»Auch in puncto Ukrainekrieg gibt es eine Übereinkunft zwischen Kirche und Politik«
Gefallene Engel aus der Hölle? Gibt diese Metapher von Olaf Scholz Sinn? Steht sie ihm überhaupt zu? Nein, sagt Pfarrer Hanns-Martin Hager: Der Kanzler »hat die Würde der Gläubigen immer und überall unbedingt zu wahren«.
Roberto De Lapuente im Gespräch mit Hanns-Martin Hager.
De Lapuente: Herr Hager, Sie haben es – zusammen mit Ihrem Kollegen Jürgen Fliege – schon wieder getan: Einen offenen Brief verfasst. Diesmal an die Adresse des Bundeskanzlers. Sein biblisch entlehntes Zitat von den »gefallenen Engeln«, er meinte damit Friedliebende, zwang Sie zur Reaktion. Sagen Sie uns bitte als Theologe, hat Olaf Scholz begriffen, welches Bild er da bemühte?
Hager: Nein. Wörtlich hat er gesagt: »Die, die hier mit Friedenstauben herumlaufen, sind deshalb vielleicht gefallene Engel, die aus der Hölle kommen, weil sie letztendlich einem Kriegstreiber das Wort reden.« Wenn Engel fallen, dann immer aus dem Himmel, aus den hohen Sphären der substanziellen Geisteswelt, weil sie ihren Status als Lichtwesen missbrauchen und den Menschen sowie allem Leben auf der Erde bewusst Schaden zufügen. Lucifer – der Lichtträger – war nach der Tradition der erste gefallene Engel, den die Schwerkraft in die Hölle hinab zog. Nach des Bundeskanzlers Logik steigt der Friede von unten aus der Hölle nach oben auf die reale irdische Oberfläche. Im Gegenzug müsste dann der Krieg aus dem Himmel kommen.
De Lapuente: Ich gewinne den Eindruck, dass immer öfter Biblisches oder sagen wir Religiöses rhetorisch ins Feld geführt wird. Frau Strack-Zimmermann nannte den russischen Präsidenten neulich auch ganz offiziell »einen Teufel« – haben auch Sie den Eindruck, dass das christliche Fundament unserer Gesellschaft dazu benutzt wird, um der Eskalation in Osteuropa eine Art von transzendenter Legitimation zu verleihen?
Hager: Genau so ist es. Religiöse Sprache, beziehungsweise missbrauchte religiöse Sprache hat die stärkste Verdammungskraft. Seit Jahrhunderten wird sie von den Herrschenden überall dort gezielt eingesetzt, wo Menschen ohne Umschweife diskussionslos vernichtet werden sollen.
»Die Scheiterhaufen von damals sind heute die Denunziationsportale wie Psiram«
De Lapuente: Haben Sie ein Beispiel parat?
Hager: Während des Corona-Ausnahmezustands wurden die Kritiker der staatlichen Maßnahmen schlagworthaft als »Corona-Leugner« bezeichnet. Der Begriff »Leugner« taucht in der Theologiegeschichte zum ersten Mal dort gehäuft auf, wo man Menschen willkürlich bezichtigte, nicht an Gott zu glauben. In den Prozessen der Inquisition wurden heilkundige Frauen oder kritische Geister wie Giordano Bruno zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt mit der pauschalen, unbeweisbaren Behauptung, sie seien Gottes-Leugner. Olaf Scholz’ Worte sind nichts anderes als ein postmoderner Ausdruck der inquisitorischen Praxis des 13. bis 17. Jahrhunderts. Die Scheiterhaufen von damals sind heute die Denunziationsportale wie Psiram oder die regierungsfinanzierten Faktenchecker.
De Lapuente: Ärgert Sie es als Pfarrer, als Theologe, als Mensch des gelebten Christentums, wenn Menschen, die der Religion den Rücken gekehrt haben, jetzt religiöse Sprache reaktivieren, um damit den Krieg zu verstetigen oder, um es in deren nun für sich entdeckten Sprache zu sagen: Um das Werk des Teufels zu tun?
