Kontaminiertes Denken

Eine meiner großen Entdeckungen während meines Studiums in Frankfurt war der deutsche Philosoph Martin Heidegger. Ich halte Martin Heidegger nach wie vor für einen der herausragendsten Denker des 20. Jahrhunderts. Martin Heidegger war aber nicht nur ein großer Denker, er war auch Mitglied der NSDAP.

Für seine berüchtigte, den deutschen Faschismus bejahende Rektoratsrede an der Universität Freiburg hat er sich nie entschuldigt und sie auch inhaltlich nie korrigiert. Entschuldigungen waren nicht Heideggers Ding. Der Dichter Paul Celan, Verfasser der Todesfuge, die thematisch wie viele andere seiner Gedichte um seine Internierung in Auschwitz kreist, hat auf eine Entschuldigung Heideggers gehofft und ihn in Todtnauberg aufgesucht. Er hoffte vergebens. Man kann diese Verweigerung meiner Meinung aus dem Denken Heideggers heraus erklären. Ich will das hier nicht versuchen, denn es geht mir um etwas anderes.

Denken als Infektionsherd

Der deutsche Publizist Micha Brumlik hat sich ebenso wie der Philosoph Slavoj Zizek am Nachweis versucht, dass Heideggers Denken “kontaminiert” sei. Kontamination bedeutet eine schwerwiegende Veränderung, die sich zudem wie eine Infektion ausbreiten kann. Kontaminierte sind ansteckend. Sie müssen isoliert werden, damit die Kontamination nicht weitergegeben werden kann. Der Vorwurf der Kontamination des Denkens ist von der Forderung nach Zensur und Verbot nicht weit entfernt. Er bereitet sie vor. Diese Zensur ist dann ein Akt der geistigen Hygiene.

Die These ist, dass die Lektüre von Heidegger den Lesenden zum Nazi machen kann. Das ist natürlich grober Unsinn.
Die Publizistin Hannah Arendt war mit Heidegger befreundet, vermutlich war es sogar mehr als eine bloße Freundschaft. Arendt hatte sich intensiv und lange der Gefahr einer Kontamination ausgesetzt. Ihr Denken müsste zumindest in Teilen von faschistischen Ideen kontaminiert worden sein, wenn die These denn stimmt, dass es so etwas wie kontaminiertes Denken gibt. Dessen ungeachtet erarbeitete sie ein umfassendes Werk zum Thema “Formen der totalen Herrschaft”. Hannah Arendts war durch und durch Antifaschistin. Dessen ungeachtet war sie von Heideggers Denken beeindruckt und sicher auch beeinflusst.

Auch mich haben einige Gedanken Heideggers geprägt. Zum Beispiel der, dass Sprache uns bestimmt. Ich empfand die Idee als Offenbarung, halte sie heute aber für falsch. Heidegger schuf dabei nebenbei bemerkt die geistige Grundlage für die Idee, dass sich mit einem Eingriff in die Sprache auch die Wirklichkeit ändern ließe. Die US-amerikanische Philosophin Judith Butler nahm diesen Gedanken auf. Die Apologeten einer gendergerechten Sprache stehen in der Tradition Heideggerschen Denkens. Ein bisschen zumindest. Wenn man die Sprache ändert, ändert man die Welt, so die These. Also überall Gendersternchen einfügen, neue Pronomen erfinden und schwupp ist die ungleiche Gesellschaft Geschichte. Der Widerstand gegen die durchgegenderte Sprache speist sich zurecht auch aus dem in die richtige Richtung weisenden Gefühl, dass das Blödsinn ist. Falls Micha Brumlik und Slavoj Zizek weiter nach Einfluss von Heideggers kontaminiertem Denken suchen sollten, hier ist er: Im Gendersternchen kulminiert er.

Denken als Akt von Freiheit

Hannah Arendt wurde trotz der engen Beziehung zu Heidegger nicht zur Faschistin, ich trotz ausgiebiger Lektüre nicht zum Nazi. Ich habe nämlich auch noch ganz viele andere Autoren gelesen. Marx zum Beispiel, Keynes und Polany. Kant und Hegel, Foucault, Lyotard und Derrida, besagte Judith Butler und Adorno, Habermas, Luhmann, Max Weber und viele andere. Ich lese ganz gern und daher auch viel. Natürlich beeinflusst Lesen das Denken. Vorträge und Seminare tun es ebenfalls. Alles, was wir aufnehmen beeinflusst uns. Natürlich passiert es auch, dass ich beeindruckt von einem Autor dessen Gedanken übernehme. Vor allem als Student glaubte ich, auf Grundlage der Auseinandersetzung mit einem Philosophen die finale Erklärung der Welt gefunden zu haben. Rückblickend kann ich sagen, das legt sich auch wieder.

Die Auseinandersetzung mit dem Denken anderer beeinflusst das eigene Denken, es verändert, vor allem aber erweitert es, so dass der Glaube an ein universelles Modell der Erklärung von Welt immer wieder erneut erschüttert wird. Darin genau liegt unsere Freiheit: Im nie abgeschlossenen und nicht abzuschließenden Prozess einer Suche nach Wahrheit. Es gibt daher auch kein kontaminiertes Denken.

Es gibt aber auf der anderen Seite und in letzter Zeit wieder vermehrt Bestrebungen, bestimmte Autoren, bestimmte Informationen, bestimmtes Denken zu diskriminieren und zu verbieten. Das ist eine gefährliche Entwicklung.

Denken schadet nicht, es befreit. Die Auseinandersetzung und Abwägung unterschiedlicher Gedanken und Ideen ebenfalls. Denkverbote aber schaden, denn sie engen ein und schaffen Unfreiheit.

Das Bedenkliche aber an der Entwicklung in Deutschland ist, dass an Orten freien Denkens und des offenen Austauschs, dass gerade an den Universitäten, an den Theatern und in den entsprechenden Medien dieser Austausch, den eine offene Gesellschaft zum Erhalt und Ausbau ihrer Freiheit dringend braucht, zunehmend unterdrückt und behindert wird.

Vor allem sollte der Gedanke einer möglichen Kontaminierung durch Kontakt mit Gedanken und Personen aufgegeben werden. Es ist ein Gedanke, der leicht in den Totalitarismus und in die Kultur des Verbots führt. Einer sich als demokratisch verstehenden Gesellschaft ist er unwürdig.

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Gert-Ewen Ungar

Gert Ewen Ungar legte sich kurz nach dem Abi sein Anagramm zu. Er und seine Freunde versprachen sich damals bei einem Kasten Bier, ihre Anagramme immer für kreative Arbeiten zu verwenden. Dass sein Anagramm jemals mehr als zehn Leuten bekannt werden würde, war damals nicht abzusehen und überrascht ihn noch heute. Das es dazu kam, lag an seinem Blog logon-echon.com. Mit seinen Berichten über seine Reisen nach Russland stiegen die Zugriffszahlen und es entwickelte sich eine Zusammenarbeit mit RT DE. Anfang 2022 stieß er zu den neulandrebellen und berichtet über Russland, über Politik, über alles Mögliche.

