Geschichtliche Leeren

Die deutsche Aufarbeitung der Vergangenheit und der Kriegslust wurde als vorbildlich betrachtet: Dieser Tage spürt man, dass sie nicht mehr als nur eine leere Rhetorikhülle war.

Eine Weile lang hatte man in Deutschland den Eindruck, dass jeden Tag Erinnerungsprogramm lief. Täglich gab es den Nationalsozialismus im Fernsehen, Guido Knopp in Dauerschleife. Es gab »Hitlers Helfer«, »Hitlers Frauen« und man wartete sehnsüchtig auf »Hitlers Gartenzwerge«. Unseren täglichen Hitler gaben sie uns heute – und morgen und zu allen Jahreszeiten.

Offenbar redete man sich ein, dass das der Schlüssel zur Aufarbeitung sei. Zu einer Aufarbeitung, die uns Lehren ziehen lassen sollte: Nie wieder nämlich. Nie wieder Faschismus natürlich – aber auch: Nie wieder Krieg. Man hat uns so zugekleistert mit Knopp und sonntäglichen Erinnerungsreden, dass man irgendwann annahm, jetzt sei es endlich verinnerlicht: Für einen Krieg lassen sich diese berieselten Deutschen nie mehr erwärmen. Dass das ein Irrtum war, kann man heute in vielen entrückten Gesichtern sehen. Krieg geht immer noch. Knopp ist definitiv gescheitert.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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AusdieMaus
AusdieMaus
1 Jahr zuvor

Jetzt ergeben die Dauerschleifen einen Sinn: Abstumpfung. Die “Knoppisierung“ der Geschichte war erfolgreich.

Last edited 1 Jahr zuvor by AusdieMaus
Horst Kevin
Horst Kevin
1 Jahr zuvor

Knopp ist definitiv gescheitert.

Ja, lieber Roberto,

so siehts wohl aus.
Aber welche Chance hatte er auch, musste er doch immer gegen das A-Team und jede Menge andere kriegsverharmlosende und -verherrlichende Machwerke anstinken. Selbst den Kindern wird mit irgendwelchem Pokedreck das Kämpfen als Normalität ins Kinderzimmer geschoben.

Und wenn ich mir derzeit ansehe, was so ein Militärhysteriker wie Neitzel von sich gibt,..

Vielen Dank und herzliche Grüße!

Martina
Martina
1 Jahr zuvor

Knopp ist nicht gescheitert. Er hat genau das erreicht, was er erreichen sollte – er hat uns desensibilisiert gegenüber dem Nationalsozialismus, und vorbereitet auf die Kriege, die unser Regime zu führen gedenkt.

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Was Knopp in jedem Fall geschafft hat ist die Bagatellisierung des Bösen.
Ob es beabsichtigt war? Wer weiß. Fest steht das immer mehr vom selben wenig wirkt.
Was man sicher feststellen kann, Knopp hat sein Publikum verfehlt.
So moralisch glitschige Typen, Leute die immer, ja wirklich immer, egal wie Zeiten sich wenden, oben in der Sahne schwimmen, haben Knopp nie gesehen.
Und wenn doch, dann mit einem guten Glas Rotwein und dem Willen aus Fehlern zu lernen.
Nicht das der Nationalsozialismus ein Fehler war, sondern welche Fehler der Nationalsozialismus gemacht hat und wie man die beim nächsten mal vermeidet.
Denn die Idee vom Herrenmenschen, die kann gar nicht schlecht gewesen sein.
Und welche andere Selbsteinschätzung können die Gaucks & Söhne schon haben.

Zur Aufklärung der Gesellschaft über das 3. Reich und seiner Geschichte hat der Reitschuster gestern eine Meldung veröffentlicht.
Guckst du staunst…
https://reitschuster.de/post/haelfte-der-jugendlichen-kann-nazi-zeit-nicht-genau-einordnen/

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

@flurdab

Nicht das der Nationalsozialismus ein Fehler war, sondern welche Fehler der Nationalsozialismus gemacht hat und wie man die beim nächsten mal vermeidet.

