Schule als Werbebanner

Einem Händler für Autoersatzteile wird Nähe zum rechten Milieu nachgesagt. Prompt darf er der Schule keine Warnwesten mehr sponsern. Eigentlich fängt der Skandal ja früher an: Warum sollen Schüler Werbung für ein Unternehmen machen?

Ein kleinerer Skandal kochte letzte Woche hoch: Die Firma Autodoc, ein Onlinehändler für Autoersatzteile, soll laut »Tagesspiegel« (der sich auf die »New York Times« beruft), Nähe zum rechtsradikalen Milieu pflegen. Die Firma stritt dies ab, gab aber zu, dass es vor zwei Jahren wohl Autodoc-Werbebanner auf sechs schwedischen Portalen mit rechtsextremen Hintergrund gab. Als man das erfuhr, habe man die Anzeigen sofort gestoppt. Dieser an sich unspektakuläre Vorfall wurde nur prominent, weil Autodoc 34.000 Warnwesten für Berliner Erstklässler sponserte. Nachdem die Geschichte publik wurde, haben die Behörden die Aktion mit den Westen sofort gecancelt. Das war natürlich eine Nachricht wert.

Die Angelegenheit ist tatsächlich ein Skandal. Weil ein Unternehmen mutmaßlich rechte Verbindungen hat? Weil die Behörden gleich abspringen, wenn nur ein Verdacht im Raum ist? Nein, deswegen nicht. Der Skandal beruht auf einer ganz anderen Betrachtung des Vorfalls. Warum eigentlich müssen sechsjährige Kinder Litfaßsäulen für ein Unternehmen sein? Und warum zum Henker stellen Kommunalpolitiker die gesponserte Schule als alltägliche Routine hin?

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Nashörnchen
Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Nun ja – wenn die kleinen Litfaßsäulen Adidas-Jacken und Nike-Schuhe und Scout-Ranzen mit riesigen Logos zur Schule schleppen, juckt das jedenfalls keinen. Die sind nämlich überhaupt nicht RÄÄÄCHTZ, wenn Google Ads deren Reklame über umstrittene Webseiten verteilt.
Ausgerechnet der Reichshauptslum hat ja – dem Länderfinanzausgleich sei Dank – faktisch unbegrenzte Mittel und rotzt die ja auch großzügig raus. Alleine für das Geld, was die z.B. für die idiotischen grünen Kleckse oder die Findlinge auf den Bähliner Straßen verklappt haben, hätte man so über den Daumen Warnwesten für die nächsten 150 Jahre finanzieren können. Ohne Reklame. Aber das wäre dann für RRG wohl doch zu sinnvoll gewesen. Deswegen diskutiert da auch keiner drüber…

Rudi
Rudi
4 Jahre zuvor

Alles richtig, was du schreibst. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das permanent geforderte E-Learning, bzw. die Digitalisierung des Lernens der Wirtschaft einen weiteren Schub gibt, sich in den Schulen breit zu machen. Der Markt ist riesengroß, um Hard- und Software an den Schüler und die Schülerin zu bringen.

Es gibt praktisch keine wirtschaftliche Nische mehr, die nicht versucht, Angebote an die Schulen zu machen. So tritt die Landesvereinigung der Milchwirtschaft auf ihrer Website mit folgender Offerte an die Lehrerschaft heran:

Wir bieten Ihnen für Schulen und Kindergärten in Niedersachsen verschiedene Aktions- und Lehrmaterialien rund um Milch und Milchprodukte kostenlos zur Bestellung an.

Dass da LehrerInnen zugreifen, ist ihnen nicht immer zu verübeln, wenn sie auf ihr bescheidenes Kopierkontingent blicken, das manchmal nicht für die Klausuren reicht, die geschrieben werden müssen.

