Volkstümlicher werden

Die Anzahl der sogenannten alternativen Medien wächst und doch ist ihre Bekanntheit bei der  Bevölkerung nicht sehr groß. Im Vergleich mit den Mainstream-Medien ist ihr Einfluss gering.

Ein Gastbeitrag von Rüdiger Rauls. 

Weil sie unabhängig sind von Werbung und Konzernen, verstehen sie sich auch als unabhängig in ihrer Meinungsäußerung. Wie erklärt sich dieser Widerspruch aus einerseits unabhängiger Berichterstattung und andererseits geringer Verbreitung in der Gesellschaft?

Eine Erklärung liegt in dem gesellschaftlich geringen Interesse großer Kreise der Bevölkerung an politischen und gesellschaftlichen Themen. Dieses Desinteresse scheint zu wachsen, da das Gefühl der Hilflosigkeit zunimmt. Andererseits aber könnte dies gerade ein Treibsatz für die alternativen Medien sein. Dass dies nicht der Fall ist, liegt weniger an der Qualität der Beiträge sondern vielmehr an ihren Themen, ihrem Denken und ihrer Sprache. Diese haben nur wenig Berührungspunkte mit dem Alltag der sogenannten einfachen(1) Leute.

Berührung mit der Wirklichkeit

Die alternativen Medien befinden sich weitgehend in ihrer eigenen Blase. Wollen sie Einfluss gewinnen bei den  einfachen Leuten, müssen sie volkstümlicher werden. Die Sprache ist oftmals zu intellektuell, die Themen teilweise zu psychologisch oder gar esoterisch. Befindlichkeit hat bei vielen eine hohe Bedeutung. Das ist weit weg von der Welt der einfachen Leute. Das sind nicht die Themen, die sie umtreiben.

Nicht durch andere Inhalte sondern durch anderen Umgang mit den Inhalten sollten sich alternative Medien von den Hoheitsmedien des Mainstream abheben. Das Darstellen der Zustände, das Herausarbeiten von Zusammenhängen, sowie das Einordnen in erkennbare Entwicklungen sollten im Vordergrund stehen: Was sind die Fakten, wie sind sie zu deuten und was drückt sich darin aus, welche Entwicklung ist darin zu erkennen? Wie es Rosa Luxemburg in kraftvoller Einfachheit ausdrückte: „Zu sagen, was ist, bleibt die revolutionärste Tat.“

Um an einem Beispiel zu verdeutlichen, was damit gemeint ist, soll in diesem Zusammenhang der Text der jungen Autorin Madita Hampe erwähnt werden. Er orientiert sich streng an den Fakten. Hampe lässt die Akteure sprechen, analysiert anhand dieser Aussagen sehr gekonnt deren Denken und Handeln, ihre politische Haltung und Interessen.  Sehr feinsinnig legt sie die Widersprüche offen zwischen Denken, Anspruch und Handeln und all das in einer leichten und gut verständlichen Sprache.

Im Gegensatz zu dieser soliden Vorgehensweise Hampes wird in vielen Beiträgen alternativer Medien häufig der Boden der Realität unnötig verlassen und Visionen und Prognosen der Vorzug gegeben. In dem sehr guten Text von Peter Haisenko werden am Schluss Voraussagen gemacht über den Zustand der Ukraine am Ende des Krieges.

Damit hat er seinem ansonsten sehr lesenswerten Beitrag keinen Gefallen getan. Seine Analyse über die russische Kriegstaktik ist hervorragend und sehr lehrreich. Der Text ist leicht verständlich und dann  am Ende: Voraussagen, deren Grundlagen nicht erkennbar sind. Kein noch so guter Analyst weiß, was die Zukunft bringt! Keiner! Jetzt schon Voraussagen zu machen über den Zustand der Ukraine nach dem Krieg, wo der Krieg noch in vollem Gange ist, ist schlichtweg gewagt und vor allem überflüssig. Denn diese Prognosen erklären nichts.

Jeder Leser wird seine eigene, vermutlich abweichende Voraussage für das Ende des Krieges haben. Diese unterschiedlichen Aussichten haben dann das Zeug, zum Streitpunkt zu werden. Unnötig werden Gräben aufgerissen und Widersprüche geschaffen, die beim Lesen der Analyse nicht vorhanden waren. Denn hier ging es um die Darstellung der Wirklichkeit. Die gute Analyse geht in der Auseinandersetzung um die Prognosen unter. Es kann Sinn machen, in einem Text erkennbare Entwicklungen anzudeuten oder aufzuzeigen, aber nicht als unumstößliche Tatsachen sondern als Möglichkeiten – und das dann auch am besten in der Möglichkeitsform, dem Konjunktiv.

Die Prophezeiungen von Haisenko kollidieren mit denen all jener Kaffeesatzleser, die im Zuge des Krieges immer wieder so gerne vorgetragen werden: Der dritte Weltkrieg steht vor der Tür. Unüberschaubar ist die Zahl der Dritte Weltkriege, die seit 1945 vorausgesagt wurden und zum Glück nie eingetreten sind, genauso wenig wie die Hunderte von Weltuntergängen. Wenn diese Reiter der Apokalypse Recht haben, dann wird Haisenko mit seiner Weissagung Unrecht haben. Hat er aber Recht, dann haben die apokalyptischen Reiter Unrecht. Dann aber stellt sich die Frage: „Wozu waren diese Voraussagen gut? Haben sie zu mehr Erkenntnis geführt?“

Weissagungen machen nur Sinn im Falle der Lottozahlen. Das ist ein überschaubarer Zeitraum und am Ende ist immer an der Wirklichkeit überprüfbar, ob der Blick in die Kristallkugel wirklich die Zukunft getroffen hat. Alles andere ist irreführend, zumal wenn nicht erkennbar ist, auf welchen Grundlagen diese Weissagungen beruhen und wie nah erstere an der Wirklichkeit sind.

