Missbrauchter Idealismus

Für viele ist es immer noch eine Berufung, in einen Beruf in der Pflege zu gehen. Und dieser Umstand ist Teil des Problems: Wer aus Berufung etwas tut, ist emotional erpressbar und manipulierbar.

Sie arbeiten zu viel, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Auch an Feiertagen. Planungssicherheit kennen sie kaum, denn wenn Kollegen ausfallen – und sie fallen oft aus –, rücken sie nach. Der Stress ist hoch. Ansprechpartner für alle und jeden sind sie ohnehin. Sie arbeiten eigentlich immer in Unterbesetzung. Und bezahlt werden sie in manchen Bereichen, in denen sie eingesetzt werden, wirklich äußerst schlecht.

Man muss nicht lange raten, um wen es geht: um die Pflegekräfte. Wir sind uns als Gesellschaft natürlich einig, dass man diese Frauen und Männer besser behandeln muss. Daher ja auch der Applaus zu Anfang der Pandemie. Etwaige Pflegeboni, die es in den letzten beiden Jahren gab, gönnt man ihnen natürlich auch. Denn Pflegekräfte sind in jeder Beziehung Opfer der Umstände. Ausgebeutet und ausgelutscht. Klar, dass man sich da solidarisch zeigt.

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Roberto J. De Lapuente

Roberto J. De Lapuente ist irgendwo Arbeitnehmer und zudem freier Publizist. Er betrieb von 2008 bis 2016 den Blog ad sinistram. Seinen ND-Blog Der Heppenheimer Hiob gab es von Mitte 2013 bis Ende 2020. Sein Buch »Rechts gewinnt, weil links versagt« erschien im Februar 2017 im Westend Verlag. In den Jahren zuvor verwirklichte er zwei kleinere Buchprojekte (»Unzugehörig« und »Auf die faule Haut«) beim Renneritz Verlag.

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23 Gedanken zu „Missbrauchter Idealismus

  • 27. Januar 2022 um 12:58
    Permalink

    Ein vorzüglicher Text, der leider viel zu wahr ist. Ich bin sicher, dass es – wenn dieses Klientel hier überhaupt mitliest- einen riesen Aufschrei gibt, ob deiner Dreistigkeit den Engeln in weiß ihre geliebte Opferkeule zu entziehen.

    • 27. Januar 2022 um 13:34
      Permalink

      Habe immer wieder Pflegedienst in Kliniken gemacht, jede Semesterferien, um das Studium zu finanzieren. Damals war es nicht ganz so schlimm, denn es handelte sich um Universitätskliniken, die von der Stadt unterhalten wurden.

      Ganz schlimm dran waren Plegekräfte, die in kirchlichen Einrichtungen beschäftigt waren. Sie wurden manchmal ausgeliehen. Das waren völlig erschöpfte, ausgemergelte Frauen, die wie Leibeigene behandelt wurden.
      Es sagt alles über eine Gesellschaft aus, wenn sie Menschen, die Dienst an kranken Menschen tun, so schäbig behandelt und auspreßt.

      Sehr guter Artikel, Roberto, danke.

      • 27. Januar 2022 um 15:27
        Permalink

        Stimmt.
        Letztlich betrifft das allerdings den überwiegenden Teil des sozialen und des Gesundheits-Sektors.

      • 27. Januar 2022 um 17:36
        Permalink

        Danke an euch!

  • 27. Januar 2022 um 14:48
    Permalink

    OT

    Und noch einmal: Warum muß man sich gegen eine Grippe überhaupt impfen lassen? Sie kommt jedes Jahr, und jeder Mensch mit einem einigermaßen intakten Immunsystem übersteht die Krankheit.

    Ich habe den Eindruck, die Pharmaindustrie versucht, gierig, wie sie nun einmal ist, unser Jahrtausende altes Immunsystem durch Impfungen zu ersetzen, Impfungen die mehr schaden, als nützen. Das Immunsystem ist der beste Schutz, den wir haben. Es ist ein Wunder, und die Schöpfung ist weitaus klüger als die Pharmaindustrie.

