Corona: Schluss? Aus? Ende? Vorbei?

Darf ich froh sein, dass Corona vorbei ist? Oder helfe ich dabei denen, die aus gutem Grund vergessen wollen: Nämlich weil sie sich in dieser schlimmen Zeit schuldig gemacht haben?

Im Laden, in der Tram ohne Maske zu sitzen: Herrlich. Wirklich, das ist Lebensgefühl. War mir vorher, als es diese Katastrophe – ich meine damit nicht Corona, sondern die Corona-Politik – noch nicht gab, gar nicht richtig bewusst. Da war das Normalität. Heute genieße ich sie – man wird bescheiden mit zunehmenden Erfahrungen. Wie oft bin ich in den dunkelsten Zeiten der dunklen Zeit ohne negatives Testergebnis Straßenbahn, U-Bahn, S-Bahn gefahren? Häufig sah ich Kontrolleure einsteigen und setzte mich ab, flüchtete in hintere Bereiche des Zuges, manchmal stieg ich sogar aus und wartete auf den nächsten Zug: Ich war ein Gehetzter, immer in Habachtstellung. Das schlug sich psychisch bei mir nieder, Verfolgungswahn etablierte sich: Ich bin so offen, gebe das unumwunden zu. Es ist keine Schande, wenn man ehrlich ist.

Keiner fragt mich heute mehr nach dem Impfstatus. Wer es doch tut, der wird mittlerweile grundsätzlich dumm angesehen: Mal von einigen true believers abgesehen, die einen Fetisch entwickelt haben und die wie ich wohl auch (nur anders als ich), einen psychischen Schaden davongetragen haben. Ich bin froh, dass es nun so ist. Bin froh, dass Corona nun endlich vorbei ist. Das Virus hat Deutschland nun mal ja länger tyrannisiert als den Rest der Welt. Dass ich bei diesem letzten Satz schelmisch zwinkere, sieht der insistierende Leser ja nicht. Tue ich aber, ich necke Sie nur, liebe Leserin, lieber Leser. Wie? Corona dürfe nicht vorbei sein? Ich verstehe was Sie meinen, aber lassen Sie mir noch meine Freude!

Covid is not over?

Im Freundeskreis haben wir diese Diskussionen häufig. Bevor ich jetzt beginne: Ich liebe meinen Freundeskreis. Es sind wertvolle Menschen, die ich in der dunkelste Stunde kennengelernt habe und die ich, wenn es nach mir geht, nicht mehr loslassen werde. Manchmal äußere ich meine Erleichterung darüber, dass das nun endlich alles vorüber sei. Aber es sei ja gar nicht vorbei, Roberto, antwortet man mir dann. Ich will auch gar nicht, dass es einfach so aus ist. Denn das bedeute es zu vergessen. Und dazu sei uns zu viel angetan worden.

Diesen Gedankengang kann ich voll und ganz nachvollziehen. Er ist dialektisch tadellos. Und aus unserer Warte logisch. Wir sind samstags demonstrieren gegangen, haben uns gegen jeden Druck formiert. Wir waren alle fertig, nervlich am Ende und dennoch standhaft. Man hat uns ausgesperrt, hätten uns, nach damaliger Verordnungslage, ja nicht mal kennenlernen dürfen, weil wir ja keinen Kontakt haben sollten mit anderen Menschen, konkreter mit anständigen Menschen, die bei allen Maßnahmen mitzogen – gut, anständige Menschen in diesem Sinne gibt es in diesem Freundeskreis nicht. Deswegen mögen wir uns vielleicht gerne …

Die Dunkelzeit jener Tage mal zu vergessen: Ist das kein Menschen-, kein Ungeimpftenrecht? Muss man das nicht sogar, wenn man weiterleben will – und zwar psychisch gesund weiterleben will? Ich unterstelle niemanden, der es hält wie mancher im Freundeskreis, dass er chronisch psychologisiert: Aber für mich merke ich, ich muss es zuweilen hinter mich lassen. Ist das menschlich nachvollziehbar? Oder versündige ich mich an der Sache, die mir und uns widerfahren ist? Das beschäftigt mich tatsächlich: Ist es eine Frage der Moral, nicht allzu erleichtert zu sein?

Muss man nicht partiell vergessen?