Hager: Die gegenwärtige Praxis der Mächtigen, durch herabwürdigende Rhetorik in religiöser Einkleidung missliebige Kritiker öffentlich maximal bloßzustellen und gesellschaftlich zu ächten, zeugt von arroganter Respektlosigkeit gegenüber der christlichen Tradition. Es hat in der Tat etwas Teuflisches an sich, wenn der Bundeskanzler durch einen derartigen Missbrauch religiöser Sprache den Ukrainekrieg zu rechtfertigen und jegliche Friedensbemühungen abzuschmettern versucht. Selbst wenn Olaf Scholz seinen Amtseid ohne den Bezug zum christlichen Glauben geleistet hat, darf er Menschen, die für Frieden eintreten, nicht derartig diskriminieren. Auch wenn er selbst nicht Mitglied einer christlichen Glaubensgemeinschaft ist, hat er die Würde der Gläubigen immer und überall unbedingt zu wahren.
De Lapuente: Im öffentlichen Raum werden die Begriffe »Religion«, »Glauben« und »Kirche« gerne synonym verwendet. Es handelt sich aber freilich um drei verschiedene Aspekte innerhalb eines Themenkomplexes. Haben Sie den Eindruck, dass es auch in puncto Ukrainekrieg eine Übereinkunft zwischen Glauben und Kirche gibt, sprich: Gehen Gläubige und Amtsträger Hand in Hand? Oder steht die Kirche – gerne auch im Plural: die Kirchen – mit ihrer stillschweigenden Affirmation des außenpolitischen Kurses Deutschlands, fern von ihrer Gemeinde?
Hager: In puncto Ukrainekrieg gibt es – analog zur Corona-Krise – eine Übereinkunft zwischen den Herrschenden in Kirche und Politik. Heißt: Die evangelischen Kirchenfürsten stehen hinter der Politik der Bundesregierung. Auch wenn natürlich jeder Landesbischof oder Oberkirchenrat gegen Gewalt und Krieg im Allgemeinen ist, gibt es von offizieller kirchlicher Seite keine klaren Aufrufe zu Verhandlungen mit dem Ziel eines Friedensschlusses zwischen Russland und der Ukraine.
»Kirche ist wie Politik, wo sich die Regierenden vom Volk abschotten«
De Lapuente: Hätte die evangelische Kirche, die so gut mit der Politik kann, nicht mehr Mittel in der Hand, als nur aufzurufen?
Hager: Der bayerische Landesbischof Dr. Bedford-Strohm ist seit einem Jahr Vorsitzender des Zentralausschusses des Weltkirchenrates. Es wäre für ihn ohne weiteres möglich, sich in den Zug zu setzen, nach Moskau zu fahren und dort mit seinem Amtsbruder Kyrill I., Patriarch von Moskau und Vorsteher der Russisch-Orthodoxen Kirche, Gespräche zu führen, die einen Waffenstillstand zumindest vorbereiten könnten. Aber es ist keinerlei Willen erkennbar, auf kirchlicher Ebene eine Brücke zur anderen Seite zu bauen. Das war schon einmal anders: Im Juli 1963 war die Evangelische Akademie in Tutzing – renommierte Tagungs- und Studienstätte der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern – Ausgangpunkt für die Entspannungspolitik zwischen Ost und West. Zwei Jahre nach dem Mauerbau stellten dort der damalige Regierende Bürgermeister Willy Brandt und sein Senatspressechef Egon Bahr ein Konzept mit dem Titel »Wandel durch Annäherung« vor. Auf kirchlichem Boden begann damals der Weg, der 1990 zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Beendigung des Kalten Krieges führte.
De Lapuente: Und die Gemeinden ziehen – oder besser gesagt – marschieren mit?
Hager: An der kirchlichen Basis gibt es in einzelnen Kirchengemeinden durchaus das Bewusstsein, dass es dringend an der Zeit ist, sich für Frieden in diesem schlimmsten militärischen Konflikt in Europa seit Ende des Zweiten Weltkrieges einzusetzen. Es werden Mahnwachen abgehalten. Im kleinen Rahmen finden Diskussionsrunden statt. Gebetskreise treffen sich. Leider haben diese Aktivitäten aber keine entscheidenden Auswirkungen auf der großen politischen Bühne. Insofern steht die kirchliche Chefetage der Gemeindebasis ziemlich fern. Es ist wie in der Politik, wo sich die Regierenden vom Volk abschotten, um nur ja nicht reagieren zu müssen, wenn draußen im Land die Menschen nach Frieden rufen. Und die Sehnsucht nach Frieden ist in allen Gesellschaftsbereichen größer als die medial gepushte Kampagne gegen den »einzigen bösen Kriegstreiber im Osten«.
