Ein Glücksspiel namens Pauschaltourismus
Auf einen Rückflug wartende Passagiere. Reisewillige, die es nicht mal bis zum Flughafen schafften und nun auf Entschädigung hoffen. Das Ende von Thomas Cook inszeniert Touristen als Opfer. Aber diese Rolle steht in dieser Täterökonomie nun wahrlich keinem zu. Außer den wahren Opfern.
Dieser Tage wurde wieder an einer Tragödie gestrickt. Es ging um die vielen Urlauber, die genauer gesagt keine Urlauber sein konnten, sein durften, weil der Reiseanbieter Thomas Cook die Grätsche machte. Nicht nur, dass der schöne Urlaub nicht mal ins Wasser fiel – denn man landete ja nicht am Urlaubsort, um dort dann über Regenwetter zu klagen -, nein, noch nicht mal entschädigt wird man für den Verlust wohl werden. Ja, nicht mal die Reisekosten gibt es zurück. Ohne finanziellen Verlust kommt aus der Nummer wohl kein Kunde.
Da regt sich Mitleid, die Empörungspublizistik kann sich gut hineinversetzen in die Daheimgebliebenen. Schließlich kann dieses Schicksal jeden von uns ereilen. Wenn Ungerechtigkeit auch nur leicht an der eigenen Haut schubbert, nimmt man es persönlich. Die Frage ist halt eigentlich nur, ob da Ungerechtigkeit vorliegt. Und wenn ja: Gegenüber wem?
Mehr für Ihr Geld, lieber Kunde: Kampfpreistourismus
Zwei Wochen Türkei ab 299 Euro. Und das mit Ultra-All-Inclusive. Geht nicht? Doch – das gibt es. Solche Angebote sind gar nicht so selten. Bei Sonnenklar TV sind solche Angebote fast alltäglich. »Teurere Angebote« sind im Regelfall auch noch günstig. Der kritische Kunde fragt sich durchaus noch zwischendurch, wenn die Begeisterung und die Schnäppchenlaune mal kurz abflauen, wie sich das noch rechnen kann. Verdrängt aber gleich wieder. Kampfpreise ruinieren doch gemeinhin die Rentabilität; wenn es heißt, dass man als Kunde mehr für sein Geld bekommt, muss jemand ja weniger für seine Arbeit erhalten.
Oft sind noch Upgrades im Preis inbegriffen. Ausflüge etwa oder Massagen. Exklusiv für Sie, liebe Kunden. Die Urlaubsindustrie, die Produktverkäufer und -aufschwätzer (wobei nicht alle einem was aufschwatzen wollen), stellen es gerne als besonderen Service am erholungswütigen Kunden dar, wenn sie besonders viele Leistungen mit in den Paketpreis einrechnen können. Als sei menschliche Arbeitskraft, die all diese Leistungen ja erzeugt, ein nicht weiter nennenswerten Posten in der Gesamtkalkulation.
Gemeinhin nimmt man als Pauschaltourist Piloten, Stewardessen, Zimmermädchen, Reinigungspersonal, Servicemitarbeiter, Köche, Fremdenführer, Pool- oder Bademeister und Shuttlefahrer in Anspruch. Hinzu kommen manchmal noch Wellness-Angestellte. All diese Menschen, die vom Tourismus leben müssen, können das immer seltener. Je günstiger die Pauschalangebote, desto weniger bleibt für jeden hängen. Der Preiskampflimbo treibt gnadenlos den Wert von menschlicher Arbeit nach unten – und das, während gleichzeitig die Tätigkeiten nicht weniger werden. Am Ende beklagt sich der Kunde dann jedoch über Personal, das nicht ausreichend motiviert schien.
Neben der ökonomischen Belastung kommt für die Ausgebeuteten oftmals auch noch ein eklatanter Verlust an Lebensqualität hinzu. Ihre Heimatorte sind überlaufen, bis in die Nacht spielt laute Musik, die Umweltbelastung nimmt massiv zu. Ressourcen werden überzogen. Overtourism nennt sich dieses Phänomen. Entstanden ist der durch einen günstigen Massentourismus, der immer mehr für immer weniger anbieten möchte.
