Krieg und Schulen: Kinder, ran an die Gewehre!

Die Bundeswehr treibt es in die Schulen, denn dort sitzen die Soldaten und Soldatinnen der Zukunft. Dabei werden die Methoden immer dreister, und die Schüler bekommen ein Bild von der Bundeswehr, das Hollywood auch nicht besser hätte inszenieren können.

Neu ist es nicht. Die Bundeswehr hat großes Interesse daran, in Schulen zu gehen und dort den Nachwuchs von morgen anzuwerben. Schon 2014 hat die Bundeswehr 29,9 Millionen Euro für die „Nachwuchsförderung“ ausgegeben. 2015 hielt sie 8.100 Vorträge vor insgesamt knapp 140.000 Schülern. Hinzu kamen 3.200 Vorträge durch Jugendoffiziere und Veranstaltungen wie Podiumsdiskussionen oder Seminare. Freilich alles mit geschultem Personal, das besonders für Debatten und Diskussionen ausgebildet wurde. Unerfahrene Jugendliche dürften derlei Rhetorikern kaum gewachsen sein. Doch weit schlimmer als die Tatsache, dass die Bundeswehr in die Schulen geht, ist die Art, wie sie es tut.

Krieg als Planspiel: Mehr als ein Vortrag

Das Helmholtz-Gymnasium Hilden hatte ein ganz besonderes Unterrichtsfach vorbereitet. Für den 25. Januar 2018 waren sogenannte Planspiele für die Schüler der gesamten Jahrgangsstufe Q2 vorgesehen. Verpflichtend, versteht sich, kneifen galt nicht. Wieder waren Jugendoffiziere mit dabei, nur ging es diesmal nicht um einen Vortrag, sondern um ein weitaus echteres Gefühlserlebnis.
In zwei Arbeitsgruppen sollten nach den Planspielen zwei Themen besprochen werden: Der Krieg in Syrien und die Flüchtlingskrise.

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Völlig unabhängig davon, wie genau diese Planspiele gestaltet werden sollten, ist es mehr als bedenklich, dass dies unter der Regie von Jugendoffizieren durchgeführt werden sollten. Dass ausgerechnet diese den Versuch unternehmen, die Thematik mit Augenmaß und einer kritischen Grundhaltung zu behandeln, darf mehr als bezweifelt werden. Zudem: Da für alle Schüler Anwesenheitspflicht bestanden hätte (die Planspiele wurden nach erheblichen Protesten bis auf weiteres verschoben), bestand für Jugendliche, die von der Sache nichts hielten, keine Möglichkeit, aus der Nummer herauszukommen, zumindest nicht, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen.
Die Bezirksregierung konnte den Ärger nicht verstehen. Für sie ging es lediglich um das Thema „Friedens- und Sicherheitspolitik“, also alles im Rahmen dessen, was das NRW-Schulministerium vorsieht – in „ausgewogenem Maße“, wie es hieß. Doch wie ausgewogen kann ein Planspiel der Bundeswehr zum Thema Syrienkonflikt sein? Die Frage ist rhetorischer Natur, denn von Ausgewogenheit kann bei der deutschen Haltung zu Syrien weit und breit nicht die Rede sein. Dass nun ausgerechnet die Bundeswehr diese an den Tag legen soll, lässt den Betrachter ratlos zurück.

Doch die Bezirksregierung ging gleich noch einen Schritt weiter. Eine Sprecherin, die die Planspiele klar verteidigte, sagte:

Dazu gehört, dass auch den Organisationen der Friedensbewegung wie der Bundeswehr die Möglichkeit zur Darstellung ihrer Positionen im Unterricht – unter Einhaltung bestimmter Vorgaben – gegeben werden kann.

Eine sehr interessante Sicht der Dinge, die Bundeswehr gleich als allgemeine Friedensbewegung zu bezeichnen. Daran sollten sich die Teilnehmer der nächsten Demonstration gegen Ramstein oder andere Anlässe einmal ein Beispiel nehmen. Die einzig wahre Friedensbewegung ist die Bundeswehr. Wer es bisher noch nicht wusste, ist jetzt schlauer.

