Ziemlich linke »Linke«
Und da war es wieder: Das Gerücht, wonach eine linke Zeit angebrochen sei. Diesmal von Nikolaus Blome geäußert. Links-Grün würde nun an der Malocher-Ehre kratzen, behauptete er neulich. Links-Grün? Nichts könnte so falsch sein als die Einschätzung, dieses Land befände sich in einem wie auch immer gearteten Linksruck.
Wie ein Löwe hat Nikolaus Blome in den letzten Jahren, ja Jahrzehnten muss man fast schon sagen, für die Agenda 2010 gerungen. Jede Kritik an Hartz IV wischte er weg; als sich die Sozialdemokraten nach Schröder dann und wann schüchtern an diese »Jahrhundertreform« herantasteten, war für ihn die Verteidigung dieses monumentalen Sozialabbaus stets reine Ehrensache. Das Sanktionsmoratorium, das die Bundesregierung kürzlich beschlossen hat, um im Rahmen dieser Bestrafungsfreiheit das Bürgergeld auszuarbeiten, entzückte Nikolaus Blome erwartungsgemäß nicht gerade. Denn hier würden »links-grüne Gesellschaftsklempner das alte Malocher-Ethos der deutschen Sozialdemokratie geschichtslos abwickeln«.
Das – und die von Blome kokettierte Tatsache, dass er bei Twitter als »wohlstandsverwahrloster Arsch« tituliert wurde – soll jetzt nicht unser Thema sein. Etwas anderes stößt auf: Schon wieder entblödet sich hier jemand nicht, die aktuelle Bundesregierung als irgendwie links einzustufen. Das kommt derzeit gar nicht so selten vor. Vor einigen Wochen fragte zum Beispiel Jan Fleischhauer, ob man sich denn nicht mehr auf diese Linken verlassen könne? Schließlich sei »die Atomangst doch eine urlinke Erfindung«. Gerät jetzt alles durcheinander?, fragt er in seiner Focus-Kolumne.
Grün: Okay! Aber links?
Gut, im letzteren Fall weiß man ja, wer es gesagt hat: Fleischhauer halt – in reinster Güte. Aber es gibt ja auch andere Zeitgenossen in »kein schöner Land in dieser Zeit«, denen man da mehr zutraut und die trotzdem irgendwie das Gefühl nähren wollen, jetzt habe sich irgendwie ein großer Linksruck vollzogen. Das »Versagen links-grüner Strukturen« schwante es zum Beispiel Mario Thurnes von Tichys Einblick im Fall von Anne Spiegel. Indes fragt sich die Augsburger Allgemeine: »Hat es eine eher linke Regierung aktuell leichter?« Uwe Tellkamp, nun wahrlich kein ganz unintelligenter Kopf, glaubt überhaupt, dass bei der FAZ »viel zu viele Leute [in der Redaktion säßen], die links-grün bevorzugen« – damit zielt er auf die Empfindung etlicher Menschen im Lande an, die sich jetzt vom Linksruck überrumpelt glauben.
Weiterlesen im Overton-Magazin
Leider erkennt man das Verhalten auch immer mehr in den „alternativen Medien“
Tichys Einblick oder auch andere konservative Formate verstehen nicht das das gar nicht links ist.
Wenn man das erwähnt, erwähnen jene den existierenden Realsozialismus.
Und ganz so falsch liegen sie damit nicht.
Die DDR hieß deutsch Demokratische Republik. Und war eine ARBEITERStaat.
Nichts von dem stimmte. Die Entscheidungen lagen bei einem kleinen Grüppchen und ein Ausreiserecht hatte man auch nicht.
Gute (linke aber auch konservative) Politik ist so rar, das jeder aus seiner denkrichtung die Politik kritisiert.
Ich denke das ist auch gut so. Weil es die blinden Flecken einer jeden Ideologie aufdeckt.
Es gibt im Liberalen/Konservativen Raum eine These: Linke Politiker sind in der Regel nie an der sozialen Frage orientert, weil sie sich so selbst obsolet machen. Somit lassen sie ein Konstrukt entstehen wo der Bürger abhängig vom Staat gemacht wird.
Die Beobachtung würde ich teilen. Auch wenn wir uns einig sind, das es dringen nötig wäre die soziale Frage auf friedlichen, demokratischen Weg zu lösen.