Der Nationalsozialismus hat im Sinne seiner Unterstützer und Förderer, nur nicht zum Nutzen seiner Erfinder.

Nachdem der sich nun auch ( nach Chile oder Nicaragua ) in Europa wieder als nützlich erweist für das Finanzkapital v.A. der USA, darf auch Deutschland wieder die Nase aus dem braunen Morast herausstrecken, als sei da Nichts gewesen.
Vorsichtshalber hat man ja die alten Kader nach dem „Endsieg des Kapitals“ für den Antikommunismus und den Fortbestand des Herrenmenschen-Gezüchts geschont.
Nun wird die Ernte eingefahren…..jenseits des Atlantiks, größtenteils jedenfalls.
Den Preis zahlt wie üblich die einflusslose, aber gründlich manipulierte Masse.

Wohl bekomms!

Einzelmeinung
Einzelmeinung
1 Jahr zuvor

Was im Nationalsozialismus, speziell in der Gesellschaft, gelaufen ist, weiß ja offensichtlich kaum noch jemand, ist ja derletzt herausgefunden worden.

Hat also nachweislich nicht sonderlich gut funktioniert, die „Aufarbeitung“.

Den Rest hat Hollywood besorgt.
Guter Mensch darf bösen Mensch töten und danach ist die Welt ein besserer Ort.
Was gut ist, bestimmt der Zeitgeist und böse sind vor allem die Russen und irgendwelche Typen in „Nazi“ Uniformen.

So einfach können Weltbilder sein.

Anders kann ich mir die derzeitige Entwicklung kaum erklären.

flurdab
flurdab
Reply to  Einzelmeinung
1 Jahr zuvor

Neuerdings gibt es ja diese Retrowelle bei fancy NSDAP- Kleidungsschmuck in der Kokaine. Bin gespannt wann die ersten Kleidungsstücke, Taschen, Federmäppchen mit der Schwarzen Sonne im Handelssortiment der Disqunter auftauchen.
Worauf ich raus will, die schwarze Uniform mit Breeches- Hose und Schaftstiefel scheint ihren Symbolcharakter als das maifestierte Böse zu verlieren.

Ich bin auch gespannt wann das Heil Selensky als Grußformel in den Alltag einkehrt, und ob mit erhobenem Arm oder ohne.
Die Einführung des „Deutschen Gruß“ in den 1930er Jahren hat Ähnlichkeiten mit der Sprachverhunzung des Genderns heutzutage.

Cetzer
Cetzer
Reply to  Einzelmeinung
1 Jahr zuvor

Hollywood

Hitler ist ja schon in vielen Filmen/Comics als lizenzfreier Gegenspieler von Superman, Captain America und Gina Wild aufgetreten, überlebt aber normalerweise den Abspann nicht oder nur als armseliges Häuflein Asche, das in der Fortsetzung durch die amtierende Weltmeisterin im platinblonden Ungeschick wieder zum Leben erweckt wird.

Last edited 1 Jahr zuvor by Cetzer
Cetzer
Cetzer
1 Jahr zuvor

Menschen seien schließlich vernunftbegabte Wesen

Außer Tiernahrung und Baerbock.

Auf Von deutschem Boden dürfe nie wieder

eine Kapitulationsurkunde unterzeichnet werden.

Antisemitismusvorwürfe konstruiert

Aber nicht ohne abgeschlossene Berufsausbildung: Ab dem 1.4.2023 beginnt an der George-Soros-Berufsschule in Freiburg der erste Jahrgang des neu geschaffenen Ausbildungsberufs Antisemitismus-Konstrukteur. Nach dem ersten Lehrjahr müssen sich die Schüler für eine der Fachrichtungen: Rechtsverdrehung, Feuilleton oder Kultur-Canceler entscheiden.
Damit die künftigen Antisemitismus-Konstrukteure auch bei anderweitigen Verrichtungen immer ihr Ausbildungsziel vor Augen haben, wurden die Toiletten der George-Soros-Berufsschule bereits mit den passenden Graffiti verziert:
Wer das liest, ist Antisemit!