Interessant an dieser Stelle ist, dass jedes Schulbuch von der jeweiligen Landesregierung geprüft und zugelassen werden muss. So kann es sein, dass ein Schulbuchverlag von einer Ausgabe bis zu 16 Variationen anbieten muss, damit die länderspezifische Konformität der Lehrpläne gewahrt bleibt. Angesichts des direkten Einflusses der Wirtschaft ist das eine Farce.

niki
niki
4 Jahre zuvor

Wenn man es noch weiter spinnen würde fängt der Skandal noch viel früher an…. Wozu zur Hölle benötigen Schüler überhaupt Warnwesten?!?
Ja, ich weiß… In manchen Grundschulen ist es Pflicht das Kinder diese auf dem Schulweg anziehen. Auch bei Klassenausflügen… Aber selten dämlich ist es schon! Wenn es gefährlich ist sich für Kinder im Verkehr zu bewegen, sollte man am Verkehr etwas ändern…

Aber zurück zum Thema: Natürlich sollte Sponsoring im Bildungsbereich vollkommen ausgeschlossen sein und der Staat müsste sehr großzügig die Mittel unter den Schulen verteilen. Lieder mal ein paar Euro mehr in die Hand nehmen… Aber die Realität sieht anders aus. Lehrermangel! Die Schulausstattung ist oft von vorgestern und gar die Schulgebäude zerfallen sogar…
Die schwarze… ähm rote Null bzw. die Austeritätspolitik ist die Hauptursache für die Problematik.

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Wozu zur Hölle benötigen Schüler überhaupt Warnwesten?

Nee nee nee nee…
Das sind 6jährige, kaum höher als ein Dackel und grade rund um die Schulen rum herrscht Krieg, wenn die Helikoptermütter morgens und mittags da mit ihren fetten SUVs einfallen. Mit Weste haben sie wenigstens eine kleine Chance vor der meterhohen Motorhaube. Vielleicht. Hoffentlich…

niki
niki
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

Ich kenne die Problematik mit den SUV-Helikopterinnen an den Grundschulen nur zu gut…
Aber ich wusste nicht dass eine Warnweste gegen einen Aufprall von 2+x Tonnen Stahl schützt.

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Ach – wenn die Farbe zur Handtasche paßt, dann bremsen die schon… 😉

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Nashörnchen
4 Jahre zuvor

@Nashörnchen

Du meinst so einen Airbag von Louis Vuitton? 😀

Mordred
Mordred
Reply to  niki
4 Jahre zuvor

Wozu zur Hölle benötigen Schüler überhaupt Warnwesten?!?

Das ist die eigentlich wichtige Frage. Aber das ist heutzutage der Stil…ganzheitliches Denken Fehlanzeige. Merkel will jetzt E-Flugzeuge fördern, anstatt über die wahnsinnige Menge an Flügen nachzudenken. Unsereins lief in den 80ern noch 1,5 km zur Grundschule. Mit dem Auto gebracht zu werden gab es für ungefähr einen Klassenkameraden, der extrem ungewöhnlicher Weise mit >3km sehr weit weg wohnte.

ChrissieR
ChrissieR
4 Jahre zuvor

Schule is doof!

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Tatsächlich sehe ich das zweischneidig. Nicht nur die Schule ist für Bildung und eine gute Bildungshaltung verantwortlich. Auch das Umfeld und natürlich das Elternhaus sind es. Wenn man beim Abendessen über Keidi Hlum spricht, aber sonst keine Themen findet, Geschichtliche oder Gesellschaftliche vielleicht, dann braucht man sich nicht wundern, dass Bildungsinteressen sinken – und irgendwann auch Schulen ihre Bildungsansprüche senken.

Rudi
Rudi
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

@ Roberto

…und irgendwann auch Schulen ihre Bildungsansprüche senken.

Wobei zu beachten ist, dass die Schulen als einzelne Anstalten ihre Bildungsansprüche nicht von sich aus senken können, da sie vom Schulministerium des jeweiligen Bundeslandes gesteuert werden. Nach wie vor dürfte unbestritten sein, dass ein Berliner, ein Bremer oder ein NRW-Schüler, der mit seinen Eltern nach Bayern umziehen muss, in vielen Fällen die Klassenstufe aus der er kommt, wiederholen muss.

Ein bundeseinheitliches Abitur ist nicht in Sicht. Bei der jüngsten Prüfung ist das eine oder andere Bundesland trotz Angleichungsvereinbarungen von diesen im Nachhinein abgewichen. So meldete der Spiegel im Juni dieses Jahres:

Zu schwer, zu viel: Nach der Kritik an Hamburger Abiturklausuren in Mathe will die Behörde nun den Bewertungsschlüssel anpassen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

@Rudi

Dass Bildungspolitik Ländersache ist, könnte durchaus auch ein Vorteil sein, wenn die Herrschaften in den Ministerien mal über ihren eigenen Schatten sprängen und über den Tellerrand hinausblickten.
So könnte man eine Vorreiterrolle einnehmen, die, wenn es sich als Erfolg erweist, Nachahmer fände.
begrenzt wird das aber schon allein wg. der vom Bund verordneten Schuldenbremse, die wenig Spielraum läßt, der allerdings die Länder in blindem Gehorsam zustimmten.
Da sitzen halt auch die gleichen Parteien am Ruder wie im Bund.