Alles für Ihr Wohlergehen, lieber Gast: Prekarität und Armut
Wer schon mal eine Reise gemacht hat, kennt das. Mittags schwirrt das Servicepersonal aus, es eilt zurück nach Hause. Vor dem Abendessen kommt es zurück an den Arbeitsplatz. Abends heißt es wieder: Bestellungen aufnehmen, das Buffett neu befüllen und unzähliges Geschirr abräumen. Lächeln nicht vergessen: Der Gast muss sich wohlfühlen, gute Laune vermittelt bekommen. Auch wenn die Arbeitsbedingungen schwer sind, der Alltag in den touristischen Hotspots streng nach touristischen Abläufen getaktet ist. Inklusive gesplitteten Arbeitstag und teilweise einer Sechs-Tage-Woche. Die Bezahlung ist schlecht, Trinkgeld nicht nur »nice to have«, sondern ein »must have«, wenn man überleben will.
Eine Animateurin aus Puerto de la Cruz de Tenerife, erzählte mir vor Jahren, wie das Gehaltsniveau in den Keller ging. »La crisis«, sagte sie gedankenschwanger, so wie man das in Spanien in den schwersten Jahre der Wirtschaftskrise tat, als sei »la crisis« irgendeine Naturgewalt, die über die Spanier gekommen sei. Sie erzählte nur ein bisschen, wie sich ihr Einkommen halbiert habe, die Ansässigen kaum mehr vom Tourismus leben könnten. Dazu käme der Klimawandel, es würde ungeahnt kalt im Winter. Bei 12 Grad Innentemperatur bräuchte man direkt eine Heizung – was die meisten, quasi alle kanarischen Häuser nicht haben.
Man merkte der Frau an, dass Arbeitskräfte in der Tourismusbranche nicht gerne Überlauniges kundtun. Sie zögerte sehr bei ihren Erzählungen. Was sollen denn die Leute denken? Die Leute, die ja eigentlich die Ausbeuter sind. Die Kampfpreise und das All-Inclusive-System schaffen Armut vor Ort. Die Taxifahrer von Santa Cruz de Tenerife, der Inselhauptstadt, konnten früher ankommende Kreuzfahrtgäste mit dem Taxi über die Insel kutschieren. Mittlerweile stellen die Reiseveranstalter vor Ort Busse zwecks Besichtigung. Die im Gesamtpreis inkludierten Ausflüge machen die Taxifahrer nahezu arbeitslos.
Eduardo Galeano beschrieb den südamerikanischen Kontinent einst als eine »offene Ader« voller Rohstoffe, auf denen die Menschen lebten, von denen sie aber nichts hätten, weil andere sie ausbeuteten. Ein bisschen so ist es auch beim modernen Pauschaltourismus. Die Ansässigen haben etwas, was andere wollen: Sonne, Strand, Panorama und Erholungspotenzial. Die Urlaubsnationen wollen es aber zu den günstigsten Konditionen, denn Geiz ist noch immer geil.
Nie war das Reisen so günstig, lieber Tourist: Dumping bis einer verliert
Diese »unsere Art zu leben«, die immer wieder als Parole in die Debatte geworfen wird, hat – gleichgültig ob beim Abbau von Erzen oder beim Verwerten von Strand und Meer – einen äußerst bedenklichen Makel: Die reichen Industriestaaten betrachten die Welt als ihren Vorhof, aus dem sie sich recht günstig und ohne viel Aufwand genau das holen und sichern dürfen, was sie für ihre bequeme Lebensführung benötigen. Sie gleichen hierbei den alten Römern, die ihr Weltreich vor allem als einen Provinzverbund von Zulieferern begriffen. Die hatten die materiellen Ansprüche zu stillen, sollten liefern und so der Urbs einen fortwährenden Wohlstand garantieren.