Visionen und Werte

Dasselbe gilt auch für die Visionen, in denen verschiedentlich versucht wird, eine bessere Welt herbei zu denken. Artikel wie beispielsweise „Zukunftsvisionen“ von der „Gemeinschaft für Frieden und Gerechtigkeit“ wollen Mut machen und Hoffnung verbreiten. Aber sie sind eher rückwärts gewandt und beziehen sich auf eigentlich vergangene oder vermeintlich idyllische Welten. Für den überwiegenden Teil der Bevölkerung, die mit den Realitäten des alltäglichen Kapitalismus konfrontiert ist, sind solche Darstellungen zu entrückt. Die Welt wird nicht besser durch Visionen sondern durch Handeln, und Handeln muss solide Grundlagen haben.

Visionen fühlen sich zwar schön an, führen aber zur Entfremdung von jenen Kreisen, die erreicht werden müssen, wollen die alternativen Medien aus ihrer gesellschaftlichen Randlage herauskommen. Denn Visionen werden vom überwiegenden Teil der Bevölkerung als „Spinnerei“ angesehen. Das ist nicht die realitätsverbundene Welt der sogenannten einfachen Leute.

Diese stehen in der Regel auf dem steinernen Boden der kapitalistischen Realität, die der Gewinnerwirtschaftung unterworfen ist. Da sind Visionen vielleicht in den Führungsebenen gefragt, aber auch dort müssen sie Aussicht bieten, sich einmal in Heller und Pfennig auszuzahlen. Diese Welt orientiert sich an Interessen. Die Welt vieler alternativer Medien aber sind die Werte.

Das sind im Kern dieselben, die auch die herrschende Politik, Medien sowie der Kultur- und Bildungsbereich als ihre Richtlinien ausgeben. Im Gegensatz zu jenen verstehen sich die alternativen jedoch als die Wahrer und ehrlicheren Vertreter dieser Werte. Dementsprechend wird versucht, unter Beweis zu stellen, dass die Eliten diese Werte verraten. Das wurde besonders in der Diskussion um Corona deutlich und setzt sich nun teilweise fort in der Diskussion um die Abschaffung des Bargeldes. Antikapitalismus ist der Konsens der meisten alternativen Foren, nicht nur im linken und linksliberalen Milieu. Antikapitalistische Haltung glaubt man in der Entlarvung des Kapitalismus beweisen zu müssen.

Auf breitere gesellschaftliche Kreise, für die Interessen bestimmender sind als Werte,  wirkt aber diese antikapitalistische Missionsarbeit eher aufdringlich statt gewinnend. Diesen Schichten ist der Kapitalismus eigentlich egal. Sie identifizieren sich nicht mit ihm, sie verteidigen ihn nicht und setzen sich schon gar nicht für ihn ein. Man macht sich unter diesen einfachen Leuten weniger Illusionen über den Kapitalismus und sein demokratisches System als in den sogenannten gebildeten Schichten. Man erlebt ihn jeden Tag hautnah in der Arbeitswelt.

Das Erkennen der Wirklichkeit

Diese zum Teil zwanghafte Werterivalität der alternativen Foren gegenüber dem Mainstream ist eher schädlich, weil unsympathisch. Menschen, die sich ernsthaft für die gesellschaftlichen Vorgänge interessieren, ist es nicht so wichtig, wer der bessere Sachwalter der Werte ist. Deshalb sollten die Beiträge auf den alternativen Medien sich von diesem Wertedenken frei machen. Statt durch höhere Reinheit im Umgang mit den Werten sollten sie überzeugen mit höherer Genauigkeit und Sachbezogenheit ihrer Beiträge.

Das bedeutet: mehr Neutralität und Sachlichkeit in der Bearbeitung des Themas, ruhige Argumentation, nachvollziehbare Sichtweisen und belegte Aussagen. Vor allem aber weniger Vermutungen, Spekulationen und Konstruktion von Zusammenhängen auf der Ebene von Ähnlichkeiten. Den Dingen auf den Grund gehen, statt die Widersprüche zwischen den eigenen Ansichten und der Wirklichkeit mit Vermutungen glatt bügeln.

Ein anschauliches Beispiel für diese Herangehensweise ist der Beitrag von Norbert Häring „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich stellt dystopischen Plan für neues Währungssystem mit digitalem Zentralbankgeld vor“. Häring stellt darin Zusammenhänge auf Grund von Ähnlichkeiten her, die aber keine Zusammenhänge in der Sache sind. Der Zusammenhang besteht darin, dass er in seinen Gedankengängen zusammenfügt, was eigentlich nicht zusammen gehört.

Zum einen bedient er sich einer Sprache und eines Begriffsspektrums, die eigentlich nur Finanzfachleute kennen. Das dient nicht dem Verstehen des Themas. Hinzu kommt, dass die Sachverhalte nicht neutral dargestellt werden sondern immer etwas Anrüchiges oder Bedrohliches an sich haben. Das ist nicht im Interesse des Lesers, denn das unterscheidet sich kaum von der Manipulation des Mainstream. Nur dass das Skandalöse etwas anders gelagert ist.

Sein Text ist getragen von den „Befürchtungen hinsichtlich den totalitären Kontrollmöglichkeiten, die digitales Zentralbankgeld ermöglicht oder begünstigt.“ Das gilt es anscheinend zu beweisen. Dabei wird mehr vermutet als wirklich belegt, Ähnlichkeiten werden zu Zusammenhängen aufgebaut, was aber hier auszuführen den Rahmen sprengen würde. Als wesentlicher Bestandteil der oben erwähnten Kontrollmöglichkeiten sieht Häring die Programmierbarkeit der digitalen Zentralbankwährungen.

Dieser Befürchtung widerspricht aber ganz eindeutig seine eigene Feststellung: Im „Artikel 24 Abs. 2 des Gesetzesentwurfs steht ganz klar: Der digitale Euro ist kein programmierbares Geld.“ Obwohl diese seine eigene Feststellung im Widerspruch zu all seinen zuvor geäußerten Befürchtungen steht, macht ihn das nicht nachdenklich und lässt ihn auch nicht an seiner Sichtweise zweifeln. Stattdessen bezeichnet er kurzerhand diese ausdrückliche Versicherung im oben erwähnten Gesetzesentwurf als „Augenwischerei“. Damit ist für ihn der Widerspruch aufgelöst.