Das ist indes eine Frage, die immer wieder bei Menschen auftaucht, die kollektives Unrecht erlebt haben. Sollte ein schwarzer Südafrikaner nach der Apartheid mit einem Nachfahren eines Buren freundschaftlich umgehen? Dieselbe Frage mit jemanden, der die wirklich schlimmste Zeit deutscher Geschichte am eigenen geschundenen Leib erfahren hat, stelle ich hier nicht: Das widerstrebt mir gerade. Aber auch damals, stellte man sie sich häufig: Kann ich in Deutschland weitermachen? Und wenn ich das beabsichtige: Versündige ich mich an dem, was uns widerfahren ist?

Die Frage des Moments stellt sich schlicht folgendermaßen: Gibt es ein Recht darauf, in eine Normalität zurückkehren zu wollen, die sich abhebt von der Anormalität, die einem Schaden einhandelte? Dabei ist das Wort der Normalität ja ein wohl unerreichbarer Topos, eigentlich eine Sehnsucht, der man nachspürt, die aber nicht mehr realisierbar ist. Denn natürlich genieße ich die Fahrt in der Tram ohne Maske. Aber in dem Augenblick, in dem ich das genieße, erinnere ich mich ja, denn das Damals drängt sich auf. Es ist immer noch präsent. Erst wenn ich so eine ordinäre Fahrt nicht mehr genieße, habe ich wohl wirklich vergessen.

Im Augenblick vergesse ich nur stückweise. Muss man nicht partiell vergessen? Auch, um die Erinnerungen, die einen quälen, mit einer positiven Erfahrung des gegenwärtigen Augenblickes zu bekämpfen? Ich ertappe mich immer noch dabei, wie ich beim Zustieg von Kontrolleuren aufschrecke. Der Schreck spielt sich im Nanosekundenbereich ab. Aber er ist noch da. Nie hatte ich Furcht vor Autoritäten – so man diese Leute überhaupt so nennen will –, ich würde behaupten, ich fürchte mich heute noch immer nicht. Aber der Schreckmoment: Das ist ein Produkt jener Jahre. Das Erschrecken vergessen zu wollen: Ich bin doch auch nur ein Mensch!

Vergessen heißt ja auch nicht vergeben

Wie gesagt, ich verstehe den Ansatz ja: Nie vergessen, es sich immer wieder bewusst machen. Lernt man neue Leute kennen, will man wissen: Wie standest du damals zur Sache? In diesen oder jenen Laden geht man nicht mehr, weil die besonders aggressiv waren. Man meidet Freunde, die einen nur noch als Gefährder gesehen haben und so weiter und so fort. Ich ertappe mich auch dabei, dass ich diese Muster anwende. Die Frage nach der Vergangenheit, die man Menschen stellt, die man damals nicht kannte, finde ich aber wirklich lästig, denn sie lähmt mich. Und seien wir ehrlich, fragt man heute jemanden, war er doch eh im Widerstand – die fünfmalige Impfung sei ihm quasi aufgezwungen worden.

Dass die Verantwortlichen für die Spaltung und Diskriminierung nur ein laues »Entschuldigt bitte!« in die Zeitungen säuseln, ist mir zu wenig. Aber irgendein Mitläufer? Sollte ich nicht, um meiner selbst, um meiner Gesundheit willen, darüber hinwegsehen und vergessen wollen, wie er gewesen ist damals? Das heißt doch noch lange nicht, dass ich vergebe.

Denn dazu bin ich nicht bereit. Diese Jahre haben wir mein Restvertrauen in diese Gesellschaft zerschossen. Seit damals weiß ich: Der Schoß ist feucht noch. Und eigentlich: Der Schoß ist ein Wasserfall. Tosend gar. Er reißt einen mit, drückt einen unter Wasser: Der Schoß ist Waterboarding. Leute, die nicht mitziehen, werden untergetaucht. Der Protofaschismus greift. Wie sollte ich das vergeben wollen? Aber dann und wann ein bisschen Vergessen zulassen: Wahrscheinlich ist das medizinisch sinnvoll. Das wird die Kunst der nächsten Jahre sein, sich ein wenig dem Vergessen anzunähern, bei gleichzeitiger Kultivierung eines Gefühls, das da lautet: Nicht vergeben zu wollen und zu können. Vergessen bedeutet ja, es sich selbst leichter machen zu wollen. Vergeben würde jedoch bedeuten, es den Häschern einfacher zu machen: Und letzteres ist mir nun wirklich keines meiner Anliegen.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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Schwitzig
Schwitzig
1 Jahr zuvor

Es gibt keinen Grund für Vergebung. Dieselben Mittäter, die passiv und aktiv das Corona -Regime gestützt und ermöglicht haben, unterstützen jetzt das Kriegsregime.
Deswegen sollte man auch nicht vergessen.
Dein durchschnittlicher Mitbürger und ehemaliger Freund ist ein Mittäter.

