SPD und Linke: Vereinigt euch!

Die SPD ist führungslos. Das ist die Chance, für die kürzlich von Oskar Lafontaine in Aussicht gestellte Vereinigung von Sozialdemokraten und Linken. #Aufstehen war ein Rohrkrepierer – die SPD ist das Vehikel für eine Linksalternative.

Vor einigen Wochen hat Oskar Lafontaine über einen Zusammenschluss der Sozialdemokratie und der Linkspartei sinniert. Neu sind seine Ansichten dazu nicht, für ihn war die Linkspartei stets ein Behelf, seiner ehemaligen Partei einen außerparteilichen linken Flügel zur Seite zu stellen. Eine Fusion des normativ linken Lagers war dabei zwar nicht erklärtes Ziel, wurde aber auch nicht grundsätzlich zu den Akten gelegt. Gerade jetzt, da die SPD darbt wie nie zuvor in den an Darben nicht armen letzten Jahren, bestehen vielleicht Anreize für ein Zusammengehen.

Man muss nichts übers Knie brechen. Aber ohne eine perspektivische Fusionsbereitschaft wird das linke Lager über Jahre keine Aussichten haben, die politische Deutungshoheit, vulgo: die Macht, an sich zu reißen. Als Stratege kann Lafontaine das Thema zu einer solch günstigen Stunde nicht unkommentiert lassen. Die Linken im Lande sollten sich langsam mit der Perspektive vertraut machen, beide Parteien zu verschmelzen. Tun sie es nicht, ist dies womöglich das Ende ihrer Geschichte.

Feindliche Übernahme – jetzt!

Die Gelegenheit ist günstig. Die SPD startet ein Casting. Wer will, darf sich als Gespann oder mit einer Gruppe für den Vorsitz anmelden. Die etablierten Sozialdemokraten, die die Partei in den letzten Jahren massiv heruntergewirtschaftet haben, lassen die Finger davon. Ob sie sich nicht trauen, endlich eingesehen haben, dass sie keinen Wählerinnen und Wähler mehr ansprechen oder einfach nur taktisch zurückhaltend sind, ist schwer einzuschätzen. Diese Gelegenheit wäre günstig, um jemanden an der Spitze zu etablieren, der sich auf die Ursprünge der Partei, nämlich auf ihre sozialdemokratische Herkunft konzentrierte.

In den letzten Wochen und Monaten sind viele Sozis ausgeschieden, die als Parteivorstand diese Wende hätten bewirken können. Marco Bülow und Nils Heisterhagen sind ausgetreten. Ralph T. Niemeyer ist nach Eintritt schon wieder ausgetreten und versuchte kurzzeitig bei den Kommunisten unterzukommen. Niemeyer hatte vor zwei Jahren genau aus diesem Grund die Partei gewechselt, ging von den Linken zu den Sozialdemokraten, um dabei zu helfen, die alte Tante wieder auf sozialdemokratischen Kurs zu bringen.

Diese Resozialdemokratisierung ist der erste Schritt dazu, das linke Lager wieder zu vereinen und es schlagkräftig zu machen. Der heutige Zustand ist ein Notbehelf, entstanden in einer Zeit, da innerhalb der SPD Verwerfungen stattfanden und linke Impulse versandeten. Diese etablierte Spaltung der Linken ist keine Chance, keine belebende Koexistenz, sondern eine Bürde. Die schwarze Republik bleibt fortbestehen, wenn sich links keine Einheit einstellt.

Spaltung ist ein künstlicher Zustand, der behoben gehört

Schon 2015 wies der Journalist und Autor Albrecht von Lucke in seinem Buch »Die schwarze Republik und das Versagen der Linken« darauf hin, dass die Teilung des linken Lagers ein künstlicher, ja unnatürlicher Zustand sei, der aufgehoben gehört. Er animierte die Linkspartei dazu, sich realpolitischer einzustellen, ihre Stellung als reine Pazifismus- oder Hartz-IV-Partei aufzugeben. Den Sozialdemokraten empfahl er indes, den Agenda-Block nicht einfach nur hinter sich zu lassen, sondern ihn so zu reformieren, dass das Label »sozialdemokratisch« wieder passt. Koalitionen mit der Union sollten die Genossen tunlichst vermeiden.

Ohne einen Zusammenschluss, ohne eine Einheitspartei, die sich unter der Fahne der SPD neu formiert, so schrieb von Lucke, könne die schwarze Republik, diese »konservative Revolution« kein Ende finden. Die Hoffnung auf eine Reunion sei demnach kein Frevel, wie das Parteigänger beider Lager teilweise sehen, sondern eine politische Grundvoraussetzung.

Oskar Lafontaine war das immer bewusst. Die Linkspartei war gewissermaßen der ausgelagerte linke Flügel seiner Sozialdemokraten. Eine Art moderner USPD, die nicht ewig Bestand haben konnte. Als Zugkraft hat sie nie die Massen mobilisiert, blieb immer ein wenig, teils stark hinter den Erwartungen zurück. Die Zeiten für linke Alternativen zum neoliberalen Konzept und zum neokonservativen Rollback, waren nie so reif wie in den letzten beiden Jahrzehnten. Während die SPD aber eine falsche Kompromissfähigkeit anbot, hielt sich die Partei der Linken in etwa bei einem Zehntel der abgegebenen Stimmen auf. Da bewegte sich nur dezent was vor oder zurück. Das Zugpferd für eine linke Renaissance kann daher nur die hoffentlich bald genesene SPD sein.

Die SPD ist das einzig Vehikel mit Erfolgsaussichten

Die SPD abhaken, sie endgültig aufgeben? Natürlich kann man diese Reaktion aus dem linken Lager verstehen. All der Spott, der Hohn und die Verkündigung des Abgesangs. Doch im Grunde ist es zum Heulen. Denn ohne Sozialdemokratie wird es keine linke Alternative geben. Auch wenn sich die SPD ständig und nachhaltig unter die 20-Prozent-Hürde katapultiert: Die Linkspartei wird deswegen nicht eins zu eins anschwellen. Sie kann nicht als der alleinige Träger einer neuen linken Perspektive betrachtet werden. Sie braucht die Sozialdemokratie und deren alte Parteistrukturen, Netzwerke und den Habitus des Traditionellen.