Ich habe den Artikel von Herrn Blome nicht gelesen, aber nach meiner Meinung ist es schon seltsam, wenn er sich um die „Malocherehre“ Sorgen macht. Denn ich vrmute mal, daß er wohl in seinem Leben kein „Malocher“ war (wie ich übrigens auch nicht, wenn man IT-Spezilisten nicht auch für „Malocher“ ansieht). Und ob man diese Regierung als „links“ bezeichnen kann, darüber kann man trefflich streiten. Denn es sind ja 2 Parteien, die die Hart4-Gesetze beschlossen haben, in der Regierung.
Ich habe das Machwerk von Blome auch nicht gelesen, denke aber er wird sich in etwa so geäußert haben: Dem Malocher geht es gegen sein Ehrgefühl wenn jemand ohne Maloche Geld bekommt.
Das alte Lied von der harten Arbeit. Immerzu muss die Arbeit hart sein.
Vögel wie der Blome möchten ihren eigenen Sozialneid gerne anderen unterstellen und dies mit so schönen Phrasen wie Ehre und Stolz verbrämen.
Dabei wissen Sie das die Einzigen die Sozialneid empfinden, die sind, die den anderen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln gönnen.
Mann muss nämlich erstmal etwas besitzen, bevor man die Angst entwickeln kann, das einem Das genommen werden kann.
Ungefähr so. Angeblich hat Blome eigens eine weich gespülte Version des Songs für den Privatgebrauch verfertigen¹ lassen, um sich für seine Armuts- und Elends-Predigten in Stimmung zu bringen.
¹Von den enger geschnallten SozialneidsHammeln, einer Abspaltung der abstürzenden Neu-Astronauten
„Dem Malocher geht es gegen sein Ehrgefühl wenn jemand ohne Maloche Geld bekommt“
Womit er Recht hat bei einem viel zu großen Teil der Arbeiter, der tatsächlich sowas im Kopf hat wie „das Ideal der zupackenden Hand“ (Thea Dorn), wo nur zählt, was mit physischer Arbeit erreicht wird.
Dahinter steht ein anti-intellektueller und anti-urbaner Hass, der stark beitrug zu Maos und Stalins Verbrechensregimen, z.T. auch zum Dritten Reich.
Hätte Blome das sachlich analysiert, wäre ihm zuzustimmen, aber er hat es pauschalisiert und damit intrumentalisiert, was nicht nur dem vernünftigen Teil der Arbeiter nicht gerecht wird, sondern auch ein wichtiges Argument diskreditiert.
Adaptiert auf Maos und Stalins Zeiten kann man bei dem Thema leider nichts sachliches beitragen. Das wird auch der Grund sein, warum die Blome-Arschgeige es tunlichst vermindern hat den Bogen zu Mao oder Stalin zu spannen.
BTW: Wenn Du Flitzpiepe vom vernünftigen Teil der Arbeiter schwadronierst, komm‘ ich nicht umhin, Dich danach zu fragen wer denn für Dich der unvernünftige Teil der Arbeiter sein soll?
Tja, Du bist wohl eine von diesen Pappnasen, die ernsthaft an den guten Arbeiter glauben und wohl immer das eigentliche Problem der Arbeiterbewegung sein werden, und auch ihr größter Feind.
Dieses linke Dauerversagen ist genau der Grund, warum die wokeness es so leicht hatte mit der Kaperung der Linken, mit solchen Pfeiffen hat man leichtes Spiel…
„Pfeiffen“, nicht mit 3f natürlich….
Was ist schon natürlich?
Du Pfeife gewiss nicht.
„natürlich“, im Sinne von selbstverständlich-erst Sprache lernen, dann pöbeln.
Prust…
…bist Du ne arme Sau😱
…und Du bist ganz sicher einer der elitären Arschgeigen, die meinen zu solch Zeiten in der Kommentarspalte eines regierungskritischen Blogs wie diesem hier, Punkten zu können.
Zumindest bei mir wird Dir Flitzpiepe das niemals gelingen.
Ui da hab ich aber angst.
„Elite“
Wenn du sowas wie die Elitenkritik vertrittst, dann bin ich aber sowas von elitenfreundlich. Her mit Neoliberalismus, wokeness, und allem, was die Arbeiter unterdrückt….inklusive Kommunismus.
Lass‘ Mal weiter die Hosen runter!
Wird gerade echt erheiternd und ungemein interessant 👍
Kinners‘, benehmt euch.