Anette Boeke
Anette Boeke
1 Jahr zuvor

Lieber Roberto,

diese Fragen treiben wohl viele herum, Gerade zu Ostern hören wir vieles, was uns auffordert, in Liebe und Barmherzigkeit zu vergeben. Nicht, dass ich nicht auch die Gefahr sehe, was es mir selbst antut, wenn ich mich Vrgeltungsgelüsten hingeben würde. Aber abzulassen von einer Aufarbeitung mit dem Trost einer himmlischen Macht (so verstehe ich Mainstream-Religion) ist doch auch wieder nur eine Art von Gehorsam, die mich aus meiner Verantwortlichkeit entlastet. Ich sage mal ganz polemisch: Weg mit der ganzen Gefühlsduselei. Wir sind nicht nur uns selber gegenüber verantwortlich, sondern auch als Individuum als Mitgestalterin der Menschengemeinschaft. Daher sollten wir uns vergegenwärtigen, dass diese Menschheitsverbrechen gegen Kinder, hilfsbedürftigen Mitmenschen (sei es in Pflegeheimen oder Krankenhäuser) nicht wieder akzeptiert werden dürfen. Jeder Einzelne, der als Lehrer, Arzt, Politiker, Vorgesetzter (also Machtinhaber) seine Macht missbrauchte, sollte daran gehindert werden, dieses wiederholen zu können. Bei allem Verständnis gegenüber dem Einzelnen bin ich in dieser Hinsicht unnachgiebig. Wer nicht erkennen will oder kann, dass er seine Macht missbrauchte, darf keine Macht mehr ausüben dürfen. Auch wenn mir bewußt ist, mit welchen Strafen Ungehorsam sanktioniert wurde und noch wird, müssen die Mittäter zur Verantwortung gezogen werden. Hannah Arendt berichtete (Was heißt persönliche Verantwortung in einer Diktatur, Hrsg. Marie Louise Knott, Piper Verlag 2018, S. 26 ff.), dass im Eichmann-Prozess eine Ausrede, wonach der Angeklagte seine persönliche Verantwortlichkeit damit bestritt, dass er nur ein Rädchen im System gewesen sei, wie folgt gekontert wurde: „Und warum, bitte sehr, wurden Sie ein Rädchen oder blieben Sie es unter derartigen Umständen?“

Reden wir doch alle mit denjenigen, die nicht unserem verbliebenen Freundeskreis angehören, um zumindest zu erreichen, dass die nach wie vor geltenden Pandemievorschriften als verfassungswidrig beseitigt werden.

Rudi K
Rudi K
1 Jahr zuvor

Ich sehe das so, daß jetzt ja die nächsten „Wildsäue“ wie Klima und Ukraine-Krieg durch das Land gejagt werden. Überhaupt kommt es mir vor, daß wir in einem Krisenjahrzehnt wie vor 100 Jahren leben. Vor 100 Jahren gab es ja die „Spanische Grippe“ und später in Deutschland die Inflation, Hitler etc.

Wenn man bedenkt, daß einer der heftigsten Scharfmacher „Klabauterbach“ heute Minister ist und von Frau Bosetti als „unschuldig“ bezeichnet wurde, obwohl er damals „gesundheitspolitischer Sprecher“ und Abgeordneter der SPD im Bundestag war, dann bin ich etwas verärgert.

Frau Wirrkopf
Frau Wirrkopf
1 Jahr zuvor

Triffst mal wieder meinen Nerv. „Die haben mich ausgesperrt, obwohl ich gesund war!“ ist immer wieder der Gedanke, wenn ich irgendwo hin will. Und dann geh ich da nicht hin. Als man mir den Bus verboten hat, hab ich ein Fahrrad gekauft. Und jetzt überlege ich ganz genau, ob ich einen Bus brauche, bevor ich das Ticket kaufe. Bushopping wie früher? Nicht mehr mit mir. Ich lebe ja ziemlich minimalistisch und musste darum fast nie Maske tragen, es sei denn beim Einkaufen, oder beim Arzt, also die lebenserhaltenden Stellen. Aber das war auch die einzige Einschränkung. Dort musste ich keine Impfung nachweisen.