Mit jedem Tag, den die SPD in der GroKo vergeudet, wird einem bewusster, wie dringlich wir eine Sozialdemokratie benötigen, die sich ihrer Aufgabe bewusst ist. Die SPD abhaken: Nichts wäre im Augenblick vermessener. Wenn man aufgehört hat, um sozialdemokratische Inhalte und eine sozialdemokratische Organisation zu kämpfen, hat man aufgegeben. Dann ist da keine Alternative mehr. Nur noch eine, die sich so nennt, aber keine darstellt. Dass es momentan nicht mit und auf Dauer nicht ohne die SPD geht: Das ist unser Dilemma.

Es wird daher Zeit, dass sich die Linken als außerparteilicher linker Flügel der SPD begreift. Einer perspektivischen Fusion sollte man sich nicht grundsätzlich verweigern. Ein starkes linkes Lager ist nur so vorstellbar. Den »Narzissmus der kleinen Differenzen« (Sigmund Freud) kann es sich auf keinen Fall weiterhin leisten. Wenn es künftig »einen Großteil ihrer Energie auf Ausgrenzungs- und Abgrenzungsarbeit [verwendet], [diese] recht erfolgreiche Selbstzersetzungarbeit«, wie es Rainer Mausfeld mal auf den Punkt brachte, so wird es sich entbehrlich machen. Dabei ist eine linke Alternative unentbehrlich. Ohne ein zumindest ins Auge gefasstes Zusammengehen, werden sich beide Parteien weiterhin fremdbleiben und ihren historischen Auftrag verpassen.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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aquadraht
aquadraht
5 Jahre zuvor

Wie war das nochmal mit dem Wahnsinn? Immer dasselbe wiederholen und erwarten, dass etwas anderes dabei rauskommt?

Seit 1914 haben sich immer wieder Linke von der SPD etwas erwartet, hatten Hoffnungen, sind aus- und wieder eingetreten, haben (auch die Kommunisten) verzweifelt Bündnis, Einheitsfront, Zusammengehen angeboten, wo die SPD mit mörderischen Rechtsextremisten paktierte, Massenmorde an Linken beging, Aufrüstung, Kriege, Kolonialismus rechtfertigte, unterstützte und vorantrieb.

Ja ich weiss, alte Geschichten, und bei der neuen SPD wird alles anders .. welcher neuen? Wo gibt es auch nur einen Anschein, dass die heutige SPD, auch eine zu erwartende Kevin-SPD, besser oder anders sein wird als die Noske-SPD, die Zörgiebel-SPD, die Panzerkreuzer-SPD .. ? Wo unterscheidet sich die SPD noch von ihrem Koalitionspartner, ausser dass die Ahlener CDU das fortschrittlichere Programm hatte?

Gäbe es auch nur den Anschein eines Willens der Partei-Sozialdemokratie, einen Weg nach links und eine Öffnung nach links zu beschreiten, sollte man die Hand nicht völlig ausschlagen, gewiss. Aber sich nun zu unterwerfen, sich „Europa“, den Kriegen, der NATO und dem Neoliberalismus zu öffnen, da kann man die Linke gleich ersatzlos auflösen. Die SPD zerlegt sich von alleine.

a^2

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
5 Jahre zuvor
Reply to  aquadraht

Iiiiiikkkk, da ist es wieder, das Schreckgespenst von 1914. Wir sind schon über 100 Jahre weiter. 1914 steht heute als Symbolik für gar nichts mehr.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Stimmt, 1914 ist lange vorbei, aber es steht als Wegmarke wie 1919 oder 1998 für den sich stetig wiederholenden Verrat ( mit wenigen Ausnahmen ) angeblicher, sozialer Ziele und damit die arglistige Täuschung der Wähler durch die SPD.

Man könnte ja wenigstens noch Respekt für sie haben, eürden ihre Vertreter ihre tatsächlichen Ziele vor Wahlen offenlegen, statt Dinge zu versprechen, die sie nie eizuhalten gedenken, weil sie tief im Sumpf des Kapitals versunken sind.

Das Wahlergebnis der SPD ist das Resultat von fortwährender Enttäuschung ihrer Wählerschaft und das ist positiv, weil damit die Täuschung beendet ist, mit der man den Bürgern suggeriert hat, man wäre eine Alternative zum Extrem-
Kapitalismus und hemmungslosen Wirtschaftsliberalismus von Union und FDP.

Man muss den Rosstäuschern keine Träne nachweinen, da ihnen jede Bereitschaft fehlt, den eingeschlagenen Kurs zu ändern.
Die Empfehlung Oppermanns gerade erst für v.d.L. als Kommisionspräsidentin ist der beste Beweis.

aquadraht
aquadraht
5 Jahre zuvor

Versuch doch nicht, Dich taub und blind zu stellen: Nicht 1914, sondern seit (spätestens) 1914, immer und immer wieder. Deshalb ist es auch Wahnsinn, von immer neuen Versuchen, von der SPD Besseres zu erwarten und sich danach auszurichten, andere Ergebnisse zu erwarten.

Man konnte vielleicht 1918 noch erwarten, dass man da kein totes Pferd reitet, 1919 nach den Morden in Berlin und den Massenmorden von SPD und „Hakenkreuz am Stahlhelm, schwarzweissrotes Band“-Verbündeten, nunja .. 1920 nach Kapp-Putsch und Verrat und Niederschlagung des Ruhraufstands .. hmm .. 1921 nach verfassungswidriger und teilweise gewaltsamer Zerschlagung der SPD-KPD-Landesregierungen .. naja, dämmert es? .. 1923-1928 bei Panzerkreuzer, Fürstenenteignung etc. .. pff. .. 1928 in Berlin, Sozis und Freikorpspolizisten morden wieder, 1932 Hamburg, dito.

Und immerhin: 1933 wenn auch folgenlos gegen das Ermächtigungsgesetz gestimmt, allerdings am 1.Mai marschierten SPD-Gewerkschaftler mit der DAF, und wurden tags drauf verboten.

Und war es im Nachkrieg besser? Die SPD war eine der Speerspitzen im Kalten Krieg, in enger Kooperation mit der CIA. Der Kampagne gegen die Wiederbewaffnung lieferte sie ein paar Lippenbekenntnisse, um sie zu sabotieren. In Godesberg gab sie den Anspruch, Arbeiterpartei zu sein, ebenso auf wie die Perspektive des Sozialismus. Dissidenten wie Wolfgang Abendroth wurden rausgesäubert.

