Mehr Walter White wagen! Oder in Agonie verfallen

Sieht man einmal von Krisen und Kriegen ab, die uns täglich konsequent auf 180 halten, leben wir in einer sterbenslangweiligen Gesellschaft. Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten werden zunächst gesteinigt, dann geteert, gefedert und am Ende verbannt. Übrig bleiben charakterlose zu Fleisch gewordene Worthülsen.

Wer Serien mag, wird „Breaking Bad“ kennen (wer sie nicht kennt, kann trotzdem weiterlesen, der Text wird auch ohne Serienkenntnis verstanden werden). Und deren Held Walter White. Der ist ein Chemielehrer, im Beruf erfolglos, im Privatleben krank. Er leidet an Lungenkrebs, was schon eine gewisse Ironie mitbringt, da White in seinem ganzen Leben noch nie geraucht hat. Doch White ist auch eine Kämpfernatur, und so beschließt er, bis zu seinem Tod dafür zu sorgen, dass seine Familie versorgt ist. Er macht eine präzise Rechnung auf und kommt auf eine Summe an Geld, das er für seine Frau und seinen gehbehinderten Sohn braucht, damit die beiden ihr Auskommen haben.

Aber woher nehmen und nicht stehlen? Ganz einfach, White macht sich seine Kenntnisse in der Chemie zunutze und beginnt, „Crystal Meth“ herzustellen. Der Rest der Geschichte ist so abgefahren, dass sich nur wenige Menschen der Magie dieser Serie entziehen können.

Doch warum schreibe ich das alles hier?

Weil wir mehr von Walter White brauchen. Denn man muss diesen Mann einfach lieben. Ebenso sehr muss man ihn aber auch hassen, bemitleiden und beneiden. Er passt ganz einfach in keine Schablone. Denn er ist ein aufrichtig liebender Ehemann und Familienvater, während er gleichzeitig ein brutaler und rücksichtsloser Krimineller ist, der seine Frau bedroht und seinen Sohn belügt. Er folgt noblen Ideen und verfolgt schmutzige Ziele. Er ist sensibel und skrupellos, ängstlich und gnadenlos. Mal möchte man über ihn lachen, mal mit ihm, dann wieder will man ihn fesseln und knebeln oder auch in den Arm nehmen. Man versteht ihn ja so gut, und man begreift nicht ansatzweise, was in aller Welt ihn antreibt.

Aber ohne diese Eigenschaften wäre Walter White nicht Walter White, und die Serie „Breaking Bad“ wäre wohl nie einem Publikum bekannt geworden, das auf der ganzen Welt sein Treiben verfolgt hat.

Kill Walter White!

Wir aber scheinen inzwischen in einer Welt zu leben, in der Walter Whites nicht zugelassen sind. Die innere Zerrissenheit, die Verzweiflung, die Angst, die Skrupellosigkeit und all die anderen Facetten von Walter White taugen nicht für die Realität. Man sieht sie sich im Fernsehen an, aber im echten Leben gibt man solchen Leuten keine Chance: Leuten also, die sich nicht eindeutig zu- und einordnen lassen. Nein, heute müssen wir zwar zu allem eine Meinung haben, aber die richtige muss es sein, und wer die falsche hat, hat damit auch gleich ein Problem.

Schauen wir uns doch diese bizarre Episode der Corona-Krise an. Die übrigens noch immer andauert, auch wenn die Schreibtischtäter aus Politik und Medien im Moment ein wenig ruhiggestellt sind bzw. sich selbst ruhiggestellt haben (übrigens aus gutem Grund, denn ihre Taten bleiben zu Teilen Verbrechen, und je weniger darüber gesprochen wird, desto bessere Chancen erhoffen sie sich wohl, ungeschoren davon zu kommen).

Oder sprechen wir über den anderen Grund der Ruhigstellung: den Ukraine-Konflikt. Er taugt natürlich ausgezeichnet dazu, sich als Demokraten, Retter und Menschenfreunde aufzuspielen, die nichts, aber auch gar nichts anderes als das Wohl der Menschen in der Ukraine im Sinn haben.

Das Motto lautet:

An Corona sterben Menschen. Wie kannst du denn da gegen die rettenden Maßnahmen sein?

Und im zweiten Teil:

Im Ukraine-Krieg sterben Menschen. Wie kannst du da gegen Waffenlieferungen an die Ukraine sein?

Und vermutlich lässt der dritte Teil auch nicht mehr lange auf sich warten:

Aber durch die Klimakrise sterben Menschen. Wie kannst du da gegen Maßnahmen für den Klimaschutz sein?

Auf einer nicht so lebensbedrohlichen Ebene geht es weiter. Unsere Handys und Computer warnen uns vor „extremer Kälte“, wenn die Temperaturen auf -2 Grad sinken. Oder vor „extremem Nebel“, wenn wir „nur“ noch 200 Meter weit gucken können. Alles ist bedrohlich, alles könnte „schlimme Folgen“ haben, alles muss gelöst werden, möglichst mit viel technologischem Tamtam. Andernfalls sterben Menschen, an extremer Kälte oder schlechter Sicht, und wehe, jemand sieht das anders!

Was macht man in einer solch drastischen Bedrohungslage mit Menschen, die einfach nicht einsehen wollen, dass wir es mit einer drastischen Bedrohungslage zu tun haben? Oder die der Meinung sind, es gebe andere Lösungsansätze für die drastische Bedrohungslage?

Drei Stühle, eine Meinung

Man macht ihnen das Leben schwer. Und das aus einem einfachen Grund: Sie akzeptieren nicht, dass es für jedes Problem eine Lösung gibt, und zwar exakt eine. Die, die die Mehrheit vorgibt, muss die richtige sein. Wenn Menschen sterben, wegen Corona, wegen eines Krieges, wegen des Klimawandels, dann müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Die werden bekanntgegeben, und das war’s, Ende der Geschichte.