Mali rockt!

Längst allgemein bekannt sein dürfte der YouTube-Spot der Bundeswehr, der den aufregenden Titel „MALI | Bundeswehr Exclusive | Offizieller Kinospot“ trägt.
Oh, mag man da denken, ein Kinospot, wie cool! Und dann folgt auch noch eine richtige Serie, mit Helden, Problemen und Männern und Frauen, die sich dem Guten verschrieben haben.
Schnelle Schnitte, gestochen (oder geschossen?) scharfe Bilder, gern ein bisschen professionell verwackelt, und natürlich eine Atmosphäre, die es in sich hat. Wenn eine Soldatenstimme aus dem Off sagt: „Ich dachte, es wäre schlimm, aber es kam schlimmer“, dann klingt das nicht nach Mord, Totschlag, Blut, Vergewaltigung, Ohnmacht, Hilflosigkeit und grenzenloser Brutalität, sondern nach echt abgefahrenen Erlebnissen. Klar, schon auch heftig, aber insgesamt doch … ja, eben: cool.

Und das ist genau der Punkt!

Am deutschen Wesen …

… wir kennen das, und der Spruch scheint inzwischen fast überstrapaziert zu sein, denn nicht nur ein „Gauckler“ mit dem Amt des Bundespräsidenten sprach von „internationaler Verantwortung“, die Lesart zieht sich durch die gesamte Politik, seit Jahren schon. Natürlich geht es immer um sehr hehre Ziele wie Demokratie, man will Diktatoren oder Despoten ausschalten, Menschenrechte herbeiführen und – jetzt kommt‘s! – für die Freiheit kämpfen. Wo auch immer, aber auf jeden Fall immer.

Und dafür braucht es Nachwuchs. Insbesondere weil ein Großteil der Deutschen gar nicht mehr einsieht, dass Deutschland sich militärisch massiv im Ausland beteiligt. Die Deutschen wollen das einfach nicht. Also muss man in die Trickkiste greifen. Und die funktioniert auf YouTube sehr gut.

Zielgruppe: jung und naiv

Machen wir uns nichts vor: Unseren jungen Menschen kann die Politik nichts mehr bieten. Keine sicheren Jobs, keine Ausbildung mit Perspektive, kein Studium mit Aussicht auf Erfolg, nicht einmal mehr Jobs, die ohne Befristungen oder der nicht enden wollenden Mühle der Zeitarbeit auskommen. Die Rente ist ja sowieso etwas, das junge Menschen kaum noch als Daseinsvorsorge betrachten, sondern als Luxus, den sich andere vielleicht leisten können, sie aber nicht.

Was also tun? Und: wo?
Im Ausland. Sagt die Bundeswehr, und naturgemäß auch die Bundesregierung. Schließlich sind Auslandserfahrungen immer eine gute Sache, und wenn sie dann auch noch der guten Sache dienen, umso besser.

Der Plan dürfte aufgehen. Denn die Fragen, was Deutschland im Ausland zu suchen hat, wie die Konflikte dort entstanden sind, ob womöglich sogar Deutschland einen Anteil daran hat und ob und wie viel die deutsche Rüstungsindustrie daran verdient, diese Fragen verschwimmen und tauchen unter, wenn die Inszenierung nur perfekt genug ist.

Und überhaupt! Spielt das eine Rolle? Wenn dem Jugendlichen ohne Aussicht auf persönliche Sicherheit versprochen wird, die internationale Sicherheit zu garantieren, kann er, kann sie dazu nein sagen? Wohl kaum, denn die eigene Sicherheit liegt den Menschen eben am nächsten. Wie unsicher sie auch sein mag. Und wie viele Menschen dafür auch sterben mögen. Auf YouTube wird das nicht gezeigt. Und in Planspielen in der Schule ist das sehr theoretisch.
Bis es dann praktisch wird.  [InfoBox]

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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reinhard
reinhard
6 Jahre zuvor