Das aber ist kein seriöser Umgang mit dem Thema und schon gar nicht mit dem Leser. Egal wie Autoren zu den einzelnen Themen stehen, die sie bearbeiten, so müssen die Aussagen, die dazu gemacht werden, auf jeden Fall durch die Realität gedeckt sein. Denn es geht ja um nichts Geringeres als das Erkennen der Wirklichkeit, jedenfalls wenn man seine Arbeit und den Leser ernst nimmt. Und das sollte gerade das Anliegen der alternativen Medien und Foren sein, wenn sie sich als Alternative zum Mainstream verstehen.

 

1) Die Begriffe wie „normale Bevölkerung“, „einfache Leute“ oder ähnliche sind nicht abwertend gemeint oder gar überheblich. Sie drücken vielmehr die Schwierigkeit aus, eine Unterscheidung zu schaffen zum intellektuellen Milieu, das weitgehend die öffentliche, aber auch die Meinungen der alternativen Medien bestimmt. Der Begriff des „Proletariats“, der objektiv eigentlich viel eher angebracht wäre, passt aber nicht mehr zur heutigen gesellschaftlichen Wahrnehmung und vor allem der Selbstwahrnehmung jener gesellschaftlichen Gruppen, um die es hier geht.

Kommentare und Anregungen zur Frage, wie erreichen wir besser jene Schichten, die uns bisher nicht zugänglich sind, bitte an 24rue09@web.de.

Rüdiger Rauls ist Buchautor und betreibt den Blog Politische Analyse.

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Gastautor

Der Inhalt dieser Veröffentlichung spiegelt nicht unbedingt die Meinung der neulandrebellen wider. Die Redaktion bedankt sich beim Gastautor für das Überlassen des Textes.

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Clarisse
Clarisse
7 Monate zuvor

Mein Gott, was ist denn das für ein seltsamer Text. Ich will hier jetzt nicht auf Alles eingehen, aber ein paar Kommentare müssen doch sein :

Wie erklärt sich dieser Widerspruch aus einerseits unabhängiger Berichterstattung und andererseits geringer Verbreitung in der Gesellschaft?

Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun ? Dass unabhängige Berichterstattung mehr Akzeptanz in der Bevölkerung hervorrufen soll ist wünschenswert, aber es ist nicht zwangsläufig so.

Dass dies nicht der Fall ist, liegt weniger an der Qualität der Beiträge sondern vielmehr an ihren Themen, ihrem Denken und ihrer Sprache. Diese haben nur wenig Berührungspunkte mit dem Alltag der sogenannten einfachen Leute.

Wer hat behauptet das alternative Medien für die einfachen Leute sind, oder das sie die einfachen Leute anziehen müssen ? Richtig, niemand. Und ebenso hat niemand behauptet das einfache Leute sich nur für einfache Sachen interessieren.

Die alternativen Medien befinden sich weitgehend in ihrer eigenen Blase. Wollen sie Einfluss gewinnen bei den einfachen Leuten, müssen sie volkstümlicher werden. Die Sprache ist oftmals zu intellektuell, die Themen teilweise zu psychologisch oder gar esoterisch. Befindlichkeit hat bei vielen eine hohe Bedeutung. Das ist weit weg von der Welt der einfachen Leute. Das sind nicht die Themen, die sie umtreiben.

So hört sich wohl der arrogante Kommentar eines Mainstreammedien Journalisten zu den alternativen Medien an. In Wirklichkeit ist es genau andersherum, deswegen existieren ja die alternativen Medien, wegen der Blase in der die Mainstreammedien agieren. Ich kann in den alternativen Medien Artikel von Kriegsbefürwortern lesen, oder von Kriegsgegnern. Ich kann Artikel einer Pflegekraft gegen Corona-Massnahmen lesen, oder Artikel eines Arztes für Corona-Massnahmen. Die Vielfalt macht ja gerade die alternativen Medien aus.

Das bedeutet: mehr Neutralität und Sachlichkeit in der Bearbeitung des Themas, ruhige Argumentation, nachvollziehbare Sichtweisen und belegte Aussagen. Vor allem aber weniger Vermutungen, Spekulationen und Konstruktion von Zusammenhängen auf der Ebene von Ähnlichkeiten. Den Dingen auf den Grund gehen, statt die Widersprüche zwischen den eigenen Ansichten und der Wirklichkeit mit Vermutungen glatt bügeln.

Warum ? Das Schöne an den alternativen Medien sind ja oftmals ihre nicht gebügelten Artikel, einschliesslich der persönlichen Vermutungen und Widersprüche der Autoren, die einen zum Nachdenken und zur Diskussion anregen. Wenn ich Wohlfühljournalismus haben will, lese ich Mainstreammedien.

Und wenn sich der Autor darüber echauffiert das Herr Häring sich der Sprache des Finanzspektrums bedient in seinem finanztechnischen Blog, dann frage ich mich schon was uns der Autor mit seinem Artikel überhaupt sagen will.

Roberto J. De Lapuente
Reply to  Clarisse
7 Monate zuvor

Ich will nur kurz klarstellen, dass ich Rüdiger Rauls Ansätze für grundlegend richtig erachte. Die Alternativmedien bewegen sich gerade in eine Sackgasse, sie brauchen neue Ansätze – viele hängen noch immer bei Corona fest etc. Und sie sprechen die Sprache der Abgehobenheit. Es ist wichtig darauf hinzuweisen.