Womit wir beim Kern angekommen sind. Eigenwillige Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten sind wie Lösungsvorschläge, die von den bereits beschlossenen abweichen. Sie sind nicht zulässig, sie werden nicht als Gewinn und die Möglichkeit, andere Perspektiven einzubringen wahrgenommen, sondern als eine weitere Bedrohungslage, die die Bedrohungslage verschlimmert. Damit einher geht die fatale Überzeugung, dass die beschlossenen Lösungen ohne Alternative sind. Wenn Menschen sterben, folgt man einem Plan, um das zu verhindern, da stören andere Ideen nur.

Doch die Sache hat einen Haken. Denn Menschen sterben nicht nur wegen Corona, sondern wegen unzähliger anderer Gründe. Menschen sterben nicht nur im Ukraine-Konflikt, sondern in unzähligen anderen Kriegen und Konflikten. Und Menschen sterben nicht nur am Klimawandel, sondern auch an den Maßnahmen, die dagegen getroffen werden. Menschen hungern nicht nur wegen knapper Nahrung, sondern auch, weil ihnen an anderer Stelle die Lebensgrundlagen entzogen werden. Und häufig sind das dieselben Menschen, die sterben, weil die Corona-Maßnahmen globale verheerende Auswirkungen haben und/oder weil unser westlicher Lebensstil zu den klimatischen Veränderungen führt, deren Folgen uns hierzulande aber (noch) nicht betreffen.

Mit anderen Worten: Bei Lichte betrachtet ist all das, was wir scheinbar tun, um der Bedrohungslage zu begegnen, nichts anderes als Aktivismus, der seinerseits zur Folge hat, dass an anderen Stellen weitere Bedrohungslagen entstehen (100 Milliarden Euro für den Krieg gegen den Krieg). Das kann im Prinzip nicht richtig sein, denn wer will schon ernsthaft behaupten, dass Kollateralschäden unvermeidbar sind, wenn doch alle gerettet werden sollen? Das ergibt einfach keinen Sinn.

Und wenn wir ehrlich sind, stellen wir in der Summe fest, dass all die Maßnahmen gegen Gesundheitskrisen, gegen Kriege und die Folgen des Klimawandels eigentlich die Lage nur verschlimmern. Immer geht es zwar darum, das Gute und Richtige zu tun, aber irgendwie funktioniert es nicht, alles wird schlimmer. Doch wir vertrauen auf die, die uns weismachen wollen, dass sie alles im Griff haben und die richtigen Antworten auf die drängenden Fragen der Menschheit haben. Haben sie aber nicht.

Kümmern wir uns um die Idioten

Genau das passiert. Die Gesellschaft wird unterteilt in die Guten, die uns alle retten wollen, und die Schlechten, die im Grunde Idioten sind, Verschwörungstheoretiker eben, Schwurbler, wir kennen sie doch. Die müssen weggefegt werden, müssen zurechtgewiesen werden, man muss ihnen klar machen, dass ihre Ideen die Ideen von Idioten sind. Sind sie erst beseitigt, kann es munter weitergehen.

Doch das stimmt so auch nicht. Denn die Idioten sind auch wichtig, nützliche Idioten gewissermaßen. Man kann sich eben nur über andere erheben, wenn die auch da sind und zur Verfügung stehen. So funktioniert das heute: Statt sich selbst der Kritik auszusetzen oder gar selbstkritisch zu hinterfragen, werden die Idioten aus der Schublade gezogen, sie werden dafür verantwortlich gemacht, dass es nicht so läuft wie geplant. Und es gibt einen weiteren Nebeneffekt: Man kann die Meinungsfreiheit kundtun, kann auf die verweisen, die zwar keinerlei Einfluss, aber eine Meinung haben, und dann kann man sagen: Seht her, Meinungsfreiheit ist kein Problem, jeder kann sagen, was er will!

Himmlisch ist das. Und ziemlich idiotisch. Aber es funktioniert, und daher ist es klug, denn völlig wirkungslose Meinungsäußerungen als Meinungsfreiheit und gesellschaftliche Teilhabe zu verkaufen, das hat schon etwas. Ich zähle mich selbst auch zu dieser Gruppe, die irgendwie zugelassen wird, die ein bisschen motzen darf, aber eben nichts bewegen kann. In einer Diktatur wäre ich wohl längst im Knast gelandet, aber hier, hier kann ich mich frei bewegen … na ja, mit Maske, Impfung, Genesenenstatus oder Impfpass. Aber niemand verbietet mir den Mund … na ja, Facebook, wenn ich mal wieder unartig bin, oder YouTube, wenn ich etwas verbreite, dass den Gemeinschaftsrichtlinien widerspricht. Nein, aber sonst bin ich wirklich frei … na ja, auf Demos kann ich eher nicht mehr gehen, es sei denn, sie sind für den Klimaschutz, für Grundrechte eher nicht. Das ist meine (schrumpfende) gesellschaftliche Teilhabe.

Doch wir Idioten sind nicht nur nützlich, wenn es darum geht, eine Meinungsfreiheit zu simulieren, die es längst nicht mehr gibt. Wir taugen auch hervorragend als Schuldige. Wer soll schon an den desaströsen Folgen schuld sein, wenn nicht die Umgeimpften? Richtig: niemand!