    • 27. Januar 2022 um 15:35
      Permalink

      Auch das sehe ich genauso.
      Aber das Vertrauen in die Natur hat man den Menschen über die Jahrzehnte (wenn nicht
      sogar Jahrhunderte) ordentlich ausgetrieben.
      Der Mensch an sich meint ja häufig, daß es immer irgendetwas zu ‚verbessern‘ gäbe und
      diese Welt unvollkommen wäre (Paradebeispiel für Projektion : er fühlt sich selber minderwertig und projiziert dies auf’s Außen).
      Ich halte es da eher mit einem Zitat aus meinem Berufszweig : „Der Natur bis ans Ende
      vertrauen !“

      • 27. Januar 2022 um 19:47
        Permalink

        Lieber Brian,

        sehr schön. Man kann auch etwas Aufklärung betreiben. Meist sind die Leute dankbar.

        Hab schon einige Nachbarn und viele Freunde vor der Impfung bewart.

        Hoffentlich werde ich jetzt nicht abgeholt. 🙂

    • 27. Januar 2022 um 16:37
      Permalink

      @Pen

      Warum muß man sich gegen eine Grippe überhaupt impfen lassen?

      Das ist eine Frage der Nutzen/Risiko-Abwägung.

      Wenn man zu der Hochrisikogruppe gehört, ist eine Impfung ( vorausgesetzt sie ist ordentlich getestet und wirkt ) durchaus sinnvoll, ansonsten eben nicht, weil das die Natur besser regelt.
      Dem widersprechen auch nicht Einzelfälle, die trotz fehlender, bekannter Risikofaktoren schwer erkranken oder gar versterben.
      Das gibt es ja auch ohne Corona immer wieder.

      Ich habe den Eindruck, die Pharmaindustrie versucht, gierig, wie sie nun einmal ist, unser Jahrtausende altes Immunsystem durch Impfungen zu ersetzen,

      Die Pharmaindustrie mit ihrem Einfluß ist nur ein Teil des Problems.
      Noch schlimmer sind die Datenkraken, die diese Situation zur Komplettüberwachung durch eine digitale ID via Impfpass erzielen wollen, um den vollkommen gläsernen Weltbürger zu schaffen.
      Lückenlose Daten sind sowohl für die privaten Tech-Unternehmen pures Gold als auch für die Staaten und ihre Dienste.
      Wer permanent in deren Fokus steht, hat keine Chance mehr, sich der Kontrolle zu entziehen oder gar gg. das System aufzubegehren.

      Es wird derzeit schon davon gesprochen, die Ausweispapiere zu digitalisieren, was eine noch lückenlosere Überwachung möglich macht.
      Dazu dann noch eine rein digitale Währung und ein Sozialpunkte-System und jeder Bürger hat seine elektronische Fußfessel.

      So wird das rasseln der Sklavenkette unhörbar.

      Die willkommene Massenverbreitung des Smartphones hat dem „ganz smart“ den Weg geebnet.

      • 27. Januar 2022 um 19:51
        Permalink

        Lieber Rob,

        das ist wahr und eine entsetzliche Vorstellung. Mein Smartphone wird demnächst entsorgt.

        Hätte nie gedacht, daß ich mich mal auf mein Ende freuen würde.

        • 27. Januar 2022 um 21:56
          Permalink

          Hätte nie gedacht, daß ich mich mal auf mein Ende freuen würde.

          Liebe Pen, das ist nicht schön zu hören.
          Obwohl es mir in gewisser Weise ähnlich geht, ich würde nur nicht von ‚freuen‘
          reden, es ist mir eher egal.
          Ich bin halt auch überzeugt davon (und das ist m.E. auch einer der Gründe, warum es so katastrophal auf unserer Erde aussieht – weil sehr viele Menschen
          keine solche Überzeugung/Bindung/Spiritualität besitzen), daß der Tod nicht das Ende ist.
          Außerdem gibt es noch einen Menschen, der mir hier sehr viel bedeutet und der
          wahrscheinlich auch der einzige Mensch ist, dem ich ernsthaft etwas bedeute.
          Wie sieht es bei dir aus ? Und hattest Du nicht auch noch einen Hund ?

          • 28. Januar 2022 um 10:59
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            Lieber Brian,

            nein, keinen Hund, aber einen sehr lieben, geliebten Menschen und nette Freunde.

            Was ich sagen wollte ist, daß ich die beschriebene Zukunft nicht gerade verlockend finde. Das haben allerdings schon viele gesagt, und sich dann dich daran gewöhnt.

            Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß das chinesische Modell hier machbar wäre.