Bildung orientiert sich m.M.n. am kurzfristigen Bedarf der Wirtschaft, ohne Rücksicht auf die langfristigen Folgen, nur wird aus einer Kuh auch später kein Rennpferd mehr.
Man hofft wohl darauf, das fehlende Potential importieren zu können oder dahin abzuwandern, wo es vorhanden ist.

Ronaldo
Ronaldo
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Mir ist nicht klar, warum es nicht mehr Privatschulen gibt. Bildung ist ein ne gesellschaftliche, keine rein staatliche Aufgabe. Gerne die Privatisierung der Berufschulen und deren Letung durch die IHK oder so!!

Rudi
Rudi
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

@ Robbespiere

Immer mehr schleicht sich ein, dass die Schulen zu Zurichtungsstätten für die Wirtschaft verkommen. Bildung, wie sie Humboldt mal vorschwebte, ist nicht mehr angestrebt. Humboldt schrieb mal: „Soviel Welt als möglich in die eigene Person zu verwandeln, ist im höheren Sinn des Wortes Leben.“ Heute steht das Verwertungsinteresse des Einzelnen im Mittelpunkt. Und das fängt in der Kita an.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Roberto De Lapuente
4 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Das kann man so sehen, aber vielleicht sind ja auch schon solche Eltern das Ergebnis einer Bildungseinrichtung, di Mängel in der Allgemeinbildung aufweist.
Dann hätten wir da auch noch ein privates Verblödungsvfernsehen, welches sich signifikant von den Programmen der früheren Staatssender abhebt.
Auch der Zwang, dass Heute beide Eltern arbeiten gehen müssen, ist der Bildung sicher nicht zuträglich.

Insgesamt ist Bildung doch eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, um dafür zu sorgen, dass wir nicht auf Dritte-Welt-Niveau abrutschen, solange wir noch in der Lage sind, beesere Bildung als Gesellschaft zu finanzieren.
Zudem gibt es auch in anderen Ländern wie Finnland gute Beispiele, wie man es besser machen kann, nur muß man dann eben auch bereit sein, andere, positive Konzepte zu adaptieren, statt so zu tun, als sei Alles in bester Ordnung.

Es ist immer leicht, in denen da Unten, den bildungsfernen Primitivlingen, einen Schuldigen zu finden, wenn man als Staat keine Verantwortung übernehmen und bessere Angebote machen will, die natürlich Geld Kosten, welches man lieber für Militarisierung, Subventionen oder Großprojekte ausgeben möchte.

Welche Institution wäre denn besser geeignet als die Schule, die jedes Kind besuchen muss, um zumindest teilweise Fehler zu korrigieren, die im Elternhaus entstanden sind?
Statt dessen gibt man ihnen auch da noch das Gefühl, komplette Versager zu sein, weil sie nicht in der Lage sind, stupide zu lernen, was ihnen vorgekaut wird.

Können wir uns es wirklich leisten, große Teile der nachfolgenden Generationen und ihres Potentials zu verlieren, oder ist es so, wie Georg Schramm es einmal in einem Auftritt fragte, ob wir sie nicht gar absichtlich als dumme Konsumenten züchten?

Nicht jedes Umfeld / Elternhaus ist optimal für die Entwicklung des Kindes, aber man muss auch die Gründe für destruktives Verhalten der Eltern mit in Betracht ziehen.
Es gilt immer das Prinzip von Ursache und Wirkung und Familien, als kleinste Einheit, sind immer auch ein Spiegel der Gesellschaft und der Zustände darin.

Wir sollten uns nicht damit aufhalten, Schuldige zu finden, sondern nach konstruktiven Lösungen für eine bessere Gesellschaft und ein warmes Nest für alle Kinder suchen, unabhängig von ihrem sozialen Status.
Offensichtlich steht die Kompassnadel aber auf „weiter so“.
Man hat immer mehr den Eindruck, dass unser Land absichtlich an die Wand gefahren wird.