Frage: Was wirkt stärker auf eine jugendliche Psyche, Videospiele mit militärischen Background , die immer perfekter und realistischer werden. Die auch schon im Kindesalter gespielt werden. Oder, „Nachwuchsförderung“ der BW?
Ich bin da nicht so sicher was da nachhaltiger beeinflußt. Erinnere nur an meine eigene Story. In meinem Heimatort gab es eine Kaserne, es gab den „Tag der offenen Türe“ inklusive Panzerfahren für uns Kinder usw. Trotzdem war ich Wehrdienstverweigerer der ersten Stunde, obwohl ich den Tag der offenen Tür als Kind und Jugendlicher immer genossen habe und zusammen mit meinen Kumpels mit hochroten Ohren vor Begeisterung „quietschte“.
Auch in den letzten Klassen des Gymasiums tauchten Militärs auf um uns ihren Beruf schmackhaft zu machen.
Jetzt, weit in der zweiten Hälfte meines Lebens vertrete ich die Ansicht: Es ist einem wahrscheinlich quasi in die Wiege gelegt, ob jemand sich für Militär entscheidet oder nicht, genauso wie bei Drogen. Der eine nimmt sie und es passiert nichts, der andere macht dasselbe und wird süchtig. Warum?
Die Erklärung auf Herkunft, soziales Umfeld usw. lasse ich nur bedingt gelten, dafür habe ich schon zuviel gesehen bzw. erlebt.

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor
Reply to  reinhard

Und wo bleibt für solch einen Unsinn das Schmerzensgeld?

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor
Reply to  reinhard

@reinhard, ich glaube Du musst mal unbedingt in den Krieg ziehen! Da wirst Du ein Held, oder was viel wahrscheinlicher ist, körperlich und seelisch gebrochen. Wenn Du danach auch noch so einen Unsinn schrübest, könnte man ja mal über den selbigen diskutieren.

O. aus M.
O. aus M.
6 Jahre zuvor

Ich hatte das vor ein paar Jahren schon mal gepostet.

Hier gehts zum Hanisauland!

Zitat:

Es gibt Angriffs- oder Verteidigungskriege, Eroberungs-, Befreiungs- und Glaubenskriege oder Kriege, mit denen man einem anderen Krieg zuvorkommen will.

Wir haben nun mal keine Malls in denen die Recruiter sie in größerem Umfang abfischen könnten. Kommt vielleicht noch, wer weiß. Seit der Sylvester von und zu Plagiat den Bürger in Uniform abgeschafft hat, müssen sie eben ganz früh anfangen.
Man könnte ja u.U. auch einen verwegenen Plan dahinter vermuten, aber ihr wisst ja… Verschwörungstheorie und so.

A. Eppner
A. Eppner
6 Jahre zuvor
Reply to  O. aus M.

Habe mir die Seite (Link zu Hanisauland aus Beitrag von O. aus M.) angesehen, speziell den zum Thema Krig verlintken Artikel. Könnte mn noch grad so, unter Berücksichtigung, dass für Kinder und Jugendliche geschrieben, akzeptieren. Aber die Antwort auf die darunter stehende Frage zum Syrinekrieg ist dann schon, gelinde gesagt, hanebüchen und ein Lehrstück für die Wirkung von Propaganda unserer „Führungskräfte“.

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor

Immerhin hat ein Bundespräsident die Erkenntnis verifiziert, dass die wahren Aufgaben der Bundeswehr (= Euphemismus!) völlig andere sind, nämlich dem Kapital dienende. Allerdings sah Horst Köhler sich ob der Kritik an seinen Äußerungen zum Rücktritt gezwungen:

„Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren, zum Beispiel freie Handelswege, zum Beispiel ganze regionale Instabilitäten zu verhindern, die mit Sicherheit dann auch auf unsere Chancen zurückschlagen negativ durch Handel, Arbeitsplätze und Einkommen. Alles das soll diskutiert werden und ich glaube, wir sind auf einem nicht so schlechten Weg.“