        • 28. Januar 2022 um 8:34
          Permalink

          @Pen

          Liebe Pen,

          schön, wenn man auf das Smartphone verzichten kann bzw. will, nur wird das nichts nützen, wenn sich die Psychopathen mit Kontrollwut durchsetzen.
          Irgendwann in naher Zukunft werden wir ohne Elektronik zur Identifizierung völlig handlungsunfähig sein, wenn wir es in der Masse nicht schaffen, dagegen zu rebellieren und diese Leute von der Macht zu entfernen.

          Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich dabei um ein Smartphone, eine Smartwatch oder einen Chip unter der Haut handelt.
          All das ist ja Heute schon Realität und wird gerade versucht, mit Gewalt zu etablieren un uns jeden Rückweg abzuschneiden.

          Alternativlosigkeit zu ihrem Vorteil zu schaffen ist das Ziel dieser entmenschlichten Kreaturen.

          Hätte nie gedacht, daß ich mich mal auf mein Ende freuen würde.

          Das kann ich einerseits bei den düsteren Aussichten verstehen, andererseits bin ich da bei Brian.
          Wenn man die Angst vor dem Sterben verloren hat, kann man auch befreit kämpfen.
          Spititualität im Sinne von „einem Leben nach dem Tod“ braucht man dafür nicht.
          Den nachfolgenden Generationen eine bessere Welt zu hinterlassen ist ja auch ein motivierender Gedanke und im „nicht Aussterben unserer Spezies“ liegt ja auch „Ewiges Leben“, so wie es das rückwärts betrachtet schon seit Milliarden von Jahren gab.

          • 28. Januar 2022 um 11:05
            Permalink

            Lieber Rob,

            ein schöner Kommentar, der mich sehr nachdenklich macht.

            Über Spiritualität schrieb Matthias Bröckers gerade, sehr schön
            https://www.broeckers.com/2022/01/10/wenn-du-stirbst-bevor-du-stirbst-wirst-du-nicht-sterben-wenn-du-stirbst/

            Sehr froh bin ich über die vielen Spaziergänger, und darüber, daß immer mehr Leute aufwachen.

            Die Eliten haben keine Ahnung von der spirituellen Seite des Menschen. Sie halten sich für reich, aber sie sind arm.

          • 28. Januar 2022 um 15:54
            Permalink

            Spititualität im Sinne von „einem Leben nach dem Tod“ braucht man dafür nicht.

            Was mich immer wieder ein wenig irritiert ist, daß so viele Menschen, wenn man
            den Begriff ‚Spiritualität‘ in den Mund nimmt, schon fast reflexartig zurückschrecken. Es entsteht bei mir dann immer der Eindruck, daß in unserer
            ach so aufgeklärten und ‚wissenschaftlich‘ orientierten Welt ‚für so etwas‘ kein
            Platz sein darf. Und (überspitzt formuliert) Spiritualität mit ‚Leben nach dem Tode‘ gleichzusetzen, halte ich für extrem verkürzt und eindimensional.
            Für mich hat sie etwas mit Verbundenheit zu tun, zur Natur, zu den Menschen,
            zu den Fragen, die man sich während seines Lebens so stellt uvm.
            Und auch zu einer Einbettung in etwas größeres Ganzes.
            Und ich glaube, genau das ist das Problem für viele Menschen. Sie setzen dies
            mit einem ’naiven‘ Glauben gleich, der fern jeglicher Realität liegt.
            Aber genausowenig, wie ich an einen ‚lieben‘ Gott glaube, helfen mir diese
            Erfahrungen und Gedanken irgendwie weiter. Für mich ist diese Welt trotzdem
            nach wie vor in sehr vielen Bereichen unverständlich und auch der Sinn kommt
            mir immer wieder abhanden. Es ist also mitnichten ein ‚Glaube‘, der mich tröstet.
            Ich halte allerdings den Glauben (und das ist in dem Falle auch nichts anderes),
            daß diese Welt aus purem Zufall entstanden ist, für genauso absurd.