Aber die Zeit, als man mir damit drohte, auch diese Leistungen zu verweigern, wenn ich die Spritze verweigerte, diese Angst, lebensnotwendige Versorgung nicht mehr zu bekommen, ohne Spritze, obwohl ich immer kerngesund war – das werde ich nie vergessen. Das war eine immense psychische Belastung. Ich war tatsächlich froh, eine geimpfte Freundin zu haben, die sich anbot, in dem Fall für mich einkaufen zu gehen. Wie abartig ist das? Froh zu sein, dass sich jemand erpressen lassen hat zu dieser Giftampulle, der mir dann helfen konnte, weil ich sie nicht wollte. Sie wollte sie auch nicht, aber sie musste, weil sie einen behinderten Ehemann im Heim hat.

Tut mir leid, ich kann das nicht vergessen. Und vergeben werde ich das erst Recht nicht. Ganz abgesehen davon, dass dieses „tut uns leid“ von den Verursachern dieses Psychoterrors nicht ehrlich gemeint ist. Sie werden das selbe wieder tun, vermutlich mit noch schlimmerem Druck, wenn sich die nächste Gelegenheit bietet.

Robert-B.
Robert-B.
1 Jahr zuvor

Mittäter hin-, Mittäter her. Irgendwie werden wir mit den Menschen, die sich damals dem Impffaschismus hingegeben haben, wie sie sich heute dem Krieg gegen Russland hingeben auch in der Zukunft zusammen leben müssen.
Oder wir wandern aus – woran ich seit einiger Zeit sehr häufig denke, auch, weil mir hier nach und nach die wirtschaftliche Lebensgrundlage geraubt wird.

Aber Vergebung kann, darf und wird es nicht für die Täter geben, das heißt die, die Coronamaßnahmen, den Krieg, die Zerstörung unserer Wirtschaft erst ermöglicht haben (und das sind nicht allein die Politiker).

Vor allem deshalb kann und darf es keine Vergebung geben, weil es nicht einmal eine Aufarbeitung und eine erst gemeinte Entschuldigung gibt und auch nicht geben wird.
Es kann keine Enschuldigung und keine Aufarbeitung geben, weil – vergessen wir das nicht – die Coronamaßnahmen weiter über uns schweben und schweben sollen, wie ein Damoklesschwert.
Nach der Pandemie ist vor der (nächsten) Pandemie und die Waffen sind nicht zu Pflugscharen gemacht worden, sie liegen allesamt noch bereit und werden zu gegebener Zeit wieder ausgepackt. Und zwar schärfer und totaler als beim letzten mal.

Natürlich verstehe ich Robertos Wunsch nach Vergessen sehr gut.

Aber wir werden uns vermutlich schneller wieder in den gleichen oder ähnlichen Zwangsmaßnahmen wiederfinden, als wir es heute ahnen.
Und es werden die meisten wieder mitmachen, die auch damals mitgemacht haben.
Vielleicht wird es erstmal keine Pandemie, sondern „nur“ eine Kriegswirtschaft wegen der diversen Kriege, die der Westen in nächster Zeit führen wird, um die Vorherrschaft über die Welt zu erhalten.
Aber zurücklehnen und auf einen gesicherten und ruhigen Lebensabend hoffen, das wird unserer Generation nicht vergönnt sein.

Wie mein Vater letztens zu mir sagte: Ich bin froh, daß ich nicht mehr lange leben muß, aber du, Sohn, tust mir leid…

Jau
Jau
1 Jahr zuvor

Vielen Dank, lieber Roberto.

Das tolle Gefühl inmitten Maskenloser als vormals Befreite, im Bus durch die Gegend zu schaukeln, genoss ich am 5. Februar sehr. Das geht mir bei gelegentlichen Fahrten immer noch so, ich habe den Mist noch nicht vergessen und will ich auch nicht.

Auch meine Stofflappen, die ich bis zu meinem Attest an meinem Arbeitsplatz an der Kasse tragen musste, werde ich noch nicht entsorgen, weil sie mich, wenn ich sie in den Händen halte, sofort mit allen möglichen Gefühlen und Gedanken verbinden, die mir helfen nicht einfach so über diese Zeit hinweg zugehen als wäre nichts gewesen.

Gesellschaftlich rückten mir die Quältiere des Job-Centers schon reichlich auf die Pelle.
Was die letzten drei Jahre anbelangt, muss man allerdings von einem Verbrechen gegen die Menschheit sprechen.
Die Aufarbeitung wird dauern.
Einerseits loslassen, andererseits nicht vergeben oder doch, weil nicht mehr wichtig irgendwann?