Unterstütze uns und hilf dabei, die neulandrebellen besser und wirkungsmächtiger zu machen
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flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor

„ich trotz ausgiebiger Lektüre nicht zum Nazi“ Bist du dir da sicher?
Man wird heute ja nicht Nazi aus Überzeugung sondern durch Schuldspruch des Tribunals.
Das Heidegger Mitglied der NSDAP war sollte man nicht zu hoch hängen. Schließlich war die NSDAP zu dieser Zeit der heiße Scheiss. Quasi das Äquivalent zum Christopher Street Day, Pride Paraden, veganer Tofuwurst und der Wokness.
Die Idee das Sprache die Wirklichkeit ändern kann, also der „Sprachakt“, ist nicht auf Heideggers Mist gewachsen.
Da gibt es einen Klassiker der Weltliteratur indem die Idee erstmals verbreitet wurde.
„Und der Geist schwebte über den Wassern. Und Gott sprach es werde Licht“ (Erstes Buch Mose/ Genesis)
Und mit dieser nützlichen Zusatzinformation kann man den ganzen Genderhokuspokus als das betrachten, was er ist. Eine Anmaßung.
Etwas später im Text hat Gott Moses 10 Gebote diktiert. Das Zweite ist hier wichtig.
„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“

Nicht das ich besonders religös bin, aber Taboos haben ihren Sinn.

HelmutGorbi
HelmutGorbi
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

„Man wird heute ja nicht Nazi aus Überzeugung sondern durch Schuldspruch des Tribunals.“

Tip-top! Hätte ich nicht besser formulieren können.

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor
Reply to  HelmutGorbi

Es gibt noch Lichtblicke: https://blog.fefe.de/?ts=9df1b9a1

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

„Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“

Ist für einen Gott mit monotheistischem Anspruch eine recht seltsame Forderung, oder?

Wenn es doch angeblich nur einen gibt….

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Das ist ja auch die schludrige Übersetzung von diesem Luther 🙂
Hat vermutlich bis heute noch niemand überprüft.

Man könnte aber vermuten das die Aussage sich eher auf Götzen bezieht.
„Du sollst keine anderen Götzen neben mir haben“ klingt aber auch nicht elegant.
Im zeitlichen Ablauf folgte auf die 10 Gebote ja direkt die Nummer mit dem goldenen Kalb und Mammon.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Im zeitlichen Ablauf folgte auf die 10 Gebote ja direkt die Nummer mit dem goldenen Kalb und Mammon.

Ein schöner Hinwis darauf, dass es im Judentum eben auch mal einen Polytheismus gab.
Das ist aber für die Priester nicht sehr praktisch bei der Machtdurchsetzung, wenn Konkurrenz vorhanden.
Dann ist es nicht weit her mit der Deutungshoheit.

Wenn sich dann noch geistliche und weltliche Macht verbünden, hat der Pöbel nichts mehr zu lachen.
Leute wie Konstantin, Chlodwig oder Karl der Große haben das recht schnell begriffen und den Monotheismus mit allen Mitteln durchgesetzt.

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Da solltest du dich nochmal belesen- Du Heide 😉

Die Juden (die sie eigentlich noch nicht waren) haben während Moses mit Gott auf dem Berg Sinai verhandelte bereits das goldene Kalb als Götzen geschaffen und munter um es herumgetanzt, als Moses wieder vom Berg herabstieg.
Die Geschichte ist übrigens auch zur Thematik der Überwachung interessant. Die Flüchtlinge wollten nämlich nicht mehr direkt von Gott angesprochen werden, weshalb Sie Moses zu ihrem Sprecher bestimmten.

„Moshe, was machst Du da mit der Frau deines Bruders?“

Unangenehm direkt auf „Fehlleistungen“ angesprochen zu werden.

Last edited 2 Jahre zuvor by flurdab
Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Da solltest du dich nochmal belesen- Du Heide 😉

Die Juden (die sie eigentlich noch nicht waren) haben während Moses mit Gott auf dem Berg Sinai verhandelte bereits das goldene Kalb als Götzen geschaffen und munter um es herumgetanzt, als Moses wieder vom Berg herabstieg.

Als atheistisch geläuterter Nachfahre von Heiden 😀 sage ich dir, dass diese biblischen Vorfahren der Juden keinen Götzen erschaffen haben, sondern einem bereits bestehenden Stierkult huldigten.
Der Stier stand im Orient für Fruchtbarkeit und den Gott Baal.
Auch der jüdische Gott Jahwe war eher eine regionale Gottheit im Siedlungsgebiet der hebräischen Stämme, aber eben zunächst kein Single am jüdischen Götterhimmel.

Der wurde dann eher zum Identitätsstifter in der Sklaverei durch Ägypten und Babylon.

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Papperlapapp, wer schreibt der bleibt!
Und deine ZDF History- Bildung ist eh fragwürdig. 😉

Den richtigen Durchbruch hat Gott ja mit der Vernichtung Sodoms und Corona erzielt. Die Sinnflut war auch nicht schlecht.
Es geht hier immer noch um einen Klassiker der Weltliteratur, so sollte man die Bibel auch behandeln.
Da steht tatsächlich viel kluges drin.

Der wurde dann eher zum Identitätsstifter in der Sklaverei durch Ägypten und Babylon.

Deshalb haben ja die Evangelikanen so einen Auftrieb in den USA.

Ich persönlich bevorzuge auch Wotan und Freyer.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Papperlapapp, wer schreibt der bleibt!

Und deine ZDF History- Bildung ist eh fragwürdig.

Bleib mir bloß mit dem Guido Knopp vom Hals. 🙂

Den richtigen Durchbruch hat Gott ja mit der Vernichtung Sodoms und Corona erzielt.

….und damit gleichzeitig der Sodomie per Streisand-Effekt zum Durchbruch verholfen, wie uns Verbal-Gonorrhoeologe Böhmermann wissen ließ. 😉

Es geht hier immer noch um einen Klassiker der Weltliteratur, so sollte man die Bibel auch behandeln.

Allemal.
Die enthält durchaus historisch wertvolle Informationen, von denen sich manche als wahr erwiesen haben.
Allerdings hapert es etwas mit dem Kontext, wenn historische Fakten unter mythologischem Sediment begraben sind.

Deshalb haben ja die Evangelikanen so einen Auftrieb in den USA.

Vielleicht sollte man denen mal erklären, dass Sleepy Jo ( trotz gewisser Ähnlichkeit mit Ramses ) kein Pharao ist und das Empire State Building keine Kopie des Turms zu Babel. 🙂

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Wie du mir, So so do mi.
Ich danke Dir.
Es ist herrlich so überaus intelektuelle Themen mit Gleichrangigen zu verhandeln.
Einfach erhebend.
Auch wenn du meine Aussagen leider verwässerst.
Geschenkt…

Last edited 2 Jahre zuvor by flurdab
Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

LOL

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Das als Sinnbild der Fruchtbarkeit verehrte Stier wurde wie u.a. auch die Liebesgöttin Venus und der Kriegsgott Mars an den Himmel projiziert, wo sie seit etwa 2500 Jahren der Seefahrt zur Orientierung verhalfen.