Auch wenn Tourismus damals wegen fehlender Mobilität noch kaum praktiziert wurde, könnte man diese Lebensweise, als die wirkliche »spätrömische Dekadenz« bezeichnen. Zu der gehört auch, dass man eine relativ selbstgerechte, mindestens aber selbstvergessene Herangehensweise an Problematiken praktiziert. So eben auch, als Thomas Cook auf dem Scherbenhaufen des Geiztourismus‘ geworfen wurde. Denn in dieser Rechnung galt der Tourist als Opfer, als jemand, der geprellt, um seine Ansprüche gebracht wurde. Der brav arbeitende Bürgerkonsument aus unserer Mitte: Abgezockt und verarscht. Und das alles ganz ohne Schuld.
So einfach ist es ja gerade nicht. Immer billiger, immer weiter und immer mehr Features raffend über die Welt zu kariolen, hat seinen Preis. Thomas-Cook-Kunden, die die Reise nicht mehr antreten konnten, kriegen ja nun nicht den vollen Preis erstattet. Das Gefühl, dass die Geprellten jetzt verspüren, ist übrigens in etwa dasselbe, dass all die Prekärbeschäftigten im Pauschaltourismus an sich bemerken, wenn sie mal wieder finden, dass sie nicht angemessen entschädigt werden für ihren Körper-und Arbeitseinsatz.
Letztlich ist es wie beim Schwarzen Peter, man zieht Karten und wähnt sich während des gesamten Spiels als Sieger. Wenn man aber kurz vor dem Ende doch noch die Arschkarte zieht, endet es auf der Verliererstraße. Einen musste es am Ende halt erwischen. Dass es von der Insolvenz betroffene Kunden sein würden, war klar. Nur wann das sein würde und wen es genau trifft: Das war offen. Jetzt weiß man es. Den Prekärbeschäftigten vor Urlaubsort hilft das freilich nichts, das Dumpingkonzept geht weiter. Auch ohne Thomas Cook …
Morsche…
Ja, Roberto , das stimmt, was Du beschreibst. Deshalb hat sich auch mein Mitleid mit den armen Touristen in ganz, gamz engen Grenzen gehalten!
Und als Sahnehäubchen der Berichterstattung wurden dann so ganz arme Leute gezeigt, die nun nicht mehr der alten Oma oder der krebskranken Frau Mallorca oder Thailand zeigen konnten. Ein ganzes Jahr auf den Urlaub gespart…mimimimi…
Für mich war Urlaub immer hauptsächlich die Abwesenheit von lohnarbeitsbedingtem Stress! Das konnte ich sogar ganz git auch zu Hause grniessen. Und dann im Urlaub noch mit hunderten von Menschen im Flieger und Hotel oder gar Kreuzfahrtschiff zusammensein müssen? Das war mir schon immer ein Graus!
Am überfüllten Strand neben tausenden Geiz ist geil Konsumdeppen liegen??? Nee…muss net sein!
Grüsslies
Christine
Danke für den Beitrag.
Auch hier zeigt es sich wie das System auf Ausbeutung von Mensch und Umwelt ausgelegt ist.
Und wenn man das kritisiert, wird man als jemand hingestellt, dass man den Menschen keinen Urlaub mehr gönnt.
„Und dann hätten die dort drüben ja keine Arbeit!!! Solle auch an die Menschen dort denken!„, und weitere Totschlagargumente kriege ich zu hören…
Da pflanzt sich die Gier und Geiz von vielen halt fort. Die Schnäppchen-Mentalität werden wir auch nicht so schnell los! Selbst wenn wir damit gewaltig auf die Fresse fliegen.
Und Klima? Ja Klima… Aber nur wenn wir auf nichts verzichten müssen… NICHTS!!!1111elfelf111!!!
Btw: So manchen heimischen Angestellten in der Tourismusbranche geht es auch nicht besonders toll. Die können sich nicht einmal den BILLIGURLAUB selbst leisten…
@ Niki
Das Argument, ohne den Tourismus hätten die da ja dann keine Arbeit, gehört wohl zu den scheinheligsten Argumenten überhaupt.