Bernie
Bernie
1 Jahr zuvor

Na ja zu Guido Knopp hatte ich, als bücherlesender Geschichtsinteressierter schon immer eine eigene Meinung:

Es gibt, und gab einst, bessere bzw seriösere Historiker als Guido Knopp in Deutschland, manchmal leider längst Verstorbene, die auch ihre Zunft als nicht politisch unabhängig bzw. mit dem jeweiligen politischen Mainstream mitschwimmend kritisiert haben, z.B. Sebastian Haffner (Ex-Exilant in Churchills GB zu Hitler Zeiten und Nachkriegshistoriker in der alten BRD)

Ich denke der Ursprung für die Geschichtsvergessenheit der heutigen Generation liegt tiefer.

Nämlich in der Uninteressiertheit von vielen Mitmenschen in .de an Politik oder Geschichte bzw. Bücher lesen (igitt, pfui da muss man ja nichts klicken🤪)

Ich hab das des öfteren im eigenen Geschwisterkreis erlebt und auch eine Nichte interessiert sich in diesen „interessanten Zeiten“ (Zitat aus einem alten chinesischen Fluch) nicht für Geschichte oder Politik – die hat im Alltag auch so schon genug zu tun

Das sollte man auch bedenken hier 🤔

Wollte eigentlich nur noch hier mitlesen, aber die Versuchung war zu groß
….darauf musste ich bei meiner Sozialisation als sogenannter „Kriegsenkel“ antworten – meine ersten russischen Worte „stoj“ und „stoj Pan“ lernte ich von meinem eigenen Vater, der als Kind Kontakt mit sowjetischen Kriegsgefangenen der Wehrmacht an Westwall (Grenze zu Frankreich) hatte –

Eine Begegnung die er nie vergaß (er starb 2006), weil diese Menschen halbverhungert waren, und das Kind, mein Vater, diesen Mitmenschen – aus
Barmherzigkeit – Nahrung über einen Stacheldraht zuwarf, hinter dem die eingesperrt waren

Das war der Grund warum ich , als sein Sohn, mich generell für Geschichte interessierte und – ganz im Gegensatz zu meinen weiblichen Geschwistern – auch für internationale bzw. Nationale Politik.

Gruß Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
flurdab
flurdab
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

Schön von dir zu lesen.

Grüße

Bernie
Bernie
Reply to  flurdab
1 Jahr zuvor

@Flurdab

Danke, freut mich auch, aber wie schon gesagt ich mache mich rar und beschränke mich auf`s mitlesen, und ab und an überfällt es mich kranken „alten weißen Mann“ doch mal wieder was zu schreiben.

Gruß
Bernie

Last edited 1 Jahr zuvor by Bernie
Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Bernie
1 Jahr zuvor

„Ich denke der Ursprung für die Geschichtsvergessenheit der heutigen Generation liegt tiefer.“

Ja, in der Aufweichung des Geschichtsunterrichts in den Schulen; bei Kindern in meinem Bekanntenkreis, die inzwischen ihr Abi im Sack haben, konnte ich beobachten, dass dort Geschichte nur noch in homöpathischen Dosen alle paar Halbjahre mal im Stundenplan stand. Als ich dann mal nachfragte, wie der Unterricht aufgebaut sei, da kam heraus, dass nicht mehr chronologisch eine Epoche nach der anderen abgehandelt werden, so dass Ursache und Wirkung verstanden werden können, sondern im Schweinsgalopp kreuz und quer durch die Geschichte gesprungen wird.

Dass das dann kaum noch nachvollziehbar ist und von den Schülern als langweilig und dröge empfunden wird, vewundert mich nicht. Wenn ich die Kapitel eines Romans willkürlich durcheinandergewürfelt und nicht mehr in chronologischer Reihenfolge lese, kann ich die Story idR auch nicht verstehen. Und lege den Roman dann auch vorzeitig weg, ohne ihn und seine Erzählung auch nur ansatzweise verstanden zu haben.

Bernie
Bernie
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

@Draussen vor der Tür

Die heute Situation kenne ich nicht, aber ich denke hast recht.