Der Schwanzlängenvergleich ist 3 Türen weiter…
Gegen meinen haben sie sowieso keine Chance.
Mist, jetzt hab ich schon gedacht, ich hätte den…
Hab mich da jetzt seit Deinem durchaus berechtigten Einwand umgeschaut.
Da war aber niemand😓
…nun ist er wieder hier eingestiegen,der liebe Art und hat mich zum Tänzchen aufgefordert 🕺💃
…von mir aus, hab‘ gerade eh nichts besseres vor😀
@Mensch
Ironie ist wohl nicht deine Stärke, aber seis drum. Danke für die anregende Debatte. Besser hättest du meine These gar nicht bestätigen können.
Diese These ist ein Hit
Wann kriegt ihr das endlich mit?
Diese These müßt ihr koofen
Es ist ’ne These für die Doofen!☺️
Du bist ein echter Poet, schicks doch mal ein bei einem Verlag.
Hey, das ist geklaut!
Insterburg und Co, wenn Dir das noch was sagt.
Gut, im Original war’s ne Scheibe und keine These ☺️
Einem geklauten Reim
fühlt man nicht auf den Leim
Schwimmt im Maßkrug ’ne Prothese
War Opa auf Theresienwiese
…
Nach dem heimtückischen koofen/doofen hat sich mein treues Reimlexikon in Rauch aufgelöst und das Feuer meiner VersSchmiede ist erloschen.
Allerliebster Cetzer,
ich verspreche hoch und heilig bei meinem nächsten Diebeszug kritischer bei der Auswahl zu sein✌️
Mit Karl Dall, oder? Kenn ich aus dem Musikladen, wiederholt von Zeit zu Zeit auf rbb. Im Gegensatz zur Mehrheit der sonstigen Musik im Laden, nicht mein Ding, um ehrlich zu sein.
Keine Ahnung, ob Karl Dall zu dem Zeitpunkt noch dabei war. Mein Ding, nun ja, musikalisch war und ist es das auch nicht unbedingt. Das eine oder andere fand ich aber ganz lustig.
„Morgen geh ich ins Kaufhaus,
und kaufe mir einen Kamm.
Einen schönen großen
so etwa 100 Gramm.
Und dann schere ich alles,
über einen Kamm.
Alle Schweine sind dreckig
und fromm ist nur das Lamm.
Alle Mönche sind gut
alle Männer haben Mut.
Alle Polizisten sind schlecht,
alle Richter haben recht.
Alle Klempner löten,
alle Soldaten töten.
Alle Wolken sind grau,
alle Säufer sind blau.
Alle Füchse sind schlau,
alle kornblumenblau,
alle Schiffe brauchen ein Tau,
alle Männer ne Frau,
alle Bauern ne Sau,
alle Pfaueninsel nen Pfau,
Alle meine Lieder,
die reimen sich, reimen sich, reimen sich,
ja alle meine Lieder
die reimen sich, da die ta ta ta ta, reimen sich.
Ein Mädchen, das ins Wasser plumpst
ist sauber wenn man sie dann rauszieht.
Ja alle meine Lieder die reimen sich, ………“
Sprachlich hatten sie offenbar Einfälle, muß man ihnen lassen.
Puh, sprachlich war’s für mein unmaßgebliches und bescheidenes Dafürhalten recht einfach gestrickt.
Das waren völlig konservative Zeiten in den 70ern. Trotzdem wurde: „Leben und Leben lassen“, im Gegensatz zu heute, selbst „Andersdenkenden“ gegenüber wahrhaftiger gelebt als heute.
War’s der Geist von Willy Brandt, der alles überschattete und zur Tolerierbarkeit zwang? Oder waren die Konservativen von damals toleranter als die heutigen „Möchtegernerben“ der 68er im grün daherkommenden Gewand?
Vielleicht waren alle toleranter, in jeweiliger Abgrenzung zu den jeweils Intoleranten im eigenen Lager. Wir Linken können aktuell ein Lied davon singen…
Nach der Auflösung meines Knoten im Hirn, tendiere ich dazu das eindeutig zu verneinen.
…und bei denen, die sich heute links schimpfen, bin ich mir ganz und gar nicht sicher, ob ich mit denen gemeinsam überhaupt noch ein Liedchen anstimmen möchte 🤔
Textlich wird es arg schwierig und bei der Melodie geht schon gar nichts mehr😉
Wie gern denkt man doch an die Toleranz den „langhaarigen Pennern“ gegenüber zurück.