Dabei haben wir noch gar nicht über die Dieselschleudern, die man Kreuzschiffe nennt, gesprochen, auch eine Ausgeburt der findigen Geschäftemacher.
So ist das Credo der vollkommen pervertierten Arbeitsethik.Und genau das wird hier gelebt. Oft genug von vielen Leuten, auch der eigenen Familie, hier vorgebetet bekommen…
Die haben mich nur vorwurfsvoll angeschaut, wenn ich gesagt habe, dass ich mich nicht mehr ausbeuten lasse, obwohl deutlich sichtbar war, wie schlecht es mir der betreffenden Arbeitsstelle ging!
Niki,
bei der eigenen Familie ist das besonders bitter, weil man die auch für geistg-moralische Verwandte hält. Das sind sie im seltensten Fall. In einem passenden Blog findet man da eher verwandte Seelen.
Stimmt schon…
Interessant wird es wenn man die Verwandten und Kollegen dann beobachtet, wie „verrückt“ sie werden, wenn diese aus gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) arbeiten können oder in Rente gehen… Die müssen in der Tat lernen mit sich selbst etwas anfangen zu können. Im Extremfall Inklusive einer Psychotherapie… Manchmal geht es dann auch in Kurzer Zeit direkt in die Kiste!
Der weltweite Tourismusboom nimmt kein Ende. Auch in Richtung Germania. Einheimische Touris buchen nicht nur Pauschalreisen. Sie urlauben auch in der Nahzone und reisen meistens mit dem Auto an. Für dieses Jahr wird für das Inland der zehnte Rekordwert in Folge zu verzeichnen sein. Die Chinesen kommen vermehrt. In Kürze werden die Inder den Boom verstärken.
Der OB Frankfurts ist stolz, dass seine Stadt an dem Boom teilhabe. In zehn Jahren habe der Tourismus in der Stadt um 87 Prozent zugenommen. 2018 waren es 10,1 Millionen Übernachtungen. Übernachtungszahlen in dieser Höhe befördere Frankfurt in eine Liga mit Städten wie Lissabon, Budapest und Mailand. Trotzdem sei Frankfurt „sicher, gemütlich und attraktiv“, so der OB, auch wenn diese Entwicklung für Alteingesessene noch gewöhnungsbedürftig sei. Also: Nicht alles ist schlecht am Tourismus, wenn man den Einsichten Feldmanns lauscht. Die Stadt wird reicher. Genauer gesagt, diejenigen die in dieser Branche unternehmerisch tätig sind.
Vor allem Deine Leute reisen, lieber Rudi
@Melanie
Was soll ich mit einer solchen Aussage anfangen? Meine Leute? Wer sind meine Leute? Meinst du damit eventuell Leute mit einem bestimmten materiellen Wohlstand? Oder machst du’s an der (Un-)Bildung fest? Kennen wir uns etwa, so dass du in der Lage bist, mich klassenspezifisch einzuordnen? Jedenfalls scheinen „meine Leute“ nicht „deine Leute“ zu sein. Aber worin unterscheiden wir uns gesellschaftlich betrachtet?
Deine Leurte dürften im Staatsdienst arbeiten
Leute
Oma Melanie hat schon gefrühstückt…..Kippe, Kacken, Kaffee….
Melanie klingt wie Anton … hmmmmm.
Ja schau an, Oma Antonia Melanie Ronaldini ist schon wieder durchs Kellerfenster ins Blog geklettert.
Da war das IP-Gitter wohl zu grobmaschig. 🙂
Wer ist Ronaldini? Fußball ist nicht Dein Ding!
Ah, Melanie, du bist der(!) mit den vielen Nicks, der Bratwurst- und Beamtenfresser.