Clarisse
Clarisse
Reply to  Roberto J. De Lapuente
7 Monate zuvor

Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich sehe die alternativen Medien gerade nicht in einer Sackgasse (ausser finanziell vielleicht), dafür sind sie zu breit aufgestellt und zu vielfältig.
Das ein Herr Häring nun auch über Corona schreiben musste, fand ich jetzt auch nicht wirklich notwendig, es passt nicht zu seinem exellenten Finanzblog. Aber letztendlich formuliert jeder Blog seine Ziele selbst, und die Leser werden sich finden, oder auch nicht.

flurdab
flurdab
Reply to  Roberto J. De Lapuente
7 Monate zuvor

Vielleicht sollte man sich erstmal mit den Gegebenheiten beschäftigen bevor man seine eigenen Konzepte kritisiert?
Wir leben in der Zeit des Klickbaiting. Die meisten „Leser“ kommen nicht weiter als bis zur Überschrift. Das ist die traurige Welt der Zeitungen.
Bei den „Alternativen“ sieht dies wohl noch anders aus, aber man kann natürlich das Mittel der „einfachen Sprache“ einsetzten und darauf hoffen das die, die noch nie hier waren jetzt in Scharen angestürmt kommen.
Ein gewagtes Konzept.

Clarisse
Clarisse
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Das ist leider das grösste Problem, die meisten Menschen lesen nur den ersten Absatz und sind dann schon gelangweilt auf der Suche nach dem nächsten Artikel. Das nutzen die Mainstreammedien ja oft auch aus und schreiben in der Überschrift und den ersten Worten ganz was anderes als später im Artikel.

Mensch
Mensch
Reply to  Roberto J. De Lapuente
7 Monate zuvor

Was soll denn der Scheiß mit: „Hängen immer noch bei Corona fest“?

…und was soll der Scheiß mit: “ Und sie sprechen die Sprache der Abgehobenheit.“?

Wer genau spricht denn so und wo sind die vielen, die immer noch auf Corona festhängen? Bitte Beispiele!

Für Dich zum Mitmeißeln: Um Corona drehte sich in den interessanten Medien rein gar nichts. Es ging und geht bis heute stets um die widerwärtigen Maßnahmen!

Wenn Du meinst, dass das Kapitel zu den Akten gelegt werden soll, dann ist das Deine Meinung. Geschenkt. Nur meine nicht, dass Du die Leser, Hörer oder Gucker der hier zur Disposition stehenden alternativen Medien überzeugen kannst.

…oder meinst Du etwa ernsthaft, dass es (Dir) gelingen kann, mit dem unter den Teppich kehren der Maßnahmenzeit neue Leser, Hörer oder Gucker aus der Mainstreamblase rüberziehen zu können?

Gutes Gelingen!

Andre
Andre
7 Monate zuvor

Danke für diese tolle Analyse. Dieser Text fasst alle meine kritischen Ansichten über die alternativen Medien perfekt zusammen. Angst verkauft sich nämlich auch bei den alternativen ganz gut. Wie es Andrei Martyanov schreibt, ist der dritte Weltkrieg möglich? Ja. Ist er wahrscheinlich? Nein. Wie er so schön sagt, können sehr viele sog. Analysten nicht zwischen Möglichkeit und Wahrscheinlichkeit unterscheiden. Oder um Volker Pispers zu zitieren, der Deutsche (aber nicht nur er) versteht nicht den Unterschied zwischen Jeder und Alle.

Mensch
Mensch
7 Monate zuvor

Puh, der Erklärungsversuch, dass „einfache Leute“ nicht abwertend gemeint ist, geht leider mächtig in die Hose. Zudem geht es völlig an der Realität vorbei.

In der Realität haben die meisten Menschen, ganz unabhängig von von Schul-, Studium- oder Ausbildungsabschluss eher wenig Zeit und Lust sich mit verkopften Artikel oder Audio-, oder Videobeiträgen auseinanderzusetzen.

In der Realität sind unabhängig davon, ob es sich um den Mainstream oder die Alternativen handelt, so gut wie keine wirklich reinen Sachbeiträge zu finden. Fast alles ist von „Meinung“ durchzogen.

Wer mit alternativer Berichterstattung seine Brötchen verdienen will, kommt gar nicht drum herum seinem „Klientel“ nach dem Mund zu reden. Sachlichkeit kann auch hier schnell extistenzgefährdend werden. Das ist die Realität.

Wenn in den alternativen Medien von einfachen Leuten, die nicht erreicht werden gelabert wird, dann steckt darin auch immer ein bisschen Honig um den Bart schmieren für die eigenen Leser, Zuhörer oder Zuschauer drin. Auch bei den sogenannten Alternativen, die sich seit den unsäglichen Coronamaßnahmen damit konfrontiert sehen plötzlich als rechte Idioten hingestellt zu werden, geht es darum sich selbst als die (eigentlich legitimen) Guten zu sehen.

Nur sind Menschen nun mal nicht so Unterkomplex. Keiner ist nur gut oder nur schlecht.

Für mich sind alternative Medien, bei all ihren Fehlern, die man wie hier in dem Artikel auch kaputtreden kann, dennoch sehr wichtig, denn sie sind die Einzigen, die sich nicht die Agenda der Reichen und Mächtigen aufdrücken lassen. Sie sind es, die aufzeigen, dass eben nicht alles alternativlos ist.

Nur befürchte ich, dass sie leider nicht überlebensfähig sind. Das hat nichts mit der Qualität ihrer Arbeit zu tun. Das hat was damit zu tun, dass der Mainstream und die Mächtigen es sehr erfolgreich schaffen sie in einer Schmuddelnische versauern zu lassen.

Diejenigen, die hier im Artikel „einfache Leute“ genannt werden, werden den alternativen Medien nie einen Cent zukommen lassen. Dazu kommt, dass das alternative Klientel ne Gemeinschaft aus nahezu ausschließlich alten Menschen ist. Unter 50 dürfte fast niemand sein. Das erledigt sich also in nicht all zu ferner Zukunft von ganz allein.

