„Die vierte Gewalt“: Precht und Welzer bei Lanz … und was wir daraus lernen können
Als Richard David Precht und Harald Welzer am 29. September 2022 ihr Buch „Die vierte Gewalt – wie Mehrheitsmeinung gemacht wird, auch wenn sie keine ist“ bei Markus Lanz vorstellten, waren auch Robin Alexander (WELT) und Melanie Amann (SPIEGEL) mit dabei. Um die beiden Journalisten soll es in diesem Podcast gehen.
Wer von diesem Video erwartet, dass Precht und Welzer ihre Positionen ausbreiten können, dürfte enttäuscht sein, sie kommen kaum zu Wort. Vielmehr geht es um die Erwiderungen von Amann und Alexander, die versuchen, die Thesen der beiden Autoren zu widerlegen.
Wie sie dabei vorgehen, ist bemerkenswert und verdient Beachtung. Und zwar aus einem einfachen Grund: Sie machen sich auf (fast) ganzer Linie lächerlich.
Ich verlinke die vollständige Sendung für die, die an den Statements von Precht und Welzer interessiert sind (es lohnt sich!).
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Markus Lanz vom 22. September 2022
Audioversion:
Über das Stadium sind wir doch schon längst hinaus. Es ist nahezu alles nur noch – alternativlos – lächerlich.
Problematik ist doch, dass die damit leicht durchkommen. Ich sehe da keinerlei Tendenz dass sich das irgendwie ansatzweise ändern täte…
Die kritischen Denker werden sofort diskreditiert, damit möglichst wenige wagen anzufangen nachzufragen. Und die es dann tun, werden sofort in die rechte Ecke oder sonst wohin gesteckt…
In unserer Bubble sind die allermeisten sehr kritisch gegenüber den MSM eingestellt und glauben nicht sofort was uns weisgemacht werden soll, sondern lesen auch Mal andere Quellen die nicht so regierungshörig sind bzw. den allgemeinen Narrativ entsprechen…
Und es werden eigene Schlüsse gezogen.
Es wird aber alles getan um genau letztes zu verhindern…
Zensur findet in der Tat statt und auch durch die direkte Verunglimpfung wie bspw. von Sahra Wagenknecht oder Ulrike Guerot sollen Exempel statuiert werden.
Lieber Tom,
auch wenn ich an deiner Intention vorbeigehe, möchte ich anregen, sich besonders mit Welzer zu befassen.
Zum Beispiel hier: https://www.turi2.de/aktuell/zitat-fuer-harald-welzer-sind-corona-leugner-ausdruck-von-ignoranz-und-privileg-der-gesellschaft/ so ab Min6.
Welzer ist mir sehr präsent, weil er auf meinem Haussender regelmäßig kommentiert und mich oft genug sehr verärgerte. Precht ignoriere ich am liebsten meist nicht mal.
Ich habe kaum Lust, mich mit dem Gewäsch dieser Herren zu befassen. Daher halte ich auch das Echo auf die, weichen sie derzeit etwas ab, für mich für Zeitverschwendung.
Ich denke, ohne Details tiefer zu kennen, sie bekommen nur die eigene Medizin. Dabei wünsche ich von Herzen beste Verdauungsprobleme.
Entschuldige bitte den Einwurf.
Herzliche Grüße
Kein Problem!
Aber wenn ich bei jeder Meinung und jedem Redebeitrag von wem auch immer nach Aussagen suche, die mir nicht passen, kann ich künftig wohl fast niemanden mehr zitieren oder mich auf die Seite seiner Position begeben.
Was im Buch steht und was Welzer und Precht in der Sendung gesagt haben, ist in meinen Augen richtig und daher zitierfähig.
Es ging/geht mir nicht um Aussagen, die mir nicht passen. Dazu bin ich viel zu unwichtig. 🙂
Es geht mir um die, zumindest aus meiner unvollständigen Sicht (ich habe und werde das Buch nicht gelesen gehabt haben werden), Widersprüchlichkeiten.
Ich stelle, schon mangels Wissens, auch gar nicht in Abrede, daß die „Richtiges“ absondern.
Nie werde ich auf die Idee kommen, dir oder sonstwem vorzuschreiben, was zitierfähig oder betrachtenswert ist. Ich sehe sowas immer mindestens als Anregung.
Eigentlich wollte ich nur darauf verweisen, wie Welzer mit anderen Meinungen umgeht und daß er eigentlich in dem Boot sitzt, welches er nun wohlfeil zart anknabbert.