Und ja, die Entspannungspolitik war ein Lichtblick, auch wenn sie in die geopolitischen Strategien von Brzesinski eingebettet war. Aber da war ehrliches Engagement, und eine der Leistungen der SPD, wie auch die Ansätze demokratische Reformen der Ära Brandt, die allerdings befleckt durch das Nazigesetz der Berufsverbote (nur um die Juden und den „völkischen Staat“ gesäubert, sonst inhaltsgleich).

In den achzigern gab es noch Hoffnung, eine der Brandt-SPD zugewandte Sozialdemokratie könne die bleierne Zeit des Kohlregimes überwinden. Stattdessen kam es mit Schröder, Struck und Fischer schlimmer als bei Kohl, Agendaterror gegen die eigene Bevölkerung, Aggressionspolitik nach aussen. Mit Maas wurde dann auch jeder Rest von Entspannungspolitik geopfert.

Was ist da, womit man sich verbünden will?

a^2

Werner Fröhlich
Werner Fröhlich
5 Jahre zuvor

An alten Ufern nach frischem Land zu suchen und das dann auch noch „Rebellion“ zu nennen, ist eben nicht jedem in die Wiege gelegt worden………
Sarkasmus aus.

Heldentasse
5 Jahre zuvor

Iiiiiikkkk, da ist es wieder, das Schreckgespenst von 1914. Wir sind schon über 100 Jahre weiter. 1914 steht heute als Symbolik für gar nichts mehr.

Das der Herr Steinmeier als SPD Aussenmnister, in der Ukraine mit braunen traktierte ist aber keine 100 Jahre her.

Zombienation
Zombienation
5 Jahre zuvor
Reply to  aquadraht

Absolut, schön hier Leutz aus Telepolis wiederzusehen..

Die Spezialdemokraten sollen mal schön sterben gehen..

Brian DuBois-Guilbert
Brian DuBois-Guilbert
5 Jahre zuvor
Reply to  aquadraht

Und schwupps: da ist es wieder, das Murmeltier ! In schöner Regelmäßigkeit zerrt Püntes seinen Lieblingsfetisch aus dem Zylinder: die erneuerbare sPD…
Und in schöner Regelmäßigkeit bekommt er die Hucke voll vom Kommentariat und das zurecht. Die Realitätsferne (oder sollte ich sagen „Altersstarrsinn“?) mit der er zuwerke geht ist schon fast pathologisch. Die sPD ist ein Markenschwindel, der vortäuschen will, was gar nicht mehr sein kann. Wie der Spiegel, wie die TAZ, wie die Grünen. Auch wenn er es nicht wahrhaben will: die sPD ist nicht links, schon seit Generationen nicht mehr. Nicht mal eine klitzekleine Spur ! Selbst die Wähler haben das erkannt, und die erkennen fast kaum etwas.
Also: auch beim 88. Versuch, diese Schrottpartei künstlich ins linke Lager zu quatschen, erlebt der Hausherr Schiffbruch…langsam glaube ich, er ist der Einzige Mensch (neben Sukram), der die Fakten so halsstarrig leugnet. Mein Beileid

ChrissieR
ChrissieR
5 Jahre zuvor

Morsche zesamme!

Haste mal wieder nen Fiebertraum gehabt, lieber Roberto!

So gerne ich auch wünschte, die SPD würde zur Sozialdemokratie zurück kehren……ich glaube eher, dass die Linke mittlerweile Kurs hart steuerbord in Richtung Seeheimer-SPD und Grüne fährt….

Liebe Grüße

Christine

Hartmut
Hartmut
5 Jahre zuvor

Ja Roberto, Dein milder, verständnisvoller Blick auf die sPD ist bekannt. Und – im Prinzip – hast Du mit diesen Vereinigungsträumen ja nicht mal unrecht. Und noch „komischer“: So eine Vereinigung ist inzwischen durchaus wieder ein klein wenig wahrscheinlicher geworden, aber aus einem ganz anderen Grund, als die von Dir an die Wunschwand gemalte Re-Sozialdemokratisierung der sPD. Denn inzwischen sind auch die vom Kipping-Flügel geführten Linken, die man inzwischen – man glaubt es kaum – 30 Jahre lang mit Rote-Socken-Kampagnen, SED-, Stasi- und Mauergeschrei erfolgreich kleinhalten konnte, ungeduldig geworden und scharren mit den Hufen, endlich auch mal an die Fleischtöpfe zu kommen. Welchem Wählerklientel dieser Flügel hinterher rennt, ist schon oft genug thematisiert worden. Und damit sind sie wesentlich kompatibler zur sPD als Leute wie Wagenknecht und Co, die sich partout nicht von der ursprünglichen Zielgruppe einer linken Partei lösen wollen.
WENN sich hier was aufeinander zu bewegt, ist es sicher nicht die sPD in Richtung links.

anonym
anonym
5 Jahre zuvor
Reply to  Hartmut

Lapuente empfiehlt ja – entgegen dem Anschein – nicht der SPD oder den Wähler*n irgendwas, sondern zuallererst sich selbst als Marke den Mächtigen in der SPD zum Zwecke des Zugangs zu direkter oder indirekter persönlicher Förderung von dieser Seite. Alles im Dienst seines grossen Lebensprojekts, selbst nicht mehr arbeiten zu müssen, sondern allein vom Schreiben leben zu können – und dafür am Ende hoffentlich den Literaturnobelpreis zu erhalten.

That‘s it, and thar‘s all of it.

Otto von Friedbach
5 Jahre zuvor

Ich gebe dem vorhergehenden Kommentator recht. Die SPD hatte seit eh und je ein Glaubwürdigkeitsproblem. Nur zwei Punkte sollten positiv hervorgehoben werden. Sie stimmte am 23. März 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz von Adolf Hitler und Willy Brandt leitete die Entspannungspolitik mit der damaligen Sowjetunion ein, die es letztendlich möglich machte, dass es zur deutschen Wiedervereinigung kam. Mit der endgültigen neoliberalen Wende durch Gerhard Schröder hat die SPD ihren Markenkern aufgegeben und seitdem nähert sie sich ihrem Ende zu. Die Linke hat sich aufgrund des Wagenknecht-Mobbings selbst erledigt. Katja Kipping (auch andere Linke) ist im Vorstand des Instituts für Solidarische Moderne, das man als ein neoliberales Institut bezeichnen muss. So setzt sich dieses Institut für die verheerende No – Border – Politik ein und fördert damit die internationale Wanderarbeit, die zur Zerstörung der Arbeitsmärkte und der Sozialsysteme führt. Ich denke, dass dies vielen Vorstandsmitgliedern des Instituts auch bewusst ist. Ich ziehe aus dem Ganzen nur eine Konsequenz: SPD und Linke (beides neoliberale Parteien) müssen untergehen, damit sich eine neue, antineoliberale und ernstzunehmende linke Partei bilden kann. Das Alte muss zerstört werden, damit sich etwas Neues bilden kann!!!