Mir wurde in den 1980er Jahren auch nur beigebracht was auf dem Lehrplan der jeweiligen Schule stand – viele Kenntnisse habe ich mir, als schon immer geschichtsinteressierter Mensch, selber angeeignet – mit, igitt, Sachbüchern und Lexika *kleiner Scherz von mir* – noch in Vor-Computer äh….Internet-Zeiten….

Übrigens, eigentlich bin ich sogar ein Kind des letzten Kalten Krieges – erst nach dem Fall der Mauer wurde mir klar wie einseitig der Geschichtsunterricht in der alten BRD war – wo ich aufwuchs….über die Stasi-Diktatur und die SED erfährt man ja heute auch im Geschichtsunterricht so einiges, aber die alte BRD (die ja auch 1989 „wiedervereinigt“ wurde) wurde bei den Historikern wo glatt vergessen zu analsyieren – Kein Wunder, war ja auch ab 1945 eine „parlamentarische Demokratie“ und was gibt es da schon aufzuklären *sarkasmus*

Mein Fazit:

Nichts Neues unter der Sonne – zumindest was das deutsche Bildungssystem angeht.

Nur die Gründe im Jahre des Herrn 2023 sind andere, aber unterm Strich haste recht.

Gruß
Bernie

Clarisse
Clarisse
1 Jahr zuvor

Ach, der Roberto ist immer so negativ, immer nur dieses eindimensionale „Nazis sind böse“ Denken. Dabei sollte man doch mehr differenzieren, es gibt böse Nazis und es gibt gute Nazis, es gibt Nazis die wie welche aussehen aber keine sind. Es gibt Nazis die nicht wie welche aussehen aber welche sind (ihr wisst schon das Sonnenblumensymbol als Fortführung der schwarzen Sonne). Die kann der gute Herr Knopp nicht alle mit seinen Sendungen erreichen, da brauchen wir andere mutige und geschichtsvergessene Menschen für. Dafür haben wir zum Beispiel einen Antisemitismusbeauftragten der diese alten Geschichten in die Gegenwart transportiert und transformiert. Und dann ist da noch die feministische Aussenpolitik …

Pentimento
Pentimento
Reply to  Clarisse
1 Jahr zuvor

Und Bärbock gibt sich alle Mühe, braune in grüne Sauce zu verwandeln bzw umgekehrt.

Eine Außenministerin, die lügt, indem sie behauptet, wir führten Krieg mit Rußland, und die als ihr politisches Ziel angibt, Rußland ruinieren zu wollen ist untragbar.

#Bärbock muß weg!

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Und ein Bundeskanzler, der seine Aussenministerin wegen der eher beiläufigen Kriegserklärung an Russland nicht sofort entlässt, um damit Russland und der Welt zu demonstrieren, dass sie solches nicht für seine Regierung spricht, ist dann doch ein Waschlappen.

Oder insgeheim doch der gleichen Meinung.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

Ich tippe auf Waschlappen.

Carlo
Carlo
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Nein, nicht so wie der Kretschmann den Waschlappen beschrieben hat, zu mehr hat es ja nicht gereicht.
In zivilisierten Staatsgebilden wäre das Hochverrat, warum hier nicht? Weil wir nicht dürfen!
Nichts gegen den Hegemon, oder gar das Imperium!

Carlo
Carlo
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Pentimento,
apropos, hör Dir die Rede von Alice Schwarzer auf der Demo an,
da denkste glatt, die laßt auf ihre alten Tage noch mal den Sartre hochleben. Hoffe ja das bringt endlich was….

flurdab
flurdab
1 Jahr zuvor

Was man nicht unterschlagen darf ist die Vorreiterrolle der Nationalsozialisten im Bereich der Digitalisierung, quasi Digitalisierung First, Bedenken Second anno 1933.
Die Verfolgung der Reichsbürger jüdischen Glaubens wäre ohne IBM nicht in dieser Art möglich gewesen.
Warum ich damit um die Ecke komm?

https://tkp.at/2023/02/23/codierung-ungeimpfter-soll-isolierung-bei-zukuenftigen-pandemien-ermoeglichen/

Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

Es hat mit dem Text jetzt nichts zu tun, dennoch möchte ich kurz darauf hinweisen: Clemens Arvay ist tot.