Der größte Fehler der sogenannten Alternativen Medien ist deren Überheblichkeit gegenüber der Jugend, die nicht selten gar in Abwertung mündet.

flurdab
flurdab
7 Monate zuvor

1) Die Begriffe wie „normale Bevölkerung“, „einfache Leute“ oder ähnliche sind nicht abwertend gemeint oder gar überheblich. Sie drücken vielmehr die Schwierigkeit aus, eine Unterscheidung zu schaffen zum intellektuellen Milieu, das weitgehend die öffentliche, aber auch die Meinungen der alternativen Medien bestimmt. Der Begriff des „Proletariats“, der objektiv eigentlich viel eher angebracht wäre, passt aber nicht mehr zur heutigen gesellschaftlichen Wahrnehmung und vor allem der Selbstwahrnehmung jener gesellschaftlichen Gruppen, um die es hier geht.

Der Disclaimer reicht mir schon.
Ist natürlich alles nicht abwertend, weshalb man es dann doch benutzt. 😉
Nee, is klar.
Im Übrigen nutzt es den „Alternativen Medien“ herzlich wenig „volkstümlicher“ zu werden wenn sie dank des DSA in den Suchmaschinen nicht mehr gelistet werden.
Damit werden die Alternativen Medien zu so etwas wie dem Nibelungenschatz.
Dann sucht mal schön…

Im Übrigen kann man ein Pferd zur Tränke führen, saufen, saufen muss es von allein!

flurdab
flurdab
7 Monate zuvor

Ein anschauliches Beispiel für diese Herangehensweise ist der Beitrag von Norbert Häring „Bank für Internationalen Zahlungsausgleich stellt dystopischen Plan für neues Währungssystem mit digitalem Zentralbankgeld vor“. Häring stellt darin Zusammenhänge auf Grund von Ähnlichkeiten her, die aber keine Zusammenhänge in der Sache sind. Der Zusammenhang besteht darin, dass er in seinen Gedankengängen zusammenfügt, was eigentlich nicht zusammen gehört.

Da hätte ich vom Autor gerne den Gegenbeweis. Oder zumindest die Wiederlegung von Härings Gedankengängen.
Norbert Häring beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Finanz- und Bankensektor, weshalb es für Leser oftmals schwierig ist seinen Gedankengängen zu folgen, aber in diesem Artikel nennt er sogar Beispiele als Argument für seine Interpretation, Nigeria, Brasilien, Israel.
Wenn Sachverhalte, Umstände und Zusammenhänge kompliziert sind, ist meiner Meinung nach ein vereinfachen dieser falsch. Daraus wird leicht Manipulation durch Verkürzung, Lügen durch weglassen.
Wissen ist eine Hohlschuld und der Leser darf sich auch gerne selber mühen, muss sich selber mühen. Auch wenn Denken Kopfschmerzen auslösen kann.
Wer für „einfache“ Leute eine „einfache“ Welt schaffen will sollte sich beim Mainstream bewerben.

flurdab
flurdab
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Wenn man Herrn Rauls in die Suchmaschine steckt stellt man fest dass er ebenfalls das „Geldssystem“ textlich bearbeitet.
Häring hat zumindest Volkswirtschaftskunde studiert, Herr Rauls ist Reprofotograf.

Sehr apart finde ich das Interview auf Muslim- Markt.
Muslim- Markt, war da nicht was?

Insgesamt hinterlässt das alles bei mir als „Einfacher Leut“ ein obskures Bild.
Erinnert aber an die „Maoisten“ der 1970ziger, die die „einfachen Leuten“ zur Revolution führen wollten, zum besseren Leben, aber nie verstanden haben das die „einfachen Leute“ da nicht mit zogen. Weshalb die „einfachen Leute“ ab dann als Blöd gekennzeichnet wurden.
Der Spätzle- Mao ist immer noch so drauf, ich erinnere an den Waschlappen.

tafelrunde
tafelrunde
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Man kommt durch den Artikel hier nicht drauf, aber es ist vielleicht hilfreich zu wissen, dass dieser Herr bis heute überzeugter(!) Anhänger der Masken und der Spritzen ist.
 
Selbstverständlich ist das Petzen oder „Finger zeigen“ in Reinkultur, also kennzeichnend für den niederen Pöbel, der doch nach Ansicht des Autors erreicht werden müsste.
Das ist ja seit den letzten Jahren sehr in Mode gekommen, bisher ausschließlich im Mainstream. Ich mache ich hier mal den Anfang in einem in dieser Hinsicht schon geradezu masochistischen Medium, dass oft bis zur Schmerzgrenze Toleranz praktiziert. Was gut ist!
 
Aber zum Artikel und seiner Intention gilt: Auch ein blindes Opfer der Propaganda findet manchmal ein(en) Korn.
Hau wech, den Scheiß! Schluss mit Snacken! Kopp in Nacken! Rülps…

tafelrunde
tafelrunde
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Nachtrag zum Artikel:
Der Autor beschäftigt sich nicht mit seiner Zielgruppe: Den sog. „einfachen Leuten“. Denn dann müsste er zuallererst die Kommunikationsgewohnheiten dieser Gruppe in Augenschein nehmen. Dann würde er (hoffentlich) erkennen, dass in der Zielgruppe das Informationsgewinnungsverhaltens (uh.. was ein Wort!) sich auf eine Aufmerksamkeitsspanne von wenigen Sekunden pro Thema beschränkt. Überschrift, die ersten Zeilen lesen, dann Wisch und weg zum Nächsten.

Die dieser Problematik zugrunde liegende Angelegenheit ist die systematische Verbildung der Massen. Wie viel Prozent der Bevölkerung lesen noch Bücher? Wie viel Texte länger als 1 Minute?
 
In Konsequenz läuft die Intention dieses Artikels darauf hinaus, was Sie sehr zutreffend geschrieben haben:

Erinnert aber an die „Maoisten“ der 1970ziger, die die „einfachen Leuten“ zur Revolution führen wollten, zum besseren Leben, aber nie verstanden haben das die „einfachen Leute“ da nicht mit zogen. Weshalb die „einfachen Leute“ ab dann als Blöd gekennzeichnet wurden.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Wissen ist eine Hohlschuld…

Echt jetzt? Mensch lernt nie aus.

flurdab
flurdab
Reply to  Suzie Q
7 Monate zuvor

Sag doch einfach das du einen Rechtschreibfehler gefunden hast.
Kein Grund dein Gefiefer zu spreizen.
Wenn du nicht mehr beizutragen hast, dann schweig.

flurdab
flurdab
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Es sollte natürlich Gefieder heißen.