Nashörnchen
Nashörnchen
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Wir sollten uns nicht damit aufhalten, Schuldige zu finden, sondern nach konstruktiven Lösungen für eine bessere Gesellschaft und ein warmes Nest für alle Kinder suchen, unabhängig von ihrem sozialen Status.

Das Mus Mann aus ein an der halt N. Die bessere Gesell Schaft kippt es lenkst du alda weiser man die Kitz müsen häute nähmlich gar nich Meer nach CIS-normativen patriarchalen Räkeln lernen die könen Jazz Schrei Ben wie sie schprächen und die könen aus er dem so gar alle 72 Schänder mit Samt Allah Irrer Zeck zu Ellen Vor Lieben schon in der 2. Klasse aus wändig auf Sagen. Da kommst du. Nie hin.

Das ist exakt GENAU SO gewollt. Man mag über die alte „Frankfurter Schule“ streiten – die neue „Frankfurter Hauptschule“ ist der neue Goldstandard. Und die perfekte Ergänzung zum „Hambacher Forst“. Sowas kommt von sowas. Geliefert wie bestellt…

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Man hat den Eindruck, dies ist Merkels Auftrag: das Land an die Wand zu fahren und alles Vermögen aus Deutschland zu entfernen. Ihre Diktatur-Untertanen- Mentalität ist die beste Voraussetzung. Dafür hält sie zitternd durch, bis sie wirklich alles zerstört hat und nichts aber auch nicht der kleinste Rest mehr übrig ist. Der Wiederaufbau wird schwerer sein, als der nach 1945.

Erich "Angies Vater" Honecker
Erich "Angies Vater" Honecker
Reply to  Pen
4 Jahre zuvor

Den Sozialismus in seinem Lauf halten weder Ochs noch Esel auf.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
4 Jahre zuvor

@Pen

Der Wiederaufbau wird schwerer sein, als der nach 1945.

Wer sollte daran ein Interesse haben?
Die USA ziehen zwar mit Hilfe der deutschen Politik das Kapital heraus, aber investiert wird da, wo die Renditen am höchsten sind.
unser eigentliches Kapital, die Intelligenz der Menschen, ihr Erfindungsgeist und kreatives Potential, werden mit Verve vernichtet und sind längst kein Alleinstellungsmerkmal mehr.

Mit dem Sputnikschock in den 50ern kam die Erkenntnis, dass auch einfache Arbeiter durchaus in der Lage sind, sich zu entwickeln, wie in der UDSSR.
Daraufhin begann eine Aufhojagd um technische Entwicklung, die auch die Kinder von Arbeitern studieren ließ.
Jetzt wird dieses Rad ganz offensichtlich wieder zurück gedreht.
Acht von Neun Studenten kommen mittlerweile aus einem Intellektuell- bürgerlichen Haushalt. Man schottet sich im Bildungsbürgertum nach Unten hin ab, um die Existenz der eigenen Dynastie zu sichern.

Am einfachsten geht das über die Selektion per Schule. hier haben Kinder aus intellektuellen fqmilien klare Vorteile, da sie in aller Regel weniger Zeit benötigen, den Lernstoff Dank heimischer Vorprägung in der vorgegebenen Zeit zu bewältigen.
Wer mehr Zeit zum Erlernen des Stoffes braucht, hat verloren und wird die enttprechenden Arbeiten nicht mit Bestnote abschließen können, die dann über das weitere Schicksal im Schulsystem entscheidet.

Pen
Pen
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

@Robbespiere

In der Sache Bildung stimme ich Dir zu. Aber ich bin Überzeugt, daß es genügend Staaten gibt, die Deutschland ganz und gar klein halten, wenn nicht gar platt machen wollen. Es ist die alte Sorge der englischsprachigen Länder und Frankreichs, daß Deutschlands zu mächtig wird und sich mit Rußland verbündet. Das Beste dagegen ist, die Deutschen in einen Krieg mit Rußland zu treiben. Daß sie alle gemeinsam daran arbeiten, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Und da wir mit Merkel den Feind im eigenen Haus haben, werden sie leider bekommen, was sie sich wünschen.