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Rudi

@Rudi

„Meine Einschätzung ist aber, dass insgesamt wir auf dem Wege sind, doch auch in der Breite der Gesellschaft zu verstehen, dass ein Land unserer Größe mit dieser Außenhandelsorientierung und damit auch Außenhandelsabhängigkeit auch wissen muss, dass im Zweifel, im Notfall auch militärischer Einsatz notwendig ist, um unsere Interessen zu wahren

Die „Breite der Gesellschaft“ hat allem Anschein nach nicht die geringste Lust, ihre mühsam aufgezogenen Kinder auf die Schlachtbank zu schicken.
Zu tief sitzt noch die Erinnerung an die Männer, die beim letzten Versuch, deutsche Interessen mit Waffengewalt durchzusetzen, als Leiche oder Krüppel zurückkamen.

Nach Zig-Millionen Toten sollte man eigentlich begriffen haben, dass Krieg keine Lösung ist, es sei denn, man wird angegriffen und verteidigt die eigenen Grenzen.

Wer es trotzdem nicht lassen kann, möge mit entsprechendem Beispiel voran gehen und sich freiwillig melden.

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

@Robbespiere

„Wer es trotzdem nicht lassen kann, möge mit entsprechendem Beispiel voran gehen und sich freiwillig melden.“

Ich hoffe, du hast gemerkt, dass dein Zitat aus meinem Posting ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten ist und nicht meinem Gehirn entspringt. Der Bundespräsident sagte Richtiges, dass die Bundeswehr auch den nichtausgesprochenen Auftrag hat, wirtschaftliche Interessen des deutschen Kapitals zu sichern. Dafür erntete er Kritik von vielen Seiten, die letztlich zu seinem Rücktritt führte.

Da ich kein Interesse daran habe, deutschen Kapitalisten mit der Waffe im Ausland zu dienen, werde ich mich auch nicht freiwillig in diesen Schießclub begeben.

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Rudi

@Rudi

Ich hoffe, du hast gemerkt, dass dein Zitat aus meinem Posting ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten ist und nicht meinem Gehirn entspringt.

Entschuldige bitte, dass es sich um ein Zitat von Köhler handelte, ist mir leider entgangen.
Die Äußerungen Köhlers sind mir auch nicht so präsent wie der Schwachsinn, den Gauck, der Russenhasser, vom Stapel gelassen hat

Rudi
Rudi
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

@ Robbespiere

Kann mal vorkommen. Keine Ursache.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor

Die Bundeswehr kämpft für Freiheit und Demokratie
und bald schon im eigenen Land. Eben dort wo es
am Nötigsten ist.

Das unsere „Volksvertreter“ diesen ganzen Amistuss
ungefiltert mitmachen und decken ?! Merken die nicht
das sie von den Amis verarscht werden ?

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

@Luise

Das unsere „Volksvertreter“ diesen ganzen Amistuss
ungefiltert mitmachen und decken ?! Merken die nicht
das sie von den Amis verarscht werden ?

Am Hamburger-Hill wurden noch nie Wirtschaftsbosse, Politiker oder deren Kinder gesehen.
Das gilt nicht nur für Amerikaner, sondern auch für Deutsche.
Wenn Gewinn lockt, fällt es leicht, Andere ins Feuer zu schicken.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Hör mal auf den Oberlehrer zu spielen. Du weißt ganz genau was
gemeint ist.

Aus Sicht der Amis ist Freiheit und Demokratie nur in Ländern mit
Bodenschätzen notwendig. Der Rest darf von Tyrannen malträtiert werden.
In Libyen gibt es sogar Geld von der EU dafür.

Karte BW – Einsätze :
comment image?w=680

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

@Luise

Aus Sicht der Amis ist Freiheit und Demokratie nur in Ländern mit
Bodenschätzen notwendig. Der Rest darf von Tyrannen malträtiert werden.
In Libyen gibt es sogar Geld von der EU dafür.

Ach, und du meinst, wir Europäer hätten kein Interesse an der Kontrolle über Bodenschätze?
Weil wir ja völlig autark sind?