Jetzt mal ernsthaft …

Soll es das sein? Soll so unsere Zukunft aussehen? Mit weichgespülten Ja-Sagern, die Ecken und Kanten bestenfalls aus Serien und Büchern kennen, wenn überhaupt? Wir entwickeln uns zu einem Volk der Anti-Charismatiker, die am Ende die Ausstrahlung einer Sarah Bosetti haben und sich wundern, dass niemand mehr in Deutschland Urlaub machen möchte, weil dort nicht mehr Dichter und Denker, sondern Langweiler und Denunzianten leben.
Unsere Satire hat sich zu einem Haufen blasser Opportunisten entwickelt, die den Mächtigen nicht auf die Finger schauen und hauen, sondern ihnen die Lackschuhe küssen.
Unsere Politiker werden nicht mehr korrupt, sie kommen inzwischen mit einem entsprechenden Gen auf die Welt.
Unsere Medien sind keine kritische Instanz mehr, sondern aalen sich in einem stinkenden Gemisch aus Selbstherrlichkeit und Kriegshetze.
Ecken und Kanten? Bloß das nicht!

Doch mit der geschilderten Langeweile und den konturlosen Persönlichkeiten ließe sich ja noch leben. Abgestumpft, ohne Biss, konsumgesteuert. Nicht schön, aber der Mensch gewöhnt sich an alles. Schlimmer ist jedoch die Agonie dahinter. Schon jetzt erleben wir eine Empörungswelle nach der anderen, wenn jemand kritisch gegenüber einer Transfrau im Bundestag ist oder nicht gendern will. Man suhlt sich in seiner politischen Korrektheit und ignoriert Armut, Wohnungslosigkeit, in sich zusammenkrachende Infrastrukturen, traumatisierte Kinder, Renten und Löhne im Sinkflug, unbezahlbaren Wohnraum, Korruption, Totalitarismus und Kriegshetze. All das spielt eine zunehmend geringere Rolle in der öffentlichen Wahrnehmung.

Stattdessen verhält man sich korrekt und diskriminiert niemanden, dem das ein bisschen wehtun könnte, ist aber sofort zur Stelle, wenn Maßnahmen-Kritiker der Corona-Politik sich zu wehren versuchen, um sie zu diffamieren, zu beleidigen, auszuschließen, Rufmord zu betreiben und/oder ihre Existenz zu zerstören. Man ist gegen Rassismus, bekommt aber eine Ausnahmegenehmigung, wenn es um das Hetzen gegen Russen geht. Und so verhält man sich brav an den Stellen, wo es politisch, gesellschaftlich und medial erwartet wird und folgt den subtilen Aufrufen, wenn man mal richtig die Sau rauslassen kann.

Hängt sie höher, aber hängt sie politisch korrekt!

Und was bleibt am Ende? Das, was wir schon lange beobachten können: Weichgekochte Opportunisten, vom Kopf bis zu den Füßen entpolitisiert, die sich zu jedem Thema äußern, wie es gesellschaftlich gewünscht wird. Zusammenhänge? Historische Entwicklungen? Kontext? Differenzierung? Alles unerwünscht und auch gar nicht nötig. Der Ukraine-Konflikt – und längst nicht nur der! – macht es deutlich. Da wird eine Geschichte erzählt, die vor einigen Wochen begonnen hat, und diese Geschichte wird benutzt, um eine Pointe zu kreieren. Was dieser kurzen Geschichte an langer Geschichte vorausging, wird ausgeblendet, verschwiegen oder in sozialen Medien gleich gelöscht, weil es die „falsche“ Information, die „falsche“ Haltung sei. Mit Menschen ohne Ecken und Kanten kann man das machen, sie sind dankbar für die simple Erzählung, die sie nicht überfordert und dem Tag Struktur verleiht, weil man sich oberflächlich und besoffen vor lauter Betroffenheit seine Meinung bilden (lassen) kann, ohne die Hirnwindungen ein wenig in Bewegung zu versetzen.

Am Ende hocken wir vor Bildschirmen, schwimmen in virtuellen Wirklichkeiten, essen und trinken, was uns zugeteilt wird, optimieren uns, sprechen ohne Nebensätze, träumen ohne Traumhaftes, reden ohne Substanz, führen Kriege auf Knopfdruck, distanzieren uns von Menschen mit Ecken und Kanten, morden mit der größtmöglichen Anerkennung und dem moralischen Recht, das zu tun, exportieren unsere Werte in die Welt hinaus, ohne dabei von unserem Platz aufzustehen, sind aufgefüllt mit Daten, die wir ohne Gegenwehr Konzernen und Politik überlassen, haben nichts zu verschweigen, weil wir innerlich leer und ausgehöhlt sind und sitzen unser Leben aus, bis es ausgelöscht wird.

Darauf – oder auf etwas, das dem ähnelt – steuern wir zu, ecken- und kantenfrei, faktenbasiert und faktisch befreit von Dingen, die uns verwirren könnten, müde, optimiert, sprach- und gedankenlos.

All das wird die Serienfigur Walter White nicht mehr erleben. White starb einen verdienten Tod, denn am Ende war er innerlich zerfleischt von sich selbst. Aber der Weg dorthin war lebendig, dynamisch und gekennzeichnet von einer Persönlichkeit, die versucht hat, ihre Familie zu versorgen. Am Ende ohne Erfolg.

Aber mit Ecken und Kanten.

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Tom J. Wellbrock

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Autor, Sprecher, Radiomoderator und Podcaster. Er führte unter anderem für den »wohlstandsneurotiker«, dem Podcast der neulandrebellen, Interviews mit Daniele Ganser, Lisa Fitz, Ulrike Guérot, Gunnar Kaiser, Dirk Pohlmann, Jens Berger, Christoph Sieber, Norbert Häring, Norbert Blüm, Paul Schreyer, Alexander Unzicker und vielen anderen. Zusätzlich veröffentlicht er Texte auf verschiedenen Plattformen und ist für unsere Podcasts der »Technik-Nerd«.

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Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor

Mir persönlich tat Jesse oft Leid.