Suizid. Ob es der widerliche Druck der neoliberalen rechten Hetzer war, keine Ahnung.

Clemens Arvay war meine erste kritische Corona-Quelle die ich damals fand. Ganz sicher ging es unzähligen Menschen ebenso, die in der Analyse dieses warmherzigen Biologen ihre Kraft wieder gefunden und erneuert haben. Mir ging es zumindest so. Dafür danke ich ihm von Herzen und bin sehr, sehr berührt!

Robbespiere
Robbespiere
Reply to  Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

Wehrse

Mein herzliches Beileid seinen Angehörigen.

Clemens Arvay het mir mit seiner ruhigen, wissenschaftlichen Argumentation in der schlimmsten Coronazeit immer sehr gut gefallen.
Man wweiß aber eben nie, was sich hinter der Fassade abspielt, welch weicher Kern hiner einer scheinbar stabilen Persönlichkeit schlummert.

Es ist jammerschade, dass wir diesen Menschen so jung verloren haben.

Last edited 1 Jahr zuvor by Robbespiere
Mensch
Mensch
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Das ist tieftraurig für seine Angehörigen und uns alle, die ihn schon seiner Standhaftigkeit wegen sehr gemocht haben😪

Pentimento
Pentimento
Reply to  Robbespiere
1 Jahr zuvor

Ich bin sehr traurig.

Vermutlich haben sie, die Hetzer, ihn in den Tod getrieben haben.

Hoffentlich gelingt ihnen das nicht bei Daniele Ganser.

Wer im Faschismus eine eigene Meinung hat, muss eleminiert werden.

Achja, und Ulrike Guerot wurde von der Uni Bonn gefeuert.

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
Einzelmeinung
Einzelmeinung
Reply to  Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

So wie er auf mich wirkte, war er ein sensibler, fühlender Mensch.
Das was ihm da entgegengeschlagen ist, hätte mich auch umgeworfen.

Schwitzig
Schwitzig
Reply to  Juergen Wehrse
1 Jahr zuvor

Ja, ich habe sogar ein Buch von ihm. Er war jemand, der angenehm und fair argumentiert hat. Der Wikipedia -Artikel ist wie üblich eine Frechheit.
Auch wenn die Wikipedia-Schmutzlinge, die für das Lügensammelsurium verantwortlich sind, vielleicht nicht für sein Ableben verantwortlich sind – deren Dahinscheiden würde ich als Gewinn für die Welt sehen. Arvays Tod ist ein Verlust.

Pentimento
Pentimento
Reply to  Schwitzig
1 Jahr zuvor

Die Wikipedia-Pisser.

Mensch
Mensch
Reply to  Pentimento
1 Jahr zuvor

Liebe Pen,
ein wenig Contenance bitte!

SCNR 😉

Ist halt so gar nicht Deine Art, die derbere Sprache😳😱 Wenn ich ungehalten bin, ist das mehr so meine Schiene ☺️🤫

Pentimento
Pentimento
Reply to  Mensch
1 Jahr zuvor

ich bin auch ungehalten, mag keine Lügner

Last edited 1 Jahr zuvor by Pentimento
badhofer
badhofer
1 Jahr zuvor

Man muß die Geschichte von ganz vorne aufrollen, um zu erkennen, was sich hinter den Kulissen verbirgt. Alles begann vor 2000 Jahren.
https://totenkult.com

Tim Timeless
Tim Timeless
Reply to  badhofer
1 Jahr zuvor

Was sind schon 2000 Jahre. Das Elend begann mit der Entscheidung, die Bäume runter zu klettern und aufrecht über die Erde zu wandeln.

Andrea_Zett
Andrea_Zett
1 Jahr zuvor

Ich habe inzwischen den Eindruck, dass diese ganze Beschäftigung mit den „Gruselgeschichtchen über Hitler“ (Marc-Uwe Kling) nichts anderes war als eine Art Warmhalten.

Wie heißt es so schön: Wenn Du lange genug in den Abgrund blickst, dann blickt der Abgrund auch in Dich.