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Was heißt „Kontrolle über Bodenschätze“ ? Die laufen nicht weg !
Es geht um die Kontrolle des Importes BILLIGER Bodenschätze.
Afrika bekommt dafür hochsubventionierte Agrarprodukte mit
denen die afrikanische Landwirtschaft ruiniert wird.
Aufstände der Afrikaner gegen diesen fairen Handel macht die
Bundeswehr platt. Ist das nichts ? Das nenn ich Service !

Außerdem sind wir autark. Frau Merkel hat uns eine funktionstüchtige
Energiewende vermacht. Alles läuft blendend….bei steigenden
Verbraucherstrompreisen….Dank Gazprom-Gerd haben wir für die
nächsten 150 Jahre Gaslieferverträge mit Russland unterschrieben,
Öl gibts aus Rumänien, seltene Erden aus Sachsen und Kohle aus Wanne Eickel….Bodenschätze satt !

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

@Luise

Was heißt „Kontrolle über Bodenschätze“ ? Die laufen nicht weg !
Es geht um die Kontrolle des Importes BILLIGER Bodenschätze.

Na siehste, du hast doch begriffen, was ich sagen wollte.
Außerdem geht es auch noch um den sicheren Zugriff, jetzt, wo China im Welthandel lautstark mitredet.Der Kuchen wird nicht größer, aber die Zahl der Esser hat zugenommen.
Chinesische Methoden sind auch deutlich effektiver als die des Westens.
Da wird gleich die Rohstoffproduktion für mehrere Jahre zum Garantiepreis gekauft und im Gegenzug z.B. die Infrastruktur ausgebaut, statt mit hochsubventionierten Agrarüberschüssen die dortige Wirtschaft zu ruinieren.
Das ist zwar auch auf eine Art Beschiß, weil China seine eigenen Arbeiter mitbringt, statt Einheimische zu beschäftigen, läßt aber entgegen westlicher Praxis den IWF außen vor, der mit seinen horrenden Zinsen jedes Entwicklungsland früher oder später in den Ruin treibt.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Du bist langweilig und humorlos.

Jedenfalls ist die Linke mit ihrem 70er Jahre Internationalismus
am Ende. Sogar die Chinesen sind schon weiter, wie du schreibst.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

Hier mal ein Beitrag vom Anarcho-Volker ( wegen deiner Volksentscheide als Lösung allen undemokratischem Übels )

„Demokratie ist die Staatsform des Bürgertums, wenn es sich noch nicht getraut, seinen Faschismus offen zu zeigen.“

https://www.rubikon.news/artikel/die-farce-demokratie

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

@Luise

Hier mal ein Beitrag vom Anarcho-Volker ( wegen deiner Volksentscheide als Lösung allen undemokratischem Übels )

Zunächst einmal danke für den Artikel auf dem von mir geschätzten Rubikon.
Der Autor beschreibt sehr treffend die Funktion der indirekten Demokratie im Kapitalismus.
Warum er allerdings die direkte Demokratie so vehement ablehnt, in der Themen öffentlich diskutiert werden müssen, die sonst hinter verschlossenen Türen entschieden und als alternativlos präsentiert werden, erschließt sich mir nicht.
Damit wird die Bevölkerung nur weiterhin unpolitisch gehalten und die Macht des Kapitals zementiert, weil es keine Gegenkraft gibt.
Er bechreibt ja selbst, dass die Politik in Fällen wie z.B. der Kriegseinsätze , Rente mit 67 oder die Bankenrettung gg. den Willen der Bürgermehrheit entscheidet. Bei einem Volksentscheid zum Thema würde sich also der Wille der Bevölkerung durchsetzen.
Was soll daran schlecht sein?
Auch seine Vorstellung, die Deutschen könnten sich für die Todesstrafe entscheiden oder gg. die doppelte Staatsbürgerschaft ( was würde wohl die AFD da entscheiden, wenn sie die führende Regierungspartei wäre ? ), halte ich für nicht plausibel.
Der Autor plädiert für einen revolutionären Systemwechsel, aber wie will er den erreichen, ohne die Zustimmung der Bürger, die er gar nicht erst zu befragen gedenkt?
Ich erwarte mir von Plebiszit keine schnellen Wunder, aber einen Anstoß hin zu einer Politisierung der Gesellschaft, hin zum mündigen Bürger.
Es wird auch weiterhin unterschiedliche Interessen geben, aber auch Konsens der einzelnen Interessengruppen zum Erhalt der Gesellschaft, statt dem rücksichtslosen Durchsetzen der Machtelite, die eben diese Gesellschaft vollkommen zerstört und Jeden zum Einzelkämpfer mutieren will.
Dass die Politik das Thema Plebiszit auf Bundesebene beiseite schiebt, hat m.M.n. nichts damit zu tun, dass sie das Volk für unfähig hält, sondern weil sie Angst davor hat, nicht mehr uneingeschränkt im Sinne der Kapitalinhaber und damit ihrer Sponsoren frei schalten und walten zu können.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Warum er allerdings die direkte Demokratie so vehement ablehnt../..erschließt sich mir nicht.