Mutant77
Mutant77
2 Jahre zuvor

Ein Gedankengang, der mich seit meiner Jugend plagt. Denn auch schon damals in den 80’ern war man in der linken Bubble, in der ich mich immer gerne bewege, umgeben von Menschen die dem Glauben an der Endgültigkeit von Dingen absolut unterworfen waren. Egal um Atomkrieg, Atomstrom oder Umweltverschmutzung und die böse Industrie. Alles führte unweigerlich und diskussionslos in den Tod und durfte mit keiner Stimme auch nur ansatzweise relativiert werden. Das wir hier davon aber in erster Linie profitieren und wenn man zurückschaut sogar in einem für alle positiven Sinne, wurde dabei immer weggewischt.

Das aber gleichzeitig die Verantwortlichen in Politik und vor allem Wirtschaft (die meiner Meinung nach die Politiker kreiren) in vielen Teilen der Welt genau diese Endzeitlebenswelten erzeugen, wurde höchstens mit einem lockeren bedauern oder Solikundgebungen für die „richtigen“ Kämpfer gewürdigt. Unsere Rolle dabei wollte niemand wirklich ändern.

Mittlerweile hat sich dieses Bild radikalisiert. Unter den „Verantwortlichen“ gibt es keine Stimmen mehr, die sich über das Leben der Menschen im allgemeinen Gedanken machen. Alles wird angetrieben von der Idee, dass sich nun die ganze Welt dem „Guten“ zu unterwerfen hat und nur dieses „Gute“ das Ziel sein darf. Das dabei aber gar keine realen Ziele mehr definiert werden und auch kein Gedanke mehr an das Leben des einzelnen Menschen verschwendet wird, merkt keiner. Alle sind beseelt von dem Gedanken dem Richtigen anzugehören. Eine zutiefst religiöse Haltung, die ebenso wie dieses, den Häretiker mit allen Mitteln bekämpfen muss.

Wir sind, ohne es zu merken, in einen tiefreligiösen Faschismus abgerutscht.

Jau
Jau
2 Jahre zuvor
Reply to  Mutant77

@ Mutant77

Wir sind, ohne es zu merken, in einen tiefreligiösen Faschismus abgerutscht.

Nöhö, von diesem WIR lass ich mich nicht vereinnahmen.

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  Jau

Ich auch nicht.

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

Richtig. Sich aufhängen, egal woran ist dumm.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

J. Wellbrock

Das „Wir“ zu leugnen, schafft es aber nicht zu erreichen, dass wir nicht in der Scheiße drinstecken.

Nicht nur das, „wir“ fressen sie auch noch, wie rohes Mett.

Last edited 2 Jahre zuvor by Robbespiere
Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  Robbespiere

Ich nicht, ich lebe vegan. 😉

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

Und ich vegetarisch. Für das Veganische finde ich keine logisch nachvollziehbare Begründung. Schließlich geht’s ja darum, keine toten Tiere zu futtern – und wer nicht das Pech hat, ausgerechnet mit der Blutgruppe 0 geboren worden zu sein, kommt auch ohne Tierkadaver gesund und munter durchs Leben. Vegetarisch reicht also. Da muß ich nicht auch noch auf veganes Klopapier umsteigen.

Robbespiere
Robbespiere
2 Jahre zuvor

@Frollein Renitent

Da muß ich nicht auch noch auf veganes Klopapier umsteigen.

Veganes Klopapier?

Nutzt hier etwa Jemand Pergamentstreifen aus Ziegenhaut für die „Endpolitur“? 😀

Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor

„Für das Veganische finde ich keine logisch nachvollziehbare Begründung. Schließlich geht’s ja darum, keine toten Tiere zu futtern“

Dem ein oder anderen Veganer geht es um die Haltungbedingungen lebender Tiere.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Unter anderem.
Aber ehrlich gesagt, habe ich auch keine Lust darauf, daß da so häufig ein Fass
für aufgemacht wird. Und i.d.R. direkt mit Argumenten Pro und Kontra um sich
geschmissen wird. Oder – noch schlimmer – schlechte Witze drüber gemacht
werden (ein wirklich guter diesbezüglich ist mir bisher noch nicht untergekommen). Das hat mich schon als Vegetarier unglaublich genervt.
Ich missioniere niemanden, ich schreibe niemandem vor, wie er sich zu ernähren hat, also verschont mich auch mit den ewig gleichen, langweiligen
Sprüchen.
(3D, das ist jetzt nicht auf dich gemünzt !)

Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

Ich mach kein Fass auf. Versprochen! 🙂

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor

@Daniel D. Dietze

Das ist mir durchaus klar. Allerdings habe ich nicht die Absicht, die Grausamkeiten meiner Mitmenschen zu verhübschen. Da habe ich Sinnvolleres im Leben zu tun.

Tatsache ist doch, daß wir uns noch so viel veganes Klopapier kaufen können, mit glitzerndem Goldrand verziert auch noch wie die FFP2-Gesichtswindel einer ausgesprochen liebenswerten über 80jährigen Nachbarin in diesem Haus hier – an der Bestialität, mit der gewisse geldgeile Kerle eingesperrte Tiere behandeln, wird sich nichts, aber auch gar nichts ändern. In meinen Augen ist diese hysterische Veganerei nichts als hirnlose Schönheitskosmetik. Die Veganerei produziert weitere Sündenböcke, damit die wahren Täter im Verborgenen weiterhin ihre Kohle zusammenraffen können. Dafür sind Sündenböcke schließlich da.

Zum Wohle dieser geldgeilen Säcke (Diätindustrie & Co.) hypt man den Veggie-Cult in den Himmel, anstatt den Menschen die Wahrheit zu sagen. Ich mag sowas nicht. Aber echt nicht.