Pen
Pen
5 Jahre zuvor

Es ehrt Dich, Roberto, daß Du die Hoffnung auf eine, durch Vereinigung stärkere Linke nicht aufgeben magst. Das aber ist und bleibt ein schöner Traum, fürchte ich.

Ganz abgsehen, davon, daß der wiederholte Verrat der Sozialdemokraten, von 1914 bis hin zum jùngsten Betrug Oppermanns, der dafür gesorgt hat, daß Europa jetzt von Leyen regiert wird, ein Wiedererstarken der SPD sehr unwahrscheinlich macht, gibt es da immer noch die englischen und amerikanischen Geheimdienste, die heute ebensowenig wie zu Sowjetzeiten einen Linksrutsch in Deutschland erlauben würden. Rußland und alles Linke müssen Feindbild bleiben.

In England wird unermüdlich an der Diffamierung Corbyns gearbeitet. Corbyn wurde schon als „Russischer Schläfer“ und als „Antisemit“ bezeichnet. Seit einigen Wochen versucht man, ihn mit Zweifeln an seiner körperlichen Fitness zu diskreditieren. Man behauptet, er sei schon von seiner Konstitution her nicht in der Lage, das Land zu regieren.

https://consortiumnews.com/2019/07/16/the-unconstitutional-animus-against-uk-labour-leader/

Genau das würden diese Dienste auch bei uns anstreben. Haben sie denn nicht DIE LINKE und die Grünen bereits so massiv unterwandert, daß die einen ihre beste Frau vertrieben und die andern sich als Kriegstreiber und Umweltverbrecher (gegen Nordstream und für Frackinggas) erwiesen haben?

So traurig es ist, aber dieser Traum ist geplatz wie eine Seifenblase.

Seb78
Seb78
5 Jahre zuvor

Ich würde das Thema „abhaken“ nicht nur auf die SPD beschränken. Die Linke ist doch ebenso mausetot. Ist das schlimm? Eher nicht. Die SPD ist am Ende weil die Wählerschaft gefühlt 60 Jahre alt ist im Schnitt. Weil sie durch die Bank inkompetente Führungskräfte hat (der letzte mit etwas auf dem Kasten war Schröder auch wenn er fatale Politik betrieben hat). Und sie ist wie viele politische Institutionen nicht reformierbar. Dazu kassieren die Obrigen viel zu gut als das sie freiwillig Platz machen. Die Linke ist spätestens nach dem Ausfall von Wagenknecht für die Tonne und wird zu nichts mehr zu gebrauchen sein. In 10 Jahren wird die Linke an den bekannten Prozenthürden scheitern.
Es ist im übrigen auch mühsam mit Linken zu diskutieren.
Vielleicht nicht mit Roberto. Aber dem Durschnittslinken. Die Grünen…. eigentlich ein perfektes Beispiel wie Lug&Betrug in Kombination mit wohlwollender Presse Erfolge feiern kann.
Die einzige wählbare Partei im Moment ist „Die Partei“. Sie zeigt auf wunderbare Art was unsere Demokratie heute eigentlich ist. Ein Witz.

jordan
jordan
5 Jahre zuvor
Reply to  Seb78

DAS ist der Punkt!
Institutionen sind nicht (links) reformierbar…. selbst Krieg, Not oder Druck schaffen höchstens Augenwischereien, um dann schnell die Reihen danach wieder zu schließen
(s.Entwicklung der Institutionen nach 45)

DAMIT sollte sich links viel mehr beschäftigen!

Institutionen sind per se eher rechts-konservativ gewichtet!
Obrigkeitsorientiert, patriarchal, von unten nach oben! Nach unten tretend und nach oben schleimend, netzwerkend bzw. burschenschafterisiert, eine Krähe hackt der Anderen kein Auge aus, man sucht die Gleichen unter Seinesgleichen, Karrieren gehen von unten nach oben, werden ‚betreut‘, u.u.)

Und man sollte niemals vernachlässigen: die die sich am meisten an den und in den Institutionen verbeißen, verklammern, ausharren sind rechts-konservative!

Der Marsch der 68 durch die Institutionen packte sie am A…!
Die Neofeudalisierung passierte mit all den 68ern!
Die Unis wurden mit den 68erProfs zu reinen Wirtschaftsfreundlichen Ausbildungsstätten!

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor

Die parlamentarische Demokratur ist
durch und durch im Arsch und
überkommen. Die vierte Gewalt
ist ein gespielter Witz..palimm-palimm..

Volxvertreter müssen umgehend
abberufbar sein wenn ihr Handeln
nicht der Mehrheit der Wählerschaft
entspricht:

„Hömma Gerd ! Wie, Hartz IV ?
Hast du nen Schatten, oder was ?“

“ Münte, sach mal…Was war das fürn
Dingen, mit dem Essen und dem Arbeiten ?“

“ Jetzt geht ihr beiden aber ganz schnell
über Los nach hause!“

Alle Gewalt geht vom Volke aus, oder nicht ?

Die SPD ist kaputt und die Linke im Eimer.
Wenn die sich zusammentun, kommt ein
kaputter Eimer dabei heraus.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi
Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Mit Strooho, oh Robbes ….

Pen
Pen
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

Wir brauchen eine echte, direkte Demokratie!

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Rücken die nicht freiwillig raus, ihren
Machtverlust ….

Die möchten nichtmal die 1300 bis 1400
Lobbyisten-Hausausweise für das Reichstagsgebäude
entwerten….Schnipp-schnipp -> Tonne

anton
anton
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Pnen, wir kriegen nicht einmal Bürgerräte, also wirklich

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor

Das muss ich jetzt aber auch mal sagen:

Ich kenne kein deutschsprachiges Blog, in dem sich so viel Power geballter destruktiver Lethargie versammelt wie hier!

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor

OFF aber kreativ und konstruktiv

Hier mal ein Verbraucherstück –

Für den Hausbesetzer von morgen

– Schlösser zerstörungsfrei mit der Oral B öffnen –

https://www.youtube.com/watch?v=CEdJH2tBDfo&pbjreload=10

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

Aha…
Und was erwarten Sie jetzt aus den Briefkästen besetzter Häuser rauspriemeln zu können mit Ihrer Wahnsinnsmaschine? Alte Rechnungen, Räumungsbescheide, Aldi-Werbung von 2011?