Der Stier wurde zum Nutztier in der Landwirtschaft. Der Erste Buchstabe des Alphabets, das A oder Alef soll aus dem umgekehrten Gehörn des Stiers mit dem quer darüber ligenden Joch entstanden sein. Daraus kann man schließen, daß die Schrift erst entstand, als die Menschen seßhaft geworden waren.

Last edited 2 Jahre zuvor by Pentimento
flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Der landwirtschaftliche Nutzen eines Stiers ist arg begrenzt.
Mit Stieren pflügt man nicht. Die müssen erst einen chirugischen Eingriff erdulden, und auch dann sind sie den Pferden unterlegen.
Der Stier wird von Archäologen überbewertet.

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

Dann eben Ochsen. Der Unterschied im äußeren Erscheinungsbild dürfte minimal sein.

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Der Blickwinkel ist immer eine Frage der Perspektive.
Ich hatte mal einen etwas renitenten Gebrauchthund. Der wurde mir als „Problemfall“ übergeben.
Der Terrier war tatsächlich noch dickköpfiger als ich und man empfahl mir, ihn zu entmannen.
Ich habs nicht übers Herz gebracht.

Und mit viel Arbeit wurden wir ein tolles Team.

Die Vorbesitzer hätten ihn gern zurückgehabt, was ich ablehnte. In einer Kneipe wurde mir sehr viel Geld für dieses „perfekte Tier“ geboten… NÖ!

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  Horst Kevin

Kompliment. Das kann nicht jeder.

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Liebe Pen,

Du weißt doch, ich bin gar nicht so, wie alle immer sagen. 😉 🙂

PS: Damit sind wir sogar wieder beim Thema.
Wenn man sich nicht damit beschäftigt, wie so ein Hund tickt, wird man nichts erreichen.
Der war ein Mix aus Größenwahn und Angst. Das muß man herausfinden und dann damit entsprechend umgehen.

Last edited 2 Jahre zuvor by Horst Kevin
Schwitzig
Schwitzig
2 Jahre zuvor
Reply to  Horst Kevin

Der war ein Mix aus Größenwahn und Angst

Hieß der Scholz?

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Der Erste Buchstabe des Alphabets, das A oder Alef soll aus dem umgekehrten Gehörn des Stiers mit dem quer darüber liegenden Joch entstanden sein.

Gut möglich, dass die Schrift durch Beobachtungen in der Natur entstanden ist.
Da stellt sich mir allerdings eine fundamentale Frage:

Stand der Entdecker des „A“ dabei auf dem Kopf oder lag der Stier auf dem Rücken? 😀

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

Deswegen meine ich, daß mit den anderen, nicht erlaubten Göttern der Mammon gemeint war, denn die Gier nach dem von uns vergötterten Geld ist dabei, unsere Lebensgrundlage zu zerstören.

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Nenn Sie einfach Götzen!
Und du hast Recht.
Der Witz ist das die Schöpfungsgeschichte/ Genesis sich genau über 7 Tage erstreckt. Gott hat gesehen das alles Gut war und Ende der Schöpfung.
Da gibt es keinen 8Tag, keinen Montag nach der Schöpfung.
Die Bibel ein antikapitalistisches Buch.
Jedenfalls die, die ich lese.

Last edited 2 Jahre zuvor by flurdab
zoppo trumq
zoppo trumq
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Danke! genau darüber bin ich schon als Kind gestolpert.
wenn es nur einen gibt und geben kann, wie kommt Gott darauf, auszuschließen, andere zu haben?
er muss ja schon davon ausgehen, dass es andere gibt, und will seine Position nur festigen durch Verbot anderer. Das fände ich nicht korrekt für einen Gott.
Danach irgendwann dieses merkwürde Schulfach abgewählt und ‚Werte und Normen‘ gewählt. Habe aber keine Erinnerung mehr, was da gemacht wurde, es war aber wohl nicht so crazy…

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  zoppo trumq

Schreib an den Bundesvorstand der Grünen und verlange einen Gottesbeauftragten, die machen das.
Es ist ein Übersetzungsfehler oder Mißdeutung.
Er sagt ja nicht das es da noch andere Götter gibt, er sagt ihr sollt euch keine anderen Götter neben mir schaffen.
Gott wollte der Götzenverehrung einen Riegel vorschieben, wie sich das aber mit dem Kapitalismus und SUVs verträgt weiß ich auch nicht.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Er sagt ja nicht das es da noch andere Götter gibt, er sagt ihr sollt euch keine anderen Götter neben mir schaffen.

Nö:

Das Erste Gebot:
„Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus der Knechtschaft, geführt habe. Du sollst keine anderen Götter „haben“ neben mir.“
(2.Mose 20,2-3 und 5.Mose 5,6-7)

Es war den Verkündern des Monotheismus nicht möglich, den Pantheismus zu leugnen, ergo mußte man ihn auf Kommando abschaffen.

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Eine Frage der Auslegung. Nebenbei hätten die benachteiligten Götter ja Widerspruch einlegen können, haben Sie aber nicht. Also war da niemand.
Vielleicht ist das auch der erste schriftliche Beweis für eine Kartellbildung oder eine feindliche Übernahme.
Der Gott des Moses war aber auch übel Rach- und Eifersüchtig und nachtragend. Da muss es mit Jesus zu einem Wechsel in der Firmenleitung gegeben haben.
Aber das war vermutlich nur ein PR- Coup.
Die ausführenden Kräfte waren ja alles andere als im Sinne Jesu unterwegs. Ich sag mal „Sachsenschlächter“, da hat Wotan aber auch auf den Widerspruch verzichtet.
Vor welchem Gerichtshof müssten die Sachsen die Zwangschristianisierung als Verstoß gegen das Menschenrecht eigentlich anklagen?
Die katholische Kirche ist ja Rechtsnachfolger und äußerst solvent.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Eine Frage der Auslegung. Nebenbei hätten die benachteiligten Götter ja Widerspruch einlegen können, haben Sie aber nicht. Also war da niemand.

Kunststück.

Wie bei dem einen, wahren Gott sprechen die durch ihre irdischen Vertreter.
Wenn die aber noch vom letzten Trankopfer…. 😀

Vielleicht ist das auch der erste schriftliche Beweis für eine Kartellbildung oder eine feindliche Übernahme.

Am Anfang war das ein astreines Monopol.
Das Kartell kam erst mit der Spaltung in unterschiedliche Interpretations-Richtungen.
Gemeinsame Taktik aber getrennte Kassen.

Der Gott des Moses war aber auch übel Rach- und Eifersüchtig und nachtragend. Da muss es mit Jesus zu einem Wechsel in der Firmenleitung gegeben haben.