Das angehängte Foto machte ich am besagten 5. Februar.

05-02-23e.jpg
Schnoerch
Schnoerch
1 Jahr zuvor

Ich befürchte „nichts ist vorbei!“. Und dafür muß man kein großer Prophet sein.

https://norberthaering.de/news/ecdc-impfkampagne/

Ob Corona, Klima oder Krieg. Alles ist Teil der gleichen Agenda. Ohne Coronamaßnahmen und Gehorsamsübungen wäre diese Gegenwart nicht möglich.

Last edited 1 Jahr zuvor by Schnoerch
AusderMäuserich
AusderMäuserich
Reply to  Schnoerch
1 Jahr zuvor

Tja, das ist die Millionenfrage: Ist das alles ein (dummer) Zufall oder steckt dahinter ein ausgeklügelter perfider Plan? Ich tendiere auch eher zu Letzterem, wenn ich Lebenserfahrung und alle Umstände mit einbeziehe.

AusdieMaus
AusdieMaus
Reply to  Schnoerch
1 Jahr zuvor

Tja, das ist die Millionenfrage. Sind das alles nur (dumme) Zufälle oder steckt dahinter ein ausgeklügelter perfider Plan? Nehme ich Lebenserfahrung und alle bekannten Umstände zusammen, tendiere ich eher zu Letzterem.

AusderMäuserich
AusderMäuserich
1 Jahr zuvor

Lieber Roberto, ich bringe es für mich selbst auf die Formel “Vergeben – vielleicht, vergessen – niemals“. Dem Einzelnen kann ich unter Umständen vergeben, ich sollte aber niemals vergessen, was mich vergeben lassen muss. Denn ich muss mit den schuldig gewordenen Menschen weiter zusammenleben, den sozialpsychologischen Mechanismus hinter der Unmenschlichkeit aber kann ich verurteilen und vielleicht mit meinen zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen. Außerdem halte ich es da sinngemäß mit der asiatischen Weisheit “Ärgere dich nicht und setze dich an die Biegung eines Flusses und warte bis deine Feinde tot vorbeitreiben“…

AusdieMaus
AusdieMaus
1 Jahr zuvor

Ich habe es für mich auf die Formel “Vergeben – vielleicht, vergessen – niemals“ gebracht. Einem Einzelnen kann ich unter Umständen vergeben, denn ich muss oder will mit ihm weiter im Alltag auskommen, den sozialpsychologischen Mechanismus hinter der Unmenschlichkeit aber darf ich niemals vergessen. Den kann ich verurteilen und mit meinen zu Gebote stehenden Mitteln bekämpfen.

Das ist auch allgemein die (gewollte?) Krux bei der sog. “Aufarbeitung der NS-Geschichte“. Die dahinter liegenden Mechanismen werden (wurden?) selten, zumindest in der Breite, ausführlich thematisiert. Darauf kann man heute geschickt aufbauen.

Außerdem halte ich mich an die asiatische Weisheit, die da sinngemäß lautet: “Ärgere dich nicht, setze dich an die Biegung eines Flusses und warte bis deine Feinde tot vorbeitreiben“…

Bernhard
Bernhard
1 Jahr zuvor

Was soll vorbei sein? Der „Corona“-Wahnsinn, kaum aus der Flasche ausgetrieben, hat sich umgehend in „Ukraine“ verschlüpft und produziert von dort aus noch viel stinkenderes und suizidaleres Gärgas, das der ganzen Gesellschaft den Atem rauben möchte.
Und selbst wenn wir es schaffen sollten, die Ukraine-Lüge aufzulösen (wozu ich wenig Willen sehe), dann würde sich der Wahnsinn das nächste Vehikel suchen, um seinen Tribut einzutreiben.
Fakt ist: Alle Institutionen, an die wir einmal geglaubt haben und die eine Gesellschaft tragen, inklusive Justiz, Medien, Universitäten, Ärzteschaft und der „Wissenschaft“, sind jetzt nur noch ein dampfender Haufen Scheiße, wo nur noch die zugegeben glänzende Fassade steht. Was das heißt, darf sich jeder selbst ausrechnen.