Mal sehn, ob sich irgendwann abzeichnet, woher der eventuelle Sinneswandel rührt…
Tom,
kleiner Tip, denk mal an Charlie M. den Mohr……
„Die erste Freiheit der Presse besteht darin, kein Gewerbe zu sein.“
Und für die schöne Melanie gilt:
„Die Prostitution des Leibes teilt mit dem Journalisten die Fähigkeit, nicht empfinden zu müssen, hat aber vor ihm die Fähigkeit voraus, empfinden zu können.“
Immerhin habe ich dieser chaotischen Sendung entnommen, daß man „Journalismus lernen kann“….nicht beim selbsternannten Sturmgeschütz, eher auf Abwegen, im Whorehouse of Democrazy® …;-)))
„Journalisten schreiben, weil sie nichts zu sagen haben, und haben etwas zu sagen, weil sie schreiben.“ (und dafür, wenn’s passt, natürlich fürstlich alimentiert werden!)
Das so vom Krausen Charlie, über Journalismus in der Klassengesellschaft.
Mehr auf die Alten hören…oder heißt das heute Klassiker? …;-)
Ansonsten, prima, Dein Podcast hat mir gut gefallen….
Mehr davon!
Krass fand ich das Geeier um die Frage, ob nun die Presse der Politik folgt oder die Politik der Presse.
Ich würde sagen, daß beides zutrifft und beides so nicht sein sollte. Das scheint diesen Koniferen gar nicht in den Sinn zu kommen.
In mir ist da ein schlimmer Verdacht gewachsen:
Die glauben, was sie von sich geben und sind sich keiner Schuld bewusst.
Davon würde ich in der Regel ausgehen. Selbst wenn ihnen in einzelnen Fällen womöglich klar ist, daß sie manipulieren, sind sie eben doch die Guten. Der Feind manipuliert schließlich auch und da kann man sich nicht mit Kleinigkeiten aufhalten. Die Dämonisierung desselben führt quasi automatisch zur Selbstrechtfertigung. Man kann dann seine eigenen niederen Triebe mit gutem Gewissen ausleben. Brauchste dir eigentlich nur mal unseren psychisch gestörten Gesundheitsminister anschauen.
P.S. Und den Lanz selbst natürlich. Er sieht sich bestimmt als den wahren Voksvertreter.
Also was mir bei diesen Analysen immer auffällt (ich schaue solche Shows nicht), dass Lanz und seine Agressor-Kollegen dem eingeladenen Schlachtvieh, seien es diese beiden, Ulrike Guerot, Wagenknecht, oder wer auch immer, permanent aufdringlich ins Wort fallen, während das Schachtvieh durch seine gute Erziehung seinen Schlächtern nicht ins Wort fällt und dies duldet.
Dadurch verliert es natürlich jegliche Chance, seinen Standpunkt ausführlich darzulegen und opfert sich von allen Seiten attakiert zu werden.
Nicht nur dass es mal das Ausredenlassen einfordert, nein, es traut sich eben auch nicht ebenso den anderen ständig agressiv lautstark ins Wort zu fallen, um den Spieß mal umzudrehen.
Das Schlachtvieh sollte sich vorher diesem Diskussionsstil bewusst sein und das prollige Reingrätschen trainieren, um auf Augenhöhe zu sein.
Vielleicht liegt meine Wahrnehmung auch nur daran, dass dies zusammengeschnitten ist und ich die ganze Show nicht kenne.
Nachtrag:
Hat die eine Seite zufällig Panzerschokolade und die andere Diazepam im Wässerchen beigemischt bekommen?
Ich tu mir diese Sendung nicht an, aber ich bewundere Menschen, die sich dort „schlachten“ lassen wie du es nennst.
Stell dir vor, es gibt Lanz, und keiner geht hin?
Ich glaube Precht hat sich nicht schlachten lassen… Der konnte sich recht gut wehren gegen die vollkommen aberwitzigen Vorwürfe! Melanie Amann sah doch sehr sehr alt aus. Realitätsverleugnend wäre es das Gegenteil zu behaupten! Man muss weder Precht noch Welzer mögen, geschweigen diesen immer zustimmen… Jedoch hier in der Sendung und auch mit ihrem Buch haben die beiden vollkommen recht!
Niki, ich hab mich geirrt. War in Gedanken in einer ganz anderen Sendung.
Alles gut 🙂 Precht hat genug Intelligenz gepaart mit einer gewaltigen Portion Arroganz um andere argumentativ vernichten zu können!
Sahra Wagenknecht und Ulrike Guerot können das nicht in dieser Art und Weise und bei so einem „Tribunal“ wie bei Lanz ist das ein nicht zu unterschätzender Nachteil… Interlektuel brauchen sich die beiden nicht hinter Precht zu verstecken, im Gegenteil, ich ordne die beiden noch weit höher ein, aber die Arroganz fehlt den beiden komplett (ZUM GLÜCK!)….