          • 28. Januar 2022 um 16:04
            Permalink

            „Überhaupt ist der Tod die große Dominante der menschlichen Existenz, und die
            Frage nach der Wirklichkeit, die den Tod ausklammert und leugnet, wird schnell
            müßig oder belanglos. Genauso müßig oder belanglos wird die Wirklichkeitsfrage, wenn sie dem ungeheuren Rätsel, der ungeheuren Frage
            ausweicht, warum wir da sind, was uns hineingetrieben, hineingewirbelt, vielleicht hineingestoßen hat in diese Inkarnation.
            Jede Wissenschaft, die das Faktum des Inkarniertseins als prinzipiell unlösbar
            hinstellt bzw. an die ‚Glaubensfakultät‘ delegiert oder, fast noch schlimmer, schlicht als trivial bezeichnet (so als müsste man sich damit nicht ernsthaft,
            jedenfalls nicht wissenschaftlich beschäftigen), ist schon ein Akt der Kapitulation – der Kapitulation vor der Wirklichkeit.“

          • 28. Januar 2022 um 17:16
            Permalink

            @Brian

            Was mich an Spiritualität stört, ist nicht das Staunen an sich über ds Sein, sondern der immerwährende Versuch, es in eine Form zu pressen, was sich seit Jahrtausenden in Religion äußert.

            Offensichtlich kommt der Mensch ohne solche Erklärungsmuster, meißt zentriert auf Gottheiten als Ursache, zur Erklärung des Unverstandenen, nicht aus.
            Da macht auch keine Staatsideologie oder Wissenschaftshörigkeit keine Ausnahme.

            Letzten Endes ist das immer der Versuch, sich nicht als Integraler Bestandteil des Seins oder alternativ der Schöpfung zu begreifen, sondern die eigene, wunschgemäß herausragende Stellung in derselben zu belegen.
            Was da nicht hineinpasst, wie die eigene Endlichkeit, wird irgendwie passend gemacht, was letzen Endes aber mit Blick auf die Wirklichkeit scheitern muß.
            Man kann diese Realität nur annehmen und versuchen, jederzeit bewußt zu leben, was in einer materialistisch geprägten Welt eine Riesen-Herausforderung ist, weil es an spiritueller Anleitung mangelt.
            Naturvölker mögen noch einen Bezug dazu haben, aber wer in unserer Welt aufwächst, dem fehlen schlicht die Vorbilder.

          • 29. Januar 2022 um 1:33
            Permalink

            @Rob
            Dann stört dich aber – wenn ich das richtig verstanden habe – nicht die Spiritualität an sich, sondern das, was der Mensch draus macht. Da sind wir,
            glaube ich, nicht so weit voneinander entfernt.

            Da macht auch keine Staatsideologie oder Wissenschaftshörigkeit keine Ausnahme.

            Letzten Endes ist das immer der Versuch, sich nicht als Integraler Bestandteil des Seins oder alternativ der Schöpfung zu begreifen, sondern die eigene, wunschgemäß herausragende Stellung in derselben zu belegen.

            Da sind wir definitiv ziemlich nah beieinander.

            Man kann diese Realität nur annehmen und versuchen, jederzeit bewußt zu leben, was in einer materialistisch geprägten Welt eine Riesen-Herausforderung ist, weil es an spiritueller Anleitung mangelt.

            Jep, obwohl ich mich schon frage, ob man unbedingt eine ’spirituelle Anleitung‘
            braucht oder ob es nicht reicht, mit offenen Augen und einer ordentlichen Portion (nie versiegender) Neugier (das meinte ich u.a. mit den ‚Fragen, die man sich im Leben so stellt‘) durch’s Leben zu gehen.
            Mich haben schon früher die Äußerungen gewisser Zeitgenossen genervt, wenn
            sie von ihren (spirituellen) ‚Meistern‘ gesprochen haben. Das hatte i.d.R. wenig
            mit Begegnung auf Augenhöhe, sondern meist mit einem Gefälle zu tun.
            Wie gesagt, was mich v.a. Dingen stört, ist dieses häufige Zurückschrecken,
            sobald man auch nur in die Nähe spiritueller (oder wie auch immer man dies
            formulieren mag) Themen kommt. Als ob es etwas nicht Ernstzunehmendes wäre bzw. es höchstens etwas rein Privates wäre.
            Aber ich bin nach wie vor der Überzeugung, daß unsere Welt ganz anders aussehen würde, wenn mehr Menschen diese (nicht missionierende, frei von
            jeglichen Vorgaben und Dogmen) Verbundenheit spüren würden.

            aber wer in unserer Welt aufwächst, dem fehlen schlicht die Vorbilder.

            Das mag durchaus sein, aber man kann die Welt (mit allem, was dazugehört)
            auch für sich selbst erforschen. Keine Erkenntnis oder Erfahrung ist wichtiger als die eigene.