Kooka
Kooka
1 Jahr zuvor

Für mich ist nichts vorbei, solange der Pandemievertrag und die verschärften IHR am Horizont drohen. Die EU will letzteren sogar noch weiter verschärfen durch schwammige Ausdrücke wie „pandemic situation“. Hier der Link zum Dokument der EUhttps://www.eeas.europa.eu/sites/default/files/documents/2023/EU%20proposals%20integrated%20into%20the%20ZD%2028%20March.pdf

Es gibt aber auch einen kurzen Text zum Thema https://tkp.at/2023/04/11/eu-will-pandemievertrag-verschaerfen/

Wenn ich meine Mitmenschen (Ehemalige Freunde, Kollegen, Bekannte, die meisten Verwandten) ansehe, weiß ich mit Gewissheit, dass dies alles wieder bzw. noch verschärft passieren wird.Erst Coronagläubige, jetzt Russenhasser und Kriegsbefürworter und vor nichts mehr Angst als dem Klimakollaps und CO2. Völlig geistig abgedreht.

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Man soll ja nichts gleichsetzen, aber das große Vergessen ist ein Teil unserer Historie.
Vielen Tätern hat es genutzt, heute werden hochbetagte Greise im Namen des „Rechts“ verknackt während die Verantwortlichen Karriere machten, im bürgerlichen Staat.

Die würde es vermutlich psychologisch viel mehr frommen bei Gelegenheit einen Kontrolleur zu verprügeln, natürlich maskiert. Nur um aus der Ohnmacht heraus zu kommen.

Der Corona- Wahn war schlimm, aber die Basis- Infektion ist noch grausiger.
Es ist der Keim der Blödheit, der sich Bahn in die Öffentlichkeit brach.
Man wird sich damit abfinden müssen. Aber leichter wird es nicht…

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Ich finde ja auch dass die Kinder denen sexuelle Gewalt angetan wurde und wird, endlich die Größe finden und „Schwamm drüber“ rufen.

Was Corona betrifft hofft der bösere Teil von meiner Persönlichkeit auf die „Nebenwirkungen“. Das Sterben hat ja bereits begonnen.
Das ist für mich wirklich eine surreale Situation, ich wünsche niemandem etwas schlechtes, aber freuen würde ich mich schon.
(Bei „niemandem etwas schlechtes“ muss ich anfügen, zu Ausnahmen bereit zu sein.)

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

Der Vorteil wäre, dass die Mittäter dann wegsterben und der Anteil derjenigen, die nicht alles von Oben mitmachen, zunimmt.

Robert-B.
Robert-B.
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

Vergiß nicht, daß die „Mittäter“, die jetzt teilweise sterben, in der Regel Opfer sind.
Viele, die sich haben impfen lassen, haben das aus nackter Angst getan, aus Angst, den Job zu verlieren, aus Angst, nicht mehr für ihre Familie sorgen zu können.
Oder einfach aus Angst vor dem ach so tödlichen Virus.
Es gibt schließlich viele, die tatsächlich das glauben, was ihnen von offizieller Seite gesagt wird. Das sind dann einerseits Mittäter, aber es sind eben auch Opfer.
Da finde ich ein hämisches „das habt ihr nun davon“ schwierig.
Auch, wenn ich durchaus nachvollziehen kann, daß man das Mitschwimmen im Strom, das ja auch Druck auf die erzeugt, die nicht mitschwimmen, verwerflich findet und denen jetzt gerne eins reinwürgen würde.
Anders sieht das natürlich bei den Tätern, den Architekten des Terrors aus.
Da wüscht man sich eine höhere Macht, die da mal so richtig aufräumt. Aber so richtig. 😉

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Robert-B.
1 Jahr zuvor

@Robert-B

Anders sieht das natürlich bei den Tätern, den Architekten des Terrors aus.

Da wüscht man sich eine höhere Macht, die da mal so richtig aufräumt. Aber so richtig

Welche „höhere Macht“ sollte das sein?

Die Impfung sicher nicht, weil ich die als so verschlagen einschätze, dass die was völlig Harmloses injiziert bekamen, wenn sie sich grinsend öffentlich pieksen ließen, vielleicht einen Calvados oder Weißburgunder.
Hatten di nicht schon bei der Schweinegrippe ihr „Extrastöffchen für angeblich Unersetzliche“? 😉

https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/schweinegrippe/hintergrund/zehn-irrtuemer-ueber-die-schweinegrippe-h1n1_id_1888063.html

Last edited 1 Jahr zuvor by Robbespiere
Robert-B.
Robert-B.
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Deswegen schrieb ich ja „höhere Macht“, weil diese Leute absehbar von niemand Irdischem zur Rechenschaft gezogen werden.
Ich glaube, diese Straflosigkeit ist auch eines der Hauptprobleme und lädt geradezu ein, die Spirale immer noch ein bißchen weiter zu drehen.