Die Firmenleitung blieb die gleiche, nur der Vorstandsvorsitzende war neu und anders drauf, oder wars der Prokurist?
Der hat das mit Gutscheinen für den Seelenfrieden im Jenseits geregelt.
Vielleicht war er der erste Grüne, der sich Gedanken um den CO²-Verbrauch bei der Herstellung von Waffen gemacht hat. 😉

Aber das war vermutlich nur ein PR- Coup.

Die ausführenden Kräfte waren ja alles andere als im Sinne Jesu unterwegs. Ich sag mal „Sachsenschlächter“, da hat Wotan aber auch auf den Widerspruch verzichtet.

Vor welchem Gerichtshof müssten die Sachsen die Zwangschristianisierung als Verstoß gegen das Menschenrecht eigentlich anklagen?

Dummerweise hatten di Sachsen dieser Zeit kein geburts- oder Sterberegister und keine Kirchenbücher.
Wer sollta da klageberechtigt sein?

Außerdem sind die Sachsen ja auch umgezogen, von den Küstenregionen Richtung Osten.
Sind die slawischen Einsprengsel damit auch anspruchs-berechtigt?

Liefern wir deswegen Gas nach Polen und zahlt das der Vatikan?

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Schreib an den Bundesvorstand der Grünen und verlange einen Gottesbeauftragten, die machen das.

Nein, so geht das nicht. Das ist zu wenig Bürokratismus. Es müssen zwingend 16 Gottesbeauftragte sein – eine Beauftragte pro Bundesland. Und selbstverständlich dürfen es ausschließlich als Frauen geborene Frauen sein. Von wegen der Quote und so.

Es ist ein Übersetzungsfehler oder Mißdeutung.

Er sagt ja nicht das es da noch andere Götter gibt, er sagt ihr sollt euch keine anderen Götter neben mir schaffen.

Also, von „schaffen“ schreibt der Schreiber keinen Piep. Tatsächlich heißt es bei „Ex“, was wohl heißen soll Exodus:

„Du sollst neben mir keine anderen Götter haben“

Gefunden hier:

https://www.katholisch.de/artikel/21130-nichts-soll-zwischen-gott-und-den-menschen-stehen-das-erste-gebot

Die Rede ist ganz klar von HABEN, also von BESITZEN!

Wir sollen also keine anderen Götter besitzen – möglicherweise, weil sie schon jemand anderem gehören? Hier wird also dem Diebstahl vorgebeugt. Kann man eigentlich nix gegen sagen.

Und das hier, das steht am Anfang nämlicher obiger Abhandlung:

„Vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird keiner sein“, sagt Gott über sich im Buch Jesaja und „Ich bin der Erste, ich bin der Letzte, außer mir gibt es keinen Gott.“

Zum einen ergibt sich aus diesem flotten Spruch natürlich die Frage, woher der Schreiber das alles weiß. Und zum anderen ist das glatt gelogen! Das hätte dieses erfundene Phantom gerne so gehabt. Das glaube ich wohl!

Urgeschichtsforscherinnen wissen nämlich, daß es bis vor etwa 5000 Jahren überhaupt keine männlichen Götter gegeben hat. Danach wurden es dann immer mehr, bis sie irgendwann nicht mehr zählbar waren. Dieses christoide Phantom ist also nur eine von unzähligen männlichen Göttererfindungen.

Erst haben sich die Pharaonen vergotten lassen, dann auch zahlreiche andere ihnen nachfolgenden Männer mit Herrschaftsgier.

Und der bei Katholiken nicht sehr beliebte Kriminalschriftsteller Karlheinz Deschner berichtete in seinem 1988 erschienenen Buch „Der gefälschte Glaube“ auf den Seiten 63 und 64:

Nun erwies sich das Markusevangelium aber nicht nur im Hinblick auf Jesu Taufe, mit der es seine Gottessohnschaft datiert, als undogmatisch. Ist Jesus im ältesten Evangelium doch nicht nur kein präexistenter Gott, sondern weder allmächtig, noch allwissend, noch absolut gut.

Deschner führt jetzt die Details aus:

Er ist nicht allmächig, denn Markus berichtet, daß Jesus in seiner Vaterstadt – nachdem er vorsorglich erklärt: „Ein Prophet gilt nirgends weniger denn im Vaterland und daheim bei den Seinen“ – „kein einziges Wunder vollbringen konnte“.

Und weiter:

Jesus ist bei Markus auch nicht allwissend. Denn bald nach seiner fehlgeschlagenen Prophezeiung: „Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht“, bekennt er: „Von dem Tag aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“

Wobei sich natürlich nicht erst hier unausweichlich die Frage stellt, wie ein Mann sowohl der Sohn als auch der Vater dieses Sohnes sein kann.

Dann hätten wir da noch die dritte Nicht-Eigenschaft:

Daß Jesus bei Markus auch noch nicht absolut gut ist, beweist sein Gespräch mit jenem Reichen, der vor ihm aufs Knie sinkt und fragt: „Guter Meister, was muß ich tun, um ewiges Leben zu gewinnen?“ Denn Jesus berichtigt ihn sofort: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein“, was deutlich zeigt, wie wenig Jesus daran denkt, sich mit Gott zu identifizieren, der er, nach kirchlicher Lehre, ja selber ist!

An dieser Stelle sei noch einmal daran erinnert, daß selbst der derzeit amtierende Papst (Bergoglio) dieses Gerede von der Allwissenheit, der Allmacht und der Allgüte dieses christoiden Phantoms höchstselbst nicht glaubt. Immerhin hat er ja im Sommer 2021 allen Angestellten im Vatikan befohlen, sich gegen ein Virus impfen zu lassen, ansonsten sie unverzüglich gefeuert würden.

Peinlich, so ein Virus. Einfach nur peinlich.

spartacus
spartacus
2 Jahre zuvor

Und selbstverständlich dürfen es ausschließlich als Frauen geborene Frauen sein.

Herrjeh, die gibts doch gar nicht. Die Mumu und der ganze biologische Ballast sind doch nur von bösen weißen Männern zugeschrieben. So wird das nie was mit der Selbstverwirklichung für alle.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

@Frollein Renitent

Urgeschichtsforscherinnen wissen nämlich, daß es bis vor etwa 5000 Jahren überhaupt keine männlichen Götter gegeben hat. Danach wurden es dann immer mehr, bis sie irgendwann nicht mehr zählbar waren. Dieses christoide Phantom ist also nur eine von unzähligen männlichen Göttererfindungen.

Entweder war das die Erfindung der Männerquote oder die Frauen hatten beim Sammeln von Wildkräutern die Karnickel bobachtet und das mit den Bienchen und Blümchen begriffen.

Und weil bereits die Damen vor 5000 Jahren nichts für sich behalten konnten, kamen die Männer ob dieser Neuigkeit auf den irrigen Gedanken, sie allein seien zur Reproduktion fähig und die Frau lediglich die Tupper-Schüssel für den Nachwuchs.