Ah Rudi, Du bist aus den Besserwisserkreisen, welche nie betroffen sind
In meiner Familie wurde fast nie gedient, nur gearbeitet
Dann darf man auch reden
@Anton
Da du mich den „Besserwissenkreisen“ zuordnest, bediene ich dich mal: Wenn in deiner Familie fast nie gedient wurde – du meinst den öffentlichen Dienst -, sondern nur gearbeitet, dann gibst du zu, dass dort auch gearbeitet wird, sonst hättest du schreiben müssen:
„In meiner Familie wurde fast nie gedient, sondern fast immer gearbeitet.“
Der öffentliche Dienst, selbst in der Beamtenvariiante, arbeitet im tatsächlichen, weniger im staatsrechtlichen Sinne😀😎Sprachliche Feinheit bringen die polit. Debatte nicht weiter. Ich sage nicht, dass Beamte nichts arbeiten, man denke an Polizei, Haupschulleher usw. Du scheinst diesen Dienst aber besonders hochhalten zu wollen.Ich gehe weiter davon aus, dass Du aus einem reinen Beamtenumfeld kommst. Nicht Dein Fehler, wie auch, es kann aber dazu führen, dass die Sicht auf die Welt durch eine andere Brille, muss keine rosarote sein, wahr genommen wird!. ich bin offen, sei es auch!ich will nicht wissen, was Deine Familie beruflich macht oder noch macht, nur ob sie im ÖD arbeiten BH’s gearbeitet haben!
Sonne, Strand und Pornorama..
Jaaah !
Das ist dem Lapuente peinlich wenn man ihn mit
Bildungslücken, groß wie Scheunentore ertappt. Deshalb löscht der mich immer –
Schließlich ist er ein groooßartiger Autor !:-)))
Wenn ich Roberto wäre, würde ich diesen Troll plus IP Nummer ein für alle Mal sperren. Es gehört nicht viel dazu, zu merken, daß hier nichts als gequirlte Sch***e kommen wird.
Dann sperr du mal Tor, du dusselige, alte Hippe 🙂
Ich mag überhaupt keine Schweinskopfsülze … da sieht man schon, was für ein Depp das sein muss.
Bevor der Schwachsinn hier wieder losgeht: Ich habe „Spanische Schweinskopfsülze“ soeben blockiert.
Oh, da haben sich zwei Beiträge überschnitten. Bravo und danke. In manchen Blogs muß man auf Freischaltung warten, u.U. auch mehrmals.
Elisabeth ist doof und stinkt nach Maggi !
Mit Sülze konnte man mich immer schon jagen…wer hat eigentlich dieses Glibberzeug erfunden? Beurk…..
Danke, lieber Kollege. Du bist halt wie ich ein alter Zensor 😉
@Tom J. Wellbrock & Roberto,
wollt Ihr eigentlich den Beitrag von Tor-Netzwerk um 14:46 Uhr so stehen lassen? Ich meine, ist „dusselige, alte Hippe“ nicht grenzwertig bzw. eine Beleidigung? Gibt es denn keine Netikette?
Da haben Sie absolut recht! Hip sind Sie nun wirklich nicht. Sie so zu bezeichnen ist schon massiv ubergrenzwärtig – angesichts Ihrer eigenen serioesen Kommentare – soweit Sie sich erinnern, nicht wahr?
Tor ist geblockt. Wir werden da jetzt radikaler durchgreifen.
Nicht zimperlich sein, Pen 😉 Wir wissen doch, welch verirrte Seele das abgesondert hat. Was soll ich denn sagen, die spanische Schweinskopfsülze? Scheiß drauf, soll er doch. Im echten Leben hat so einer jedenfalls nichts zu lachen, da bin ich mir sicher. Ein zufriedener Mensch reagiert so nicht.
@Robert und Tom,
sehr nett, dankeschön. Die „verirrte Seele“ hat mich überzeugt. *LOL*
Es gibt halt Tage, da ist man dünnheutiger, als an anderen. ;- ))
Nun simmer ganz vom Pauschaltourismus abgekommen. Ich habe das alles nie mitgemacht. Damals lief das anders. Drei Tage und zwei Nächte inmitten griechischer Gastarbeiter, die mit Koffern voller Niveacremedosen auf Heimaturlaub waren, mit dem Zug von Hamburg durch Jugoslawien bis Saloniki (der Proviant war schon in Hamburg – Harburg fast gegessen) , dann über Athen und Piräus mit dem Schiff über ein indigoblaues Meer, begleitet von Delphinen, bis nach Kreta. Nur mit Ruck – und Schlafsack als Gepäck kam man immer irgendwo bei unglaublich gastfreundlichen Menschen unter. Bezahlen war nicht, es wurden im Gegenteil die Feldflaschen noch mit dem eigenen Hauswein von der Qualität einer Spätlese gefüllt. Die Menschen waren bezaubernd, die Landschaft göttlich, und das Wasser an der Südküste durchsichtig, hellgrün, mit glasklaren Wellen.