Die Leute sind förmlich abgerichtet worden. Die benehmen sich jetzt wie Hitler, um Hitler zu bekämpfen. Oder so.

Übrigens frage ich mich: Wenn die Nazis also die sind, die für Frieden und gegen Krieg sind (wie es einem ja weisgemacht wird von der NATO-Presse): Musste Hitler dann eigentlich zum Krieg gezwungen werden? Und wer hat ihn gezwungen und wie?

Es steht doch inzwischen alles auf dem Kopf.

Die Nazis, das sind die, die für den Frieden sind.

Die Nicht-Nazis, das sind die, die Hakenkreuze bei Asow-Nazis und Bandera-Verehrern ignorieren können, das sind die, die ausgrenzen, beleidigen, vernichten wollen.

Es ist nur noch verrückt im wahrsten Sinne des Wortes. Ver-rückt.

Wohl dem, der über eine solide politisch-historische Bildung verfügt.

Ich danke insbesondere meiner Geschichtslehrerin Frau Grimm. Ich danke meinem Mann, der mir als Jura-Student das wirklich logische strukturelle Denken beibrachte. Ich danke Oskar Lafontaine und Sahra Wagenknecht und ich danke meinem rebellischen Geist und der Tatsache, dass ich charakterlich nie darauf angewiesen war, mit den Wölfen zu heulen, weil ich nie zu den Wölfen gehören wollte.

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
Reply to  Andrea_Zett
1 Jahr zuvor

„Übrigens frage ich mich: Wenn die Nazis also die sind, die für Frieden und gegen Krieg sind (wie es einem ja weisgemacht wird von der NATO-Presse): Musste Hitler dann eigentlich zum Krieg gezwungen werden? Und wer hat ihn gezwungen und wie?“

Da gibts einen schönen Text von Wiglaf Droste zu: (aus: „War Hitler Antifaschist?“):

„…Hat nicht Hitler selbst den Nationalsozialismus zerstört? Nein? Die rote Armee und die Allierten wären es gewesen? Ach was. Wenn Hitler den Krieg nicht angefangen hätte, hätten ihn die anderen nicht gewinnen können. Na also!…“

spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Man kann es vielleicht als Knopps Verdienst ansehen, der Geschichte einen Platz im TV geschaffen zu haben. Die Qualität fand ich mit wenigen Ausnahmen allerdings schon immer fragwürdig. Gerade vorhin habe ich auf ZDF-Info eine enervierende Doku über eine Schlacht im Siebzehnten Jahrhundert (ausländische Produktion) gesehen, die symptomatisch war: Ständig Pauken und Trompeten, nach 15 Minuten erfährt man, daß vermutlich bald die Engländer über den Seeweg kommen, was man aber auch nach 5 Minuten schon wußte, weil sie im Prinzip alles dreimal erzählen. Diese inflationären Hitler-Folgen (gabs nicht sogar Hitlers Hunde?) hatte ich eigentlich immer im Verdacht, verkappte Nazis zu bedienen.
Ähnlich wie so Kriegsschlachtdokus aus englischer und amerikanischer Produktion.

Außerdem finde ich den ganzen Blickwinkel problematisch. Alles wird auf die diabolische Führung fokussiert, am Ende waren es halt die paar verrückten Nazis, das Volk hatte damit ja eigentlich gar nicht viel am Hut. Während genau andersherum mir die Lobpreisungen von Scholls und Stauffenbergs immer unterschwellig Bauchschmerzen bereiten, u.a. weil man damit vor allem demonstrieren will, daß ja nicht alle Deutschen böse waren.

Letztendlich sieht man das Resultat der ganzen Übungen derzeit. Solange der Faschismus nicht in straighter Uniform daher kommt, wird er nicht erkannt. Ja, man ergibt sich mit Freuden in das, was einem schon die ganzen letzten Jahre systematisch vorgedacht wurde.