Wen wundert da noch die folgende Testikel-Dominanz am Götterhimmel? 😀

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

War ja klar das da nun eine Frau um die Ecke kommt, um uns mit den Venusfigurinen (Venus von Willendorf) vom wesentlichen abzulenken.
Das Riccarda Lang da rein passt ist nur eine Korrelation, keine Kausalität.

Womit ich mich wieder mit der Theorie konfrontiert sehe, die aussagt, das eine Demokratie mit der Einführung des Frauenwahlrechts zwangsläufig in den Sterbeprozess eintritt. 😉

Last edited 2 Jahre zuvor by flurdab
Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Womit ich mich wieder mit der Theorie konfrontiert sehe, die aussagt, das eine Demokratie mit der Einführung des Frauenwahlrechts zwangsläufig in den Sterbeprozess eintritt.

Grundsätzlich wären Frauen in de Politik zu begrüßen, wenn sie „weibliche Attribute “ mit einbringen.
Leider schaffen es nur solche Frauen nach Oben, die beim Stehpinkeln den ersten Platz anstreben, indem sie die entsprechende organische Ausstattung simulieren.
So wird das nix. 😀

Peter Miso
Peter Miso
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

@Robbespiere: [+ @flurdab:]
Durch eure verspielte Diskussion ist mir jetzt erst aufgefallen, daß es zum Dekalog verschiedene Zählordungen gibt.
„Du solt keine andere Götter neben mir haben.“ (2Mose 20,3) ist bei Luther Teil des 1. Gebots, in der Auflistung des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber ist es das 2. Gebot, er übersetzt gleichermaßen wie Luther: „Nicht sei dir andere Gottheit mir ins Angesicht.“ Daß Moses auch andere Götter kannte, ist nur natürlich und logisch, flüchtete er doch von Ägypten und deren Götterwelt. Interessant hierzu ist aber ein Einwand von Schelling: daß im AT ein Plural auch Singularbedeutung haben kann, also „ein Pluralis nicht der Vielheit, sondern der Größe ist“ (Schelling: Historisch-kritische Einleitung in die Philosophie der Mythologie, Siebente Vorlesung [1842]), er benennt hierzu Beispiele aus der Genesis, „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ (1Mose 1,26) etc.
Luther-Reihe: 1. Ich, kein anderer 2. Gottname nicht mißbrauchen 3. Sabbath-Gebot 4. Vater-Mutter-Ehrung 5. Tötungsverbot 6. Kein Ehebruch 7. Diebstahlsverbot 8. Kein Falsch-Zeugnis wider Nächsten 9. Kein Gelüst nach des Nächsten Haus 10. Kein Gelüst nach des Nächsten Weib, Knecht, Ochs und sonstigen Besitz
Buber-Reihe: 1. ICH, dein Gott 2. Kein andrer Gott, keine Gottesbilder 3. Gottname nicht mißbrauchen 4. Sabbath-Gebot 5. Vater-Mutter-Ehrung 6. Mordverbot 7. Kein Ehebruch 8. Diebstahlsverbot 9. Belüge nicht deine Genossen 10. Begehre nicht deines Genossen Haus, Weib, Knecht, Ochs und sonstigen Besitz

spartacus
spartacus
2 Jahre zuvor
Reply to  Peter Miso

daß im AT ein Plural auch Singularbedeutung haben kann, also „ein Pluralis nicht der Vielheit, sondern der Größe ist

Den dann die Herrscher von Gottes Gnaden gleich als Pluralis Majestatis übernommen haben.
Der Buber mit seiner sozialistischen Terminologie hat mich jetzt durcheinander gebracht, da doch sonst alles wie im Kapitalismus zugeht.
Am Anfang war so was wie freie Marktwirtschaft (okay, hats ökonomisch nie wirklich gegeben), inzwischen gibts ein Angebotsoligopol und das ökonomische wie metaphysische Armageddon steht uns vor Augen.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  Peter Miso

@Peter Miso

Durch eure verspielte Diskussion

Das trifft es recht gut, denn als Atheist nehme ich die Bibel ohnedies ( als Verhaltenskodex ) nicht ernst.

Viele der Gebote ergeben sich ohnedies aus dem, was man gesundes Sozialverhalten bezeichnet, von selbst.
Der Rest ist beliebig gg. jede andere Mythologie austauschbar, wenn man denn ein Bedürfnis danach verspürt.
Wobei mir persönlich der Zen-Buddhismus noch am sympatischsten wäre, weil er ohne eine Über-Kreatur auskommt.

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Heide, Heide, Heide 🙂

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  flurdab

@flurdab

Wer von uns Zweien wollte sich denn an Wodan und Freyr halten? 😀

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

„Wer konvertiert dem nichts passiert“
aus dem Film Eric der Wikinger

HelmutGorbi
HelmutGorbi
2 Jahre zuvor

„Einer sich als demokratisch verstehenden Gesellschaft ist er unwürdig.“

Es reicht nicht, sich nur als demokratische Gesellschaft verstehen zu wollen, man muss auch bereit sein, demokratische Werte zu leben.

Nun, wir werden uns einig sein, dass in Deutschland, wenn überhaupt, immer schon eine, von Parteibonzen und Konzernbossen beherrschte, Fassadendemokratie bestand.
Seit mehr als 2 Jahren lernen wir, wie einfach es für unsere Machteliten war, selbst so wichtige demokratische Grundwerte wie die Gewaltenteilung zu unterminieren (Exekutive herrschte ohne die Legislative zu informieren, geschweige denn, zu fragen. Die Judikative handelte auf Befehl und zugunsten der Exekutive). Die „Demokratie“ in Deutschland wurde as absurdum geführt.

Wir haben in Deutschland eine Plutokratie, Oligarchie oder bestenfalls eine Meritokratie.
Insofern ist es vollkommen normal, dass in Deutschland Denkverbote bestehen. Allerdings werden heute unliebsame „Andersdenkende“ mit viel subtileren Mitteln aus der Gesellschaft und aus dem Diskurs gedrängt, als in der Sowjetunion, China, DDR oder anderen „offiziellen“ totalitären Staaten.

Das sollte man so akzeptieren. Und nicht romantisch über „Demokratie“ schwurbeln…

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  HelmutGorbi

@Helmut Gorbi

Wir haben in Deutschland eine Plutokratie, Oligarchie oder bestenfalls eine Meritokratie.

Du hast in deiner Aufzählung „Kleptokratie“ vergessen. 😉

HelmutGorbi
HelmutGorbi
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Stimmt!

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor
Reply to  HelmutGorbi

Wir haben in Deutschland eine Plutokratie, Oligarchie oder bestenfalls eine Meritokratie.

Neee, eine Meritokratie haben wir mit Sicherheit nicht. Stichwort Staatsfunk!

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

Kontaktschuld ist das wiederentdeckte Instrument aus dem Werkzeugkasten des Faschimus, der seit Jahren fröhliche Urständ feiert.
Jede Beschäftigung mit dem „verordneten Bösen“ macht dich zum Mittäter, zum potentiellen Brunnenvergifter und berechtigt ein selbsternanntes Inquisitions-Tribunal, dir die Instrumente zu zeigen und bei mangelnder Einsichtigkeit diese auch einzusetzen.
Der fortschreitende Überwachungsstaat führt geradewegs in die Folterkammer und auf den Scheiterhaufen.

