Wahlrechtsreform, Empörungs-Olympiade & Journalistenehre: Die Alternativmedienschau

Bis neulich frohlockten die Wasserstandsmelder noch: Die Gasspeicher seien voll. Voller als erhofft. Und voller als in den letzten Jahren. Das war in den letzten warmen Wochen. Mittlerweile haben die Wasserstandsmelder vermeldet, dass es ganz anders aussieht. Es könne bedrohliche Ausmaße annehmen, die Speicher leerten sich schnell. Schneller als befürchtet. Und schneller als in den letzten Jahren. Da hilft es auch kaum noch, wenn man sich mit dem Waschlappen abtupft. Ob indes Waschlappen die Löcher in den Ostsee-Pipelines stopfen könnten, sollte man geprüft werden. Am besten von den US-amerikanischen Geheimdiensten, die wissen, wie man an den Tatort gelangt.

  • Seit Jahren beklagen sich die Bürger, dass es der Politik an Bürgernähe fehle. Das könnte man vielleicht mit einer Wahlrechtsreform eindämmen: Indem nur noch in den Bundestag gewählt werden darf, der schon mal von seiner Hände Arbeit leben musste. (Roberto De Lapuente)
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  • Den NachDenkSeiten wurde exklusiv ein internes Dokument der Bundesregierung zugespielt. Wir konnten das Papier verifizieren und uns ist auch die Identität des Whistleblowers bekannt. Das Dokument, dessen zweiten Teil wir nun dokumentieren, gibt Einblick in das Ausmaß der horizontalen und vertikalen Strukturen der, man kann es nicht anders sagen, staatlichen Zensurversuche. So binden die Bundesbehörden nicht nur die westlichen Social-Media-Konzerne, Internetzugangsanbieter und insbesondere eine Grünen-nahe Stiftung in ihre Aktivitäten ein, sondern planen im nicht näher definierten »Kampf gegen Desinformation« auch den Einsatz von Jugendoffizieren an Schulen sowie die Instrumentalisierung der Bildungsstätte Anne Frank. (Florian Warweg)
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  • »Die Polizei ermittelt gegen einen Brandenburger Verein, der angeblich Putins Krieg unterstützt«, liest man in deutschen Medien. Konkret heißt das: in Deutschland werden u.U. jetzt Menschen strafrechtlich verfolgt, weil sie aus Humanität, Menschen in Not helfen. Sie helfen den falschen Menschen. (Andrea Drescher)
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  • Die Documenta 15 wurde durch Empörungs-Olympiaden und Forderungen nach Restriktionen torpediert. Dabei scheiterten nicht nur alle Bemühungen, endlich die Verdammten dieser Erde zu ihrem Recht auf Ausdruck kommen zu lassen. Es wurde auch die emanzipative Matrix der Kunst angegriffen. (Moshe Zuckermann)
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  • Vor genau zwei Jahren habe ich Dr. Hans-Georg Maaßen zu einem Interview gebeten. Zuvor hatte ich durch distanzierte Beobachtung den Eindruck gewonnen, dass kaum ein Journalist es wagte, sich dem ehemaligen Spitzenbeamten und Ex-Verfassungsschutzpräsidenten zu nähern – unvoreingenommen. Es war die journalistische Neugier auf den Menschen Hans-Georg Maaßen und die alte Schule des Zuhörens nach dem Stellen von Fragen, die aus dem Gespräch ein neues Genre entstehen ließ: den Interviewfilm. (Markus Langemann)
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  • Zu schreiben, was ist, gehörte viele Jahrzehnte in Deutschland zur Berufsehre eines jeden Journalisten, der etwas auf sich hielt. Das ist nicht einfach. Man muss jede Seite ausleuchten, darf Unangenehmes nicht auslassen, muss sich darauf einlassen können, wenn vielleicht alles ganz anders war oder ist, als man selbst anfangs glaubte. (Susan Bonath)
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  • Der vielfach beschrieene Rechtsruck Europas ist nun auch in Italien angekommen. Die Schuld wird natürlich irgendwo anders gesucht als bei sich selbst, und so wetterte der »Wertewesten« wieder wie ein Opferlamm darüber, dass die Menschen angeblich die Demokratie bedrohten. Doch sind die Gründe offensichtlicher und anders gewichtet – und da hilft ein Blick in die Endphase der Weimarer Republik. (Sascha Wuttke)
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  • Jetzt geht es dem Staatsoberhaupt an den Kragen. Die Bildzeitung nennt ihn einen »falschen Präsidenten«. Dem kann man sich anschließen, aber die von Bild erbrachten Vorwürfe sind selektiv – werden der Person Steinmeiers nicht gerecht. (Roberto De Lapuente)
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  • Alternativmedienschau der letzten Woche.

Buchempfehlung der Woche:
Ich erinnere mich noch die Zeit, als ich Jonathan Safran Foers Buch »Tiere essen« las. 2010 muss es gewesen sein. Es sollte mich nicht zum Vegetarier machen, aber ich wollte wissen, wie die Fleischindustrie arbeitet. Foer hat es geschafft, mit jedem Wort anzuklagen, ein schlechtes Gewissen zu machen und zu moralisieren: Das meine ich nicht positiv. Daher war ich bei »Saugut und ein wenig wie wir« voller Vorbehalte. Würde der Autor Kristoffer Hatteland Endresen genauso nerven? Nein, tat er nicht. Schwein gehabt! Zwar besuchte er einen Mastbetrieb, aber Moralismus ist ihm fremd. Stattdessen erzählt er seinen Lesern die Geschichte des Schweins, die ja auch immer eine Geschichte des Menschen ist. Warum gilt es als dreckiger als andere Tiere? Wieso ist es gleichzeitig Glückssymbol? Kurzweilig und abwechslungsreich – und definitiv nicht oberlehrerhaft.

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Redaktion

Die Redaktion der neulandrebellen setzt sich zusammen aus den beiden Gründern: Tom J. Wellbrock und Roberto J. De Lapuente. Später kam noch Gert Ewen Ungar zur Redaktion hinzu.

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spartacus
spartacus
1 Jahr zuvor

Nachdem ich den zweiten Artikel zu den Desinformationsdesinformationsmaßnahmen der Regierung gelesen habe, ist mir einfach nur noch schlecht. Wenn ich meine Übelkeit überwunden habe, sollte ich wohl daran arbeiten, meine Beiträge im Dauerironiemodus zu verfassen.

Zudem wird betont, dass das Ministerium plant, beim „G7 Safety Summit“ im November 2022 (im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft) das Thema „Desinformation“ einzubringen, unter anderem mit Fokus auf den Einsatz von „softwarebasierten Technologien zur Bekämpfung von Desinformation.“