Früher war alles viel früher!
@Mensch
„Textlich wird es arg schwierig und bei der Melodie geht schon gar nichts mehr“
Ein Meer an Disonanzen, und nicht von der guten Sorte….
Ich kann nicht wirklich verstehen, wie man seine Zeit an das Lesen von Blome oder gar Fleischhauer Artikeln verschwenden kann.An keine Ausgabe des erfreulicherweise im Net kostenlos verfügbaren Spiegel der letzten zwei Jahre habe ich mehr als zeh Minuten verschwendet. Ab und zu mal ein interessantes Interview, das wars dann aber auch schon
Was das Thema „links“ angeht, so sollte man sich von dem Gerede solcher Leute nicht gross beeindrucken lassen. Das Muster Rechts/ Links gibt es seit längerem so nicht mehr. Die politisch korrekte, woke Bagage ist schlicht und einfach dumm, aber nicht links. Rechts kann ich bestenfalls einen Tichy erkennen, der manchmal schon äusserst absurde Vorstellungen zB zum Thema Ukraine verkaufen will. Ich finde bei ihm nichts über das sich das Nachdenken lohnt. Ganz anders ist das bei Klonovsky, der auch immer wieder mal abstruse Ideen dazwischen bringt, aber immer auch sehr gute Denkanstösse bringt. Gerade zur Ukraine und den deutschen Politiker Darstellern. Sein Blog ist das EINZIGE wirklich Interessante derzeit. Bei den Neuland Rebellen finde ich meine Meinung diskutiert, aber nichts wirklich Neues. Nicht ganz so gut wie bei es bei Ken Jebsen war, aber zumindest ist es einer der wenigen Blogs bei dem man nach dem Lesen nicht das Gefühl hat seine Zeit verschwendet zu haben. Spiegel? Blome? Fleischhauer??? Nein, danke…
Klonovsky letzte Kolumne von 8.Juni befasst sich mit der traurigen Realität der Bundes Verfassungsgerichtes, das schon seit längerem nichts tut als die Regietrung gegen die Interessen des Volkes verteidigt. Das ist so gut, dass es mich einen Dreck interessiert ob man den Mann für rechts oder links hält…. Auseinandersetzung mit anders Denkenden (Betonung auf „Denkenden“) ist wichtig…
https://www.klonovsky.de/2022/06/8-juni-2022/
Klonovsky ist recht elitär aber auch „gebildet“ was Musik oder Literatur angeht.
1967: Django zahlt die Rechnung in Blei
2022: Klonovsky zahlt die Miete in Zitaten
Wie immer an der Stelle weise ich darauf hin, dass du nicht hier sein musst. Du kannst auch woanders sein. Das ist ja das Schöne an unserem für dich unverbindlichen Beitragsangebot.
Hab ich mich etwa beschwert? Was genau stört Dich denn an meinen Kommentaren? Ich schreibe einfach meine Meinungen und begründe diese auch. Etlichen gefallen diese, und manchen halt nicht. Wie Rudi K geantwortet hat ist Klonovski zwar elitär aber eben auch gebildet. Es gibt Schlimmeres…
Rückblickend muss ich sagen, dass ich lange nicht so viele meiner Meinungen nach einer Lektüre ändern musste. ZB ist ihm die Idee völlig fremd, dass es heute noch die bisher bekannte rechts/links Trennung geben könnte.
Und um diese geht es hier doch, oder?. Ich finde halt Klonovsky Schreiberei sehr viel interessanter als den dümmlichen Propaganda Dünnschiss eines Blome. Oder fällt das nicht mehr unter das „unverbindlichen Beitragsangebot“?
Ich muss zugeben, daß mir diese ganze Diskussion, ob etwas links-grün (gerne auch
noch versifft), rechts, schräg von oben, regenbogenfarben oder sonstwas ist, ziemlich
am Arsch vorbeigeht. Bringt einen das in irgendeiner Diskussion weiter ? Lenkt es nicht
vielmehr vom Inhaltlichen ab ?
Das bringt mich auch zu der erlebten Realität z.B. von Parteien. Die meisten haben mittlerweile ihren Status, ihren Platz, sie werden pauschal einer bestimmten Richtung
zugeordnet. Die reale Politik, die sie betreiben, wird in ihrem Ausmaß häufig gar nicht
mehr wahrgenommen.