Es ist nun einmal eine biologische Tatsache, daß beispielsweise Menschen mit der Blutgruppe 0 ohne tierisches Eiweiß nicht gesund leben können. Diese Menschen machen hierzulande immerhin 40 Prozent unserer Mitmenschen aus. Weitere 40 Prozent sind in der glücklichen Lage, mit der Blutgruppe A geboren worden zu sein und deshalb auf tierisches Eiweiß komplett verzichten zu können. Dieser Gruppe gehöre ich selbst an.

Es wäre sehr viel sinnvoller, man würde den Menschen die Wahrheit sagen, anstatt ihnen mittels dieser abstoßenden Veggie-Diktatur ständig ein schlechtes Gewissen zu machen. Denn das macht ebenfalls krank! Sehr sogar!

Menschen, die tierisches Eiweiß brauchen, werden definitiv nicht damit aufhören, Fleisch zu essen. Dafür sind unsere natürlichen Instinkte zu machtvoll. Möglicherweise versuchen sie es eine Weile, kommen dann aber sehr schnell wieder zu den „Fleischtöpfen“ zurück, weil sie sich einfach lausig schlecht fühlen.

Auf der anderen Seite wurde ich beispielsweise als Kind jeden Tag mit Fleischgerichten vollgestopft – und ich fand dieses Zeug schon immer ekelhaft. Die Komik dabei steckt in der Tatsache, daß es in unserer Familie AUSSCHLIESSLICH Menschen mit Blutgruppe A gegeben hat und gibt! Fleisch hätte also bei uns kein Mensch gebraucht.

Ich denke, daß Menschen durchaus Antennen dafür haben, was ihnen guttut und was nicht. Es ist ja kein Zufall, daß öffentliche Kantinen längst wieder damit aufgehört haben, sogenannte „fleischfreie“ Tage einzuführen. Sie verzichten ja an einem Tag in der Woche auf 40 Prozent ihres Umsatzes. Sowas ist natürlich schwachsinnig. Den Umsatz macht an diesen Tagen nämlich die Konkurrenz. Es gibt nunmal zahlreiche Menschen, die tierisches Eiweiß jeden Tag brauchen. Daran kann auch die Veggie-Diktatur nichts ändern.

Daniel D. Dietze
2 Jahre zuvor

Die Sache mit den Blutgruppen hattest du bereits erwähnt. Daraufhin habe ich mich belesen. Vielen Dank! Das war sehr informativ.

JW
JW
2 Jahre zuvor
Reply to  Mutant77

Volle Zustimmung, Mutant77. Ich nenne es – unter vorgehaltener Hand – auch Faschismus. Nun, eine Art der Entmündigung ist es aber ganz ohne Zweifel. Mit einem Virus in der Hand ist jeder ein „König“. Die „Entmündigung“ fing natürlich schon früher an, Beispiel: Helmpflicht, Rauchverbot, Gurtpflicht, etc. Dies mögen im Einzelnen durchaus vernünftige Entscheidungen sein, in Konsequenz haben sie aber dazu beigetragen, die Waagschale zwischen „Freiheit oder Sicherheit“ zu beeinflussen. Die Mündigkeit wird uns Bürgern leider gerade endgültig abgesprochen mit der nahenden Impfpflicht. EIN HAMMER! KL spricht heute von Impfgegnern, die das „Land in Geiselhaft nehmen“ . . . KABARETTISTEN: Was hat der da gesagt? Null Regung?

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

Sehr guter Artikel, Tom.

Ich kenne die Serie nicht, aber was Du beschreibst, ist das, was hier leibt und lebt, und mir permanente Übelkeit verursacht.

Ehrlich gesagt, kann ich nicht einmal mehr auf die Mistgabeln hoffen.

Die sind hier doch US hörig bis in den Tod.

Hoffnung hätte ich, wenn wir uns mit Putin vertragen würden und – um symbolisch mit Mathias Bröckers zu reden – von hier bis Shanghai zu Fuß gehen könnten.

Last edited 2 Jahre zuvor by Pentimento
Rudi K
Rudi K
2 Jahre zuvor

Nun ja das Prinzip „alternativlos“. Ich kenne das schon seit Jahren aus einer Facebook-Diskussion. Da bezeichnete jemand, daß ein Gegner von Windkraftanlagen ein „Klimaleugner“ sei. Warum ist die Kritik an der Lösung eines Problems denn die „Leugnung“ des Problems?

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor
Reply to  Rudi K

@Rudi K

Warum ist die Kritik an der Lösung eines Problems denn die „Leugnung“ des Problems?

Wenn man eine bestimmte Lösung eines Problems nicht mag und man diese eklige Lösung nicht mit dem Begriff „Leugnung“ abschmettern würde, könnte es passieren, daß irgendwer fragt, weshalb einem denn die fragliche Lösung so gar nicht behagt. Und dann hätte man das Riesenproblem, daß man über die fragliche Lösung des Problems nachdenken müßte. Und womöglich auch noch mit dem Urheber der fahrlässigerweise nicht abgeschmetterten Lösung diskutieren müßte. Am Ende würde man dann vielleicht sogar unterliegen, weil das Gegenüber womöglich ein klein wenig mehr Grips im Hirnkasterl hat. Ein tödliches Risiko also. Da ist die Sache mit der Leugung zielführender. Drum.

Jau
Jau
2 Jahre zuvor

Vielen Dank, Tom.
Nuklar, als Sperrige, Kantige & Softe bin ich für das Erdverglühen verantwortlich.
😀

Cetzer
Cetzer
2 Jahre zuvor
Reply to  Jau

In der Not frisst die fleischfressende Pflanze auch Vegetarier.

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  Cetzer

Sehr schön :- ))

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

doppelt gepostet.