Destruktive Minimalkreativität… Jeder fängt mal klein an, oder so!

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor

Huch, es sollte Hausbesitzer heißen.
Jeder Hausbesitzer freut sich, wenn er nicht den
teuren Schlüsseldienst holen muss.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

Dachte ich mir’s doch. Die gemeine Hausbesetzercrew benötigt ja eher einen schnellen Mann (w/m/d) – falls Plan B notwendig wird, einen handfesten Stein sowie ein geeignetes Badezimmer- /Toilettenfenster im Erdgeschoss zum Einstieg in die Hausbesetzerszene.

Da nich für

Pen
Pen
5 Jahre zuvor

Dont feed the troll!

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Natürlich nicht! Warum sollte ich? Und was bringt Sie auf die Idee, ich wüsste das nicht? Und überhaupt, können Sie sich bitte raushalten aus dem, wie ich mich zu Eschi verhalte?

Mein‘ ja nur!

Pen
Pen
5 Jahre zuvor

@DDT

Wer sagt denn, daß Eschi gemeint ist?

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Öhm, Sie! Wen hätte ich denn sonst nicht füttern sollen???

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

@Eschi

Clevere Idee und spart glatt den Schlüsseldienst, wenn man sich ausgesperrt hat.
Lockpicking ist übrigens ein Sport, der einige Anhänger hat, auch wenn die nicht gerade in der Hausbestzerszene zu Hause sind.
Da ist eher Fingerspitzengefühl gefragt, als Maschineneinsatz.

https://www.lockpickingcenter.com/de/blogs/blog/was-ist-lockpicking/

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Mit ner Maschine kann es jeder.
Vorher was WD 40 rein und über Nacht
drinlassen.
Blechstreifen zum Aufkleben für andere
Zahnbürstentypen findet man in alten
Scheibenwischern, ebenso Material
für den flexiblen Sperrhaken zum
Gegenhalten.

Mc Gyver lebt !

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

@Drunter & Drüber

Das muss ich jetzt aber auch mal sagen:

Ich kenne kein deutschsprachiges Blog, in dem sich so viel Power geballter destruktiver Lethargie versammelt wie hier!

Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einer Begründung oder ist die Luft auf dem hohen Ross so dünn, dass die Synapsen kollabieren?

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Schwierig. Vielleicht gibt es das einfach nicht, ein weiteres deutschsprachiges Blog in dem sich derartig viel geballte destruktive Lethargie zum gemeinsamen Wehklagen versammelt. Aber ich kenne jetzt nicht alle deutschsprachigen Blogs. Deshalb habe ich mich da eben vorsichtig ausgedrückt. Das hat wenig mit langbeinigen Gäulen und darauf herumhüpfenden Synapsen zu tun. Sie verstehen?

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

@Drunter & Drüber

Das Einzige, was ich versteheist, dass Sie es vorziehen, aus dem Hinterhalt zu schießen, ohne den Mut, sich aus der Deckung zu begeben.
Das mag Ihnen ein Gefühl der Überlegenheit geben, aber es ist schlicht feige.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Das mag Ihnen ein Gefühl der Überlegenheit geben…

Das mag Ihnen so vorkommen, dem ist aber nicht so. Doch wenn Sie meinen, dann will ich Ihnen nicht widersprechen in Ihrem Urteil über mich. So hart das ist, aber ich werde auch damit irgendwie klar kommen. Was bleibt mir denn anderes übrig?

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

@Drunter & Drüber

Was bleibt mir denn anderes übrig?

Offenheit, Gesicht zeigen, auch wenn das verletzbar macht.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

In welchem falschen Film sitzen Sie gerade?

EOD

Pen
Pen
5 Jahre zuvor

@DDT

Warum schreiben Sie denn nicht in einem anderen Blog? Will man Sie dort auch nicht haben?

Wie sagte Groucho Marx?
„Ein Club, der mich als Mitglied aufnimmt, kann nicht gut sein“. ;- ))

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Wieso? Gehören Sie zu einem Club, der Mitglieder aufnimmt oder gar „nicht haben möchte“?

Vielleicht, nur als Anregung, haben Sie ein nicht ganz richtiges Verständnis von Ihrer Rolle hier. Aber, wie gesagt, nur vielleicht – und als Anregung.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

@Drunter & Drüber

Genau in dem, vor dem Sie sich drücken.

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Das ist aber jetzt aus Sturm der Liebe, Folge 510, oder? Da, wo der Eine dem Anderen, und so… Das bleibt aber unter uns, ja?

aquadraht
aquadraht
5 Jahre zuvor

Du beschreibst Deine Beiträge schon treffend .. aber ok, mir geht es hier auch mitunter auf den Geist. Wenn Du es wirklich abgehoben und lethargisch willst, verbunden mit tiefem Wissen über das, was die Welt im innersten und so, empfehle ich feynsinn (drum bin ich da weg aber so what)

Pen
Pen
5 Jahre zuvor
Reply to  aquadraht

DDT & Drüber wird dem geduldigen Robbes noch nachtrauern …

Feynsinn? Du grüne Neune! Flatter macht kurzen Prozess. Das geht Ruckzuck…;- ))

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Echt jetzt? Neulich hat er auf mich ganz versöhnlich reagiert – und Sie so?

Heldentasse
5 Jahre zuvor

Ein m.E. unrealistischer Artikel, der eine linke Wunschvorstellungen darbringt, ohne die von Kollegen a^2 dargelegte Historie zu beachten.

Ich halte diese Vorstellung auch für gefährlich, und geeignet DIE LINKE noch mehr zu marginalisieren als sie leider eh schon ist.

Also lässt bitte die Sozen in Ruhe verwesen, schreibt nicht mehr darüber, dieser vermeintlich rote Zombie sollte unbedingt der Vergessenheit anheim fallen.

Beste Grüße

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Heldentasse

Aber irgendwas müssen wir tun um
ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis
zwischen reaktionärem Mob mit
Ökorechtsdrift, und sozialprogressiven
Restbeständen wieder herzustellen.

„….Reinen Tisch macht mit dem Bedränger.
Heer der Sklaven wachet auf…“
https://www.youtube.com/watch?v=UXKr4HSPHT8

Was macht man, wenn man eigene Verantwortung
nicht mehr zu Partei X oder Y schieben möchte ?