Mensch
Mensch
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Gschenkt!!!

Hör‘ bitte auf dich wegen Rechtschreibfehlern zu rechtfertigen! Haste nicht nötig!

…sagt Dir wer, der nicht immer Deiner Meinung ist, was wohl nicht minder umgekehrt gilt.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Wieso? Ist doch ein herrliches Wort – Hohlschuld! Nur dass Wissen eine ist, fand ich etwas merkwürdig. Aber gut, mit Sprache spielt man nicht! Damit spuckt man allenfalls Anderen ins Gesicht. Ist mir auch klar, hier, im schönen Deutschland. Bin ja nun schon ne ganze Weile hier.

flurdab
flurdab
Reply to  Suzie Q
7 Monate zuvor

Ja, entschuldige. War ein wenig angespannt.
Hohlschuld ist tatsächlichein schönes Wort. Man müsste es nun nur ergründen, in aller seiner Bedeutung.
Wissen ist schon eine Holschuld. Man muss sich ja mühen.
Es sei den man wendet den Nürnberger Trichter an, damit klappt es dann aber auch bis zum Minister fürs Äußerste.

Grüße

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Wissen ist schon eine Holschuld.

Nein, ist es nicht. Wissen und mühsam Erlerntes sind grundverschiedene Dinge. Aber das ist natürlich ein ganz anderes, zudem irre unvolkstümliches, Thema.

flurdab
flurdab
Reply to  Suzie Q
7 Monate zuvor

Oh Gott, oh Gott, oh Gott.
Da haben wir jetzt mal was interessantes, und du führst es nicht aus. Meno…
Verstehe ich dich richtig dass Wissen ohne Lernen möglich ist?
Oder meinst du das lernen nicht zwangsläufig zu Wissen führt?
Erkläre Dich. 😉

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Andermal…

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Trotzdem – kürzest möglich: Beides!

flurdab
flurdab
Reply to  Suzie Q
7 Monate zuvor

Aach, du bist so herrlich glitschig.
Da gibt es bestimmt auch ein griechisches/ lateinische Wort für, das viel netter klingt. 🙂
Mir fehlen aber gerade die Worte.

Suzie Q
Suzie Q
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Wunderbar

Rüdiger Rauls
Rüdiger Rauls
7 Monate zuvor

Es ist immer wieder interessant, wie wenig alternativ doch jene sind, die sich für ach so alternativ halten, also alternativ zu den Sichtweisen jener, die sie kritisieren, alternativ zum Verhalten jener, deren Verhalten sie selbst verurteilen.
Manche auch hier auf diesem Forum scheinen alternativ mit exklusiv zu verwechseln wie Clarisse, die doch dieses Forum als etwas betrachtet, auf dem sie nur mit Ihresgleichen verkehren will. Da sollen keine anderen stören, die vllt andere Meinungen vertreten und aus einer anderen Welt kommen. Dieses Forum will sie anscheinend nur für sich alleine haben.
Es ist auch interessant zu sehen, dass @flurdab ganz im Stile der Altvorderen, zu denen man sich ja sicherlich auch alternativ sieht, Autoren nicht nach ihren Erkenntnissen beurteilt, sondern nach ihrer Ausbildung. So kann in diesem Weltbild anscheinend ein Reprofotograf wie Rauls nicht so viel von Wirtschaft verstehen wie der gelernte Ökonom Häring. Werte/r flurdab ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Alain Greenspan, seinerzeit Chef der FED, vorausgesagt hat, dass mit der Geldpolitik die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus überwunden sei? Wenige Jahre später stellte die Wirklichkeit in Form der Finanzkrise von 2008 den studierten Ökonomen ins Abseits. Die studierten Ökonomen der Ratingagenturen waren der festen Überzeugung, dass ABS-Zertifikate in der von ihnen vorgeschlagenen Zusammenseztung ausfallsicher seien. 2008 belehrte sie eines bessern. Die meisten Ökonomen der westlichen Notenbanken waren der festen Ansicht, dass die Flutung der Geldmärkte die inflation in die höhe treiben würde, sogar von Hyperinflation war vor über 10 Jahren die Rede. Nach der Flutung der Geldmärkte gingen diese aber durch ein Tal der Deflation. Die Inflation begann erst wieder entgegen den Theorien der Wirtschaftswissenschaften mit dem Zurückfahren der Anleihekäufe. So waren auch alle Ökonomen der NATO-Staaten absolut sicher, dass die Sanktionen gegenüber Russland dessen Wirtschaft zerstören würden. Das Gegenteil ist eingetreten. Und nun sehen Sie sich doch mal an, was der ungebildete Rauls in den letzten zehn Jahren zu Inflation und anderen Wirtschaftsthemen geschrieben hat auf seinem Blog Politische Analyse.

Mensch
Mensch
Reply to  Rüdiger Rauls
7 Monate zuvor

Mein Gott, bist Du ne erbärmliche, schlautuende Arschgeige😳

Mensch
Mensch
Reply to  Mensch
7 Monate zuvor

…ach so, so sieht die einfache Sprache der einfachen Leute aus, die Du vorgibst bedienen zu wollen, Du erbärmlicher Schlautuer!

Lass‘ mich raten? Gefällt Dir dann doch nicht…

flurdab
flurdab
Reply to  Rüdiger Rauls
7 Monate zuvor

Alain Greenspan, echt?
Hat der werte Autor denn auch die Kontostände von Herrn Greenspan zur Hand?

Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing

Und Greenspan hat richtig schönes „Brot“ bekommen.
Ratinagenturen sind ein anderes schönes Beispiel dafür.

Waschmittelverkäufer werben auch immer damit das Beste Waschmittel auf der Welt zu verkaufen.
Das haben sie mit Schlangenölverkäufern gemeinsam.

flurdab
flurdab
Reply to  Rüdiger Rauls
7 Monate zuvor

Kann mir jemand diese Geschwurbel in konkretes Deutsch übersetzen?