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Pen
4 Jahre zuvor

@Pen

In der Sache Bildung stimme ich Dir zu. Aber ich bin Überzeugt, daß es genügend Staaten gibt, die Deutschland ganz und gar klein halten, wenn nicht gar platt machen wollen. Es ist die alte Sorge der englischsprachigen Länder und Frankreichs, daß Deutschlands zu mächtig wird und sich mit Rußland verbünde

Klar haben die Angelsachsen kein Interesse an einer engeren Verbindung zwischen Deutschland und Russland, weil sie durch Wasser vom eurasischen Kontinent getrennt sind und damit ihren Einfluss verlieren würden.
Das effektive Nutzen der Landverbindung von Deutschland bis China hätte immenses Potential.
Seit Halford Mackinders Heartland- Theorie von 1904, Brzinskis Büchernund den Aussagen von Stratfor weiß man das ganz genau.
Der Einfluss der Angelsachsen auf die Kontrolle der Handelswege, der wirtschaftlichen Entwicklung und der Rohstoffe wäre gleich null.
Man wird immer versuchen, einen Keil zwischen diese Wirtschaftszonen zu treiben, um eine Vereinigung zu verhindern.
Schlimm ist, dass die deutsche Politik dieses Spiel gegen nationale Interesen mitspielt, daher müssen die transatlantischen Marionetten aus der Politik dauerhaft entfernt werden.

Rudi
Rudi
Reply to  Robbespiere
4 Jahre zuvor

Trump hat es offen vorgemacht. Mit seinem America first gab er die weltweiten Leitlinien vor. Nicht nur Konzerne stehen in tödlicher Konkurrenz, sondern auch die Staaten. Handelsabkommen werden geschlossen und gelöst, gerade wie es im Augenblick passt. Diese dem Kapitalismus inne wohnende Logik trägt nicht zwingend zu friedlichen Koexistenzen der Staaten bei.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

Das kommt mir ein bisschen ahistorisch vor. Als ob es vor Trump keinen amerikanischen Traum gegeben hätte. Ich denke, dass er dem seit dem Vietnamdebakel stattfindenden Niedergang mit einem Zauberspruch, der ja dieses „make america great again“ beinhaltet, etwas entgegensetzen will – eine Art von „selbsterfüllende Prophezeiungen funktionieren*“-Beschwörung. So lange der Ami in Kansas Rinder, Schweine, Mais & Mädchen für den weißen Männermarkt züchtet, werden Trumps und Konsorten gewählt werden, ganz egal, wo da eine Drohne oder Bombe oder sonstwas explodiert.

*…schließlich haben wir sie dafür erfunden!

Rudi
Rudi
Reply to  Drunter & Drüber
4 Jahre zuvor

@ Drunter & Drüber

Dass der Kapitalismus schon länger existiert, ist mir bekannt. Trotzdem meine ich, dass der derzeitiger amerikanische Präsident die Machtansprüche der USA eindeutig und klar offen ausspricht, anders als seine Vorgänger. Eine Folge ist, dass andere Duedezfürsten ihm folgen. Der Brasilianer beispielsweise steht Trump kaum nach. Keiner außer Trump wollte bisher Grönland mittels Geld erwerben, um die militärische und ökonomische Macht auszudehnen. Trump weiß, kaufen ist billiger als annektieren.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
Reply to  Rudi
4 Jahre zuvor

Aber auch das ist nicht neu – siehe Alaska. Tatsächlich wollte ich eigentlich mehr darauf hinaus, dass Trump nur versucht, mit dieser Anspruchshaltung längst vergangene Größe zu simulieren. Er ist Talmi, stellt Talmi dar, und er wird so behandelt. Jeder weiss, es ist Fake, was gerade von dort kommt, und zwar Alles. Weniger wurden die USA in der Welt noch nie ernst genommen.

Pen
Pen
4 Jahre zuvor

Man sieht es Merkel an, daß sie von Schulen nichts hält.

Eschi
Eschi
Reply to  Pen
4 Jahre zuvor

Dr. Merkel ist Doktor der Physik
und spricht besser Russisch als
Putin. Die war mal DDR-Meisterin
in Russisch und als Kind schon
opportunistisch.

Eben weil sie es besser wissen müsste,
tritt sie jede Wissenschaft mit Füßen.
Ob Wirtschafts-, Sozial-, Klima-, Agrar-
und sonstige Wissenschaften …sie ignoriert
alles und dilletiert nach Bauchgefühl und
Tagesaktualität zum Machterhalt.

Dieser Widersinn macht sie so gefährlich.

Eschi
Eschi
4 Jahre zuvor

OFF

Drohneneinsätze gegen Widerständige

https://hambacherforst.org/blog/2019/08/13/nur-der-mond-schaut-zu/