Natürlich nicht alles, aber manches lässt sich doch auf etwas recht Einfaches runterbrechen : wenn eine Politik dazu geeignet ist, die Situation der Menschen im Land
zu verbessern, ist die Farbgebung der Partei völlig wurscht.
Mal abgesehen davon, daß aus den Parteien in Deutschland schon seit ziemlich langer
Zeit ein großer Einheitsbrei geworden ist (und nicht nur hier : in Amerika ist das ja auch
nicht viel anders) und ‚die‘ Politik schon lange nicht mehr zum Wohle der Bevölkerung,
sondern vielmehr zu deren Schaden tätig ist.
Ich finde, daß eine Diskussion darüber, wo eine Politik genau zu verorten ist, viel zu sehr
von den realen Problemen und der Lebensrealität vieler Menschen ablenkt.
So, Roberto, und jetzt kannst Du mir mitteilen, wie sehr dir mein Kommentar am Arsch vorbeigeht…😉
@Brian:….wobei das was Du dazu geschrieben hast (was auch meiner Auffassung entspricht), gar nicht wirklich von Robertos – aus meiner unmaßgeblichen Sicht sehr guten – Artikel abweicht.
Wie es genannt wird, ist letztendlich für die Menschen, die dringend eine Stimme benötigen, völlig wurscht. Früher waren es Mal die linken Parteien, die sich für die ärmere Bevölkerungsschicht eingesetzt hatten.
Die SPD und die Grünen, zählen ganz real schon länger nicht mehr dazu. Die orientieren sich schon lange ganz opportun an den Menschen, von denen sie sich am ehesten erhoffen in Ämter gewählt zu werden. Die Linke war lange Zeit standhaft und hat drauf geschissen auf Gedeih und Verderb in Ämter gewählt werden zu wollen. Das hat sich leider erledigt.
Im einst gültigen Sinne, gibt es keine linke Partei mehr, die sich für die Belange der Menschen am unteren Rand der Gesellschaft einsetzt.
Ich meine, dass es Ken Jebsen war, der schon vor längerer Zeit darauf hinwies, dass man sich von der einstigen Einteilung in links und rechts verabschieden muss.
Heute dreht sich alles darum, ob man zu denen gehört, die über genügend Geld verfügen oder eben nicht. Wobei sich ein gutes Einkommen immer öfter als schnell platzen könnende Luftblase entpuppt. Das soziale Sicherungssystem taugt für Menschen mit gutem Einkommen aber ohne Vermögen nicht viel. Wenn das (gute) Einkommen wegbricht, ist es nicht selten nur eine Frage von Wochen bzw Monaten, bis solch Leute nach unten durchgereicht werden. Die meisten von denen wollen und wollten das nicht wahr haben. Die hatten gemeint, dass die Wahl der Union oder der FDP ausreichenden Schutz bietet. Pustekuchen.
Dann bot sich für das Klientel auch die SPD und die Grünen an, was wie man sieht, von denen dankbar angenommen worden ist. Auch die Arschgeigen werden nicht halten, was sich deren Klientel von ihnen versprochen hat.
…und wenn das Klientel irgendwann Mal meint, dass die woke und NATO-konform gewordenen Linken ihr Strohhalm ist, der sie retten wird, dann wird sich auch das als Luftblase herausstellen.
Solange „Unternehmen“ wie Facebook und Co, die keinen Menschen satt machen, oder vor Wind und Wetter Schutz bieten, den Unternehmen die das zu bieten haben, nicht nur den Rang ablaufen, sondern ihnen kaum noch Luft zum Atmen lassen, ohne das die Politik, egal wo, egal welche, das zu unterbinden bereit ist, ist es wurscht was gewählt wird.
In einer dermaßen pervertierten Welt, in der virtuelle Werte zu den größten handfesten Vermögen verhelfen, ist es nicht möglich Besserung herbeizuführen.
Das nächste ist der pervertierte Gesundheitssektor. Der dient nicht mehr den Menschen, sondern die Menschen müssen dem Gesundheitssektor dienen.
Geschichtlich muss ich an die Niederlande denken. Die hatten einst auf Tulpen als das non plus ultra gesetzt. Nichts war wertvoller als Tulpen. Der Scheiß ist dann letztendlich auch nicht aufgegangen und es kam zum Zusammenbruch dieser Luftblase.