Es ist immer wieder interessant, wie wenig alternativ doch jene sind, die sich für ach so alternativ halten, also alternativ zu den Sichtweisen jener, die sie kritisieren, alternativ zum Verhalten jener, deren Verhalten sie selbst verurteilen.

Punkt 1. Ich bin Flurdab, ich bin nicht alternativ.
Punkt 2. Ich übe Kritik gegen jeden und jedes.
Punkt 3. Ich bemühe mich einer klaren eindeutigen Sprache.
Punkt 4. Ich nehme jeden Gesprächpartner ernst. Ich erhöhe mich nicht.

Und jetzt kommst du…

Spartacus
Spartacus
7 Monate zuvor

Tja, schwieriges Thema. Ich stimme weder mit dem Autor überein, noch halte ich den Großteil der Kritik daran für zutreffend.

Zu Häring:
Natürlich schreibt er in einer Sprache, die seinem Gegenstand entspricht. Wie sollte man auch sonst z.B. EU-Vertragsentwürfe zu einem solchen Thema analysieren?
Daß er „auch über Corona schreiben mußte“, ist aus meiner Sicht absolut nachvollziehbar, denn was ihn m.e. antreibt, ist die Befürchtung einer totalitären Welt durch digitale Kontrolle. Und da gehören digitale Impfnachweise ebenso dazu wie digitales Geld.

Ich denke, der eigentliche Kern der Problematik wurde nicht erfaßt. In den Kommentaren wurde gesagt, daß nur alte Menschen die alternativen Medien lesen. Hier stellt sich die Frage, warum das so ist. Denn in der Mediennutzung gilt ja allgemein eher, daß alte Menschen alte Medien nutzen, TV z.B., und junge Menschen neue Medien nutzen (Internet). Es wäre also zu klären, warum die jungen Menschen nicht bei den alternativen Medien landen.

Vielleicht liegt es an der Sprache, ich vermute aber tiefer liegende soziokulturelle Ursachen. Daß sich die alternativen Medien über Werte streiten wollen, liegt in der Natur der Sache, schließlich werden vom Mainstream permanent Werte propagiert, während diese gleichzeitig mit Füßen getreten werden. Die Werte werden ihrer Substanz enthoben und das ist ein bedenklicher Vorgang. Ich befürchte, daß vielen, gerade jüngeren, das gar nicht bewußt ist.
Daß die Lösung eine Vereinfachung der Sprache ist, halte ich für eine gewagte Aussage. Man müßte sich dann quasi an der Zeitung mit den vier Buchstaben orientieren. Barbusige Titelbilder und ätzende Überschriften und Artikel haben täglich ein Millionenpublikum unterhalten.
Was die älteren Leser angeht, identifizieren sich die meisten einfach mit ihren gewählten Medien und halten sie für den heiligen Gral objektiver Information. Sie sind Bestandteil ihres Selbstbildes, „Hinter dieser Zeitung steckt immer ein kluger Kopf“ und „Spiegel-Leser wissen mehr“. Wer sich einmal eine vermeintliche kulturelle Überlegenheit erworben hat, weil er irgendwelche geschwollenen Artikel der Zeit gelesen und evtl. auch verstanden hat, wird dieses Selbstbild nicht so einfach aufgeben wollen. Es ist nicht viel anders wie bei Corona(aufarbeitung), keiner will sich damit beschäftigen, daß er vielleicht jahrelang einfach verarscht wurde.

Clarisse
Clarisse
Reply to  Spartacus
7 Monate zuvor

Die Vereinfachung der Sprache ist tatsächlich etwas zwiespältig, man landet damit schnell bei Propaganda, oder bei Annalena. Darüber wer die alternativen Medien konsumiert gibt es ja nicht viel Information, und darüber wie und was man als alternative Medien ansieht auch nicht. Gehört zum Beispiel Facebook zu den alternativen Medien ? YouTube ?

spartacus
spartacus
Reply to  Clarisse
7 Monate zuvor

Da weder Facebook noch YouTube selbst Inhalte produzieren, sondern höchstens zensieren, gehören sie sicher nicht zu den alternativen Medien,
der Wohlstandsneurotikerpodcast z.B. aber schon.

Robert-B.
Robert-B.
7 Monate zuvor

Ich weiß nicht, warum hier so ein unfreundlicher, aggressiver Ton angeschlagen wird. Der Umgang untereinander lässt mich daran zweifeln, dass überhaupt konstruktiv gedacht wird.
Sind wir nicht auch hier, um die Dinge anders und besser zu machen?