Last edited 2 Jahre zuvor by Pentimento
Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor

Tom,

warum ist mein Beitrag nun schon zum 2.Mal verschwunden? Nachdem er zuvor mit ‚waiting for approval‘ gestoppt wurde?

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  Pentimento

Das ist mir (und einigen anderen) auch schon öfter passiert.
Die Antwort liegt irgendwo da draußen…

Pentimento
Pentimento
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

gut zu wissen :- )

Markus
Markus
2 Jahre zuvor

Corona, Ukraine, Klimawandel – Hauptsache gegen den Mainstream und die alte liebgewonnene Ideologie verteidigen. Moralisch ist das insgesamt allerunterstes Niveau.

Es gibt auch Menschen, die aufgrund von Entwicklungen und eindeutigen Sachverhalten im Hier und Jetzt (!) ihr Meinung mal überdenken und ändern. Und dabei nicht ständig und bequemerweise davon ausgehen, dass alle andern Leute dumm sind und alles manipuliert ist.

Last edited 2 Jahre zuvor by Markus
Rudi K
Rudi K
2 Jahre zuvor
Reply to  Markus

Also beim Thema Corona war ich am Anfang auch beim Mainstream.

Last edited 2 Jahre zuvor by Rudi K
Der Antikanzler
Der Antikanzler
2 Jahre zuvor
Reply to  Rudi K

Das ging mir auch so. Die Entwicklungen kommen sehr schnell. Das Denken wird auf diese Schauplätze gezogen und ich denke nun mal langsam. Ist das mein Fehler? Aber wenn man gerade im Kalten sitzt weil die Heizungen der alten Wohnung ausgefallen sind, sanktioniert wurde, weil man auf Gerechtigkeit und Grundrechte pocht und eine Entziehung des letzten bisschen droht ist es schon befremdlich was einem darüber hinaus an den Kopf geschmettert wird in diesen Zeiten.

Rudi K
Rudi K
2 Jahre zuvor

Das Denken wird auf diese Schauplätze gezogen und ich denke nun mal langsam. Ist das mein Fehler?

Bei mir gab es zwei Anlässe für das Umdenken:

Anfang September 2020 fand in meiner Nähe eine Demonstration gegen die Corona-Massnahmen (damals Maskenpflicht) statt. Ich hörte aus etwa Entferunng zu und hatte daher einen ganz anderen Eindruck als den durch die Medien.Die FFP2-Maskenpflicht Anfang Januar in Bayern hat mich sehr verärgert. Hat es doch vorher geheissen, daß diese Masken zum Selbstschutz für „vulnerable Gruppen“ dient, so müssen jetzt alle diese tragen. Die Apotheke nahe dem Einkaufszentrum verlangte am Anfang 5 Euro pro Maske.

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor
Reply to  Rudi K

@Rudi K

Die FFP2-Maskenpflicht Anfang Januar in Bayern hat mich sehr verärgert. Hat es doch vorher geheissen, daß diese Masken zum Selbstschutz für „vulnerable Gruppen“ dient

Die vom Populisten Söder vor einem Jahr immer wieder vorgetragene Begründung, der FFP2-Maskenzwang diene dem „Selbstschutz“, hatte ich von Anfang an für ganz klar verfassungswidrig gehalten und das tue ich immer noch.

Was irgendein erwachsener und unbescholtener Bürger dieses Landes mit seiner eigenen Gesundheit macht oder auch nicht, geht unseren Staat absolut nichts an.

Wenn irgendwas dem Selbstschutz dienen soll, dann kann man es den Leuten anbieten. Niemals jedoch darf man sie dazu zwingen, etwas zu tun, was der Staat für „gesund“ hält.

Sieht aber leider nicht so aus, als ob noch irgendwer sonst diese Verfassungswidrigkeit so sieht wie ich.

Der Mann ist tatsächlich ein Populist und als ein solcher sehr einfach auszurechnen. Mir war seit langer Zeit klar, daß es ihm nicht um unsere Gesundheit geht oder gar um den Schutz „vulnerabler Gruppen“. Es geht ihm ausschließlich um seine eigene Herrschaft. Diese Herrschaft will er sich erhalten und auskosten, so lange es nur irgendwie geht. Deshalb dehnt er jetzt den Maskenzwang in Bayern aus bis zur letzten möglichen Sekunde.

Mir ist seit Wochen klar, daß es genau so laufen wird. Der Mann ist zu leicht auszurechnen, das ist schon fast langweilig.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor

Guter Text, Tom.
Allerdings gibt es diese Zustände, von denen Du sprichst, m.E. schon sehr lange.
Ich beobachte diese Entwicklung schon seit mindestens 20 Jahren.
Und im Hinblick auf das, was uns offensichtlich noch blüht, möchte ich sagen :
Mehr Norbert Grupe wagen !