Danke, „Mensch“. So sehe ich es auch, vor allem frage ich mich: wer setzt sich denn jetzt noch für die Rechte der Ärmeren ein? 🙁
Guter Artikel. Ist ja schon interessant, wie wenig Manschetten die „konservativen“ Kritiker haben bei der Übernahme eines Sprachgebrauchs, der von ganz weit rechts stammt.
„Links-grün“, am besten noch „versifft“, das stammt von Leuten, die keineswegs zurecht die real existierende Linke und Co. kritisieren, sondern deren Krise nutzen wollen, weil sie grundsätzlich was gegen links und grün haben, und noch viel mehr hätten, wenn diese funktionieren würden.
Das ist zu wenig, wer die wokeness kritisiert, von dem kann auch erwartet werden, daß er differenziert zwischen echt links und echt grün und dem was sich aktuell in diesem Bereich so herumdrückt.
Wer dazu nicht bereit ist, darf sich dann auch nicht beschweren, als Nazi, Pegida oder sonstwas betitelt zu werden, obwohl er eigentlich nur ein Konservativer oder Rechtsliberaler ist.
Wer liebt sie nicht.. die linken, vor Selbstgerechtigkeit triefenden Spiessbürger:
„Wer dazu nicht bereit ist, darf sich dann auch nicht beschweren, als
Nazi, Pegida oder sonstwas betitelt zu werden, obwohl er eigentlich nur
ein Konservativer oder Rechtsliberaler ist.“Echt ???
„Links-grün“, am besten noch „versifft“, das stammt von Leuten, die keineswegs zurecht die real existierende Linke und Co. kritisieren, sondern deren Krise nutzen wollen, weil sie grundsätzlich was gegen links und grün haben, und noch viel mehr hätten, wenn diese funktionieren würden.“
Du hast aber fundierte Einsichten,m bin beeindruckt! Genau so ist das. Ihr seid alle nur arme Opfer und ihr wisst, dass Links Konservative keineswegs nur „die real existierende Linke und Co. kritisieren“….
PS: Falls Du weisst was ein Buch ist, check mal bei Sloterdijk was links-konservativ bedeutet…
Man sollte aber auch die aktuellen Sachen von Sloterdijk checken, um zu sehen, was links nicht ist.
Ich habe auch nicht geschrieben, schau bei S nach, der weiss alles!
Er ist wie Klonovsky einer der selber denkt. Beide helfen beim selber denken. Man sollte niemandes Meinung folgen, aber man sollte sie zur Kenntnis nehmen…
Ich war sehr überrascht von K’s vielen guten Einsichten, egal zu welcher Partei er tendiert.
Im günstigsten Fall die Resignation eines alten Mannes.
Eigentlich eher der Widerspruch in sich. Bei Salonlinken (ich maße mir mangels Kennens nicht an ihn einzuordnen) nichts Besonderes.
Genau da liegt ja der Hase im Pfeffer.
Die Begrifflichkeiten sind bis zur Unkenntlichkeit ausgeleiert und gern mißbraucht, so daß es für mich manchmal wie Falseflag erscheinen möchte.
Die heutigen Grünen sind im Vergleich zu ihren Gründungsgedanken geradezu das Paradebeispiel.
Ich würde meinen, die sind gekapert worden oder haben sich, weil sie Gefallen an Macht gefunden haben, selbst gekapert.
Vielleicht sollte sich mal jemand „links“ und „grün“ nebst Definition patentieren lassen und jeden Mißbrauch verfolgen. 😉 (ein Scherz!)
„Im günstigsten Fall die Resignation eines alten Mannes.“
Im günstigsten Fall… für Dich?
na denn
War dir der zweite Satz schon zu lang?
Kleiner Tipp: Sarra…, Schil.., Mahl…
Oder warte, für dich ganz einfach: Er hat sich nur noch nicht selbst eingestanden, daß er nun rechts ist.
Blome ist auch nur der Austauschpopulist für Fleischhauer und weiß wahrscheinlich gar nicht, was Maloche überhaupt ist. Er passt aber auch zu so vielen anderen Kolumnenschreibern beim Spiegel, die haben noch viel weniger Ahnung davon. Also sollten die auch mal schön ruhig sein, was das Arbeiter-links betrifft.