Schreibt er doch. Was erschließt sich nicht ? Die emanzipatorische Bewegung der 68er ist im Ansatz gescheitert. Die Leute sind ballaballa
und auf Mainstream getrimmt.

Man stelle sich die Ergebnisse von Volksentscheiden in Deutschland vor, beispielsweise über die Wiedereinführung der Todesstrafe. Oder über die Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft. Über Privateigentum an Grund und Boden. Oder auch nur über Tempo 100 auf den Autobahnen. Manifestationen reaktionärer Unvernunft kämen dabei heraus.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

Man dreht sich im Kreis. Was passiert, passiert ….Alle werden im nuklearen Inferno verglühen ! Die Höhe des Mindestlohnes wird daran nichts ändern.

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

ach…..aber dein hysterisches Gekeife ist da jetzt sicher die Lösung, ne ?

Luise
Luise
6 Jahre zuvor

Du hast keinen Sinn für apokalyptischen Humor, du Kind .-)

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

Man dreht sich im Kreis. Was passiert, passiert ….Alle werden im nuklearen Inferno verglühen ! Die Höhe des Mindestlohnes wird daran nichts ändern.

Wenn es soweit kommen sollte, man beachte bitte den Konjunktiv(!), setzt man sich man besten mit einer guten Flasche Wein auf den Balkon und lausche diesem epochalem Werk von Philip Glass, gedenke der 30t Jahre menschlicher Kulturgeschichte und den ganz vielen wertvollen Perlen die nun vor die Säue gehen.

Beste Grüße

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Heldentasse
Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

Der Klassiker! Um sich so „Ungemütlichkeiten“ zu entziehen ist ggf. eine exponierte Lage zu empfehlen. Die armen Schweine die „worst case“ einen Bonker aufsuchen tun mit jetzt schon leid.

Beste Grüße

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Heldentasse

Heute : Direkt vor der Haustür

Stationierung neuer US-Atomwaffen in Deutschland

„Der frühere Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium, Willy Wimmer (CDU), warnt vor neuen „Angriffsoptionen gegenüber der russischen Föderation“ durch die neuen Atomwaffen in Deutschland und Europa: „Das ist eine bewusste Provokation unserer russischen Nachbarn.““

https://www.youtube.com/watch?v=kIGugnS5t9w

Robbespiere
Robbespiere
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

@Luise

Schreibt er doch. Was erschließt sich nicht ?

Er unterstellt zu wissen, wie Volksentscheide ausfallen würden
Dass beispielsweise die Schweizer durchaus venünftige Beschlüsse gefasst haben, ignoriert er geflissentlich und pickt sich die Negativ-Rosinen heraus.
Dass bei Plebisziten Fehlentscheidungen getroffen werden können, bestreitet ja auch niemand. Diese sind aber auch auf dem gleichen Weg revidierbar, während unsere Politikerkaste, egal aus welchem Motiv heraus, partout nicht bereit ist, Fehler überhaupt zuzugeben geschweige denn, diese angemessen im Sinne des Gemeinwohls zu korrigieren.
Ein effektives Druckmittel seitens der Bürger ist dafür nicht vorgesehen.