Christa Meist
2 Jahre zuvor

In Zusammenhang mit den von dir bschriebenen gesellschaftlichen Erscheinungen habe ich begonnen, mich mit den widerstreitenden Ansätzen von idealistischer und materialistischer Philosophie zu beschäftigen, die älter sind als Marx und Engels, auch wenn manche meinen, erst mit denen habe dieser Disput begonnen. Inzwischen bin ich mir sicher, ein „menschenwürdiges Leben“, wie es gerne genannt wird, ist auf der Basis von Idealismus und Moral nicht zu haben. Mensch kann zwar im Unterschied zu vielen anderen bauenden und Staaten bildenden Tieren über sich nachdenken, ist aber nur selten bereit anzuerkennen, dass sein eigenes Wahrnehmungsvermögen und seine Möglichkeiten der Wissensverarbeitung der Wirksamkeit der Idealvorstellungen (sehr) enge Grenzen setzt. Das könnte der Grund dafür sein, dass zu den als Todsünden bekannten menschlichen Eigenschaften die Hybris gehört, laut dwds „frevelhafter Stolz, Übermut, frevelnde Selbstüberhebung“. Die maßlose Selbstüberschätzung der Menschheit könnte ihr im Vergleich zu anderen, angeblich dümmeren Arten, nur eine relativ kurze Existenz auf diesem Planeten bescheren. Wer sich als Mensch folgende drei Grundfreiheiten nicht nimmt, läuft Gefahr vereinnahmt zu werden: 1.die Freiheit sich an einen anderen Ort zu begeben 2.die Freiheit einen Befehl zu ignorieren 3.die Freiheit soziale Realitäten zu erschaffen. Diese Definition ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern auf dem von David Graeber und David Wengrow; Anfänge – Eine neue Geschichte der Menschheit; Menschen, die sich diese Grundfreiheiten nehmen sind unverzichtbar.

Cetzer
Cetzer
2 Jahre zuvor
Reply to  Christa Meist

die Freiheit sich an einen anderen Ort zu begebendie Freiheit einen Befehl zu ignorierendie Freiheit soziale Realitäten zu erschaffen
Hohe¹ Podeste, auf die es nur Kung-Fu-Meister mit einem Sprung schaffen; Alle anderen brauchen Zwischenschritte, Haltegriffe und Räuberleiter.

¹Ganz besonders die 3

Cetzer
Cetzer
2 Jahre zuvor

Unsere Satire

Also meine Satire wird immer besser, von gelegentlichen Knallschoten abgesehen.
Natürlich kann man Prognose und Satire schon lange nicht mehr genau auseinander halten; Beide sind wie zwei betrunkene Kämpfer beim Schweizer Schwingen – Wer wird in Heidis Armen landen, wer im Kuhfladen?
Hauptsache, das Alphorn wird nie zur Viagra-Werbung missbraucht, oder das Matterhorn zur Schokoladen-Werbung!

Last edited 2 Jahre zuvor by Cetzer
zoppo trumq
zoppo trumq
2 Jahre zuvor

Weichgekochte Opportunisten, vom Kopf bis zu den Füßen entpolitisiert, die sich zu jedem Thema äußern, wie es gesellschaftlich gewünscht wird.

ich denke, manche mögen auch ‚weichgekocht‘ sein, aber die meisten sind ‚abhängige‘ Oppertunisten

Zusammenhänge? Historische Entwicklungen? Kontext? Differenzierung? Alles unerwünscht und auch gar nicht nötig.

Die wird bewusst ausgeblendet, um die materiell und finanziel immer schwieriger auszubauende und zu verteidigende eigene Existenz zu schützen.
Und je stärker der Schwund und höher der Verteidigungsdruck wird (Kostenexplosion auf allen Ebenen – Energie, Immobilien, Lebensmittel, Altervorsorge etc.) desto mehr vergessen sich die Leute in Ihrer Abhängig selbst und versuchen durch Gleichschritt mit den Anforderungen des Systems Ihre Existenz in einer Art Regelungskreislauf zu festigen, denn wer nicht mitmacht, kann nur verlieren.
Leute wie Langstrecken-Luisa oder Emilia Fister wissen genau, dass der Erhalt, Ausbau und langfristige Erfolg Ihrer Existenz nur so funktioniert und agieren daher mit vollster Überzeugung, da diese Faktoren vom System abhängig sind.
Könnten solche Leute Ihre Existenz anderweitig festigen und ausbauen?

Neulich Diskussion:
„die im Bundestag sind doch alle korrupt und verdienen an den milliardenschweren Genplörre-Bestellungen alle mit.“
So wird das nicht sein, ein Großteil der dortigen Injektionsbefürworter sieht von den ganzen Schmiergeldern (die sicherlich fliessen) keinen Cent und wird direkt keinen finanziellen Vorteil oder später Posten in der Pharma haben.
Aber die Leute sind Abhängig. Machen sie bei dem Spiel nicht mit, ist ihre Karriere und Sicherung der eigenen Existenz schnell beendet. Daher plappern sie auch nur im gewünschten Vokabular mit den vorgefertigten Memes mit, denn das ist der sicherste und einfachste Weg.

Ich nenne das mal existenzielle Alternativlosigkeit.

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  zoppo trumq

 Emilia Fister

War das ein Tippfehler oder ein kleiner Seitenhieb ? 😉

zoppo trumq
zoppo trumq
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

oh ja sicherlich ein Tippfehler!
wollte FiNster schreiben, wie konnte es nur dazu kommen…
(nochmal die Kurve gekriegt) 😉

Brian
Brian
2 Jahre zuvor
Reply to  zoppo trumq

Gottseidank !
Ich hatte da schon Kopfkino bezüglich gewisser Sexualpraktiken…😉
(Ich bin mir nicht sicher, wie das mit meiner Kurve aussieht…)

Cetzer
Cetzer
2 Jahre zuvor
Reply to  Brian

kleiner Seitenhieb

Wahrscheinlich, von wegen Klima-CHEFStewardess Luisa; Außerdem sind Tippfehler (einzelne, falsche Bochstaben) meist auf der Tastatur benachbarte Buchstaben (Damit habe ich mich mal beruflich amüsiert).
Weil ich bei der Recherche auf der englischen Wikipedia gelandet war, darf ich zitieren:

Emilia Johanna Fester (born 28 April 1998) […] and will be the Baby of the House in the 20th Bundestag

Frollein Renitent
Frollein Renitent
2 Jahre zuvor

Nee, wir brauchen nicht mehr Walter White, wir brauchen mehr Eric Gujer. VIEL MEHR Eric Gujer!!!