De Lapuente: Den Kirchen laufen die Schäfchen davon – das ist keine neue Entwicklung, 2022 haben die Abgänge aber Rekordhöhen erreicht. Der katholische Kardinal Müller äußerte unlängst die Sorge, dass die Gefahr bestehe »aus der katholischen Kirche eine Hilfsorganisation für die Agenda 2030 zu machen. In eine Welt ohne Gott passt nach zeitgenössischer Meinung nur eine Kirche ohne Christus.« Befinden wir uns vielleicht in einer Phase der Entgöttlichung des Christentums?
Hager: Im vergangenen Jahr haben 575.000 Menschen den beiden großen christlichen Kirchen den Rücken gekehrt. Das entspricht einem Rückgang der Mitgliederzahl um 2,9 Prozent. Noch nie waren die Zahlen so hoch. Auch wenn sich die kirchlich Verantwortlichen um klare Aussagen zu den Hintergründen herumdrücken: Die desaströse Kirchenpolitik der letzten dreieinhalb Jahre von Corona bis zum Ukrainekrieg trägt aus meiner Sicht entscheidend zu dieser Entwicklung bei. Die vielen Menschen, die mir schreiben, geben als Grund für ihren Kirchenaustritt alle genau diese beiden Themenfelder an – auch wenn das vielleicht nicht repräsentativ ist.
»Mit links-grünem Parteiprogramm beschallt«
De Lapuente: Corona, Ukraine – okay. Und das, was wir heute Wokeness nennen? Irritiert das nicht viele Gläubige?
Hager: Dem katholischen Kardinal Müller stehe ich theologisch insgesamt nicht nahe. Aber auch für mich ist evident, dass die zentralen biblischen Kernaussagen in meiner protestantischen Kirche immer mehr in den Hintergrund treten. Stattdessen werden die Besucher in den Gottesdiensten fast nur noch mit »links-grünem Parteiprogramm beschallt«, wie mir neulich jemand schrieb. Als Fazit hieß es in diesem Brief: »Ich brauche weder eine Corona- noch eine Klimareligion. Was ich brauche, ist die Verkündigung der Botschaft des Jesus aus Nazareth. Und die ist in der Kirche mehr oder weniger verdunstet.«
De Lapuente: Das klingt dramatisch. Ist diese Empörung denn vielleicht auch überzogen? Und die Beschallung, wie Sie es nennen, vielleicht nur ein seltener Extremfall?
Hager: Ein kleines Beispiel aus meiner lokalen Umgebung für die Entfremdung kirchlicher Feiern: Vor einigen Wochen hat die Garmisch-Partenkirchner Pfarrerin Ulrike Wilhelm auf der Zugspitze einen »Aussegnungsgottesdienst« für den schmelzenden Zugspitzgletscher abgehalten, inklusive eines extra für diesen Anlass komponierten Requiems. Eine theologische Unmöglichkeit! Aussegnen kann man nur einen gerade verstorbenen Menschen. Und auch ein Requiem ist mit seiner liturgisch-musikalischen Form auf das Gedenken an einen verstorbenen Menschen bezogen. Hier wird eine verschwindende geologische Formation, ein schmelzendes Stück Eis, vermenschlicht. Vor einigen Jahren bekam ein Pfarrer noch ein Disziplinarverfahren, weil er eine Hauskatze beerdigt und dabei die liturgische Form der Erdbestattung eines Menschen verwendet hatte. Heute wird ein zurückgehender Gletscher ausgesegnet.
De Lapuente: Ist Gott woke, Herr Hager? Ist er, um im schiefen Bild des Kanzlers zu bleiben, aus dem Himmel gefallen?
Hager: Ich antworte mit einem Text, den der Kabarettist Hanns Dieter Hüsch – ein treuer Protestant – 1989 auf dem Evangelischen Kirchentag in Berlin vorgetragen hat. Er ist heute aktueller denn je:
»Als die Nachricht um die Erde lief, Gott sei aus der Kirche ausgetreten, wollten viele das nicht glauben. ‚Lüge, Propaganda und Legende‘, sagten sie, bis die Oberen und Mächtigen der Kirche sich erklärten …:
‚Wir, die Kirche, haben Gott den Herrn, in aller Freundschaft nahegelegt, doch das Weite zu aufzusuchen, aus der Kirche auszutreten und gleich alles mitzunehmen, was die Kirche immer schon gestört. Nämlich seine wolkenlose Musikalität, seine Leichtigkeit und vor allem Liebe, Hoffnung, Geduld. Seine alte Krankheit, alle Menschen gleich zu lieben, seine Nachsicht, seine fassungslose Milde, seine gottverdammte Art und Weise alles zu verzeihen und zu helfen … Darum haben wir, die Kirche, ihn und seine große Güte unter Hausarrest gestellt, äußerst weit entlegen, daß er keinen Unsinn macht, und fast kaum zu finden ist.’