Heldentasse
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

Es wird Dir nicht passen, aber ich halte es diesbezüglich mit dem Humanisten Rüdiger Lenz.

Rüdiger Lenz über Links, Rechts & Demokratie | THEMA

Interessant ab ca. Minute 6:40

Nashörnchen
Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Ist doch eigentlich ’ne gute Idee, einen toten mit einem anderen toten Verein kopulieren zu lassen. Hat doch schon mal fast 40 Jahre funktioniert. So sehr viel länger ist so ein Leben ja nicht wirklich. Und wenn jetzt die Genossen Wilhelm und Otto nicht mehr zur Verfügung stehen, nehmen wir halt den Kevin und die Adelheid https://is.gd/JyvkKr Das wird!!!

Mal im Ernst: Die haben jetzt seit Jahrzehnten gekämpft, aus einer ja durchaus seit 150 Jahren mal etablierten großen Partei unzählige winzige mit unzähligen Pöstchen zu basteln. Da sind längst weitaus mehr Häuptlinge als Indianer. Alle dick und fett und rund mit fünfstelligem Gehalt und sattem Pensionsanspruch. Und ausgerechnet DIE werden das jetzt alles aufgeben und Hartz 4 beantragen. Für sich selber. Ja nee, is klar…

Roberto De Lapuente
Roberto De Lapuente
5 Jahre zuvor
Reply to  Nashörnchen

Mein Problem beim ja durchaus berechtigten SPD-Bashen von links ist folgendes: Man verlangt zu viel von dieser Partei. Man wirft ihr z.B. vor, dass sie nach dem Ersten Weltkrieg nicht den Kommunismus etabliert hat. Das ist vermessen.

Und ich glaube außerdem, dass Parteien so wie sie runtergehen, auch wieder aufsteigen können. Politik ist Dynamik und nicht Leichenstarre. Jedenfalls theoretisch.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Mein Problem beim ja durchaus berechtigten SPD-Bashen von links ist folgendes: Man verlangt zu viel von dieser Partei.

Wieso?
Ist es zuviel verlangt, dass sich die SPD um das Wohl aller Bürger kümmert, für die sie in den Parlamenten sitzt, statt sich einseitig der Kapitalseite anzubiedern auf Kosten der Mehrheit, oder gar US-Interessen denen des eigenen Landes vorzuziehen?
Ist es zuviel verlangt, den Menschen im unserem Land eine Perspektive zu bieten, statt im Gleichschritt mit dem neoliberalen Rest zu marschieren, was zwangsläufig diese Gesellschaft auseinander reißt?

Das hat mit Bashing nichts zu tun, sondern damit, ob wir als Gesellschaft in Zukunft überlebensfähig sind.
Ein geplünderter, verwahrloster Wirtschaftsstandort, niedrige Löhne und Renten, Privatisierung von Gemeineigentum, ein ruinierter Sozialstaat, deregulierte Banken oder Kriegsgetrommel, Souveränitätsverlust Richtung EU, all das wurde von der SPD mit forciert, statt es zu verhindern.
Genau dagegen wurde Schröder und seine Bande 1998 gewählt und es ist bis Heute keine Besserung, weder personell noch programmatisch in Sicht.

Und ich glaube außerdem, dass Parteien so wie sie runtergehen, auch wieder aufsteigen können. Politik ist Dynamik und nicht Leichenstarre. Jedenfalls theoretisch.

Eben, theoretisch.
In der Praxis findet sich dafür keine Bestätigung.
Das aktuelle politische System entmündigt den Bürger und überträgt seine Souveränität an die Parteien, die allesamt auf ihrem Weg nach Oben in den Netzen der Finanzmafia kleben bleiben. Es ist letzten Endes nur eine Frage des Angebots.
Eitelkeit und die Aussicht auf einen höheren Wohstand/Status erledigen den Rest und wer da erst mal gefangen ist, kommt nicht mehr los.
Dann ist man angekettet wie ein Galleerensklave, aber man gewöhnt sich dran, denn es sind ja goldene Ketten und schließlich ist man als Mitläufer erpressbar.

Als einziger Ausweg bleibt die Entmachtung der Politik durch direkte Demokratie, aber die muss man sich erstreiten, denn freiwillig schenkt einem das keine Partei, auch wenn es als Lockangebot so im Programm stehen sollte.
Ohne entsprechenden Druck im Kessel läuft der Laden auch weiterhin wie „geschmiert“.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor

J. De Lapuente

Aber man kann den Kapitalismus auch nicht demontieren, ohne gleich auf Kapitalseite zu stehen.

Das habe ich jetzt nicht verstanden.

Grundsätzlich haben Volksvertreter m.M.n. nach Kompromissen für alle Mitglieder einer Volkswirtschaft zu suchen, mit denen auch alle leben können.
Die einseitige Vertretung von Partikularinteressen verbietet sich in einer arbeitsteiligen Gesellschaft, weil es der vernachlässigten Mehrheit das Motiv zur Kooperation entzieht.

Wenn schon Kapitalismus, dann mit klaren Regeln für Alle, Kontrolle und einem aktiven Staat, der Spekulation durch öffentliche Konkurrenz eindämmt und dann investiert, wenn die Privatwirtschaft dies verweigert, obwohl man ihr durch Steuersenkungen und staatl. verordnetes Lohndumping die Gewinne massiv gesteigert hat.
wenn es Not tut, mus eben auch mal da Steuerlich zugegriffen werden, wo der Gesellschaft durch Akkumulation massiv Geld/Resource entzogen wird.

Nashörnchen
Nashörnchen
5 Jahre zuvor

Und ich glaube außerdem, dass Parteien so wie sie runtergehen, auch wieder aufsteigen können. Politik ist Dynamik und nicht Leichenstarre. Jedenfalls theoretisch.

Ja, unbestritten, isso. Sogar praktisch: Wer mir ’89 erzählt hätte, daß die Mauerschützen in ein paar Jahren wieder teils zweistellige Ergebnisse erreichen würden, wäre ratz fatz in der Klapsmühle gelandet. Ohne Schlüssel. Q.E.D.

Eigentlich geht’s aber heute um was ganz anderes: Dieses Land (West) wurde ja über Jahrzehnte ziemlich erfolgreich von Politikern regiert, zumeist recht klugen Köpfen, die so ihre Ideen und Überzeugungen hatten, wie man das Land vorwärts bringt und die das dann umgesetzt haben, ohne das Pendel zwischen Wirtschaft und Sozialem allzu weit nach lechts oder rinks ausschlagen zu lassen. Und das Volk konnte sich das ankucken und jenachdem, was dem Einzelnen besser gefiel, hat der dann gewählt. Mal Adenauer, mal Brandt, mal Schmidt, mal Kohl und wie sie alle hießen. Hat offenbar ganz passabel funktioniert, die halbe Welt war neidisch. Ich auch.

