen denken das wäre etwas Neues….nein, es ist eben die alte Verhaltensweise, die sich hier zeigt….Kirche und Staat vereint gegen „die da unten“….oder andere Nationen (die dem jeweiligen Staat nicht in den Kram passen)…ganz aktuell übrigens auch der Streit der ukrainisch-orthodoxen und russisch-orthodoxen Kirchen – der auch eine Rolle im Ukraine-Krieg spielt, aber leider viel zu wenig Erwähnung findet – Kyrill der orthodoxe Patriarch von Russland dient sich nämlich auf Putin an….nur wird das viel zu wenig „im Westen Europas“ beschrieben……

Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Defi Brillator
Defi Brillator
1 Jahr zuvor

Religionen sind Machtkartelle, unabhängig vom Narrativ.
Natürlich sind sie als zumindest älteste, politische Institutionen damit auch Mittel der Herrschenden. Der Ukrainekrieg belegt das gerade wieder ganz anschaulich.

Natürlich kann der Glaube Menschen Führung geben. Wer indes sein Heil im Jenseits sucht, wird im Diesseits auf Probleme stoßen.

Es ist die Sinnsuche, die den Glauben beflügelt, meist einhergehend mit Regeln. Diese Kombination wirkt für viele unwiderstehlich.

Das kann man aber auch bei jeder Partei haben.

Was ich allerdings der Kirche, speziell der Evangelischen, hoch anrechne ist die Kinder- & Jugendarbeit, vor allem auf dem Lande. Da haben die einen guten Job gemacht.