Und das mit dem „Extrastöffchen“ glaube ich auch.
Die sind doch nicht wahnsinnig und jagen sich das Zeug, das sie predigen, selbst in den Arm.
Was werden die nach jeder Sondersendung, in der sie mit betretener Miene die nächste Zwangsmaßnahme verkündet haben, beim anschließenden Glas Sekt zusammen gefeixt haben…

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Robert-B.
1 Jahr zuvor

@Robert-B

Ich glaube, diese Straflosigkeit ist auch eines der Hauptprobleme und lädt geradezu ein, die Spirale immer noch ein bißchen weiter zu drehen

So ist es.
Allerdings neigen solche Leut gerne zu Selbstüberschätzung und gehen für sie nicht mehr abschätzbare Risiken ein.
Am Ende landen dann doch wieder Köpfe auf Pflöcken.

Was werden die nach jeder Sondersendung, in der sie mit betretener Miene die nächste Zwangsmaßnahme verkündet haben, beim anschließenden Glas Sekt zusammen gefeixt haben…

…..und eher nicht intramuskulär.

flurdab
flurdab
Reply to  Robert-B.
1 Jahr zuvor

Deswegen schrieb ich ja:

Das ist für mich wirklich eine surreale Situation, ich wünsche niemandem etwas schlechtes, aber freuen würde ich mich schon.

Man bekommt nichts geschenkt, manchmal muss man sich gerade machen.
Das nennt sich Freiheit. Die wird nicht geschenkt, die wird erkämpft, ertrotzt.

Ein hämisches „das haben Sie nun davon“ wird man von mir nicht hören.
Eher ein „Selber- Scholz“.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Robert-B.
1 Jahr zuvor

Wieso „hämisch“? Was soll das Framing?
Es waren immer die, die einfach geglaubt haben, was ihnen gesagt wurde, welche die Verbrechen der Verbrecher ermöglicht und ausgeführt haben.
Das ist keine „Häme“, sondern Feststellung der Verantwortung.
Das ist hier kein Volk von Opfern.

Robert-B.
Robert-B.
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

@Schwitzig und flurdab:

Wir müssen ja nicht in allem überein stimmen. 🙂
Ich sehe die Menschen, die sich den Maßnahmen unterworfen haben und sich unter dem Druck von Politik, Medien und Mitmenschen auch haben impfen lassen solange auch als Opfer an, wie sie ihrerseits nicht die große Coronaerzählung mitgetragen haben und andere aktiv unter Druck gesetzt haben.
Wer nach dem Prinzip „wenn ich mich unterwerfe, sollen es die anderen gefälligst auch tun“, den Druck weiter gegeben und das System Corona verstärkt hat, ist natürlich selbst zum Täter geworden.
Aber ich gebe zu, die Linie verläuft hier fließend.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Robert-B.
1 Jahr zuvor

Jetzt würde mich noch interessieren, wo Du „Häme“ erkannt hast.

Bernie
Bernie
1 Jahr zuvor

Lieber Roberto J. De Lapuente,

ich bin auch froh, dass der Maskenzwang, ebenso wie „Corona“ rum ist, aber habe mir, durch das dämliche Maskentragen einen unangenehmen Hauptausschlag zugelegt.

Ich mußte, wegen eines Gesundheitschecks sowieso zum Hautarzt, und da bekam ich dann eine Salbe verordnet, und die Hautärztin sagte ungefragt, dass das jetzt öfters vorkomme – wegen der Maskentragerei, und ich trug die Maske gar nicht mal die ganze Zeit *augenroll*

Soviel zum Thema Maskentragen hätte keine Auswirkungen als Schutz vor Corona – egal, die Salbe hilft…..und zum Glück ist mir Schlimmeres als das, rein gesundheitlich gesehen, erspart geblieben.

Als weiteren Kommentar lasse ich die Kabarettistin Simone Solga sprechen:

Simone Solga: Bis der Kragen platzt | Folge 69

Kommt mit ins Abenteuerland! In ein paar Tagen zieht unsere geniale Regierung diesem Land den Kernkraft-Stecker – ein spannendes Experiment mit offenem Ausgang und ohne echten Plan. Zeitgleich müssen Millionen von Hausbesitzern damit rechnen, dass die zahlreichen neuen Maßnahmen der Energiewende sie bald schon Kopf und Kragen kosten. In Folge 69 von „Die Woche abgefrühstückt“ lässt Simone Solga ihrer Faszination freien Lauf: wie lange mag es dauern, bis dem Bürger der besagte Kragen doch noch platzt?