Gibt es aber heute alles nicht mehr. Heute werden Posten und Pöstchen nur noch im Hinterzimmer ausgekungelt, die Spitzenkandidaten sucht die Castingagentur nach Wuschlige-Haare-Faktor aus und dann lesen die nur noch die Claims der Werbefuzzies vom Teleprompter ab. Da gibt es keinerlei eigenes Denken mehr. Nix. Nada. Niente. Jeder quatscht die dümmsten Parolen von jedem nach, Merkel ginge problemlos als Grünen-Chefin durch, die lassen lieber einen Käpt’n Blauhaar für sich reden, der dann nach einem einzigen lächerlichen Filmchen wieder abgetaucht wird, der Chulz-Zug ist völlig entgleist und verschrottet und am Ende wird eine nachgewiesen komplett zu allem unfähige und möglicherweise kriminelle Trulla Häuptling vons Janze. Der Pöbel ist eh zu doof, die Wirtschaft ist globalisiert, der Arbeiter spricht chinesisch, Haltung und Titten sind wichtiger als Expertise – hej, laßt uns noch ein paar Steuern*_innenX erfinden, in 8 Jahren verglüht die Milchstraße, dann ist sowieso Feierabend. Ob sPD oder nicht ist dann grad auch wurscht.

Eigentlich könnte man auch ALLE Parteien mit allen vereinigen. „Internationale Front“, fast wie früher. Würde wahrscheinlich gar keiner merken…

anton
anton
5 Jahre zuvor

Die Welt ist Scheisser, was soll es, wird eh nicht besser, kümmert Eich mehr um Eure Lieben.

Pen
Pen
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

Moin Eschi

OFF, hier ,extra für Dich, noch ein interessanter link von dem „AfD Kanal“ Markmobil. ;- ))

https://m.youtube.com/watch?v=HaPWJ1sajuU

Und für Nörgler, die überall gleich rechtsaußen wittern, ein englischsprachiger Vortrag zum gleichen Thema.

https://m.youtube.com/watch?v=3T9ktfz_FfA

Ein Bericht über die investgative Journalistin Dilyana Gaytandzhieva suf deutsch. Sie berichtet über zahlreiche, chemische US Labors in der Ukraine und in Georgien die biologischen Waffen entwickeln. Genveränderte Pflanzen und mit Krankheiten infizierte Insekten dienen der Verbreitung dieser Chemiewaffen.

https://de.news-front.info/2018/02/16/news-front-im-gesprach-mit-dilyana-gaytandzhieva-uber-us-biolabore-an-der-grenze-zu-russland/

Wieder etwas, das unsere Propagandamedien uns vorenthalten, und das noch viel gruseliger ist, als das, was Markmobil über die Gelbwesten berichtet.

Freie Presse gibts hier nicht.

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Das Labor des Tooodääs !
Warum zucken die Interviewten immer so
mit den Augen und klappern mit den Lippen ?
Weil der mobile Mark die Antworten manipulativ
schneidet ?
Was sagen medizinische Gutachten zu den
„furchtbaren Krankheiten“ ?

Guck dir nicht so eine Scheiße an !

Pen
Pen
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

@Eschi

Alle Deine Fragen werden in dem verlinkten englischen Film beantwortet. Hör Dir doch das englische Video an.

https://m.youtube.com/watch?v=3T9ktfz_FfA

Ist das auch Scheiß? Oder verstehst Du kein Englisch?
Für den Fall gibt es noch den verlinkten deutschsprachigen Artkel.

https://de.news-front.info/2018/02/16/news-front-im-gesprach-mit-dilyana-gaytandzhieva-uber-us-biolabore-an-der-grenze-zu-russland/

Es ist mir ehrlich gesagt völlig egal, in welchem Format die Information verpackt ist , wenn sie international bestätigt ist, und unsere ÖR nicht darüber berichten.

Es geht hier um entsetzliche Verbrechen an Menschen, die vom Pentagon mit Wissen des US Senats an den Grenzen zu Rußland begangen werden. Das ist biologische Kriegsführung.

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Es ist Scheiße !
Ein gemeinter Bericht ohne saubere Quellenrecherche
und sich gegenseitig bestätigende Beweise ist Scheiße !

Stell so einen Müll hier nicht ein !

Es besteht ein Unterschied zwischen Meinung, Bericht
und Vermutung !

Pen
Pen
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

@Eschi

Die saubere Recherche mit Belegen, zum Teil aus öffentlich einsehbaren Dokumenten, findest Du in dem englischen Film !

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Pen

Ja, vielleicht..mir ging es um die deutsche Ausgabe.
Hauptmedien greifen Themen nicht
auf, wenn eine Beisführung nicht mögch
erscheint, nicht weil sie etwas verheimlichen
wollen……aber auch das nicht immer…

Da draußen sitzen abertausende Freie
die Themen verkaufen müssen damit
nächsten Monat der Schornstein raucht.
Die lassen kein Thema liegen das
journalistisch sauber darzustellen wäre.
Manche Sachen kaufen aber Redaktionen
auch nicht, obwohl an der thematischen
Aufarbeitung nichts zu bemängeln wäre.

Man muss da keinen Komplott draus schmieden.

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

@Eschi

Man muss da keinen Komplott draus schmieden.

Den genannten Fall mal außen vor, aber hast du den Eindruck, dass unsere hauptmedien uns umfassend, neutral und aus mehreren Blickwinkeln informieren, so wie es ihre Aufgabe wäre?

Ist es nicht so, dass es da eine sichtbare Übereinstimmung bei wirtschaftlichen, sozialen oder aussenpolitischen Themen gibt, bei der man nicht mehr von Informationsvielfalt oder kritischer Haltung sprechen kann, sondern einen Gleichklang der Berichterstattung mit wirtschaftlichen, politischen und transatlantischen Partikularinteressen attestiert werden muss, der sich gg. die Mehrheit der „regierten“ Bürger richtet?