Viele Menschen, als sie davon hörten, sagten: ‚Ist doch gar nicht möglich! Kirche ohne Gott? Gott ist doch die Kirche! Ist doch gar nicht möglich! Gott ist doch die Liebe, und die Kirche ist die Macht, und es heißt: ‚Die Macht der Liebe!‘ – Oder geht es nur noch um die Macht?!’ … Andere sprachen: ‚Auch nicht schlecht; Kirche ohne Gott! Warum nicht?!’
„Kirche ohne Gott!“ – das ist der Slogan. Doch den größten Teil der Menschen sah man hin und her durch alle Kontinente ziehen, und die Menschen sagten: Gott sei dank! Endlich ist er frei. Kommt, wir suchen ihn!«(1)
Genau das passiert heute: Die Menschen suchen in wachsender Zahl Gott außerhalb der Kirche – ganz zurecht, weil er aus dem kirchlichen Himmel vertrieben worden ist.
»Kirche hat unverwechselbare, geistige Substanz verloren«
De Lapuente: Hüschs Text erinnert mich an Dostojewskis »Großinquisitor«: Was, wenn Jesus hier und heute und nicht im Sevilla des 16. Jahrhunderts zurückkehrte? Vorhin sagten Sie, Scholz spreche inquisitorisch. Womöglich würde der Zurückgekommene also vor Scholz stehen, vielleicht auch vor Strack-Zimmermann, vor Hofreiter und Baerbock – und müsste sich sagen lassen, dass er das Werk des Teufels tue, er der gefallene Engel. Unter Umständen gäbe es Applaus für diese Schelte, weil Jesus auch nicht woke auftreten würde – und man endlich brechen möchte mit dem Alten. Muss die Kirche sich nicht in diesem Klima der ewigen Verdammungsbereitschaft des Traditionellen anpassen, wenn sie bestehen bleiben möchte? Also Kriegsbegeisterung zeigen, um zu überleben? Woke werden, um da zu bleiben?
Hager: Die Amtskirche in Gestalt ihrer medienwirksam sich inszenierenden Kirchenfürsten hat bei weiten Teilen der Gläubigen das Vertrauen endgültig verspielt. Diese Kirche ist zu einer leeren Hülle degeneriert. Sie hat ihre unverwechselbare, geistige Substanz verloren, die Jesus aus Nazareth vor 2.000 Jahren in die Welt gebracht hat. Die im April 2019 ausgebrannte Kathedrale von Notre-Dame ist für mich ein sichtbar gewordenes Symbol dafür. Das Feuer hat einen ehemals lebendigen Körper verzehrt, dessen Seele schon seit längerem im Scheiden begriffen war.
De Lapuente: Klingt, als brauchen wir keine Kirche mehr …
Hager: Käme Jesus heute wieder auf die Erde, würde er den eitlen Repräsentanten des kirchlichen Establishments die Leviten lesen. Er würde die unterwürfigen Lakaien zur Rede stellen – vielleicht mit diesen Worten: »Mit Eurem Schweigen zu notwendigen und längst überfälligen Friedensbemühungen in der Ukraine habt ihr meine Botschaft unwiderruflich verraten. Ich habe die Sanftmütigen und Friedfertigen seliggepriesen. Ihr habt Eure Seele verkauft. Ihr leugnet den unbedingten Vorrang des Friedens. In Eurem Verhalten segnet Ihr implizit die Entscheidungen der Mächtigen für immer mehr Waffenlieferungen ab. Euer feiges Schweigen befördert einen täglichen tausendfachen Tod. Und noch etwas will ich Euch sagen: Meine Botschaft braucht Eure staatshörige Kirche nicht. Meine Botschaft war überhaupt nie für religiöse Großorganisationen gedacht. Das amtliche Christentum hat eine jahrhundertelange tiefe Blutspur hinterlassen – in Kreuzzügen, Hexenjagden und Waffensegnungen. So hat es sich selbst diskreditiert. Meine wirklichen Nachfolger sind die Millionen von friedfertigen Menschen an der Basis, die mehr Herz haben als Ihr auf Euren finanziell gut gepolsterten Sesseln.«
1 aus: Hanns Dieter Hüsch, Das Schwere leicht gesagt, Düsseldorf 1992, S.28f.