Dem inflationären Gebrauch vom Geschichtszitat und dem Ende der Aufklärung kann ich wenig abgewinnen. So sind m.e. derzeit die Parallelen zum Jugoslawien-Krieg wesentlich deutlicher als die zum WKII. Welche Geschichte wiederholt sich also hier angeblich?
Vielleicht ist die Aufklärung am Ende, wie gerne geradezu schadenfroh bemerkt wird. Ein besseres Konzept hat mir allerdings noch niemand vorgestellt. Dschihad und son Zeugs taugt für mich nicht, im Gegenteil, auf die würde ich vielleicht sogar schießen. Aber nicht als Kreuzritter. Hinter die fundamentalen Menschenrechte führt für mich kein Weg zurück. Jenseits davon gibt es nur die Barbarei, in welcher Form auch immer.

flurdab
flurdab
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Was in all diesen „Documentarys“ zur NS- Zeit ausgespart wird, ist das Leben der nichtprominenten Bevölkerung. Und da liegt meiner Meinung nach der größte Fehler, oder vielleicht die größte Boßheit.
Es wird unterschlagen das Diktaturen immer einen Krieg gegen ihr eigenes Volk führen, führen müssen.
Statt dessen wird das jubelnde „Tätervolk“ dargestellt, und die wenigen Personen die durch ihren Widerstand bekannt wurden zu den einzige Helden erhöht.
Diese Darstellung kann nicht stimmen, sie bedient sich nur der Gerichtsakten der NS- Zeit.
Wir haben ja in den letzten 3 Jahren ein anschauliches Beispiel für ein diktatorische Vorgehen von „Führern“ erleben und erleiden dürfen.
Aber natürlich verbietet sich ein Vergleich, denn der verbietet sich immer wenn sein Resutat unerwünscht ist.

Clarisse
Clarisse
1 Jahr zuvor
Last edited 1 Jahr zuvor by Clarisse
spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Gar nicht so OT:

https://www.hessenschau.de/kultur/antisemitismus-vorwurf-messe-soll-frankfurt-konzert-von-roger-waters-absagen-v5,absage-roger-waters-100.html

In typisch deutscher Manier wird demonstriert, wie sehr man gelernt hat und daß man besonders geifernder Verfechter der reinen Lehre ist. Deswegen dürfen sich die Nachfahren der damaligen Opfer natürlich kritiklos alles erlauben. Daß man für den neuen, in den Werten justierten, Faschismus, die liberale Tradition in Anspruch nimmt, ist ja schon so normal wie widerwärtig. Daß Frankfurt eine Wiege der Menschenrechte ist, habe ich noch nie gehört, wenn’s so wäre, müßte ich es eigentlich wissen.
Man bekämpft wieder die Untaten, die 80 Jahre zurückliegen und schwingt die nächsten Heilsbotschaften. So viel kann ich gar nicht essen …

Last edited 1 Jahr zuvor by Spartacus
flurdab
flurdab
Reply to  spartacus
1 Jahr zuvor

Nargess Eskandari-Gründerg, Frankfurts kommissarische Oberbürgermeisterin (Grüne), dem hr. „Uns geht es nicht um eine juristische Auseinandersetzung, sondern um eine klare Haltung.“

Tiefer kann man eigentlich nicht sinken. Wobei,

In Frankfurt hatte der Stadt zufolge auch der Ort des Auftritts für Aufregung gesorgt: „In den Tagen nach der Pogromnacht 1938 wurden 3.000 jüdische Männer aus Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet in die Festhalle gebracht, misshandelt und später in Konzentrationslager deportiert“

Und alles nur weil Roger Waters in der Lage ist zwischen einem Staat und Menschen mit religiöser Zugehörigkeit unterscheiden zu können.

Dümmer geht ümmer. (Wokoharam)

Draussen vor der Tür
Draussen vor der Tür
1 Jahr zuvor

Ja, da hat man uns wohl einen Knopp ins Ohr setzen wollen…
aber in den Schulen spätestens seit G8 den kontinuierlichen Geschichtsunterricht geschliffen und zu einem blossen Alibi verkommen lassen, der selbst in Gymnasien nur noch häppchenweise und dabei völlig unchronologisch durch die Historie galoppierend alle paar Halbjahre mal in den Stundenplan zwängt, wenn man noch ein freies Plätzchen füllen muss.