Ob man das jetzt als Komplott oder Verschwörung bezeichnen kann, wird man mangels Informationen ( z.B. über Whistleblower ) nicht abschließend beurteilen können, aber dass es eine Monopolisierung der veröffentlichten Informationen gibt, ist nicht zu übersehen und der Versuch, die Netzfreiheit durch indirekte Zensur via Plattformbetreiber ( siehe NetzDG ) einzuschränken, ist auch allzu offensichtlich.
Sowas macht man doch nur dann, wenn man weiß, dass man dadurch die Informationshoheit über die verbleibenden Informationsquellen besitzt, weil die übrigen Medien quasi auf Linie sind.
Dahinter steckt m.M.n. die Absicht, den Bürger unmündig zu halten und ihm nur die „Propaganda“ zukommen zu lassen, die ins eigene Zweck-Narrativ passt.
Hier arbeiten m.E.n. von Lobbyisten ( Politik, Kirchen etc. ) gelenkte ÖR und privet geführte, gewinnorientierte Medienkonzerne mit der Politik, Wirtschaft und transatlantischen Organisationen Hand in Hand.
Es ist doch geradezu entlarvend, dass Medienschaffende parallell Funtionsträger ( siehe Kleber, Joffe etc. ) solcher Organisationen sind.

Hier gilt Nach wie Vor der Satz von Hans Joachim Friedrichs, man dürfe sich als Journalist nie mit einer Sache gemein machen, auch nicht mit einer guten.

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Um auf deine Eingangsfrage zu reagieren….
Ich kann keinen „Eindruck“ mehr von unseren Hauptmedien haben, weil ich diese nicht mehr nutze.
Radio und Fernsehen sind mir als Medien fremd
geworden. Ich kenne keine Serienstars,
Unterhaltungsgrößen und Fachkräfte für
Fehlinformation. Claus Kleber und Freunde
kenne ich noch von ganz früher. Seit Lemmy
Kilmistet tot ist, ist die Welt ohnehin eine andere.
Wenn du das Zeug nicht glotzt, kann dich
niemand manipulieren.
Außerdem fürchte ich mich vor Werbeinseln.
Frage mich dann:“ Welche dumme Sau
hat den Pegel da um 10dB hochgezogen?“

Einfach nicht gucken. Weil das schon Viele machen,
überdreht der Laden…greller, bunter, lauter, immer dämlicher…

Seit Betriebswirte übers Programm entscheiden,
ist alles kaputt !

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

BWLer sind die Seuche ! Ich konnte
sie schon als Kind nicht leiden.
Am zweitschlimmsten sind VWLer
gefolgt von Juristen. Wirtschaftsjuristen
sind Verbrecher !

Pen
Pen
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

)*

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Heldentasse

150 Jahre Aufstieg, 150 Jahre Abschied !

Als gäbe es nichts Wichtigeres als Gerds
und Oskars Kaninchenzüchtervereine !

Robbespiere
Robbespiere
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

@Eschi

Der Vergleich hinkt etwas.
Kaninchen haben regen Nachwuchs. 🙂

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Der Nachwuchs geht zur CDU….kommt aufs Gleiche raus,
man darf Schlips und Kragen tragen und muss nicht
so einen Blödsinn mitsingen, nur weil die Kameras
an sind:

https://www.youtube.com/watch?v=rnwg8YM56Fw

Folkher Braun
Folkher Braun
5 Jahre zuvor

Warum wird die Rolle der SPD bei der Teilung Deutschlands nicht thematisiert? Am 6.12.1945 fand die Konferenz von Wennigsen statt. Auf der ließ sich Herr Kurt Schumacher zum Chef der SPD in der britischen und der amerikanischen Zone wählen (nachzulesen im Buch von Albrecht Kaden: Einheit oder Freiheit.) Der Exilausschuss der SPD war von London nach Berlin gekommen. Der durfte erst nach der Wahl antreten. Damit war die einzige politische Kraft in Deutschland gespalten und die SBZ-SPD konnte sich gegen die KPD nicht mehr wehren. Anschließlich entwarf Herr Schumacher das Konzept des „ökonomischen Magnetismus“ gegen die DDR, um die wirtschaftlich fertig zu machen.
Unter dem Gesichtspunkt ist eine Fusion von SPD und Linke historisch gesehen eine falsche Vorstellung. Beide Parteien passen nicht zusammen. Die SPD hält sich für den besseren Hirten bei der Einhegung der Schafe (frei nach Mausfeld), hat auch fleißig die Drecksarbeit (H4) gemacht und erntet nun den Undank der Elite und der Schafe. Kipping und Riexinger machen aus der Linken eine „no nations no borders“-Partei. Woraus folgt, dass sie das 23. Kapitel im ersten Band vom Kapital nicht gelesen haben.
Der Laden gibt demnächst auch die Löffel ab, zumal die Altgenossen in Neufünfland zahlenmäßig weniger werden. Wenn Frau Dr. Wagenknecht schlau ist, privatisiert sie im Saarland, schreibt noch ein paar gute Bücher. Jetzt muss die Partei DIE PARTEI bei der nächsten BT-Wahl über 5 % kommen, dann können wir ein richtiges linkes Projekt aufbauen.

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
Reply to  Folkher Braun

DIE PARTEI bei der nächsten BT-Wahl über 5 % kommen, dann können wir ein richtiges linkes Projekt aufbauen.

Lustig weil Spaßfraktion und Neuauflage der Clownarmee.
Widerstand, Besetzungen, Blockaden und notfalls Sabotage
ist aber was für ernsthafte Menschen.
Der Laden ist zu verranzt und verfilzt um an einer
APO vorbeikommen zu können.
Erste Forderung muss deshalb die Vernetzung bestehender
Alternativstrukturen sein. Mit „Parteien“ landet
man immer und immer wieder auf ausgetretenen Pfaden.
Strukturelle Innovation haben wir auf dem langen
Marsch IN die Institutionen keine erreicht.
Da hat uns Dutschke die Selbstlähmung als
revolutionäres Element eingeredet.

Wir müssen raus aus den Institutionen !

Drunter & Drüber
Drunter & Drüber
5 Jahre zuvor
Reply to  Eschi

Sie sollten jedoch nie vergessen, dass ohne diese angeblich nicht erreichten strukturellen Innovationen unser Leben doch erheblich grauer und grauenhafter aussehen würde. Sie malen sich die deutsche Geschichte nach dem 2. Weltkrieg doch ein wenig arg falsch naiv zurecht!

Ohne 68er kein pardon, keine Titanic, keine die Partei. Und Ihnen hat Dutschke ganz sicher nichts eingeredet.

Eschi
Eschi
5 Jahre zuvor
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