Hanns-Martin Hager, Jahrgang 1959, ist Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und ist seit 2021 im Ruhestand. Zuletzt war er Gemeindepfarrer in Grainau in der Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen. Von 1990 bis 2018 war er als Seelsorger in verschiedenen klinischen Einrichtungen tätig. Er ist Heilpraktiker für Psychotherapie. Von 1999 bis 2017 hielt er Vorträge zu medizinethischen Themen an der Evangelischen Akademie Tutzing
Guude!
Ich sachma so: Wenn Jesus heute noch mal auf die Welt käme bekäme er ruckzuck ein Verfahren wegen Paragraph 130 an den Hals , er wäre ein Nazi oder Reichsbürger , Klima und Coronaleugner!
Obwohl ( oder weil…) ich im Zuge des Lehramtsstudiums damals ein Zweitfach brauchte, habe ich ev.Theologie studiert und u.a. auch Max Webers Thesen zum Protetantismus gelesen.
Bin schon seit x Jahren ausgetreten und hätte jetzt noch mehr Gründe dafür, spätestens seit unsere Gemeinde die blau-gelbe Fahne präsentiert hat!
Mich kotzt diese Heuchelei nur noch an und ich sage in drei Teufels Namen: Pasta! In Ewigkeit Ramen!
…geh jetzt das Nudelsieb holen..
Danke für das sehr interessante Interview, Roberto.
Da ich mich als „gläubigen Christen“ bezeichne, könnt ihr euch vorstellen, wie mich das Verhalten der Kirchen befremdet – befremdet hat. Kurz: Das ist wohl nun der Tanz um das goldene Kalb. Gott oder Mammon. Die Kirchen insgesamt haben sich hier – leider wieder einmal – klar positioniert. Eine Tragödie!
Falls sich jemand näher mit „christlichen“ Einsichten zu Themen dieser Zeit beschäftigen möchte, empfehle ich wärmstens Eugen Drewermann: „Nur durch Frieden bewahren wir uns selbst“. Habe das Buch jetzt fast durchgelesen und bin begeistert – auch über die Lebendigkeit der Sprache dieses kritischen und streitbaren Geistes.
Nebenbei beinhaltet das Buch auch ganz banale praktische Tipps, passiven Widerstand auszuüben und eben auch zu ertragen. Zwischen den Zeilen gelesen, gibt es diese Tipps in vielfacher Form. Sehr hilfreich . . .
Hilfreich ist aber auch der Jesus Christus-bezogene Ansatz insgesamt. Ich hatte eine relativ kurze Phase extremer Aggressivität, das Buch hat mich davon quasi völlig befreit. Auch sehr hilfreich . . . Danke Eugen Drewermann!
Vermutlich ist Jesus Kommunist gewesen, im Sinne von, dass vor Gott alle Menschen gleich sind.
„Die Menge der Gläubigen aber war ein Herz und eine Seele; auch nicht einer sagte von seinen Gütern, dass sie sein wären, sondern es war ihnen alles gemeinsam. 33 Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen. 34 Es war auch keiner unter ihnen, der Mangel hatte; denn wer von ihnen Land oder Häuser hatte, verkaufte sie und brachte das Geld für das Verkaufte 35 und legte es den Aposteln zu Füßen; und man gab einem jeden, was er nötig hatte.“ (Apostelgeschichte 4,32-35)
Diese Schlussfolgerung ist absolut korrekt. Als „Engel aus der Hölle“ bezeichnet zu werden, ist eine unbeabsichtigte Auszeichnung durch irdische und und sich himmlisch wähnende Tyrannen, die die Angst um ihre ergaunerte Macht umtreibt. Die „Hölle“, das ist die Umschreibung der Hierarchen für das Potential des Aufruhrs des Verstandes und der Emotion gegen die Diktatur der von den Mächtigen verfügten Ordnung.
S
In diesem Sinne ist nichts mehr anzustreben, als ein „Engel aus der Hölle“ und damit ein Mensch zu sein.