Die von ihm angesprochene Wahlverweigerung zielt jedenfalls ins Leere, da die gültigen Stimmen zählen, auch wenn die Wahlbeteiligung extrem niedrig sein sollte.

Ich terile den Frust über diese Scheindemokratie und ein Bürgertum, das seine Rolle als austauschbares Werkzeug der Oligarchie nicht erkennt durchaus, aber er bietet mir keinen gangbaren Weg zu einem positiven Wandel, wenn er Volksentscheide kategorisch ablehnt.

Die Alternative wäre dann in der Tat nur eine blutige Revolution oder ein „weiter so“ bis zum totalen Untergang.

Luise
Luise
6 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

aber er bietet mir keinen gangbaren Weg zu einem positiven Wandel, wenn er Volksentscheide kategorisch ablehnt.

Er schreibt doch das er auf die Revolution wartet, augenzwinkernd. Im Kontext wird deutlich, dass er selbst nicht daran glaubt.
Volksentscheide sind keine Antwort auf die Eigentumsfrage. Niemand hat eine Antwort auf die Eigentumsfrage. Die ganz krass im System-Radikalen wollen Knete von oben nach unten schaufeln. Die einen mehr, die anderen weniger. Das wars am Umstürzlerischen.

Wenn wir mit alle „70 Jahre Krieg“ zeitlich nicht überüberfällig wären, würde
das vorerst genügen. Wir befinden uns jedoch unter Zeitdruck. Jederzeit droht der Abbruch des Vertrauten und das Böse klopft an die Tür.

Aufgewachter
6 Jahre zuvor
Reply to  Luise

Aufgrund der guten Aussichten für einen 3. Weltkrieg mit thermonuklearen Waffen an multiplen Brennpunkten ist der neue Ausbildungsberuf besonders gefragt.

Erwerbsloser erhält Umschulung zum Nuklearwaffen-Export-Kaufmann (IHK)
https://aufgewachter.wordpress.com/2016/02/08/erwerbsloser-erhaelt-umschulung-zum-nuklearwaffen-export-kaufmann-ihk/

Lutz Lippke
Lutz Lippke
6 Jahre zuvor

Die BW aus der Schule rauszuhalten ist bei zunehmenden Rekrutenmangel sicherlich eine auf Dauer schwierige Sache. Eltern, Lehrer, GEW und lokale Verbände können vor Ort Druck machen, aber das vermutlich auch nicht vollständig unterbinden. Der Zugang läuft ja auch nicht nur über die Schule. Das Mali-Plakat hatte mich an Haltestellen auch schon irritiert. Ich dachte zunächst an Werbung für eine Netflix-Serie. Es ist also nicht nur ein Schulproblem. Leider versäumen wir im vehementen Dagegen auch mögliche andere Optionen:
1. Eine gute Berufsvorbereitung für den zivilen Bereich sichern
2. Die tatsächlichen Zustände bei der BW an die Jugendlichen bringen
3. Das Völkerrecht, Verfassung und Auftrag der BW hinsichtlich der Einsätze diskutieren
4. Jugendliche als Demokratieübung zu Kritik aus 2 und 3 im direkten Kontakt befähigen

Die Folge könnte eine Zivilisierung und Fokussierung der BW auf den Verfassungsauftrag und eine Stärkung der Kritikfähigkeit der Jugendlichen sein. Damit sind sie vermutlich besser gewappnet, als durch den Versuch der Abschirmung.

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor

Daran finde ich kann man mal sehen wo wir wieder angekommen sind.

Vllt. sollten wir solche BW „Planspiele“ für die Grundschule einführen.
Schließlich ist das Leben nicht zum Leben vorgesehen (ausgenommen die Oberschicht und evtl. die gehobene Mittelschicht)…(Ironie off).

Zoppo Trump
Zoppo Trump
6 Jahre zuvor

Die helfen unseren Kindern doch nur bei Ihrer ganz normalen Entwicklung.