Also, ich urlaube lieber zu Hause, als in Massen, zumal man später immer irgendwie „seine Sachen“ um sich braucht. Deswegen kann ich zum Pauschaltourismus wenig sagen, außer, mein Mitgefühl für die ausgenutzten Menschen und für die mit Massenhotels verschandelten Landschaften auszudrücken. Was bleibt, ist der Zorn über das zerstörerische Prinzip der Globalisierung und über diejenigen, die von ihr pofitieren, und die Gewißheit, daß das alles eines Tages „so wunderschön zusammenklappen“ wird. (Alexis Sorbas)
Wem sagst du das? Auch ich bin immer mal davon betroffen. Und dann ärgere ich mich: Über mich selbst 😉
Darüber muß man sich nicht ärgern. Die Frage ist, wie schützt man sich und wie reagiert man? Ich ärgere mich oft mehr über meine Reaktion.
:- ))
Meistens heißt es, man sollte gar nicht reagieren – das kann ich meist nicht. Ich glaube, es gibt keine eindeutige Antwort. Außer vielleicht: Mitten in die Fresse rein 🙂 Aber da musste den Typen erstma erwischen. 😉
Eine Klammer:
Jo, saach isch aach immer!
samma budskap ist allerdings zweites Futur bei Sonnenaufgang!
@Drunter & Drüber
Das passt wunderbar zu Ihren sonstigen Kommenraren.
Es kommt Einem schwedisch vor.
@Drunter & Drüber:
Nichts da…!!! Hören sie MIR zu…!!! Nur mir, sonst keinem!!!
pfffft… Wär ja noch schöner…
Der Bundesbürger muss mindestens zweimal im Jahr ganz weit weg auf Urlaub, weil er vermutet, dass in seiner Abwesenheit der Laden völlig zusammenbricht. Wenn er dann zurückkommt, stellt sich heraus, dass während seiner Abwesenheit der Laden munter weiter gedreht hat. Wodurch der Pauschaltourist lernt, seine Anwesend- oder Abwesenheit für den Fortgang der Ökonomie völlig irrelevant ist. Im Marxschen-Sinne handelt es sich um die „aufgezwungenen Services“ von Architekten, Juristen, Projektentwicklern, also den parasitären Formen der Politischen Ökonomie. Aktuell zu beobachten Am BER und S21.
Man gut, dass ich zu den Deutschen gehöre, die sich nicht einmal einen Tagesausflug leisten können und den gesetzlichen Urlaub in Balkonien oder auf dem Fahrrad verbringt! (Zum Glück lebe ich nicht in einer vollkommen trostlosen Gegend)
Aber der Laden, in dem ich arbeite, bricht eh zusammen, wenn ich denn mal frei haben sollte. Chaos und vollkommen entnervte Kollegen sind dann die Regel.
Was aber nur bedingt an mir liegt, bei einem vollkommen unterbesetzten Geschäft, wo wir mindestens doppelt so viel Personal bräuchten, aber der Chef zu geizig ist nicht nur was Personal angeht. Auch bei allem anderem…
In der Tat ist vieles vollkommen überflüssig, gar vollkommen irre, und dient in der Tat nur um bestimmte Gruppierungen, welche eine entsprechende Lobby in der Politik haben, zu bereichern…
Pauschaltourismus ist voll total so 80er. inzwischen gibt es längst ExtinctionWaiting: Langzeiturlaub in Holland bis daß die Welt untergeht…