Ich habe den Artikel schon vor einigen Tagen gelesen (er wurde woanders erstveröffentlicht). Ich muss sagen, ich fand und finde die Suche nach Gründen, warum die alternativen Medien nicht mehr Zuspruch finden, durchaus nachvollziehbar.
Aber die vorliegende Analyse und die Schlussfolgerungen halte ich für fehlgeleitet. Zumindest teilweise.
Ja, Manova, Apolut und co. schreiben in der Regel ziemlich verkopfte und zumeist intellektuell gehobene Artikel. Eine leichte Tendenz dazu findet sich auch hier. Nun sehe ich allerdings, zumindest in der gegenwärtigen Situation, die wir in Deutschland erleben müssen (erstarkender Totalitarismus, Gleichschaltung der Presse, politische Justiz, Vasallenraum…) die alternativen Medien auch nicht als ganz normale, mit dem (kompletten) Mainstream konkurrierende Publikationen an, sondern eher als eine Art Widerstand, oder zumindest einen Informationshub des Widerstands. Großes Wort?
Ja, großes Wort.
Aber im Angesicht dessen, was ich in diesem Land erlebe, fällt mir kein passenderer Begriff ein. Aber wenn wir uns die alternativen Medien als eine Art Widerstand, oder wenigstens als Gegenöffentlichkeit vorstellen, dann sehe ich nicht warum und wie sie dabei „volkstümlicher“ oder alltäglicher werden können, ohne nachfolgend ihren Zweck zu verfehlen. Dass Bildzeitungsmethoden (das schöne Mädchen von Nebenan, Fußballergebnisse…) nicht tauglich sind, denke ich sollte klar sein. Vielmehr denke ich ersetzen die alternativen Medien das, was früher mal im Feuilleton, im politischen Teil oder im Wirtschaftsteil der Zeitungen ausgefochten wurde, als es noch einen wenig Pluralismus im öffentlichen Leben Deutschlands gab.
Und das ist wichtig und das machen sie nicht schlecht, besser zumindest als ich es jemals in den Mainstreammedien erlebt habe, die in den oben angesprochenen Beilagen übrigens ebenso abgehoben formuliert haben, wie man es zuweilen bei „uns“ findet, nur haben sie dabei schon damals gelogen… nur noch nicht immer. 😉
Die „einfachen Menschen“ von denen hier die Rede war, wird man damit nicht erreichen, wohl wahr. Die wurden von solchen Texten schon immer kaum erreicht.
Aber man kann Multiplikatoren erreichen, die wiederum andere Menschen informieren und so weiter.
Am Ende geht es hier ja um eine Art Kampf nach Gramsci: Der Kampf um die Zivilgesellschaft und die Deutungshoheit.
Die alternativen Medien gewinnen zwar nur langsam an Bedeutung, vielleicht zu langsam, aber ich stelle schon fest, dass es mehr Leute werden, die sich neben dem Mainstream auch hier informieren. Und die schauen sicher nicht hier rein, weil sie was Volkstümliches/volksnahes lesen wollen, sondern weil sie nach Antworten suchen, um all das zu verstehen, was sich bei uns im Land gerade zu einer veritablen Katastrophe aufbaut…
Die Suche nach einer breiteren Basis für die alternativen Medien, die der Autor unternimmt, ist aller Ehren wert. Aber ich denke, der skizzierte Weg ist nicht gangbar, ohne die Essenz dessen zu verwässern, wofür ebendiese Medien stehen: die Gegenöffentlichkeit auf ein stabiles Fundament von Informationen und Wissen zu stellen.
Es ist letztlich unsere Aufgabe – die der Leser, die wir hier diskutieren – diese Informationen als Multiplikatoren weiter zu tragen. Bis hin zu den „einfachen Leuten“, die oft gar nicht so einfach sind. Die Methoden, die wir dabei wählen, obliegen uns Lesern. Aber hier wäre ein Austausch vielleicht sinnvoll, denn hier darf und muss es am Ende tatsächlich volksnäher werden…

flurdab
flurdab
Reply to  Robert-B.
7 Monate zuvor

Erstmal müsste jeder eine eigen private „Blogroll“ anlegen damit die Adressen der „alternativen Medien“ gesichert sind. Mir ist letztens die Festplatte abgeraucht ohne eine Sicherungskopie des Browsers, ärgern, ärgern, ärern.
Der DSA wird sicherlich nicht ungenutz bleiben, so das viele Seiten bald nicht mehr in den Suchmaschinen gefunden werden werden.
Die Blogroll ist auch überaus wichtig um eine Verbreitung zu erreichen. Ich habe die meisten intererssanten Seiten über entsprechende Hinweise gefunden.
Ich habe noch nie in einer Suchmaschine „möglichst kapitalismuskritische Seite von langhaarigen Bombenlegern“ eingegeben.

Um jüngeres Publikum anzusprechen möche ich nochmals einen Vorschlag wiederholen.
TikTok- Videos mit den besten Moves von Roberto, Anke, Tom und Gert.
Man muss da werben wo das Publikum ist. 🙂

Clarisse
Clarisse
Reply to  flurdab
7 Monate zuvor

Erstmal müsste jeder eine eigen private „Blogroll“ anlegen damit die Adressen der „alternativen Medien“ gesichert sind.

Dafür brauchts nur eine Adresse, dort findest du die meisten alternativen Mädchen, und ein paar interessante Kommentare zum Thema alternative Medien, nicht son dummes Geschwurble wie der volkstümliche Artikel hier :

https://www.economy4mankind.org/wichtigste-blogs-politik-wirtschaft-deutsch/

flurdab
flurdab
Reply to  Clarisse
7 Monate zuvor

Oh bedankt.
Wobei sich mein Interesse an „alternativen Mädchen“ altersbedingt reduziert hat.
Man ist ja froh noch genügend Heu für eine Ziege zu haben… 🙂

QuerdenkerOhnePLZ
QuerdenkerOhnePLZ
Reply to  Clarisse
7 Monate zuvor

Auch von mir ein großes Dankeschön für den Hinweis auf diese sehr umfassende und lesenswerte Liste, auf der für meinen Geschmack eigentlich nur noch Basta Berlin fehlt. Habe einiges neues über Medien gelernt, die ich verfolge und schätze, wenn auch nicht nur Positives.

Den Vorgang um einen Artikel von Paul Schreyer auf den NDS, dessen zeitweise Zensur und anschließende Beendigung der Zusammenarbeit mit Schreyer habe ich seinerzeit z.B. gar nicht mitbekommen.

Clarisse
Clarisse
Reply to  QuerdenkerOhnePLZ
7 Monate zuvor

Wenn du den Artikel gelesen hast weisst du ja das du BastaBerlin dort vorschlagen kannst, sofern es in deren Schema passt. Unten stehen dort Blogs die noch in Beobachtung sind. Nur zu, es ist für alle hilfreich.

QuerdenkerOhnePLZ
QuerdenkerOhnePLZ
Reply to  Clarisse
7 Monate zuvor

Ist getan. Mal schauen, ob sie die beiden Jungs mit aufnehmen.

Norbert Häring
Norbert Häring
7 Monate zuvor

Auf die Gefahr hin, arrogant zu klingen. Von Autoren, die mehr (einfache oder nicht so einfache) Leute erreichen als ich, nehme ich sehr gern Tipps entgegen, wie ich mehr Leute erreiche. Bei anderen bin ich eher skeptisch.