Juergen Wehrse
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Volle Zustimmung, Robbespiere. Lese zum wiederholten Male Fromm’s „Haben oder Sein“, in dem die Entwicklung hin zum derzeitigen Zustand der Gesellschaft treffend skizziert wurde, 1976. Kontaktschuld, bzw. die Anwendung dieser Ausgrenzungstechnik hatte Fromm damals auch noch nicht auf dem Zettel. Für ihn damals undenkbar, dass jemand im Verlust der eigenen Existenz so „wahnsinnig“ (sic) ist, NICHT Widerstand zu leisten. Das, was wir heute leider (noch)erleben. Der Souverän wird aufbegehren, aber – noch wirkt das Abschreckungsmittel „Kontaktschuld“. Noch . . .

PS: Muss jetzt gleich ein paar Stunden knechten und kann daher vorübergehend leider nicht am Diskurs teilnehmen. Denn: der Text ist super anregend, Gert, danke!

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor
Reply to  Juergen Wehrse

Lese zum wiederholten Male Fromm’s „Haben oder Sein“, in dem die Entwicklung hin zum derzeitigen Zustand der Gesellschaft treffend skizziert wurde, 1976. Kontaktschuld, bzw. die Anwendung dieser Ausgrenzungstechnik hatte Fromm damals auch noch nicht auf dem Zettel. Für ihn damals undenkbar, dass jemand im Verlust der eigenen Existenz so „wahnsinnig“ (sic) ist, NICHT Widerstand zu leisten. Das, was wir heute leider (noch)erleben.

Es würde mich wundern, wenn Erich Fromm das nicht auf dem Schirm gehabt hätte, denn Parolen wie „kauft nicht bei Juden“ oder der Besuch von Predigten widerborstiger Priester etc. waren schon in der Nazizeit beliebtes Mittel, Kontaktschuld bei Zuwiderhandlung zu erzeugen.

Nichts desto Trotz ist „Haben oder Sein“ ein absolut empfehlenswertes Buch.

Der Souverän wird aufbegehren, aber – noch wirkt das Abschreckungsmittel „Kontaktschuld“. Noch . . .

Obrigkeitshörigkeit und Sündenböcke strafen zu wollen sind tief in der Gesellschaft verwurzelt, aber irgendwann wird man von dem Eigenen „Määäääh“ aufwachen müssen, wenn man nicht untergehen will.
Es ist aber noch lange nicht gesagt, dass dann auch die wirklich Verantwortlichen zum Ziel dieser Erweckung werden.
Die Auflösung der Lethargie in Wut könnte auch in einen Bürgerkrieg münden, bei dem jedes Statussymbol zum roten Tuch mutiert.
Wenn die Reichen plötzlich Trabbi fahren, Klamotten bei KIK kaufen und ihre Louis-Vuitton-Taschen gg. Alditüten tauschen, ist das ein schlechtes Zeichen.

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Es gibt ein angeblich japanisches Sprichwort:
„Es ist besser glücklich zu reisen als anzukommen“
Ich habe immer gerätselt was es bedeuten sollte, heute verstehe ich es.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

@Robbespiere

Apropos Werkzeugkasten …

Da hat doch diese unsere herzallerliebste Regierung aller Zeiten gerade erst das Männerproblem gelöst! Indem sie nämlich bestimmt hat, daß ab sofort alle Menschen sich ihr Geschlecht zwar nicht aussuchen können (das wäre auch ein bißchen viel verlangt in Anbetracht der 176+ Geschlechter, die es ja gemäß der regierungamtlichen Genderidiologen derzeit in Deutschland geben soll), sich aber doch frei und uneingeschränkt für ein von ihnen gewünschtes Geschlecht entscheiden können. Dies sogar jeden Tag wieder von neuem, wenn entsprechend gewünscht.

Dieser clevere Schachzug dieser herzallerliebsten Regierung aller Zeiten löst nun tatsächlich Unmengen Probleme!

Beispielsweise könnten Männer sich jetzt ganz einfach dafür entscheiden, von Montag bis Freitag Frauen zu sein. Sie bewerben sich dann als Frauen auf bestimmte Jobs, die ihnen aufgrund der Quotenideologie jahrelang versperrt geblieben sind, obwohl sie zwar enorm qualifiziert für diese Jobs gewesen wären und auch jede Menge Berufserfahung gehabt hätten – aber ach, sie waren halt Männer und deshalb schlicht ungeeignet.

Oder – um über ein weiteres Beispiel zu sinnieren – Frauen könnten sich jetzt entscheiden, ab sofort Männer zu sein und dann – ein abgeschlossenes Theologiestudium können ja viele Frauen vorweisen – als Priester bei der Katholischen Kirche anzuheuern. Ich bin sicher, diese Individuen würden mit Kußhand aufgenommen werden – in Anbetracht des heftigen Priestermangels könnte der RKK ja gar nichts besseres passieren.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

@Frollein Renitent

Da hat doch diese unsere herzallerliebste Regierung aller Zeiten gerade erst das Männerproblem gelöst!

Der Schuss könnte nach Hinten losgehen, wenn Scholz, Kühnert, Habeck, Özdemir oder F. Merz plötzlich die Frauenquote erfüllen. 😀

Oder – um über ein weiteres Beispiel zu sinnieren – Frauen könnten sich jetzt entscheiden, ab sofort Männer zu sein und dann – ein abgeschlossenes Theologiestudium können ja viele Frauen vorweisen – als Priester bei der Katholischen Kirche anzuheuern.

Auch das hat seine Tücken, wenn die Kirche sexuelle Übergriffe auf Ministranten dann zu praktischem Eheunterricht ummünzen kann. 😉

aquadraht
aquadraht
2 Jahre zuvor

Offen gestanden, habe ich den Heidegger gelesen, aber als Tortur empfunden, schwülstig, unstrukturiert, voll von Behauptungen und Unlogik. Adornos „Jargon der Eigentlichkeit“ habe ich als befreiend gelesen. Wohlgemerkt das war als Schüler, in Umgebungen, in denen Heidegger als „tiefer Denker“ galt. Wittgensteins trockenes „worüber man nicht sprechen kann, darüber sollte man schweigen“ zielte in die Richtung von Verbalmystikern dieses Typs.

Ist aber jedermanns sein Ding, und ja, verbieten oder „canceln“ ist völliger Schwachsinn.

Last edited 2 Jahre zuvor by aquadraht
Bernd Neves
Bernd Neves
2 Jahre zuvor

Ich hätte aus dem Artikel gerne erfahren, was denn nun das Großartige in Heideggers Denken war, mit dem diese Apologetik begründet wird. Was lohnt denn trotz dessen Faschismus‘ die die Beschäftigung mit seiner Philosophie? Was konkret ist das Neue, Weiterbringende? Welche Gedanken sind es, die man aus Heideggers faschistischen Haltung herauslösen und davon unabhängig betrachten kann?