Es geht nicht um Krieg, es geht darum, die Welt zu retten!

Und da hilft beispielsweise LEGO schon längst vor der Bundeswehr und vor PC-Killerspielen unseren Kleinen im Kinderzimmer:

“ Waffen würden bei Lego für ein „größeres Ziel“ eingesetzt, sagt ein Unternehmenssprecher. „Um die Welt zu retten“, beispielsweise. In der Produktpalette von Lego gehe es schließlich nicht nur um Fantasie, sondern auch um Konflikte und um Streitereien. Und so etwas, heißt es aus dem Unternehmen, sei nun einmal ein ganz normaler Teil der kindlichen Entwicklung.“
http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/spielzeug-krieg-der-steine-lego-wird-immer-brutaler-1.3004466

Nach Star-wars, Ninjago, NexoNights und Friends bringen sie in Kooperation mit der Bundeswehr „Lego Comradeship“ heraus. Ein Lied für die zukünftigen Grundschul- und Kita-Offiziere stelle ich gern zur Verfügung:
https://www.youtube.com/watch?v=uLy8cTWnzPI

Zoppo Trump

Heldentasse
Heldentasse
6 Jahre zuvor

Ende des 1960ziger, als ich noch Schüler sein durfte, wurde im Klassenverband Anti- Kriegsfilmen (ein Beispiel dazu) gezeigt, und auch das Thema einer verblendeten, verhetzen und fanatischen Jugend thematisiert, bis man es als Jugendlicher kaum noch ausgehalten hat. Vermutlich lag diese Anti- Kriegs- Penetrans auch darin begründet, dass man unserem Klassenlehrer an der Ostfront aufgezeigt hat, dass Sterben und Leiden nicht nur eine Angelegenheit des Feindes ist.

Beste Grüße

ThomasX
ThomasX
6 Jahre zuvor
Reply to  Heldentasse

Es geht eben nix über persönliche Erfahrung. Das geht den Kriegstreibern aber leider ab. Die hetzen und labern sich einen über die Effizienz von Waffensystemen und Gewinnerwartung bei Konflikten, salbadern über Freiheit und Demokratie, welche mit Waffengewalt und notfalls zähneknirschend mit Kollateralschäden erzwungen werden muss…
Die Medien in der Hand der anderen Hälfte der Kriegshetzer macht fleißig den Affen und die waffen- als auch wirtschafts- und finanzlobbygesteuerte Regierung buckelt rauteschwingend dazu.

Aber bei einer Sache wird man die ganzen Hampelmänner niemals (sic!) erwischen: nämlich dass sie mit der Wumme in der Hand im Graben liegen und dabei Blut und Wasser schwitzen und sich Löcher in den Pelz brennen lassen!
Dafür habe sie die jungen, strammen Jungs in den schmucken Uniformen. Egal wie jung, Hauptsache mit Todessehnsucht für Nation und die edle Sache … naja, oder eben einfach nur für 2000 Piepen + Spesen im Monat.

Schweigsam
Schweigsam
6 Jahre zuvor
Reply to  Heldentasse

…dass Sterben und Leiden nicht nur eine Angelegenheit des Feindes ist.

Genau das ist es. Erst wenn uns selber was zustoßen kann lernen wir was daraus.

Kasimir
Kasimir
6 Jahre zuvor

OFF

Ein sinnfreier Beitrag von Josef Joffe-Stoffel, dem alten Hetzer…

„Je wütender die Debatte im Netz, desto unregierbarer die
USA: Die Reaktionen auf den Amoklauf in Florida zeigen,
wie leicht es Putin fällt, soziale Medien zu kapern.“

http://www.zeit.de/2018/09/wladimir-putin-kreml-soziale-medien-propaganda

Drunter+Drüber
Drunter+Drüber
6 Jahre zuvor
Reply to  Kasimir

Was wollen Sie? Die Hechinger und Hannoveraner werden schon wieder Ruhe geben, sobald die Romanows zurück sind.

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