Link und viel Spaß mit ihrer völlig zutreffenden Analyse unseres Ampel-Deutschland 2023:

https://www.youtube.com/watch?v=hVpdNBKl0Tg

Amüsierter Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
ShodanW
ShodanW
1 Jahr zuvor

Jedes Wort von dir ist mir darin ein Volksfest. Und dazu auch bei mir die Gefühlslage wiederspiegelnd, bis ins Detail.

Der Unterschied bei uns mag gewesen sein, dass wir wirklich akribisch das Ausland im Blick hatten. Und es war ein Befreiungsschlag, als wir 2022 vom Ende der Pandemie in Holland und später in Frankreich lasen. Zack – Urlaube gebucht. Schöne Zeit verbracht, und dann – ja, darüber habe ich mich diebisch gefreut – Fotos von der Pariser Metro letzten September diesen Extremos vorgesetzt. Maskenfrei, während man in Deutschland Lauterbachs Killervariante erwartete und sich präventiv schon mal zwei Kaffeefilter über die Schnute hing.

Irre, wenn man sich das noch mal ins Gedächtnis ruft. Nun ist auch bei uns Schluss, aber leider ist das hängen geblieben, was ich befürchtete – die Folgen der Maßnahmen. Und das irre Schulterzucken á la „Wir haben es ja nicht besser gewusst.“. Könnte jetzt neue Diskussionen bedeuten, aber ich habe keine Lust, mich da noch mal reinzustürzen. Momentan sind wir im Trümmerfrauenmodus. Alle stehen betröppelt da und schauen auf die Ruinen, vor denen sie stehen – die Ruinen, die sie mit zu verantworten haben.

spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Zur Aufarbeitung von Corona habe ich keine feste Meinung. Es gibt aber klare Erkenntnisse und Lehren, die diese ganze Zeit gebracht hat.
Erstens: Mitläufer = Mittäter. Nichts hat die wahre Mentalität der Gegenmenschen so offenbart wie ihre Zustimmung zu Impfpflichten. Und es wäre absolut leichtfertig, das jemals zu vergessen.
Zweitens: Wir befinden uns in einem autoritären, postdemokratischen System. Die Vertrauenswürdigkeit nahezu sämtlicher tragenden Säulen unserer Gesellschaft geht gegen 0. In Verbindung mit Erstens stellt sich die Frage wann und in welche Richtung es eskaliert.
Drittens: Ich habe einen neuen Hauptfeind. Die Grüninnen sind schlimmer als das Kapital. Während diese dazu aufriefen, mich verhungern zu lassen, wollte jenes einfach weiter Geld verdienen.

Horst Kevin
Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Ich sah gestern mitten am Tag mal etwas Tagesschau. Darin kam der Stiko-Mertens zu Wort. Tenor war: naja manches war wohl nicht ganz richtig, aber was die Stiko tat, war richtig.
Ich hab mir die Finger blutig gesucht, es aber nirgendwo im Netz finden können. 20 Uhr war anderes wichtig.

Nach der Pandemie ist vor der Pandemie!

Und dabei ist egal, ob die Krieg, Virus oder Klima heißt.

Alles wird jederzeit genauso wieder ablaufen können. Die Leute werden aus den verschiedensten Gründen mehrheitlich mitmachen, die Bullen werden knüppeln, die Justiz willfährig Köpfe rollen lassen und die Medien werden hetzen.
Wir drölfzig kleinen Pappnasen können da wettern, hirnen und wie Quijote kämpfen. Nix wird sich ändern.

Übrigens sind wir, ich habe selbstverständlich nachgezählt, nicht nur drölfzig. Wir werden nur kleingeschwiegen von einer vorgeblich freien Presse, die im Gegenzug aus ein paar Klimawichteln eine Menge suggeriert, die es nicht gibt, die versprengte Reichsbürger hyped und sonstige Regierungspropaganda multipliziert.

Schade eigentlich!

Und jetzt mein kleines Lichtlein, bei all der Resignation: So fühlte es sich vor dem November 89 im Osten auch an.

Last edited 1 Jahr zuvor by Horst Kevin