☆Hat vielleicht auch etwas mit dem mangelnden, weiblichen Selbstbewußtsein zu tun. Und mit dem männlichen Gefühl der Überlegenheit, von Geburt an, das von der Mutter und der Gesellschaft gefördert wird.
Gut beobachtet, Zoppo.
Ein relativ neuerer Trick ist folgender:
Wenn eine ihnen unangenehme Person wie z.B. Frau Wagenknecht ausnahmsweise mal ausreden darf und die Moderation einen Publikumsapplaus befürchtet, stellt sie blitzschnell eine Anschlussfrage an einen genehmeren Gast, welcher dann ein Viertelstündchen ungestört plappern darf. Selbstverständlich wird in dessen von Claqueuren angeheizten (meistens ärmlichen) Mitleidsapplaus nicht reingequatscht.
So, jetzt lese ich erstmal Kalle Wirsch weiter…
Das “Schlachtvieh“, oder wie ich sie nenne die Punching-Bälle des aufgegeilten MSM, sollten zum diskursiven Gegenangriff übergehen und die MSM-Söldner mit ihren eigenen Waffen schlagen bzw. deren Vorgehen kompromisslos vor laufender Kamera sezieren. Wahrscheinlich werden sie dann nicht mehr eingeladen, weil Lanz und Co. sich dann in die Hoarn machen würden…
Gute Kommentierung!
Meine Gedanken zur Lanz-Sendung. So viel vorab: „Gleichschaltung“ ist ja wohl seit einigen Jahren für jeden erkennbar (Bankenkrise, Griechenland-Rettung, Syrien, Jugoslawien- und Irak-Krieg, Corona, Ukraine etc.). Und das nicht durch „finstere Mächte“ – wie man den Kritikern ständig unterstellen will, um sie lächerlich zu machen – sondern durch schnöde Strukturen.
Tendenzschutz. Blattlinien. Anpassung und Konformität der Journalisten, um nicht negativ aufzufallen und/oder um Karriere zu machen. Die Einbettung in transatlantische Netzwerke (Atlantikbrücke) sowie eine immer größer werdende fehlende Distanz zu Politik und Industrie. Haltungsjournalismus. SEO. DPA-Copy-Paste-Journalismus. Einseitige Moralisierungen. Und vieles mehr.
Das sich Robin Alexander (WELT) und Melanie Amann (SPIEGEL) so aggressiv dagegen wehren, zeigt nur, dass hier ein wunder Punkt getroffen wurde. Fakt ist, dass das Vertrauen in die Massenmedien sinkt und sinkt. Und daran sind nicht die „bösen Telegram-Gruppen“ schuld, sondern die Leitmedien ganz allein.
@epikur
Das Schöne ist ja, dass man mit dem eigenen Konsumverhalten diesen Sumpf austrocknen kann.
Da helfen auch Gates-Spenden nicht wirklich.
Bei den ÖR hat man diese Möglichkeit leider nicht, so wenig wie Mitspracherecht bzgl. des Programms.
Lanz und Co. kassieren satt fürihre dreiste Hofberichterstattung, egal ob man sich den Schmarrn antut oder nicht.
Man sehnt sich fast schon einen Blackout (allabendlich ab 19:00 Uhr für 5 Std. ) herbei.
Ich hab übrigens mal im SPON-Forum versucht, gegen die Bellizisten dort anzuschreiben:
Während deren Beiträge immer sehr zeitnah sofort im Forum erschienen, erschien meine Gegenrede – wenn überhaupt – dann immer erst mit deutlicher Verspätung von oft mehreren Stunden(aber zeitlich immer chronologisch hinsichtlich des Absendens des Beitrags in dem Faden platziert), so dass diese niemand, der nicht gewillt war, sehr viel Zeit zu opfern und weite Wege nach unten zu scrollen, überhaupt zur Kenntnis nehmen konnte.
Mit solchen Mitteln wird da gearbeitet, nur, dass man sich dort nicht vorwerfen lassen muss, dass „die anderen Beiträge ja nie veröffentlicht“ würden. „Besser spät als nie“ ist nicht zwingend auch ausgewogen.
Nicht nur deshalb war das, was Frau Amman sich da bei Lanz erdreistete, über die Ausgewogenheit des SPIEGEL zu phantasieren, eine regelrechte Frechheit.
Kann ich bestätigen. SPON besuche ich nur noch informatorisch. Dieses Schmierentheater der “Ausgewogenheit“ im Forum erspaare ich mir weitestgehend.