Suzie Q
Suzie Q
2 Jahre zuvor
Reply to  Bernd Neves

Das wird man doch wohl noch provozieren dürfen! Also, bevor wir durchgegendert auf dem Scheiterhaufen erschossen werden. Das Lustigste ist ja, dass im Schlepptau über Kontaktschuld gesabbelt wird als gäbe es kein morden. Irgendwas an der dazu notwendigen Haltung muss besonders reizvoll sein… Vielleicht ist es auch nur, dass man sich am Geruch erkennt.

(Engführen, das Ganze)

Und jetzt – downvoten!

Last edited 2 Jahre zuvor by Suzie Q
flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Suzie Q

Welch kluge Worte.
Das ist man gar nicht von Dir gewohnt.
Die „Frühstücksflocken“ gewechselt?
Weiter so, Genossin…

aquadraht
aquadraht
2 Jahre zuvor
Reply to  Suzie Q

Heuchler (oder in, In, _in oder divers, egal, Heuchelei wie Deine ist widerlich).
Und ja, das Morden Deiner Nazis hat es gegeben, dessen historische Erinnerung wird gerade in Wikipedia unterdrückt. https://wikihausen.de/2022/08/30/das-massaker-von-dremlevo-soll-nicht-in-die-wikipedia-74-wikihausen/
Dein Habeck steht doch auch so auf Heidegger. lol.

Last edited 2 Jahre zuvor by aquadraht
Peter Miso
Peter Miso
2 Jahre zuvor
Reply to  Bernd Neves

@Bernd Neves
Eine Beschäftigung mit Heideggers Philosophie unter der Voraussetzung, ‚man‘ müsse seine Gedanken erst aus seiner faschistischen Haltung herauslösen, lohnt sich sicher nicht, zudem Heideggers Denken nichts mit Nützlichkeitsphilosophie zu tun hat. Die Antwort auf deine Frage – „Was konkret ist das Neue, Weiterbringende?“ – ist einfach: Nichts! Ganz im Gegenteil nämlich will Heidegger das ‚Weiterbringende‘ aufhalten, von dem ‚Neuen‘ weg zum Alten (noch einmal Heraklit&Parmenides), und ‚konkret‘ ist ein Fremdwort. Ich schätze, es ist besser, wenn du etwas über Heidegger liest. Z.B. Peter Trawny: Heidegger Fragmente oder (wenn du furchtlos bist) Jacques Derrida: Vom Geist; ein eventueller Zugang könnte allenfalls sein – Martin Heidegger: Was heißt Denken? (gibts als günstiges Reclam-Bändchen).

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

Lieber Gert,

ein interessanter Artikel, den ich – ebenso wie den über die russische „Propaganda“ – gern gelesen habe. Danke dafür. Ich freu mich für Dich, daß Du dieses Land wieder verlassen hast, denn es wird immer unsympathischer und gefährlicher, und die Politiker immer größenwahnsinniger.

Auch im faschistischen Deutschland gab es eine besondere Sprache, an der man die braven Mitläufer erkennen konnte, wie Victor Klemperer in seinem Werk, „Ich will Zeugnis ablegen“, beschreibt. Sie war ebenso unangenehm wie das Gendern heute, welches mir so zuwider ist, daß ich nach dem ersten …* innen nicht weiterlesen kann, egal wie sehr ich den Verfasser schätze. Ist das eigentlich offiziell Gesetz, oder möchten die fraglichen Autoren einfach nur zeigen, daß sie auf dem neuesten Stand sind und dazu gehören? Die extreme Anpassung und das Mitmachen geschieht im Faschismus schlicht aus Angst; man will und darf nicht auffallen. Wir sind wohl bald wieder sowei. Mir scheint das unvermeidlich zu sein.

Da lob ich mir doch das mittelalterliche, weithin ungeeinte Deutschland, wo man einen Reisepaß brauchte, wollte man nachts mal die Beine ausstrecken. So jedenfalls sah das Mark Twain.

HelmutGorbi
HelmutGorbi
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

„Wir sind wohl bald wieder sowei.“

Ich fürchte, wir sind schon wieder mittendrin, „statt nur dabei…“

spartacus
spartacus
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Nein, ein Gesetz ist das wohl nicht, sondern (noch) eher eine freiwillige Selbstverpflichtung des Haltungsjournalismus. Wenn es dann fast überall verwendet wird, stehts im Duden. Dann ist es immer noch kein Gesetz, aber die Nichtbeachtung eine objektive Fehlleistung – setzen, 6.

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

Die Impffront will offenbar weiter töten. Die Impfung gegen COVID-19 war nur der Anfang.

Die WHO hat gerade bekannt gegeben, daß in Zukunft auch andere Krankheiten, z.B. Masern oder Grippe mit der gefährlichen MRNA Impfung behandelt werden sollen.

Die Covid-19 Impfung war also nur der Anfang eines geplanten Völkermords.

https://auf1.tv/elsa-auf1/sehr-viele-babys-werden-sterben-prof-bhakdi-warnt-vor-neuen-mrna-impfungen

Last edited 2 Jahre zuvor by Pentimento
Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Sorry, OT, aber wichtig.

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor

Lieber Gert,

das hab ich sehr gern gelesen. Danke!

Mit den (großen) Philosophen hab ichs meist nicht so und Zeit fehlt ohnehin.
Daher nehme ich solche Anschubser gern an. Im schlimmsten Fall lerne ich etwas dazu.

Oft lerne ich, daß mir da jeder Zugang fehlt, daß es manchmal ganz schöner Unflat (aus meiner Sicht!) ist oder es zeigt mir schlicht andere Welten und Sichten. Kann ja nicht schaden.

Und damit bin ich schon bei meinem Punkt.

Nix kann schädlich sein!
Es sei denn, man ist und/oder kann, weiß oder will nix.
Dann kann es passieren, daß man unreif nach „der Wahrheit“ sucht und die erstbeste nimmt, darauf hängen bleibt und sie als die einzige sieht und daher bis aufs Blut verteidigt.
Dann ist man trotz Lesens schlicht dumm geblieben.

„Denkverbote“ sind so ziemlich das Dümmste, was es in meiner Welt gibt.
Wie möchte ich zu einem, meist eher vorläufigen Schluß kommen, wenn ich nicht in möglichst viele, um nicht alle Richtungen zu sagen, denke?!

Dann kann ich auch würfeln.

Es gibt einen ansich üblen Spruch: Du mußt die Sprache deines Feindes sprechen können.

Mit diesem haderte ich lange. Nun habe ich aber verstanden,daß man den nicht nur im Sinne einer Bekämpfung, wie es mein Großvater meinte, sehen muß, sondern auch nur so der Weg zu einer Lösung gefunden werden kann, ohne sich die Rübe einzudreschen und einfach der Stärkere „siegt“.