          • 29. Januar 2022 um 2:44
            Permalink

            @Brian

            Jep, obwohl ich mich schon frage, ob man unbedingt eine ’spirituelle Anleitung‘

            braucht oder ob es nicht reicht, mit offenen Augen und einer ordentlichen Portion (nie versiegender) Neugier (das meinte ich u.a. mit den ‚Fragen, die man sich im Leben so stellt‘) durch’s Leben zu gehen.

            Vielleicht braucht man keine spirituelle Anleitung, aber du darfst nicht vergessen, dass der Mensch bereits früh geprägt wird und mit einem Filter durch diewelt läuft.

            Der wesentliche Punkt ist m.M.n., dass man ein Selbstwertgefühl entwickeln darf, ohne in die materialistische Schablone gepresst zu werden, di eunsere Gesellschaft krank macht.

            Ohne das braucht man schon schwere Krisen, die einem den Boden unter den Füßen wegreißen, um festzustellen, dass man nicht unendlich fällt.
            Irgendwann ist ein Boden erreicht, von dem aus es wieder aufwärts geht.

            Doch die Angst vor diesem Fall ist so groß, dass Viele die meinen, das nicht aushalten zu können, sogar lieber freiwillig aus dem Leben scheiden oder sich mit einer Sucht oder Depression über Wasser zu halten suchen, sich zu stabisieren.

            Wer das Alleinsein, auf sich Zurückgeworfen-Sein nicht aushält, sondern als Vereinsamung empfindet, hält das, was zu seiner Gesundung beitragen könnte, schlicht nicht aus.

            Erst kommt die Hölle, dann die Wiedergeburt.

          • 29. Januar 2022 um 15:17
            Permalink

            sogar lieber freiwillig aus dem Leben scheiden oder sich mit einer Sucht oder Depression über Wasser zu halten suchen, sich zu stabisieren.

            Wer das Alleinsein, auf sich Zurückgeworfen-Sein nicht aushält, sondern als Vereinsamung empfindet, hält das, was zu seiner Gesundung beitragen könnte, schlicht nicht aus.

            Das sind Sätze, die m.M.n. doch sehr diskussionswürdig sind. Die würde ich in
            dieser Verkürzung so nicht stehenlassen (wichtig : das ist nicht als Angriff gemeint). Allerdings in einer Diskussion von Angesicht zu Angesicht. 😊
            Dafür eignet sich der Rahmen hier nicht.

          • 29. Januar 2022 um 15:40
            Permalink

            @Brian

            Dafür eignet sich der Rahmen hier nicht.

            Hast recht, der Rahmen hier passt nicht, ein so komplexes Thema zu diskutieren.

          • 29. Januar 2022 um 17:24
            Permalink

            Da gab es im Jahre 2013 einen langen Vortrag von Thomas Metzinger, einem Philosophen der Universität Mainz, mit dem Titel „Spiritualität und intellektuelle Redlichkeit. Ein Versuch“

            Der schriftliche Artikel (39 Seiten) erschien ein Jahr später. Man kann man sich hier runterladen:

            https://www.philosophie.fb05.uni-mainz.de/files/2014/04/TheorPhil_Metzinger_SIR_2013.pdf

            Metzinger kommt unter anderem zu dem Ergebnis, daß Spiritualität und Religion sich ausschließen.

          • 29. Januar 2022 um 17:54
            Permalink

            @Frollein Renitent

            Metzinger kommt unter anderem zu dem Ergebnis, daß Spiritualität und Religion sich ausschließen.

            Hmm, gab es nicht auch innerhalb des Christentums bzw. des Islam spirituelle Geister ( als Mystiker bezeichnet ) wie Meister Eckart oder Rumi?

            Mir scheint, Religion ist immer dann tödlich für die Spiritualität, wenn Sendungsbewußtsein und Machtstreben ins Spiel kommen.

            PS: Danke für den Link zum Artikel, den ich später lesen werde.

          • 29. Januar 2022 um 18:35
            Permalink

            @Robbespiere

            Hmm, gab es nicht auch innerhalb des Christentums bzw. des Islam spirituelle Geister ( als Mystiker bezeichnet ) wie Meister Eckart oder Rumi?

            Ja, gab es. Ich nehme doch schwer an, daß die Aktvitäten dieser und anderer Männer Metzinger dazu bewogen haben, damals diesen Vortrag zu halten. Diese Jungs sind ja nun Paradebeispiele für Metzingers These, daß sich Spiritualität und Religion ausschließen.

            Die erste von Metzingers Thesen lautet übrigens:

            Das Gegenteil von Religion ist nicht Wissenschaft, sondern Spiritualität.

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