Wer sich eher mit Walter Whites als mit Eric Gujers auskennt, dem sei verraten, daß es sich bei Eric Gujer um den Chefredaktor (kein Tippfehler, sondern Schwyzerdütsch) der NZZ handelt, der unter normalen Umständen jeden Freitag morgen einen Kommentar zum Thema der Woche bei der NZZ veröffentlicht. Wenn er allerdings einen wohlfeilen Preis gewonnen hat wie vor einigen Wochen, macht er erstmal eine Woche Pause.

Diese Woche blieb er unbepreist, weshalb er heute morgen wieder veröffentlichte.

Und wie so oft mußte ich schallend lachen! Das Schriftstück ist wieder einmal ein echter Gujer! Süperb!

Der Titel lautet: „Die Pandemie geht, das Chaos bleibt: Die Ampelkoalition legt einen Fehlstart hin“.
Noch besser ist der Untertitel. Darin heißt es: „Die Impfpflicht stockt, der Ausstieg aus den Corona-Massnahmen klemmt. Und dann gibt es noch den rheinischen Nostradamus, der behauptet, Gesundheitsminister zu sein.“

Und so beginnt der Artikel:

Nach dem Oster-Lockdown und Angela Merkels anschliessender Entschuldigung schien es, als lasse sich das Durcheinander in der Pandemiepolitik nicht mehr steigern. So kann man sich irren. Die Ampelkoalition übertrifft das mühelos.

So geht’s dann weiter:

Seit dem 16. März gilt die Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen und in der Pflege. Einmal abgesehen davon, dass Deutschlands Chefpopulist Markus Söder bereits angekündigt hat, dass diese in Bayern nicht gelten werde, hat die einrichtungsbezogene Impfpflicht das Zeug zum Rohrkrepierer.

Gleich anschließend lesen wir:

Gemäss Schätzungen, genaue Daten fehlen, sind 10 bis 25 Prozent der Beschäftigten in Krankenhäusern und Pflegeheimen nicht geimpft. Da bereits heute alle Einrichtungen über Personalmangel klagen, besitzen die Ungeimpften Vetomacht.

Sieht fast so aus, als sei aus der gesetzgeberischen Erlaubnis, schuftenden Malochern einen unverschämt niedrigen Lohn zu zahlen, von dem kein Mensch leben kann, und alte Menschen in Pflegeheimen buchstäblich verrecken zu lassen, wie dies besonders gern in Kinis County passiert, ein hübsches Eigentor geworden.Gegen Ende von Gujers Kommentar wird ein Abschnitt mit „Ein Professor spielt Minister“ betitelt. Darin schreibt Gujer:

Die «Fortschrittskoalition» hat ein strukturelles Problem. In der Gesundheitspolitik kommt ein personelles Problem hinzu, und das heisst Karl Lauterbach. Er tritt nicht als Minister auf, sondern geriert sich weiterhin als Hinterbänkler mit Aufregerpotenzial und entsprechender Talkshow-Prominenz.

Als Gesundheitsminister in der schwierigen Phase einer zu Ende gehenden Pandemie wäre es seine Aufgabe, Orientierung und Zuversicht zu vermitteln. Er aber verhält sich so, als seien die vier apokalyptischen Reiter zu einem einzigen rheinischen Jecken verschmolzen.

Nach einer Grafik, die die Idiotie der herrschenden Meinung illustriert, lesen wir:

Oder ist Karl Lauterbach ein Wiedergänger von Nostradamus? Regelmässig stösst er düstere Warnungen aus und behauptet, die Pandemie werde uns noch zehn Jahre begleiten. Das mag sein. Genauso richtig ist, dass trotz hoher Inzidenz die Zahl der schweren Fälle stagniert. Auch die Grippe begleitet die Menschheit schon sehr lange, ohne dass wir deswegen in Panik geraten.

Lauterbach agiere „als Einzelkämpfer, dem das Rechthaben wichtiger ist als das politische Resultat“, schreibt Gujer, um gleich anschließend eine weitere Weissagung von Nostradamus 2.0 zum Besten zu geben:

Mit anderen Worten: Er ist der Professor geblieben, der er früher war, und hat den Wandel zum Minister nicht geschafft. So behauptete er an einer Pressekonferenz, er habe ausgerechnet, dass Covid in Zukunft 400 bis 500 Tote täglich fordern könne.

Meinte Nostradamus 2.0 500 Tote pro Tag und pro 100.000 Einwohner? Dies würde für ganz Deutschland 415.000 Tote pro Tag bedeuten. Und auf ein Jahr hochgerechnet 151.475.000 Tote im ganzen Land. Hmmm … so viele Leute wohnen doch noch gar nicht Deutschland. Sollten Lanz oder Will vielleicht einmal bei Nostradamus nachfragen, wie er das gemeint hat?

Mit den Worten „Fehler auf Mitarbeiter abzuschieben“, sei unfein, leitet Gujer seine nächste Abstrafung ein:

Karl Lauterbach macht alles selbst, auf seinem Taschenrechner oder bei Anne Will.

Es ist offensichtlich, daß Lauterbach die Fortsetzung vom Scheuer Andi ist, der ja noch letztes Jahr als Darsteller des Verkehrsministers das Mindesttempo auf bundesdeutschen Autobahnen auf 300 Stundenkilometer festlegen wollte und alles, was sich erlaubte, weniger schnell zu fahren, als „hirnrissig“ oder „gehirnamputiert“ bezeichnete.

Scholz ist tatsächlich eine detailgetreue Fortsetzung des Merkel-Regimes, denn er wird dem Lauterbach’schen Irrsinn genauso wenig ein Ende setzen wie Merkel dies mit dem Scheuer Andi gemacht.

https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/scholz-fuehrungsstaerke-kaschiert-lauterbachs-corona-versagen-ld.1674839

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