Meinungen können wohl nur ansteckend sein, wenn man keine eigene hat.

Viele Grüße!

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor

Noch ein Gedanke dazu:

Heute fühlte ich mich fast auch kontaminiert.
In der Firma haben wir einen Geflüchteten. Voll Hochachtung sehe ich, wie irre schnell und gut er unsere Sprache lernt und beherrscht.

Sein gelernter Beruf ist unserem relativ ähnlich. Daher denke ich, das Potential ist da und darauf kann man super aufbauen. Der kann sogar Dinge, die ich bisher noch nicht konnte.
Ich nehme ihn also liebevoll ans Händchen und zeige und erkläre wirklich alles.
Ich habe in meinem Leben schon viele ausgebildet.

Nun muß ich aber feststellen, daß er nix wirklich annehmen möchte. Alles meint er besser wissen zu wollen und egal, was man ihm sagt (selbst der Chef sagte schon, „Was Horst Kevin sagt, ist Gesetz!“) ist fruchtlos.
Der macht es so, wie er es schon immer machte und klaut mir meine Zeit.
Ich gebe nicht einfach nur Anweisungen. Jeden Kram erkläre und begründe ich.

Heute ist mir dann der Arsch geplatzt und ich verweigere jede weitere Zusammenarbeit mit dem.

Jetzt hatte ich schon Sorge, daß mich das ausländerfeindlich machen könne. Aber Nee!

Der ist einfach nur ein Arschloch aus einem anderen Land.

spartacus
spartacus
2 Jahre zuvor

Heidegger ist zum Glück weitgehend an mir weitgehend vorbeigegangen. Irgendeinen Text(auszug) habe ich mal gelesen und fand ihn ausgesprochen sperrig. In Erinnerung geblieben ist mir ein interessantes Begriffspaar die Zuhandenheit und die Geworfenheit (des Menschen in seinem Dasein, wenn ich richtig erinnere). Ansonsten ging es mir mit ihm ähnlich wie früher mit Nietzsche. Irgendeiner ruft den Namen wie einen Schlachtruf und wenn Du dann nachfragst, kommt eigentlich nichts. Mit Nietzsche kann ich immerhin inzwischen etwas anfangen.

OT: Kleiner Scherz am Rande, den ich mir schon mal erlaubt habe. War Nietzsche Antisemit, weil er schrieb, daß polnische Juden schlecht riechen?

Was die Kontaktschuld angeht, ist sie selbstverständlich zurückzuweisen. Sie ist einer Demokratie nicht nur unwürdig, sondern führt sie ad absurdum. Wenn das Volk der Souverän ist, wie kann man ihm dann vorschreiben, was es nicht zu lesen hat? Das gilt natürlich erst recht, wenn es sich um Texte handelt, die kaum ein normaler Mensch versteht. Und Heidegger-Exegese wird kaum einen pöbelnden, braunen Mob auf die Straße bringen.

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor
Reply to  spartacus

Lieber Spartacus,

wir zwei sind uns bei aller Verschiedenheit so gleich und bei aller Gleichheit doch so verschieden.

Mit dir möchte ich unbedingt mal das eine oder andere Erfrischungsgetränk gemeinsam vernichten!

spartacus
spartacus
2 Jahre zuvor
Reply to  Horst Kevin

Klingt irgendwie dialektisch, bin mir aber nicht sicher (bzgl. der Dialektik).
Aber der Ansatz scheint mir realistisch, zumal ich leider eher der Antihandwerker bin.

Getränkevernichtung wiederum zähle ich zu meinen Kernkompetenzen.

Horst Kevin
Horst Kevin
2 Jahre zuvor
Reply to  spartacus

Dialektik ist, wenn Sachsen reden. 😉 🙂

Schwitzig
Schwitzig
2 Jahre zuvor
Reply to  spartacus

Ja, ich habe auch schon immer gedacht, dass Vordenkerzitierer nicht selten Selbstdenkervermeider sind, die den Glanz anderer benutzen, um ihre eigene Größe zu erhöhen.
Ich hatte zum Beispiel die Erkenntnis, dass es deutlich offenere Denkansätze und innovativere Konzepte und Weltsichten in und durch Lesen diverse Belletristik und Trivialliteratur gibt, die in der Regel nicht den Alleswisser- und ich-bin-etwas-Besonderes-Nimbus der Erklärbären (Philosophen) transportieren und dadurch freier und weiter in der individuellen Interpretation sind.

flurdab
flurdab
2 Jahre zuvor
Reply to  Schwitzig

Wer schon den Anspruch hegt für sein Denken bezahlt zu werden, ist meiner Meinung nach auf dem falschen Weg.

Carlo
Carlo
2 Jahre zuvor
Reply to  spartacus

Thomas Bernhard über den braunen Naturburschen Heidegger.
(aus Alte Meister)
Sorry, das mußte „sein“ oder „seien“….;-)

Last edited 2 Jahre zuvor by Carlo
aquadraht
aquadraht
2 Jahre zuvor
Reply to  Carlo

Rofl, das hat mir gefallen, danke. Und nichts für ungut, Gerd. Manche Dinge sieht man eben anders. Aber ich kann Thomas Bernhard nur applaudieren, er trifft haarscharf, was ich bei Heidegger, und schlimmer noch, der deutschen Heidegger-Rezeption in der BRD der Nachkriegszeit, wahrgenommen habe. Wenn ein zu Kitsch und Dummheit neigender Parteibürokrat wie Habeck den verehrt, wundert mich gar nichts.

Aber Gerd demonstriert mit seinem Schreiben und Handeln, dass auch positive Rezeption Heideggers eben nicht „das Denken vergiftet“, wenn man bereit und gewillt ist zu denken.

spartacus
spartacus
2 Jahre zuvor
Reply to  Carlo

Herrlich, dieser Ingrimm. Trifft genau meine Stimmung.
Habe gleich „Holzfällen“ rausgesucht, das hat die gleiche Tonart, zwecks Stimmungshebung demnächst.
Wobei mich das vorangestellte Zitat meines alten „Kumpels“ Voltaire gleich wieder ins hießige Jammertal geschickt hat:
„Da ich nun einmal nicht imstande war, die Menschen vernünftiger zu machen, war ich lieber fern von ihnen glücklich.“

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

Supervortrag von Dirk Pohlmann, auch wenn das schon einige gehört haben.

„Arroganz und Fall des Westens“

Ganz herzlichen Dank, Herr Pohlmann!

https://www.youtube.com/watch?v=CTNnqhdEeKU

Kann ich nur allen empfehlen, man fühlt sich besser, wenn man dies gehört hat.

Hoffnungsvoller.

Last edited 2 Jahre zuvor by Pentimento
Schwitzig
Schwitzig
2 Jahre zuvor

Wenn sie anfangen, Karl May-Bücher zu verbrennen, werden sie sagen, dass man das eine überhaupt nicht mit dem anderen vergleichen kann.
Kontamination bedeutet Nonkonformismus und ist gefürchtet.

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